Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Alle Kommentare zu 'Verführung'

von 1FoxyLady

Filtern nach:
  • 6 Kommentare
UnfeinUnfeinvor fast 7 Jahren
Hmmm...

Du beschreibst die Verführung selbst solide, aber leider fehlt noch Vieles, was eine wirklich gute Geschichte ausmacht.

-sie ist zu kurz

-kein Hintergrund zu den Protagonisten

-keine Gedankengänge der Protagonisten

-fehlende Beschreibung des Umfelds

Das Ganze wirkt nur wie die blosse Beschreibung eines Aktes mit Fesselung und verbundenen Augen, dem der Leser, die Leserin teilnahmslos/nüchtern zusieht.

Schreib bitte mal ausführlicher, Potential hast Du.

LG,

Mr. Unfein

1FoxyLady1FoxyLadyvor fast 7 JahrenAutor
Unfein

danke für Deinen Kommentar,

ich werde die Kritik annehmen, die Geschichte überarbeiten und dann neuerlich posten . . . bis dahin lasse ich diese 'so' hier stehen ;-) =)

AnonymousAnonymvor fast 7 Jahren
Speedboot ohne Speed?

Ich möchte ein Veto einlegen.

Gelesen habe ich eben Die Hochzeit und Die Verführung. Auf diese beiden beziehe ich mich im Folgenden.

Ein Imbiss ist kein Mehrgängemenue, ein Minisnack erst recht nicht.

Dennoch kann jedes für sich sehr schmackhaft und der Situation entsprechend genau das Richtige sein.

Aufgrund der (nicht vorhandenen) Länge haben wir es mit zwei Minisnacks zu tun und sind gut beraten, die Storys anhand der "allgemein bekannten Regeln für Minisnacks" (meint: kurzes aber intensives Vergnügen) zu beurteilen.

Diese Regeln gibt es nicht wirklich (jedenfalls keine in Stein gemeißelten), doch wenn wir ein wenig darüber nachdenken, können wir leicht ein paar aufstellen.

Fragen wir uns zunächst: Was kann eine (kurze) Kurzgeschichte? Was kann sie nicht?

Das ist einfach: sie kann vieles: Sie kann Zeit sparen, effizient sein, lehreich und oder informativ sein, rasant sein...

Sie kann nicht: langatmig und ausschweifend sein. Sie kann sich nicht in Details verlieren, nicht jeden Stammbaum bis hin zum Vieh das einst aus dem Ozean an Land kroch aufzählen...

Daraus lässt sich bereits eine "goldene Regeln" ableiten:

Kurz und knapp!

Das ist allerdings eine gefährliche Regel. Bedienen wir uns bei den "Meistern der Effizienz", den allseits hochgeschätzten und heißgeliebten BWLern. Dort lautet ein Grundsatz: So wenig wie möglich, doch so viel wie nötig. Das klingt für den Anfang recht brauchbar. Damit kann man arbeiten - ohne dass man sich gezwungen sieht, BWLer lieben zu müssen.

Aber was genau heißt das denn jetzt?

Sehen wir uns mal ein paar echte Meister an.

Kennen wie etwa Gregor Samsas Hintergrund (vgl Die Verwandlung, Kafka)? Nicht wirklich. Wozu auch? Es geht um schließlich um die Verwandlung.

Wir erfahren, dass Samsa ein Handelsreisender ist. Warum? Weil das eine wichtige Information für das Verständnis ist (rückratloses Wesen, unfähig den eigenen Verstand zu nutzen...)

Viel mehr Hintergrund liefert uns der Autor nicht und das braucht er auch nicht.

Recht ähnlich geht es in Das Urteil zu. Auch hier bekommen wir nur Details vorgesetzt, die wir benötigen.

Kafkas Stil kann man als wortkarg und sprachlich nahezu schlicht bezeichnen. Dafür beeindruckt er aber mit schnörkelloser Präzision.

Aber nicht jeder kann etwas mit Kafkas Welten anfangen, zu düster, zu beklemmend, wie in einem unendlich tiefem Meer. Sehen wir uns mal einen lebenslustigen Vertreter der Zunft an. Ringelnatz.

Was genau verrät er uns in Der arme Pilmartine über den den "Raumfahrtbiker" Fidje? Nicht allzu viel. Nur dass er Lehrling und beim Zuckerbäcker verschuldet ist. Das wärs auch schon ziemlich. Groß, klein, dick, dünn? Hat er schöne Augen oder Warzen an der Backe? Mittelscheitel oder Glatze? Erfahren wir nicht und brauchen wir auch nicht. Wir erfahren die Umstände, die zum Tod von Pilmarine führen und was Fidje erlebt hat (oder erlebt haben will).

Wozu braucht es da noch Ausschmückungen? Wozu Hintergrund? Wozu Gedanken, wenn die wahre Geschichte doch die Ereignisse betrifft?

Gedanken (Empfindungen) erfahren wir, wenn diese wichtig sind. Pilmartine ärgert sich und plumps, das wars mit ihm.

Und überhaupt: muss man dem Leser alles vorgekaut und vorverdaut eintrichtern?

Geht es nicht vielmehr darum, die Fantasie anzuregen? Das geht nur, wenn der Leser willens ist, ein bisschen Energie zu verplempern. Eine Schrift ist kein Film, kann aber einen Film (im Kopf des Lesers) starten.

Wenn du an deinen Minisnacks festhalten möchtest, was ich sehr hoffe (sonst hätte ich mir das ganze Geschreibe sparen können), empfehle ich dringend, die Geschichten mal näher anzusehen (sollte alles im Netz legal verfügbar sein, falls du nicht fündig wirst kann ich dir ein pdf zukommen lassen), damit du ein Gefühl dafür erhälst, wie die ihre Probleme zu lösen pflegen, wie deren Aufbau ausschaut, wie sie stilistisch, textlich, sprachlich und handwerklich vorgehen... Und sieh dir vor allem auch an was sie nicht (!) tun (bzw nicht taten, die sind ja längst weitergezogen).

Wenn du gute (kurze) Kurzgeschichten schreiben willst, dann wird das sicher nicht gelingen, wenn du sie zu nicht mehr so kurzen Kurzgeschichten aufplusterst. Wenn du ein Speedboot zu einem Supertanker aufmotzt, dann hast du am Ende kein Speed(boot) mehr.

Qualitativ kannst du immer was reinpacken. Quantativ solltest du geizig sein/bleiben.

Will sagen: werd präziser, werd aussagekräftiger. Mach Pralinen und keinen Pralinenbraten.

Und obwohl ich nun schon viel zu viel epistelt habe, muss ich kurz vom Allgemeinen auf das Spezielle zu sprechen kommen.

An deiner Stelle würde ich alle Hilfsverben mit dem Strohbesen rausjagen.

Kurz bedeutet knackig. Knackig bedeutig ausdrucksstark.

Ein Uhrmacher braucht feines Werkzeug und keinen Vorschlaghammer. Je kürzer und knackiger desto präziser musst du (dein Text) werden.

Du brauchst Vollverben. Die verleihen dem Text Dynamik und die brauchst du wie der Fisch das Wasser.

"Mir ging das kürzlich so . . . wobei, ich kannte die meisten Gäste, den Alkohol haben wir dann gemeinschaftlich vernichtet . . . es wurde ausgelassen getanzt und die Stimmung wurde immer hitziger, je länger der Abend wurde." (aus Auf der Hochzeitsfeier)

Find ich gut. "Plauderlaunig". Klingt sympatisch. Guter Stil, damit kannst du punkten. Nur diese vermaledeiten Hilfsverben... die sind die spitzen Steine im seichten Wasser, an denen man sich die Quanten aufreißt.

Mir ging das kürzlich so... wobei, ich kannte die meisten (Gäste), den Alkohol vernichteten wir gemeinsam und tanzten ausgelassen in immer hitzigerer Stimmung, je länger der Abend (an)dauerte.

(So als Beispiel. Ohne groß nachzudenken. Geht besser. Geht immer besser.)

Bevor du nun anfängst deine Story(s) umzustricken, kiloweise unnützes Zeug reinpackst, würde ich (wäre ich an deiner Stelle) an den Texten feilen und diese unerwünschten Untermieter rausjagen und das Resultat mit dem Orginal abgleichen. (nicht jede Verbesserung ist am Ende eine, aber Versuch macht kluch).

Die Hilfsverbinquisition ist eine recht einfache Sache (auch die Modalverben darfst du streng ansehen, auch da bieten sich oftmals bessere Lösungen an) wenn man den Blick richtig fokussiert hat. Einfache, erfolgsversprechende Prozuduren sind immer nett. Man muss nicht allzu viel investieren und kann somit nur wenig verlieren.

So, jetzt muss die Salbaderei ein Ende finden. Doch ich muss gestehen, dass diese "Schwafelwand" absichtsvoll entstanden ist.

Sieht du was passiert, wenn jemand nicht zum Punkt kommt? Man erzeugt ein prima Einschlafmittel. Das kann manchmal nützlich sein, aber Autoren freuen sich idR nicht über Kommentatoren, die sich für das prima Schlaferlebnis bedanken.

Klasse ist der, der ohne Umscheife auf den Punkt kommt. Rumschwiemelei raubt dem Leser Zeit und Nerv.

Fazit:

Ich mag deinen Stil, deinen sympathischen Plauderton und die (nicht vorhandene) Textlänge und hoffe sehr, dass du dies beibehälst. Zulegen solltest du nur bei der Ausdruckstärke (Hilfsverben raus), Dynamik und Tempo (Nebensätze verlangsamen). Du solltest nichts hinzufügen, aufblähen oder "plüschig ausstaffieren". Du solltest schlicht präziser, spannender mit mitreißender werden.

Du brauchst keinen großen Säbel. Deine Texte brauchen die Schärfe eines Skalpells.

Lieb gemeinte Grüße

PollyP - die jetzt mit schmerzenden Fingern aufhören muss sonst geht noch die Scheibe am Handy putt.

PS

Nicht gut, kann das Ding aber nicht mehr neu stricken (muss wieder mit meinem eigenen Leben fechten), deshalb kurzer nachtrag: Damit wir uns nicht falsch verstehen. Natürlich sollen in eine gefühlvolle Geschichte Gefühle rein. Die kann man nicht "wegrationalisieren". Auch Gedanken müssen rein, dort wo sie angemessen und unerlässlich sind. In "Verführung" deutest du gleich zu Beginn einen inneren Konflikt an (ungewisser Ausgang: nervös + erregt), den könntest du vlt vertiefen, das würde zwangsläufig mehr Gedanken bedeuten.

Nur seh ich nicht ganz, dass ein potentieller Mangel herschen soll. Einmal nachschärfen und das passt (finde ich...hoffe ich... wird man dann schon sehen). Doch "auf Verdacht" was unterrühren, weil eine Zutat vielleicht oder vielleicht auch nicht fehlen könnte, halte ich nicht für zielführend.

AnonymousAnonymvor fast 7 Jahren
PollyP ... Die find ich gut! :)

Ganz ehrlich, so sehen gepflegte, hilfreiche Kommentare aus, die den Autoren helfen. Keine Beleidigungen, keine "ich bin schlauer als du" Einstellung, sondern sachliche gut gemeinte Worte, die potenziellen Anfängern nicht von vornherein den Mut nehmen. Danke, es ist schön so etwas zu lesen.

Habe ich noch was vergessen? Ach ja, richtig! Die Geschichte von 1FoxyLady!!! Sie hat mir gefallen. Normalerweise lese ich eher längere Beiträge, denn bei diesen sehr kurzen Kurzgeschichten hat man sich meistens gerade erst hingesetzt und SCHWUPS, schon ist es vorbei. Aber Qualität geht ja über Quantität und ich wünsche der Autorin noch viel Freude beim Schreiben und Inspiration für weitere Beiträge. :)

1FoxyLady1FoxyLadyvor fast 7 JahrenAutor
Liebe PollyP

ich kann mich dem nur anschließen, Dein Kommentar war toll und hilfreich !!!

danke dafür !!

ich versuche, Deine Tipps umzusetzten . . . wenn ich wieder mal einen Minisnack schreibe ;-) =)

1FoxyLady1FoxyLadyvor fast 7 JahrenAutor
Lieber Anonymous,

danke für Deinen netten Kommentar =)

Anonymous
Our Comments Policy is available in the Lit FAQ
Posten als:
Anonym