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Sklavin für ein Jahr Teil 02

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Sie spürte, wie er hinter sie trat. Dann waren seine Hände an ihrem Rücken, und seine Finger öffneten geschickt ihren Reißverschluss. Sie streiften die dünnen Träger von ihren Schultern, und das Kleid rutschte zu Boden. Sie war nackt — nackt, nackt, nackt sang es in ihrem Hinterkopf. Sie stand blind im Freien, ohne zu wissen wo sie war. Er konnte sie belogen haben und tausend Menschen hingen mit gierigen Augen an ihrem Körper.

Sie machte einen Schritt nach vorne aus dem Kleid heraus und blieb wieder stehen.

Der leichte Wind sorgte dafür, dass sich ihre Brustwarzen zusammenzogen, und die Vorhöfe fast schmerzhaft anschwollen. Sie konnte sich nicht vorstellen, warum ihr Körper auf diese Situation mit solch einer Geilheit reagierte.

Sie hörte das leise Zuklappen einer Tür. Stefan hatte wohl ihr Kleid verstaut. Dann Schritte. "Leg bitte deine Arme auf den Rücken, die Handgelenke über Kreuz."

Auch das hatte sie erwartet, O hatte man Handschellen angelegt. Doch was ihre Handgelenke berührte, war kein kaltes Eisen, sondern eine sanfte Berührung wie von Seide.

"Ich will kein Risiko eingehen", kommentierte er. "Deswegen lege ich dir die Fessel nur um die Gelenke und verknote sie nicht." Damit drückte er ihr die beiden Enden in die Hände. "Halte sie fest, bis ich dir erlaube sie loszulassen oder etwas Unvorhergesehenes geschieht."

Verdammt nochmal, wie schaffte der Kerl es nur, so dominant zu klingen, wenn er gleichzeitig so fürsorglich und vorausschauend war. "Danke, Herr."

Dann griff seine Hand nach ihrem Oberarm. "Komm, mein Liebling", sagte er. "Ich führe dich."

Er führt mich. Ich bin sicher und behütet — gefesselt, blind und nackt, nackt, nackt; splitterfasernackt und geil.

Ein leichter Zug an ihrem Arm, und sie machte einen Schritt. Einen weiteren und noch einen. Plötzlich war kalter Beton unter ihren Füßen, doch er lief weiter ohne stehenzubleiben. Dann wurde der Boden glatt und noch kälter, und sie zuckte zusammen.

"Friert dich?", fragte er besorgt.

"Aber nein!" Anja lachte. "Mir ist sowas von heiß. Aber der Boden ..."

"Eine Stahlplatte. Gleich kommt wieder Teppich. Noch ein Meter, dann kommt eine Kante. Heb die Füße jetzt etwas an."

Dann war es wieder warmer, weicher Teppich, und Stefan hielt an. Sein Arm verließ sie, die Seite ihres Körpers, wo er neben ihr gelaufen war, wurde kühler.

Sie hörte ein Klicken, dann ein Rumpeln, und dann begann sich ihre Welt zu bewegen. Ein leises Wimmern kam aus ihrem Mund, doch dann verstand sie: Sie waren in einem Aufzug. Nach oben, nicht in ein Kellerverlies. Tralala, kein Grund zur Sorge, ha, ha! Sie zitterte, doch nicht vor Kälte. Es war eher eine Mischung von Angst und Begierde.

Stefan war wieder da, legte ihren Arm um sie, und sie schmiegte sich haltsuchend an ihn. Barfuß war sie einen halben Kopf kleiner als er, und der Arm umfasste ihre Hüfte fest und tröstend.

Die Fahrt schien kein Ende zu nehmen. Die Bilder in ihrem Kopf bestanden darauf, dass dies ein Kirchturm war, doch das machte nun gar keinen Sinn.

Ein Ruck, ein leichter Aufschrei, der Aufzug hatte angehalten. Wieder rumpelte es, als sich die Tür vor ihr öffnete, und kühler Wind ließ sie erschauern.

"Komm", sagte Stefan, und schob sie mit festem Griff nach vorne. Ihre Füße spürten den Teppich, dann wieder kalten Stahl, dann wieder Teppich und Stefan hielt an.

Er ließ sie los. Sie spürte leichte Vibrationen und Schwanken. Sie waren tatsächlich auf einem Turm. Im Freien, sichtbar für jeden, der hier hochschaute.

Die Vibrationen von Stefans Schritte waren auf dem Untergrund zu spüren. Er stand jetzt vor ihr.

"Vertraust du mir?", kam die inzwischen vertraute Frage.

"Ja, Herr", antwortete sie, ohne nachzudenken.

"Knie nieder!"

Sie spürte schon den Teppich unter ihren Knien, bevor sie sich hatte entscheiden können, ob sie den Befehl befolgen würde.

Sie hörte das Ratschen eines Reißverschlusses und wusste, was ihr bevorstand. Unwillkürlich öffnete sie ihren Mund weit.

"Braves Mädchen", kam sein Lob. Ein Schritt, noch einer, dann stand er direkt vor ihr, und sie spürte seine Körperwärme an ihren Wangen. "Empfange deinen Herrn", sagte er.

Sie streckte ihre Zunge aus und zum ersten Mal in ihrem Leben berührte sie einen lebenden Penis. Er war hart und weich zugleich. An der Spitze fand ihre Zunge ein Tröpfchen Flüssigkeit, das sie genüsslich ableckte. Dann leckte sie einmal im Kreis um die Krone, wie Sonja es sie gelehrt hatte.

Als ihre Zunge die Unterseite erreichte, hörte sie ein Aufkeuchen.

Dann kam die Spitze näher. Sie öffnete ihren Mund noch weiter, und der Penis ihres Herrn drang ein. Seine Hände schlossen sich um ihren Kopf und der Penis drang unaufhaltsam tiefer.

Anja holte tief Luft, und die Spitze drang in ihren Schlund. Die ersten Versuche mit dem Dildo waren hart gewesen, spätestens an dieser Stelle hatte sie angefangen zu husten und würgen. Es hatte lange Stunden gedauert, Sonjas liebevolles Flüstern "entspann dich, mein Schatz", und, "wehre dich nicht, lass es geschehen", bevor sie zum ersten Mal zulassen konnte, dass der Kunstschwanz in ihre Kehle vorstieß.

Inzwischen begrüßte sie das Gefühl geradezu. Tiefer und tiefer, bis ihre Lippen auf die behaarte Haut von Stefans Unterbauch stießen. Ein Gedanke zuckte auf. Sie würde ihm sagen, dass er seine Haare da unten auch besser loswurde. Mal sehen, wie sehr er auf seiner Schambehaarung beharrte.

Er zog sich zurück, gab ihr Gelegenheit, Luft zu holen, doch dann war er wieder da. Und zurück und vor. Ihr schien es, als würde er größer und größer, länger und länger, bis er ihren ganzen Körper durchstieß.

Er zog sich etwas zurück und erstarrte. Heiße Ströme von Sperma füllten plötzlich ihren Mund. Sie versuchte zu schlucken, doch es war viel zu viel. Warme Tropfen fielen auf ihre Oberschenkel. Und plötzlich war ihr Mund leer.

Ihr Kopf bewegte sich unwillkürlich nach vorne.

"Ich danke dir", sagte Stefan. "Das war sehr angenehm." Immer noch der kontrollierte junge Mann.

"Darf ich dein Glied reinigen, Herr?"

Sie hörte, wie er seinen Atem scharf einsog. Hatte sie es tatsächlich geschafft, ihn zu überraschen?

"Ich dachte ...", sagte er mit einem verwunderten Tonfall, "dass Sperma nicht so gut schmeckt."

"Deines, Herr, ist wie Ambrosia für mich. Der Geschmack ist nicht wichtig. Es ist der Gedanke, der zählt."

"Kann es sein, dass du mich ein ganz klein bisschen veräppeln willst?"

Sie lächelte. "Aber nur ganz wenig. Der Geschmack ist wirklich nicht so schlimm. Ich könnte mich daran gewöhnen. Außerdem meint Sonja, dass die Kerle darauf stehen. Ihre Worte, nicht meine."

Er lachte, und sie spürte seinen Penis an ihren Lippen. "Aber nur saubermachen", sagte er. "Wir beide haben noch einiges mit dir vor."

Sie zuckte zusammen, bevor ihr klar wurde, dass er niemand anderen meinte, sondern von seinem Glied sprach. Sonja hatte ja gelegentlich behauptet, dass der Penis eines Mannes oft intelligenter war als der Kerl selbst.

Sie fuhr mit den Lippen auf und ab, und leckte, wo sie noch Sperma schmecken konnte.

"Das reicht", sagte er dann. "Steh auf."

Sie war keine Athletin, und sie war auch nicht gewohnt, lange zu knien, doch kaum fing sie an zu schwanken, war er schon hinter ihr, legte seine großen, starken Hände um ihre Oberarme und gab ihr Halt.

"Wie fühlst du dich?", fragte er, als sie stand, noch recht unsicher auf dem leicht schwankenden Turm, blind und ohne sich festhalten zu können.

Sie dachte kurz nach. "Überraschend gut", sagte sie. "Dieses Treffen ist viel mehr als ich erwartet hätte. Viel intensiver und ..."

"Sprich weiter."

"Wenn mir die Bemerkung erlaubt ist, Herr, Sir Stephen hält keinen Vergleich mit dir aus. Soviel Fürsorge hätte O vielleicht weniger sarkastisch werden lassen."

Wieder atmete er scharf ein.

"Was ist?", ließ ich mich hinreißen zu fragen. "Hättest du nicht gedacht, dass mir das gefällt."

"Ich ... Ich bin überrascht. Das Wort 'Fürsorge' ist keines, was ich verwendet hätte. Für mich ist mein Verhalten nur logisch und sinnvoll."

"Wäre 'Respekt' besser?" Ich konnte es fast nicht glauben, dass ich — nackt, blind und gefesselt irgendwo hoch oben auf einem Turm — solche tiefgründigen Gespräche führte und das noch mit dem Mann, der gerade meinen Mund entjungfert hatte. Ach übrigens, da waren noch zwei ... "Aber das können wir auch später besprechen."

* * *

Julia kicherte. "Damit die geilen Zuhörer der Geschichte nicht auf die nächste Sexszene warten müssen?"

"Du freches Luder! Komm her und lass dich drücken."

Einige intensive Küsse später sagte Julia, in Anjas Armen liegend und den Kopf an die Brust ihrer Herrin und Freundin geschmiegt: "Respekt ist genau das Wort, das ich für deinen Mann auch verwenden würde."

Anja gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Aber sag ihm das nicht ins Gesicht. Das macht ihn auch heute noch verlegen."

* * *

"Ja", lachte er. "Du willst sicher noch ein bisschen mehr erleben."

Ja, ja, ja, Herr.

"Dreh dich um neunzig Grad nach links", sagte er, "und gehe zwei Schritte nach vorne."

Vorsichtig folgte sie seinen Anweisungen. Ihre Oberschenkel stießen gegen eine weiche Oberfläche.

Wieder griffen seine Hände nach ihren Oberarmen. "Beug dich langsam nach vorne."

Sie tat es, und ihre Brüste trafen auch auf weichen Stoff. Mit einer Hand fasste er an ihren Kopf und drehte ihn auf die Seite. "Ja", murmelte er. "So sollte es klappen."

"Was denn, Herr?"

Klatsch! Seine Hand traf meine Pobacke. Hart. "Autsch!"

Er rieb leicht darüber. "War das schlimm?"

"Nicht besonders angenehm, Herr? Habe ich denn eine Strafe verdient?"

"Das war keine Strafe. Angeblich mögen viele Frauen es, wenn man sie mit Spanking anwärmt."

"Was auch immer das Wort bedeuten mag, Herr: Danke, aber nein danke. Wenn du darauf bestehst ..."

"Nein, nein. Wir reden ein andermal darüber." Seine Finger bewegten sich nach außen und spreizten meine Pobacken auseinander. "Ich mag deinen Anus", sagte er.

Sie hätte beinahe gelacht, doch er schien es ernst zu meinen.

"Halt still. Keine Bewegung." Tropfen fielen auf ihren Hintern und liefen die Ritze zwischen ihren Pobacken herunter.

Sie seufzte genüsslich. Vor drei Wochen war sie anal noch Jungfrau gewesen, doch mit Sonjas Hilfe und ihren liebevollen Händen hatte sie begonnen, den großen Dildo auch an dieser Öffnung zu genießen.

Einer seiner Finger war jetzt an ihrem Hintereingang. Er drang ein kleines bisschen ein. Sein letzter Befehl hallte noch in ihr nach, sonst hätte sie jetzt versucht, ihn sich ganz einzuverleiben. "Mehr bitte, Herr. Ich habe mich gut vorbereitet."

"Braves Mädchen. Du hast keine Schmerzen?"

"Ich habe mit fünf Zentimetern Dicke trainiert, Herr. Ein Finger ist da gar nichts."

"In dem Fall", sagte er, "auf zur nächsten Runde."

Mehr Tropfen fielen, und er begann, das Gleitmittel mit beiden Händen einzumassieren. Zwei Finger drangen jetzt gleichzeitig in sie ein, weiteten den Eingang und ließen Wellen von Erregung durch ihren Unterleib laufen.

Sie versuchte wirklich, sich nicht zu bewegen, doch schon bald kam sie jeder seiner Penetrationen auf halbem Weg entgegen.

Seine Hände verschwanden und ein leises, enttäuschtes "Oh!" entrang sich ihren Lippen. Doch schon hörte sie das Geräusch eines Reißverschlusses, und dann zerreißendes Plastik. Er hatte wirklich an alles gedacht, und offensichtlich auch geübt. Nur wenige Sekunden später begehrte sein gummiüberzogener Penis Einlass und nichts auf der Welt hätte sie in dem Moment dazu gebracht, ihn zu verwehren.

Langsam — zu langsam für ihren Geschmack — und stetig drang er in sie ein, weitete sie und brachte ihr das Gefühl des Ausgefülltseins, das sie in letzter Zeit gelernt hatte zu lieben. "Mehr", murmelte sie, "härter, bitte, Herr."

"Dein Wunsch ist mir Befehl." Er legte seine Hände auf ihren Hintern und zog sich zurück. Dann stieß er zu. Schnell und fest diesmal, und sie stöhnte auf. Noch ein Stoß, und ihr Stöhnen wurde lauter. Der dritte Stoß, und sie war kurz davor, ihre Lust hinauszuschreien, doch hielt sich zurück. Wer wusste, ob nicht doch jemand in der Nähe war.

"Schrei so viel du willst", sagte er atemlos, ohne seinen Rhythmus zu verändern. "Niemand kann dich hier hören."

"Jaaa! Danke, Herr!", keuchte sie. "Mehr, mehr. Bitteee. Ich ... ich bin kurz davor ..."

Doch obwohl er noch härter stieß, war das Gefühl nicht das, was ihr den Höhepunkt bringen konnte. Ihre Schreie klangen für ihre Ohren fast schon verzweifelt. "Bitte, Herr, bitte, lass mich kommen", jammerte sie.

Mit einem Mal zog er sich zurück, sie hörte, wie er sich das Kondom vom Penis riss, und dann stieß er in ihre überlaufende Vagina. Es war hart, er war schrecklich groß, und womöglich war da auch noch ein Rest ihres Jungfernhäutchens. Es tat weh, es rieb, ihre Brustwarzen scheuerten auf dem rauen Teppich, ihr Hintern brannte, und dennoch reichte dieser eine Stoß, um ihr den Orgasmus zu bescheren, den sie so ersehnte. Im selben Moment fühlte sie sein heißes Sperma in sie schießen.

* * *

"Bitte, Herrin, bitte, lass mich nochmal kommen", jammerte Julia. "Das ist so scharf und so romantisch. Bitte, bitte fick mich nochmal."

"Nein", sagte Anja und legte ihre ganze Autorität in das eine Wort. "Noch nicht. Die Geschichte ist noch nicht zu Ende."

* * *

Er stieß noch einmal und noch einmal, und Anja wusste nicht, ob derselbe Orgasmus jedes Mal um ein Stück verlängert wurde, oder ob sie jedes Mal aufs Neue kam.

Irgendwann hatte sie keine Kraft mehr zu schreien. Irgendwann hatte er wohl auch keine Kraft mehr, seinen immer noch harten Penis in sie zu stoßen. Er zog sich zurück, und nur die Oberfläche unter ihrem Körper hielt sie davon ab, erschöpft zu Boden zu sinken.

Dann war er wieder da. "Lass das Seidenband los", sagte er. Sie hatte vollständig vergessen, dass sie es immer noch umkrallt hielt. Sie jammerte leise, als ihre Schultergelenke sie schmerzhaft daran erinnerten, wie lange sie ihre Hände auf dem Rücken gehalten hatte. Seine Finger bohrten sich in ihre Schultern und drückten und massierten.

Schon nach kurzer Zeit atmete sie tief durch. "Danke, Herr, das war toll." Sie wollte sich aufrichten, doch er drückte sie nach unten.

"Bleib noch so, ich mache dich sauber." Eine warme Decke fiel über sie.

Huch? Das hätte Sir Stephen niemals gemacht.

Sie hörte ein Ploppen, und im nächsten Moment fuhr ein kühlendes feuchtes Tuch zwischen ihre brennenden Oberschenkel. Er wischte sie sauber wie ein kleines Kind und vergaß auch nicht ihren Hintern. Das Einzige, was noch schöner gewesen wäre, wenn er seine Zunge benutzt hätte. Doch der Typ Mann schien er nun überhaupt nicht zu sein.

Zuletzt holte er die Decke wieder weg. "Dreh dich um und knie dich bitte noch einmal hin", sagte er sanft. Es war diesmal absolut kein Befehl, doch sie konnte sich einfach nicht widersetzen. Nicht nach diesem Erlebnis.

Sie spürte ihn hin und her laufen, als wäre er unsicher, als wollte er ihr etwas sagen und müsste sich selbst davon überzeugen, es zu tun. Mit einem Schlag war es Anja klar: Er hatte bekommen, was er wollte, und hatte Anja gegeben, was er ihr versprochen hatte. Er suchte nur noch nach einer respektvollen Formulierung, um mit ihr Schluss zu machen.

Die Schritte hörten genau vor ihr auf; er war wohl zu einer Entscheidung gekommen. Sie wappnete sich darauf, dass er ihr leise und sachlich befehlen würde, aufzustehen und mit ihm nach unten zu gehen.

"Nimm die Binde ab", sagte er stattdessen. Seine Stimme kam von viel niedriger als sie gedacht hatte. Sie riss sich die Augenbinde vom Leib, und da waren seine grünen Augen, die sich in ihre zu bohren schienen. Er kniete direkt vor ihr. Um sie herum war es heller als sie gedacht hatte, es sah aus als wären sie von tausenden von Lichtern umgeben.

"Anja Sommer", sagte er und zögerte. La, la, la. Es war schön, aber auch alles Gute muss einmal ein Ende haben.

"Anja Sommer", wiederholte er, dann murmelte er "Shit" und griff in seine Hosentasche.

Na, na. Ein Kraftausdruck? dachte Anja amüsiert, und ein Fehler in der Planung. Stefan Hoffmann, du wirst nachlässig.

"Anja Sommer", sagte er zum dritten Mal und hielt ihr ein kleines Kästchen entgegen. Der Deckel schnappte auf und ein Ring mit einem Diamanten — einem großen, einem verdammt großen Diamanten — leuchtete und glitzerte im Licht der tausend Lampen. "Willst du meine Frau werden?"

* * *

"NEIN!!!", schrie Julia auf. "Echt jetzt? Sex beim ersten Date ist ja schon schlimm, aber ein Heiratsantrag? Du hast doch sicher nicht so schnell 'Ja' gesagt!"

* * *

"Was?", fragte Anja völlig perplex. "Ich, deine Frau? Wir kennen uns gerade mal ..."

"Anja, ich kenne dich seit Jahren. Ich liebe dich seit Jahren und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich nie wieder eine Frau finden werde, die so gut zu mir passt wie du. Ich sehe keinen Grund länger zu warten als nötig."

Verdammt unausweichliche Logik, die er da auffuhr. Und dennoch ... Sie musste darüber nachdenken, sich Zeit nehmen, das mit Sonja besprechen und mit ihren Eltern ...

"Ja, ich will", sagte Anjas Körper, noch bevor ihr Gehirn zu Ende gedacht hatte. Wahrscheinlich war er vom Glitzern des erbsengroßen Diamanten hypnotisiert worden.

Stefan griff nach ihrer Hand und schob den Ring auf den Ringfinger. Er passte perfekt, was auch nur gut und richtig war. Dann beugte sich Stefan vor, umarmte sie, und küsste sie zum ersten Mal auf den Mund.

Er küsste genauso fokussiert wie er alles andere tat. Voller Gefühl und Selbstsicherheit. Er ließ ihr Raum zum Atmen, und hielt sie nur so leicht fest, dass sie den Kuss jederzeit hätte beenden können. Doch nie im Leben hätte sie das getan.

Irgendwann trennten sich ihre Lippen, doch ihre Köpfe blieben beieinander. "Das war unglaublich schön", seufzte Anja.

"Ja", sagte Stefan leise und sachlich. "Für mich auch. Ich hätte nie gedacht, dass ein Kuss so schön sein kann."

"Ehrlich? Bin ich tatsächlich dein allererstes Mädchen? Keine Kindergarten-Liebschaften?"

Er richtete sich auf und schüttelte den Kopf. "Ich ... ich war ein Einzelkind, das bei seinen Großeltern aufwuchs. Sie sind ... eine andere Generation. Eine, die so viele Schrecken erlebt hat, dass sie keine Liebe geben können, meint mein Psychiater."

"Du hast einen Psychiater?"

Er lächelte. "Nicht mehr. Ich sage ihm für die Zukunft ab. Wenn du willst, gebe ich dir sein Honorar als Taschengeld."

Anja holte tief Luft. "Das Kleid, die Schuhe, der Schmuck, das Auto." Sie hob die Hand. "Dieser Ring kostet alleine wahrscheinlich mehr als ich als Lehrerin im Leben verdienen kann. Wie verdammt reich bist du eigentlich?"

Er lachte und wedelte mit dem Finger vor ihrem Gesicht. "Keine Kraftausdrücke, habe ich gesagt. So etwas kann sich die zukünftige Frau Hoffmann in der Gesellschaft nicht leisten." Er stand auf und griff nach ihren Händen. Wortlos zog er sie hoch.

Zum ersten Mal konnte sie sehen, wo sie sich befanden. Sie standen auf einem viereckigen Turm aus Stahl. Neben dem Aufzug hingen Feuerwehrschläuche in die Tiefe. Um den Turm herum standen kleinere Türme, runde Türme aus Metall, die von irrwitzig vielen Metallrohren umgeben waren.

"Das", sagte er und legte seinen Arm behutsam um ihre nackte Schultern, "gehört alles mir und in Zukunft auch dir. Das ist das Hauptwerk von Hoffmann Pharma. Eigentlich sollte mein Vater die Geschäftsleitung übernehmen, aber leider ist er so früh gestorben. In spätestens fünf Jahren will mein Großvater aufhören; er ist schon über achtzig."

Anja wollte etwas sagen, aber ihr fiel nichts Intelligentes ein.

"Die nächsten Jahre werden hart. Ich werde viel und lange arbeiten müssen. Ich werde viel unterwegs sein und dich nicht immer mitnehmen können. Aber ich möchte wissen, dass die Frau, die ich liebe, zu Hause auf mich wartet, wenn ich zurückkomme. Ich möchte möglichst bald einen oder mehrere Söhne, die ich zu meinen Nachfolgern ausbilden kann. In dreißig, spätestens fünfunddreißig, Jahren will ich mich zur Ruhe setzen, und mit dir zusammen einen langen und liebevollen Lebensnachmittag genießen."