Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Sklavin für ein Jahr Teil 02

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

"'Wenn du akzeptieren kannst, dass sie mit mir zusammenlebt', hat sie gesagt, 'kannst du ihr erster Mann werden.'" Stefan lächelte verlegen. "Ich bin vor Scham fast im Boden versunken."

Anja musterte ihn kritisch. "Das kann ich fast nicht glauben. Du bist so ... selbstbewusst."

Er zuckte die Schultern. "Ich kann fokussiert sein. Wenn ich mir etwas vornehme, dann plane ich es bis ins Detail und ziehe es durch, ohne mir Gedanken zu machen. Und die Flausen, die mir Sonja in den Kopf gesetzt hat ... 'Sie ist am Samstag um Mitternacht im Capitol', sagte sie. 'Allein. Mach was draus oder lass es bleiben.' Und ich machte was draus."

Plötzlich fielen alle Puzzleteile an die richtige Stelle. "Du hast meine Karte abgeholt. Du kennst meine Vorliebe für romantische Dichter. Du weißt, dass ich auf Kleist abfahre." Bei jeder der Feststellungen nickte er einfach. Von Verlegenheit keine Spur.

"Mein Großvater kennt den Besitzer. Der war ihm noch einen Gefallen schuldig."

Anja runzelte dir Stirn. "Und woher wusstest du, wie ich auf die 'Geschichte der O' reagieren würde?" Irgendwie war ihr plötzlich gar nicht mehr peinlich, dass er sie halbnackt gesehen hatte.

"Das wusste ich nicht. Wenn du rausgegangen wärst, wenn du angeekelt gewesen wärst, hätte ich dich gehen lassen." Er legte seine zweite Hand auf den Tisch neben die erste. "Dann wärst du nicht die Richtige für mich." Ihre zweite Hand bewegte sich ohne ihr Zutun. Diesmal schlossen sich seine Hände um Anjas. "Aber das bist du, da bin ich mir sicher." Diesmal hielt er sie fest in seinem Griff.

Anja wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte.

"Ich will dich haben", sagte er leise und sachlich. Kein "was denkst du darüber?", kein "ich liebe dich". Nur eine Feststellung.

Die Worte gingen ihr durch Mark und Bein. Oder eher durch Nippel und Möse. "Bring mich nach Roissy", keuchte sie, ohne nachzudenken, was sie da sagte.

Eine seiner Augenbrauen zog sich langsam nach oben. "Faszinierend", sagte er, und Anja begann zu kichern. Sie hätte ihn nie für einen Trekkie gehalten. Obwohl ... seine Hautfarbe konnte auch von langen Nächten mit Fernseher und Videorekorder stammen.

Er drückte ihre Hände und riss sie aus ihren Gedanken. "Roissy gibt es nicht", sagte er sachlich. "Das ist nur eine Erfindung. Aber wenn das heißt, dass du so etwas erleben willst ..."

Anja nickte nur.

"Ich bin nicht bereit, dich mit anderen Männern zu teilen", stellte er sachlich fest. "Ich kann dir ein ganz privates Erlebnis verschaffen, nur du und ich, wenn du mir vertraust und mir gehorchst."

Vertrauen und Gehorsam. Verdammt, sie kannte den Kerl kaum. Aber etwas an ihm, dieses Selbstvertrauen, dieser Anflug von Verletzlichkeit. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass Stefan sie niemals belügen oder betrügen würde. Und dass Sonja ihn angesprochen hatte, hieß ja wohl, dass Anja ihren Segen hatte.

Sie nickte langsam.

Stefan legte ihre Hände über Kreuz und hielt sie an den Handgelenken fest als wäre sie gefesselt.

Sie sollte sich eingeengt und gedrängt fühlen, doch da war nur das Gefühl, gehalten und behütet zu sein.

"Sag es laut", forderte er.

"Ja, ich will dir vertrauen und dir gehorchen."

"Sonntag in vier Wochen. Zwanzig Uhr. Ich hole dich an deiner Wohnung ab. Mein Penis ist erigiert achtzehn Zentimeter lang und vier Zentimeter dick. Sorge dafür, dass du bis zu unserem Treffen an die Größe gewöhnt bist. Überall. Es soll für dich ein befriedigendes Erlebnis werden."

Anjas Augen wurden groß. Er wollte sie nehmen. Und nicht nur in ihrer Möse. Er wollte ihren Mund und ihren Arsch.

"Du wirst bis dahin keinen Sex mit Sonja haben. Sage es ihr. Sie wird es verstehen. Du wirst auch nicht masturbieren oder auf andere Weise zum Orgasmus kommen. Nur trainieren."

Anja nickte langsam.

"Sag es laut."

"J-j-ja", stotterte sie und schluckte. "Herr", fügte sie zögernd hinzu.

Er lächelte zufrieden. "Braves Mädchen. Ich glaube, wir werden sehr viel Spaß miteinander haben."

Darauf konnte Anja nichts antworten.

"Ich verzichte darauf, dich hier vor allen Leuten deine Unterwäsche ausziehen zu lassen", sagte er grinsend, "aber es ist ja selbstverständlich, dass du ab sofort unter deinem Kleid nackt zu sein hast. Vor allem lass den scheußlichen BH weg. Du gefällst mir ohne viel besser."

Anja meinte sie würde vor Scham vergehen, als ihr mit einem Schlag wieder die Szene im Kino vor Augen stand. Und gleichzeitig spürte sie, wie ihr Höschen nass wurde.

"Und ich würde an deiner Stelle keine Jeans mehr anziehen. Kleider sind da ... praktischer."

Jeans tendierten dazu, jegliche Feuchtigkeit deutlich sichtbar zu machen. In Zukunft würde sie stattdessen nasse Flecken auf Stühlen hinterlassen, wenn sie sich wie O immer auf ihren nackten Hintern setzte.

Sie nickte. Ihr wurde heiß, und sie schickte ein schnelles "Ja, Herr" hinterher.

"Keine Strumpfhosen. Niemals. Ich mag Söckchen. Du kannst auch Nylons anziehen, die selbsthaltende Sorte, oder gar nichts."

Gar nichts. Nackt. Jederzeit offen und verfügbar. Verdammt, macht mich der Gedanke an.

"Meine Informationen über dich gehen nicht so weit, dass ich deine Schlafgewohnheiten kenne", sagte er lächelnd, "aber eure Bude ist bestimmt warm genug, dass du nackt schlafen kannst."

Das war sie. Absolut. Im tiefsten Winter benutzte Anja eine zweite Decke, aber Schlafanzügen und Nachthemden hatte sie schon mit vierzehn abgeschworen.

"Kein Problem, Herr", sagte sie grinsend.

"Ein Tipp: Lass deine Hände über der Bettdecke liegen."

Er sagte das so ernsthaft, dass Anja losprustete. Naja, solange er ihr nicht in der Nacht Ketten anlegte ... Scheiße! Schon wieder geil. Vielleicht sollte sie sich doch die Hände fesseln lassen. Sonja würde da liebend gern hilfreich zur Seite stehen.

"Anja", sagte er und blickte ihr ernst in die Augen. Der Druck an ihren Handgelenken verstärkte sich. "Wir können über alles reden. Mir liegt deine Gesundheit am Herzen, und ich würde keinesfalls verlangen, dass du halbnackt umherläufst, wenn das Wetter nicht mitspielt. Aber ich verlange absolute Offenheit. Hast du ein Problem, sag es mir. Lüg mich niemals an, verheimliche mir niemals etwas. Ich schwöre dir, ich werde zu dir immer offen und ehrlich sein."

Anja konnte nur nicken.

*

Vom ersten Zusammentreffen mit Sonja danach trug diese ein blaues Auge davon. Anja war noch nie in ihrem Leben so wütend gewesen. "Du hättest das nicht hinter meinem Rücken tun sollen!", schrie sie. "Verdammt nochmal, der Kerl hätte ein Perverser sein können."

"Ist er doch, oder? Hat er dich denn schon die Peitsche spüren lassen?"

Anja fuchtelte mit der Faust unter Sonjas Kinn. "Du weißt genau, was ich meine. Der Freeway-Killer in Amerika hatte genauso eine Brille und einen Bart wie Stefan. Und seine Hautfarbe ..."

"Er hat mir versprochen, etwas dagegen zu unternehmen."

"So? Hat er das?" Hatte er das? Anja musste ihn bei der nächsten Begegnung darauf ansprechen. Er wollte ja "offen und ehrlich" zu ihr sein.

Anja holte tief Luft. "Auf jeden Fall hast du den Schaden davon." Sie feixte. "Kein Sex für die nächsten vier Wochen."

Sonja fiel das Gesicht herunter.

*

Sonntagabend, neunzehn Uhr fünfzig. Anja stellte fest, dass sie sich angewöhnt hatte, die Uhrzeit genauso zu lesen wie Stefan. Kein "zehn vor acht" mehr. Und das, obwohl er sich die ganze Zeit nicht auf der Uni hatte blicken lassen.

Klar waren Semesterferien, aber im Hauptstudium musste man doch eigentlich die Zeit nutzen.

Vor zwei Tagen hatte der Paketbote geklingelt und eine voluminöse Sendung für sie abgegeben.

Ein Brief lag dabei. "Ich würde mich sehr freuen, wenn du das hier für unser Rendezvous anziehen würdest" und natürlich sonst nichts. Das musste er nicht dazuschreiben. Keine Anrede, keine Unterschrift, kein Bitte. Eine Feststellung, die einen Befehl darstellte.

Sie öffnete den riesigen Karton. "O mein Gott!" Mit allem hatte sie gerechnet, aber nicht mit einem so schönen Kleid. Es war aus hauchfeinem Seidengewebe und Sonja war fast in Ohnmacht gefallen, als sie das Label gelesen hatte. Anja hatte sich nie sehr für Mode interessiert. "Thierry Mugler" sagte ihr überhaupt nichts.

Das Kleid war beige mit Goldfäden durchwirkt, bodenlang, absolut undurchsichtig und sah auch ohne Busen darunter gut aus. Es wurde von Spaghettiträgern gehalten, und eine Bolerojacke schützte die nackten — nackt, nackt, nackt — Schultern.

Sie hatte geahnt, dass ihr höhere Absätze bevorstehen würden — Stefan war einen halben Kopf größer, und sie konnte sich nicht vorstellen, dass er sich zu ihr herunterbeugen wollte — aber die goldenen Sandaletten mit zwölf Zentimeter Absätzen waren schon eine Herausforderung. Jede freie Minute während der letzten beiden Tage hatte sie trainiert, darin zu laufen, ohne umzuknicken. Dem Himmel sei Dank für Mobilat.

Auch die Schuhe brachten Sonja an den Rand eines Herzinfarkts. Anja sagten die roten Sohlen gar nichts, doch ihre Geliebte keuchte nur "Louboutin" und "Einzelstück".

Langsam verstand sie, was ihr die Dollarzeichen sagen wollten, die aus Sonjas Augen kamen. Stefan hatte sich chtig ins Zeug gelegt.

* * *

"Du hattest echt keine Ahnung, was die Aufmachung kostete", fragte Julia atemlos.

"Nicht so viel wie du denkst. Stephan Hoffmann, der mit 'ph', also Stefans Großvater, war viel in Frankreich unterwegs. Er kannte all die Stars der Modeszene, bevor sie richtig groß wurden. Ich weiß nicht, ob er überhaupt etwas für das Kleid und die Schuhe bezahlen musste."

Julia schüttelte den Kopf. "Stefan musste sich sehr sicher sein, dass du zu ihm passt."

"Das war er. Ja, das war er."

* * *

Drei Sekunden vor acht hörte sie Schritte vor der Eingangstür. Eine Sekunde vor acht riss sie die Tür auf, wo Stefan gerade die Hand gehoben hatte, um zu klingeln.

"Große Güte", stieß er hervor. "Du bist ... eine Göttin."

Anja wurde rot. Sein Blick hatte nichts Gieriges an sich, überhaupt nicht so, wie manche Kerle auf der Uni in den letzten vier Wochen auf ihre nackten Beine gestarrt und sie sicher in Gedanken ausgezogen hatten. Noch sorgfältiger als sonst hatte sie sich im Hintergrund gehalten, saß mit dem Rücken zur Wand, damit keiner mitbekam, wie sie das Kleid hochhob, bevor sie sich auf ihren nackten Hintern setzte. Den Sitz danach mit einem Tempo-Taschentuch abzuwischen, ohne dass es jemand auffiel, hatte sie geradezu perfektioniert.

Doch nein. Stefans Augen waren groß wie Unterteller, aber darin war nackte Bewunderung zu lesen.

Anja drehte sich einmal um ihre Achse, hauptsächlich um ihre Verlegenheit zu verbergen. "Nimmst du mich so mit", fragte sie fröhlicher als ihr zumute war.

Er streckte die Hand aus, doch statt ihre zu schütteln, führte er sie nahe vor seinen Mund, holte tief Luft und hauchte einen Kuss auf ihren Handrücken.

Inzwischen gab es keine Härchen mehr, die sich aufrichten konnten. Das Waxing war verdammt schmerzhaft gewesen.

"Hallo, Stefan", kam Sonjas fröhliche Stimme von hinter mir. "Ich hoffe, du bringst sie mir unversehrt zurück, sonst schneide ich dir den Pimmel ab."

Sein Blick war ernst, als er sich aufrichtete und über Anjas Schulter blickte.

"Abgesehen von deiner absolut unangemessen obszönen Sprache habe ich nicht vor, Anja etwas zuleide zu tun. Ich stehe auch nicht auf Branding, falls du das andeuten wolltest." Er lächelte. "Das ist viel zu hässlich. Ich habe etwas Besseres."

Seine linke Hand, die bisher hinter seinem Rücken verborgen war, kam nach vorne. Statt eines Blumenstraußes hielt er jedoch eine Schmuckschatulle unter Anjas Nase.

"Schau rein", sagte er.

Anja klappte den Deckel der Schachtel vorsichtig hoch und keuchte auf.

Sonja drängelte sich an ihr vorbei, hoffte wohl auf Gold und Diamanten, doch wurde enttäuscht. In der Schatulle lagen ein dünner Halsreif und ein Paar einfache Ohrringe. In allen hing je ein kleinerer Ring.

Anja war sich absolut sicher, dass sie nicht aus Edelmetall waren, sondern aus kaltem Eisen. "Wirst du meine Eisen tragen?", hatte Sir Stephen O gefragt, bevor er sie hatte brandmarken lassen. Alle Männer in dieser Geschichte hatten eiserne Ringe an den Fingern getragen, die Frauen genau solchen Schmuck wie in der Schachtel vor ihr, um ihren unterwürfigen Status den Eingeweihten zu offenbaren.

Anjas Blick huschte zu Stefans rechter Hand. Ja, er trug genauso einen Ring als einzigen Schmuck.

Anja konnte nicht anders. Sie sank auf die Knie und blickte in Stefans ernstes Gesicht. "Leg sie mir an, Herr", flüsterte sie.

Er griff hinein, öffnete den Halsreif und legte ihn ihr um. Das Klicken des Verschlusses klang irgendwie endgültig und Anjas in vier Wochen stetig angewachsene Libido spielte verrückt.

"Die Ohrringe musst du selbst anziehen", murmelte er zurück und klang verlegen. "Ich hab' da keine Erfahrung mit."

"Ich mache es", mischte sich Sonja ein. "Wenn ich dir schon meine Geliebte anvertraue, dann auch richtig."

"Pass auf dich auf", flüsterte sie in Anjas Ohr, während sie die Ringe befestigte. "Bleib du selbst. Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch", flüsterte Anja zurück.

Stefan verfolgte das Geschehen scheinbar unbeteiligt, doch seine Augen leuchteten, als Anja sich ihm wieder zuwandte. "Ich bin bereit", sagte sie.

Er streckte die Hand aus und half ihr auf die Füße. Dann hielt er ihr ganz gentlemanlike den gebeugten Arm hin, und sie legte ihre Hand hinein.

Mit der anderen Hand hielt er ihre fest. "Schon wegen der Schuhe", sagte er, während sie langsam zum Ausgang gingen. "Ich kann nicht verstehen, warum ihr Frauen so etwas tragt."

"Weil ihr Männer uns in so etwas sehen wollt?"

Ihre Augen waren in derselben Höhe wie seine und sie fragte sich, ob ihm die Symbolik bewusst war.

Er beugte sich zu ihr und hauchte einen Kuss auf ihre Wange.

Hoffentlich nutzte er die Gelegenheit schamloser aus als nur zu so etwas.

* * *

"Wie romantisch!", seufzte Julia. "Ich wollte, mich würde auch mal jemand so zu einem Date abholen."

"Deine Wortwahl ist schon das Problem eurer Generation. 'Date' ist so prosaisch. Zu meiner Zeit nannte man es ein 'Rendezvous'."

Julia nickte. "Du hast recht."

Anja küsste sie auf den Mund. "Ich kann dich gerne zu einem Rendezvous ausführen. Heutzutage stört das ja keinen mehr. Aber du solltest vielleicht erst bis zum Ende zuhören."

* * *

Stefans Wagen war nicht sein klappriger Golf, mit dem er sie nach dem Treffen im Dom-Café nach Hause gefahren hatte, sondern ein weißer Rolls-Royce. Anja verharrte im Schritt, und Stefan musste sie festhalten, damit sie nicht fiel.

"Scheiße", murmelte sie. "Bist du etwa so reich?"

Er wandte sich ihr zu. "Ich verbiete dir die Benutzung unflätiger Sprache in meiner Gegenwart", sagte er trocken. "Ab sofort wirst du bei Zuwiderhandlung bestraft. Hast du das verstanden?"

Anja zuckte zusammen. "Ja ... äh ... Herr. Ich verspreche, mich zu bessern."

Er grinste. Es sollte wohl teuflisch aussehen, doch sein Amüsement war unverkennbar. "Ich hoffe, es gelingt dir nicht zu schnell."

Anja fühlte wieder die Peitschenhiebe auf ihrem Rücken, deren Schmerzen sich in Nippeln und Möse — sie sollte besser auch in Gedanken andere Worte benutzen, also: in Brustwarzen und Vagina — ausbreiteten. Schmerz und Lust, wobei der Schmerz bisher reine Phantasie war.

"Der Wagen ist geliehen", sagte er sachlich und öffnete die Beifahrertür.

Das wäre wahrscheinlich trotzdem ein Tausender für einen Abend. Wenn man noch Kleid, Schuhe und Schmuck dazurechnete ... mehr als sie in einem ganzen Jahr für Klamotten ausgab.

Ohne nachzudenken schürzte sie ihr Kleid hinten bis zur Hüfte und nahm Platz, das Leder kalt unter ihrem nackten — nackt, nackt, nackt — Hintern. Er beugte sich über sie, um sie anzuschnallen. Zum ersten Mal roch sie seinen Duft. Sehr männlich herb. Sehr zu ihm passend. Vor allem, da er wohl tatsächlich in den letzten Wochen etwas für seine Hautfarbe getan hatte und deutlich weniger vampirmäßig aussah.

Er schloss die Tür, lief um den Wagen herum und setzte sich auf den Fahrersitz. Statt loszufahren, wandte er sich an sie. "Vertraust du mir?", fragte er. "Voll und ganz?"

Anja holte Luft. "Ja, Herr", sagte sie mit selbst für sie überraschend fester Stimme.

Er öffnete ein Fach und holte eine Augenbinde heraus. "Leg das an. So, dass du nichts sehen kannst. Ich möchte dich überraschen."

Anja zögerte, aber nur für einen Herzschlag. Sie beugte sich zu ihm. "Legst du sie mir bitte an, Herr?"

"Danke für dein Vertrauen." Mit schnellen Bewegungen nahm er Anjas Sicht.

Sie lehnte sich zurück, das Leder des Sitzes umschmeichelte sie.

"Du würdest mir eine große Freude machen", sagte er sanft, "wenn du dein Kleid bis zur Hüfte hochziehst, damit ich dich gut sehen kann."

Dem Wortlaut nach war es ein Wunsch, doch von Stefan kommend, dachte sie nicht einmal nach, wer sie während der Fahrt noch sehen konnte, sondern kam seinem Befehl nach.

"Oh!", sagte er sichtlich überrascht. "Du bist rasiert?"

Anja grinste unter der Binde. "Das tun wir Lesben immer. Weniger Haare im Mund."

"Macht Sinn", sagte er kurz, und das Auto fuhr an.

Schon die Fahrt in dem Luxusschlitten war ein erotisches Erlebnis. Der Motor war nicht zu hören, die Stoßdämpfer verwandelten Unebenheiten in sanftes Schaukeln, und Anja wusste, dass Stefan keinen Blick von ihren nackten, feuchten und inzwischen fast schmerzhaft geschwollenen Schamlippen nehmen konnte. Oder fast keinen. Sie hoffte, dass er sich nicht zu sehr ablenken ließ.

Bis zur Rheinbrücke kannte sie den Weg, doch dann kamen zu viele Kurven, als dass sie hätte folgen können. Wenn Stefan tatsächlich ein Serienkiller war, dann konnte er sie in sein Versteck bringen, ohne dass irgendjemand wusste, wo sie war. Die Vorstellung machte ihr Angst, und die Angst heizte ihre Erregung noch weiter an.

*

Sie musste eingeschlafen sein, denn das nächste war, dass ein kühler Luftzug von der geöffneten Beifahrertür hereinwehte. Stefan beugte sich wieder über sie, um den Gurt zu öffnen. Jeder andere Mann und sicher eine Anzahl Frauen hätten die Gelegenheit benutzt, um ihren nackten Unterkörper zu berühren. Viele davon hätten sie wohl schon während der Fahrt berührt.

Doch Stefan war wohl so auf seinen Plan fokussiert oder so sehr Gentleman, dass er das nicht tat.

"Gib mir deine Hand", sagte er. "Ich helfe dir auszusteigen. Lass aber die Augenbinde dran", fügte er schnell hinzu, als ihre Hand sich unwillkürlich auf den Weg nach oben machte.

"Ja, Herr", sagte sie und steckte die Hände in Richtung seiner Stimme.

Sie stand auf einem weichen Untergrund. Aber die Luft, die ihre erhitzten Wangen kühlte, ließ sie annehmen, dass sie im Freien waren.

"Vertraust du mir?", fragte er wieder.

"Ja, Herr."

"Ich versichere dir, dass wir ganz alleine sind und keiner uns sehen kann. Nicht hier und auch nicht da, wohin wir gehen. Wirst du mir gehorchen, ohne Fragen zu stellen?"

Anja holte Luft. "Ja, Herr."

"Zieh dich aus." Der Befehl kam leise und sachlich, doch es war ein Befehl. Das Spiel — oder war es Ernst — hatte begonnen.

Anja öffnete den Verschluss der Bolerojacke an ihrem Hals, und Stefans Hände nahmen ihr den Stoff von der Schulter.

Sie schauderte, als der leichte Wind um ihre nackten Schultern strich.

"Ist dir kalt?", kam die Frage, sanft und fürsorglich.

"Nein, Herr. Der Wind ist warm." Aber führte einen seltsamen Geruch mit sich. Süßlich, nicht wirklich unangenehm, aber nichts, was sie zuordnen konnte.

"Beweg dich nicht", sagte Stefan. "Ich ziehe dir die Sandalen aus. Du kannst dich mit der Hand an meiner Schulter festhalten."

Ihre nackten Sohlen spürten warmen, weichen Untergrund wie ein Teppich. Wenn sie tatsächlich im Freien und nicht vor einem Luxushotel waren, hatte Stefan den wohl vorher hier ausgelegt.

Die Fürsorge wärmte geradezu ihr Herz. Auch, dass er jetzt vor ihr kniete, nicht wie ein Herr, sondern wie ein Diener, war wie ein Traum aus einer anderen, romantischeren Zeit.