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Polygamie - Maria Teil 06

Geschichte Info
Die Hochzeitsnacht.
11.2k Wörter
4.02
69.9k
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Teil 6 der 6 teiligen Serie

Aktualisiert 09/12/2022
Erstellt 01/20/2005
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Maria stieg mit Richard aus der Limousine, die vor dem Hotel auf Rockport gehalten hatte. Richard hielt ihr die Türe weit auf und half ihr, mit dem weiten Hochzeitskleid unbeschädigt herauszukommen.

Alle Gäste standen vor dem Eingang, bewarfen sie mit Reiskörnern, applaudierten und machten wie wild Fotos. Marias Vater, Fred, kam und forderte das Brautpaar auf ihm zu folgen.

„Wir müssen unbedingt da vorne auf den Klippen an der Flagge ein Foto machen," schlug er vor. Maria und Richard folgten ihn und hinter ihnen setzte sich der ganze Tross in Bewegung.

Vor der Fensterfront des Hotel, direkt auf der Klippe zum Atlantik stand ein großer Fahnenmast, an dem die Stars & Stripes hing. Maria und Richard wurden vor den Mast dirigiert und alle Kameras wurden in Aktion gesetzt.

Ein steifer warmer Ostwind lies Marias Kleid zur Seite wehen und als sich das Brautpaar küsste, klatschten alle wieder Beifall.

Ein Profifotograph, von Richard engagiert, forderte zuerst zu einem Familien- und dann zu einem Gruppenbild auf. Richard stand in der Mitte am Fahnenmast, seine Braut in Weiß neben ihn, daneben seine Frauen Isabel und Elisa und zu seiner rechten Hand Jenna, Hanna und Sarah. Danach versuchten dann alle Gäste mit auf ein Bild zu kommen.

„So, jetzt aber auf zum Lunch. Ich denke wir haben alle Hunger, nicht wahr?" rief Richard allen zu.

Der große Saal, mit dem Ausblick zum Meer, war festlich für die Hochzeit geschmückt worden. Fünf kreisrunde Tische, jeweils für 8 Personen waren festlich gedeckt und mit Blumen drapiert.

Als alle Gäste Platz genommen hatten, hielt als erster Marias Vater eine Rede, lobte Richard als guten alten Freund und Geschäftspartner und überschüttete dann seine Tochter mit Lobeshymnen, ob ihrer Anmut und ihres frischen Geistes.

Mit einer kurzen Antwort bedankte sich Richard für Freds Worte und lobte ausdrücklich die Schönheit seiner Braut und ihres Kleides. Er bedankte sich auch bei den Gästen, die das Endowment mitgemacht hatten und begrüßte ein paar weitere Gäste, die nicht der Kirche angehörten.

Im Gegensatz zu seinem geschäftlichen Leben, war Richard privat kein großer Freund langer Reden, er eröffnete den Lunch und sagte betonend, dass nach dem Essen Zeit genug wäre für die Hochzeitsgeschenke.

Nach dem üppigen mehrgängigen Lunch kam Marias große Stunde. Man merkte förmlich, dass dies ihr Tag war. Nacheinander kamen die Gäste, überreichten ihre Geschenke und beglückwünschten sie mit Wangenküssen. Maria sah überglücklich aus. Sie wirbelte durch den Saal, versuchte mit allen ein paar Worte zu wechseln und stapelte die Geschenke auf einen Tisch an der Wand.

Als letzter bekam Richard seine Chance, nahm Maria an die Hand, führte sie wieder zu dem Geschenketisch, zog ein kleines Etui aus der Tasche und öffnete es. Er entnahm einen Ring und steckte ihn unter allgemeinen Beifall auf Marias Finger. Sofort war Maria umstellt von Richards neugierigen Frauen und ihrer Mutter, die alle den Ring sehen wollten. Richard musste erklären, dass es natürlich ein Ring aus Gold und der Stein ein Einkaräter, Top Wesselton River, sei.

„Wer ist denn Wesselton River," wollte eine der Frauen wissen und lachend erklärte Isabel, dass Wesselton die Reinheit des Brillanten und River die wertvollste Farbe sei.

Richards zweites Geschenk für Maria, eine kleine goldene Armbanduhr ging in dem Trubel fast ganz unter und Maria zog sie sofort an, um sie später mit ausgestrecktem Arm den Anwesenden zu zeigen.

Den obligatorischen Hochzeitstanz legte Richard mit Maria auch aufs Parkett, obwohl er sich als eingefleischter Nichttänzer dazu zwingen musste. Ihm wurde aber sofort danach Maria zum nächsten Tanz von ihrem Vater entwunden.

Irgendwann später folgte Maria ihrer Mutter in den Waschraum um sich frisch zu machen.

„Meine Kleine, du siehst richtig glücklich aus," sagte ihre Tessa.

„Ich bin es, es ist ein wunderschöner Tag, nicht wahr?"

„Du hast die Prozedur auch gut überstanden," sagte ihre Mutter aufmunternd, „Du warst großartig. Wenn ich mich an meine Hochzeit mit deinem Vater erinnere, ohjeohje. Ich hatte gar nichts verstanden und wohl alles falsch gemacht, mich hatten sie dauernd berichtigt. Es ist wirklich eine schwierige Zeremonie. Aber das ist jetzt vorbei. Jetzt bist du seine Frau. Du wirst schon alles richtig machen. Komm wieder mit in den Saal, du musst dich jetzt um ihn und deine Gäste kümmern."

Als sie wieder im Saal waren, kam Sarah zu Maria: „Na, meine Schwesterfrau."

Maria war zuerst erstaunt und musste dann lachen. „Ja, stimmt, jetzt bin ich deine Schwesterfrau, komm lass dich küssen," und sie gab Sarah links und rechts auf die Wangen Küsse.

„Ich wünsch dir alles Gute," sagte Sarah, „und ich freu mich, dass du da bist. Und noch mehr freue ich mich auf unsere Hochzeitsreise."

Maria beugte sich zu Sarahs Ohr und flüsterte: „Bis dahin wird aber noch einiges passieren. Ich bin jetzt schon ganz aufgeregt."

Sarah kicherte: „Du meinst heute Abend, nicht wahr? Er wird dich zur Frau machen und wir werden dabei sein."

„Was," fragte Maria entsetzt, „Ihr werdet dabei sein?"

„Ja, was dachtest du denn," antwortete Sarah, „Du bist doch jetzt Schwesterfrau und Richard hat gesagt, das wir heute Abend alle zusammen sein werden. So ist das halt in der Polygamie. Aber keine Angst, es wird ganz dunkel sein."

„Wieso wird es ganz dunkel sein?"

Sarah kicherte wieder: „Ich denke, Richard will dich nicht erschrecken mit seiner Größe."

Maria musste auch lachen: „Du willst mich auf den Arm nehmen."

„Nein, wirklich. Du wirst es sehen. Richard ist wirklich sehr groß und stark."

Maria zuckte mit den Schultern, umarmte Sarah: „Was sein muss, muss sein. Aber du wirst ja bei der Hochzeitsreise mit mir zusammen sein, dann müssen wir beide uns um ihn kümmern."

Beide kicherten noch lange vor sich hin und erzählten sich ihre Vorstellungen von der Hochzeitsreise.

--

Richard war auf die Wiese vor dem Hotel zum Klippenrand gegangen. Dort traf er auf Ron Williams mit seinen beiden Frauen Heather und Stacy.

„Na, wie geht es den Redakteuren des Chronicals?" fragte Richard lächelnd.

„Uns geht es gut. Es ist eine tolle Feier. Vielen Dank auch für die Einladung," sagte Ron.

„Na, ist doch selbstverständlich, wo ihr doch jetzt fast zur Familie gehört," antwortete Richard.

„Haben sie denn schon den neuen Chronical gelesen?" fragte Stacy ganz aufgeregt.

„Zu meinem Bedauern muss ich sagen, nein. Wissen sie, ich hatte soviel um die Ohren letzte Woche, unter anderem auch, weil ich ab übermorgen fast zwei Wochen in Europa sein werde. Auf Hochzeitsreise, wie sie sicherlich wissen. Aber ich habe schon einige Reaktionen gehört."

„Gute oder Schlechte?" wollte Ron wissen.

„Nur Gute," antwortete Richard, „Wissen sie, gemeckert wird immer und es sind immer die gleichen Leute, nehmen sie darauf keine Rücksicht. Bischof Michaels ist jedenfalls sehr erbaut von der Neuausrichtung und hat sie ausdrücklich gelobt."

Stacy konnte sich nicht zurück halten und sprudelte heraus:„Haben sie bei CNN das sensationelle Interview von Larry King mit dem Präsidenten der LDS Gordon B. Hinckley gesehen?"

„Nein, dem alten Hinkley von Utah?"

„Ja, bei Larry King Live auf CNN, am letzten Donnerstag. Hinkley hat ein paar wenige, aber wie ich finde doch sensationelle Sätze von sich gegeben. Es scheint, ein gewisses Umdenken innerhalb der LDS zu geben."

„In wie fern Umdenken?"

„Naja, bei den Aussagen zur Homosexualität im allgemeinen und der Bisexualität bei Frauen."

„So? Was hat der denn Sensationelles von sich gegeben?"

„Also, King fragte ihn nach der Einstellung der Kirche zu gleichgeschlechtlichen Ehen und Mr. Hinckley antwortete:

"Erstens glauben wir daran, dass die Ehe zwischen Mann und Frau von Gott verordnet ist. Wir glauben, dass die Ehe ewig sein kann kraft der Ausübung der Macht des immerwährenden Priestertums im Haus des Herrn. Die Menschen fragen nach unserer Haltung zu denen, die sich als Schwule und Lesben betrachten. Meine Antwort lautet, dass wir sie als Söhne und Töchter Gottes lieben. Wir möchten diesen Menschen helfen, sie stärken und ihnen in ihren Schwierigkeiten beistehen. Aber wir können nicht schweigend zusehen, wenn sie für eine so genannte gleichgeschlechtliche Ehe einzutreten, sich dafür einzusetzen und in einer solchen Beziehung zu leben. Wer so etwas erlaubt, nimmt die sehr ernste und heilige Grundlage einer von Gott gebilligten Ehe und ihren Zweck, die Gründung einer Familie, auf die leichte Schulter."

„Die Kirche spricht sich also gegen die Ehe gleichgeschlechtlicher Paare aus," fragte dann Larry King nach und Hinkley antwortete:

"Wir sind nicht schwulenfeindlich -- wir sind familienfreundlich. Ich möchte das so formulieren: Diese Menschen liegen uns am Herzen. Wir möchten mit ihnen zusammenarbeiten und ihnen helfen. Uns ist klar, dass sie ein Problem haben. Wir wollen ihnen helfen, dieses Problem zu lösen."

"Ein Problem, das sie selbst verursacht haben, oder das sie von Geburt an haben?", fragte King.

"Das weiß ich nicht", entgegnete Präsident Hinckley. "Ich bin auf diesem Gebiet kein Fachmann. Ich gebe auch nicht vor, auf diesem Gebiet einer zu sein. Doch fest steht: Sie haben ein Problem."

Richard, wussten sie übrigens, dass Larry Kings jetzige Frau der LDS angehört?"

„On, nein, das wusste ich nicht."

„Es gibt da noch eine interessante Verlautbarung. Der Mormonenapostel von der LDS Boyd K. Packer sieht die Homosexualität bei Männern als wachsende Gefahr für die Mitglieder der Gemeinschaft und hat in einer Ansprache zum Koordinationsrat der LDS Kirche folgendes gesagt: "Die Gefahren, von denen er gesprochen habe, kommen von der Schwulen-Bewegung, weniger von der Feministen-Bewegung." Indirekt hat er des weiteren zugegeben, dass die Kirche die Sexualität unter Frauen anders sieht als unter Männern."

Richard hatte die ganze Zeit schweigend zugehört. Schließlich sagte er: „Ich denke, auch die haben begriffen, dass sie mit der Zeit gehen müssen. Machen sie weiter so Stacy, sie haben meine volle Unterstützung. Auch sie, Heather, Ron, meinen Segen haben sie."

„Mr.Lafitte, ich will sie nicht aufhalten, aber ich habe noch zwei Sachen, die ich ihnen zeigen möchte. Ich habe ein Interview mit einer der Frauen von diesem Lorne Green zugespielt bekommen. Sie hat sich gegenüber einer Reporterin vor dem Gerichtsgebäude, in dem das Verfahren gegen ihren Mann geführt wird, geäußert. Dieses Interview wirft ein etwas anderes Licht auf diesen Lorne Green, den sie ja nicht so mögen."

„Ja, Stacy. In TV-Talkschows gewieften Journalisten intime Einblicke preiszugeben und nicht nur über die Polygamie zu schwärmen, sondern auch noch mit seinen Frauen aufzutreten, dass finde ich gar nicht empfehlenswert."

„Da geb ich ihnen Recht. Ich glaube die ganze Familie und er bereuen dies auch. Aber das Interview ist wirklich interessant. Hier lesen sie es mal, es ist relativ kurz. Ich möchte es aber gerne im Chronical darstellen oder kommentieren."

Die Überschrift hat den bemerkenswertes Titel: Das schöne Leben im Harem."

Richard nahm die Blätter entgegen und überflog sie.

>Linda Green teilt sich ihren Mann mit vier Frauen. Polygamie hat für sie viele Vorzüge. Daher versteht sie nicht, warum ihrem Mann nun Gefängnis droht.

Für Seitensprünge hat Linda Green kein Verständnis. Wenn ihr Mann eine Geliebte hätte, "dann wäre das Ehebruch, ein Betrug an der Ehe". Trotzdem schläft ihr Mann fast jede Nacht mit einer anderen Frau - ganz offiziell zu Hause, von Linda abgesegnet und sogar organisiert. Linda, 28, ist eine der fünf Ehefrauen von Tom Green, 52. Der amerikanische Mormone lebt im US-Bundesstaat Utah offen in Polygamie. Jetzt wurde er deswegen vor Gericht schuldig gesprochen. Ihm drohen bis zu 25 Jahre Haft.

Linda Green hält den Schuldspruch für ungerecht. "Ich verstehe, dass die normale Gesellschaft nicht so lebt. Aber für uns ist dieser Lebensstil eine kulturelle Sache. Ich stamme aus einer Linie von Polygamisten in vier oder fünf Generationen, mein Vater hatte vier Frauen. Ich bin auf diese Weise aufgewachsen, es hat mich nie gestört."

Im Alter von 13 Jahren lernte Linda Tom kennen und verliebte sich in ihn. "Er war intelligent, freundlich, sanft. Ich wusste, er war der Richtige für mich." Dass er damals bereits eine Frau hatte, störte sie nicht. "Wenn ein Mann schon eine Frau und Kinder hat, weiß man, dass er sich als Ehemann und Vater bereits bewiesen hat", sagt Linda.

Noch im gleichen Jahr wurde sie in einer religiösen Zeremonie seine Frau, aber erst nach ihrem 14. Geburtstag auch vor dem Gesetz, da dies in Utah so möglich ist. Aus diesem Grund droht Tom Green nun ein zweites Verfahren, da Sex mit einer 13-Jährigen in Utah als Vergewaltigung geahndet wird. "Generell sind Mädchen noch nicht reif genug, um als Teenager zu heiraten", räumt Linda ein. "Aber in unserer Kultur werden wir anders erzogen. Wir leben in großen Familien und müssen früh Verantwortung übernehmen. Schon als Kinder war es für sie ganz natürlich, dass sie mitbekamen, dass ihr Vater abwechselnd mit allen seinen Frauen schlief."

Sie sei mit 13 reif für die Ehe gewesen, versichert Linda, die auch sofort schwanger wurde. Heute hat die 28-Jährige sechs Kinder im Alter von zwei bis 14 Jahren. Im Januar erwartet sie ihr siebtes Kind. Tom Green hat insgesamt 29 Kinder gezeugt, 25 leben noch bei der Großfamilie in insgesamt sechs Wohnwagen im Süden Utahs. Green, der sich gerne als Fundamental-Mormone bezeichnet, wurde vor etwa 20 Jahren von der offiziellen Mormonen-Kirche exkommuniziert. Die Kirche verbietet - ebenso wie der Bundesstaat - offiziell Vielweiberei.

Die polygame Ehe, schwärmt Linda dagegen, sei die ideale Lebensform. "Sie gibt Frauen mehr Macht, mehr Unterstützung und mehr Freiheit", argumentiert die Haupt-Frau, die den Alltag der Großfamilie organisiert. "Viele verheiratete Frauen vermissen weibliche Partnerschaften, wir haben ein Netzwerk innerhalb der Familie. Ich habe eine sehr enge Beziehung zu meinen Schwester-Frauen. Wir teilen nicht nur unser Leben, wir unterstützen uns auch gegenseitig."

Die Frauen teilen sich die Hausarbeit, die Kinderbetreuung und abwechselnd das Bett mit ihrem gemeinsamen Mann. Wenn Hannah, 24, zuletzt an der Reihe war, kommt als nächste zum Beispiel Carrie, 25. Jede Nacht schläft Tom Green mit einer anderen Ehefrau. "Wir entscheiden das. Er weiß vorher nie, wer dran ist", sagt Linda Green. Wenn eine traurig ist und Zuwendung braucht, verzichte auch mal eine zu Gunsten der Schwester-Frau.

Und wie wird Linda damit fertig, dass sie vielleicht am Mittwoch mit ihrem Mann kuscheln möchte, aber erst am Freitag dran ist? "Ich respektiere das und versuche, nicht daran zu denken, sondern bin glücklich über die Zeit, die ich mit ihm habe."

Eifersucht gebe es so gut wie nie, betont die Haupt-Frau. "Ich habe zwar schon eine Weile gebraucht, um zu akzeptieren, dass Tom nach mir noch eine Frau genommen hat, oder dass ich dabei war, wenn er einer Schwesterfrau seine Liebe zeigte", gibt Linda Green zu. "Aber dann habe ich erkannt, dass er mich immer noch liebt, mich durch niemanden ersetzt und ich nicht bedroht bin." Frauen, die als neue Ehefrauen in Betracht kommen, müssen zuerst Freundschaft mit den bisherigen schließen, ehe sie in die Familie aufgenommen werden. "Die Frauen wählen ihn, es steht ihm nicht zu, selbst eine neue zu wählen", so Linda Green. Drei frühere Ehefrauen haben Green inzwischen verlassen. Dafür gehören zwei Töchter seiner ersten Frau aus ihrer früheren Ehe heute zu seinem Harem: LeeAnn, 26, und Shirley, 31.

"Männer", so erklärt es sich Linda Green, "haben von Natur aus ein polygames Begehren." Im Gegensatz zu Frauen in monogamen Ehen hätten die in den Großfamilien einen Vorteil: "Wenigstens wissen wir, mit wem unser Ehemann schläft." Für die Green-Frauen sind Seitensprünge übrigens tabu.

Bei der Urteilsverkündung saßen alle fünf Ehefrauen von Tom Green im Gericht. "Wir sind entschlossen, zusammenzubleiben und die Kinder großzuziehen, wenn er ins Gefängnis muss. Wir werden warten, bis er wiederkommt", so Linda Green. Das Strafmaß soll am 27. Juni verkündet werden. <

„Ach Stacy, sie arbeiten sich in die Materie ja richtig tief ein. Sie sollten einen Roman schreiben. Schreiben sie ihn unter einem Pseudonym und packen sie alles hinein, was sie wissen und aussagen möchten. Ändern sie die Namen, jedenfalls von den Personen, die ihnen etwas Vertrauliches zugespielt haben. Auf diejenigen, die im TV oder in Zeitungen erwähnt sind, können sie ruhig Bezug nehmen. Boston Print wird als Herausgeber und Verlag operieren und denen ihre Anwälte werden sie schützen."

„Meinen sie wirklich? Den Gedanken hatte ich auch schon. Heather sagt es schon die ganze Zeit, ich solle es machen. Ich weiß zum Beispiel auch von einem großen Krach innerhalb der FLDS. Haben sie schon von John Fitzpatrik gehört und seinem Firmenimperium in der Holz- und Papierindustrie in Norden von Colorado?"

„Nein, Stacy, mit Holz und Papier habe nichts zu tun."

„Gegen Fitzpatrik läuft bei den Fundamentalisten ein Meidungsverfahren. Ich habe da eine Kopie der Akte zugespielt bekommen. Bevor wir darüber reden, sollten sie, Richard, sie erst einmal durchlesen. Ich halte sie für sehr brisant und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll."

„Gut, Stacy, geben sie sie an Isabel. Ich werde sie auf die Hochzeitsreise mitnehmen und dort studieren. Ich gebe ihnen dann Bescheid, was ich denke."

„Ich danke ihnen, Mr.Lafitte. Ich werde auch noch einen Artikel der Salt Lake Tribune beifügen, der durch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft auf ein ziemlich unbekanntes Problem eingeht."

Maria kam zu der Gruppe und hatte eine junge Frau im Schlepptau.

„Hey, Stacy," sagte Maria, „darf ich dir meine Schwester Alice vorstellen. Ich bin so froh, dass sie doch noch heute zu uns gekommen ist."

„Hi, Alice," sprach Stacy, „Bist du die Schwester in New York, von der mir Maria erzählt hat?"

„Hi, Stacy, freut mich dich zu sehen," antwortete Alice, „Ja ich bin die New Yorker Schwester. Aber eigentlich bin ich die Halbschwester. Freds erste Frau ist meine Mutter."

Stacy lächelte Alice an: „Du bist das Entfant terrible der Familie, nicht wahr."

„Ja,ja," lachte Alice, „Ich bin das schwarze Schaf. Aber mein Vater hat mich heute sogar ganz herzlich begrüßt. Wir hatten die letzten zwei Jahre Funkstille. Ich habe von Maria gehört, dass du jetzt Chefredakteurin des Apostolic Chronicals bist und der in neuem Glanz erstrahlt."

„Nein, ich bin nicht Chefredakteurin, das ist mein Mann Ron, ich bin leitende Redakteurin und meine Schwesterfrau Heather macht auch als Redakteurin mit. Gefällt dir der neue Chronical?"

„Ja, sehr, habe ihn erst vorgestern bekommen. Komm wir gehen ein bisschen an den Klippen entlang."

Alice erzählte Stacy, dass sie seit etlichen Jahren schon in New York lebe und dort für ein Frauenmagazin schreibe.

„Das ist ja interessant. Für welche Magazine schreibst du denn?"

„Oh, ich schreibe für das Christian Women Today Magazine, für die Woman to Woman Radio Show und manchmal auch für das WOMO Woman's Monthly Magazine."

„Hey, das WOMO kenne ich. Ist das nicht eine Lesben Zeitschrift?"

„Ja, das ist es. Deswegen gibt es ja auch die Spannungen mit meinen Eltern."

„Was sind das für Spannungen, wenn ich fragen darf?"

„Nun, ich lebe in New York seit 4 Jahren mit einer Frau zusammen und da kannst du dir ja vorstellen, dass unsere liebe Familie davon nicht so sehr erbaut ist. Die wollten natürlich immer, dass ich brav einen Mann aus der Kirche heirate. Aber ich bin nach wie vor Mitglied der UAB. Ich bin nicht aus der Kirche ausgetreten. Ich habe auch nichts gegen Marias Hochzeit mit Richard, ganz im Gegenteil, ich wünsche ihr viel Glück."

„Das gefällt mir. Weißt du, ich habe auch jahrelang mit einer Frau zusammengelebt, bis sie schließlich geheiratet hat und mich dann als ihre Schwesterfrau in die Ehe geholt hat."