Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Seraphime 03 -- das Leben ist schön

Geschichte Info
ein echtes Happy End für alle.
9.7k Wörter
4.68
3k
2
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Seraphime 3 - das Leben ist schön

Das ist alles reine Phantasie. Sexuell handelnde Personen sind alle über 18 Jahre.

(C) bei mir, Doc_M1, Veröffentlichung auf anderen Plattformen / Medien nur nach Rücksprache

Dank an krM und literocat1147 fürs Korrekturlesen :-)

* * * * * *

Die Nacht mit Seraphime blieb bei Elena nicht ganz ohne Folgen. Mellie kitzelte in den nächsten Tagen fast alles aus ihr heraus und meinte, dass sie ihre Beziehung mal wieder etwas auf Vordermann bringen mussten, Elena schwärmte ihr ein bisschen zuviel von ihrer neuen Freundin. Auch wenn sie nicht wirklich eifersüchtig war - oder vielleicht doch ein ganz kleines bisschen, wie sie sich irgendwann eingestand - merkte sie doch daran, dass sie viel zu sehr in der Routine festhingen.

Also baten sie Seraphime und Markus, ein Wochenende auf Lennard aufzupassen und verbrachten die Zeit ohne andere, nutzten sie nur für sich selbst und genossen einander und ihr Zusammensein als liebendes Paar. Sie ließen sich in einer Therme verwöhnen, gingen abends aus und sahen sich so lange in die Augen, bis ihre Herzen im Gleichtakt schlugen. Und natürlich hatten sie auch Sex, und das nicht zu knapp.

Montags saß Elena ein wenig unruhig an ihrem Schreibtisch. Eigentlich saß sie nicht viel, sie stand öfter mit dem Notebook in der Küche am Tresen und arbeitete dort. Seraphime nahm sie kurz in den Arm, als sie ihre Hand über Elenas Hintern gleiten ließ, zuckte diese zusammen. „Mellie hat mir am Wochenende wieder mal gezeigt, warum wir zusammen gehören!" meinte sie mit einem entschuldigenden Lächeln. Seraphime sah sie in einer Mischung aus Verwunderung und schlechtem Gewissen an. Sie verstand es so, dass Elena von ihrer Frau den Hintern versohlt bekam. Verwundert, weil sie das nicht erwartet hatte und schlechtes Gewissen, weil sie fürchtete, Mitschuld zu haben. Aber dann wäre sie ja irgendwie auch fällig, oder? „Äh - ich hätte jetzt nicht gedacht, dass ihr zwei... äh, dass ihr so eine Beziehung..." weiter kam sie nicht. Elena sah sie mit großen Augen an, dann lachte sie.

Seraphime runzelte die Stirn, musste dann aber auch grinsen, auch wenn sie nicht wusste warum.

„Nein, sie hat es mir letzte Nacht nochmal dermaßen hart besorgt, dass mir der Arsch brennt, und nicht nur der. Sie hat einfach nur ihr Revier markiert!" Elena sagte es in einem schwärmerischen Tonfall und sah richtig verliebt aus. Dann sah sie kurz in den Flur, schloss die Küchentür, hob ihr Kleid und zog ihren Slip herab, während sie sich vorbeugte. Seraphime sah hin. Auf Elenas rechter Pobacke war ein ziemlich deutlicher Biss zu sehen, der inzwischen ein wenig die Farbe geändert hatte und zwischen ihren Beinen glänzte es rot. „Oha" sagte sie. „Ziemlich rot..."

„Ohjah, manchmal liebe ich es, wenn Mellie es mir durch und durch besorgt, bis ich die Engel singen höre. Auch wenn ich dann einen Tag nicht richtig sitzen kann."

Seraphime konnte nicht anders, sie beugte sich vor, griff ihre Hüfte, setzte einen Knutscher auf die andere Backe und biss ganz leicht zu, was ihre Freundin mit einem Seufzen quittierte.

„Lass, sonst muss ich heute nochmal dran glauben." seufzte Elena. Nicht, dass es ihr viel ausgemacht hätte...

Auch wenn es weniger wurde, so dachte Seraphime immer noch recht oft an Camille. Es war eine Mischung aus verlorener Liebe und Sehnsucht, aber wenigstens empfand sie keinen allzu tiefen Schmerz mehr. Markus sah ihr diese Momente fast immer an. Jahrelang hatte er sie vermisst, obwohl sie beide nie zuvor mehr miteinander hatten, als sich selten mehr oder weniger zufällig zu treffen. Er verstand Seraphime daher nur zu gut und war dann noch aufmerksamer zu ihr als es sonst der Fall war. Und, anstatt sie mit irgendwelchen Aktivitäten zu überfallen um sie abzulenken, nahm er sie einfach nur in den Arm und hielt sie, gab ihr den Halt und die Geborgenheit, die sie in solchen Momenten brauchte.

Und ab und zu, wenn die Sehnsucht zu groß wurde, wenn sie sich nach dem Gefühl sehnte, von einer Frau, von *ihrer* Frau, umarmt zu werden und sie zu fühlen, dann traf sie sich mit Elena.

Es war nicht so, dass sie dann miteinander schliefen, zumindest nicht allzu oft. Sie sehnte sich nach den Berührungen einer Frau, zart, weich und warm. Jemand, dem sie vertraute, nicht irgendwer, sondern ein wenig so, wie sie es mit Camille erlebt hatte. Einfach nur sich an jemand wie Camille anzulehnen und in den Arm genommen werden, das fehlte ihr ab und zu. Bei aller Liebe, die sie miteinander teilten, diese Sehnsucht konnte Markus nicht erfüllen.

Natürlich lernte Seraphime bald Mellie kennen. Mellie war ein paar Zentimeter größer als Elena und als Automechanikerin auch ein gutes Stück handfester bei der Sache. Sie hatte schulterlange, dunkelbraune Haare, kein Tattoo und ein Nasenpiercing. Sie und Seraphime sahen sich nicht sonderlich ähnlich, aber sie verstanden sich auf Anhieb, ohne dass es großartig zwischen ihnen gefunkt hätte.

Die Zeit verging, der Sommer ebenfalls, irgendwann passierte es, und Mellie kam dazu, als Seraphime kuschelbedürftig zu ihnen nach Hause kam. Es versetzte Mellie einen kleinen Stich als sie sah, wie sich Seraphime an ihre Frau anschmiegte. Sie fühlte die Nähe zwischen den beiden beinahe körperlich, und auch wie Elena darauf einging. Dann tat Seraphime das Unerwartete, sie streckte ihren Arm aus, zog sich an Mellie, presste sich fest an sie und flüsterte ihr ein „Danke" ins Ohr. Sie nahm Mellies Gesicht in ihre Hände und gab ihr einen zärtlichen, ein wenig schüchternen Kuss. Mellie fühlte genauso wie Elena Seraphimes Verletzlichkeit, als sie in ihren Armen lag - und verstand, warum Elena nicht nein sagen konnte. Sie erwiderte den Kuss, eins kam zum andern und am Ende holte Markus Lennard von der Kita ab und brachte ihn am nächsten Morgen auch wieder hin. Lennard mochte Markus, der schon öfter sein Babysitter war, und sah die unerwartete Übernachtung bei Markus als Abenteuer, auch wenn es überraschend kam.

Und Elena und Mellie lernten noch eine Seite an Seraphime kennen. Diese hatte die letzten Jahre größtenteils auf Sex reduziert verbracht. Das, und die Jahre davor hatten ihr ein riesiges Repertoire an sexueller Befriedigung beschert, und sie außerdem völlig von jeder diesbezüglichen Schamhaftigkeit befreit. Genauso wie sie sich ihren Liebkosungen hingeben konnte, wusste sie auch, wie sie die beiden perfekt synchron kommen lassen konnte. Und nicht nur einmal. Der nächste Tag begann für alle drei fast müder, als der letzte geendet hatte.

Die Vorlesungszeit begann und die leichte Routine, die sich in den letzten Monaten zwischen Seraphime und Markus eingestellt hatte, löste sich erstmal in ihre Bestandteile auf. Sie hatte viel zu tun, es war ein hartes Semester. Sie arbeitete sich ein, hatte damit viel Arbeit und sie konnte praktisch nicht mehr in der Firma mitarbeiten. Markus ignorierte das aber und ließ ihre Stelle bestehen. „Dann machst du eben in den Semesterferien mehr, außerdem ist es alleine meine Firma. Noch."

Seraphime sah ihn entsetzt an und wollte etwas sagen, aber er legte ihr direkt einen Finger auf die Lippen. „Nein, ich werde sie nie aufgeben. Aber dich auch nicht, und irgendwann, hoffe ich, wirst du..." er wurde leiser und wich ihrem Blick aus.

Seraphime beugte sich herum und sah ihm von unten in die Augen. „Was war das?" fragte sie. Die Frage stand still im Raum.

„Ein Versprechen. Ich warte mein ganzes Leben auf dich. Der Rest liegt an dir." Markus sagte es recht leise. Seraphime schwirrte der Kopf. Aber im Grunde war es nur das, was Markus die ganze Zeit schon tat, nur bis zum Ende gedacht. „Ich... je, nein, keine Ahnung. Nicht jetzt..." sagte sie und wusste gar nicht, was sie denken sollte. Dann fand sie sich in Markus' Armen wieder.

„Auch wenn ich dich liebe, das kann ich noch nicht." meinte sie nach einer Weile und küsste ihn. Ihre Knie waren gerade ein wenig weich. Etwas implizit zu vermuten und es fast direkt gesagt zu bekommen waren zwei Paar Schuhe.

Wie erwartet fehlte Seraphimes Arbeitskraft. Markus hatte das schon über Sommer kommen sehen und nach einiger Suche zum Ende der Schulferien einen weiteren Mitarbeiter eingestellt. „Für einen Softwareentwickler ist die Anzahl der Beine schlicht egal!" meinte Markus dazu. Jacques hatte durch einen Tumor das rechte Bein ab Mitte Oberschenkel verloren. Er passte mit seiner lockeren Art gut in die Firma, da er immer wieder seine Scherze mit der Hightech-Prothese machte und andererseits bei passenden Gelegenheiten gerne mal als Einbeiniger mit Rollstuhl und dicker Hornbrille auftrat. Es stellte sich heraus, dass Jacques gut mit Behörden und Papierkram klar kam. Er hatte durch seine Erkrankung ein Gespür dafür entwickelt und machte sich einen Spaß daraus, vor Ort auch mal mit Krücken und umgelegtem Hosenbein aufzutauchen. Das kürzte bürokratische Wartezeiten meist sehr effektiv ab.

Da die Räume damit auf dem Weg waren, zu klein zu werden, der inoffizielle Konferenzraum Küche war nun offiziell das Nadelöhr, mussten größere Räume her. Markus beschloss kurzerhand, ein Bürogebäude in der Nähe zu kaufen und herzurichten. Damit ging er zu seiner Mannschaft, die fanden es durchweg gut. Auch wenn es ein wenig gewöhnungsbedürftig war, wenn der Chef im obersten Stockwerk wohnt, aber dazwischen war ja noch ein Stockwerk, dass vorerst vermietet werden soll. Kurz darauf kam Jacques mit einem Bündel Papiere. „Schau mal, das sind alles mögliche Förderungen. Alleine, was du hier für die Renovierung bekommen kannst, wenn das rollstuhlgerecht ist..." Er holte fast sein erstes Jahresgehalt heraus.

Die Zeit verging, Seraphimes Geburtstag Ende Oktober kam. Es war kurz nach Semesterbeginn und sie wollte nicht feiern, die Uni forderte sie stark, sie musste ja nicht nur in den Stoff, sondern auch in das gefühlte Chaos wieder einsteigen. Also verbrachten sie einen ruhigen Abend zu zweit, zumindest war das der Plan.

Markus wartete nach ihrer letzten Vorlesung vor dem Hörsaal auf sie. Er hatte natürlich was geplant, erst Essen bei ihnen zuhause mit Freunden und anschließend einen romantischen Abend mit Seraphime alleine.

Als Seraphime aus dem Hörsaal kam, war sie ein wenig traurig. Sie wusste selbst nicht, warum. Markus hatte sie morgens mit einem Kuss und Lilien geweckt, ihren Lieblingsblumen, und ihr eine Kette mit einem dunkelblauen Stein um den Hals gelegt. Sie hatte ihn zu sich ins Bett gezogen und sich ganz fest an ihn gekuschelt. Seine Arme wieder loszulassen, die sie um sich geschlungen hatte, fiel ihr unendlich schwer, aber sie zwang sich dazu. Markus wäre stundenlang so liegengeblieben, das wusste sie. Und nun war er da und holte sie ab! Sie rannte in seine Arme, kletterte fast an ihm hoch und übersäte sein Gesicht mit Küssen. Dass ihre Kommilitonen sie verwundert ansahen, war ihr egal.

Er entführte sie in die Stadt und sie machten einen kleinen Bummel. Sie drückte sich dabei nah an ihn, so dass er umdisponierte und sie aus der Einkaufsmeile in ein Katzencafé führte. Kuscheln war hier sozusagen Pflicht. Seraphime hatte das Café im Laufe des Sommers entdeckt und festgestellt, dass sie die Katzen darin gern um sich hatte.

Markus spürte natürlich ihre unterschwellige Traurigkeit und hoffte, dass die kleine geplante Überraschung seine geliebte Seraphime aufmunterte. Als es Zeit war, machten sie sich auf den Heimweg.

Zuhause war die Überraschung perfekt. Elena und Mellie hatten in seiner Wohnung den Tisch schön hergerichtet und sich um ein kleines Menü gekümmert. Lennart war auch da, beschäftigte sich aber größtenteils alleine. Was den weiteren Verlauf anging, gab es keine Pläne. Seraphime sollte entscheiden, ob sie zu viert noch eine Weile zusammen feiern würden, oder sie mit Markus alleine sein möchte. „Oder mit Elena." meinte Markus, auch wenn es ihm an ihrem Geburtstag schwerfiele. Das Essen war lecker, sie hatten Sushi als Vorspeise, danach Flammkuchenvariationen und als Nachtisch Brownies mit Schokoherz, und alles selbstgemacht. Die Brownies waren Lennards Idee, und so eine Art Bestechung, um ihm den Abend leichter zu machen.

Als sie mit dem Nachtisch durch waren und Mellie mit Lennard abräumte meinte Elena „Wenn du möchtest, bleibe ich heute bei euch."

Seraphime sah sie erstaunt an.

„Ich, äh, ich würde mich um dich kümmern. Um Markus eher nicht..." meinte Elena.

„Und Mellie?"

„Es war im Grunde sogar ihre Idee. Sie meinte, es würde dir vielleicht gefallen, also, wenn Markus da mitmachen würde." sie sah ein wenig unsicher aus. Sie meinte zu Mellie, was denn wäre, wenn sie doch irgendwie mit Markus zusammenkäme, etwas, das bei so einer Konstellation nicht unmöglich wäre. Auch wenn sie in diesem Moment keine Lust dazu verspürte, aber im Bett, aufgeheizt...? Mellie hatte sie geküsst und gemeint „Zum einen warst du schon mit ihm im Bett. Und zum andern - ich glaube, dieses Mal könnte ich es akzeptieren. Für Seraphime."

Seraphime ging zu Mellie in die Küche, nahm sie in die Arme, drückte sie an sich und sagte leise in ihr Ohr „Danke für das Angebot." Sie küsste Mellie auf die Nasenspitze und setzte nach „Vielleicht ein andermal - aber nicht heute. Du hast was gut bei mir..."

Die Aussicht auf eine Nacht mit Elena und Markus wäre an jedem anderen Tag verführerisch, aber nicht an diesem Geburtstag, dem ersten seit Jahren, auf den sie sich freute. Sie wollte den restlichen Abend ganz alleine mit Markus verbringen und schickte die drei nach dem Essen nach hause.

Es gingen ihr zuviele Gedanken durch den Kopf. Sie war glücklich mit Markus, sie hatte wieder ein schönes Leben, etwas, worauf sie ein Jahr zuvor kaum noch zu hoffen wagte. Markus saß auf der Couch, in der Ecke, und Seraphime hatte sich in seinen Schoß gesetzt, seine Arme um sich gelegt und sich an ihn gekuschelt. Sie wollte einfach nur die Ruhe genießen und gehalten werden. Denn trotz allen Glücks dachte sie wieder einmal an Camille und war ein wenig traurig.

Auch später im Bett lag sie lange einfach nur nackt in seinen Armen und nahm die ganz besondere Wärme in sich auf, die sie bei ihm spürte. Sie hatte sich halb auf ihn gelegt, ihr Kopf lag an seiner Brust und ihre Beine waren ineinander verschlungen. Markus hielt sie fest, er kannte den Grund für diese Art Traurigkeit. Er hatte es nicht eilig mit Sex. Warum auch? Sie war jeden Abend da. Und das hier war ihr Geburtstag, also auch ihr Abend.

Erst spät kam sie doch noch in Stimmung, als ihr Blues ein wenig verging und Markus' zärtliches Streicheln an ihrem Rücken sie einfing. Sie hatten keine wilde Nummer, es war langsam und liebevoll, sie lag wieder komplett auf ihm und hielt sich an ihm fest, bis ihre Libido übernahm und sie in einem langsamen Rhythmus der gemeinsamen Erlösung entgegentrieben. Sie gab sich völlig ihren Gefühlen für Markus hin, ließ alle emotionalen Schranken fallen und genoss seine Hingabe. Langsam. Heftig. Emotional. Markus spürte es sofort, er presste sie an sich und ließ sich ebenfalls gehen. Seraphime vergoss Tränen des Glücks, jemanden gefunden zu haben, der sie so tief liebte, sie hielt sich dermaßen kraftvoll an Markus fest, dass die Spuren ihrer Fingernägel tagelang in seiner Schulter sichtbar waren.

Bald darauf folgte der erste Jahrestag, den sie gebührend und wild feierten, und dann ging es schon in Richtung Weihnachten.

Seraphime wusste, dass er auch dieses Jahr mit ihr alleine verbringen würde, aber sie konnte und wollte es von sich aus nicht von ihm verlangen. Und wenn sie schon in ihre Heimatstadt fuhr und dort wohl auch Bekannte traf, dann konnte sie auch versuchen, bei ihren Eltern vorbei zu schauen.

Aber Seraphime hatte etwas Angst vor der Begegnung. Also fuhren sie vorher. Wenn es schlecht liefe, wollte sie nicht Weihnachten verdorben haben.

Sie fuhren etwa anderthalb Wochen vorher hin. Seraphime brauchte einige Minuten, um ihren Mut zusammenzunehmen und auszusteigen. ‚Markus ist bei mir' sagte sie sich immer wieder vor ‚mir kann nichts passieren.' Aber Eltern sind Eltern, und die letzte Begegnung war nicht schön.

Ihr Vater nahm sie direkt in seine Arme und hielt sie an sich gedrückt. Er brauchte selbst einen Moment, um wieder zur Sprache zurück zu finden. „Schön, dass du wieder da bist." sagte er mit belegter Stimme. „Du hast uns gefehlt."

Dann kam ihre Mutter heran. Alle drei sahen die widerstreitenden Gefühle in ihr. Es waren viele böse Worte gefallen, und der letzte Besuch endete mit einem Hinauswurf. Die Begrüßung wirkte ein wenig ungelenk, sie hielten sich nur ganz kurz an den Händen, aber es war immerhin ein Anfang. Dass Markus einen Schritt hinter Seraphime war, war ihr zwar etwas unrecht, aber Markus tat einfach, was er seiner Ansicht nach tun musste, und dazu würde auch notfalls ein Wegzerren gehören. Das hatte er vorher schon klargemacht, als er sie beide angekündigt hatte. Es war einer der Momente, in denen Seraphime froh war, dass ihr jemand die Entscheidung abnahm

Der Besuch verlief fast angenehm. Ihr Vater freute sich wirklich und versuchte nicht zu tief zu bohren, war aber doch neugierig. Beim Thema Vergangenheit war ihre Mutter unruhig, fast abweisend, ansonsten wirkte sie etwas distanziert und hölzern. Die damaligen Ereignisse passten nicht in ihr Weltbild und ihre Vorstellung einer braven Tochter. Inzwischen schon eher, aber sie konnte nicht über ihre Biederheit hinwegsehen. Seraphime und Markus blieben nicht allzu lange, aber es war ein Anfang und sie würden sich wiedersehen.

Auf dem Heimweg machten sie noch kurz bei Johannes halt. Er war ja nicht nur Markus' bester Freund, sondern auch Seraphimes Cousin, und wusste Bescheid. Aber Seraphime war zu angespannt, und so fuhren sie bald nach Hause.

Weihnachten kam, sie blieben am 24. für sich alleine. Den Nachmittag verbrachten sie mit Vorbereitungen in der Küche und am Abend genossen sie in feiner Abendgarderobe das Menü.

Eigentlich hatten sie ausgemacht, sich nichts zu schenken, aber wie so oft hatte sich natürlich keiner der beiden daran gehalten. Seraphime fand, als sie einmal kurz in der Küche war. ein kleines Säckchen auf ihrem Stuhl. Darin befand sich eine etwa zwei Zentimeter große Glasträne mit einer roten Katze darin, als Anhänger für eine silberne Halskette.

„Sie ist wunderschön." sagte Seraphime und küsste Markus. Er legte ihr den Schmuck an und küsste ihren Nacken. „Lange nicht so schön wie du, Traumfrau."

Etwas später fand Markus ein kleines Kästchen, als er den Nachtisch brachte. Er öffnete es, darin waren zwei schwarze Ringe. Er nahm sie heraus, sie wogen schwer in seiner Hand. Auf der Innenseite waren ihre Namen und ein Herz eingraviert.

Seraphime war inzwischen zu ihm gekommen, zog ihn hoch und blickte ihm tief in die Augen.

„Ich liebe dich, mein Retter. Und..." sie schluckte „wenn ich nicht diese wahnsinnige Angst hätte, dass das hier nur ein Traum ist und ich jeden Moment irgendwo in einer schmuddeligen, kalten Ecke aufwache, dann..." Weiter kam sie nicht, Markus zog sie an sich und küsste sie.

„Es ist kein Traum!" sagte er sanft und hielt sie fest in seinen Armen.

Nach über einem Jahr fühlte es sich für Seraphime immer noch viel zu gut an, um wahr zu sein. Markus hatte viel mehr getan, als sie von der Straße zu holen. Sie hatte sich verliebt und befürchtet, dass es nach einer Weile nachließe, wenn sich der Alltag einstellt. Das war aber nicht passiert, zumindest noch nicht, und auch das war eine ihrer Ängste. Ihn zu enttäuschen würde ihm das Herz brechen. Und ihr dann auch.

„Die Ringe zeigen. dass wir zusammen gehören. Die sind aus Wolframcarbid, fast unzerstörbar." sagte sie. „Und ich dachte das wäre ein guter Anfang." Dann küssten sie sich erneut, bis sich Markus dran erinnerte, dass ihr Dessert Eis enthielt. Entgegen der edlen Aufmachung ihres Weihnachtsessens holte Seraphime ihre Portion und setzte sich auf Markus' Schoß. Sie fütterten sich gegenseitig.

Nach dem Essen knöpfte Seraphime Markus' Hemd auf, während sie sich nach unten zu seiner Brust vorarbeitete. Ihre Hände waren warm und ihre Küsse feucht. Irgendwann war sein Hemd weg. Markus zog Seraphime hoch, sah ihr in die Augen und schob die Träger ihres Kleids von ihren Schultern, die er dabei küsste.