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Polyamorie 04 - Kapitel 07-09

Geschichte Info
Chronik einer neuen Familie Teil 4:New York II -Kapitel 7-9
10k Wörter
4.9
2.7k
3

Teil 4 der 4 teiligen Serie

Aktualisiert 08/08/2023
Erstellt 06/21/2023
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Polyamorie - Chronik einer neuen Familie

Teil 4: New York II - Kapitel 07-09 - Rückkehr und Neuanfang

Sex-Roman

von

BlackHatNCat

Copyright © August 2023

Anmerkung:

Liebe Polyamorie-Fans und Leser erotischer Geschichten,

hier folgt der Abschluss von Polyamorie IV mit den Kapiteln 7 bis 9.

Quereinsteigern wird empfohlen, die vorhergehenden Teile von Polyamorie zu lesen, schaut in mein Profil.

Erneut geht mein Dank an doktorwiesel, der mich mit seinem Feedback neu motivierte und durch seine Korrekturvorschläge und den Mailaustausch eine große Hilfe bei der Entstehung von Polyamorie IV war. Danke mein Lieber.

Um die Motivation für weitere Teile hochzuhalten, bitte ich alle Leser um Feedback, Kommentare und eine entsprechende Sternebewertung. Dann klappt es bestimmt auch bald mit Teil 5.

Euer

BHNC

Kapitel 7 -- Bye Bye New York -- du schreckliche Stadt

Mittwoch, 11. Januar 2017 -- Donnerstag, 12. Januar 2017

Frank

Morgens wurde ich durch ein wiederkehrendes lautes Schmatzen geweckt. Ich machte meine Augen bewusst nicht auf, grinste und lauschte. Man konnte vorhersagen, wann ein Atemzug und wann ein Schmatzen erklang. Dann schlug ich meine Augen auf und blickte direkt in die meiner liebevollen Frau. Yasi lächelte mich an und flüsterte: „Sie macht es schon wieder."

Zwischen uns entdeckte ich den Kopf von Marie. Ihre Beine waren herangezogen und eine Hand auf Yasis Po gelegt. Damit drückte sie Yasis Unterleib gegen ihren Mund und saugte an ihr. Damit Marie leichter an ihre Pussy kam, hatte Yasi ein Bein aufgestellt.

Ein neidvolles Kribbeln machte sich in meinem Unterleib bemerkbar. Wie sonst Yasi, presste ich meine Beine zusammen und spürte das angenehme Gefühl der steigenden Erregung in meinen Hoden. Es kribbelte kurz stärker und ließ anschließend nach.

Ich beugte mich über Maries Kopf und konnte ihre Zunge beim Lecken beobachten. Sie schnellte heraus, drückte sich breit auf Yasis Kitzler und Spalte, veränderte die Form zu einer spitzen Zunge und zog durch den Schlitz hinauf zum Klit. Dann verschwand sie wieder in ihrem Mund. Als Nächstes stülpte sie ihre Lippen über Yasis Kitzler und saugte und schlürfte geräuschvoll daran. Nach zwei Sekunden wiederholte sich der ganze Spaß.

Jedes Mal, wenn das Schlürfen und Schmatze erklang, verdrehte Yasi die Augen und sog scharf die Luft ein. Sie würde bestimmt bald zum Höhepunkt kommen. Ich war echt neidisch.

„Kommst du gleich?", fragte ich.

„Uuh, ja. Die Kleine macht das so gut. Ich könnte das stundenlang genießen." Sie legte eine Hand auf Maries Hinterkopf, um sie dichter an sich zu drücken. Marie reagierte mit einem lauten, anhaltenden Schmatzen. Ich wusste, was sie dann machte und sah, wie Yasis Augen verkippten. Das Weiße trat unter ihren flatternden Augenlidern hervor.

Yasi nahm ihre Hand von Maries Kopf und legte sie stattdessen auf meine Hüfte. „Willst du dich hinter mich legen und mich von hinten ficken?"

Ich drehte mich zum Nachtschrank und suchte das Gleitmittel.

„Ich bin so feucht, da brauchen wir kein Gel",sagte sie. „Brauchst nur durch meine Kitty und ab in den Arsch, das reicht." Einladend hob sie die Decke hinter sich an.

Ich schenkte ihr ein glückliches Lächeln und schwang mich über sie hinweg. Einerseits bedauerte ich, dass Marie mich anschließend nicht auch im Schlaf befriedigen würde, doch als Ausgleich dafür am Morgen schon Analsex mit Yasi, machte das mehr als wett.

Ich legte meinen Arm unter ihren Kopf und rückte an sie heran. Yasi streckte mir ihren Hintern entgegen. Mit einer Hand zog sie die Pobacke hoch, damit ich meinen steifen Lümmel erst zwischen ihre Beine durch, kurz in Pussysaft tunken konnte und hinein in das Muffloch. Leichter Druck reichte aus, schon war die Eichel verschwunden.

Es stimmte, ich konnte problemlos in sie eindringen. Ich war sogar in der Lage, meinen Schwanz bis zur Hälfte hineinzuschieben, ehe sie zum ersten Mal ihre Hand gegen meine Hüfte drückte und sagte: „Ah uh. Langsam! Nicht so doll, sonst tut es zu sehr weh. Sonst wecke ich Marie, wenn ich jammere. Mach mal nicht so tief, dann ist es auch angenehmer", gab sie mir Anweisungen.

Ich machte es so, wie sie es gern hatte, langsam und nicht so tief. Im Gegenzug presste sie ihre Rosette fast permanent zusammen. Nur wenn Marie anhaltend an ihrem Kitzler saugte, lockerte sich der Druck um meinen Schaft. Das nutzte ich, um ihn herauszuziehen und langsam wieder hineinzudrücken. Mit der linken Hand spielte ich an Yasis Brust. Ich knetete und streichelte sie, damit ihre Erregung zunahm.

„Ah, ja. ... Ooh. Ich ... komme gleich!", kündigte sie an und hielt Maries Kopf fester gegen sich gedrückt. Der kleine Rotschopf nuckelte und schmatzte lauter an Yasis Pussy. Sie ließ nicht nach. Als hätte sie Yasis Worte gehört, gab sie sich besonders Mühe.

Es machte mich nur geiler. Dass ich Yasi stärker und tiefer in den Arsch fickte. Ich zog selber ihre Arschbacke hoch und drückte meinen Schwanz weiter hinein.

Yasi bekam Flatteratmung, ihre Bauchmuskeln zitterten und in ihrem Darm zuckte es, dass es mich zu einem heftigen Höhepunkt massierte. Ich steckte bis zu den Eiern in ihrem Arsch und spritzte die erste Ladung ab. Yasi wimmert und fing an zu schreien: „Uhhnngg, Ounngh. Aaahh. AAHHH. JAAAAA! TIEFER! AAAAHHHIIII ..."

Ich hielt meine Hand vor ihrem Mund und hoffte, so ihren letzten, lauten Schrei zu ersticken. Geil wie ich war, pumpte ich weiter meine Samen in ihren Darm. Mein Becken klatschte gegen ihre Pobacken. Welch ein Konzert, eine schmatzende Marie, das Klatschen nackter Haut aufeinander und der erstickte Orgasmusschrei. Das war Musik in meinen Ohren.

Als Yasis Höhepunkt abflaute und sie tief atmen wollte, nahm ich meine Hand von ihrem Mund und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Das war geil, oder?", wollte ich mich vergewissern.

Durch die Nachwirkungen des Orgasmus seufzte Yasi nur und zitterte am ganzen Körper.

Ich hielt sie im Arm, dabei spürte ich, wie sich Marie rührte und verschlafen ihren Kopf hob. Mit feuchtem Mund und dem süßesten Lächeln sah sie zu uns herauf. Sie rutsche höher und legte ihren Kopf bei Yasi in die Armbeuge. Ich breitete die Decke über Marie und gab beiden einen Schmusestupser auf dem Mund. Meine Frauen sahen sehr glücklich aus.

Bei all dem Unheil, das uns passierte, waren diese Momente für mich die schönsten und lohnenswertesten während unserer USA-Reise. Wir drei fühlten uns verbunden und spürten die bedingungslose Liebe einer Familie. In diesen Augenblicken der Harmonie war ich glücklich und zufrieden.

Nach einer ganzen Weile voller liebevoller Zärtlichkeiten standen wir auf und bereiteten uns für die Rückreise vor. Die restlichen Sachen waren schnell zusammengesucht.

Da wir alle von den tollen Menüs während des Fluges wussten, entschieden wir uns für ein einfaches Frühstück mit Früchten und Quark. Yasi sah zu mir rüber und meinte: „Wir sollten mehr Sport treiben. Seit Wochen habe ich bereits kein Training mehr gemacht und du sicher noch viel länger nicht, oder irre ich mich da?"

„Stimmt, ich hatte auch schon vor, mal wieder etwas zu tun", gab ich zu. „Wir können zu Hause vielleicht zusammen trainieren, das würde uns allen guttun. Gemeinsam macht es bestimmt mehr Spaß."

„Welchen Sport macht ihr denn?", fragte Marie und steckte sich einen Löffel mit Quark in den Mund.

„Ich habe Kickboxen gemacht und Yasi Wushu, das ist eine chinesische Kampfkunst, ähnlich dem Kung Fu. Stimmt doch so, oder Yasi?" Mit dem Wushu war ich mir nicht sicher.

„Kann man so sagen. Man lernt da nicht nur Kämpfen, sondern auch viel über Körper und Geist. Ich kann dir ein paar Übungen zeigen, die sind nicht schwer."

„Ich habe früher mal Judo gemacht, doch nur bis zum orange-gelben Gürtel. Danach hatte ich keine Lust mehr. Ich würde gern lernen, wie ich mich richtig verteidigen kann, falls mir einer mit einer Waffe gegenübersteht."

Wir beide wussten, was Marie meinte. Ich hatte selber schon darüber nachgedacht, was ich hätte anders machen können. Ich kam auf keine Lösung. Wenn ich nichts unternommen hätte, wäre Lena vergewaltigt worden oder er hätte sie erschossen oder gar uns alle.

„Ich werde dir was zeigen. Mit einem Stock zum Beispiel kann man sich gut und einfach einen Angreifer vom Leib halten. Das könnte auch ein Regenschirm sein. Man braucht damit nur auf die richtigen Stellen schlagen, das ist so schmerzhaft, der Angreifer überlegt es sich zweimal", erklärte Yasi.

Ich sah auf die Uhr und stellte fest, dass wir uns verquatscht hatten: „Wir müssen jetzt auschecken und zum Flughafen fahren. Da gibt es noch ein paar Formalitäten für uns zu erledigen."

* * *

Kurze Zeit später saßen wir in der Limousine zum Flughafen. Das Hotel-Management hatte darauf bestanden und gebeten einen schönen Gruß an Leon Mask auszurichten. Mir war klar, warum der Manager so zuvorkommend und kleinlaut war. Leon hatte angedroht, das Hotel zu kaufen und den Manager hinauszuwerfen, falls er uns nicht weiter in der Suite wohnen lassen würde. Das war typisch Leon, er prahlte üblicherweise nicht mit seinem Reichtum, doch wenn es um seine Geschäftspartner und Freunde ging, dann konnte er es gewinnbringend für alle einsetzen. Die Drohung alleine kostete ihn dabei noch nicht mal einen Cent.

Je dichter wir dem Flughafen kamen, desto nachdenklicher wurden wir alle. Jeder hing seinen Gedanken bei der bevorstehenden Überführung von Julias Leichnam nach. Ich ergriff Maries Hand. Yasi hielt die andere. Marie drehte ihren Kopf und schaute gedankenversunken aus dem Fenster. „Wir stehen das zusammen durch", versicherte ich ihr. Sie atmete schwer ein und wieder aus.

Am Flughafen wurden wir bereits von zwei Angestellten und dem Bestatter erwartet. Die Unterlagen waren vollständig und der Sarg konnte durch einen Seitengang zum wartenden Flugzeug transportiert werden. Maries Hand lag auf dem Deckel, sie flüsterte: „Keine Angst Juls, ich bringe dich jetzt nach Hause." Tränen liefen ihr über das Gesicht.

Vorausschauend hatten sich Marie und Yasi die Augen nicht geschminkt. Sie wussten, dass Tränen fließen würden. Ich wollte nicht, dass es für Marie noch schlimmer wurde und drängte: „Kommt, wir müssen zum Boarding."

„NEEIIIIN! JULS! Ich lass dich nicht alleine!", schrie Marie plötzlich und klammerte sich an den Sarg.

„Marie, komm, wir müssen los!" Ich stand hinter ihr und zog sie leicht an den Schultern.

Sie heulte und legt ihren Kopf auf den Sargdeckel.

„Ich will bei ihr bleiben. Sie soll nicht alleine im Flugzeug sein."

„Das geht nicht, Marie. Du kannst da nicht mit hinein."

Ich wollte ihr nicht verraten, dass der Sarg im Gepäckbereich des Flugzeuges untergebracht wurde, sie würde es fertigbringen und in einen Koffer klettern, um bei ihr bleiben zu können.

Yasi half mir, sie legte ihre Hand auf Maries Arm und sprach beruhigend leise: „Komm mit mir. Juls wird es gut gehen. Da wo sie jetzt ist, wird sie keine Angst mehr haben. Komme mit mir, Marie. Bitte!"

Marie schniefte und hob den Kopf: „Aber ich habe Angst. Juls hat meine Hand auf dem Hinflug gehalten, weil ich vorher noch nie geflogen war. Wer hält meine Hand jetzt?"

„Ich halte deine Hand. Wenn du meine hältst. Weißt du, ich habe auch Angst. Hast du dir mal überlegt, wie so ein schweres Flugzeug in der Luft bleiben kann? Wenn ich nur daran denke, bekomme ich regelrecht Panik. Marie hältst du meine Hand?" Yasi streckte ihre Hand aus.

Marie schluchzte, dann grinste sie: „Das ist einfach. Durch den Bernoulli-Effekt funktioniert das, wegen des Auftriebs und der großen Schubkraft und so, das kann ich dir erklären."

Marie ergriff Yasis Hand und ließ den Sarg los. Sie war abgelenkt und ging mit Yasi und anderen Gedanken im Kopf zum Boarding. Marie erklärte Yasi genau, wie das Prinzip funktionierte. Yasi tat interessiert, und spielte weiterhin den Angsthasen. Auf dem Hinflug hatte sie definitiv noch keine Flugangst. Das hatte sie clever gemacht!

Ich trottete hinter ihnen her und schob den Wagen mit den Koffern. Mit einem erleichterten Grinsen im Gesicht wischte ich eine Träne aus dem Augenwinkel.

* * *

Im Flugzeug setzten sich Yasi und Marie nach dem Start zusammen auf Yasis Sessel. Sie hatte wieder einen Fensterplatz und schaute mit Marie hinaus. Beide winkten und riefen: „Nevermore New York! Auf Nimmerwiedersehen, du schreckliche Stadt."

Im Geiste stimmte ich ihnen zu.

Es dauerte nicht lange, da fuhren sie ihren Sessel in die Schlafposition und schmiegten sich aneinander. Das nächste Mal, als ich aufblickte, schlief Marie in Yasis Arm.

Zärtlich streichelte sie Marie über die Wange. Ich hörte Marie im Schlaf flüstern: „Mama, ich liebe dich." Yasi sah zu mir rüber. Erleichtert atmeten wir beide auf. Maries Worte zauberten ein Lächeln auf Yasis Gesicht. Behutsam gab sie Marie einen Kuss auf die Stirn, strich ihr ein paar Haare aus dem Gesicht und legte ihre Hand zurück auf ihren schwangeren Bauch. Darin wuchs unser eigenes Kind heran. Ob Tochter oder Sohn, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Die Reise verlief anders als geplant. Wir waren in die USA geflogen, um zu heiraten, damit Yasis Albträume nachließen, und zurück kamen wir mit einem Sarg und einer zusätzlichen Tochter. Lenas mögliche Schwangerschaft nicht berücksichtigt. Mit ambivalenten Gefühlen lehnte ich mich in den Sessel zurück und schloss meine Augen. Meine Familie wuchs, ich brauchte keine Angst mehr haben, alleine zu sein.

Merkwürdigerweise hatte ich einen unruhigen Schlaf und träumte, dass Yasi entführt wurde, gleichzeitig flossen Bilder vom Mord an Julia mit ein. Die Ereignisse waren bizarr ineinander verwoben. Als der Schuss auf Julia fiel, schreckte ich hoch.

Es dauerte eine Weile, bis ich mich orientierte. Ich saß im Flugzeug. Yasi und Marie sahen mich verwundert an. Ich rieb mir durchs Gesicht. Verwirrt schaute ich beide an und zuckte mit den Schultern: „Das war nur ein Traum." In meinem Kopf hörte ich eine leise Melodie immer mehr an Bedeutung gewinnen. Wie ein Ohrwurm hörte ich plötzlich laut und deutlich das Lied, das Yasi auf der Silvesterfeier gesungen hatte. Wie war doch gleich der Titel?

Would you take the wheel, If I lose control?

If I'm lying here Will you take me home?

Ja, richtig, es fiel mir wieder ein: ‚Take me Home' von Jess Glynne.

Could you take care, Of a broken soul?

Ich schaute zu Marie, mir wurde die Sinnbildlichkeit schlagartig bewusst.

Marie! Juls! -- ‚I'll take you home'und ‚Take good care of your broken soul, Marie'. Das verspreche ich.

„Du blutest da wieder", bemerkt Marie.

Ich fasste sofort an mein linkes Ohr. Es war feucht und an meiner Hand klebte tatsächlich Blut. „Das kommt bestimmt durch den Druck", erklärte ich und lauschte immer weiter dem Song in meinem Kopf. Wo kam der nur her?

Yasi ging zur Stewardess und fragte nach Verbandszeug. Sie legte mir den Verband an und setzt sich danach wieder auf ihren Luxussessel zu Marie. Diese machte sich ebenfalls Sorgen, dass es doch schlimmer war, als ich zugab. Ich beruhigte sie: „Das ist nichts. Bald sind wir in Deutschland, dann gehe ich zu einem Arzt und alles wird gut."

Kurz darauf servierte die Stewardess das bestellte Menü. Marie setze sich dafür auf ihren Platz. Hinterher schmuste sie erneut mit Yasi. Nachdem sie meine neidischen Blicke nicht mehr ertragen konnten, setzten sie sich zu mir. Erst Marie und später Yasi. Der Rest des Fluges verlief normal, ohne weitere Aufregung.

Wir landeten früh am Morgen in Frankfurt, ich lief zum Lufthansa-Schalter und fragte wegen des Weitertransports des Sargs nach. Das beauftragte Bestattungsunternehmen in Hannover hatte bereits einen Wagen geschickt, um Julia direkt nach Hannover zu bringen.

Für uns ging es mit Siggi weiter. Lisa hatte ihn gebeten, uns ebenfalls mit dem Auto abzuholen. Das Gleiche hatte er offenbar schon mit Lisa und Lena bei deren Rückflug gemacht.

Nach einer guten Stunde Wartezeit sahen wir Siggi in seiner Paraderolle durch den Terminal tänzeln. Laut und überschwänglich kam er mit ausgebreiteten Armen auf uns zu. Nach einer ausgiebigen Begrüßung verfrachtete er uns, samt Gepäck, in seinen Mercedes.

Siggi musste einen Rennfahrer in der Ahnentafel gehabt haben. Er fuhr mit einem Bleifuß nach Hannover. Nach gut drei Stunden bogen wir in unsere Straße ein und würden bald Lisa und Lena in die Arme schließen können. Wir wären dann endlich alle wiedervereint.

Kapitel 8 -- Querköppe und Zickenkriege

Freitag, 13. Januar 2017, Hannover

Frank

So schnell Siggi auf der Autobahn gerast war, so vorsichtig fuhr er innerhalb der Ortschaft. In unserer Straße gab es eine Tempo-30-Zone, hin und wieder spielten hier auch Kinder. Siggi fuhr Schrittgeschwindigkeit und achtetet auf jede Bewegung. Es waren keine spielenden Kinder zu sehen. Lediglich, unsere Nachbarin, Frau Neumann, die ihre Einkäufe die Straße entlang schleppte. Sie war eine ältere Dame, mit der wir noch nie Probleme hatten. Das mochte auch daran liegen, dass wir in all den Jahren kaum Kontakt zu ihr hatten.

Siggi hielt den Mercedes hinter meinem Wagen an. Daneben parkte der alte Golf von Julia. Maries Blick fixierte das rote Auto. Ich konnte erahnen, dass sie in Erinnerung schwelgte. Wir öffneten die Türen zum Aussteigen. Siggi hatte es eilig, er wollte wieder ins Geschäft. Kaum stand sein Wagen, lief er zum Kofferraum und lud die ersten Koffer aus. Nach dem langen Flug und den drei Stunden im Auto fühlten sich meine Knochen alt an. Die Muskeln schrien nach Sauerstoff. Ich streckte mich, um meine steifen Glieder wieder zu Leben zu erwecken.

Marie stand nachdenklich vor dem Golf. Mit einer Hand auf dem Dach sah es aus, als ob sie im Geiste dem Auto etwas mitteilte. Ein Freudenschrei durchbrach die andächtige Stille und ließ uns aufmerken.

„Papa! Endlich seid ihr da!"

Lisa sprang mir um den Hals. Sie warf ihre Arme um meinen Nacken und presste ihre sinnlichen Lippen auf meinen Mund. Ich freute mich sehr sie wiederzusehen und erwiderte ihren Kuss ganz ungeniert. „Hallo, mein Engel, schön dich wieder in den Armen zu halten." Wir drückten uns herzlich, dass die anderen schon neidisch schauten. Lena war Lisa nach draußen gefolgt. Sie begrüßte zuerst Yasi mit gleicher Leidenschaft, anschließend auch Marie und mich.

Siggi wollte endlich weiterfahren, er musste in seinen Laden, darum bedankten wir uns bei ihm und versprachen, ihn wegen Julias Beerdigung auf dem Laufenden zu halten. „Tüdelü! Ich bin dann mal weg!", erschallte es aus dem Mercedes. Siggi hatte das Fenster unten, als er davonfuhr. Wir winkten ihm hinterher. Schade, dass er nicht noch mit reinkommen konnte, dachte ich. Er ist doch ein richtig netter Typ.

„Guten Tag Herr Brandt." Eine helle Stimme riss mich aus den Gedanken. „Sind sie gerade aus dem Urlaub gekommen?"

Frau Neumann stand freundlich lächelnd mit ihrem Einkaufstrolley hinter uns. Sie musste anhalten, da wir den gesamten Bürgersteig mit unserer Begrüßungszeremonie und den Koffern in Beschlag nahmen.

„Guten Tag, Frau Neumann, wie geht es ihnen?", erwiderte ich.

„Ach, mir geht es dem Alter entsprechend, gut."

„Wir waren in den USA. Darf ich ihnen meine neue Frau vorstellen?", plapperte ich überschwänglich drauf los. Ich griff Yasis Hand und zog sie mit zu Frau Neumann.

„Das ist Yasmin. Yasmin, das ist unsere Nachbarin, Frau Neumann."

Yasi reichte ihr die Hand und sagte höflich: „Guten Tag, Frau Neumann, bitte nennen sie mich Yasi, alle tun das."

„So eine hübsche, junge Frau. Schön zu sehen, dass sie sich von dem Tod ihre Frau nicht herunterziehen lassen. Als mein Egon damals, ... ach, das interessiert ja doch keinen. Noch einmal so jung sein ...", wünschte sie sich. Als hätte sie erst jetzt die anderen bemerkt, schweifte ihr Blick in die Runde. Zuerst musterte sie Yasi, dann Lena, Marie und zum Schluss blieb ihr Blick an Lisa hängen. „Richtig so, Mädchen, macht den Mann glücklich. Er hat es sicherlich verdient."