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von esterhazy

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  • 2 Kommentare
Auden JamesAuden Jamesvor mehr als 9 Jahren
Schmunzelpornoparodie aus dem Effeff

Wie zu erwarten war, weiß die Autorin den geneigten Leser auch mit ihrem neuesten Text zum persistenten Schmunzeln (oder – womöglich typenabhängig, s. SB-Thema, wo „gewichstlacht“ und eine „gewisse Erotik“ bzw. „erotisier[ende]“ Wirkung diagnostiziert wird – gar darüber hinaus?) anzuregen. Das möglicherweise Problematische daran: Die „Schmunzelpornoparodie“ droht ohne wesentliche kreative Neuerungen zu ersterhazys alten Hut zu werden – gesamterzählerisch wie sprachlich dieselben Höhen und Tiefen durchtänzelnd wie die traditionsgerecht an die freie Luft gesetzte Graduiertenkopfbedeckung der Wahl.

Was dem vorliegenden „Knaller“ – wie schon manch anderer diesjähriger Veröffentlichung der Autorin – fehlt, ist der B i s s. Und ohne Biss mag es zwar zu einem „Humörchen“ (vgl. F.J. Raddatz) gereichen, aber zu einer gleichwie durch Überzeichnung, Ungerechtigkeit, Ironie, Bösartigkeit oder Sarkasmus tiefschneidenden, entlarvenden K r i t i k (von was auch immer) nicht.

Dazu kommen auffällige Ungereimtheiten, wie latinisierende „Gräzisten“ und „Endzehnziger“ (sic!) mit einer cineastischen Schwäche für Filme aus der Zeit ihrer großen Stiefgeschwister, die ihnen (die Zeit wohlgemerkt) allenfalls aus Netflix-TV-Serien (z.B. „The Americans“) bekannt sein dürfte, was die Frage aufwirft, ob diese als verdeckte Seitenhiebe auf die vorgeführten homophonen Strohgestalten oder eher als erzählerische Nachlässigkeiten der Autorin zu werten wären, vorausgesetzt der Leser wäre der Typ für derlei textkritische Spitzfindigkeiten, was, freilich, wie schon eingangs in anderem Zusammenhang erwähnt, typenabhängig ist.

Desgleichen die Antwort auf die Frage, ob der abschließende buchstabengeschüttelte und punktlose Satz als Verheißung oder eher als Kassandraruf zu verstehen wäre, wenn – ist klar, ne?

–AJ

Ludwig_v_ObbLudwig_v_Obbvor mehr als 9 Jahren
Schmunzelpornoparodie

AJ möge mir die Anleihe nachsehen; der Begriff paßt besser als jeder andere zu Esterhazys neuestem Werk.

Parodien sind ihr Genre, jedoch - auch hier schließe ich mich AJ an - das Kreative, das Neue, der Biss sind in dieser Geschichte wenig ausgeprägt.

Sollte der an sich hübsche Titel, eine Anleihe bei familienverträglichen Gesellschaftsspielen, die wesentliche Neuerung sein?

Wie auch immer: das alles ist hübsch und flüssig zu lesen, nicht nur Gräzisten und Latinisten dürfen sich an diesem spielerisch gemixten Cocktail freuen.

Ludwig

Anonymous
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