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Wir Sind Nicht Allein - Teil 06

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„Schön, das freut mich" sagte Emma und ging wieder an die Arbeit.

„Was machen wir heute?" fragte ich Tom.

„Wir könnten bummeln gehen. Das Wetter ist spitze" machte er den Vorschlag.

„Du willst bummeln gehen?" fragte ich ungläubig.

„Ich will mit dir zusammen sein" sagte er.

„Ok, dann machen wir uns einen schönen Tag in der Stadt" sagte ich.

Wir zogen uns etwas bequemes an und wollten gerade die Wohnung verlassen, als Emma mit John zu uns kamen.

„Wir würden sie gerne begleiten, zu ihrem Schutz" sagte Emma.

Nach kurzem Überlegen sagte ich „ja, warum nicht. Kommt mit."

Es wurde ein ausgedehnter Tag, mit bummeln, essen und Kaffeetrinken. Ich genoss die Zweisamkeit mit Tom und auch die Begleitung von Emma und John, die sich meist diskret im Hintergrund hielten, aber sich auch manchmal an den Gesprächen beteiligten, vor allem Emma, die mir immer mehr ans Herz wuchs.

Wir waren durch die halbe Stadt gelaufen und freuten uns zuhause die Füße hochzulegen. So alberten wir ein wenig auch mit unseren beiden Begleitern, als Emma plötzlich und unerwartet stehenblieb.

„Was ist?" fragte ich überrascht.

Sie sagte nur „runter" und ich wusste im ersten Moment nicht, was sie meinte.

Ich hörte nur ein leises ‚Blob' und die laute Stimme von John, der rief „hinlegen". Wir beide gehorchten und in dem Moment sah ich auch Emma neben mir auf dem Boden fallen.

Sie bewegte sich nicht und ich hörte mich nur laut „Emma" schreien, aber es kam keine Regung von ihr.

„Sie ist nur auf Standby, um weitere Schäden zu vermeiden" sagte John, der vorsichtig die Gegend scannte. Anscheinend hatte der Schütze seine Stellung verlassen, als er sicher war, dass er das Ziel getroffen hatte.

Aber warum schoss jemand auf Emma? Diese Frage stellte ich mir immer wieder. Wird sie überleben war die nächste dringliche Frage.

John hatte den Alarm ausgelöst, und da wir in der unmittelbaren Nähe der Botschaft waren, dauerte es nur wenige Minuten, und es wimmelte von Sicherheitspersonal, das uns in Sicherheit brachte. Jetzt im Auto brach es aus mir heraus und ich begann hemmungslos zu weinen und bekam auch nicht mit, dass wir in die Krankenabteilung der Botschaft gebracht wurden zur routinemäßigen Untersuchung. Ich bekam ein Beruhigungsmittel und schlief umgehend ein.

Ende der Episode aus der Sicht von Sam.

Selber Tag am Morgen, wieder aus der gewohnten Blickrichtung von Peter.

„Wie geht es Sam? Was denkst du?" fragte mich Kate.

„Ich denke, sie wird das schon schaukeln. So wie sie in den Kuss mit Emma verfallen ist, kann sie gar nicht anders" sagte ich.

„Es ist perfekt gelaufen" unterbrach uns Sue „Tom kam gestern Abend vorbei und sie hatten über Nacht eine Menge Spaß."

„Hast du gelauscht?" fragte ich Sue.

„Nein, nur eine positive Rückmeldung von Emma erhalten" antwortete sie „in das Privatleben würde ich mich nicht einmischen."

„War ja nur ein Scherz" sagte ich ihr.

„Das war mir klar" antwortete sie „die beiden planen einen Bummeltag zu machen."

„Emma und John sollen sie begleiten. Nur zur Sicherheit" sagte ich.

„Ja, war auch die Absicht von Emma" antwortete Sue „sie hat inzwischen eine freundschaftliche Bindung zu Sam."

„Das ist schön" sagte Kate.

„Hast du Kontakt mit Emma?" fragte ich Sue.

„Immer" antwortete Sue.

„Behalte sie im Auge" sagte ich.

„Geht klar, Chef" sagte Sue.

„Was machen wir den ganzen Tag?" fragte Kate.

„Ich dachte, ich schau mir hier alles noch mal an, und wir warten, bis Sam wieder zurück ist, um uns zu verabschieden" sagte ich.

„Ok" sagte Kate „ich begleite dich".

Wir gingen das ganze Gelände ab, schauten uns die einzelnen Abteilungen an, Lager, die Verkaufs- und Handelsabteilung und kamen um etwa fünfzehn Uhr wieder zurück. Sue richtete uns das Essen und wir besprachen Kleinigkeiten, die eventuell anzupassen wären.

„Wir tragen es Sam vor, es ist letztens ihre Entscheidung, da sollten wir sie nicht übergehen" sagte ich.

„Ja, der Meinung bin ich auch" sagte Kate.

Wir waren gerade in Gedanken, als uns beide der Alarm überraschte.

Erschrocken schaute ich zu Sue, die zu uns eilte.

„Sam und Tom wurden beschossen. Beiden geht es gut. Habe keinen Kontakt zu Emma" fasste sie zusammen.

Alarmiert eilten wir hinunter in die Zentrale und warteten auf weitere Details.

‚Wer sollte Sam etwas antun wollen?' dachte ich mir. ‚Es ging nicht gegen Sam, sondern gegen ihre Position als Botschafterin' kam ich zum Schluss in meinen Überlegungen.

Der Vorfall ereignete sich in unmittelbarer Nähe, somit trafen die Sicherheitsleute schon wieder bei uns ein. Kate und ich eilten zur Krankenstation, um nach Sam und Tom zu sehen. Dort wurde uns mitgeteilt, dass sie wohlauf sind, aber unter Schock stehen und ein Beruhigungsmittel bekommen haben, das sie bis morgen schlafen lässt.

Somit war unser nächster Weg zu Emma und die Umstände, wie sie außer Gefecht gesetzt werden konnte. Das braucht schon mehr als nur einen normalen Schuss.

Wir trafen auf Sue, die schon die ersten Ergebnisse vorlegen konnte.

„Emma hat sich auf Standby gestellt, um weiteren möglichen Schäden vorzubeugen. Der Schuss traf sie auf Brusthöhe, durchschlug die Kombi, sowie die äußere Panzerung und blieb in der inneren Panzerung stecken" sagte sie.

Diese Schilderung versetzte mir erstmal einen Schock. Ich hielt die Androiden für ausreichend geschützt, was sich hiermit als Trugschluss herausstellte.

„Weiß man schon, welches Kaliber verwendet wurde, das solche Schäden verursacht?" fragte ich Sue.

„Ja" sagte sie „es war panzerbrechende Munition, ein Hartkerngeschoss, vermutlich des Kalibers 12,9 mal 99 mm, können wir aber noch nicht mit Sicherheit sagen."

„Könnt ihr sie retten?" fragte Kate.

„Ja, wir müssen nur die Systeme testen und kosmetische Reparaturen durchführen, dann ist sie wieder die alte" sagte Sue.

„Schick sie so schnell wie möglich zu Sam" sagte ich.

„Wie weit seid ihr mit der Auswertung der Daten von John?" fragte ich weiter.

„Von John haben wir nicht viel erhalten, da sich der Schütze vermutlich nach dem Schuss sofort abgesetzt hat und nicht mehr sichtbar war. Aktuell untersuchen wir den ermittelten Standort des Schützen, aber wahrscheinlich wird nicht viel zu entdecken sein. Wir werten noch die Daten diverser Kameras aus und vergleichen alles, um sicher zu gehen. Ich erstatte ihnen Bericht, sobald wir verwertbare Informationen haben" sagte Sue.

„Danke" sagte ich „halte mich auf dem Laufenden."

„Mach ich, Chef" sagte Sue.

Wir gingen wieder in unsere Wohnung hinauf, wo ich mich erstmal setzen musste.

„Haben wir Sam unnötigerweise diesem Risiko ausgesetzt?" fragte Kate.

„Sam ist nichts passiert, vom Schock abgesehen. Emma hat richtig reagiert und sie beschützt. Vermutlich wollte der Schütze sichergehen, dass der Schuss durch den Leibwächter durchgeht und hat deshalb ein größeres Kaliber verwendet. Ich denke nicht, dass er wusste, dass Androiden die Funktion der Leibwächter übernehmen" antwortete ich.

„Könnte es etwas mit der Auseinandersetzung von dir und dem General zu tun haben?" fragte Kate weiter.

„Ich hoffe nicht. Obwohl es ein Scharfschütze war mit einer militärischen Ausrüstung. Falls das Kaliber stimmt, dann liegt dieser Verdacht nahe, denn solch eine Waffe ist nicht so leicht zu bekommen samt Munition. Das war ein guter Schütze, immerhin war das Ziel gut neunhundert Meter entfernt" sagte ich.

„Was willst du jetzt machen?" fragte sie weiter.

„Erstmal auf den Bericht von Sue warten und weiter, wie sich Sam erholt" antwortete ich.

„Sonst nichts?"

„Meldung beim Gouverneur ist schon raus, somit wird das auch bis zum Präsidenten weitergehen" sagte ich „,wenn er uns die Unterstützung anbietet im Hinblick auf Personenschutz oder das Thema mit den Asteroiden aufgreift, dann könnte an dem Verdacht was dran sein, dass die Regierung mit drinsteckt. Der General wäre mit Sicherheit sofort bereit für so eine Aktion und hätte auch problemlos die Mittel dafür."

„Und wenn Sam diesen Job nicht mehr will?"

„Dann akzeptiere ich das und werde, zumindest vorübergehend, einen Androiden einsetzen" sagte ich.

„Warum hast du das nicht von Anfang an getan?"

„Es sollte ein Mensch den Posten innehaben, wo auch menschliche Entscheidungen getroffen werden müssen. Und Sam hat begeistert zugestimmt. Sicherlich konnten wir nicht annehmen, dass so etwas passiert" sagte ich.

Wir waren im Gespräch vertieft, als sich die Tür öffnete und Sue zu uns kam.

„Hier die neuesten Berichte" sagte sie „Das Kaliber ist bestätigt worden. Die Untersuchung des Tatortes ergab, dass der Schütze die Waffe mit einem Seil hinter dem Haus heruntergelassen hat. Also hatte er Komplizen. Kurz nach der Tat haben innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten vier Personen das Gebäude verlassen, zwei einzelne Männer und ein Paar. Wir haben alle verfolgt und herausgefunden, dass einer der Männer beim Militär ist. Ein gewisser Taylor Johnson, verheiratet, sonst wissen wir noch nichts genaueres. Welchen Dienstgrad und in welcher Funktion wissen wir auch noch nicht. Jedenfalls ist er der Hauptverdächtige."

„Danke" sagte ich zu Sue „bleib bitte an der Sache dran."

„Sicher" sagte sie.

„Sie trifft keine Schuld, Sir" fügte sie nach einem Moment hinzu.

„Ich weiß" sagte ich „trotzdem fühle ich mich verantwortlich."

„Jetzt ist sie schon zum zweiten Mal dem Tod von der Schaufel gesprungen" fügte ich hinzu.

Wir verbrachten den Tag mit Besuchen bei Sam und Tom, sowie bei Sue und ihren Ermittlungen. So verging der Tag und wir fielen erschöpft ins Bett. Kate schmiegte sich an mich und nach einiger Zeit schliefen wir schließlich ein.

Es dämmerte leicht, als wir aufwachten. Keiner von uns beiden konnte noch einschlafen, so standen wir auf, tranken einen Kaffee und machten uns auf den Weg zur Krankenstation, um nach Sam und Tom zu sehen.

Wir waren überrascht Emma anzutreffen.

„Hallo Emma" sagte ich überrascht.

„Hallo Chef, hallo Chefin" begrüßte sie uns.

„Wie geht's dir?" fragte Kate.

„Alles gut, wie neu" sagte sie.

„Sam wird sich sicher freuen, dich zu sehen" sagte ich.

Wie auf Bestellung regte sich Sam und murmelte immer wieder den Namen „Emma".

Emma setzte sich auf das Bett und nahm ihre Hand.

„Emma, wo ist Emma" murmelte Sam immer wieder.

„Ich bin da" sagte Emma leise und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.

Sam blinzelte ein wenig und öffnete schließlich die Augen.

„Emma?" fragte sie müde, aber überrascht.

„Ja, ich bin da" sagte sie.

„Du lebst" meinte Sam freudig.

„Ja"

Sam erhob sich und sie fielen sich in die Arme.

„Du lebst" wiederholte Sam „ich dachte ich hätte dich verloren."

„Nein, ich bin für dich da" sagte Emma „für immer."

Sam schaute ihr liebevoll in die Augen und sie küssten sich. Erst zärtlich und dann immer leidenschaftlicher, bis schließlich Emma auf Sam im Bett lag.

„Na, da könnte man ja neidisch werden" hörten wir von der Türe und sahen Tom darin stehen und lächelnd auf die beiden blicken.

„Hallo Schatz, hallo Emma" sagte er zu den beiden.

Sam löste sich verschämt von Emma und sagte „hallo Liebling, Emma hat überlebt."

„Ja, sehe ich" sagte er schmunzelnd „und sie ist ganz die alte."

„Wir gehen dann mal" sagte ich „erholt euch gut."

„Danke" sagte Sam.

Wir suchten Sue auf, um sie nach den neusten Erkenntnissen zu fragen.

„Es gibt interessante Neuigkeiten" begann sie „unser Hauptverdächtiger ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Täter, oder hat zumindest viel damit zu tun. Etwa eine Stunde nachdem er zu Hause gekommen ist, kam ein Besuch, der ihm einen länglichen Koffer übergeben hat. Dieser Koffer könnte das Scharfschützengewehr beinhaltet haben, mit dem der Schuss abgegeben worden ist."

„Das klingt ja interessant" sagte ich „wird er weiter beobachtet?"

„Ja" sagte Sue „er hat das Haus noch nicht verlassen."

„Wir sollten den Koffer oder vielmehr den Inhalt überprüfen" sagte ich.

„Wir halten zwei Robotsonden bereit, die ins Haus eindringen können, sobald er dies verlassen hat" sagte Sue.

„Ich will, dass er überwacht wird auf Schritt und Tritt" sagte ich ernst.

„Ist veranlasst" sagte Sue „auch ich bin an einer Aufklärung interessiert und will, dass der Täter gefasst wird."

„Danke, das weiß ich" sagte ich.

Wir schauten noch eine Weile auf die Überwachungsdaten, aber es tat sich nichts. Gerade als wir uns verabschieden wollten sagte Sue „er verlässt das Haus."

„Endlich kommt Bewegung rein" sagte ich.

„Er steigt ins Auto und fährt weg" sagte Sue.

„Macht die Sonden bereit" sagte ich.

„Sind unterwegs und im Einsatz" berichtete Sue.

Ein paar Minuten später konnten wir den ersten Blick in das Haus werfen. Es schien verlassen zu sein, und das, obwohl er angeblich verheiratet ist, so machten sich die Sonden ans Werk und scannten die einzelnen Räume, um den Koffer zu finden und zu untersuchen.

Nach kurzer Zeit wurde er gefunden in einem versteckten Fach im Sockel eines Schrankes. Sie öffneten ihn und es kam das in Verdacht stehende Scharfschützengewehr zum Vorschein. Erste Tests ergaben, dass mit ihm vor kurzer Zeit mindestens ein Schuss abgegeben worden war. Somit war klar, dass es die Tatwaffe ist. Sie brachten einen Sender versteckt im Koffer an verschlossen und verstauten ihn wieder und verließen das Haus.

Jetzt hatten wir alles getan, was möglich war, um Gewissheit zu erlangen. Jetz war noch interessant, wo er hingefahren ist, und ob er sich mit jemanden traf.

Tatsächlich traf er sich mit einem Mann auf einer Bank im Park und unterhielt sich mit ihm kurz. Es fand eine Übergabe eines Kuverts statt und sie trennten sich wieder.

Die Auswertung der Aufnahmen bestätigten den Verdacht, dass er der Schütze war und er auch am nächsten Tag das Land verlassen sollte. Wahrscheinlich befanden sich in dem Kuvert die Flugtickets. Wir hatten den Täter und auch die Spur zum Auftraggeber.

Mich würde es nicht verwundern, wenn der zweite Mann zum Stützpunkt fahren würde, was auch tatsächlich der Fall war. Allerdings konnten unsere Sonden sich dort nicht so frei bewegen und wir mussten vorsichtshalber die Überwachung abbrechen.

Wir hatten genug Daten und mussten überlegen welchen Schritt wir als nächstes unternehmen. Der Täter wäre ab morgen nicht mehr greifbar, allerdings ein Militärangehöriger und somit nicht so einfach festzuhalten. Allerdings hatte ich mehr den Verdacht, dass er nur Mittel zum Zweck war und die Hauptschuld bei seinen Auftraggebern lag.

„Wir sollten dem Mann einen Besuch abstatten, bevor er uns verlässt. Kann ja nicht schaden, denke ich. Dafür brauchen wir ein paar Fotos aus den Überwachungsdaten." sagte ich.

„Ok. Schaden kann es auf keinen Fall, wenn wir mit Bedacht vorgehen. Möglicherweise wirbelt es ein wenig Staub auf und es werden einzelne Leute nervös" sagte Sue.

„Genau das habe ich mir auch gedacht" antwortete ich „wir sollten ihn gleich besuchen und Emma soll uns begleiten."

„Emma?" fragte Sue.

„Ja" sagte ich „sein Opfer. Er muss sie im Zielfernrohr gesehen haben und auch wieder erkennen."

„Dann sollten wir uns bereitmachen" sagte Sue „ich geb Emma Bescheid."

„Ok, wenn Emma hier ist, brechen wir auf."

„Sie kommt gerade" sagte Sue „wir müssen die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass er beobachtet wird. Dadurch könnte es auch zu einem Eingriff kommen und dagegen sollten wir uns vorbereiten."

Emma kam herein und sagte zu Sue „sie wollten mich sprechen."

„Wir haben einen Einsatz und wollen, dass du uns begleitest" sagte Sue.

„Um was geht es dabei?" fragte sie.

„Wir haben den Mann ermittelt, der auf dich geschossen hat" erklärte Sue „und wollten ihm einen Besuch abstatten, da er morgen das Land verlässt."

„Welche Ausrüstung ist vorgesehen?" fragte Emma.

„Wir tragen leichte Schutzanzüge zu unserer Sicherheit" sagte Sue.

„Wer wird den Einsatz leiten?" fragte sie.

„Peter übernimmt das Kommando und wir begleiten ihn" sagte Sue.

Wir fuhren ganz normal zu ihm, stiegen aus, gingen zur Tür und klingelten. Sue und Emma scannten die Umgebung und waren bereit einzugreifen, sollte etwas außergewöhnliches vorfallen.

Die Tür wurde geöffnet und unser Mann stand darin.

„Herr Johnson?" fragte ich obligatorisch.

„Ja" sagte er „was wollen sie?"

„Wir würden gerne mit ihnen reden" sagte ich.

„Um was geht es?"

„Das ist besser es nicht auf der Straße zu besprechen" sagte ich „dürfen wir reinkommen?"

„Bitte" sagte er und trat zur Seite.

‚Das ging ja besser als erwartet' dachte ich.

Als Emma an ihm vorbeiging durchzuckte ihn ein Schrecken und er schaute ziemlich überrascht.

„Was wollen sie von mir?"

Ich überging es und fragte „sie haben meine Begleiterin erkannt?"

„Sollte ich?"

„Ihrer Reaktion nach zu urteilen haben sie sehr wohl" sagte Sue „wir wissen, dass sie der Schütze waren, die Waffe mit einem Seil hinter dem Haus hinuntergelassen haben, das ihnen rund eine Stunde später geliefert wurde. Auch dass sie sich mit einem Mann im Park getroffen haben, der ihnen vermutlich Flugtickets übergeben hat."

Er schaute erschrocken zu Sue und fragte schließlich „und, wollen sie mich verhaften?"

„Wir haben weder das Recht noch die Absicht sie zu verhaften" sagte ich „wir wollen über die Hintermänner Bescheid wissen. Wer war ihr Auftraggeber? Wir sind überzeugt, dass sie das nicht aus eigenem Antrieb getan haben, also von wem kam der Befehl?"

„Ich weiß von nichts" sagte er.

„Vielleicht hilft ihnen auf die Sprünge, wenn General Peterson erfährt, dass sie mit uns gesprochen haben, er nicht sehr begeistert sein wird" versuchte ich etwas Druck aufzubauen.

„Ich kann ihnen nichts sagen, weil ich nichts weiß. Ich bekomme die Infos in einem Umschlag, den ich anschließend vernichten muss" sagte er.

„Standardprozedur" sagte ich „wissen sie auch was noch Standard ist bei zwischenstaatlichen Einsätzen?"

Er sah mich fragend an, so fuhr ich fort „Risiken werden eliminiert."

Jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht und er sah mich erschrocken an „soll das heißen, dass die mich töten wollen?"

„Seit Jahrzehnten gängige Praxis" sagte ich trocken.

„Was wird dann aus meiner Frau?" fragte er leise.

„Wo ist eigentlich ihre Frau?" fragte ich ihn.

„Sie ist auf einem Stützpunkt in Arizona zur medizinischen Versorgung. Sie hatte einen Unfall bei einem Einsatz" sagte er.

„Welche Art von Unfall?" fragte ich weiter.

„Kann ich nicht sagen."

„Können oder wollen sie nicht?"

„Ich weiß es nicht."

„Haben sie ihre Frau nach dem Unfall gesehen?"

„Nein."

„Sie haben sie nicht besucht?"

„Nein, ich durfte nicht. Sie liege im Koma, haben sie gesagt."

„Was wissen sie über den Unfall?"

„Gar nichts."

„Dann könnte es sein, dass es gar keinen Unfall gab und ihre Frau als Druckmittel missbraucht wird."

Erschrocken über diese Aussage sah er mich an. Tränen stiegen in seine Augen, als er sagte „es tut mir leid, ich wollte das nicht."

Emma trat an ihn heran und nahm ihn in den Arm.

Ich sah zu Sue und fragte „wie schnell können wir ihn ersetzen?"

„Wenn wir aus dem Reservebestand adaptieren, sollte das in etwa drei Stunden erledigt sein" sagte Sue.

„Übermittle die Daten, damit sie anfangen können" wies ich sie an.

„Und sie sagen mir alles, was sie wissen" wandte ich mich wieder an Johnson.

„Was haben sie vor?" fragte er.

„Wir ersetzen sie durch einen Androiden, der vermutlich das Opfer sein wird. Dann wird es eine offizielle Trauerfeier geben, an der auch ihre Frau teilnehmen wird. So hätten wir dann Zugriff auf sie und können sie befreien" sagte ich.

„Und wie soll es dann weitergehen?" fragte er „wir können uns nirgendwo sehen lassen."

„Lassen sie das unsere Sorge sein" sagte ich.

So berichtete er im Detail die Vorkommnisse und deren Planung. Auch wichtige Informationen über private Dinge kamen zur Sprache.

Nachdem wir die Befragung beendet hatten und Sue alle Daten übermittelt hat, sprachen wir über seinen Werdegang und seine Ziele. Ich hatte konkrete Vorstellungen, musste aber seine Wünsche mit einberechnen, um zu entscheiden, ob es funktionieren könnte. So verging die Zeit im Flug und Sue meldete die Fertigstellung.