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Alle Kommentare zu 'Schnutenkussmund'

von Havanna09

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  • 6 Kommentare
AnonymousAnonymvor etwa 14 Jahren

"Ich bin gebannt von ihrer Erscheinung, ihrer Präsenz -- und todfroh, ..."

Arrgs, "todfroh" kannte ich noch nicht. Ich glaube, jetzt habe ich Angst, auf irgend eine Art froh zu sein zu müssen.

Vielleicht sollte man eine Warnung voranstellen:

"Froh sein gefährdet Ihre Gesundheit."

Spaß beiseite, erotisch finde ich die Geschichte nicht. Ist wie bei einem nassen Feuerzeug. Der Funke will nicht springen.

AnonymousAnonymvor etwa 14 Jahren
Ausbaufähig

Dieser Beitrag lässt hoffen, obwohl ich auch wie mein Vorredner sagen muss, der der bewusste Funke fehlt. Aber, vielleicht erkennt der werte Verfasser, wie er seiner eigentlich ordentlichen Story noch das gewisse etwas, diesen "Klick" der Erotik beifügen kann, um solche Erzählungen abzurunden und ein "Gesamtwerk" zu schaffen. Weiter so, nur nicht nachlassen...

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 14 Jahren
Sprachgefühl? Fehlanzeige.

Hier liegt ein beinahe klassischer Fall von Erotik-Kitsch vor, der allerdings stellenweise mit umso unpassender erscheinenden Elementen harter Pornographie verbunden wird. Das ist aber längst nicht das Einzige, was hier nicht zusammenpasst.

Das größte Problem des Textes ist die Sprache, die weit ab der Spur liegt. Man könnte u.U. soweit gehen und dem Autor sprachliche Insensibilität attestieren. Am besten lässt man ihn da selber sprechen:

a) "todfroh": Ähm, ja. Der Autor neigt auch an anderer Stelle eher dem Thanatos als dem Eros zu.

b) "Unsicherheit des Besuchers in der fremden Höhle": Sind wir in der Steinzeit oder ist der Protagonist so primitiv? Völlig verfehlte Metapher.

c) "sinnliche Musik den Raum umflort": Hier haben wir ihn wieder: der Thanatos, der den Raum mit seinem Trauerflor aus Musik (Chopins Trauermarsch? Ist durchaus 'sinnlich'...) umgibt.

d) "ein weißes süßes Kleid, definitiv zu dünn für jeden Geschäftstermin": Ist sie eine Prostituierte? Da der Text dafür keinen Anhaltspunkt liefert: völlig deplatzierter Vergleich.

e) "Beine? Zwei wunderbare, nylongehüllte, lange, nicht zu dünne, jedenfalls ungeheuer attraktive Instrumente fließen da unter ihrem kurzen Rock hervor (...)": Selten hat es ein Autor geschafft mich während einer als erotisch intendierten Sexszene an bizarre japanische Horrorstreifen denken zu lassen, wo die natürlichen menschlichen Gliedmaßen durch irgendwas anderes substituiert waren..

f) "(...) sie fährt die Konturen nach, die er der Hose gibt, packt mal fester zu, checkt Gürtel und Knöpfe ab (...)": Check das ma ab, alda ey! Der Autor checkt jedenfalls gar nix.

g) "Sie lässt mich zu -- noch immer haben wir uns nicht gelöst, noch immer küsse ich diesen weichen, fordernden, sinnlich hingegebenen Wundermund -- weich eröffnen mir die deinen meine Lippen...": ...

h) "Irgendwann fällt dir ein, dich, ohne mich loszulassen, umzudrehen, in den Sitz zu fallen und ihn dir reinzuziehen.": Versuche sich das bitte mal einer so vorzustellen, wie das hier beschrieben ist, und fange nicht an lauthals zu lachen! Da erblassen selbts die größten Tantra-Meister vor Neid... (abgesehen vom unvermittelten Perspektivwechsel in die äußerst ungewöhnliche Du-Perspektive und der verfehlten Wortwahl wie "irgendwann" und "reinziehen")

Montezuma hätte im Übrigen sicher einige Zeit zu tun, all die leeren Adjektive und schwachen Verbien zusammenzutragen, die sich neben diesen sprachlichen Unrühmlichkeiten durch den Text ziehen. Wahrscheinlich beabsichtigte der Autor 'poetisch' zu schreiben, ohne eine Vorstellung - geschweige denn Wissen - darüber zu besitzen, was das tatsächlich bedeutet, abgesehen von der falschen Auslegung durch irgendwelche Kitsch-Autoren (und von denen gibt es mehr als genügend).

Somit bietet sich hier ein Paradebeispiel dafür, wie verfehlte Sprache einen Text fundamental zerstören kann: Wenn die Sprache nicht passt, dann passt der gesamte Rest eines Textes, der ja auf eben dieser Sprache aufbaut, noch umso weniger (nicht, dass der Rest dieses Textes sonderlich erwähnenswert wär!). Schreiben ist eben nicht so einfach, wie manch einer denken mag.

-AJ

AnonymousAnonymvor etwa 14 Jahren
DANKE!!!

Die Geschichte ist blöder Schwulst, aber ich möchte mich ausdrücklich bei A. J. bedanken, dass er hier endlich einmal Klartext schreibt und dem (immerhin kreativ tätig gewesenen) Autor in vernünftiger Abhandlung aufzeigt, wo die Grenzen liegen dessen, was wir bereit sind zu akzeptieren.

Hurra!

Gruß, ogaboo

Feuchte_NinaFeuchte_Ninavor etwa 14 Jahren
Schöne kleine Fantasie

Ich finde diese Geschichte durchaus ansprechend. Ein kleiner Ausflug in ein Treffen, bei dem es von vornherein nur ein Ziel gab. Und ich finde schon, dass man merkt, dass der Funke zwischen den Protagonisten überspringt. Natürlich gibt es hier und da sprachliche Mängel (todfroh... ;-) ), doch wer von uns ist überhaupt berechtigt, kleinere sprachliche Mängel zu kritisieren. Wessen Geschichte hier ist vollkommen frei davon? Die Änderung der Erzählperspektive ist in der Tat ungewöhnlich, und meiner Ansicht nach auch nicht zwingend notwendig gewesen. Dennoch schreibst du auch in dieser Perspektive flüssig weiter.

Zu Auden James kann ich nur sagen: Du magst ja mit deinen Kritikpunkten irgendwelche hochwissenschaftlichen Aufsätze auseinandernehmen können. Aber wo sind wir hier? Was erwarten wir hier? Wollen wir wirklich sprachlich komplett perfekte Texte lesen? Werden die Texte dadurch nicht schnell stinklangweilig?

Auden JamesAuden Jamesvor mehr als 12 Jahren
∴ { • ½ STERN • }

.

Anonymous
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