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Polygamie - Maria Teil 03

Geschichte Info
Wochenende auf Redcliff Mansion - Der Samstag.
16.4k Wörter
3.59
48.1k
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Geschichte hat keine Tags

Teil 3 der 6 teiligen Serie

Aktualisiert 09/12/2022
Erstellt 01/20/2005
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Wochenende auf Redcliff Mansion - Eine Woche später.

Der große Van hielt vor der Haupttüre. Richard und Isabel mit Sarah standen bereits auf der Steintreppe und erwarteten sie. Es war spät geworden und schon dunkel.

Tessa und Maria wurden von Richard und Isabel mit Wangenküssen begrüsst. Ron Williams und seine beiden Frauen stiegen ebenfalls aus und wurden freudig empfangen.

„Sarah," rief Isabel, „komm her und helfe Maria beim Gepäck und tragt es schon einmal nach oben, du weißt ja das zweite Zimmer. Kommt herein, Ron, Heather, Stacy, euer Gepäck bringt Ramona hoch, ihr seid im ersten Zimmer, aber kommt mit uns, Tessa und wir gehen schon ins Wohnzimmer. Ein kleiner Willkommens-Trunk, es ja wirklich spät geworden."

„Na, alles klar?" sprach Richard leise zu Maria, als diese mit Sarah die schweren Reisetaschen die Treppe hoch schleppte.

„Ja. Mr.Lafitte," lächelte sie ihn an.

„Dein Fohlen wartet schon auf dich, du kannst es morgen früh sofort besuchen."

„Ich freue mich so sehr es zu sehen, vielen Dank, Mr.Lafitte."

„Du darfst das Fohlen taufen, nicht wahr?" sagte Sarah zu Maria als, sie die Treppe im Haus zur ersten Etage hoch gingen.

„Ja, Mr.Lafitte hat es mir versprochen, ich freue mich riesig. Ich liebe kleine Fohlen."

„Du bist eine tolle Reiterin habe ich gehört."

„Ja, Reiten und Pferde sind mein Hobby."

„Du hast auch schon an Derbys teilgenommen und gewonnen, nicht wahr?"

„Ja, ich habe einen ganzen Glasschrank voll mit Pokalen und Trophäen. Reitest du auch?" fragte Maria.

„Ein wenig, ich habe es hier erst gelernt, ich habe ein Pony, ein Shetland-Pony."

„Ah, die sind süß."

„Richard hat es mir gekauft, weil ich auf den großen Pferden zuviel Angst habe. Du hast keine Angst, nicht wahr? Du springst ja auch schon."

„Ja. ich liebe Springen. Früher hatte ich auch irre Angst, aber auf einmal war alles weg und ich konnte es."

„Ich habe wahnsinnig Angst vorm Springen. Mein Pony springt nicht. Noch nicht einmal, wenn ein kleiner Baumstamm auf der Wiese liegt, schon vor einem kleineren Ast bleibt es stehen."

Maria und Sarah mussten beide laut lachen.

„Das ist lustig, dein Pony kennt dich ja ganz genau."

„Ja, ich liebe es, es macht mir Spaß."

„Wie heißt es? Hast du es getauft?"

„Ja, klar, durfte ich es taufen, es heißt Alison."

„Alison ist ein schöner Name."

Maria und Sarah scherzten immer mehr miteinander und unterhielten sich über die Pferde und das Reiten. Beide lachten ununterbrochen, wenn sie sich über lustige Erlebnisse mit ihren Tieren austauschten.

Als sie im Zimmer ankamen, fragte Sarah: „Du willst zu uns kommen, nicht wahr?"

Maria sah Sarah etwas verwundert an: „Du weißt es?"

„Isabel hat es mir gestern Abend gesagt."

„Ist das schon offiziell gesagt worden?"

„Nein, nein, ganz im geheimen. Richard weiß doch noch gar nichts."

Maria stellte die Tasche auf den Tisch und sah Sarah lange an.

Sie überlegte, ob sie Sarah einweihen sollte und kam zu der Überzeugung, das es schön wäre mit Sarah Freundschaft zu schließen und sie daher ins Vertrauen zu ziehen.

„Sarah, du darfst nichts sagen. Richard hat mich schon gefragt, letzte Woche, bei uns."

„Was, ob du seine Frau werden willst?"

„Ja, er hat es irgendwie geahnt, dass Mum und Isabel das Treffen geplant hatten."

„Oh, das wird ja immer verrückter. Isabel und deine Mutter wissen das nicht?"

„Nein, das ist doch irre lustig, sie wissen es nicht."

„Und du willst es wirklich?"

„Ja, ich möchte seine Frau werden und ich möchte gerne bei euch sein. Wenn ihr mich denn wollt."

„Ha, das entscheidet Richard wohl allein. Aber ich würde mich freuen, ich fand dich voriges Jahr auf den Virgins schon so lustig. Du bist immer lustig und hier ist es manchmal langweilig."

„Wie lange bist du denn jetzt seine Frau?"

„Seit zwei Jahren, es war sehr schwierig an Anfang für mich, ich kannte ja niemanden hier."

„Bist du gerne seine Frau?"

„Ja, ich liebe ihn, er ist so großzügig, er liest einem fast alle Wünsche von den Augen ab."

„Was war denn schwierig für dich?"

„Eigentlich alles, war alles neu für mich, ich wusste nicht, was auf mich zu kam."

„Kanntest du Richard denn nicht vorher?"

„Nein, das heißt schon, ja, einmal hatte ich ihn vorher bei uns zu Hause kennen gelernt. Er war sehr nett und meine Eltern wollten, dass ich ihn heirate."

„Deine Eltern wollten das?"

„Ach Maria, das ist eine lange Geschichte, ich erzähle sie dir ein andermal. Wir müssen runter, die warten bestimmt schon auf uns."

Beim Hinuntergehen sagte Sarah: „Na, das wird ja lustig, Richard und du seid euch schon einig und Isabel denkt, sie will dich erst mal Richard vorstellen." Beide kicherten.

„Hättest du denn wirklich nichts dagegen, wenn ich auch Richards Frau werde?"

„Nein gar nicht," antwortete Sarah leise, "Ich fände es toll. Weißt du, Isabel und Elisa sind sehr eng befreundet und Hanna und Jenna auch. Und ich komme mir manchmal vor, wie das fünfte Rad am Wagen."

„Du bist ja auch die fünfte Frau," sagte Maria und beide lachten laut.

Maria trat mit Sarah in das Wohnzimmer ein und wurde dort nacheinander auch von Elisa, Jenna und Hanna herzlich begrüßt.

Nach einem Begrüßungsumtrunk mit Fruchtsäften hielt Richard eine kurze Ansprache, in der er sich insbesondere für das Kommen von Tessa mit Maria bedankte und zum Erstaunen aller Anwesenden bekannt gab, dass er morgen mit Maria eine Military reiten wird. Er bedankte sich bei Ron Williams und seinen Frauen, erklärte kurz das Projekt eines neuen Kirchenmagazins und erläuterte ihnen, dass sie morgen früh nach dem Frühstück abgeholt werden, nach Boston fahren und dort mit Leuten des Verlags und der Werbeagentur zusammen treffen werden.

Isabel drängte darauf, dass alle schnell vom Wohnzimmer ins Esszimmer wechseln, da dort ein kleines Dinner vorbereitet war.

Als alle sich nach einem unterhaltsamen Essen gesättigt zurücklehnten, sagte Stacy plötzlich: „Habt ihr auch die neue TV-Serie ‚Big Love' auf HBO gesehen?"

Isabel und Hanna lachten laut. Elisa und Sarah kicherten vor sich hin. Richard, etwas irritiert, fragte: „Was ist das? Was gibt es da zu lachen?"

„Das ist so eine neue Serie," antwortete Isabel, „so eine wie ‚Sex and the City'."

„Oh, Jesus Christus," unterbrach Richard, „noch so eine Serie, in der die Frauen unentwegt quatschen?"

„Wieso, was hast du gegen ‚Sex and the City'? Du hast doch gesagt, wir können sie uns ansehen. Stacy, nehmen sie Richard nicht so ernst, wir schauen uns auch die Serie ‚The L-Word' an, die ist richtig lustig."

„Ja, die haben wir uns auch angesehen, Isabel. Es ist interessant, dass so etwas jetzt im amerikanischen Fernsehen möglich ist."

„Was ist denn das für eine neue Serie?" will Richard ungeduldig wissen. „Big Love' ist eine neue Spätabendserie des amerikanischen Kabelsenders HBO. Es geht um Polygamie." „Ach, das ist ja interessant," murmelt Richard, „Stacy, erzählen sie uns mehr. Ich weiß von gar nichts." „Die Serie ist nicht schlecht gemacht. Tom Hanks hat sie produziert. Die konservative Organisation «Focus on the Family» kanzelt die Serie als «pornographisches Erzeugnis profithungriger Medien» ab, die sich einzig am Grundsatz «Sex always sells» orientiere. Im Nielsen-Rating der beliebtesten Kabelfernsehshows der USA liegt die Serie gar an vierter Stelle, weshalb HBO «Big Love» zum Nachfolgehit der äußerst beliebten Mafia-Serie «The Sopranos» erklärt hat. Wohl kaum dürfte es deshalb zufällig sein, dass die beiden eher ungewöhnlichen Drehbücher auffallende Ähnlichkeiten aufweisen. In den «Sopranos» ist der Protagonist zwar ein Mafioso und in «Big Love» ein Polygamist. Gemeinsam ist ihnen aber, dass die beiden hinter den Kulissen ein verborgenes Liebes-Leben führen mit mehreren Frauen. 4 Millionen Zuschauer haben sich die ersten beiden Folgen angeschaut." „Und ihr habt mir nichts gesagt," seufzte Richard leicht vorwurfsvoll, aber grinsend zu seinen Frauen. „Doch, doch. Ich habe es dir vor vier Wochen gesagt," warf Hanna ein, „aber du hast wieder nicht richtig zugehört. Ich habe dir aber die Folgen aufgenommen, du kannst sie dir ansehen." „Worum geht es denn in der Serie?" „Der Protagonist ist heißt Bill Henrichson und wird gespielt von Bill Paxton. In seinem offiziellen Leben ist er Besitzer mehrerer Eisenwarenläden, fährt einen neuen Geländewagen und wohnt in einem gediegenen Quartier am Stadtrand von Salt Lake City. Alles stünde zum Besten, lauerte da nicht ein Problem im Hintergrund, das Bill unter allen Umständen zu vertuschen sucht. Wenn er abends von der Arbeit nach Hause kommt, vor den Augen der Nachbarn seinem chromblitzenden Auto entsteigt, die Krawatte lockert, das Jackett über die Schulter schwingt und pfeift «God only knows what I'd be without you», dann greift er prüfend in die Hosentasche - Bill hat seine Packung Viagra dabei. Und schon geht's zur Haustür in Richtung inoffizielles Leben, wo ihn seine drei erwartungsvollen Ehefrauen mit Wespentaille und auf High Heels empfangen." „Viagra?" fragt Richard, „Bei drei Frauen braucht er Viagra? Schaffen die das nicht ihn anzuheizen? Typisch Hollywood." „So fängt die Serie immer an," fährt Hanna fort, „Und je nach dem wer dran ist, nimmt er sich seine erste Frau Barb, die wird von der Jeanne Tripplehorn gespielt, oder Ncki, seine zweite Frau, das ist Chloe Sevigny – oder seine jüngste, die Margene, das ist Ginnifer Goodwin. Letztes Mal begann es, dass er alle seine Frauen mit Küsschen begrüßte, sich seine Margene schnappte und ins Schlafzimmer zog. Sieben Kinder hat er mit allen dreien. Nicki, die zweite Frau, ist die 89. Tochter eines Mormonenpredigers aus Colorado City und über ihre Person wird ein Einblick in das Leben der Fundamentalisten gegeben." „Ja, das ist genau der Punkt," wirft Stacy aufgeregt ein, „Auch der offiziellen Mormonenkirche ist die Fernsehserie ein Dorn im Auge. Allein die Tatsache, dass die fiktive Familie Henrichson in Utah lebt, scheint für die Kirche unwillkommene Parallelen heraufzubeschwören. «Big Love» sei eine grobe Verzerrung der Realität, denn seit 1890 habe die Mormonenkirche der Polygamie abgeschworen, erklärt die Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints, LDS, auf ihrer Website. Wer die verbotene Praxis ausübe, werde exkommuniziert. So weit die offizielle Version. In der Serie sagen sie aber, weil der Mormonen-Begründer, Joseph Smith, bis zu seinem Tod die Vielweiberei als göttliches Prinzip betrachtete, gehört die Polygamie aber auch heute noch zum festen Bestandteil der Lebensweise von rund 40 000 fundamentalistischen Anhängern in Utah, Colorado und Idaho. In der Serie werden diese von Nickis Familie in Colorado City verkörpert. Die in Salt Lake City spucken Gift und Galle. Die Frauen-Gruppe ‚Tapestry Against Polygamy, die TAP, die nur Frauen vertritt, die aus polygamen Lebensgemeinschaften ausgestiegen sind, sagt im Internet zu der Serie Big Love, offiziell habe die LDS der Polygamie zwar abgeschworen, aber nach wie vor gebe es auch unter LDS-Mitgliedern rund 100 000 Anhänger der Praxis. In Utah werde kaum je ein praktizierender Bigamist aus der Kirche ausgeschlossen. In diesen Kirchengemeinden übten Männer unter einem religiösen Schutzschild Macht über oft minderjährige Frauen aus. «Big Love» sei die übertünchte Hollywood-Version einer verabscheuungswürdigen Praxis. «Diese Tatsache ändern weder Liebesszenen im Geländewagen noch Lustschreie perfekt geschminkter Hollywoodstars», sagt die Direktorin von TAP, Vicky Prunty. Die Frage eines Journalisten, ob die fundamentalistischen Mormonen in Colorado City aus religiösen Gründen so viele Frauen heirateten, beantwortet die Abtrünnige Ross Chatwin kurz und trocken: ‚Nein, es geht nur um Sex."

„Hahaha," lacht jetzt auch Richard, „das muss ich mir ansehen. Das glaube ich, das diese Feministinnen Vereinigungen rot sehen. Die würden doch am liebsten staatliche Gesetze haben, die das Kinderkriegen nur durch künstliche Befruchtung erlauben. Gottseidank ist das Kinderkriegen mit Sex verbunden und Gottseidank macht es auch noch genügend Männern und auch Frauen Spaß."

„Der Journalist hat den Feministinnen auch noch eine schöne Anekdote zugesteckt. Er hat erzählt: >Calvin Coolidge, der 30. Präsident der Vereinigten Staaten und seine Gattin wurden einmal durch eine staatliche Musterfarm geführt. Als Frau Coolidge dort einen heftig mit einer Henne kopulierenden Hahn entdeckte, erkundigte sie sich, wie oft der Hahn seiner Pflicht nachkomme. "Dutzende Male täglich", lautete die Antwort. Die First Lady schwieg einen Moment, dann sagte sie: "Bitte sagen Sie das dem Präsidenten!" Als dieser wenig später ebenfalls an das Gehege geleitet wurde und von der enormen Potenz des Hahnes erfuhr, zog er die Augenbrauen hoch und fragte: "Immer mit derselben Henne?" "Nein, jedes Mal eine andere", wurde ihm mitgeteilt. Die Augen des Präsidenten blitzten: "Sagen Sie das doch bitte der First Lady!<. Die Feministinnen waren entsetzt und beschimpften ihn."

Man sprach noch miteinander über die Fernsehserien und dann sagten sich alle Gute-Nacht und gingen hoch in ihre Schlafzimmer.

Der Samstag.

Als Richard am nächsten morgen zwischen Jenna und Hanna aufwachte, fühlte er sich frisch und munter und erwartete voller Tatendrang den Tag. Jenna und Hanna waren seine Frauen für die Nacht gewesen, hatten sich liebevoll um ihn gekümmert und seine Lust so wie er es wollte befriedigt. Er traf auf Isabel, die die Nacht in ihrem Schlafzimmer mit Elisa verbracht hatte.

„Sag Sarah mal, sie soll sich heute um Maria kümmern. So wie ich das gestern Abend schon mitbekommen habe, könnte es sein, dass die beiden sich gut verstehen."

Isabel war etwas verwundert, hatte sie doch vor zwei Tagen Sarah in ihre Pläne eingeweiht und sie gebeten genau dies zu tun.

Beim Frühstück sagte Richard zu Maria: „Du, Maria, ich habe jetzt eine kurze Besprechung mit Ron und seinen Frauen, bevor sie um 11 abgeholt werden. Dann treffen wir uns und gehen zu den Ställen. Also, fix und fertig sein, Stiefel und Hose - und nicht den Helm vergessen."

Maria strahlte.

Zu Isabel gewandt sagte Richard: „Du könntest Tessa und Maria mal das ganze Haus zeigen. Wäre das eine Idee?"

Isabel war ganz begeistert und nahm Tessa und Maria sofort mit.

„Also, hier unten kennt ihr euch ja schon etwas aus. Neben dem Wohn- und dem Esszimmer hier, liegt unsere Küche und nach vorne heraus noch ein großer Vorrats- und Wirtschaftsraum. Kommt mit ich zeigs euch."

„Neben dem Hauseingang haben wir ein Zimmer, dass wir für einen Wachmann bereit halten, wenn wir mal weg sind. Es ist dann Robert, der Gärtner oder Jim, der Stallmeister, die wohnen in den beiden Bungalows, da hinten im Wald. Kommt mit wir gehen nach oben. Ach ja, da hinten liegt die Bibliothek, Richards Arbeitszimmer, da kommt man auch von Wohnzimmer rein. Da können wir jetzt nicht stören."

Als sie oben waren, führte Isabel Tessa und Maria weiter herum.

„Hier rechts sind ja euer Gästezimmer und das von den Williams. Kommt wir gehen hier rein."

Sie öffnete eine schwere Eichentüre und Tessa und Maria standen mitten im Schlafzimmer von Richard.

„So, das ist das aller Heiligste," sagte Isabel.

„Mein Gott," sagte Tessa beim Anblick des riesigen Doppelbettes, dass an der Seitenwand zu der Fensterreihe stand, „es ist ja irre groß, und so toll eingerichtet."

„Tja, das Bett ist riesig, das hat Richard aus Italien kommen lassen, die verzierte Rückwand ist aus massivem Eichenholz und handgeschnitzt."

„Na, da hat er ja wohl Platz genug, oder?" meinte Tessa.

„Ja, das hat er. Das braucht er auch," lachte Isabel, "Es hat drei Grand-Lits Matratzen."

Isabel setzte sich auf den Bettrand.

„Maria, komm her, setzt dich zu mir."

Als sich Maria wie geheißen schräg zu ihr auf das Bett setzte, sagte Isabel: „Nun, Maria, möchtest du immer noch zu uns kommen?"

„Ja, ich möchte, es ist sehr schön bei euch."

„Weißt du, nur allein die Einrichtung schön zu finden, ist kein Grund einen Mann zu heiraten. Bist du dir darüber im klaren, was hier passieren wird, wenn du die Frau von Richard wirst?"

„Ja, ich weiß, ich bin mir im klaren."

Tessa kam Maria zu Hilfe: „Maria ist aufgeklärt, so wie ich es nie gewesen war bevor ich Fred heiratete. Sie weiß alles."

„Ja, ich meine alles zu wissen, ist eine Sache," antwortete Isabel, „es muss dir aber auch bewusst sein, welche Konsequenzen es haben wird. Du heiratest in eine Familie ein, eine Familie, wo der Ehemann mehrere Frauen hat. Und Richard hat sehr genaue Vorstellungen, wie unsere Familie funktionieren muss."

„Ich weiß alles über eine celestine Ehe und was es nach den Gospeln für die Ehefrauen bedeutet."

„Mein liebes Kindchen," sagte Isabel, „Ich meine nicht was in den Gospeln steht und was unsere Kirche sagt. Hier auf diesem Bett wirst du zur Frau werden. Richard wird mit dir Liebe machen und Richard ist ein großer starker Mann, er will sehr oft Liebe machen. Und vor allen Dingen darfst du nicht erwarten, dass du hier mit Richard allein sein wirst. Richard will, dass wir Frauen uns alle gegenseitig genauso lieben, wie er uns und wir ihn. Das heißt, wenn er mit dir Liebe macht, werdet ihr nicht allein hier sein, sondern wir, die anderen Frauen werden dabei sein, und oft will er Liebe mit zwei oder drei Frauen machen. Bist du dir dessen bewusst?"

Maria nickte und musste sich eingestehen, das sie daran noch gar nicht gedacht hatte.

„Wenn Richard eines hasst, dann ist es Eifersucht, da wird er ganz böse und bestraft. Er duldet es in keinster Weise, auch nicht den geringsten Anflug von Eifersucht. Das musst du wissen. Es wird sein, dass er dich im Bett haben will, aber mit einer von uns vor deinen Augen Liebe macht, und dann will er auch, dass du zusiehst und die Frau, mit der er Liebe macht, genauso lieb hast und küsst, wie er. Ist dir dies alles klar, liebe Maria?"

„Ja, Isabel, ich kenne die Gospeln und die meisten Schriften, ich liebe Richard und ich liebe euch."

Isabel wurde dann sehr förmlich und sprach auf Maria ein.

„Eine Hochzeit nach den Regeln unserer Kirche ist ein heiliger Vorgang, eine heilige Zeremonie, der du dich dann stellen musst.

Du wirst beständig daran erinnert, dass, um den höchsten Grad im Himmel, das ‚celestiale Reich' zu erlangen, du durch die Endowmentzeremonie im Tempel zu gehen hast und deine Ehe zu deinem mormonischen Ehegatten ‚gesiegelt' werden muss, nur dann kannst du den höchsten Grad des Himmels erreichen. Um die Erlaubnis für die Durchführung dieser Zeremonien zu erhalten, musst du dich als treues und gehorsames Mitglied der Kirche erweisen und alles tun, was dir von den Kirchenautoritäten geboten wird, vom Propheten bis hinunter zur örtlichen Ebene. Du wirst dich einem persönlichen Würdigkeits-Interview mit Bischof Michaels unterziehen müssen, worin er dich über dein privates Leben und deine religiösen und sozialen Aktivitäten befragen wird.

Wenn du heiratest, werden deine Freunde nicht an der Hochzeitszeremonie im Tempel teilnehmen dürfen, weil nur ‚würdige' Mitglieder unserer Kirche den Tempel betreten dürfen.

Du wirst die Segnungen des Priestertums nur indirekt durch deinen Mann, der Mitglied der Kirche ist, empfangen. Die Rolle der Frau in unserer Gemeinschaft, ist die einer Ehefrau und Mutter, die ihren Priester-Ehemann ehrt und ihm unbedingt gehorcht.

Als eine Frau in unserer Kirche bist du in jedem Fall ein dienendes Wesen. Deine Rolle ist es, Kinder zu gebären und deinem Ehemann den Rücken frei zu halten, damit er sich seinen heiligen Berufungen und seinem Beruf widmen kann. Du sollst dich züchtig und keusch gegenüber allen Fremden verhalten, aber deinem Ehemann und Lord mit deinem von Gott gegebenen Körper erfreuen, ihm die Erfüllung und Befriedigung all seiner Lust und Wünsche ermöglichen, auf dass er dich besamt und befruchtet und du ihm Kinder schenkst.

Falls du dich als treu, hart arbeitend und gehorsam erweist, wirst du letztendlich als würdig zum ‚Empfang deines ‚Endowments' in einem Kirchentempel erachtet. Dir wird vorher nicht gesagt, was dich dort genau erwartet in dieser langen Zeremonie, ausgenommen, dass die Einzelheiten des Rituals heilig sind. Als Teil dieser Zeremonie musst du eine Anzahl Eide schwören, die Strafen bei deren Übertretung werden nicht mehr erwähnt, das weißt du vielleicht, liebe Maria. Aber erschrecke nicht, es ist eine Zeremonie. Der wichtigste Eid ist, dass du dich ganz deinem Manne hingibst und ihm all sein Verlangen erfüllen wirst, ohne wenn und aber und du sein Recht anerkennst, dich bei Ungehorsam zu bestrafen. Du weißt, Maria, dass damit in unserer Kirche auch das Recht des Mannes besteht, seine Ehefrau körperlich zu züchtigen, weil dein Körper ihm gehört.