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Sandstürme - Teil 01

Geschichte Info
Start in ein neues Leben.
7.7k Wörter
4.66
22.6k
10

Teil 1 der 16 teiligen Serie

Aktualisiert 06/19/2023
Erstellt 08/25/2022
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01 Start in ein neues Leben

Der junge Pilot Martin wird schon bald die grossen Flugzeuge in Dubai fliegen. Auf seinem letzten Einsatz vom Flughafen Köln/Bonn lernt er die charmante Flugbegleiterin Sonja kennen. Gerät sein Traum von 1001 Nacht durch sie ins Wanken?

„Fifty, fourty, thirty, twenty, Retard", zählte eine automatisch generierte Männerstimme mit einem bestimmenden und zugleich blechernen Tonfall rückwärts. Schnell zog ich die Schubhebel des Airbus in den Leerlauf. Sekunden später setzte der Vogel fast geschmeidig anmutend auf der Piste in Köln auf. Über drei Jahre lang habe ich diese Maschine mehrmals täglich auf einem Flughafen in Europa, Nordafrika oder im Nahen Osten sicher gelandet.

Diese Landung war aber anders. Handwerklich unterschied sie sich kaum von meinen tausend Bisherigen auf diesem Flugzeugmuster. Aber diese Landung stellte indirekt die Weiche meines Lebens. Es war die letzte hier in Köln. „Das hast du spitze hinbekommen", platzte es aus meiner Schwester Natalie auf dem Jumpseat hinter mir heraus. Jumpseat wird in der Fliegerei ein Klappstuhl bezeichnet, auf dem ein Beobachter oder ein Gast im Cockpit mitfliegen darf. Uwe, mein wohl letzter Kapitän auf dem A319, pflichtete ihr bei. Ich glaube mehr, weil er Gefallen an ihr gefunden hatte, als dass sie seiner Meinung nach Recht damit hatte. Ich freute mich, den Airbus heute selbst an unseren Standplatz zu rollen. Ein äusserst seltenes Vergnügen für einen Ersten Offizier wie mich.

„So, das war es jetzt für dich hier in Köln?", fragt er rückversichernd nach, während ich von der Piste auf die Rollbahn zusteuerte.

„Ja, ein komisches Gefühl, den Flieger hier ein letztes Mal durch die Nässe zu manövrieren und übermorgen schon ins sonnige Dubai aufzubrechen", gab ich meine Gefühlswelt offen zu.

„Da ist Martin schon ein Glückspilz", sage Natalie zu Uwe. Ihre Blicke streiften sich und blieben wie Magnete aneinander haften. Am liebsten hätte ich laut in meine Hände geklatscht und gesagt: „So, fokussiert euch wieder, noch stehen wir nicht am Gate". Es ist schliesslich meine Schwester. Okay, sie ist Single, sieht, sofern man das als Bruder beurteilen mag, gut aus und auch Uwe ist so eine Art braun gebrannter Surflehrertyp. Und die vier silbernen Streifen auf der Schulter lassen ihn noch etwas imposanter aussehen. Sie hätten eigentlich gut zueinander gepasst. Das wussten sie. Aber eben, es ist meine Schwester, verdammt.

„Uwe, kannst du noch einmal kurz prüfen, ob wir wirklich Standplatz C4 haben?", sagte ich ruhig, mit kontrollierter Stimme. Ihre Blicke liessen voneinander ab. So ist es gut, dachte ich mir. Selbstverständlich wusste ich, dass C4 absolut korrekt war.

„Jao, C4 is es", bestätigte Uwe wenige Sekunden später. Noch ein letztes Mal richtete ich den silbernen Vogel Richtung Terminal 1 aus, setzte die Parkbremse und schaltete die Triebwerke aus. Mit dem berühmten «Bing-Ton», der durch die Betätigung des Schalters für die Anschnallzeichen ausgelöst wird, gab ich in der Kabine das Signal, dass das Flugzeug sicher geparkt wurde und die Passagiere sich jetzt abschnallen dürfen. Das führt meist keine halbe Sekunde später zu einem sogar im Cockpit hörbaren Klick-Konzert.

Wenig später entriegelte ich auch die Cockpittür und Sonja, eine wunderschöne Brünette aus Augsburg lief schnurstracks in meine Richtung und sagte:

„Geschafft mein Lieber. Jetzt verlässt du dieses triste Kaff und fliegst auf und davon ins kosmopolitische Dubai." Und sie toppte gleich scherzhaft nach: „Ich komme irgendwann nach". Sie ist als sogenannte Purserin die Chefflugbegleiterin und machte mir die letzten vier Tage offenbar schöne Augen.

Hätte mir das Natalie in einer stillen Minute nicht fadengerade ins Gesicht gesagt, wäre mir das wohl entgangen. Keine Ahnung warum, aber mir fällt so etwas grösstenteils ein paar Wochen später wieder ein, und dann merke ich, was für eine Chance ich Depp wieder mal verpasst habe. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn bei meiner jetzigen Airline fliegt man viel, fällt spätabends, bestenfalls nach einem kurzen Absacker in der Hotelbar, todmüde in sein Bett - ganz allein. Als Dank dafür klingelt der Wecker häufig bereits um 5:00 Uhr.

Zurück zu Sonja. Sie ist ein Traum. Sie hat Humor, stellt mit ihrem breiten Wissen über die verschiedensten Themen und ihrem Wortwitz jeden Kapitän in den Schatten. Sonja müsste ungefähr zwanzig Jahre älter sein, als sie mit 26 eigentlich ist, damit sie sich all das Wissen hätte aneignen können. Und ja, sie ist zudem noch wunderschön. Gross, lange Beine, dunkles hochgestecktes Haar, wie eine spanische Flamenco-Tänzerin, azurfarbene Augen, in denen ich mich für immer verlieren könnte und ein weiches Gesicht, das ich nächtelang küssen und liebkosen möchte. Wie kann es sein, dass sie sich laut Natalie für mich interessiert?

Normalerweise sehen die Besatzungen ganz okay aus, aber mit Uwe, Sonja und den anderen beiden Girls hinten in der Kabine, hatte ich fast den Eindruck, als ob sie für meinen letzten Flug extra von einer Model-Agentur gebucht wurden. Sonja müsste sich evolutionstechnisch eigentlich an Uwe und nicht an mich ran machen.

Sie schaute mir lächelnd ganz tief in die Augen. Ich muss echt alles unternehmen, um nicht rot anzulaufen - so schön ist sie. Ich wusste nicht, dass eine Flugbegleiterin weiss, wie man den elektrisch verstellbaren Pilotensitz verschiebt. Aber sie tut es gerade. Sie bückt sich leicht zu mir nach vorn, ihre Hand auf dem Regler, der meinen Stuhl langsam und surrend nach hinten schiebt. Ihr Blick ist dabei immer noch direkt auf mich gerichtet. Mein Herz schlägt spürbar schneller. Nicht mal bei einem Anflug mit starkem Seitenwind spürte ich es wie in diesem Moment. Sie setzte sich seitlich zu mir gewandt auf meinen Schoss, schlug die Beine übereinander und knabbert für einen Sekundenbruchteil an ihrer Unterlippe. Für mich fühlte sich das wie eine Ewigkeit an. Ich spürte förmlich ihre Wärme auf meinem Schoss, ihr frühlingshafter Duft lag in meiner Nase und es gab nur noch sie und mich. In den vergangenen drei Jahren hatte ich während meiner Fliegerkarriere nicht annähernd einen vergleichbaren Moment. Es fühlte sich an, als ob sie und ich in einem schwarzen Loch versunken wären, in dem es keinen fast 60-Tonnen schweren Jet, keinen braun gebrannten Uwe oder gar meine liebevolle Schwester gab. Nur Sonja und mich.

„Wir haben dir etwas Kleines zum Abschied vorbereitet", sagt Sonja. Sie schaute mir währenddessen noch tiefer in meine Augen und lies meinen Blick fordernd an ihr kleben. Als ich meine wohl weit offenen Pupillen gefühlt einen tausendstel Millimeter von ihr wegzog, glaubte ich kurz Enttäuschung aus ihren wunderschönen Augen zu entnehmen. Wir benötigten keine Worte mehr. Meine Aufmerksamkeit war wieder voll bei ihr. Ich erschrak etwas, als plötzlich die lauten euphorischen Stimmen der beiden anderen Kolleginnen im Cockpit aufsprudelten und fast schon synchron „Wir gratulieren dir herzlichst, lieber Martin", riefen. „Gut gemacht, mein Lieber", sagte Uwe fast schon wie ein Vater, obwohl er nur fünf oder sechst Jahre älter war wie ich. Da waren sie alle plötzlich wieder. Sogar der für uns zuständige Leiter der Bodenabfertigung quetschte sich in das nahezu überfüllte Cockpit, in dem sich mit ihm gerade sieben Personen tummelten. Er gratulierte mir im Eiltempo, denn in der Fliegerei ist Zeit Geld, und wünschte mir viel Erfüllung beim Pilotieren der grossen Maschinen in Dubai.

Sonja sass noch immer auf meinem Schoss, blickte kurz auf den Manager und schreckte plötzlich auf, klopfte mit der flachen Hand wie bei einem Doppeltab auf dem Handy zweimal auf meine Knie und sagte: „Ouuu, Mädels, das Geschenk." Ich war gerührt, da ich ja eigentlich nur drei Jahre lang meinen Traumjob gemacht habe und eine Besatzung mit Fremden, die ich erst vor vier Tagen kennengelernt habe, schenkte mir etwas voller Aufrichtigkeit zum Abschied. Das Präsent war gross, flach und schön eingepackt. Ich wusste nicht, was es sein könnte. Irgendwie unerwartet.

Sonja nahm das Geschenk von ihrer Kollegin in Empfang und überreichte es mir. Ich packte es vorsichtig aus und sah, dass es sich um eine Schallplatte handelte. Ich sagte erstaunt zu allen: „Ich bin überwältigt, weil ..."

„Du dir einen Schallplattenspieler bestellt hast und du Mike Oldfield cool findest?", führte Sonja den Satz sichtlich gut gelaunt fort. Vor zwei Tagen habe ihr das alles völlig übermüdet in der Hotelbar erzählt, als sie mich zu meinem Musikgeschmack befragt hatte.

„Wie konntest du dir das bloss merken und wo hast du so schnell mein Lieblingsalbum als LP herbekommen?", wollte ich von ihr wissen.

„Pass immer auf, was du einer Frau spätabends erzählst. Na ja, ich habe da so meine Quellen, wenn es um gute Musik geht. Schön sieht er aus, der alte Flieger auf dem Cover. Passt zu dir. Und schau da auf der Rückseite", fügte sie mit viel Begeisterung hinzu, als ob sie das Geschenk für einen guten alten Freund vorbereitet hätte. Ich drehte die LP um und sah, dass alle Besatzungsmitglieder mir ein paar persönliche Zeilen gewidmet haben. Aber nur ein Inhalt interessiert mich wirklich. Ich suchte natürlich Sonjas Text und dachte „Ka-Ching ... Jackpot!" Sonja hatte als einzige ihre Telefonnummer neben ihre Unterschrift gesetzt. Ich war überglücklich. Das war für mich das schönste Geschenk überhaupt.

Die beiden anderen Flugbegleiterinnen hatten mir noch eine «Wundertüte» zusammengestellt, wo Kugelschreiber, Erfrischungstücher, Schokoladen und noch viele andere Artikel mit dem Firmenlogo als Erinnerung drin waren. Es handelte sich dabei eigentlich um eine mit Give-Aways gefüllte Kotztüte - aber diese war schön von Hand mit Buntstiften bemalt. Auf der einen Seite war Köln bei Tag und Regen, auf der anderen Dubai mit dem Burj al Arab bei Nacht. „1001 Nacht und du mittendrin", sagte die eine bei der Präsentation der Wundertüte. Ich bin gerührt. Um die Wundertüte in Empfang nehmen zu können, stand Sonja auf, damit ich es ihr gleichtun konnte. Ich war froh, dass mein „Guter Junge" dort unten nicht aufgestanden und meinen niederen Instinkten gefolgt war. Das grenzte nahezu an ein Wunder. Ich feierte das aber klammheimlich als Beweis meiner Selbstdisziplin. Aber ohne Sonja auf meinem Schoss war irgendwie ein Gefühl der Leere entstanden. Ich fragte mich, ob ich mich gerade in sie verliebt habe.

Ich bedankte mich bei allen herzlich, schüttle die Hände, umarme Uwe, die beiden Mädels und dann die sichtlich gerührte, aufrecht stehende Sonja. Ich hatte das Bedürfnis sie ganz fest zu umarmen und zu meiner Überraschung streckte sie ihre Arme weit aus und drückte mich anschliessend fest an sich. Jetzt gab es einmal mehr nur noch uns. Sie schmiegte ihren bildhübschen Kopf sachte an meine linke Gesichtshälfte, neigt ihren Kopf etwas und drückte gut spürbar ihren Mund mitsamt ihrem Stupsnäschen in meine Halspartie, als ob sie abtauchen wollte. Ich konnte fühlen, wie sich mein Hemdkragen an dieser Stelle leicht senkte. Zum ersten Mal spürte ich ihre Brüste etwas unterhalb meiner Brustpartie. Ein schönes Gefühl. Sie atmete gleichmässig und überraschend tief ein. Es fiel lange kein Wort.

„Du riechst gut", flüsterte sie kaum hörbar und durchbrach damit die Ruhe. Ich spürte tiefe Geborgenheit und Wärme in ihren Armen. Irgendwie fühlte sich die Umarmung so an, wie die Schlussszene in Lost in Translation, dachte ich mir. Auch ich trug wie Bob Harris dieses immense Bedürfnis in mir, ihr etwas Bedeutsames ins Ohr flüstern zu wollen.

„Ich möchte dich wiedersehen. Ich nehme dich beim Wort, dass du mir folgst, okay? Danke für alles, was du für mich getan hast", sagte ich.

Es war eine riesige Untertreibung im Vergleich dazu, was ich in diesem Moment für diese Frau fühlte. Obwohl ich dachte alles falsch gemacht zu haben, spürte ich, wie es mit einem leisen Schluchzen rund um ihre Augen- und Nasenpartie feucht wurde. Es waren Tränen, die meinen Hals entlang kullerten. Sie löste ihren Kopf etwas peinlich berührt aus der für die Ewigkeit bestimmte Position, küsste mir die Tränenperlen mit drei langsamen Küssen weg.

„Du bist ein ganz feiner Kerl, Martin. Ich hoffe, du weisst das", sagte Sonja leise.

Es sollten ihre letzten Worte im Flieger sein. Sonja verliess mit leicht gesenktem Haupt das Cockpit in Richtung Galley (Boardküche). Als sie draussen war, sehe ich, dass Natalie wohl den gesamten Moment vom Eingangsbereich aus beobachtet hatte. Sie schaut mich mitleidig und berührt an und formt mit ihren beiden Händen ein Herz und senkt ihren Kopf zur Seite hin. Es war ihre Art zu sagen, dass ich jetzt irgendwie doch ein armer Kerl bin. Ich drehte mich nochmals um, um das leere Cockpit ein letztes Mal anzusehen und sah, wie Uwe seine Mütze aus der Garderobe zog und mich anschaute und sagte: „Wow, das mit Sonja gerade eben ist wohl so einer dieser Momente, die jedem eine Gänsehaut verpassen. Halt dir die Kleine warm". Zeit für mich, meinen Crew-Bag und das Jacket zu fassen. Beinahe hätte ich die Schallplatte auf dem Co-Pilotensitz vergessen und Uwe reichte mir noch die Wundertüte. Ich bin voll durch den Wind. Wir verliessen alle irgendwie schweigsam den Flieger.

Im Crewbus wollten nur noch die beiden Kolleginnen reden. Die Damen gaben mir teils unter schallendem Gelächter hundert Tipps, was ich in Dubai alles unternehmen müsse - holten nicht einmal Luft dabei. Sie wechselten sich laufend ab und redeten so schnell, wie Patronen aus einem Maschinengewehr kommen. Ich konnte keine Worthülse mehr aufnehmen, obwohl ich beide mochte und mich bemüht habe, bei ihnen zu bleiben. Auch sie wollten mich besuchen kommen.

Ich wollte aber nur Sonja bei mir haben. Misst, soll ich die ganze Übung mit Dubai nun abblasen? Noch während der Landung freute ich mich auf die Emirate, jetzt war alles anders.

Ich blickte rüber zu Sonja, sie schaute in der hintersten Sitzreihe aus dem Fenster und kuckte den vorbeiziehenden Fliegern auf dem verregneten Vorfeld nach. Am liebsten hätte ich mich zu ihr gesetzt, aber ich wusste, dass unser Bus in weniger als 30 Sekunden beim Operationsgebäude ankommen wird. Genau so war es auch. Beim Aussteigen versuchte ich irgendwie in ihre Nähe zu kommen. Auch Natalie versuchte an mir dranzubleiben, wohl aus Angst meinen Anschluss zu verlieren. Normalerweise dürfen Angehörige nicht mit. Uwe hat zu meiner Überraschung etwas gedeichselt. Wahrscheinlich wollte Natalie auch in meiner Nähe sein, wenn ich mit Sonja spreche. Ich erblickte Sonjas Koffer mit dem «Gilmore Girls» Sticker und nahm ihr diesen samt ihrem Crew-Bag aus dem Kofferraum. Sie dankte mir, schaute mich kurz liebevoll, aber mit ernster Miene an und presst ihre Lippen für gut eine Sekunde zusammen, als ob sie damit ein «das war es dann wohl» ausdrücken wollte. Ihr Blick und sie selbst wandten sich danach von mir ab und Natalie legte ihre Hand kurz darauf fürsorglich auf meine Schulter. „Sie braucht etwas Zeit", sagte sie, als Sonja schon etwas Abstand gewonnen hatte.

Wir alle verabschiedeten uns, wünschten uns viele glückliche Landungen. Ich zeigte meiner Schwester, die sichtlich interessiert war, den Hauptsitz. Ich riss mich zusammen, um in Gedanken nicht andauernd bei Sonja zu sein und um Natalie auch ein einmaliges Erlebnis zu bieten. Und wie es so war, erblickten meine Augen genau diese Frau aus Augsburg in der Wäscherei, wo sie wohl gerade eine gereinigte Uniform abholte. Sie sah mich bedröppelt an, quetschte noch ein Lächeln über ihre süssen Lippen und winkt mir mit ihren Fingern in einer zweimaligen Auf- und Abwärtsbewegung zu. Es war ein Abschiedswinken und nicht ein «komm mal bitte rüber zu mir».

Natalie und ich verliessen das Gebäude über eine der zahlreichen Sicherheitsschleusen und gingen ins Parkhaus. Wir fuhren heim zu unseren Eltern. Als wir kaum auf der Strasse waren, fragt sie mich, was mit dem Auto geschieht, wenn ich in Dubai bin. Ich entgegnete ihr, dass es für den Moment in der Garage bleibt und wenn sie es braucht, auch nehmen darf. Da war sie wieder, die Stille. Nur der Scheibenwischer sorgte für einen monotonen Klang. Ich wusste, dass die Frage nur ein Ablenkungsmanöver für das war, was eigentlich im Raum stand.

„Natalie, was war das bloss? Warum ausgerechnet jetzt. Ich gehe nach Dubai und musste mich ausgerechnet ..."

„... Ja, und du Depp hast dich kurz vor der Zielgraden verliebt", klemmte sie mich ab. Ich wusste, dass ich noch mehr nachdenken muss und es jetzt zu keiner Entscheidung kommen wird. Stille war wieder unser Begleiter.

Da standen wir nun vor dem umgebauten Bauernhaus meiner Eltern. Natalie stürmte als erste rein, erblickte unsere Eltern und begann gleich zu schwärmen. „Es war so toll, er hat das alles so unglaublich professionell gemacht. Ich konnte teilweise nicht glauben, dass er es ist. Ich bin so froh, an seinem letzten Flug dabei gewesen zu sein", sagte Natalie zu unserer Mutter. Mein Vater stand auch neben ihr und nickte ein paar mal schweigsam zustimmend, als ob er selbst dabei gewesen wäre und die ernste Miene meiner Mutter verwandelte sich in ein sanftmütiges Lächeln einer erfüllten Mutter.

Ich sagte lediglich, dass mein letzter Flug intensiver war, wie ich mir das vorgestellt hatte. Natalie wusste wohl genau, dass ich über Sonja und nicht über den Flug selbst sprach. Für meine Eltern sollte das reichen. Sie staunten über die tolle Schallplatte, lasen alle Glückwünsche, noch bevor ich es tat und mein Vater wollte ein paar Gegenstände aus der Wundertüte für seine Sammlung. Er hätte die ganze Tüte haben können.

„Ich lege mich kurz hin. Musste ja früh raus und hart arbeiten, nicht einfach nur herumhocken, so wie Natalie", neckte ich meine Schwester.

„Ja Dornröschen, mach das", warf meine Mutter schlichtend in die Runde und verschwand in der Küche.

In meinem Zimmer liess ich alles, was nach dem Abschalten der Triebwerke passiert war, Revue passieren. Ich lag auf dem Bett und träumte von Lösungen, in denen ich zu Sonja heim gefahren wäre. Was hätte ich bei der Umarmung in ihr Ohr flüstern sollen? Tausend Gedanken. Aber irgendwie blieb ich in meinen Vorstellungen in ihrer fiktiven Wohnung hängen. Viele Kerzen malte ich mir aus, alte Möbel, Bücher und alles voller Leben, weil sie der Wohnung Leben einhaucht, so wie sie es bei mir getan hat.

Ich wurde geil bei der Vorstellung, mit ihr allein in der Wohnung zu sein. Ich versuchte mich daran zu erinnern, wie sich ihre Brüste angefühlt haben und stellte sie mir nun bildlich vor. Ich zog schnell meine Hose und mein Unterhemd aus und legte mich nackt in mein Bett. Mein Penis schwoll an und ich gab Sonja in Gedanken einen Kuss, während sie die Kerzen anzündete. Sie pustete das Streichholz aus und versank küssend in meinen Armen.

Ich sackte mit ihr eng umschlungen aufs Sofa. Sie lag auf dem Rücken, ich auf ihr und legte ihren Kopf sanft auf ein Kissen. Wir küssten uns immer intensiver und ihre warme und kaugummiweiche Zunge tanzte im Takt der meinigen. Ich knöpfte langsam ihre Bluse auf. Nein, eigentlich ziemlich schnell und ihr stilvoll ausgewählter BH öffnete sich auch wie von Zauberhand. Okay, ist ja eine Fantasie. Dort geht wohl alles etwas einfacher und schneller als im echten Leben.

Ihre Brüste poppten heraus und meine Lippen leckten zuerst die eine und dann die andere Brustwarze und mein Kopf wanderte langsam zu ihrem Gesicht. Meine Zunge leckte dabei ihre Haut langsam wie eine Schnecke vom Hals über das Kinn, bis sie sich wieder in ihrem Mund versenkt hatte. Ich wollte jede Faser ihres Körpers in mir aufnehmen. Ich merkte, dass sie sich das Höschen auszog, mit ihrer rechten Hand ihre Schamlippen spreizte und in Kreisbewegungen ihre Klitoris massierte. Dabei wurden ihre Finger feucht, was sie sichtlich erregte und der Sound ihrer feuchten Scheide katapultierte uns beide in unbekannte Sphären. Sie jauchzte, nahm ihre nassen Finger wieder heraus und liess ein paar ihrer nach ihr duftenden Finger in meinen Mund gleiten.

Ich wurde so geil bei diesem Gedanken, dass ich mir vorstellte, wie sie mich jetzt in ihr spüren wollte. Ich zog in ihrem Wohnzimmer meine Hose aus und versenkte meinen Penis langsam und zärtlich ihn ihrer überraschend haarigen Grotte. Die Vorstellung liess mich fast kommen. Ich musste es in meinem Kopfkino langsamer angehen. Ich stellte mir vor, wie eng es in ihr ist und dass ich langsam mein erigiertes Glied aus ihr herausnehme, um es langsam wieder in ihr einzuführen. Kaum auszudenken, welches Geräusch durch ihre immense Feuchtigkeit dabei entsteht. Ich fühlte mich wohl in ihr. Ich konnte meinen Erguss nicht länger hinauszögern und entlud mich unter meiner Decke. Nur einen Teil konnte ich mit dem vorbereiteten Tempotaschentuch aufnehmen, aber es war zu viel. Mein Sperma schlug quer durchs Tuch und rinnt zwischen meinen Fingern und tropft auf meine Schenkel. Zu viel des Guten. Aber ich war glücklich, wie sehr mich Sonja selbst in Gedanken stimuliert hatte. Ich entspannte mich und dachte fest an sie.