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Tante Unbekannt Teil 04

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Sebastian holte sich ein Buch vom Schreibtisch, welches er zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Für einen kurzen Moment hatte er dabei an Maya denken müssen, die rothaarige Prostituierte, welche Clemens ihm zum Geschenk machen wollte. Er lächelte. Xia hatte dem Ganzen ein schnelles Ende gesetzt und ihm so einiges an Peinlichkeit und unliebsame Überraschung erspart. Empfand sie ihm gegenüber wirklich etwas? Sie konnte jeden Mann haben, warum also gerade er? War es die familiäre Bande, welche sie so an ihm schätze?

Er schloss seine Augen und suchte sich die nackte Frau vorzustellen, welche sich unter dem Regen der Dusche an seinen Körper geschmiegt hatte. Ihre Hände, er glaubte, ihren sanften Druck auf seiner Haut spüren zu können, während er sich zu erinnern suchte. Xia war ein Wunder, er konnte gar nicht anders empfinden. Der junge Mann fühlte, verbunden mit dem Bild ihres nackten Körpers aus seiner Erinnerung, die in ihm wachsende Erregung. Sein Glied härtete aus, seine rechte Hand wurde von ihm wie durch die Anziehungskraft eines Magneten angezogen. Unterbewusst schob er seine Vorhaut zurück, in Gedanken sich die Scham seiner Tante vorstellend, welche auf seinen Penis herunterdrückte.

Neuer Zwist

„Sebastian! Wir müssen reden!"

Es klopfte an seine Tür, welche sich im darauffolgenden Moment öffnete. Sebastian öffnete seine Augen, abrupt aus seinem Schlaf herausgerissen. Hektisch zog er seine Hand unter dem Stoff seiner geöffneten Jeans hervor, den klebrigen Glibber seines Ejakulates fühlend.

„Warum kommst du sofort rein? Gönn mir ein wenig Privatsphäre!", suchte er mit seiner Anklage über das Bild, welches er seiner Mutter geboten hatte, hinwegzugehen.

„Ich war heute Nacht bei der Polizei! Es ist verboten was ihr beide miteinander anstellt."

Die Augen des jungen Mannes weiteten sich, während sein Mund offenstand und seine Verblüffung preisgab.

„Du warst wo?"

Zenta trat in die Mitte des Raumes, ihre beiden Hände in ihre Taille drückend.

„Du hast mich schon verstanden, Junge! Sehr ihr euch noch einmal, macht ihr euch strafbar."

Im Kopf Sebastians begann es zu rauschen. Ein helles Pfeifen wurde laut, für einen Moment sah er Sterne. „Hatte seine Mutter wirklich Anzeige erstattet?"

„Warum mischst du dich ein? Ich liebe Xia! Warum drängst du dich zwischen uns?"

„Bist du so dumm, Junge? Fragst du mich das allen Ernstes? Sie ist meine Schwester! Willst du dir nicht ausmalen, was das bedeutet? Stell dir vor sie wird von dir schwanger, siehst du denn darin keine Gefahr? Abgesehen von dem Alters- und Reifeunterschied zwischen euch. Sie wickelt dich um ihren kleinen Finger, Sebastian! Solange, bis nichts von dir selbst mehr übrig bleibt."

„Wir mögen uns. Es fühlt sich gut an, wenn ich mit ihr zusammen bin. Und was zwischen uns läuft, hat niemanden etwas zu interessieren. Auch dich nicht."

Zenta hob ihren rechten Zeigefinger zu einer drohenden Geste.

„Solange du in meinem Haus lebst und ich für deinen Unterhalt sorge..."

Sebastian begann laut zu lachen.

„Schön, dann ziehe ich zu meiner Tante. Du kannst mich ja mit der Polizei dort abholen lassen. Doch müssen sie dir aber erst einmal glauben, dass zwischen uns was Unrechtes passiert, habe ich recht? Wird schwer für dich zu beweisen sein."

„Pass auf wie du mit mir sprichst! Ist dir nicht klar worum es Xia eigentlich geht? Sie will mich über dich treffen und ich gebe zu, dass ihr das grandios gelingt. Du selbst bist ihr nicht wichtig, Junge! Begreife das endlich! Sie instrumentalisiert dich, um sich für das zu rächen, was meine Eltern damals ihr gegenüber beschlossen hatten. Verstehst du das? Sie hält mich für verantwortlich."

Sebastian begegnete ihrer Geste mit ausdruckslosem Gesicht. „Und? Bist du?"

Zenta zögerte mit einer Antwort. Vielleicht aus der Angst heraus, lügen zu müssen?

„Wir haben ein schwieriges Verhältnis zueinander. Sicher habe ich meinen Teil dazu beigetragen, dass sie ins Internat kommt. Aber sie eben auch."

„Und mit mir hast du dann die Tradition fortgesetzt. Einfachster Weg, oder?"

Zenta sah ihn schweigend an, krampfhaft nach einer Reaktion suchend, die für ihren Streit eine Lösung bedeuten könnte.

„Bitte, Junge! Diese Frau stürzt dich in dein Unglück und mich damit auch. Um nichts anderes geht es ihr."

„Und worum geht es dir, Mutter? Es ist ja nicht nur ihr Kampf, habe ich recht? Sondern auch der deinige. Sei mir nicht böse, aber ich glaube dir einfach nicht. Xia hat sich richtig Mühe mit mir gegeben und geht sehr sensibel mit mir um. Vielleicht kannst du da ja noch was von ihr lernen?"

„Sebastian! Dir fehlt es an nichts, habe ich Recht? Gib diesen sicheren Hort und meine Liebe für diese Schlampe nicht auf!"

Der Junge schüttelte seinen Kopf.

„Los! Sag es! Ich ziehe aus, wenn du es verlangst. Doch damit treibst du mich dann direkt in ihre Arme. Läuft nicht gut für dich, was?"

Eine Erschütterung im Gesicht des Jungen, dann tönte ein greller Ton in seinen Ohren. Hatte ihn seine Mutter wirklich geschlagen?

Zenta blickte ihren Sohn fassungslos an. Sie fühlte in diesen Moment selbst, dass sie zu weit gegangen war. So schloss sie für einen Moment die Augenlider, atmete tief durch, dann flüsterte sie eine Entschuldigung.

Unterdessen starrte Sebastian nur in ihre Richtung, sich mit seiner Linken die getroffene Wange reibend. Erst jetzt fühlte er die tiefgreifende Verzweiflung seiner Mutter. War vielleicht doch etwas dran an dem, was sie sagte? Xia war erfahren im Umgang mit Männern, wusste ihre Reize einzusetzen und hatte auch aus ihrem Hass gegenüber seiner Mutter keinen Hehl gemacht.

Noch einmal trafen sich die Blicke von Mutter und Sohn, dann verließ Zenta das Zimmer. Sie wollte in den Garten gehen und alleine sein. Tränen liefen über ihre Wange, hasste sie sich doch selbst in diesen Moment. Nicht so sehr, weil sie ihren Sohn geohrfeigt hatte, sondern weil ihre Schwester so viel Macht über sie erlangt hatte.

Sebastian blickte ihr nach und folgte ihr nach einigen Sekunden des Wartens auf den Gang hinaus. Er sah sie noch die Treppe herunter gehen, nahm aber davon abstand, ihr nachzueilen und mit ihr zu sprechen. Nicht sie war maßlos in ihrem Verhalten gewesen, er gab sich selbst die Schuld. Hatte Xia wirklich solch eine Wirkung auf ihn? Er dachte an die Zeit vor ihrem ersten Zusammentreffen zurück, in welcher er seiner Mutter ein folgsamer Sohn gewesen war. Konnte eine Liebe, ein Schwarm und erster Sex so viel von dieser einst so engen Bande lösen?

Konfrontation

Null Uhr dreißig. Der neue Tag hatte schon begonnen, als Xia ihm eine Nachricht schrieb. Komisch, er ahnte schon mit dem Nachrichtenton des Smartphones, dass sie es war, die ihn zu kontaktieren suchte. Hatte er vielleicht unterbewusst darauf gewartet? Bestimmt war es so. Gerade weil er in den letzten Stunden seinen Kopf nach einem Weg zermartert hatte, der ihn zufriedenstellen konnte. Doch eine Lösung, bei der er nicht verlor, war nicht ersichtlich für ihn. Wandte er sich Xia zu, wendete er sich gleichzeitig von seiner Mutter ab. Es schien fast eine Gesetzmäßigkeit zu sein, egal, wie er es zu drehen und wenden suchte.

„Alles gut, Süßer?"

Hatte sie vielleicht gespürt, wie es um seine Stimmung in diesen Moment bestellt war? „Geht." Er wusste in diesem Moment nicht, wie er ihr und ihrer Frage begegnen mochte.

„Zenta?" Xia hatte nicht viel Empathie gebraucht, um die Ursache seiner Stimmung herauszufinden.

„Ja. Sie meinte, du würdest dich nur mit mir abgeben, um dich an ihr zu rächen."

Sebastian las das „online" unter Xias Namen, doch eine Antwort blieb aus. Hatte seine Mutter und jetzt er selbst vielleicht doch ins Schwarze getroffen?

Er schob den Stuhl seines Schreibtischs zurück, stand auf und trat an eines der hohen Fenster. Der Himmel war klar und die Sterne leuchteten vom Himmel herunter. Zwischen den Bäumen des Gartens hindurch konnte er ein Stück vom See erkennen, dessen Oberfläche das Mondlicht widerspiegelte. Eine schöne Stimmung, welche er sonst kaum eine Beachtung geschenkt hatte. Wurde er jetzt durch all die Einflüsse der letzten Tage jetzt auch noch sentimental?

Ein sonores Brummen wurde laut. Ein Blick über seine Schulter, der Display seines Mobiltelefons leuchtete auf und signalisierte einen Anruf. Gut, dass er das Gerät leise gestellt hatte, seine Mutter wusste noch nichts davon.

Xia! Es war ihre Nummer, welche im Display aufleuchtete. Er hatte sie sich, zusammen mit ihrer Adresse eingeprägt.

„Hallo!", seine Stimme klang nüchtern in diesen Augenblick. Aber er fühlte sich in diesen Moment so unsicher, dass er sich nicht wirklich über ihren Anruf freuen wollte.

„Hat sie das wirklich behauptet?"

„Ja. Hat sie. Auch, dass sie bei der Polizei war und unser Verhältnis zur Anzeige gebracht hat."

Kurz herrschte Stille am anderen Ende der Leitung, dann war das heitere Lachen seiner Tante zu hören.

„Du meinst Inzest? Damit kam sie gestern auch schon um die Ecke. Schade, ich dachte man hätte ihr erklärt, was das rechtlich bedeuten würde."

„Wovon sprichst du? Wann hast du sie gesehen?"

Xia spürte seinen Groll, sie hatte ihm nichts vom nächtlichen Besuch seiner Mutter erzählt gehabt.

„Gestern, zur frühen Morgenstunde. Sie hat mir gedroht und wollte dich mitnehmen, aber ich habe ihr erklärt, dass du jetzt erwachsen bist und ein Recht darauf hast eigene Entscheidungen zu treffen. Sie war ziemlich aggressiv mir gegenüber, auch wenn ich ihre Sorge durchaus verstehen kann. Sie hat sich das wahrscheinlich anders vorgestellt und uns geht es ja im Grunde genommen ähnlich Basti. Unsere Konstellation zueinander ist halt alles andere als gewöhnlich und sicher spielt da auch unsere Vergangenheit mit rein. Es ist für mich halt eine Überraschung Zuneigung und Liebe aus der Familie zu erfahren. Verstehst du mich? Genauso wie ich erstaunt darüber bin, dass ich sie selber empfinde."

Der junge Mann fühlte sich von ihrer markanten Stimme eingelullt. Sie hinterließ eine Wirkung auf ihn, egal wie sehr er sich darum mühte ihr gegenüber nüchtern zu bleiben.

„Und was ist jetzt mit dem Inzest? Ich möchte nicht, dass wir Ärger bekommen."

Xia blieb jetzt ernst. Ganz im Gegenteil, sie schien sich genau zu überlegen, wie sie ihm antworten wollte. „Das Verhältnis zwischen Tante und Neffe ist nicht verboten, Sebastian. Erkundige dich, du wirst schnell fündig werden. Das Problem mit unserem Verhältnis haben wir selbst und eben vor allem deine Mutter. Ich kann mich dir gegenüber nicht verschließen, ich denke jeden Moment an dich. Das wirkt sich sogar schon auf meine Arbeit aus. So gefühlsduselig war ich lange nicht mehr."

„Ich mag mich nicht zwischen euch entscheiden müssen. Sie ist halt meine Mutter. Könntest du nicht mit ihr Frieden schließen?"

Seine Tante schwieg für einen Moment. Erneut schien sie ihre Worte ihm gegenüber abzuwägen. „Wenn sie das zulassen würde nur allzu gerne." Sie atmete tief durch. „Basti, ich verstehe dich gut. Ich werde es versuchen, einverstanden? Schon allein, um eine Chance mit dir zu haben. Teile meiner Schwester mit, dass ich am Nachmittag vorbeikomme, um mit ihr zu reden. Doch wundere dich nicht, wenn sie es ist, die dir eine Entscheidung abnötigt. Das war schon früher ihr Lösungsansatz bei einer Vielzahl von Problemen.

Das war wahrscheinlich, seine Tante hatte Recht. Mutter würde niemals einen Kontakt zwischen ihnen gutheißen, aber was hieß das letzten Endes für ihn?

„Sebastian?"

„Ja, sorry. Ich bin selbst am grübeln."

„Hör mir zu! Egal wie du dich entscheidest, ich werde immer für dich da sein. Irgendwann bist du nicht mehr von deiner Mutter abhängig und dann kommst du mich besuchen, ja?"

„Du glaubst nicht dran, dass sie uns zusammen sein lässt, oder?"

Xia verneinte. „Ihr Hass sitzt da zu tief mir gegenüber Basti. Und ich selbst empfinde ja in die entgegengesetzte Richtung ähnlich. Keine Ahnung, ob du da etwas zwischen uns kitten kannst. Aber ich probieren es. Sorg einfach dafür, dass sie mich zu euch lässt."

„Dann melde ich dich lieber nicht an. Komm einfach vorbei, ich lasse dich dann rein."

Xia war einverstanden. „Du, ich muss mich um meinen Hausstand kümmern. Wir sehen uns heute Nachmittag. Hoffentlich lässt Schwesterherz mit sich reden."

Sebastian resignierte bei diesem Wunsch seiner Tante. „Als ob. Aber es fällt ihr dann schwerer, uns den schwarzen Peter zuzustecken. Sie hält mich für nicht sonderlich reif und versucht mich, in allem zu lenken und zu steuern. Mag sein, dass sie mich zu schützen versucht, aber letzten Endes geht es ihr vor allem um die Kontrolle. Sie will über mein Leben bestimmen, meine eigenen Vorstellungen und Ziele kommen ihr da wie eine Bedrohung vor."

„So hat sie schon immer getickt. Na ja. Ich werde versuchen, diplomatisch zu sein. Und du lässt besser den Sex zwischen uns unerwähnt. Du gießt sonst Öl ins Feuer."

Der junge Mann erinnerte sich an das Gespräch mit seiner Mutter zurück. War es dafür nicht längst zu spät? Seine Mutter ahnte doch längst, was zwischen ihnen los war. Sofort ging seine Fantasie mit ihm durch und er wünschte sich nichts sehnlicher, als zwischen die Beine seiner Tante zu kommen. Hatte es je etwas Schöneres für ihn gegeben, als diese Frau ficken zu dürfen? Er glaubte, in diesem Moment die Enge ihrer Scheide zu spüren, und hätte beinahe zu stöhnen begonnen.

„Gut, mein Lieber! Ich habe mich gefreut, deine Stimme zu hören. Wir sehen uns dann später, ja? Wollen wir hoffen, dass Zenta ihre Contenance behält."

Sebastian wollte gerade das Smartphone beiseitelegen, welches ihm seine Tante überlassen hatte, als sein Blick auf eine Nachricht fiel. Neben Xia selbst, hatten nur seine engsten Freunde die neue Nummer bekommen.

„Hey, Basti. Ich bleibe noch eine Weile hier. Die Stadt gefällt mir gut und wenn es dir recht ist, würde ich gerne deine Freundin ein wenig näher kennenlernen. Ich wollte zuerst dich fragen, ihr Einverständnis habe ich schon bekommen. Vielleicht können wir uns die Tage sehen und darüber sprechen?"

Diese Nachricht traf ihn wie ein Keulenschlag. Sandra wollte sich mit Xia anfreunden? Sie wusste doch, was sie beruflich tat. Seine Tante hatte daraus keinerlei Hehl gemacht. Und was war mit Juri? Hatte sie den Freund nun völlig abgeschrieben?

„Nein. Geht klar. Freu mich gerade, dass du noch da bist. Sicher sehen wir uns. Wir rufen uns an, einverstanden?"

Es erfolgte keine Reaktion auf seine Nachricht, kein Wunder, es war spät.

Tante Xia kommt zu Besuch

Es dämmerte schon der Morgen, ehe Sebastian endlich in den Schlaf fand. So hörte er nach einem ruhelosen Schlaf wie aus weiter Ferne seine Mutter klopfen und rufen, vernahm unterbewusst, wie die Tür geöffnet wurde, und spürte kurz darauf eine Hand über seine Stirn streichen. Ein vertrautes Gefühl, eine der wenigen Gesten von Nähe, zu der seine Mutter in der Lage war.

Seine Gedanken bestanden nur mühsam gegen seine tiefsitzende Müdigkeit. Seine Mutter hatte das Zimmer bereits wieder verlassen, als er seinen Oberkörper aufrichtete und eine Sitzposition einnahm. Er blinzelte ins Sonnenlicht, welches durch einen Spalt zwischen Gardine und Rahmen auf sein Bett schien und wandte sich schließlich zu seinem Beistelltisch um, auf welchem sein Smartphone lag. Hatte seine Mutter es registriert?

Zwei Nachrichten! Eine von Sandra, eine von seiner Tante. Sebastian öffnete die von Xia zuerst, überflog ihren Morgengruß und nahm das Geständnis, dass sie Schiss vor der Diskussion mit ihrer Schwester hatte, mit einem breiten Grinsen auf. Als ob es ihm anders gehen würde. Wie seine Mutter darauf reagierte, dass seine Tante auf einmal vor ihr stand, wollte er sich gar nicht erst ausmalen. In seiner Vorstellung tauchte sogar die Möglichkeit eines Herzinfarkts auf. Vielleicht war dieses Zusammentreffen doch keine so gute Idee? Die Sorge um seine Mutter war echt, er war selbst erstaunt darüber.

Auf der anderen Seite wollte Xia sich für ihre Beziehung einsetzten und seiner Mutter ein Stück weit entgegenkommen. Dabei rechnete er seiner Tante hoch an, dass sie für ihn dazu bereit war über ihren Schatten zu springen. Liebte sie ihn? Es kam ihm immer noch seltsam vor, dass solch eine Frau sich für ihn interessierte. Tante hin oder her.

Er schrieb Xia ein paar Zeilen zurück, suchte sie zu beruhigen, anschließend antwortete er der Freundin. Die schien seinen Status mitbekommen zu haben und rief ihn an, sowie er auf die ersten Buchstaben der Screentastatur getippt hatte.

„Morgen Basti! Es tut gut deine Stimme zu hören", drang überschwänglich die vertraute Stimme aus dem Lautsprecher des Smartphones.

„Für mich eine willkommene Überraschung. Ich freue mich doch, dass du noch geblieben bist. Juri war sicher..."

„Bitte, Basti. Er ist ein Freund, einverstanden? Er tut sich schwer damit, aber ich nicht. Ich will keine Beziehung."

Sebastian lenkte nur widerwillig ein. Er konnte sich gut vorstellen, durch welche Hölle sein Kumpel gerade ging. Vor Xia war er ja selbst in Sandra verliebt gewesen.

„Und Xia? Was willst du von... ihr?" Er hatte gerade so mit Mühe das „meine Tante" schlucken können.

Sandra druckste herum und schien nicht so recht mit der Sprache raus zu wollen.

„Jetzt sag schon!"

„Ich will wissen, wie ihre Arbeit aussieht."

Sprachlosigkeit! Hatte seine beste Freundin das gerade wirklich gesagt?

„Basti?! Alles gut?"

„Du willst jetzt aber nicht Domina werden, oder?"

„Ich will mir das einfach nur ansehen. Ich habe schon immer Fantasien in dieser Richtung gehabt. Wenn auch anders, als du denkst. Xia ist jemand, mit dem man darüber sprechen kann, ohne gleich verurteilt zu werden. Das fand ich toll."

„Was für Fantasien?" Seine Stimme hatte einen anklagenden Beiklang gehabt, welchen er sofort bereute. „Tut mir leid. Ich bin mit dieser Neuigkeit einfach überfordert."

„Kann ich verstehen. Ich erkläre es dir irgendwann, einverstanden? Vielleicht, wenn du länger mit Xia zusammen bist, und schon ein wenig in ihre Welt hineingeschnuppert hast. Ihr seid doch jetzt zusammen, oder?"

Sebastian wusste es nicht. Er tat sich schwer mit der Vorstellung, sich für diese Beziehung vollständig von seiner Mutter lossagen zu müssen.

„Ich weiß es noch nicht. Wir haben wahrscheinlich noch nicht genügend Zeit miteinander verbracht, um das jetzt sagen zu können."

„Bist du dir mit ihr nicht sicher?", kam umgehend Sandras Reaktion.

„Nein, irgendwie nicht. Ich mag sie sehr und es ist schön mit ihr, aber es gibt da das eine oder andere, was dagegen spricht."

„Deine Mutter?"

Sie kannten sich schon zu lange, als dass sich Sebastian darüber gewundert hätte, dass Sandra sofort ins Schwarze traf. Wie oft hatte er sich bei seinen Freunden über seine herrschsüchtige Mutter beklagt und all ihren Gängelungen ihm gegenüber.

„Ja, vor allem."

„Du bist jetzt ein Mann. Zeig ihr, dass du jetzt eigene Entscheidungen triffst. Ansonsten verlierst du die Achtung dir selbst gegenüber. Kann ich selbst ein Lied von singen. Mein Vater gängelt mich ähnlich, wie dich deine Ma. Auch ein Grund, warum ich mich hier niederlassen möchte. Xia hat ein großes Haus. Sie will mich solange bei sich unterbringen, bis ich nen Job und was eigenes gefunden hab."

„Rein rational weiß ich das selbst. Aber meine Mutter leidet wirklich. Sie hat Angst mich zu verlieren, vielleicht weil sie selbst weiß, dass wir nicht das beste Verhältnis haben. Na ja. Wir werden sehen, was später rauskommt. Xia will mit ihr reden."

„Oha! Das macht sie für dich? Dann muss sie schon sehr Feuer gefangen haben. Jetzt bin ich ja fast neugierig, woran das liegen könnte."

Sebastian war nicht nach Scherzen zumute.

„Lass mal lieber. Hast schon nen Herz gebrochen, lass wenigstens meins ganz."

Sandra verstummt für einen Moment. Hoffentlich hatte sie seine Worte nicht als Angriff empfunden.

„Autsch. Aber du hast recht, Basti. Ich werde noch mal mit Juri sprechen, okay? Aber mehr als mich ihm erklären kann ich dann auch nicht."