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Tante Unbekannt Teil 02

Geschichte Info
Tante und Neffe kommen sich näher.
8.7k Wörter
4.39
26.9k
11

Teil 2 der 5 teiligen Serie

Aktualisiert 06/11/2023
Erstellt 12/02/2021
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Später Mittag

Er hatte seine Mutter einfach stehengelassen und war zu Fuß nachhause gegangen. Diese Villa fühlte sich in diesem Moment falsch für ihn an, Xia dagegen immer noch richtig. Doch dass sie ihn derart in Stich gelassen, nach allem, was sich zwischen ihnen abgespielt hatte, das beschäftigte ihn nach wie vor. Hatte sie ihm wirklich nur etwas vorgemacht? Ihn die ganze Zeit angelogen?

Seine Augen waren trocken, genauso wie sein Mund und Rachen. Sonne schien durch die hohen Fenster, die weißen Gardinen bewegten sich behäbig im Luftzug. Irgendwo im Haus heulte ein Staubsauger. Wahrscheinlich verarbeitete seiner Mutter ihren Frust, in dem sie der Haushälterin hinterher arbeitete. Ein Blick auf dem Wecker seines Beistelltisches, es war schon 13 Uhr vorbei.

Mühsam widerstand er dem Verlangen seine Augen wieder zu schließen. Schlafen würde er eh nicht können, dafür war das Gefühl in seinem Leib zu quälend. Ein prägnanter Druck im Magen, begleitet von einer latenten Übelkeit und Körperspannung nahm ihm jede Chance auf Entspannung und Ruhe.

Xia! Warum denn nur? Wenn es doch nur eine Klärung auf diese Frage für ihn gäbe. Sie würde vielleicht Trost für ihn bedeuten.

Immer wieder hatte er die Situation am Morgen repetiert, ohne sie für sich klären zu können. Er wäre mitgegangen, nichts und niemand hätte ihn daran hindern können.

Er hörte noch die Versicherung seiner Mutter in seinen Ohren, dass alles, so wie es gekommen war, seinen Sinn hatte. Und dass dieses Satansweib nicht in sein unschuldiges Leben hinein gehörte. Von der Nutte war die Rede gewesen, einer Frau, welche bereit dazu ist, sich an Männer zu verkaufen, welche ihr nur genügend Geld anboten. Blödsinn. Xias Erbanteil war sicher ähnlich hoch bemessen, wie das seiner Mutter. Und die hatte ja auch keine Erwerbstätigkeit mehr nötig, trotz ihrer ausufernden Lebensführung. Herz und Gefühl besaß man in dieser Familie wenig, dafür Vermögen ohne Ende. Doch machte es glücklich? Für sich selbst konnte er das klar verneinen. Dachte er an seine Mutter, dann fiel ihm zuerst deren Verbitterung ein. Von daher traf es wohl auch für sie zu. Und Xia? Er kannte diese Frau nicht gut genug, um das einschätzen zu können, und wahrscheinlich würde er auch nicht mehr die Gelegenheit dazu bekommen eine Antwort auf diese Frage zu erlangen.

Seine Freunde! Er würde sich duschen, anziehen und zu ihnen ins Hotel gehen. Das er jetzt kein Handy hatte, um sie anzurufen, ärgerte ihn. Immer noch müde, belastet von einem deutlich fühlbaren Kater, kletterte er aus seinem Bett heraus. Er streckte sich vor einem gekippten Fenster, das flaue Gefühl seines Körpers dabei übergehend. Xia, er wollte nicht mehr an sie denken. Hatte ihn je ein Mensch so enttäuscht? Ja, seine Mutter doch das war eine andere Geschichte. Vielleicht waren sich ja die beiden Schwestern doch ähnlicher, als er es sich hätte vorstellen wollen. Xia schien ja selbst vor dieser Möglichkeit Angst zu haben.

Das Heulen des Staubsaugers hatte inzwischen aufgehört. Seine Mutter hat sich also zwischenzeitlich eine neue Beschäftigung gesucht, um ihre Gefühlslage unter Kontrolle zu bekommen.

Er wollte gerade in seinem Badezimmer die Dusche betreten, als jemand verhalten an seiner Tür klopfte.

„Bastian? Bist du wach? Ich habe dir ein Frühstück gemacht."

„Ich habe keinen Hunger, Mutter."

„Bitte, Junge! Ich kann verstehen, dass du wütend auf mich bist. Lassen wir meine Schwester ab heute wieder außen vor, einverstanden?"

„Geh einfach wieder. Ich fahre eh gleich in die Stadt. Meine Freunde sind extra für mich hergekommen, da will ich auch mit ihnen zusammen den Tag verbringen." Gab sich seine Mutter zufrieden? Sekunden verstrichen, in denen er reglos in der Nasszelle stand.

„Ich kann dich runterbringen, wenn du magst."

„Danke, nein. Du fährst nicht gerne Auto und ich kann mir selbst eine Taxe rufen. Könntest du mich jetzt in Ruhe lassen? Ich will duschen und mich anziehen."

„Sehen wir uns denn wenigstens heute Abend? Bitte, Junge! Damit ich das Gefühl habe, dass zwischen uns alles gut ist."

„Morgen, Mutter. Dann sind sie wieder weg."

Wieder legte seine Mutter eine Pause ein. Er kannte das. Jetzt brach sich bei ihr der eigentliche Wunsch Bahn.

„Du gehst aber nicht zu ihr, versprich mir das."

Sebastian schloss seine Augen und atmete tief durch.

„Da brauchst du dir keine Sorgen machen. Noch einmal tue ich mir das nicht an."

Er stellte demonstrativ die Dusche an. Seine Worte schienen sie beruhigt zu haben, zumindest blieb es vor seiner Tür jetzt ruhig.

Und er? War sein Verlangen Xia gegenüber wirklich erloschen? Nein, natürlich nicht. Wie hätte das auch nach solch einem Abend der Fall sein können. Ihr Bild war in seinem Kopf, ihr Duft noch immer in seiner Nase. Das Gefühl, wie ihre großen Brüste auf seine Haut drückten, als er auf ihrem Körper zum Liegen kam, spürte er noch immer. Wenn seine Mutter nicht gewesen wäre hätte er mit ihr geschlafen, daran gab es keinen Zweifel.

Er fühlte sich besser, als er sich angezogen hatte. Mit schwarzer Stoffhose, dunkelblauem Hemd und rotbraunen Halbschuhe bekleidet, fand er sich ganz chic. Er wollte jetzt an Sandra denken, wenn er sich im Spiegel betrachtete und seine Tante aus seinen Gedanken verbannen. Xia hatte gestern klare Worte gefunden und jeder Versuch, diese anzuzweifeln bedeutete nur Qual für ihn. Er war dankbar darum, dass er es zumindest für den Moment gut aushalten konnte und etwas Ruhe fand.

Er öffnete die Tür und trat in den Gang hinaus. Natürlich hatte seine Mutter auf ihn in einem der Nachbarzimmer gewartet, trat ihm umgehend entgegen und nahm ihn in Augenschein.

„Findest du nicht, dass du die Hose tragen solltest, welche ich gestern für dich gekauft habe? Sie ist trocken, ich habe sie ..."

„Nein. Tue ich nicht." Erstaunlich. Er fand jetzt Worte seine Mutter gegenüber, welche ihm gestern noch im Hals steckengeblieben wären. Vielleicht hatte Xia ihm doch einen Dienst erwiesen? Er trat an seine Mutter vorbei, fühlte ihre Hand an seiner Schulter, doch ließ er sich nicht auf diese versöhnliche Geste ein. Freiheit! In diesem Haus gab es diese für ihn nicht.

„Iss wenigstens ein Brötchen. Bitte, mein Junge!"

Er schloss die Lider seiner Augen, blieb aber schließlich nach wenigen Schritten stehen. Vielleicht würde er mit ihrem Vorschlag dem belastenden Gefühl in seinem Körper begegnen können? So stimmt er schließlich mürrisch zu und nahm den Weg in Richtung Küche.

Seine Mutter ließ nicht von ihm ab, bediente ihn mit aufgesetzter Freude und sah ihm mit einer Penetranz bei seinem Morgenmahl auf der Terrasse zu, als ob er seinen letzten Tag zu leben hätte. Von daher war er ganz froh, als die Torglocke im Haus läutete und seine Mutter entschwand, um nachzusehen, wer sie da besuchen kam.

„Eine Sandra kommt dich holen. Handelt es sich bei ihr um eine deiner Freunde?"

Sebastian reagierte überrascht. Er hatte seine Mitschüler eigentlich darum gebeten gehabt nicht bei ihm zuhause aufzutauchen. Sie kannten auch den Grund dafür, er hatte nie einen Hehl aus seinem gestörten Verhältnis zur Mutter gemacht.

„Könntest du mir etwas Ruhe mit ihr gönnen? Und sie nicht sofort bedrängen?"

Zenta reagierte gereizt auf seine neuerliche Anklage.

„Ahnst du eigentlich selbst, wie du mit mir sprichst, Sebastian? Ich lasse dir das heute durchgehen, es sei wie es sei, aber dauerhaft werde ich ein solches Verhalten nicht akzeptieren."

„Bitte, Mutter! Lass uns einfach nur allein. Nicht peinlich werden, ja?" Seine letzten Worte hatten einen flehentlichen Beiklang bekommen.

Zenta seufzte, blickte in die Richtung des Torweges, ging aber schließlich in das Haus zurück.

Sebastian indessen stand auf, tupfte sich flüchtig mit der Stoffserviette seinen Mund ab und wandte sich anschließend dem pompös gestalteten Garten zu.

Sein Verstand hatte Mühe, sich zu erklären, wer dort den Weg hinauf kam. Er sah die Frau, welche er begehrte, doch war es nicht Sandra, die unsicheren Schrittes auf ihn zukam. Dass seine Tante hier und jetzt auftauchte, widersprach allem, was er sich hatte vorstellen wollen. Sollte er ihr entgegengehen? Oder lieber abwarten, bis sie an ihn herangetreten war?

Xia zeigte dem jungen Mann gegenüber deutlich ihre Befangenheit. Verlegen trat sie an ihn heran, umarmte ihn, machte einen Schritt zurück, als von seiner Seite her eine für sie fühlbare Reaktion ausgeblieben war. Sie sah sich um, wahrscheinlich weil sie jederzeit mit der Möglichkeit rechnete, dass ihre Schwester auftauchen und auf sie einhacken könnte.

„Es tut mir leid wegen gestern, Sebastian. Aber das Zenta uns aufgehalten hatte, bewahrte uns beide vor einem riesigen Fehler. Lass uns miteinander Zeit verbringen und sehen wohin das führt. Einverstanden? Nur lerne mich erst einmal kennen! Nur keinen Schnellschuß, den wir dann vielleicht beide bereuen werden."

Sie blickte ihn erwartungsvoll an, während er ihre Worte zu ergründen suchte. Nur mit Mühe konnte er dabei ihren Reizen widerstehen und klare Gedanken fassen.

„Du bist meine Tante. Mir muss das reichen, wenn du mich nicht haben willst."

Er musterte sie schweigend, während er auf ihre Entgegnung wartete, ihre Halbstiefel und den schwarzen Jumpsuit dabei überblickend. Sie zeigte sich ihm heute nicht so figurbetont, wirkte aber deshalb nicht minder reizvoll auf ihn. Wieder suchte seine Durchblutung einen neuen Schwerpunkt, er konnte das ihr gegenüber gar nicht beeinflussen, egal wie unpassend der Moment auch gerade war.

„Nicht möchte? Basti! Ich bin doch gar nicht mehr klaren Verstandes wegen dir. Ich spiele dir doch nichts vor! Glaubst du wirklich, ich hätte Mühe, einen Mann zu finden, der mir Spaß bereitet? Als Domina? Ich schnippe mit meinen Finger und zuhause steht eine Gruppe Männer, welche es mir allesamt besorgen wollen. Nur sind die halt nicht du. Jedes Wort, welches du zu mir sagtest, habe ich in meiner Erinnerung behalten. Jedes Bild, welches du mir gestern von dir gegeben hast, versuche ich mir zu bewahren. Ich kann es nicht erklären, außer vielleicht damit, dass ich einen Menschen brauche, der mehr als nur ein Objekt für mich ist. Verstehst du? Dass das jetzt ausgerechnet mein Neffe sein soll, auf diese Möglichkeit wäre ich doch selbst nie gekommen.

Unfähig ihr zu antworten, starrte er sie einfach nur an. So war sie es, die versuchte die Distanz zwischen ihnen zu überwinden.

„Würdest du mich jetzt mal richtig drücken?" Es war ein Vorwurf, der sich hier einen Weg aus ihrem Kussmund brach.

Sebastian lächelte, senkte seinen Kopf, dann trat er an sie heran und schloss sie in seine Arme. Wieder fühlte er den Druck ihrer großen prallen Brüste auf seiner Haut und das latente Reiben ihres Schambeins, am Schaft seines geschwollenen Penis. Es tat weh, so geil war er auf sie und ihr ging es nicht anders, glaubte er zu fühlen.

„Und jetzt?", flüsterte er schließlich.

„Wir gehen zu deinen Freunden und haben mit ihnen zusammen Spaß. Was dann zwischen uns passiert müssen wir abwarten."

Mit diesen Worten öffnete sie ihre Handtasche und zog eine schwarze Schachtel aus deren Inneren hervor.

„Hier! Das ist mein Ersatzhandy. Dein Neues können wir dann die Tage zusammen einkaufen gehen. Deal?"

Er lächelte, beugte sich vor und gab ihr einen Kuss auf den Mund. Er fühlte eine Sekunde lang ihre Unsicherheit, dann aber spielten auch schon ihre Zungen miteinander. Zias Hände griffen kraftvoll in seine Backen, dann drückte erneut ihr Schoß gegen den seinen.

„Komm!", löste sie sich widerwillig von ihm. „Sag deiner Mutter Bescheid, ich warte unterdessen draußen vor dem Tor. Wenn sie mich zu Gesicht bekommt, rastet sie vollständig aus und tötet mich wahrscheinlich auf der Stelle." Sie lachte und kniff ihn neckisch in seine Wange. „Beeile dich!"

Sebastian ließ sich von ihr nicht zweimal bitten. So eilte er zurück ins Haus, rief nach seiner Mutter und hörte schließlich, wie sie im Stockwerk über ihn aus einer Tür heraustrat. So eilte er zur Treppe und fand sie über sich, am gegenüberliegenden Ende des Geländers stehend.

„Ich gehe los, Mutter. Warte nicht auf mich."

„Wohin geht ihr?", fragte Zenta.

„Das möchte ich dir nicht sagen. Du warst schon gestern peinlich genug."

Die Hausherrin schien nur mit Mühe ihre Contenance zu bewahren und blickte geringschätzig auf ihn herunter. „Verzeiht mir, Herr Sohn, dass ich mich um euch sorge."

„Musst du nicht, ich bin jetzt erwachsen."

Sie kam die Treppe herunter und begegnete seine Worte mit Herablassung. „Du!? Als ob." Ihre Herablassung brach in diesen Moment wie eine Lawine über ihn herein. „Ich zahle dein Studium, deine Unterkunft und alles was du sonst noch brauchst. Da wirst du mir wohl noch das eine oder andere Mitspracherecht einräumen müssen."

Sebastian starrte sie an, dann wandte er sich von ihr ab.

„Ich gehe jetzt. Wirf mich einfach raus, wenn ich dir zu viel werde, ich komme schon zurecht."

Zenta atmete tief durch, doch wollte sie jetzt auf keinen Fall eine Eskalation riskieren.

„Na schön, Junge. Versprich mir nur, dass du meine Schwester meidest. Dass sie schädlichen Einfluss auf dich genommen hat, fühle ich auch jetzt noch all zu deutlich."

„Meine Freunde warten. Ich will nicht die Zeit mit sinnlosen Diskussionen verplempern. Du hast gesehen, wie sie gestern reagiert hat. Hast ganze Arbeit geleistet."

„Werde jetzt nicht frech, junger Mann! Es wird Zeit, dass ich dir diese Flausen wieder austreibe. Aber genug. Geh, bevor ich mich noch weiter über dich aufregen muss und dich nicht mehr aus dem Haus herauslasse."

Sebastian riss sich in diesen Moment mit aller Macht zusammen. Alles in ihm wollte nur noch weg von hier. Am liebsten für immer.

Im Wellenbad

Im Hotel angekommen, wurden die beiden von den Freunden mit einem verhaltenen Hallo begrüßt. Allesamt erweckten die jungen Menschen einen ziemlich lädierten Eindruck und so saßen sie dann auch noch am Frühstückstisch, um sich von den Nachwirkungen des letzten Abends zu erholen.

Clemens und Mike betrachteten Xia schweigend, während sie ihre letzten Bissen zu sich nahmen, während Juri und Sandra dagegen irgendetwas zu beschäftigen schien. Sie blickten sich immer wieder an, sprachen kein Wort miteinander, trotz dessen sie nebeneinandersaßen.

„Was ist denn mit euch beiden los?"

Sandra warf Sebastian einen flüchtigen Blick zu, welcher sich ihr gegenüber gesetzt hatte. Auch Xia schien eine Veränderung zu spüren und betrachtete die junge Frau ebenfalls mit sichtlicher Neugierde.

„Nichts! Was soll los sein?"

Juri mied Sebastians Blick, starrte auf seinen Teller und tunkte mit einem Stück Toast im verschmierten Eigelb herum.

Clemens schüttelte den Kopf, seufzte und klärte schließlich die Hinzugekommenen auf.

„Sandra hat Schiss, dass Sebastian ihr gegenüber angepisst sein könnte. War ja schließlich lang genug in sie verschossen gewesen. Da hätte es nicht gebraucht sich an seinem Geburtstag von seinem besten Freund..."

Xia sah ihren Neffen rot werden, während Sandra Clemens Erklärung mit einem „Arschloch" begegnete.

Juri schüttelte dagegen nur noch seinen Kopf und blickte verstohlen zu seinem Freund rüber. „Du hast doch jetzt Xia." Es klang wie eine Entschuldigung.

Sebastian konnte nur mit Mühe seine Gedanken ordnen. Juri und Sandra? Wirklich? Es hatte keinerlei Anzeichen dafür gegeben. Und jetzt vögelten sie miteinander? Er dachte an seine Tante in diesen Moment. Bei ihnen war es ja eigentlich nicht anders gewesen.

„Ist okay. Ich habe kein Problem damit." Erklärte er schließlich.

„Wir wollen später ins Wellenbad gehen, seid ihr dabei?", fragte Mike. Offensichtlich im Versuch, das Thema in eine neue Richtung zu lenken. „Da schaut dann hoffentlich nicht deine Mutter vorbei." Alle lachten, nur Sebastian traf dieser Spott hart. Seine Freunde hatten keine Vorstellung davon, was es bedeutete, mit dieser Frau unter einem Dach leben zu müssen.

Xia schien abwarten zu wollen, wie ihr Neffe sich entscheiden wollte. Ein Badeanzug war schnell geholt und die Vorstellung, ihn nur in einer Badehose bekleidet zu sehen, gefiel ihr außerordentlich. Das Abwarten fiel ihr ihm gegenüber schwer, wollte sie doch endlich ihrer Gefühle gewiss sein. Dieser Schwebezustand zwischen ihnen war quälend für sie beide, doch sollte sich Sebastian unbedingt darüber bewusst sein, dass er ihr Leben nicht einfach so für sich annehmen konnte.

„Einverstanden. War ich lange nicht mehr."

„Warum? Hatte Mutti keine Zeit für dich?" Clemens lachte heiser auf, begann dann aber zu husten.

„Geschieht dir recht, du Idiot", erwiderte Sebastian grinsend. Er war die rauen Scherze seiner Clique gewohnt.

„Gut! Dann muss ich nur schnell nachhause, um mir etwas zum Anziehen zu holen. Für dich können wir ja eine Badehose kaufen, dass ist schnell erledigt", schlug Xia Sebastian vor.

Eine Stunde später trat Xia aus der Umkleidekabine heraus. Ihre Haare zu einem straffen Haarknoten gebunden, wirkte sie tatsächlich ein wenig wie eine Domina, fand Sebastian. Ihr schwarzer Badeanzug tat sein Übriges, brachte er doch ihren Ausschnitt mit den beiden großen birnenförmigen Brüste auf wunderbare Weise zur Geltung. Ihre schmale Wespentaille und das breite Becken taten ihr übrigens um seine Gedanken in ihre Richtung zu lenken. Xias Beine und die vollen Backen wirkten nicht unbedingt sportlich, aber formschön und voluminös. Diese ganze Frau, welche er seine Tante nannte, war eine einzige verführerische Sünde für ihn. Sebastian betrachtete Xia verstohlen weiter, uneins mit sich, ob er vielleicht träumte. Sie war auf eine so verführerische Weise schön! Einfach nur geil anzusehen! Verlegen trat er auf der Stelle, er durfte jetzt, in dieser engen Badehose, keinesfalls einen Steifen bekommen.

„Xia ist ja mal der Burner. Wie du dir diese Schickse klargemacht hast, das wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben, Anthret. Gönne ich dir nicht, bei aller Freundschaft", stellte Mike fest, während Clemens auf seiner anderen Seite stand und wortlos den Anblick verarbeitete, welcher sich ihm hier bot. „Kranke Scheiße. Am liebsten würde ich noch mal zurück in die Kabine gehen. Brauch nur zehn Minuten und ein wenig Toilettenpapier." Die beiden jungen Männer lachten schallend und auch Juri und Sandra konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Eifersucht stieg in Sebastian auf. Sämtliche Männer im näheren Umfeld starrten seine Tante an und diejenigen, die sie noch nicht bemerkt hatten, wurde auf sie aufmerksam gemacht. Wie belastend das war, wenn man nicht selbst der Einzige war, welcher an ihr Interesse zeigte.

Für Xia indessen gab es nur ihren Neffen. Etwas schien ihm zu missfallen, sie sorgte sich sofort um ihn. Besorgt trat sie an Sebastian heran, seine Freunde nicht weiter beachtend. „Alles gut?"

Der junge Mann nickte, schob seine nasse blonde Haarsträhne aus seinem gleichmäßigen Gesicht und schenkte ihr ein Lächeln. Er war so ein Süßer! Ihr wurde richtig warm ums Herz. Zumal er zwar ziemlich dünn war, aber dennoch sehnig. Sie hatte seine körperliche Beschaffenheit völlig falsch eingeschätzt. Sie mochte Männer, welche standhaft waren, sie aber gleichzeitig nicht belasteten. Egal, in welcher Konstellation man sich lieben wollte.

Dachte sie jetzt wirklich daran, ihren Neffen zu vögeln? Wie oft war ihr das heute schon passiert? Oder gestern? Was war nur mit ihr los? Sie hatte doch kein Defizit in dieser Richtung. Diese Frage beschäftigte sie immer wieder aufs Neue. Sie wollte, dass dieser Junge ihr gehörte. Und Zenta? Es würde ihr eine Freude sein, der Schwester das wegzunehmen, was ihr, gleich nach sich selbst am wichtigsten war.

„Gehen wir ins Sole-Becken? Ich würde mich gerne ein wenig entspannen und mit dir kuscheln", schlug Xia Sebastian vor. Sie kannte seine Antwort schon, bevor sie ihn fragte. Natürlich würde er ihr jeden Wunsch erfüllen, das lag in der Natur der Sache. Ob er sich aber daran gewöhnen wollte? Darüber war sie sich noch nicht vollständig im Klaren. Immerhin hatte er gestern vor Zenta für sie und sich selbst seinen Mann gestanden und ihr ordentlich Paroli geboten.