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Überraschung

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Die Geburtstagsgeschenke kommen einen Tag zu spät.
9k Wörter
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© bumsfidel 2019

Fast 10 Uhr

Viola war mit ihrer Freundin in die Stadt gefahren. Einkaufen, ein neues Kleid war fällig. In der Regel fielen dabei noch ein paar Schuhe, ein wenig Unterwäsche, Gürtel, Kosmetik und 'Allerlei' ab. Unter 500 € in der Tasche zog sie gar nicht erst los.

Ihre Freundin Lara war zwar ähnlich gestrickt, hatte aber als Friseuse nur halb soviel Knete an den Füßen wie Viola als selbstständige Schornsteinfeger-Meisterin und schaute daher manchmal etwas neidisch. Dennoch waren die beiden gute Freundinnen, nicht nur, weil Lara grundsätzlich die abgelegten Klamotten Violas geschenkt bekam.

Dies setzte natürlich eine ähnliche Konfektionsgröße voraus, die durchaus gegeben war. Je nach Anbieter trugen sie 38 bis 40, denn sie waren bei 1 m 70 schlank, aber nicht dürr. Sie kannten sich schon aus dem Kindergarten und hatten sich nie aus den Augen verloren. Ihr sexuelles Erwachen hatten sie gemeinsam durchlebt, was man durchaus wörtlich nehmen konnte. Kleinere Unstimmigkeiten bezüglich der Männerwahl lösten sie durch Tausch oder einem flotten Dreier, denn zu ernsteren Verbindungen hatte es bei beiden noch nicht gereicht. Mit 23 Lenzen hatten sie sich eine gemeinsame Wohnung genommen, was ihre lesbischen Ambitionen zwar förderte, aber dennoch genug Raum für männliche Bekannte ließ. Sie waren Bi, aber einfach nur, weil es sich halt so ergeben hatte. Saßen die beiden kerlemäßig auf dem Trockenen, dann war es immer noch besser sich gegenseitig zu verwöhnen als heimlich zu masturbieren. Beide wären nie auf die Idee gekommen sich andere weibliche Sexualpartner zu suchen.

Volker auf der anderen Seite hielt sich für voll lesbisch. Er hatte nie Interesse an den primären Geschlechtsmerkmalen anderer Männer gezeigt, allerdings auch nicht den Erfolg beim weiblichen Geschlecht, den er als Mindestmaß für ein erfülltes Sexualleben betrachtete. Klar, die eine oder andere Muschi hatte er verschlissen, aber jetzt, wo er gerade 25 geworden war, war er wieder mal bei Handbetrieb angelangt. Erst gestern auf seiner Geburtstagsfeier hatte er sich wieder eine böse Abfuhr eingehandelt. Der darauf folgende Alkoholkonsum machte ihm gerade zu schaffen. Kurzer Blick auf seine Uhr; wieso hat das Ding nur einen Zeiger? Ach so, 10 vor 10. Dann die schlauerweise bereitgelegten Kopfschmerztabletten eingeworfen und nochmal umgedreht. Er plante gegen Mittag seine Koje zu verlassen und irgendwo frühstücken zu gehen.

Halb 12

Die Mädels hatten die ersten Verkäuferinnen in den Wahnsinn getrieben und waren somit bester Laune. Wie üblich bei solchen Unternehmungen setzten sie sich zu einer kurzen Kaffeepause, die durchaus eine Stunde dauern konnte. Weniger lustig ging es bei Volker zu, der missgelaunt aus dem Bett krabbelte, da er keine Sekunde weiter geschlafen hatte. Das Pochen in seinem Schädel hatte zwar nachgelassen, dafür begann sein Magen zu rebellieren. Es wurde Zeit Duschen zu gehen und sich die Schmerzen aus dem Hirn zu spülen. Der Erfolg hielt sich weiterhin in Grenzen, selbst den Versuch sich einen runter zu holen gab er schnell wieder auf. Mit leichten Gleichgewichtsstörungen schwankte er zurück ins Schlafzimmer und suchte seine Klamotten zusammen. Vor dem Spiegel stehend überlegte er kurz einfach nackt aus dem Haus zu gehen, aber das wurde leider nicht gerne gesehen. Selbst er, der sich durchaus blicken lassen konnte, musste da mit Schwierigkeiten rechnen. Zu allem Überfluss stellte er fest, dass sein Vorrat an Unterhosen drastisch abgenommen hatte, nachdem er einige fadenscheinige entsorgt hatte. Er überlegte einfach eine auf Links zu drehen, aber das war auch keine dauerhafte Lösung. Verdammt! Auch noch Einkaufen heute! Ein Scheißtag!

Früher Nachmittag

"Wird Felix das gefallen?", rief Viola gut gelaunt und zog den Vorhang der Umkleide zur Seite.

Felix war ihr neuer Schwarm, den sie heute Abend flachzulegen gedachte. Bisher war es noch nicht dazu gekommen und ausnahmsweise war Lara recht froh darüber. Sie hielt nichts von dem Kerl, der ihr viel zu arrogant vorkam. Sie hatte versucht ihre Freundin von dem Date abzubringen, aber diesmal keinen Erfolg gehabt. Als sie merkte, dass Viola auf stur schaltete, hatte sie schnell nachgegeben und sich weitere Ratschläge verkniffen. Sie konnte nur hoffen, dass ihre Freundin den Flachwichser schnell wieder loswurde. Im Moment hatte sie andere Sorgen, die auch etwas mit Loswerden zu tun hatten, aber mehr den getrunkenen Kaffee betrafen. Ohne das Viola es gemerkt hatte, war sie Richtung Toilette gestiefelt.

Viola stand also vor der Umkleidekabine. Sie trug ein dunkelgraues Trägerkleid mit weißen Punkten, bis knapp über die Knie, oben nicht zu weit ausgeschnitten. Geknöpft zwar, aber Viola hatte die unteren Knöpfe bis zum Bauchnabel nicht geschlossen. Mit beiden Händen hielt sie die Säume auseinander und zeigte ihre teilrasierte Möse.

Volker konnte den behaarten senkrechten Strich genau erkennen, der in ihrem Schlitz auslief. Schnell versuchte er peinlich berührt nach oben zu schauen, sah kurz den verblüfften Gesichtsausdruck der Unbekannten und versank dann förmlich in deren Locken.

Was für eine Frisur! Schulterlang, Mittelscheitel und klitzekleine Löckchen. Blond. Naturblond, korrigierte er sich, nachdem er sich mit kurzem Blick nach unten noch einmal davon überzeugt hatte. Diesmal fielen ihm auch ihre schwarzen Nylonstrümpfe auf, die 20 cm unterhalb des Wasserfalls endeten.

Das Ganze dauerte keine Sekunde und Volker, der normalerweise nicht auf den Mund gefallen war, stammelte:

"Keine Ahnung. Mir gefällt es. Ausgezeichnet sogar."

"Huch", kreischte Viola, ließ das Kleid fallen und verschwand in der Kabine.

"Wo ist Lara?", ertönte sie von drinnen.

"Woher soll ich das wissen?", erwiderte Volker. "Ich bin ja froh, dass sie nicht da ist."

"Spanner! Blödmann!", schimpfte Viola, "ich zeige dich an."

In ihrem Ärger vergaß sie jede Höflichkeit und ging zum Du über.

"Natürlich", lachte Volker, "und dann sehen wir uns gemeinsam die Aufnahmen der Überwachungskamera an und die Polizei nimmt dich wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses fest."

"Ich bin kein öffentliches Ärgernis!"

"Wie man es nimmt", schmunzelte Volker, "ich für meinen Teil könnte mich jedenfalls an den Anblick gewöhnen."

"Keine Sorge, wirst du nicht."

'Das werden wir noch sehen', dachte Volker.

"Schade", sagte er stattdessen, "ich hatte gerade überlegt, ob ich nicht ein gutes Wort für dich einlegen könnte. Aber dazu müsste ich das corpus delicti erst einmal in Ruhe betrachten, ob es das überhaupt wert ist."

"Du hast sie wohl nicht alle", schimpfte Viola hinter dem Vorhang weiter. "Zieh Leine!"

"Was ist denn hier los?", mischte sich eine weibliche Stimme ein.

"Gott sei Dank", rief Viola, die Lara erkannt hatte, "wo steckst du nur? Der Kerl da will mir an die Wäsche."

"Das stimmt ja wohl überhaupt nicht", mischte sich eine Verkäuferin ein. "Ich hab alles genau gesehen. Und jetzt machen sie, dass sie unser Geschäft verlassen!"

"Aber sie können doch nicht ...", fand jetzt selbst Volker, dass die aufgebrachte Verkäuferin zu weit ging.

"Ich kann nicht?", tobte die jedoch. "Wir sind ein anständiges Geschäft! Sie glauben wohl, sie können sich hier alles erlauben? Besser, sie gehen gleich mit, mit ihrem Flittchen da. Und sie auch!", drehte sie sich zu Lara um.

Es kam selten vor, dass Lara sprachlos war, aber diesmal fehlten ihr glatt die Worte. Im Gegensatz zu Viola, die drinnen schimpfte wie ein Rohrspatz, aber klug genug war, dies in einer Lautstärke zu tun, dass draußen nichts zu verstehen war. Dachte sie jedenfalls.

"Haben sie eben dumme Kuh gesagt?", wurde die Verkäuferin misstrauisch.

Viola reagierte nicht, während Volker und Lara still vor sich hin feixten.

"Hey, ich habe sie etwas gefragt!", wurde die Verkäuferin energisch und wiederholte ihre Frage.

"Würde mir nicht einfallen", zog Viola den Vorhang zurück. "Ich würde niemals eine Kuh beleidigen. Die ist gegen eine gewisse Verkäuferin ein ausgesprochen intelligentes Tier."

Mit stolz geschwellter Brust zog sie an der Gruppe vorbei Richtung Ausgang. Kichernd folgte Lara ihr, während die Verkäuferin wie angewachsen mit offenem Mund dastand und versuchte das Gehörte zu begreifen.

"Ich kenne die Dame zwar nicht", wandte sich Volker an die Statue, "aber wo sie recht hat, hat sie recht."

Grinsend folgte er den beiden Mädels, hoffte sie nicht aus den Augen zu verlieren, denn inzwischen hatte er Gefallen an beiden gefunden. Die Freche mit dem Lockenkopf war genau seine Kragenweite, aber auch die Freundin mit dem brünetten Bubikopf war nicht ohne. Große Chancen rechnete er sich zwar keine aus, denn einen Felix gab es ja offensichtlich schon einmal. Wenn er Pech hatte, war Bubikopf ebenso belegt und das wäre nach dem gestrigen Tag typisch. Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Nachmittag

Prompt hatte er sie dennoch nicht mehr wiedergefunden. Eine geschlagene Dreiviertelstunde hatte er sich die Augen nach ihnen ausgeschaut, dann aufgegeben und endlich gefrühstückt. Um die Uhrzeit bestand dies aus einer Tasse Kaffee mit einem Stück Kuchen in einer Bäckerei gefolgt von einer Bratwurst im Brötchen. Nach dem Kuchen waren allerdings sowohl die Bratwurst als auch der Senf einfach nur ekelhaft. Er hatte sich gerade den Mund abgewischt, da liefen die beiden an ihm vorbei. Sie hatten ihn nicht gesehen und so nahm Volker die Verfolgung auf. Beide hatten eine weitere Tüte am Arm, wenn er sich nicht täuschte von einer Schuhkette. Allerdings kannte sich Volker damit nun überhaupt nicht aus. Drei Paar Schuhe für ein Paar Füße sind rein rechnerisch zwei Paar zu viel.

Diesmal stürmten die Grazien einen Nippesladen, Krimskram, mit dem kein Kerl etwas anfangen kann, den Frauen aber gerne zur Dekoration nutzen. Staubfänger halt. So bekam er nicht mit, dass es dort auch Duftkerzen und Haarspangen gab, deren Auswahl einige Zeit in Anspruch nahm. Als Volker schon glaubte sie seinen durch eine Hintertür verschwunden, tauchten Lara und Viola endlich wieder auf. Dummerweise hatte er gerade nicht aufgepasst und so sahen sie ihn zuerst.

"Mein Gott, schon wieder der Spanner!", rief Locke.

"Himmel hilf, die Exhibitionistin", konterte Volker, diesmal nicht auf den Mund gefallen.

"Ich bin keine Exhibitionistin!"

"Klar, du läufst immer so herum."

"Und wenn schon. Das geht dich nichts an!"

"Kann mir mal jemand erklären, worum es hier geht?", wollte Lara wissen.

"Erkennst du ihn nicht wieder? Der Spanner von eben", fluchte Viola.

"Ja, schon, natürlich weiß ich, wer das ist. Aber wieso bezeichnest du ihn als Spanner? Der stand doch ganz normal vor deiner Kabine."

"Ich schon", grinste Volker.

Ratlos sah Lara von einem zum anderen.

"Aha. Und du?", wandte sie sich an ihre Freundin.

"Ich auch. Beinahe jedenfalls", fand Viola plötzlich ihre Schuhspitzen furchtbar interessant.

Lara sagte nichts, sondern sah Volker fragend an.

"Sagen wir mal so", begann der zögernd, "sie hatte ein tolles Kleid an. Teilweise."

Jetzt schwenkte Laras Blick zu Viola.

"Ach, was soll es", gab die endlich nach. "Ich wollte einen Witz mit dir machen. Ich hab das Kleid unten nicht zugeknöpft und bin so vor die Kabine."

Mit beiden Händen machte sie Lara vor, was sie meinte. Ihre Arme trafen sich vor dem Unterleib und schwenkten dann schwungvoll nach außen.

"Und was soll daran so schlimm sein?", wunderte die sich.

"Sie hat ihren höschenfreien Tag", erklärte Volker mit todernstem Blick.

"Du hast was?"

"Na ja, ich hab kein Höschen an."

"Du hast ihm deine Muschi gezeigt?", fragte Lara völlig perplex.

Viola nickte verschämt, doch schnell ging sie in die Offensive.

"Ich wusste doch nicht, dass er da stand! Ich dachte, du wärst da draußen! Kann ich ahnen, dass du gerade pissen bist!?"

Einen Augenblick konnte Lara noch an sich halten. Dann entgleisten ihr sämtliche Gesichtszüge. Zuerst grinste sie, dann begann sie zu lachen, schließlich grölte sie so laut los, dass die Passanten sich umdrehten. Sie lief rot an, hielt sich den Bauch und krümmte sich vor Lachen. Volker und Viola konnten nicht anders und lachten mit. Schließlich beruhigte sich Lara ein wenig.

"Ich - ich - ich glaub", japste sie, "ich glaub ich - hab - mir ins - Höschen gemacht."

Ein zweiter Lachanfall folgte, diesmal zu einem großen Teil aus Schadenfreude.

"Das kann deiner Freundin nicht passieren", kommentierte Volker schließlich, als er wieder etwas Luft bekam.

"Blödmann", kam es von Viola, aber diesmal keineswegs böse, sondern eher friedfertig.

"Der Blödmann möchte euch gerne zum Essen einladen", erwiderte Volker spontan. "So als Wiedergutmachung auf den Schrecken."

Er hatte bislang keine Sekunde darüber nachgedacht, wie er die beiden anquatschen wollte. Das mit dem Essen schien jedenfalls eine gute Idee zu sein.

"Kein Hunger", antwortete jedoch Viola, aber Lara fragte: "McDoof?"

"Nein, natürlich nicht", tat Volker entrüstet, obwohl das eher in sein Budget gepasst hätte.

Aber wer ficken will, muss investieren.

"Was denn?", war Lara offensichtlich interessiert.

"Sucht euch etwas aus. Asiatisch, Italiener, Spanier, Steaks, was auch immer."

Er hoffte nur, dass die beiden jetzt nicht irgendein vegetarisches Hasenfutter vorschlugen. Sie waren zwar schlank, aber nach Reiskorn an Salatblatt sahen sie eigentlich nicht aus.

"Asiatisch hört sich gut an", schwärmte Lara. "Komm schon, wir wollten doch immer mal den Vietnamesen da hinten ausprobieren?", wandte sie sich an ihre Freundin.

Das Restaurant existierte schon seit fünf Jahren und hatte sich einen guten Ruf erarbeitet. Außerdem war es nicht teuer, wie Volker wusste. Zu seinem Glück hatte er sich Bares zum Geburtstag gewünscht und sogar daran gedacht es einzustecken. Erleichtert drängte er Viola:

"Nun komm schon mit. Der Mensch kann nicht nur vom Shoppen leben. Er muss auch mal etwas essen."

"Außerdem muss ich meinen nassen Slip loswerden", ergänzte Lara.

Nach der Pinkelpause war der Unfall zwar nicht ganz so schlimm gewesen, aber unangenehm war es dennoch. Ihre größte Sorge war, dass ihre Umgebung etwas riechen könnte.

"Na gut. Du bezahlst?", schaute Viola Volker erwartungsvoll an.

"Natürlich. Einladung ist Einladung."

So teuer würde es hoffentlich nicht werden, schließlich hatte er gerade erst gegessen und brauchte höchstens eine Kleinigkeit. Wenige Minuten später hatten sie einen freien Tisch ergattert.

"Wolltest du dich nicht umziehen?", fragte Viola ihre Freundin beim Studium der Speisekarte.

"Ja schon, aber womit? Ich hab nichts zum Wechseln dabei."

"Dann gehst du halt auch ohne", schlug Viola pragmatisch vor.

"Das meine ich nicht", erwiderte Lara und ergänzte leise: "Was ist, wenn meine Jeans auch nass ist?"

Volker versuchte sein Grinsen erfolglos hinter der Speisekarte zu verbergen, doch Viola wusste mal wieder Rat.

"Hier nimm das", kramte sie in ihren Einkaufstüten.

Zum Vorschein kam bewusstes Kleid, dunkelgrau mit weißen Punkten.

"Du hast das geklaut?", riss Volker verblüfft die Augen auf.

"Nein wieso? Ich hatte es zufällig noch an, als wir aus dem Geschäft geflogen sind. Wann hätte ich es denn bezahlen sollen?", entrüstete sich Viola mit scheinbar unschuldigem Augenaufschlag.

Dass sie darüber noch ihre eigene Wäsche getragen und das Kleid auf der nächsten öffentlichen Toilette ausgezogen hatte, verschwieg sie dabei.

"Du bist mir ja eine", grinste Lara, griff zu und verschwand.

Ein paar Minuten später kam sie zurück und stellte sich vor den Tisch.

"Wie hattest du das noch gemacht?", fragte sie. "Etwa so?"

Entgeistert sah Volker ihr zu, wie sie Violas Faux Pax von eben wiederholte. Der Unterschied bestand darin, dass Laras Muschi komplett rasiert war und er gut die Schamlippen erkennen konnte.

"Ja, genau so", grinste die. "Und jetzt setz dich. Was soll der Herr von uns denken?"

Dem Herrn wurde gerade klar, dass ihm da zwei junge Frauen gegenüber saßen, die beide keinen Slip anhatten. In seiner Hose wurde es verdächtig eng und er lief rot an.

"Da siehst du, was du angerichtet hast", lästerte Viola. "Jetzt kriegt er noch einen Herzinfarkt."

Zu Volkers Glück kam der Kellner und nahm die Bestellung auf. Doch offensichtlich hatten die beiden sich vorgenommen ihn ein wenig aufzuziehen.

"Also ich glaube nicht, dass ich das war", behauptete Lara. "So schnell kann kein Mann gucken. Der hat sich in die Bedienung verknallt."

"Ja, klar, daher wollte ich ja auch hierher", spielte Volker scheinbar mit. "Ich stehe auf niedliche kleine Asiaten. Aber in Wahrheit unterschätzt ihr uns Männer."

"Geht das?"

"Klar, wir sehen mehr, als euch Frauen lieb ist und ziehen spontan unsere Schlüsse daraus. Während Frauen immer noch überlegen, ob die Ampel wirklich grün ist, fahren wir schon los."

"Ach du meine Güte, ein Macho", stöhnte Viola.

"Nein, sieh mal", setzte Volker zu einer Erklärung an, griff dabei ihre Hand und hielt sie fest. "Deine Frisur", legte er los, "ist sehr aufwändig, aber nur auf den ersten Blick, denn ich vermute, dass das Naturlocken sind. Also brauchst du keine Dauerwelle dazu, sondern bist froh, wenn sie morgens nach dem Bürsten einigermaßen gebändigt sind. Von Kosmetika hältst du nicht viel, ein wenig Augenbrauen Make Up muss reichen. Nebenbei, du hast sie auch nicht nötig. Deine Zähne sind sehr weiß und gepflegt, genau wie deine Fingernägel. Du hast sehr hübsche Beine, weibliche, nicht zu breite Hüften, eine glatte Haut, leicht gebräunt, ohne weiße Streifen. Also entweder FKK oder Sonnenbank und da es für FKK noch zu kalt ist, gehst du auf die Sonnenbank. Nicht oft, dazu bist du zu hell, aber ab und zu. Du achtest also schon mal auf deine Gesundheit und willst gut aussehen. Du möchtest etwas Besonderes sein, daher der schmale unrasierte Streifen auf deiner Scham."

Er hätte noch fortfahren können, dass er nur kleine oder dünne Schamlippen vermutete, hatte er doch vor der Umkleide nichts dergleichen erkennen können. Doch für solche Intimitäten war es noch zu früh und es reichte auch so, dass die Freundinnen ihn mit offenen Mündern anstarrten.

"Das hab ich noch nie erlebt", fand Lara zuerst ihre Sprache wieder. "Hast du mich etwa genauso analysiert?"

"Dazu ist keine Analyse notwendig", lachte Volker und griff mit der anderen Hand nach ihr. "Du bist der praktische Typ. Dein Aussehen ist dir nicht egal, aber es muss schnell gehen. Daher der Bubikopf. Einmal kämmen, notfalls mit Wasser, und die Frisur sitzt. Deine Brauen sind zurecht gezupft, also hast du wie viele Brünette einen etwas stärkeren Haarwuchs. Auch an dir wird Douglas nicht reich, nur ein wenig Lidschatten. Das Rouge deiner Wangen ist kein Make Up, sondern Verlegenheit. Deine Figur ist der deiner Freundin sehr ähnlich. Ein Kleidertausch, wie ihr ja eben gezeigt habt, somit kein Problem. Ich denke, ihr geht gemeinsam auf die Sonnenbank, denn auch bei dir fehlt jeglicher Mittelstreifen."

"Und was sagst du zu meiner Mu, äh, meinem Schambereich?", wollte Lara wissen, als Volker stockte.

"Auch hier sieht man", grinste Volker, "dass du praktischer veranlagt bist. Statt sich mühsam eine Frisur da unten zu schnippeln, rasierst du einfach ratzekahl alles weg. Dein Schamhügel ist etwas ausgeprägter als Violas und (- jetzt flüsterte er -) deine Klitoris ist ziemlich groß."

"Du meine Güte", wiederholte sich Viola. "Du hast in einer Sekunde von mir mehr gesehen, als mein letzter Freund in zehn Monaten."

"Bist du sicher, dass du nicht schwul bist?", erkundigte sich Lara misstrauisch, "so etwas kennt man sonst nur von Jungs vom anderen Ufer."

"Habt ihr nach dem Essen noch Zeit?", rutschte es Volker heraus.

Es war die richtige Bemerkung zum falschen Zeitpunkt. Oder umgekehrt. Jedenfalls machten die beiden für den Moment dicht und ließen sich das Essen schmecken. Doch so richtig wollte Volker noch nicht glauben, dass alles verloren war, denn er merkte, dass die Mädels ihn verstohlen beobachteten. Prompt gingen sie nach dem Zahlen gemeinsam zur Toilette und kamen erst nach ungewöhnlich langer Zeit zurück. Für ihn sah das schwer nach Diskussionsbedarf aus. Er konnte nicht ahnen, wie recht er hatte, denn die beiden hätten sich fast in die Wolle gekriegt, wer ihn abschleppen sollte.