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Schlampe Yvonne 05

Geschichte Info
Ein Geschäftsmann lädt Nadine und Yvonne ein.
9.1k Wörter
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6
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„Ich sehe was, was du nicht siehst", meine Freundin schien an mir vorbei zu schielen, ein bestimmtes Ziel in meinem Rücken visierend, „...und das zahlt heute Abend unsere Rechnung." Grinsend und verschwörerisch zwinkernd zog Nadine die Augenbrauen hoch und nickte an einen Tisch, der offensichtlich links hinter meinem Rücken zu finden war. „Aber guck da jetzt bloß nicht so auffällig hin.", fügte sie hinzu.

Endlich war Freitag und damit der letzte Arbeitstag einer stressigen Woche. Gefühlsmäßig war die Woche für mich ein Auf und Ab gewesen. Okay, zugegeben, rein emotional ein starker Aufwärtstrend, was jedoch zu nicht vorhersehbaren Problemen in meinem sowieso schon völlig durcheinander geratenem Beziehungsleben geführt hatte.

Mit Nadine hatte ich in der Mittagspause am Dienstag rum gemacht. Dass wir uns nach der Arbeit näher gekommen waren, sie mich an einer Stelle gestreichelt hatte, die sonst bisher nur Kerle zu sehen bekommen hatten, na gut, das war vielleicht ungewöhnlich. Hätte man jedoch der Widrigkeiten des Tages zuschreiben können. Irgendwie war Nadine mit ihren pechschwarzen Haaren, ihrer schmalen Taille, die sich in ein ansehnliches, knackiges Gesäß ausstreckte und ihrem frechen - vielleicht würden das manche als unmoralisch und wenig anständig sehen, ich fand´s anziehend -- Ego verdammt anziehend. Beim Namen ausgesprochen. Ich hatte vorher noch nie etwas mit Frauen gehabt, fand die 19-Jährige jedoch ein verdammt heißes Luder, das es wert war, die Erfahrung zu sammeln.

Seit diesem Moment drehte sich alles in meinem Kopf immer mehr um Nadine. Ich liebte immer noch Schwänze. Schöne, kräftige Schwänze. Und ich liebte es, von meinem Freund Matze gefickt zu werden. Von ihm kräftig, rücksichtslos genommen zu werden genauso wie in seinen starken Armen einzuschlafen. Aber mir wurde von Tag zu Tag bewusster, dass es nicht das gleiche war wie mit Nadine.

Sollte ich mit Matze Schluss machen, so wie ich es schon mit Torben, meinem Ex, Hals über Kopf getan hatte? Vielleicht. Aber das hatte ja Zeit. Ich wollte auf Nummer sicher gehen und auch wenn ich gerne und oft aus der Intuition heraus handelte, ohne die Folgen zu überdenken, hatte das ja alles noch ein paar Tage Zeit.

Immerhin war Matze gut im Bett. Nicht nur das, er war alles andere als eifersüchtig, wenn ich es mit anderen Männern trieb. Nein, irgendwie schien ihn das sogar heiß zu machen, zu wissen, was für eine verdorbene Schlampe er als Freundin hatte. Das war also ein perfektes Match für mich.

Dennoch hatte ich erst gestern lange in Nadines sanften Armen gelegen, als wir uns nach der Arbeit heimlich am See in einer ruhigen Ecke getroffen hatten und ihr erzählt, was mich tatsächlich ein wenig nervte. „Der Typ ist voll der Taugenichts.", hatte ich meiner Arbeitskollegin und Freundin zusammen gefasst, was eigentlich offensichtlich war. „Ich mach hier die scheiß Arbeit, mach sogar die Beine breit für unsere Miete, und der bietet mir nen Scheiß."

Nadine stimmte mir zu und küsste mir zärtlich auf die Stirn. „Mädels wie wir haben doch wohl Kerle verdient, die was zu bieten haben", flüsterte sie grinsend. Und -- ja, ich musste ihr zustimmen. Was brachte mir ein guter Schwanz, wenn ich den ganzen Tag arbeiten gehen sollte und er in der Zwischenzeit nix tat. Okay, das wusste ich ja auch schon vorher. Aber irgendwie fehlte mir der Anreiz an dieser Beziehung. Und das von Tag zu Tag, nein, von Gedanke zu Gedanke mehr.

Wir saßen in einer der übertrieben teuren Cocktailbars, einer Skybar in Berlin Mitte, die einen wunderbaren Blick bis hin zur Siegessäule aus den raumhohen Fenstern erlaubte. Also genau die Art von Bar, von der ich höchstens mal geträumt hatte zu gehen. Nadine hatte mich hierher mitgeschleppt mit dem Versprechen, dass ich keinen Cent zahlen müsste. Okay, dachte ich. War mir etwas unangenehm, von meiner gleichaltrigen Freundin eingeladen zu werden, aber den Spaß wollte ich mir trotz des schlechten Gewissens nicht entgehen lassen.

Mein Freund hatte heute sowieso einen Fußballabend, so dass er nicht einmal enttäuscht war, als ich ihm erklärte, mit einer Arbeitskollegin auszugehen. Ehrlich gesagt wäre es mir aber auch egal gewesen, hätte er ein Problem damit gehabt. Zu sehr genoss ich die Nähe zu Nadine und wollte die Zeit nicht ohne sie verschwenden. Dass ich Gefühle, offen gesagt sehr starke Gefühle, zu meiner Arbeitskollegin aufgebaut hatte -- und das in nur einer knappen Woche -- das verschwieg ich Matze freilich. Hätte mich einer der Werkstattkerle gevögelt, hätte Carsten nochmal eine Wiederholung unserer Vorstellungsgesprächs erwünscht oder wäre einer der Verkäufer über mich gerutscht -- ich hätte das alles Matthias erzählt. Aber das hier war mehr als schöne körperliche Fickerei. Mit Nadine verband mich etwas Unbeschreibliches.

Ich schaute einen Moment später hinter mich, tat so, als würde ich etwas in meiner Handtasche suchen. Ließ jedoch meine Augen durch die zu früher Abendstunde noch spärlich gefüllte Cocktailbar gleiten. Dann erkannte ich, meinte jedenfalls zu erkennen, worüber Nadine sprach.

„Ja -- genau", kommentierte die Schwarzhaarige in dem Moment, als sie meinen Blick bemerkte. „Genau der." An einem Tisch, der direkt an die bodentiefen Fenster anschloss und somit gleich einen guten Blick auf den Sonnenuntergang ermöglichen würde, saß ein einsamer Mann mittleren Alters. Auf dem edlen Glastisch vor sich hatte er ein Handy, einen Notizblock und einen Kugelschreiber neben einem Cocktail deponiert. Der Typ wirkte gestriegelt. Leicht ergrautes Haar, das an den Seiten so kurz geschoren war, dass man so gerade eben die Kopfhaut durchschimmern sehen konnte. Ansonsten ordentlich zur Seite gekämmtes, mit Gel fixiertes dunkelbraunes Haar. Es war ein warmer Abend, so dass der Typ mit einem langärmeligen Business-Hemd in grauer Farbe und seiner Jeanshose bekleidet so aussah, als wäre er gerade von einem Termin gekommen.

Ich drehte mich fragend zu Nadine um. „Kennst du den, oder was?", fragte ich. „Nö, aber bald lernen wir den kennen.", entgegnete meine Freundin kichernd, „Schließlich bezahlt der Typ ja unsere Cocktails heute Abend, da sollten wir ihn kennen lernen, oder etwa nicht?" Langsam verstand ich, worauf Nadine heraus wollte und fand ihre Idee genial. So genial, dass ich auch selber hätte darauf kommen können. Wieder merkte ich, wie ähnlich Nadine und ich uns waren und musste meine Freundin verknallt anlächeln.

Nadines Miene fragte mich, ohne, dass sie es aussprechen musste, ob ich dabei sein würde. Ich nickte bestätigend. Die Idee, den Abend auf den Kosten des Hemdträgers zu verbringen und Cocktails in den Sonnenuntergang in einer unverschämt teuren Bar zu schlürfen, die ich mir sonst im Leben nicht leisten könnte, gefiel mir. Dass Nadine mit mir war, brachte mich zu dem Gefühl, alles riskieren zu können. Und was sollte schon passieren? Im schlimmsten Fall würden wir halt die Cocktailbar nach einem verhältnismäßig günstigen Glas Bier verlassen müssen und uns in einen der günstigen Bars in den anderen Vierteln betrinken.

Nadine erhob sich als Erste. Wir hatten uns für den Abend aufgebrezelt. In einer der Eckkneipen wären wir wohl Blickfang gewesen, hier schien ein gutes Styling zum Alltag zu gehören. An den anderen Tischen saßen meist Paare, an einem größeren runden Tisch eine Männerrunde. Irgendwie sahen alle so aus, als wären sie frisch von einem Banktermin gekommen.

Nadine hatte sich wahrhaftig in Schale geschmissen. Auf der Arbeit lief sie schon sexy rum. Aber für den heutigen Abend hatte sie sich eine hautenge, dünne schwarze Leggings aus Lederimitat angezogen, die leicht glänzte und an den Seiten mit verführerischen Bändern geschmückt war. So lud sie ihre Umgebung ein, bei den langen Beinen der ansonsten mit 1,58 Metern etwas kleineren Figur als ich die Fantasie spielen zu lassen. Ihre sonnengebräunte Haut lugte aus den kleinen Spalten, die sich zwischen den Bändern auftaten, provokativ hinaus.

Dazu trug meine Freundin ein passendes, ebenfalls schwarzes bauchfreies Trägertop. Den Reißverschluss des Tops hatte Nadine so weit nach unten gezogen, dass ihr Ausschnitt verführerisch, aber nicht zu aufdringlich wirkte. Genau so abgestimmt, dass die Fantasien heiß laufen konnten, dachte ich mir.

„Heyyy, ähhhmm... Entschuldigung... sorry..." Als wäre Nadine zurückhaltend, sprach sie den Typen leicht hinter ihm stehend an, so dass dieser sich auf seiner gemütlichen Sitzgelegenheit ein wenig drehen musste, um zu der 19-Jährigen aufschauen zu können. „Ja, bitte?" Der Typ hatte eine weiche, für einen Mann sanfte und beruhigende Stimme, die aber angenehm wirkte und zu seinem Typ passte.

„Ich will ja nicht stören, aber ich hab ne Frage.", fuhr meine Freundin fort. „Also das ist mir voll unangenehm, aber meine Freundin hier, die ist heute zum ersten Mal in Berlin. Die kommt eigentlich aus so nem Kuhdorf in Bayern. Bad Irgendwas..." „Bad Tölz.", log ich schnell. Bad Tölz war die erste Stadt, die ich mit Bayern in Verbindung brachte, mit Bad anfing und die ich kannte. Ich verstand nicht ganz, warum Nadine eine Lügengeschichte über meine Herkunft auftischen wollte, aber lächelte meiner Freundin und dem Typen abwechselnd zu. The Show must go on, ging es mir durch den Kopf.

„Wie dem auch sei. Jedenfalls hab ich ihr versprochen, dass es hier in der Bar den schönsten Sonnenuntergang von ganz Berlin zu sehen gibt und... naja, von da hinten", Nadine zeigte auf den Platz, an dem wir zuvor gesessen hatten, „naja, da sieht man so wenig."

„Verstehe." Der gestriegelte Hemdträger mittleren Alters nickte, als würde er wirklich verstehen, zeigte ansonsten jedoch keine Reaktion.

„Naja, und Sie sehen ja. Hier sind alle Plätze besetzt am Fenster, außer..." Fast entschuldigend zeigte Nadine auf zwei freie Sessel, die am Tisch des Mannes standen und unbenutzt wirkten. „Also ich dachte... wir dachten... wenn es Ihnen nichts ausmacht..." Nochmals entschuldigend zuckte meine Freundin mit den Schultern.

Der Kerl musterte uns eingehend. Sein Blick wirkte seriös. Manche Kerle hätten uns wahrscheinlich schon mit ihren Blicken versucht, auszuziehen und einen Steifen beim Gedanken daran bekommen. Der Mann im Hemd war aber anders. Er schien sich vielmehr dafür zu interessieren, ob die Gefahr bestehen könnte, dass wir ihm den Abend verderben.

„Na, kommt, dann setzt euch.", schlug er schlussendlich vor und kramte Notizblock, Kugelschreiber und Handy zur Seite, um am Tisch Platz zu schaffen. „Oh, das ist so lieb von Ihnen, ganz ganz vielen Dank!" Überschwänglich grinste Nadine den Typen an und nahm auf einem der beiden Sessel Platz.

„Danke!", fügte auch ich hinzu und nickte, während ich Platz nahm. Ich trug neben fast kniehohen schwarzen, mit silbernen Schnüren verzierten Stiefeln mit hohem Absatz ein figurbetontes Minikleid in dunkelroter Farbe. Beim Setzen zog ich geübt so am Saum, dass das sowieso schon viel zu knappe Kleid mir nicht noch an den Oberschenkeln empor rutschte. Ich mochte es, meine straffen Beine zu präsentieren. Schließlich konnte ich froh darüber sein, von jeglichen Hautunreinheiten verschont zu sein und pflegte meine glatten Beine täglich mit Cremes. Dann sollte ich sie auch zeigen, dachte ich mir.

„Ich heiße übrigens Nadine, und das ist Yvonne.", stellte meine Arbeitskollegin und Freundin uns dem Typen vor. „Christian. Können uns übrigens duzen, so alt bin ich auch noch nicht und glaube, das ist in Bars in Berlin normal?", lächelte der Mann freundlich.

Nadine ging es langsam an. Ich hatte das Gefühl, von meiner Freundin viel lernen zu können. Das Ziel war ja klar -- Christian würde uns diesen Abend bezahlen. Aber irgendwie war in diesem Fall der Weg das Ziel. Der Kick, dem Typen das Geld aus der Tasche zu ziehen, überwog sogar die Lust auf einen kühlen Drink.

„Hehe, stimmt", pflichtete sie ihm bei, „kommst du also auch aus Berlin?" Christian war nicht sonderlich redselig. „Nee, Frankfurt." „Ah, stark. Da wollte ich schon immer mal hin. So viele Hochhäuser, dass muss doch stark sein. Was treibt dich denn dann in die Hauptstadt?", wollte meine Freundin wissen.

„Ach, bloß der Job." Christian machte eine wegwerfende Handbewegung. Der Ring an seiner rechten Hand verriet einiges über ihn, genauso wie die augenscheinlich teure Uhr, die er trug. Ein verheirateter Geschäftsmann also, der offensichtlich alleine auf Reise war. Das perfekte Opfer für das, was Nadine -- wir -- vor hatten, hätte ich am liebsten vor mich hin geflüstert, behielt aber natürlich meine Gedanken für mich.

Der Geschäftsmann verriet im weiteren Smalltalk, ohne viel redseliger zu werden, dass er Vertriebsmanager einer relativ großen Versicherung war und in Berlin heute viele Termine hatte, von denen er sich bei einem oder zwei Cocktails in der Skybar entspannen wollte. Morgen würde er irgendeine größere Messe der Versicherungsbranche besuchen, um am späten Sonntagabend den letzten Flieger zurück nach Frankfurt zu nehmen.

„Oh man", staunte Nadine, „du hast ja voll den stressigen Job! Krass! Aber voll cool, wie du rum kommst. Wo warst du denn noch überall? Ich find Reisen voll spannend." Langsam schaffte meine Freundin es, Christian ein wenig aus der Reserve zu locken. Dieser berichtete von seinen Geschäftsreisen, die ihn bereits nach Asien, Amerika und sogar bis nach Südafrika geführt hatten. Das klang tatsächlich super spannend. Ich war so in das Gespräch mit Christian vertieft, das hauptsächlich Nadine führte, dass ich fast das eigentliche Ziel unseres „zufälligen" Zusammentreffens aus dem Kopf verloren hätte.

„Bist du dann ewiger Single, wenn du so viel rum reist?", fragte Nadine scheinbar beiläufig und überkreuzte ihre Beine, während sie sich im Sessel zurück lehnte. Christian lachte kurz auf „Nee nee, ich bin jetzt seit über 10 Jahren verheiratet. Das mit dem Single-Leben von Geschäftsleuten", er musste nochmal lachen, „das scheint ja so ein Mythos zu sein, der warum auch immer rum schwirrt. Aber nee, bei mir trifft der zumindest nicht zu."

„Ach manno, immer das gleiche", Nadine spielte übertrieben empört, so dass die Situation auffrischend und fast schon lustig wirkte, fiel in das erheiterte Lachen des Gesprächspartners ein und fügte hinzu, „Immer sind die gut aussehenden, erfolgreichen Männer vergeben. Wo holen die sich eigentlich alle ihre Frauen her?" Sie guckte mich fragend an. Ich zuckte die Schultern. „Irgendwann haben wir auch mal Glück.", legte ich nach und grinste ebenfalls, als würden wir nur ein bisschen Spaß machen.

Christian schien die aufgelockerte Stimmung zu gefallen. Er war auf keinen Fall der Typ Mann, der sich stark gehen lässt, dachte ich mir. Aber für seine Verhältnisse -- ein zugeknöpfter Geschäftsmann -- wirkte sein lockeres, offenes Grinsen und seine offene Körpersprache schon fast wie ein Flirt.

Entspannt erzählte unser Gesprächspartner darüber, dass er seit 16 Jahren verheiratet war und schon mit 26 in den Stand der Ehe getreten war. 42 war er also, rechnete ich im Kopf schnell nach. Seine zwei Söhne sah er viel zu selten, wie er sich beklagte, fügte aber direkt ein „Tja, aber so ist das, Job ist Job" hinzu.

„Was darf´s denn sein, die Damen und der Herr?" Der Kellner trat an unsere Tischgruppe heran und lächelte höflich. In seiner schwarzen Anzugshose und dem weißen, eingesteckten Hemd sah er ziemlich professionell aus. Nicht wie die Wirte, die ich aus verrauchten Eckkneipen in Kreuzberg kannte. Stimmt, ich hatte im Gespräch ganz vergessen, auf die Cocktailkarte zu schauen.

„Einen Moment noch, bitte", erwiderte Nadine, die ebenfalls noch keine Bestellung im Kopf hatte. Der Kellner nickte höflich und verschwand hinter seine Theke, die mit Flaschen gesäumt war und sämtliches Equipment eines professionellen Barkeepers enthielt.

„Ach du scheeeeeiße", fuhr Nadine bei einem Blick auf die Karte aus, „wie teuer ist das denn alles." Tatsächlich lag das Preisniveau weit, sehr weit über den für mich üblichen Barpreisen. Allein an typischer Cocktail stand bei gut 20 Euro auf der Karte. „Hmmm", dachte Nadine laut nach und blätterte auf die günstigen, wenn auch ebenfalls deutlich zu teuren Bierpreise weiter.

„Das kann sich ja kein Mensch leisten", pflichtete ich bei und tat so, als dachte ich darüber nach den Abend in einer günstigeren Bar zu beenden.

„Jetzt sucht euch mal was aus, das geht auf mich." Das erlösende Einlenken Christians zauberte sowohl Nadine als auch mir ein fröhliches Lächeln ins Gesicht. Schließlich war der Plan also genau so aufgegangen, wie er gestrickt war. Mann mit Kohle lädt Mädels ohne Kohle auf einen Cocktail ein. Absolut nichts untypisches.

„Hmm, das ist mir aber unangehm." Nadine setzte ein schüchternes, unsicheres Gesicht auf. Das kam deutlich besser rüber, als direkt zu bestellen. Ich liebte es, wie abgezockt meine Freundin war. „Kein Thema. Jetzt sucht euch mal was aus, sonst verdursten wir hier noch.", grinste Christian freundlich und ließ seine gepflegten, weißen Zähne aufblitzen.

Wir entschieden uns für jeweils einen Pina Colada. Nicht ohne zwinkernd doppeldeutig hinzu zu fügen, dass wir es ja sahnig mochten. Sowohl der Kellner als auch Christian ließen sich ein Grinsen der Marke „den hab ich verstanden" entlocken. Der Kellner schaute sowieso zwar professionell, aber etwas ungläubig in die Runde, was zwei junge, 19-jährige Mädels so lange an einem Tisch mit einem gestandenen Mann mittleren Alters zu besprechen hatten. Aber ein Blick durch die Bar verriet, dass der Altersunterschied von Gästen hier definitiv keine Seltenheit war.

Christian, Nadine und ich quatschten in der Wartezeit auf unsere Drinks -- Christian hatte sich für einen Long Island Ice Tea entschieden -- über seinen stressigen Beruf, logen ein wenig darüber, dass Nadine angeblich noch ihr Abi machen würde und ich in Bayern Sozialwissenschaften studierte. Irgendwie gefiel es mir, die Story immer weiter zu spinnen. Warum sollte er wissen, dass wir Arbeitskolleginnen waren? Dann würde er sich doch vielmehr fragen, warum wir die Rechnung nicht selber zahlen konnten. Außerdem wäre die Story dahin gewesen, die sich Nadine zu Beginn erlogen hatte, dass ich nur zu Besuch in Berlin wäre.

Die Story passte zusammen. Wir mussten uns mit steigendem Alkoholpegel natürlich nur immer wieder daran erinnern, uns nicht zu verquatschen. Auf den ersten Cocktail folgte ein zweiter, so dass wir den Sonnenuntergang leicht angesäuselt wahrnahmen.

Der 42-jährige Familienvater schien das Gespräch zu genießen. Kein Wunder. Alleine in einer Skybar zu sitzen musste ein wenig langweilig sein. Mitten im Gespräch vibrierte plötzlich sein Handy. „Ups... ähhh... sorry...", fummelte er es nervös aus seiner Tasche und fügte „Da muss ich jetzt schnell ran gehen, Moment" hinzu, während er sich das Mobiltelefon bereits ans Ohr führte.

„Hallo, Schatz... Ja, mir geht´s gut und dir?" Eine kurze Wartezeit, in der die andere Seite, offensichtlich Christians Ehefrau, sprach. „Ach ja, man kann nicht klagen. Der Tag war recht erfolgreich und morgen geht´s ja auf die Messe..." Wieder eine Wartezeit. „Ach, erzähl doch mal. Echt? In welchem Park wart ihr denn?" Eine weitere Wartezeit. Christian schien ins Gespräch vertieft, so dass Nadine und ich den Moment nutzten und uns verschwörerisch zuzwinkerten. Meine Freundin zog den Reißverschluss ihres Trägertops ein klein wenig weiter nach unten, während Christian ins Gespräch vertieft aus dem Fenster starrte. So, dass man den Unterschied nicht auf den ersten Blick wahrnehmen konnte, das Ergebnis aber ein noch deutlicherer, verführerischerer Blick auf den Ausschnitt der attraktiven 19-Jährigen war.

Ich tat es ihr gleich und ließ den Saum meines Minikleids „unbeabsichtigt" nach oben gleiten, so, als hätte ich das nicht gemerkt. Christian war nicht der Typ, der die Chance eines Höschenblitzers wahrnahm und einen verdorbenen Spruch raus haute. Nicht so wie Matze, dem direkt ein provokativer Joke eingefallen wäre und er mit seiner offenen, fordernden Art jedes willige Flittchen rum kriegte.