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Sarahs Sehnsucht Teil 01

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Seine sanften Lippen, die ihre Klitoris umschlossen, lösten ein tiefes, wollüstiges Stöhnen in ihr aus. Anfangs leckte er sie sanft, doch schon bald wurde seine Zunge an ihrem Lustzentrum fordernder. Zwei freche Finger fanden den Weg in sie und diese unterstützen geschickt sein Bemühen.

Sarahs Körper reagierte wie selten auf die Berührungen an ihrer Muschi. Feucht und geil genoss sie alles was Eric ihr gab und ihr Kommen, war eine lange heiße Woge, die Sarah vor Lust laut aufstöhnen ließ. Als Sarah nach ihrem Orgasmus nach unten schaute und Erics gerötetes und verschwitztes Gesicht sah, fasste sie einen Entschluss.

Langsam zog sie ihn zu sich herauf, küsste ihn leidenschaftlich und ihr eigener Geschmack auf seinen Lippen ließ es nicht zu, dass ihre Lust abflaute. Langsam küsst sie sich zu seinem Ohr vor und flüstert ihm zu: „Das war wunderschön! Ich bin leider nicht so erfahren wie du vielleicht glaubst, doch wenn du mir zeigst was du willst, dann haben wir beide heute noch die Nacht unseres Lebens."

Freitag - Morgen

Wegen der sehr kurzen, wenn auch ausgesprochen befriedigenden Nacht war der Donnerstag an der Uni so anstrengend wie arbeitsreich gewesen. Alles Schöne hat eben seinen Preis. Jetzt 24 Stunden später wusste Sarah schon wieder nicht mehr wohin mit ihren Gefühlen. Hatte sie Anfangs noch geglaubt die Nacht mit Eric würde sie von Sebastian ablenken und ihre Gefühlswelt in andere Bahnen leiten, so musste sie sich spätestens jetzt eingestehen, dass das kommende Wochenende eine harte Nuss für ihre Selbstbeherrschung werden würde.

Denn in diesem Moment steigt ER aus dem Zug am Bahnhof und kommt mit einem breiten Lächeln auf sie zu. Ihr Herz setzt eine Sekunde aus -- sein Werbeplakatlächeln nimmt ihr jeden klaren Gedanken -- „Hey! Schwesterherz!" - Wieder fehlt ein Herzschlag -- „Heeyyy!" Ihr Sprachzentrum scheint bis auf weiteres im Urlaub zu sein. Mit einer engen Umarmung hebt er sie vom Boden hoch. -- Sarahs Wahrnehmung überkompensiert ihr Unvermögen einen klaren Gedanken zu fassen. -- Starke Arme, muskulöser Oberkörper, drei Tagebart -- aber gepflegt ... sein Geruch - eine Mischung aus Waldlichtung und markantem Männerschweiß. Seine Körperhaltung -- maskuline Selbstsicherheit.

Erst der ohrenbetäubende Pfiff einer alten Lokomotive holt Sarah in die Realität zurück und lässt ihr Gehirn wieder die Kontrolle übernehmen.

Smalltalk auf dem Weg zur U-Bahn -- wie geht's den Eltern? unbekümmert -- So schnell eine Beförderung in der Bank? Glückwunsch! - Was macht sein Schwimmtraining? Regionalmeister, beeindruckend! Sarah entspannt sich langsam und genießt die Unterhaltung. Die Stimmung ist gelöst und Sebastian gut gelaunt und witzig. Zwar erzählt er lieber von seinen Partys, als nach ihrem Wohlbefinden zu fragen, aber was hätte sie ihm auch erzählen sollen. Dass sie sich hatte abschleppen lassen, um nicht die ganze Zeit an ihn denken zu müssen?

In ihrer Wohnung angekommen, verstauen sie erstmal Sebastians Gepäck, sie würden schon bald zu seiner ersten Besichtigung aufbrechen müssen. Sarah hatte im Vorfeld das Sofa ausgeklappt und es mit einem frischen Lacken bezogen. Das hatte sie wohl mehr getan, um sich selbst zu beschwören, wo Sebastina schlafen sollte! Sofa! -- Nicht in ihrem Bett!

„Nettes Nest hast du dir hier eingerichtet, was kostet sowas im Monat in BigBörlin?" fragte er nach einem kurzen Rundgang durch ihre kleine Wohnung. „Das Mehrparteienhaus gehört glaube ich einem Geschäftsfreund von Papa und worauf die sich geeinigt haben, weiß ich nicht genau" gab Sarah wahrheitsgemäß als Antwort. „Ja ja, für Paps Prinzessin nur vom Feinsten" lachte Sebastian Sarah an.

Sarah spürte Wut in sich aufsteigen -- dass ihre Eltern ihr das Studium finanzierten und sie das Glück hatte nebenher nicht an einer Supermarktkasse arbeiten zu müssen, war ihr bewusst, aber sie hatte sich immer bemüht sich dafür auch mit Fleiß, Ehrgeiz und guten Noten erkenntlich zu zeigen. Keine allzu wilden Partys, keine Shoppingexzesse oder Eskapaden mit Männern -- eine Nacht wie mit Eric, hatte es bisher noch nie gegeben -- in verschiedener Hinsicht nicht. „Das musst du gerade sagen, wer durfte denn nach dem ABI erstmal in die Welt hinaus und über ein Jahr reisen, wohin er wollte? Oder hat der kleine Prinz sich das alles selbst finanziert? Und die Stelle in der Bank ist dir auch rein zufällig vor die Füße gefallen?" Mit finsterer Miene schubst Sarah ihren Bruder an der Schulter ein Stück von sich weg. „Oho -- Du kannst ja richtig fies werden" Sebastians Lächeln bleibt unverändert freundlich. „Du hast ja recht, aber das mit dem KLEINEN Prinz nimmst du sofort zurück! Sonst sperre ich dich in deinen Elfenbeinturm ein und lasse dich nie wieder raus."

Mit diesen Worten packte er Sarah und kitzelte sie spielerisch, wie sie es als Kinder immer getan hatten. Mit einem Aufschrei, versucht Sarah Sebastian zu entkommen und entwindet sich seinem Griff. „Fängst du jetzt an kindisch zu werden, dass du mich wieder kitzelst, wie in unserer Pubertät" ruft Sarah ihm entgegen. „Wenn du weiter frech bleibst -- verlass dich darauf!" antwortet er grinsend. Sarahs Herz schlängt ihr bis zum Hals, obwohl sie noch gar nicht mit dem „Gerangel" angefangen haben und wenn auch noch nichts passiert ist, so steigt doch die Hitze in ihr auf. Es waren genau diese pubertären Spielereien, die in Sarah früher diese völlig verwirrenden Gefühle ausgelöst hatten.

Wenn er sie damals packte und sie beide zu Boden fielen und er sie kitzelte, spürte sie jede einzelne Berührung seiner Hände. Wenn sie dann seine Hände ergriff, um diese vom Kitzeln abzuhalten, musste sie sich mit ihrem ganzen Gewicht darauflegen, weil ihr großer Bruder immer stärker war. Dann vergrubt sie seine Hände unter sich und er war gezwungen sich von hinten auf sie zu legen, da er sich nicht mehr abstützen konnte. Dabei legte sie seine Hände so gut es ging unter ihren Brustkorb und das machte sie auch noch so, als in späteren Jahren bereits die Wölbungen ihrer Brüste anfingen zu wachsen. Was er dabei dachte oder empfand wusste sie nicht, aber Sarah spürte mit jeder Faser ihres Körpers, seine wenn auch unfreiwilligen Berührungen, genoss seinen Geruch so nah bei sich und empfand Geborgenheit unter seinem Gewicht, wenn er auf ihr lag.

Panik steigt in Sarah auf, wenn er sie jetzt wie früher kitzelte und sie seine Hände unter sich begraben würde, sein zum Mann gereifter Körper auf ihr liegen würde, was sollte sie dann tun, was würde mit ihr passieren, drei Jahre hatte sie es nur schwer geschafft ihre Gefühle im Zaum zu halten. „Alles in Ordnung? -- Sarah?" Sebastian steht immer noch zwei Schritte von ihr entfernt, doch schaut er nun besorgt zu ihr herüber. „Du bist ja knallrot im Gesicht und hörst mich garnicht mehr! Geht es dir gut?" In Windeseile ist er wieder neben ihr und schließt sie in den Arm, stützt sie. Wie weggetreten sie gewirkt hat, ist ihr nicht bewusst gewesen. Doch Sebastians Fürsorge ist in diesem Moment für Sarah zuviel -- mit einer schnellen Drehung entwindet sie sich ihm und geht auf Abstand.

Nicht -- bitte berühr mich nicht!" war das Einzige was sie hervorbrachte. Etwas erschrocken schaute Sebastian seine kleine Schwester an und tat das einzig Richtige. Er ging ebenfalls auf Abstand. „Was passiert gerade mir dir, fällst du wieder in Ohnmacht, wie früher?

In frühen Jahren hatte Sarah mit einem schwachen Kreislauf zu kämpfen. Hitze, Hunger oder Schmerzen während ihrer ersten Perioden führten oft zu Schwindel. Sebastian hatte gelernt, das Freiraum, Schockolade und ein Glas Wasser dagegen helfen konnten. Um ihren Kreislauf zu stärken, hatte Sarah mit dem Sport und bald darauf mit dem Schwimmtraining begonnen und Sebastian war anfangs von den Eltern als Aufpasser mitgeschickt worden. Lang war das alles her.

„Nein, ich falle nicht in Ohnmacht -- aber ich brauche einen Moment, es war eine anstrengende Woche für mich!" Sarah schaute ihren Bruder an, sah seine Sorge und ihr Herz verkrampfte sich erneut. „Tut mir leid, bestimmt hast du dir unser Wiedersehen anders vorgestellt." Mit der letzten Selbstbeherrschung die Sarah aufbringen konnte, erklärt sie ihrem Bruder, dass nichts Schlimmes sei, eine Migräne-Attacke, lügt sie, aber in ein paar Stunden ist alles wieder vorbei -- ja die richtigen Tabletten hat sie im Haus -- nein keine Gefahr für Leib und Leben -- absolute Ruhe, wird helfen! Sebastian zeigte sich verständnisvoll. Er würde zu seiner ersten Besichtigung einfach allein fahren und danach ein paar Telefonate führen. Anschließend würde er für sie beide einkaufen gehen. Sie solle sich sofort melden, wenn es nicht besser würde. All seine Pläne und Fürsorge erreichten Sarah kaum, doch verschafften sie ihr die Zeit, die sie brauchte.

Als Sarah dann die Wohnungstür hinter Sebastian schließt und sie seine Schritte im Treppenhaus hört, die Haustür, wie sie ins Schloss fällt, sinkt sie noch im Flur auf die Knie.

Es ist der absolute Tiefpunkt, fast eine Art emotionaler Zusammenbruch. Ausgelöst durch die Erinnerungen und die aufkommenden Sehnsüchte eines Mädchens, das ihrer unerreichbaren Liebe gegenübersteht und mit der Situation überfordert ist. Die Gefühle und ihr Verhalten gegenüber Sebastian stehen dabei im absoluten Gegensatz zu ihrem eigentlichen Charakter. Ist sie beim Training und im Studium stehts beherrscht und gilt als kluger und klardenkender Kopf, so bringt ihr Bruder sie völlig aus der Fassung und das ärgert Sarah maßlos. Ihre Tränen sind mehr Frust über die Situation als Ausdruck ihrer emotionalen Gefühlslage.

Ein Vibrationsalarm reißt Sarah aus ihren Gedanken -- ohne es zu wollen schaut sie auf das Display aus Sorge davor, dass es Sebastian sein könnte der sie am Telefon beruhigen will, wissen will wie es ihr geht und eventuell zurückkommt, wenn sie sich nicht meldet.

Es ist Isi! Es bedarf keiner Erklärung -- nicht Mal zwei Sätze wechseln sie am Telefon und 15Min. später steht Isabell in Sarahs Wohnung und schließt ihre Freundin in die Arme. Das Gefühl von einem lieben Menschen in den Arm genommen zu werden, die Wärme auf der Haut zu spüren, die Zuneigung, die Nähe zu erfahren und dabei keine Panik, sondern Freude zu empfinden, lässt Sarah eines deutlich werden. Nie wieder würde sie sich in Sebastians Nähe so schlecht fühlen wollen, wie vorhin. Aber dazu braucht es klare Verhältnisse und für die wird sie jetzt, mit Isabells Hilfe, endlich sorgen!

Als Isabell Sarah in die Augen schaut, braucht sie nur eines zu sagen: „Erzähl mir alles." Und Sarah erzählt es ihr -- und zwar wirklich alles!

Isabell wusste von der unerreichbaren Liebe. Von der Flucht aus der Heimat, weil Sarah ihre Gefühle nicht in den Griff bekam. Von der Sehnsucht, die seitdem in Sarah tobt und sie wusste, dass in Sarah zwei Seelen wohnen. Die eine war die brillante Juristin die Sarah einmal werden würde, da waren Isabell und eine Reihe ihrer Professoren sich einig.

Die andere Seele gehörte dem unbekannten Fremden, der unerreichbaren Liebe -- klischeehafter als in jedem drei Groschenroman. Was Isabell nicht wusste: Wer ER eigentlich war. Das hatte Sarah stehts verschwiegen. Als Sarah Isi jetzt erzählt, dass ER nun zu ihr gefahren war und jetzt das ganze Wochenende hier verbringen würde, sah Isabell Sarah eine Sekunde lag ungläubig an, wusste sie doch, dass eigentlich Sarahs Bruder zu Besuch kommen wollte -- eine Sekunde, bis der Groschen fiel und Isabell mit einem Mal alles klar wurde. Sie verstand plötzlich, wie tief die Sehnsucht, wie tief der Schmerz und wie scheinbar ausweglos die Situation für Sarah all die Jahre gewesen sein musste.

„Oh Mädchen -- Einfach ist für dich echt ein Fremdwort oder?" Mit Tränen in den Augen nahm Isi Sarah in die Arme. „Ok, der Fall liegt klar. Die Rechtslage ist unstrittig und die Beweislast ist erdrückend -- was also soll dir deine Anwältin raten?" fängt Isabell an die Situation zu durchdenken. „Vollumfängliches Geständnis" bricht es gleichzeitig aus beiden heraus. Verdutzt über diese Einigkeit, fallen sich die beiden Freundinnen endlich wieder lachend in die Arme. „Du verstehst mich? Ich habe seit Jahren Angst, dass jeder der davon erfährt, mich verurteilt." Sarahs Stimme zittert immer noch leicht. „Meine Süße, nichts was du tust würde mich dazu bringen dich zu verurteilen. Du musst endlich für klare Verhältnisse sorgen, sonst gehst du daran kaputt! Besonders, wenn er bald wieder in deiner Nähe wohnt. Also - was genau wünscht du dir?" stellt Isabell die entscheidende Frage.

„Ich MUSS wissen was er empfindet, nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich ihn liebe!" war Sarahs Antwort. „Ok, also Freispruch oder Todesstrafe - keine halben Sachen. Damit lässt sich arbeiten." stellt Isi fest. Sarah sah Isabell ernst an. „Danke, Isi!" sagte sie nur. Und in den folgenden zwei Stunden nimmt ein Plan, der das Leben zweier Menschen für immer verändern wird, Gestalt an.

Freitag -- Nachmittag

Als Sebastian mit einer Einkaufstasche voller Lebensmittel zurück zu der Wohnung seiner Schwester fährt, sind seine Sorgen um Sarah kaum verflogen. Klar so ein Migräneanfall konnte plötzlich kommen und Ruhe war dann bestimmt das Beste, aber sie hatte sich ihm so plötzlich entzogen, dass er auch Sorge davor hatte, für ihre Verfassung mit verantwortlich zu sein.

Sie hatte sich schon früher ihm gegenüber merkwürdig verhalten, dabei waren sie in Kindertagen wie Pech und Schwefel gewesen. Wann hatte sich das verändert? Als sie 16 Jahre und langsam zur Frau wurde -- zu seiner Frau -- nein, daran durfte er nicht mehr denken, dann würde er das Wochenende mit ihr nicht überstehen. Damals als sie noch miteinander redeten, sich neckten und viel Zeit miteinander verbrachten, war es um Sebastian geschehen. Damals, mit 18 Jahren, als er die ersten Erfahrungen mit einem Mädchen machte. Erster Kuss, erstes Mal. Dabei hatte er es plötzlich begriffen, wie ein Blitz hatte ihn die Erkenntnis getroffen, genau in dem Moment, als Paula ihm erneut an die Wäsche wollte.

Als seine Jugendfreundin ihre Hand fast auf seinem Schritt und er seine Hand auf ihren blanken Brüsten hatte. Da war er sich plötzlich sicher: Paula war nicht die Richtige, keine Frau war die Richtige, jede Berührung, jeder Kuss fühlte sich falsch an! Schon immer war es nicht das was er wirklich wollte. Bin ich homosexuell? Seine Gedanken kreisten wie wild in seinem Kopf. Doch dann passierte etwas Unvorhergesehenes, was sein Leben bis Heute maßgeblich beeinflussen sollte. Seine Schwester war, ohne zu klopfen, in sein Zimmer geplatzt. Hatte ihn und Paula halb nackt überrascht. Wie versteinert hatte sie dagestanden und auf die beiden niedergeblickt.

Als Sebastian seine Schwester dort stehen sah, Sarah sah, wie ihr Blick plötzlich traurig wurde und ihre Lippen harte Züge annahmen, da wusste Sebastian plötzlich, dass SIE die Richtige war. Das er tatsächlich nicht auf irgendwelche Mädchen stand, er stand nur auf ein Mädchen und das war Sarah -- seine Schwester, 16 Jahre alt, die Frau seines Lebens. Und er realisierte, dass er sie gerade betrogen hatte und dass er sie nie würde erreichen können.

Als er Sarah am nächsten Tag begegnete, war sie verändert. Er war verändert, aber es passte nicht zusammen, die Gespräche wurden immer gezwungener, unnatürlicher, weniger nah, mehr auf Distanz. Und dabei wünschte er sich doch nichts mehr als die Nähe dieses wunderschönen Mädchens. So wie seine Liebe zu ihr wuchs, so sehr zog Sarah sich von ihm zurück. Wenn er ihr ein Kompliment machte, lachte sie ihn glücklich an, nur um im nächsten Moment mit versteinerter Miene einen Streit über Belanglosigkeiten anzufangen.

Machte er ihr ein Geschenk, nahm sie es freudestrahlend entgegen, doch wenn sie dann fragte, warum er sie beschenkte und er dann verlegen keine Antwort darauf von sich gab, reagierte sie übertrieben gereizt und der schöne Moment war vorbei. Irgendwann zog Sebastian sich zurück, um sich selbst vor dem Schmerz der unerreichbaren Liebe zu schützen und Sarah wich ihm immer öfter aus. Als er dann wenige Monate später sein ABI bestand, floh er ans andere der Welt, um das schönste Mädchen der Welt, dass ihn nur noch mit traurigen Augen ansah, aus dem Kopf zu bekommen. Als er wiederkam, 14 Monate später, mit neuem Mut, braun gebrannt und mit neuem Selbstbewusstsein, hielt sie gerade ihr Überflieger-ABI in der Hand und verkündete noch am selben Tag seiner Rückkehr, dass sie im gleichen Sommer noch nach Berlin ziehen wolle, um Jura zu studieren. Es war also vorbei, bevor es angefangen hatte.

Freitag - Abend - Der Plan - Phase 1 -- Das Mädchen von Nebenan

Ihr Atem ging ruhig, doch ihr Herz schlug einen schnellen Rhythmus. Die erste Phase ihres Plans wollte Sarah nutzen, um selbst mit der Situation warm werden zu können. Sie würde den Abend mit Sebastian Zuhause verbringen. Kochen, quatschen, etwas trinken. Dabei wollte sie sich ihm möglichst ungezwungen, als ganz normales Mädchen präsentieren und herausfinden, ob er überhaupt auch der nette, scharmante, intelligente Typ Mann war, den sie sich in den letzten Jahren zurecht phantasiert hatte.

Als er gegen frühen Abend vollbepackt mit den Einkäufen wieder kam, öffnete sie ihm mit einem Lächeln die Tür. „Geht's dir besser?" fragte er gleich wieder mit besorgter Miene. „Ja! Sehr viel besser! - Glaub mir! Der Migräneschub war zum Glück nur sehr kurz, also mach dir bitte keine Sorgen -- sonst denke ich am Ende noch Mama ist zu Besuch! OK!?" versuchte Sarah ihn gleich zu beruhigen und das Thema hinter sich zu lassen. Sie räumten die Einkäufe ein und mit Freude registrierte sie, dass er wie selbstverständlich dabei half und sie interessiert nach ihrer Zeit hier in Berlin ausfragte. „Also doch kein so verzogener Prinz" -- schmunzelt sie in sich hinein. Beim gemeinsamen Kochen spielte Sarah ihre hoffentlich erste Trumpfkarte aus.

Sie hatte sich vor Sebastians Rückkehr umgezogen, war in eine bequeme, aber enganliegende lila Leggins geschlüpft, die, wie Isi ihr oft genug versichert hatte ihren Hintern sehr gut zur Geltung brachte. Dazu trug sie einen sportlich geschnittenen Huddy-Pullover der ihr knappt bis zum Hintern ging. Dieser hatte die sonst lästige Angewohnheit, immer wenn sie sich nach etwas ausstreckte über ihren Po nach oben zu rutschen und ihren Bauch freizulegen. Das kam ihr jetzt aber sehr gelegen, denn jedes Mal, wenn sie sich streckte, um etwas in einen der Oberschränke zu räumen, präsentierte sie Sebastian so ihren sehr wohlgeformten Hintern und gleichzeitig durfte er einen Blick auf ihr straffes und gut definiertes Bäuchlein werfen.

Das gemeinsame Werkeln in der kleinen Küche entspannte Sarah sehr, konnte sie so doch mit ihm ins Gespräch kommen, ohne ihm dabei die ganze Zeit gegenüber zu sitzen und ihn anschauen zu müssen. Gleichzeitig ließen sich so seine Kompetenzen in alltagpraktischen Dingen testen. Erstaunlicher Weise war Sebastian ein guter Koch, hatte er doch bei seiner Reise um den Globus viele verschiedene kulinarische Eindrücke gewonnen und gelernt sich selbst zu versorgen. So zauberte er ein herzhaft leckeres Hähnchengericht mittels einfacher Zutaten und Gewürze. „Du kochst gut!" lobte sie ihn später beim gemeinsamen Essen. „Hätte ich ja nicht erwartet" zog sie ihn aber auch gleich wieder auf. „Tja -- kleine Hostels haben ja oft kein Restaurant und für teure Hotels reichte mein Geld auf der Reise nie aus." Gab er als Antwort. "Dazu kam, muss ich gestehen, dass allzu exotische und ausgefallene Gewürze und Gerichte, mein Magen wohl nicht allzu gut verträgt. Das musste ich auf meiner Reise schmerzlich erfahren. Daher musste ich lernen, aus den gegebenen Gewürzen und Zutaten die richtigen auszuwählen und so zuzubereiten, dass es mir schmeckt und mir keine Magenkrämpfe verursacht."

Das Sebastian auch eine verletzliche Seite hatte und zugeben konnte, dass auch bei ihm nicht immer als perfekt läuft, beeindruckte Sarah tatsächlich. Hatte sie ihn doch immer in ihren Gedanken glorifiziert. „Wie war eigentlich deine Wohnungsbesichtigung?" wollte Sarah später wissen. Mit leicht roten Ohren erzählte er ihr von seinem ersten Termin. „War wohl eher nicht so gut... der Makler hat mich ziemlich von oben herab behandelt. Ob ich mir ein Objekt wie dieses überhaupt leisten könne und ob denn noch jemand mit stabilem finanziellem Background den Mietvertrag mitunterschreiben würde?... Der hat mich nicht ernstgenommen!" erzählte Sebastian verärgert. „Hast du ihm denn nicht von deinem Job in der Bank erzählt und deine Verdienstbescheinigungen gezeigt?" Wollte Sarah wissen? „Die wollte er gar nicht erst sehen und in meinem Freizeitoutfit und ohne Anzug wirkt man wohl nicht glaubwürdig genug -- die Großstadt ist dann doch ein härteres Pflaster".