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Verführung mit Hindernissen

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Lena jedenfalls schien mit meiner Reaktion zufrieden. "Du hast dich auch ganz schön gemacht", erwiderte sie und musterte mich ungeniert von Kopf bis Fuß. "Wenn ich geahnt hätte, was für ein durchtrainierter Typ aus dir werden würde. Damals warst du so dürr wie ein Bleistift." Sie zwinkerte mir zu und warf ihr Haar zurück, eine aufreizend lässige Geste.

"Eh... findest du?", krächzte ich heiser. Meine Kehle war plötzlich staubtrocken.

Sie trat einen Schritt auf mich zu, so nah, dass ich die Wärme fühlen konnte, die von ihrem Körper ausging. "Und ob", schnurrte sie. "Du kannst echt stolz darauf sein, wie du dich entwickelt hast."

Ihre Augen blitzten verheißungsvoll und mein Puls begann zu rasen. Etwas in ihrem Blick irritierte mich, ließ mich zweifeln. Bildete ich mir das ein oder war da mehr zwischen uns als harmlose Neckerei? Flirtete sie mit mir?

Aber nein, das konnte nicht sein. Für sie war ich immer noch der große Bruder, der Sandkastenfreund von damals. Wir hatten zusammen getobt und gekocht, Räuber und Gendarm gespielt. Da war nie was Erotisches zwischen uns gewesen. Oder doch? Hatte ich die Zeichen damals nur nicht erkannt?

Unsicher wich ich einen Schritt zurück und stieß prompt gegen den Bettkasten. Beinahe wäre ich gestolpert. Sie griff geistesgegenwärtig nach meinem Arm und hielt mich fest. "Hoppla", lachte sie. "Nicht so stürmisch! Sonst lande ich am Ende noch mit dir im Bett!"

Ich wurde knallrot bis unter die Haarwurzeln. "Ich... Das...", stotterte ich, während in meinem Kopf die wildesten Fantasien Amok liefen. Lenas Körper an meinem. Nackte Haut auf nackter Haut. Keuchende Küsse, leidenschaftliches Stöhnen...

Reiß dich zusammen, ermahnte ich mich verzweifelt. Sie meint das alles nicht so! Du interpretierst da was hinein, was gar nicht da ist. Für sie ist das hier völlig harmlos. Oder?

"Wir sollten jetzt wirklich langsam wieder nach unten", lenkte ich hastig ab und machte Anstalten zu gehen. "Die anderen wundern sich sicher schon, wo wir bleiben." Dann hielt ich den Atem an. Würde sie versuchen, mich hier zu halten? Vielleicht -- mich aufs Bett zu werfen?

Ihre Mundwinkel zuckten, als unterdrücke sie ein Grinsen. "Du hast ja Recht", seufzte sie. "Aber so kann ich wohl nicht auf die Party zurück." Sie deutete an sich herunter, zwinkerte mir zu. "Oder was meinst du? Sehe ich vorzeigbar aus?"

Mein Blick folgte ihrer Geste, glitt über ihre wohlgeformten Kurven, den Schwung ihrer Hüften, ihren flachen Bauch. Ich schluckte. Der BH verbarg kaum etwas, schon gar keine Details. Trotzdem schüttelte ich entschieden den Kopf. "Ähm, nein. Also doch. Ich meine, du siehst toll aus. Wie immer."

Im nächsten Moment hätte ich mich für diese unbedachte Äußerung ohrfeigen können. Aber Lena schien mein Kompliment zu gefallen.

Geschmeichelt lächelte sie und drückte meinen Arm. "Das ist lieb von dir. Aber jetzt lass mich kurz noch etwas Passenderes anziehen, ja?"

Sie zwinkerte mir zu, griff sich ein knallrotes Top aus ihrer Reisetasche und zog es über. Das Top schmiegte sich eng um ihre Formen und ließ einen Streifen Bauch frei. Ich konnte nirgendwo anders mehr hinsehen.

Sie kicherte und zog mich aus dem Zimmer, ohne eine Erwiderung abzuwarten. Mit einem mulmigen Gefühl folgte ich ihr, während meine Gedanken Achterbahn fuhren.

Was war das gewesen? Ein Kompliment unter Freunden? Ein unterschwelliges Prickeln, mehr nicht? Oder hatte sie tatsächlich mit mir geflirtet? Ich wusste es beim besten Willen nicht zu sagen. Und wenn ich ehrlich war, wagte ich nicht, zu hoffen. Hastig verdrängte ich den Gedanken. Lena und ich waren Freunde, mehr nicht. Egal, was mein rasendes Herz sich einbilden mochte. Das Herz, das inzwischen in meine Hose gerutscht war und dort vor sich hin pochte.

KAPITEL 3

Der Saal vibrierte vor Erwartung, als wir unten ankamen. Die Band hatte gerade angefangen, eine kleine Rothaarige mit Rockröhre gellte "Let me entertain you" ins Mikro. Scheinwerfer zuckten über die Menge, ließen die Discokugel aufblitzen. Glitzernde Lichtreflexe schwirrten über Wände und Gesichter, tauchten alles in flirrendes Licht. Die Band veranstaltete ordentlich Lärm und die Menge johlte begeistert. Ja, mit Musik kriegte man die Familie Steiger immer.

Treibende Bässe wummerten durch meinen Körper, ließen den Boden erzittern. Überall um mich herum lachende, tanzende Menschen, Drinks in den Händen, Vorfreude in den Augen. Grüppchen fanden sich, wirbelten ausgelassen über das Parkett. Paare schmiegten sich aneinander, wiegten sich im Takt der Musik. Arme in der Luft, stampfende Füße, ekstatische Gesichter.

Eine knisternde Atmosphäre, durchtränkt von überschäumender Lebensfreude, purer Energie. Ich sog den Geruch von Parfum, Schweiß und Alkohol ein, ließ mich anstecken von der pulsierenden Stimmung. Alles in mir kribbelte vor Tatendrang. Zeit, die Tanzfläche zu erobern! In meinem Fall hieß das: Mich am Rand zu positionieren und mitzuwippen, den anderen zusehen.

Kaum hatte ich mich in Bewegung gesetzt, packte mich Lena am Handgelenk. Mit Schwung zog sie mich Richtung Mitte, wo die Menge am dichtesten war. Ich stolperte mehr hinterher als ich ging, wehrte mich halbherzig. "He, nicht... Ich kann wirklich nicht tanzen!"

Sie drehte sich um, ohne loszulassen, und lachte kopfschüttelnd. "Ach was, Unsinn! Jeder kann tanzen, man muss sich nur trauen!" Ihre Augen funkelten vor Vorfreude, Vorwitz blitzte in ihrem Grinsen.

Wie gebannt starrte ich auf ihre Lippen, auf das Grübchen in ihrer Wange, während sie mich unerbittlich vorwärts zerrte. Ergeben ließ ich mich mitziehen, fühlte mich gleichzeitig geschmeichelt und überrumpelt von ihrem Elan. Zögerlich versuchte ich, mich im Takt zu bewegen, mehr schlecht als recht.

Lena schmunzelte, ihre Hände noch immer auf meinen Schultern. "Hey, ganz locker bleiben! Lass dich einfach von der Musik tragen, dann klappt das schon!" Sie warf den Kopf in den Nacken und begann ausgelassen zu tanzen, eine ekstatische Märchengestalt im flackernden Licht.

Wie von selbst löste sich die Anspannung in meinen Gliedern. Ich spürte, wie der Rhythmus durch meinen Körper pulsierte. Meine Hüften schwangen, die Arme hoben sich ganz natürlich. Lachend zog sie mich an sich und gemeinsam wirbelten wir über die Tanzfläche.

Je länger wir tanzten, desto hemmungsloser wurden wir. Sie schmiegte sich an mich, ihr schlanker Körper eine verlockende Versuchung. Ich roch ihr Parfum, wieder irritiert von der durchdringenden Süße, spürte ihren Atem an meiner Wange, die hauchzarten Härchen in ihrem Nacken. Meine Hände auf ihrer Hüfte, der Jeansstoff ihres Rocks unter meinen Fingern.

Ihre Haut schimmerte verführerisch im Kunstlicht, die Lippen so voll und rot. Ich konnte den Blick kaum von ihrem Dekolleté lösen, dem drallen Schwung ihrer Brüste, der sich unter dem Top abzeichnete. Wie hypnotisiert registrierte ich jede ihrer Bewegungen, die kleinen, aufreizenden Details. Das Flattern ihrer Wimpern, wenn sie die Augen schloss. Das Beben ihrer Nasenflügel, wenn ein neuer Song erklang. Das verheißungsvolle Lächeln, wann immer sich unsere Blicke trafen.

Lena musste spüren, was sie in mir auslöste. Welche Reaktionen sie in meinem Körper hervorrief, gegen meinen Willen. Ich versuchte, diskret mehr Abstand zwischen uns zu bringen, bevor sie die verräterische Beule in meiner Hose bemerkte. Doch sie ließ nicht locker. Immer wieder zog sie mich zurück an sich, rieb ihren Körper an meinem.

Himmel, mir wurde heiß und kalt. Wie sollte ich das durchstehen, ohne mich völlig zu blamieren? Lena war wie eine Schwester für mich. Ich durfte nicht solche Gefühle für sie entwickeln! Aber mein Körper schien sich einen Dreck um Verbote und Moral zu scheren. Er machte gerade einen auf animalische Säugetier-Instinkte.

Ich atmete erleichtert auf, als das Lied endete. Meine Hoffnung auf eine Verschnaufpause zerstob, als die ersten Takte einer Rumba ertönten. Sie quietschte begeistert und zerrte mich von der Tanzfläche, ein Funkeln in den Augen. "Komm mit, ich zeig dir was!"

Überrumpelt ließ ich mich mitziehen, weg von der Menge, in eine ruhigere Ecke des Saals. Dort, halb verborgen hinter mannshohen Kübeln exotischer Pflanzen, drehte sie sich zu mir um. In ihrem Blick tanzten Funken. Sie griff nach meinen Händen, führte die eine an ihre Hüfte, die andere behielt sie in ihrer.

"Nicht erschrecken", raunte sie und trat so nah an mich heran, dass ich die Wärme spüren konnte, die ihr Körper ausstrahlte. "Ich hab da neulich was gelernt, von Anja. Das muss ich einfach mal mit einem richtigen Partner ausprobieren!"

Mit diesen Worten begann sie sich zu bewegen, geschmeidig und sinnlich im Takt der Musik. Ich schluckte und versuchte krampfhaft, ihren Schritten zu folgen, ohne ihr dabei auf die Füße zu treten. Lena schien mein Ungeschick nicht zu stören. Geduldig führte sie mich, wiegte die Hüften und schenkte mir aufmunternde Blicke.

"Gar nicht so übel für den Anfang", lobte sie neckend. "Aber für den richtigen Effekt müssen wir noch viel enger zusammen..." Mein Mund wurde trocken, als ich nickte. In was hatte ich mich da wieder hineinmanövriert?

Sie trat einen Schritt auf mich zu, bis sich unsere Oberkörper fast berührten. Ihr Duft hüllte mich ein. Dann drehte sie mir den Rücken zu und schmiegte ihre Rückseite an mich. Ihr runder Po rieb an meinem Unterleib.

Ich versuchte zurückzuweichen, doch meine Cousine ließ es nicht zu. Stattdessen ergriff sie meine Hände und führte sie an ihren flachen Bauch. Keck sah sie über die Schulter. "Fester!", kommandierte sie mit einem Augenaufschlag. "Sonst funktioniert es nicht."

Ehe ich wusste, wie mir geschah, begann sie sich zu bewegen. Ihre Hüften rollten lockend, rieben sich an meinem Schritt. Vor und zurück, in kreisenden Bewegungen, die Arme erhoben und die Augen geschlossen. Eine Schlange, die sich zur Musik wand, geschmeidig und betörend.

Ich keuchte. Versuchte mich zu konzentrieren, mich nicht hineinziehen zu lassen in ihren Bann. Unmöglich -- bei jeder Bewegung rieben die Seiten ihrer Brüste an meinen Armen und ihr Bauch hob und senkte sich beim Atmen unter meinen Fingern. Entsetzt spürte ich, wie mein Körper auf ihre Nähe reagierte. Wie meine Männlichkeit anschwoll und sich hart gegen ihren Po presste. Sie musste es spüren, es war unmöglich, das zu ignorieren. Gleich würde sie sich angewidert abwenden.

Nichts dergleichen geschah. Lena lächelte kurz über die Schulter und tanzte unbeirrt weiter. Als wäre meine Erregung das Normalste der Welt. Fassungslos ließ ich es geschehen, zu paralysiert, um einzugreifen.

Himmel, war das peinlich! Ihr Hintern rieb sich rhythmisch an meiner Erektion, so eng, so heiß. Wie sollte ein Mann da nicht hart werden? Fieberhaft suchte ich nach einem Fluchtweg, einer Ausrede. Mein Hirn verweigerte den Dienst, betäubt von den erotischen Wellen, die ihr Tanz durch meinen Körper jagte.

Meine Hände auf ihrer Haut brannten wie Feuer, jede Faser in mir schrie nach mehr. Gleichzeitig tobte die Scham in mir. Was dachte sie jetzt bloß von mir? Sie musste mich für einen Lustmolch halten, dem beim Tanzen einer abging. Wenn sie das jemand erzählte, war ich erledigt!

Obwohl - irgendwie schien es sie nicht zu stören. Im Gegenteil, sie drängte sich noch enger an mich, ließ ihre Hüften kreisen. Kleine Seufzer entwichen ihren Lippen, sie wirkte entrückt. Als gefiele es ihr, mich in diesen Zustand zu versetzen. Konnte das sein? Aber nein, Lena war meine Sandkastenfreundin, fast schon Schwester. Sie würde nie...

Ich schloss die Augen und atmete tief durch, versuchte, meine aufgewühlten Gefühle zu ordnen. Ihre Nähe machte mich wahnsinnig. Die Reibung unserer Körper, ihre glühende Haut unter meinen Händen. Der sinnliche Duft ihres Haares, der aphrodisische Rhythmus der Musik.

Alles in mir schrie danach, sie herumzuwirbeln und besinnungslos zu küssen. Meine Lippen auf ihre zu pressen, sie mit Haut und Haar zu verschlingen. Endlich all die verbotenen Fantasien auszuleben, die ich mit mir herumtrug.

Hm -- durfte ich das? Was, wenn ich die Situation falsch deutete? Wenn Lena das alles als unschuldige Neckerei sah, als Spiel unter Freunden? Ich würde unsere Freundschaft aufs Spiel setzen, vielleicht für immer zerstören. Der Gedanke war unerträglich. Meine süße Cousine bedeutete mir zu viel, um sie durch eine unbedachte Kurzschlussreaktion zu verlieren.

Was immer mein Körper sich wünschte, mein Verstand musste die Oberhand behalten. Mit aller Kraft riss ich mich zusammen und versuchte, mich auf neutrale Dinge zu konzentrieren. Gerade als ich glaubte, die Fassung wiederzuerlangen, drehte sie sich in meinen Armen um. Ihre Brüste streiften meine Rippen, weich und fest zugleich. Mein Atem stockte.

Lena sah zu mir auf, ein strahlendes Lächeln auf den Lippen. Ihre Wangen waren gerötet, die Augen leuchteten. Eine Strähne hatte sich aus ihrem Zopf gelöst und fiel ihr wirr in die Stirn. Am liebsten hätte ich sie zärtlich zurückgestrichen.

"Na, war doch gar nicht so übel, oder?", neckte sie und stupste mich in die Seite. "Für einen Anfänger hast du dich echt gut geschlagen!"

Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. "Ähm... danke. Aber das lag wohl eher an der Lehrerin als am Schüler", entgegnete ich lahm.

Sie lachte glockenhell und warf kokett den Kopf in den Nacken. Eine Geste, die mich schier um den Verstand brachte. "Charmeur", schnurrte sie und tippte mit dem Zeigefinger auf meine Brust. "Wenn du so weiter machst, lass ich dich vielleicht nie wieder los!"

Mein Herz setzte einen Schlag aus, um dann mit doppelter Geschwindigkeit weiter zu hämmern. Meinte sie das ernst?

Ehe ich etwas erwidern konnte, fächelte sich Lena theatralisch Luft zu. "Puh, ich glaub, wir haben uns ein bisschen verausgabt. Mir ist richtig warm geworden!" Sie hob das Haar in den Nacken und entblößte dabei den schlanken Schwung ihrer Kehle.

Ich musste schlucken. "J-ja, das... kann man wohl sagen", brachte ich mühsam heraus.

Sie schenkte mir ein wissendes Lächeln, dann hakte sie sich bei mir unter. "Was hältst du davon, wenn wir kurz an die frische Luft gehen? Nur du und ich?", raunte sie und sah mich durch halb gesenkte Wimpern an.

Mir blieb die Spucke weg. Himmel, worauf hatte ich mich da eingelassen?

KAPITEL 4

Der volle Mond tauchte die Weinberge in ein gespenstisches Licht, als Lena und ich das Fest hinter uns ließen. Unsere Schritte knirschten auf dem Kiesweg, die Reben warfen lange Schatten. In der Ferne wummerte der Bass der Musik, Stimmengewirr wehte herüber. Je weiter wir uns entfernten, desto stiller wurde es. Nur das Zirpen der Grillen durchbrach die Stille der Nacht.

Eine Brise strich durch die Blätter, spielte mit dem dunkelblonden Haar. Es glänzte wie flüssiges Silber im Mondlicht. Sie seufzte und strich sich eine verschwitzte Strähne aus der Stirn.

"Puh, mir ist immer noch ganz heiß vom Tanzen", hauchte sie und warf mir einen vielsagenden Blick zu. "Wie gut, dass wir hier draußen etwas Abkühlung finden." Sie betonte das letzte Wort auf eine Art, die mir einen Schauer über den Rücken jagte. Was hatte sie vor?

Ich kam nicht dazu, meine Gedanken zu sortieren. Denn da blieb sie stehen, drehte mir den Rücken zu und zog das Top halb hoch. Sie sah über die Schulter, ein Funkeln in den Augen. "Machst du mir mal den BH auf?", schnurrte sie. "Der schneidet ganz fürchterlich ein."

Ich schluckte, unfähig zu antworten. Mit fahrigen Fingern nestelte ich an dem Verschluss herum, hoffend, dass sie mein Herzklopfen nicht spürte. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis das widerspenstige Ding aufsprang.

Lena kicherte und wand sich ungeduldig. "Schaffst du das? Nicht, dass ich hier noch Wurzeln schlage!"

Endlich löste sich der Haken und der elastische Stoff glitt zur Seite. Ungeniert zog sie das Ding unter ihrem Top hervor und ließ ihn in der Tasche ihres Rocks verschwinden, während sie das Top zurecht zog.

Mit einem halb neckischen, halb schuldbewussten Augenaufschlag drehte sie sich wieder zu mir um. "Schon viel besser", seufzte sie und stemmte die Schultern zurück. "Tut mir leid -- meine Möpse werden langsam echt zu groß. Ich hoffe, die wachsen nicht noch weiter."

"Äh, ah, ja...", steuerte ich schlagfertig bei.

"Lass uns noch ein Stück gehen."

Schweigend setzten wir unseren Weg fort. Die Stille zwischen uns war alles andere als entspannt. Sie knisterte vor erotischer Spannung. Zumindest bildete ich mir das ein.

Lena summte verträumt vor sich hin, den Blick in die Ferne gerichtet. Plötzlich sagte sie: "Weißt du, diese Nacht erinnert mich an Brian. Wir sind auch oft im Mondlicht spazieren gegangen."

Ich stolperte fast über meine eigenen Füße. "Brian?", fragte ich. "Wer ist denn das?"

Sie lachte. "Na, mein Exfreund, in Australien. Hast du den Namen noch nie gehört? Ich dachte, die ganze liebe Familie tratscht das herum."

Ich schüttelte verwirrt den Kopf, ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Seit wann hatte meine Cousine einen Exfreund? Und warum erzählte sie mir ausgerechnet jetzt von ihm?

Sie seufzte theatralisch. "Wir waren letzten Sommer zusammen. Er wollte zum Studium nach Deutschland kommen, wegen mir. Aber dann ist er doch geblieben und hat Schluss gemacht. Vor vier Wochen." Sie klang wehmütig, fast schon liebeskrank. "Er fehlt mir so. Brian war einfach... perfekt. Ich dachte wirklich, er ist meine große Liebe."

Bestürzt sah ich, wie ihre Augen feucht schimmerten. Mist, was war denn jetzt los? In meinem Kopf ratterte es, während sie ihrem Exfreund nachtrauerte. Schöne Scheiße! Da dachte ich, da wäre was am Laufen zwischen uns und sie wollte mich anmachen. Und jetzt das! War der ganze Abend nur eine Farce gewesen? Hatte das Früchtchen mit meinen Gefühlen gespielt? Oder war ich eine Art Trostpflaster für sie?

Eine Welle der Enttäuschung überrollte mich, gefolgt von Wut. Ich fühlte mich benutzt, gedemütigt. Hatte sie mich absichtlich heiß gemacht, um jetzt die Eisprinzessin zu spielen? Etwas in mir wollte schreien. Ich ballte die Fäuste, kämpfte um Fassung.

Lena schien meine brodelnde Gefühlswelt nicht zu bemerken. Munter plauderte sie weiter, schwelgte in Erinnerungen. Als hätte sie einen netten Gesprächspartner gesucht und sonst nichts. Sollte das alles gewesen sein? Ich biss die Zähne zusammen, während mein Blut kochte.

Sie hielt inne, wie um Luft zu holen. Dann rückte sie dichter an mich heran, die Augen seltsam schimmernd. "Weißt du, mit Brian erlebte ich auch mein erstes Mal", raunte sie verschwörerisch. "Das war so richtig... toll, verstehst du?"

Ich wich einen Schritt zurück, wie vor einer Giftschlange. Himmel, worauf wollte sie hinaus? Hielt sie mich für ihren besten Kumpel, dem sie Sexgeschichten auftischen konnte? Ohne Reaktion starrte ich in die Dunkelheit, doch Lena fuhr ungerührt fort: "Brian hat mich ganz heiß gemacht, mit seinen Händen und seinen Lippen", schwärmte sie. "Als ich ihn dann richtig spürte, ich meine, in mir, das war -- unbeschreiblich."

Quälend langsam dämmerte mir, was hier ablief. Lena wollte mich benutzen, um in ihrem Herzschmerz zu schwelgen. Anders konnte ich mir ihr Verhalten nicht erklären. Alte Kameradschaft aus Jugendzeiten hin oder her -- das erklärte noch lange nicht, warum sie mir ihre intimen Erlebnisse erzählte, oder?

Mich auf eine subtile Art zu foltern mit ihrem Liebesgesülze. Vielleicht war das ihre Art, sich für irgendwas zu rächen. Hatte ich sie unbewusst verletzt mit meiner Zurückhaltung? Ich wusste es nicht, war zu aufgewühlt, um klar zu denken. Alles in mir schrie danach, sie zu packen und zu schütteln. Ihr die Wahrheit ins Gesicht zu brüllen, meine Karten auf den Tisch zu legen.

Ich riss mich zusammen, presste die Lippen aufeinander, bis es schmerzte. Nicht, dass ich was sagte, was ich später bereuen würde! Stattdessen starrte ich geradeaus und hoffte, Lena würde mein Schweigen als Desinteresse auffassen. Was war ich nur für ein Idiot!

Mein Schweigen schien sie mehr anzustacheln. Sie redete und redete, bis mir die Ohren klingelten. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus. Abrupt blieb ich stehen, starrte sie aus schmalen Augen an.