Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Totem 04

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

»Du bist mir vielleicht ein kleiner, süßer Helfershelfer? Dass Bernd das nötig hat? Du magst ihn wohl, meinen hübschen Mann«, konstatiere ich kokett. »Ich kann eins und eins zusammenzählen, Ralf. Yvonne kommt auf einen Dreier, ich hingegen auf einen Vierer. Das macht mich wiederum geil -- ja, mein Lieber, den Gedanken hatte ich auch schon. Muss ja nicht immer hier sein, Ralf. So weit weg von uns wohnt ihr ja auch nicht. Und was Susanne angeht: Sie kann ganz entspannt bleiben. Ich ticke ähnlich wie Bernd. Werde es allerdings auf meine Art angehen. So erfahren wie er, bin ich zwar noch nicht, aber ich habe ein ausgesprochen dominantes Ego und bin gewillt, fleißig daran zu arbeiten, es anderen richtig zu zeigen. Was Klarissa angeht, da mach dir mal keine Sorgen. Sie ist für mich sehr interessant in ihrer Art. Ralf: Wenn sie das ist, wofür sie sich hält, dann weiß sie genau: Bernds wahres Glück hängt nicht von seinem großen Schwanz in ihrer Arschfotze ab. Sie will doch auch in Zukunft einen glücklichen Bernd an ihrer Seite, der ihr seinen Hintern hinhält, wenn die beiden sich hier oder anderswo begegnen. Wer will sich schon am Glück anderer vergehen und sein Gewissen mit solch einer schweren Schuld belasten: Eine aussichtsreiche Kandidatin wie mich, an der eigenen Eifersucht scheitern lassen zu haben. Insbesondere mit der spannungsgeladenen Option sich ständig anderen gegenüber deswegen erklären zu müssen«, flüstere ich tiefsinnig und zwinkere Ralf zu. »Das wäre doch sehr selbstsüchtig und dumm von Klarissa, meinst du nicht auch, Ralf?«

»Das wäre es ganz sicher, Laila. -- Ich beginne mich langsam vor dir zu fürchten«, meint er grienend.

»Musst du nicht. Ist alles nur ein amüsantes Spiel zwischen uns Frauen. Sollte man alles nicht zu ernst nehmen. Alles andere schon. Keine Bange, du darfst mich schon beim Wort nehmen, Ralf«, flüstere ich ihm zu und lege dabei meine Hand unter seinen erigierten Schwanz. »Ein wirklich geiles Teil. Den muss man einfach lieb haben.«

Wir lächeln uns schalkhaft an und verlassen den Whirlpool.

»Ich gehe dann mal zu Sven und Susanne rüber.« -- »Ja, mach das, Ralf. Sie warten schon neugierig auf dich«, antworte ich ihm und bin in Gedanken schon einen Schritt weiter.

»Na, gefällt dir unser Heim«, fragt Stefan vergnügt in meine Richtung, als ich den Wintergarten betrete und auf die Liege zugehe. Ich bleibe vor der Liege stehen, die gegenüber dem Tisch steht, an dem Klarissa, Bernd und Marc sitzen. Ich stemme meine Arme in die Hüften und nicke Stefan bekräftigend zu.

»Ihr habt es wirklich sehr schön hier. Alle Achtung, Stefan. Ein tolles Anwesen. Da kann man sich wohlfühlen. Ihr lasst es euch gut gehen, kann man schon sagen.«

Stefans braune Augen funkeln.

»Da bin ich jetzt aber wirklich froh, dass es dir bei uns gefällt«, erwidert er. Stefan schaut kurz Janette an, die neben ihm auf der Seite liegt, mit einem Arm ihren Kopf stützt und mit den Fingern durch sein Brusthaar krault.

»Ja, wir lassen es uns gut gehen. Hole dir was zum Trinken und dann setzt dich zu uns, Laila. Da drüben auf der Anrichte findest du sicher, was du trinken magst. Bediene dich.«

»Danke. Im Moment nicht, Stefan«, erwidere ich und setzte mich auf das Fußende der Liege.

»Wir haben mal wieder dolles Wetter erwischt. Heute Nachmittag werden wir grillen, Laila«, meint er und streichelt sich über den Bauch. »Ich hoffe, du hast Appetit mitgebracht?« -- »Hab mich vorhin schon reichlich am leckeren Büfett bedient, Stefan. Das reicht mir bis morgen früh«, lache ich ihm zu und betrachte seinen Körper.

»Oh Laila, ich hab so schöne, abgehangene, saftige Steaks und leckere Rippchen bereitgestellt. Klingt das nicht gut?« -- »Ja, tut es. Ich muss dabei an meine Rippchen denken«, erwidere ich und lege demonstrativ eine Hand an meine Taille. »Laila, da musst du dir ganz sicher keine Gedanken machen, im Gegensatz zu mir«, meint er seinen Bauch tätschelnd.

»Na, so schlimm ist es auch wieder nicht«, erwidert Janette und fährt ihm mit der flachen Hand über den Bauch. Du musst halt wieder mehr trainieren.«

»Hab früher viel Sport getrieben, Laila. Damals, während meiner Dienstzeit. Ich war als Soldat in den USA stationiert. Ist schon lange her. Hab mit den Kameraden in der Freizeit Bodybuilding betrieben. Die US-Boys waren alle verdammt gut drauf. Denen wollte ich in nichts nachstehen. Da hatte ich noch Ehrgeiz, Laila. Na ja, da war ich halt wesentlich jünger. Ich war ein strammer Bursche, kannst du mir glauben.«

»Bist du doch heute immer noch«, raunt Janette aufmunternd, fährt frech mit der Hand zwischen Stefans Schenkel und krault mit der Hand durch die dichte Intimbehaarung. »Gib dir keine Mühe. Ist wirklich nett von dir gemeint, Janette. Dein Mitleid fühlt sich allerdings gut an«, mault er gespielt gefrustet und bringt uns zum Lachen.

»Du rasierst dich, Laila«, stellt er beiläufig fest, legt einen Arm hinter den Kopf und schaut mich dabei abwartend an. »Ja, bekomme immer einen ziemlich dichten Busch. Ich rasiere mir immer sehr penibel die Beine und meine Schamhaare. Ich bin da sehr gründlich. Finde es so schöner. Männer mögen es ja auch lieber blank rasiert bei Frauen. Ist zumindest mein Eindruck.«

»Dagegen ist nichts einzuwenden. Du bist zwischen den Schenkeln ansehnlich ausgestattet. Du verstehst es, deine weiblichen Vorzüge in Szene zu setzten. Gegen einen dichten schwarzen Busch ist jedoch nichts einzuwenden, Laila. Ich mag Frauen mit Intimbehaarung, besonders, wenn sie so ist, wie bei Janette und natürlich bei meiner Frau«, meint er. Er legt die andere Hand an Janettes Schenkel, die daraufhin ihre Beine auseinandernimmt und Stefan anlächelt.

»Hat Janette nicht einen hübschen Busch. Sieht man echt selten. Ein dichter, roter Pelz auf dem Schambein und darunter, eine süße, blanke Muschi, nicht wahr? So mag ich es an ihr. Janettes nasses Fell duftet immer so geil. Du bist eine faszinierende Frau, Janette.«

Janette grinst und schaut auf Stefans Finger, mit denen er verspielt an ihren Schamhaaren zupft. »Susanne rasiert sich die Pussy, sobald wir in Urlaub fahren. Wegen ihres Bikinis sagt sie. Dann lässt sie es aussehen, wie bei Janette. Tue mir einen Gefallen, Janette: Lass dir zum nächsten Mal für mich einen richtig dichten Pelz wachsen. Heb mal deinen süßen Hintern an, Janette. Schau sie dir an, Laila, so eine süße Möse, und erst diese feinen rotbraunen Stoppeln um ihr rosiges Arschloch«, jauchzt er begierig, streicht mit den Fingerrücken gegen den Haarwuchs und lacht uns beiden zu. »Ja ich weiß, ich bin halt eigen in solchen Dingen.«

»Eigen? Der Kerl ist total durch den Wind«, meint Janette kopfschüttelnd in meine Richtung. »Lass dir seinetwegen bloß kein Fell wachsen, Laila, sonst wirst du Bigfoot nicht mehr los.« -- »Was bist du doch für ein Teufelchen, Janette. Ich frage mich ernsthaft, was ein gestandener altgedienter Pionier wie ich, an einem so kleinen, frechen Ding wie dir eigentlich mag?«, säuselt Stefan übertrieben selbstgefällig.

Janette beugt sich über ihn, gibt ihm einen zarten Kuss auf den Mund, legt zugleich eine Hand um sein Gehänge und beginnt mit den Fingern daran zu spielen.

»Jetzt fällt es mir wieder ein«, nuschelt Stefan zufrieden.

Ich grinse, stehe auf und wende mich den anderen zu, die sich leise unterhalten und mich vergnügt anschauen, als ich mich zu ihnen an den Tisch begebe.

»Hallo Schätzchen«, begrüßt mich Klarissa. »Was für ein schöner Tag, nicht wahr, Laila? Marc und ich haben uns so darauf gefreut. Bernd konnte es auch kaum erwarten. So ist es doch, Bernd? Zumal er uns jemanden vorstellen wollte, der ihm so viel bedeutet, wie er uns erzählt hat. Gefällt es dir bis jetzt bei uns?«

-- Ich habe keine Lust, um den heißen Brei herumzureden, Klarissa. Hoffentlich verstehst du mich auf Anhieb. Ich mache es kurz. --

»Ja. Das eine hängt von mir ab, das andere nicht. Ich freue mich, hier sein zu dürfen, Klarissa.«

Klarissa schaut mich verdutzt an, geht aber nicht auf meine Anmerkung ein.

»Nichts erweckt den Anschein, mich unter euch nicht wohlfühlen zu sollen, Klarissa«, deute ich ihr an. »Es ist schön mit euch. Bernd hat mir nichts versprechen müssen. Ich sehe es wie er und bin da ganz entspannt, obwohl ich darauf brenne, meine Neugierde zu stillen.«

»Neugierig bist du? Worauf denn, Schätzchen?«, hakt Klarissa nach und nippt an ihrem Sekt. »Ob wir beide uns in unserer Freude unterscheiden. Du bist halt eine außergewöhnlich attraktive Frau, Klarissa«, gebe ich ihr zu verstehen und schaue Bernd auffordernd an.

Marc, der auf mich einen zurückhaltenden, gar verschlossenen Eindruck macht, lacht vergnügt auf und schaut Klarissa an.

Klarissa wirkt überrascht, wirft mir aber einen gefälligen Blick zu und beginnt zu schmunzeln. Währenddessen kommt Yvonne aus dem Wohnhaus in den Wintergarten. Sie geht wortlos an mir vorbei, lächelt mich kurz an und streicht mir im Vorbeigehen mit einer Hand frivol über meinen Hintern. Ich frage mich, während sie sich unbekümmert auf den Weg durch den Garten Richtung Susanne begiebt, ob dieses Timing zufällig ist, oder Yvonne bewusst die Gelegenheit nutzen wollte, Klarissa ein eindeutiges Zeichen zu geben, wie Yvonne es bereits mit mir hält.

»Dem steht also nichts im Wege«, stellt Klarissa sachlich fest, lässt es dabei wie eine Frage klingen und schaut an mir vorbei Richtung Ruheliege.

-- Ich wette, sie hat Janette dabei im Auge. --

»Das habe ich Bernd auch gesagt«, deute ich Klarissa an, die daraufhin auflacht und Bernd anschaut.

»Ich bin noch keiner Frau begegnet, die mich so gut verstanden hat«, konstatiert Bernd vergnügt und schaut Klarissa an. »Sie geht in allem sehr einfühlsam und vernünftig vor, und vor allem hat sie den Mut, sich neuen Herausforderungen stellen zu wollen. Wie sie schon sagte, Klarissa: ›Das eine hängt von mir ab, das andere nicht‹. Ich bin da ganz bei ihr, Klarissa.«

»Susanne!«, ruft Klarissa Richtung Garten.

»Ja, was gibt es!«

»Uns ist nach Champagner! Wie sieht es bei dir aus?«

Einen Augenblick später stehen Susanne und Yvonne im Wintergarten. Sven und Ralf gesellen sich im Hintergrund zu uns.

»Hab ihn schon lange auf Eis liegen. Der steht allerdings im Partyraum«, deutet Susanne lächelnd an. Magst du Champagner, Laila?«

»Ja, im Rahmen passender Veranstaltungen.«

»Dann ist es wohl an der Zeit, dir den Ort zu zeigen, an dem wir die Korken knallen lassen.«

Susanne ergreift meine Hand, während alle vergnügt auflachen.

- * -

Ein paar massive Eichentüren später gelangen wir in einen großen Vorraum, der zum ehemaligen Stall führt und wegen seiner Kleiderschränke und Kleiderstangen als Garderobe zu dienen scheint. Nach einer weiteren Tür stehen wir in einem lang gezogenen, großflächigen Anbau, der offensichtlich für Partys genutzt wird. Ich bin angenehm überrascht, als ich meinen Blick über die Einrichtung schweifen lasse. Er ist modern und stylish eingerichtet. Neben einer mit allerlei Spirituosen reichlich ausgestatteten Bar vor dessen Tresen Hocker aus Edelstahl stehen, gibt es mehrere elegante Stehtische und bequeme Sitzecken, in deren Mitte Glastische und Sessel stehen. Eine separate Tanzfläche fehlt ebenfalls nicht.

»Dort drüben neben der Bar geht es weiter, Laila. Hier im Partyraum feiern wir manchmal mit vielen Leuten ausgelassene Feten. Stefan und ich haben übrigens letztes Jahr unsere Silberne hier gefeiert. Ja, Laila, 25 Jahre. War nicht immer einfach, aber wir bereuen nicht eine Sekunde«, raunt sie mir intim zu und lacht schließlich vergnügt auf. »Ein oder zweimal im Jahr, mein Schatz, finden besondere Events statt. Dann nutzen wir den Bereich hier nebenan -- unser Allerheiligstes«, meint sie geheimnisvoll, und öffnet eine Tür, die sich neben der Bar befindet.

Wir betreten zunächst einen Raum, in dem Gefriertruhen leise summen, Getränkekisten gestapelt und allerlei Partyutensilien in Regalen eingelagert sind. Susanne zieht einen Vorhang beiseite, hinter dem sich eine unscheinbare Schiebetür befindet. Sie öffnet sie.

Susanne schaltet Licht ein und lässt mich einen diffus beleuchteten, weitläufigen Anbau betreten, der sich in weitere Nebenräume verzweigt, die teils mit beiseite gezogenen dunklen Vorhängen versehen sind. Im Unterschied zum modern eingerichteten Partyraum wirkt dieser Raum okkult. Wände aus groben Naturstein, an denen in regelmäßigem Abstand elektrische Fackeln glimmend zucken. Das Interieur besteht aus unterschiedlichen Gerätschaften, die in Ecken und Nischen stehen. Skurril anmutendes Instrumentarium, das an Wänden oder Ständern hängt. Eine Vorrichtung, die wie ein Reck aussieht. Besorgniserregend wirkt jenes Equipment in den Nischen, das in ein sakral flackerndes, orangegelbes Licht getaucht ist. Teils bizarr in ihrer Form und ominös in ihrer Verwendung. Kreuze, Bänke, Stühle mit Eisenringen und Fesseln daran. In einem Nebenraum glaube ich schemenhaft einen Gynäkologenstuhl zu erkennen. Über einer freien Fläche hängt ein Flaschenzug. In der Nähe einige Objekte, deren Bedeutung mir sich nicht erschließen will. Dieser Ort wirkt dunkel und geheimnisvoll auf mich. Teils eindeutig martialisch in seiner Bedeutung, übt er keine Furcht, sondern eine unergründliche Anziehungskraft auf mich aus. Ein mystischer Ort, dessen Sinn und Zweck ich mich nicht entziehen kann.

Sie hakt sich unter meinen Arm und führt mich ins Halbdunkel, an das sich meine Augen allmählich gewöhnen.

»In jeder Nische und jedem Raum, Laila, entdeckt man eine andere Lust. Hinter jedem Vorhang steckt ein anderer Wunsch. Du kannst deiner Fantasie freien Lauf lassen, Laila. Dich inspirieren lassen«, meint sie und nimmt eine armlange Gerte auf, die neben anderem, einschüchternden Rüstzeug auf einem Tisch liegt. »Du kannst zuschauen, aktiv oder passiv sein, deine Wünsche ausleben, wie du es magst, herrschen oder dich beherrschen lassen. Viele Arten von Gefühlen und Gedanken zulassen. Deinen Instinkten freien Raum geben, oder die der Anderen erleben. Du darfst nicht nur an deine Grenzen gehen, nein, du sollst bei uns an deine Grenzen gehen«, erklärt mir Susanne.

Yvonne tritt neben uns, schaut vergnügt in mein Gesicht, in dem sich wohl mein Erstaunen angesichts dieses außergewöhnlichen Anblicks widerspiegelt. »Glaube mir, du wirst mit uns viel Spaß haben. Besonders dann, wenn man hier oder anderswo zu einem Fest geladen ist und dir dabei sehr interessante Leute begegnen.«

»Ich bin total beeindruckt, ein wenig schummerig hier. Was ich so an Apparaturen und Instrumenten sehe, kann einem schon Angst und Bange machen«, meine ich verwundert, lächle aber dabei und schaue Yvonne an.

»Ja, dieser Ort versprüht eine eher dunkle, mysteriöse Atmosphäre, ein geheimnisvolles Flair, so wie du, Laila. Das richtige Outfit, aufsehenerregend zurechtgemacht -- schon bist du für viele der Mittelpunkt in der Arena. Du könntest diesen Ort dominieren, bist was Besonderes«, stellt Susanne in getragenem Tonfall fest. Sie kommt nahe an mich heran, streichelt mir über die Arme, und gibt mir einen Kuss auf die Wange.

»Aber alles zu seiner Zeit«, säuselt Susanne zuckersüß, legt dabei ihre Handfläche an meine Scheide. »Ja, du bist geil darauf. Das alles macht dich an, du siehst dich schon lange an einem solchen Ort. Siehst Menschen, die du dominieren willst. Du bist längst reif dafür, Laila, ich sehe es dir an. Du wirst noch einiges zu lernen haben. Dafür hast du den richtigen Lehrmeister an deiner Seite.«

Susanne nimmt mich an die Hand, geht mit mir an Nischen, halb zugezogenen Vorhängen vorbei in die Mitte des Raumes. Janette schaltet ein paar Deckenstrahler an, die eine immense, hellbraune Liegefläche in ein grelles Licht taucht und mich in ihrem Aufbau an einen Kampfring erinnert.

»Die Idee ist von uns Frauen«, beginnt Yvonne zu erläutern. »Hat Stefan nach unseren Vorstellungen anfertigen lassen. Passen bequem 8 Leute drauf. Die Liegefläche ist bewusst auf Kniehöhe geplant. Die Polsterung nicht zu hart und nicht zu weich -- vor allem ist sie strapazierfähig und pflegeleicht. Sieht wie echtes Leder aus«, meint sie und streicht mit der flachen Hand über den Bezug. »Sie ist mit hochwertigem Kunstleder überzogen. In der Mitte ein Pfahl, wie du siehst, ein alter Balken der Scheune, mit Eisenringen, Haken und Lederschnüren daran. Ringsherum stehen bequeme Sessel und Barhocker zum Zuschauen, und es bleibt genügen Platz, um herantreten zu können. Manchmal, wenn zwei Personen auf der Fläche sind, eine öffentliche Session abläuft, ist für Männer oder Frauen betreten verboten, außer, du wirst eingeladen, daran teilzunehmen. Wenn du dort unter Frauen bist, und es dir nach einem echten Schwanz sein sollte, brauchst du dich nur an den Rand zu begeben und deinen Hintern hinhalten, um dich bedienen zu lassen, während du mit einem Mädchen spielst -- mit einem, wie mir zum Beispiel,« meint, sie neckisch.

Ich werfe einen staunenden Blick über die Liegefläche, betrachte den mannshohen Pfahl in deren Mitte.

»Sessionen in privaten Rahmen spielen sich dagegen in Nischen und Nebenräumen ab. Du kannst einladen oder eingeladen werden. Es finden sich immer Partner, mit denen du deine speziellen Fantasien ausleben kannst. Leg dich mal auf die Liegefläche, um einen Eindruck zu bekommen. Sie ist wirklich bequem«, fordert mich Susanne auf und macht eine einladende Bewegung mit der Hand.

Ich steige auf die quadratische Fläche, lege mich auf sie, stütze mich auf meine Ellenbogen ab und lasse den Blick in den ringsum spärlich beleuchteten Raum wandern. Von oben mit hellem Licht angestrahlt, verschwimmt alles um mich herum im Halbdunkeln und lässt etwaige Zuschauer nur erahnen.

»Ist vieles möglich, Laila, was du dir auch immer vorstellen kannst. Bei uns darfst du dich nach Lust und Laune austoben. Du kannst dich frei fühlen, ist das nicht ein schöner Gedanke? Es ist fast alles erlaubt. Es gibt natürlich Grenzen, die wir nicht überschreiten wollen.«

Susanne zieht einen Schubkasten auf, der sich unter der Liegefläche befindet. Sie wirft mir unterschiedlich geformte Dildos verschiedenen Materials zu. Teils skurril in Form und Größe, eignen sie sich nur bedingt zum Einführen, denke ich bei mir. Schwänze aus durchsichtigem Acryl oder weichem, elastischem Latex. Eine immense Auswahl Sexspielzeug, das zappelnd neben mir landet. Doppeldildos, die ich von Bildern kenne oder in Filmen gesehen habe, deren Format sich mit jedem weiteren Wurf in beängstigende Dimensionen steigert. Zuletzt landen eine Tube Gel, eine Handvoll Kondome und ein Strapon neben mir. Dazu ein enormer Phallus, der an einem Höschen aus Leder befestigt und jedes natürliche Format eines männlichen Gliedes in Dicke und Länge übertrifft.

Susanne krabbelt vergnügt auf allen Vieren zu mir, legt sich auf die Seite und betrachtet mich einen Moment.

Mir gehen einige Fragen durch den Kopf, was das gesamte Interieur und die Größe dieser Räumlichkeiten angeht, in denen sie ihren Fantasien freien Lauf lassen. Es ist nichts Zusammengewürfeltes, kein zufälliges Arrangement, folgt mit seiner untergliederten Ausstaffierung einer zweckmäßigen Bestimmung. Dieser Ort duldet keine Inkonsequenz: Er dient der Ausübung von Macht oder Machtlosigkeit. Aus eigenem Antrieb, konstatiere ich, bin ich hier, wie viele andere.

»Wer ist Vesta, Susanne?«

»Nun ja, vielleicht ein wenig früh, es dir zu sagen. Aber ich denke, bei dir kann ich da ruhig vorgreifen, wenn du danach fragst: Wir pflegen Kontakt zu bestimmten Leuten, Gruppen, die eine eigene Ausrichtung haben, was ihre Fetische und Fantasien betreffen. Demzufolge wird für ein entsprechendes Ambiente gesorgt, sobald wir uns treffen. Hin und wieder werden wir eingeladen und verbringen ein Wochenende bei solchen Gruppen, oder, wie sie sich selbst gern bezeichnen, bei Clans. Es ist familiär, freundschaftlich. Darauf legen alle einen besonderen Wert. Einige kennen wir schon länger, andere erst seit kurzem. Ist jedes Mal interessant und aufregend, sich gelegentlich zu einem Event zu treffen, dabei auch neue Leute, spezielle, ausgesuchte Gäste, kennenzulernen. Wird dann meist lange im Voraus geplant und vorbereitet, aber letztlich weiß man nie genau, wie sich diese Séancen im Verlauf entwickeln. Das macht es immer zu etwas Einzigartigem.«

1...345678