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Thao 04

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„Woher hast du eigentlich die Klamotten?"

Thao überlegte kurz, wie sie es ihm erklären konnte, ohne dabei lügen zu müssen.

„Ich arbeite nebenbei als Fetischmodel. Die Sachen hier habe ich von der Agentur geschenkt bekommen."

Karl staunte.

„Warum hast du mir das nie erzählt?"

Thao lächelte.

„Ich will dich einfach nicht mit meiner SM-Macke überfordern."

Sie küsste ihn, griff in sein Haar und zog leicht daran.

„Gefalle ich dir denn wirklich?"

Karl drückte seine Domina an sich.

„Du bist das geilste und gleichzeitig böseste Geschöpf auf Erden!"

Thao presste ihre blutroten Lippen auf seinen Mund.

„Darf ich dir bald wieder ein wenig wehtun?"

Karl wurde augenblicklich blass.

„Mann, Thao! Geht´s nicht ohne?"

Er sah ihre Enttäuschung und seufzte.

„Ach Scheiße! Du machst doch eh mit mir, was du willst."

Die Domina vor ihm blieb ernst.

„Komm! Geh wieder auf den Boden! Ich möchte dich vor mir zu meinem Zimmer rüberkriechen sehen."

Ihre Stimme klang nicht besonders streng, eigentlich sogar sanft.

Karl hörte sie hinter ihm gehen, während er den Flur entlang auf ihr Zimmer zukroch.

„Thao?"

Er hörte ein Klatschen und spürte einen intensiven Schmerz auf seiner linken Po-Backe, der sich unaufhaltsam ausbreitete. Reflexartig kauerte er sich zusammen und stöhnte.

„Wie heißt das, du Wicht?"

Karl erinnerte sich.

„Entschuldigung, Herrin! Ich muss nur nochmal aufs Klo."

Die Domina lachte ob dieses Geständnisses.

„Dann geh schon! Ich halte es nicht mehr lange aus."

Karl wollte ihr eigentlich den Hieb mit der Peitsche übelnehmen, doch die Vorfreude nahm ihm den Zorn.

„Lass mich! Wenn du zusiehst, kann ich nicht pinkeln."

Thao legte ihm ihre behandschuhten Hände um seinen Schaft und zog seine Vorhaut ganz weit nach hinten zurück.

„Entspann dich!"

Er spürte ihre Zunge seinen Hals entlanggleiten und fühlte ihre Brüste, die gegen seinen Rücken drückten. Er lachte, sie machte ihn schier wahnsinnig.

„Bitte, Herrin! Sonst dauert das ewig."

Thao ließ von ihm ab und schloss hinter ihm die Tür des Badezimmers.

„Setz dich hin beim Pinkeln! Zieh dich aus und lass mich nicht zu lange warten! Ich will endlich aus diesen Klamotten raus, nachdem wir sie eingeweiht haben."

Endlich kam er ins Zimmer gekrochen. Thao stand breitbeinig vor ihm und zeigte mit ihrem rechten Zeigefinger vor sich auf den Boden. Karl kroch an sie heran und blickte zu ihr auf. Sie versuchte, streng und herrisch zu wirken, doch ihre enge Kluft war mittlerweile ziemlich unbequem geworden und ihr Drang nach Karl wurde immer stärker. So sehr, dass sie es nicht mehr vor ihm verbergen konnte.

„Öffne mir den Reißverschluss mit Deinen Zähnen!"

Sie zeigte ihm die Stelle, wo er danach zu suchen hatte. Karl presste ihr von unten seinen Kopf in den Schoß, was die junge Domina beinahe schon zum Explodieren brachte. Mit den Zähnen öffnete der Junge ihren Schritt, aus dem ihm ein, vorsichtig formuliert, intensiver Duft entgegenströmte.

Thao bemerkte sein Zurückweichen, packte ihn an seinen Haaren und presste sein Gesicht wieder an ihren Spalt.

„Tut mir leid, Herzchen, aber du kannst das so gut, dass ich nicht mehr darauf verzichten will.", lachte die Domina.

Karl konnte sich nur mit Mühe an den beißenden Geruch gewöhnen, musste seinen Ekel mit aller Willenskraft überwinden, ließ seine Zunge dann aber doch durch ihre Scheide gleiten. Es schmeckte dieses Mal alles andere als neutral. Unmengen von Schweiß, Sekret und sicher auch ein wenig Urin bildeten nicht gerade einen edlen Tropfen für ihn.

Nach einigen Augenblicken wurde es erträglicher, entweder hatte er sich daran gewöhnt oder zumindest das Gröbste hinter sich gebracht. Mit der Zeit geilte er sich mehr und mehr an ihrem Geschlecht auf und presste seinen Mund immer fester zwischen ihre Schamlippen.

„Auf den Boden! Los!"

Sie setzte ihm die Sohle ihres rechten Stiefels auf die Brust und stieß ihn einfach um. Karl wäre beinahe mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen.

„Rühr dich nicht! Bleib einfach so liegen!"

Er sah von unten ihre Stiefel entlang nach oben, bis sich ihm seine Herrin in ihrer ganzen Pracht zeigte.

„Du siehst einfach nur geil aus!"

Thao ließ seinen Formfehler durchgehen und lächelte auf ihn herunter. Sie ging in die Hocke, packte seinen Schwanz und streifte ohne Zärtlichkeit ein Kondom über diesen. Karl stöhnte und verzog sein Gesicht im Schmerz.

Thao senkte ihren Schoß auf sein Becken. Karl spürte erst das Latex, dann ihre feuchte Haut an seiner Eichel.

Endlich kam seine Domina auf ihm zu sitzen, nahm seinen Schwanz tief in sich auf und ließ ihr Becken auf ihm kreisen. Das schwarze Latex glänzte an ihrem Körper, die großen Brüste wurden vom Catsuit und dem Leder der Korsage in Form gepresst. Ihre schwarzen Lederhände tasteten nach seinen Brustwarzen und zwirbelten sie, erst sanft, dann plötzlich hart und gemein. Karl schrie auf, wollte sich wehren, doch Thao drückte seine Arme hinunter und näherte sich böse grinsend seinem Gesicht.

Ihr Becken hob und senkte sich, langsam ließ sie seinen Penis in sich hinein- und wieder herausgleiten. Er bewunderte ihre Beherrschung, blieben ihre schwarzen Augen doch auf seine fixiert und ihr Gesicht völlig regungslos.

Karl griff mit beiden Händen nach ihren Brüsten und drückte zu, knetete und quetschte ihre Rundungen, so fest er konnte. Seine Domina unterdessen erhöhte ihr Tempo und schien sich ihrem Orgasmus zu nähern. Sie versuchte immer noch, herrisch und emotionslos zu wirken, doch ihre Lust und die Gefühle in ihr rafften sie dahin. Sie verzog ihr Gesicht, als ein greller Schrei sich von ihren bebenden Lippen löste, während ihre Scheide krampfte und ihr Becken zitterte.

Karl nutzte ihren entgleisten Zustand, drückte sie zur Seite und wechselte die Stellung, sodass es jetzt sie war, die unter seinem Körper lag.

Sie ließ ihn gewähren, während er im schnellen Takt seiner eigenen Gier nach Befriedigung folgte. Sie stöhnten, schrien und keuchten, so mancher Nachbar würde wohl seinen Spaß an dieser Soundkulisse haben.

Endlich stemmte der Junge seinen Oberkörper nach oben, drückte noch einmal seinen Penis tief in ihre Scheide und ergoss sich in den Gummi. Entkräftet legte er seinen Körper auf dem Leder und Latex seiner Freundin ab und rang nach Luft.

Sie brauchten einige Minuten, bis sie sich wieder einigermaßen gesammelt hatten. Thao war müde und wollte schlafen, musste sich aber noch ihrer Dominakluft entledigen und abschminken.

„War das schön für dich?"

Karl nickte begeistert.

„Du hast recht, Sklave zu sein hat etwas."

Das Mädchen lachte.

„Bis jetzt warst du noch gar kein richtiger, dazu nehme ich viel zu viel Rücksicht auf dich."

Er wollte protestieren, sie indessen legte ihm ihren rechten Zeigefinger auf den Mund.

„Pssst! Hilf mir aus meinen Klamotten herauszukommen, okay!?!"

Karl half ihr hoch und löste zuerst die Gurte der Korsage. Thao stöhnte erleichtert auf, als sie endlich wieder freier durchatmen konnte. Sie zog sich selbst die Handschuhe aus, während Karl den langen Reißverschluss auf ihrem Rücken nach unten zog.

„Scheiße, Süße, du musst duschen, ganz dringend sogar."

Sie wandte sich zu ihm um und starrte ihn gespielt boshaft an.

„Aber du kannst mich doch auch sauber lecken? Wie wäre das, mein Äffchen?"

Karl seufzte. Sie war einfach unverbesserlich.

„Steh auf! Dann hab ich es mit deinen Stiefeln leichter."

„Kommst du mit unter die Dusche?"

Karl grinste.

„Wieso? Ich bin es nicht, der müffelt."

Thao lächelte.

„Das wirst du dich beim nächsten Mal nicht mehr sagen trauen, glaub mir das!"

Sie zog Karl einfach hinter sich her ins Badezimmer. Dieses Mal ließ sie warmes Wasser laufen. Schweigend sah sie ihn an und streichelte mit beiden Händen über seinen Körper.

„Komm mal ran auf nen Millimeter!"

Sie zog ihn an sich, umarmte ihn und lehnte ihren Kopf an seine linke Schulter.

„Es ist schön mit dir!", flüsterte sie ihm zu.

„Kann ich dich was fragen?"

Thao löste sich ein Stück und sah zu ihm auf.

„Was ist los ...?"

Sie grinste, beinahe hätte sie ihn Süßer genannt.

„Du bist nicht nur mit mir zusammen, weil du mir die Domina machen kannst?"

Thao lachte, während Karl sie verständnislos ansah.

„Was? Das war eine ernst gemeinte Frage."

Er wurde wütend und wusste nicht recht, wie er darauf reagieren sollte.

Sie aber streichelte seine Wangen.

„Bleib ruhig! Ich wünschte, du wüsstest, wie es in mir aussieht, Karl."

Das Mädchen zögerte.

„Nee, eigentlich wünsche ich es mir doch nicht. Aber was dich betrifft ... ich habe vor nichts mehr Schiss, als dass es zwischen uns nicht klappen könnte."

Ihr Gesicht wurde ernst. Er hatte einen wunden Punkt getroffen.

„Ich spiele gern deine Herrin, es macht mich geil und glücklich, aber wenn du dieses Spiel nicht mehr willst, hören wir damit auf."

Sie wusste, dass er nachgeben würde. Karl spürte es, fühlte sich von ihr manipuliert und ausgenutzt. Sicher war das, was sie soeben gesagt hatte, nicht gelogen, zumindest hoffte er es, doch ihr Verlangen nach Sadomasochismus machte ihm Angst.

Er dachte an sie als Domina. Sie sah wirklich fantastisch aus, er konnte sich sogar an ihrer herrischen Art erregen. Aber die Peitsche? Er dachte auch an den Rohrstock zurück, selbst jetzt tat ihm der Arsch noch weh. War das nur der Anfang? Wie weit würde sie gehen, wenn sie erst richtig loslegte?

„Hey? Alles in Ordnung?"

Er nickte ihr zu, stieg aus der Wanne und reichte ihr ein Handtuch. Sie sah ihn nachdenklich an.

„Mach dir keine Sorgen! Bitte vertrau mir, okay?"

Er gab nach und ließ seine Bedenken schwinden.

44. Bei Amelie

„Du bist ja wirklich gekommen! Ich dachte, das hättest du nur so gesagt."

Die Punkerin sah sich etwas verlegen im Krankenzimmer ihrer Freundin um. Amelie war an eine große Maschine angeschlossen, mehrere Schläuche führten zu ihrem rechten Arm und Hals. Eine ältere Frau teilte mit ihr das Zimmer, zwar übergewichtig, aber gepflegt und mit offenem Gesichtsausdruck.

„Und wie geht´s dir?"

Das dicke Mädchen lächelte.

„Sie sagen, dass alles gut verlaufen ist. Aber erst in zwei Wochen erfahre ich, ob es wirklich geklappt hat."

Thao seufzte, dieser Besuch war ihr unangenehm.

„Wirst sehen, in ein paar Monaten kommst du daher wie Nicole Kidman."

Amelie lachte.

„Bloß nicht! Die hat doch gar kein Gesicht mehr."

Thao kramte in ihrer Jackentasche.

„Hier! Habe ich dir mitgebracht."

Sie warf ein Buch aufs Bett des dicken Mädchens.

„Die enge Pforte? Kenn ich nicht."

Das Punkermädchen schüttelte entnervt den Kopf.

„Deshalb sollst du es ja auch lesen, blöde Kuh."

Amelie ließ ihr fröhliches Gegacker erklingen.

„Hast du es denn gelesen?"

Thao runzelte die Stirn.

„Mach mich jetzt nicht wütend, okay? Meine Mutter hat es mir für dich empfohlen."

Das war natürlich gelogen. Amelie lächelte selig und streckte Thao ihre Hand entgegen.

„Danke! Das ist lieb von dir."

Die Punkerin grinste.

„Den Rest schenkst mir aber, oder?"

Ein flüchtiger Händedruck, dann zog sie die ihre wieder zurück.

„Wie läuft es mit dem Jungen?"

Die Punkerin zögerte.

„Naja, wie sowas halt läuft. Er ist ganz okay."

„Hast du schon mit ihm geschlafen?"

Thao starrte Amelie mit offenem Mund an, während sich die Frau im Nachbarbett peinlich berührt wegdrehte.

„Scheiße! Was geht dich das an?"

Das dicke Mädchen grinste.

„Also doch! Erzählst du es mir? Wie fühlt sich das an?"

Thao stand auf und wollte lieber gehen.

„Bitte nicht!"

Sie stand bereits vor der Tür und hatte schon die Klinke in der Hand.

„Bitte, Thao! Sorry! Ich war zu neugierig."

Thao stampfte mit dem Fuß auf und setzte sich mit entnervtem Gesicht auf Amelies Bettrand.

„Es ist geil!"

Das dicke Mädchen verstand nicht.

„Was meinst du?"

„Na das Ficken."

Die Frau nebenan rang nach Atemluft, sie schien das Gehörte nicht recht verarbeiten zu können. Amelie Neugierde war nun vollends erwacht.

„Hat er einen Großen?"

Thao befand sich jetzt in ihrem Element und blickte auf die Zimmergenossin ihrer Freundin.

„Normal, würde ich sagen. Aber er hält lange durch."

Amelie nickte begeistert.

„Ich freu mich für dich. Ich hätte auch gern einen Freund."

Die Punkerin kaute lässig auf ihrem Kaugummi.

„Du findest auch noch deinen Stecher, Amelie. Da bin ich mir sicher."

Das dicke Mädchen nickte nachdenklich, während ihre Finger eine Falte im Überzug ihrer Bettdecke zu glätten versuchten.

„Wann kommst du wieder in die Schule?"

Amelie lächelte die Punkerin an.

„Du vermisst mich, stimmt´s?"

Thao verdrehte genervt ihre Augen. Sie hatte nicht wirklich viel an das dicke Mädchen gedacht.

„Klar! Wie Pest und Pocken. Ich muss mir jetzt jemand anderen suchen, der mir während der Pausen auf den Wecker geht. Die Vorstellungsgespräche laufen schon."

Amelie lachte.

„In einem Monat komme ich hier raus und werde dann für ein halbes Jahr nach Süddeutschland in eine Spezialklinik geschickt. Dort werde ich sozusagen wieder in Form gebracht."

Thao sah sie nachdenklich an.

„Ich wünsche dir viel Glück, Amelie! Wirklich!"

„Du willst schon gehen, oder?"

Thao nickte.

„Ich komme aber wieder, okay? Ich muss mir ja meine Dosis Amelitin holen, mein eigenes, persönliches Nervengift."

Das dicke Mädchen grinste.

„Bringst du Deinen Karl mal mit?"

Das Punkermädchen stöhnte.

„Reich ich dir nicht mehr allein?"

Amelie warf ihr einen bittenden Blick zu.

„Ich werde ihn fragen, okay?"

Thao stand auf und wandte sich zur Tür.

„Bis die Tage, Amelie. Gute Besserung!"

Amelie nickte.

„Thao?!"

Die Punkerin steckte noch einmal ihren Kopf durch die Tür zurück ins Zimmer.

„Lass mich jetzt gehen!"

Amelie seufzte und hob die Hand.

„Okay!"

45. Karls Eltern

„Kommt Ihr?", klang Katjas Stimme durch die Tür.

Karl hatte gelesen, während Thao, an seinem Schreibtisch sitzend, etwas in ihren Block gezeichnet hatte. Sie ließ es ihn noch immer nicht sehen, hatte Angst vor seiner Reaktion. Anfangs hatte es ihn ziemlich geärgert, mittlerweile hatte er sich damit abgefunden.

„Kommst du?"

Sie nickte und schob den Stuhl nach hinten. Das Mädchen kam mit Karls Eltern mittlerweile sehr gut klar.

„Hilfst du mir bitte beim Auftragen, Thao?"

Es war nur der Form halber eine Bitte, doch die Punkerin gab nach. Sie respektierte Katja, vor allem imponierte ihr, mit welcher Autorität die kleine Frau der Welt begegnete.

„Stell das bitte dort vorn hin! Auf dem braunen Untersetzer!"

Katja sah sich suchend um.

„Holst du die Getränke, Harald?"

Der Arzt legte seine rechte Hand zum militärischen Gruß an die Stirn.

„Jawohl, Frau Kommandant!"

Karl lachte, während seine Mutter die Anspielung ignorierte und sich an den Tisch setzte. Harald warf Thao einen fragenden Blick zu.

„Was magst du trinken, Mädchen? Wasser, Limonade, Bier, Wein ... haben wir alles da."

„Kann ich ein Bier haben?"

Harald freute sich.

„Klar! Du auch, Karl?"

Der Junge nickte.

„Wasser, Katja?"

„Gern, Harald. Bring bitte den Salat mit! Ich hab ihn vergessen."

Karls Mutter musterte das vor sich hin schweigende Mädchen.

„Ist alles in Ordnung, Thao? Du wirkst so nachdenklich heute."

Die Punkerin hob ihren Daumen.

„Alles super."

„Lass dich vom Schein nicht trügen, Thao! Wir haben selten die Gelegenheit, zusammen zu essen oder als Familie etwas zu unternehmen. Karl ist zum Glück in einem Alter, wo ihm das ganz gelegen kommt."

Der Junge lächelte, seine Mutter hatte recht.

„Du lebst mit Deiner Mama allein?"

Die Punkerin sah Katja erstaunt an.

„Ja. Aber wir verstehen uns nicht besonders gut."

Katja wurde nachdenklich.

„Das war bei mir auch so. Vielleicht muss das zwischen Mutter und Tochter so sein."

Thao blickte die Mutter ihres Freundes erstaunt an.

„Wo ist dein Vater?", hakte die kleine Polizistin nach.

„Geschieden, dann gestorben. Ich hatte nach der Trennung keinen Kontakt mehr zu ihm, er hatte auch nie gefragt oder Interesse gezeigt."

Katja schien sich zusammenzureißen.

„Ist scheiße, Thao, oder?"

Die Punkerin lächelte.

„Ja, ist es."

Harald füllte die Gläser und brummte ungeduldig.

„Könnt Ihr jetzt damit aufhören, hier trübe Stimmung zu verbreiten?"

Katja lächelte, ihr Mann hatte recht.

„Kommt schon, Kinder! Greift zu!", wechselte sie das Thema.

„Hast du Lust, nachher ein paar Familenfotos anzusehen?", wandte sie sich neuerlich an das Mädchen.

Karl stöhnte entnervt auf.

„Das muss doch nicht sein, Mama!"

Katja grinste.

„Aber warum denn nicht? Thao möchte bestimmt sehen, was für ein süßer Fratz du warst."

Harald zeigte volles Mitleid.

„Hör auf, den Jungen zu quälen, Katie! Du siehst doch, dass ihm das peinlich ist."

Katja schüttelte den Kopf.

„Männer! Die haben keinen Sinn für die Familie."

Sie sah das Mädchen fragend an.

„Also! Hast du Lust?"

Thao blickte zur Seite und erkannte schnell, wie peinlich berührt ihr Freund war. Sie warf ihm einen diabolischen Blick zu.

„Natürlich gern! Ich bin schon richtig gespannt auf den kleinen Fratz."

„Dann gehen wir vor den Fernseher. Sollen sich die beiden ruhig über uns lustig machen. Du weißt ja, sie fängt bei dir an und hört bei mir auf."

Karl legte seinem Vater die Hand auf die Schulter.

„Man müsste sie für die Erregung eines familiären Ärgernisses verhaften lassen."

Die beiden Männer brachen augenblicklich in schallendes Gelächter aus. Katja sah ihnen emotionslos nach, sie war schwer aus der Ruhe zu bringen.

„Gewöhn dich dran! Das Blödeste an Männern sind ihre Witze."

Thao deutete auf den nicht abgeräumten Tisch.

„Lass das ruhig stehen! Die beiden sollen nicht denken, dass ich ihnen auch nur irgendetwas hinterherräumen werde."

Die beiden Frauen zogen sich in einen kleinen Raum zurück, der im hinteren Bereich des Hauses lag. Es befanden sich einige Aktenschränke darin, zudem ein Computertisch und ein kleines Ecksofa mit Kaffeetisch.

„Setz dich, Thao! Magst einen Tee? Oder bleibst du lieber beim Bier?"

Thao deutete auf ihr Glas.

„Hab noch, danke."

Katja holte ein rot eingeschlagenes Album und setzte sich zu ihr aufs Sofa.

„Wie hast du Harald eigentlich kennengelernt?"

Katja sah Thao lächelnd an.

„Ich verrate es dir, wenn du mir erzählst, wie Karl es bei dir geschafft hat."

Die Punkerin zögerte.

„Komm schon! Das muss dir nicht peinlich sein!", versuchte Katja, das Mädchen zu überreden.

Thao zögerte einen Moment, willigte schließlich aber doch ein.

„Harald sah früher so aus!"

Katja deutete auf ein Foto. Thao begann schallend zu lachen. Er war ein zweiter Karl, nur noch länger und zudem auch dünner.

„Ich sah neben ihm immer klein und dick aus, das war furchtbar."

Katja grinste.

„Er hat im Nachbarhaus gewohnt und mir ständig Blumen geschenkt, Gedichte geschrieben und kleine Sachen gebastelt. Er war so lieb, aber eben nicht mein Typ. Wie fast alle Mädchen hatte auch ich damals ein Faible für Patrick Swayze und der war eher klein, muskulös und konnte tanzen. Harald konnte und war nichts von all dem."

„Und wie hat er es schließlich doch geschafft?", zeigte die Punkerin Neugier.

„Meine beste Freundin wollte sich seiner annehmen. Sie hat mich vorher nicht einmal gefragt. Es war für mich im Nachhinein eine total bescheuerte Aktion. Ich wollte ihn ja gar nicht haben, ihr habe ich ihn aber auch nicht gegönnt. Im Grunde genommen war er ja meiner. Naja, eine Verabredung mit ihm und ich war verloren. Er war so ein Charmebolzen, dass wir ähnlich rasant zu Werke gegangen sind, wie du und Karl."

Thao errötete beschämt.

„Komm schon, Süße! Als ob du uns nicht mit Absicht daran hast teilhaben lassen."

Katja lächelte.

„Egal! Er war es wert und mein Sohn ist es auch."

Sie zeigte Thao einige Kinder- und Jugendbilder ihres Sohnes. Die Punkerin war peinlich berührt, Karl war wirklich nicht schön als Kind.