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You And Me against the World Ch. 07

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Der sonst mit Bänken und Tischen vollgestopfte Speisesaal war regelrecht umfunktioniert worden, und zwar zu einer Gruselspelunke der Luxusklasse. Jeder Goth würde sich vor melancholischer Freude über die kitschtriefende Deko umgehend selbst aufhängen: Der ganze Raum war verhangen mit dunklen Tüchern. Sogar die Deckenleuchten waren akribisch genau zugehängt, sodass ja kein unerwünschtes Licht durchdringen konnte. Willkommen im Bestattungsinstitut...

Eine blutrot glitzernde Discokugel hing über dem, was wohl das Tanzparkett darstellen sollte: Eine gähnend leere Ecke, an deren Wände sich schüchterne Teenager in albernen Kostümen herumdrückten. Das sprach Bände für eine erfolgreiche Party...

Jona verdrehte abschätzig die Augen und ließ seinen Blick dann weiterschweifen.

Spukig flackerndes Kerzenlicht drang aus einem Dutzend hohl grinsender Totenschädel -- bestimmt ungenehmigt aus dem Biosaal entwendet -- auf einem schwarz betuchten Tisch links von der reichhaltig aufgetragenen Futterstelle, namentlich dem Halloweenbuffett. Auf der langen Tafel reihten sich adrette hergerichtete Kürbispasteten aneinander, die ungefähr so essbar aussahen wie die Worst Pies in London. Daneben suppte saftig-matschiger Möhrenkuchen mit selbstgebackenen Teigwaren vor sich hin, die niemand genauer definiert haben wollte. Ein großer Topf mit lauwarmer Ingwersuppe, in deren sumpfiger Konsistenz diverse unverwertbare Reste vom Abendessen von vorletzter Woche herumdümpelten, komplettierte das reichhaltige Nahrungsangebot. Das schmackhafte Abendbuffet ließ sich treffend unter einem Wort zusammenfassen: Bäh.

Zwischen den ganzen Platten, Schalen und Schüsseln verliehen bunt verstreute Wackelpuddinggehirne, Schaumgummi-Gedärmen und süßsaure Würmer der Tafel ihren halloweenhaften Charme -- und ihren potentiellen Verspeisern gleich eine genaue Vorstellung davon, was anschließend im Verdauungstrakt abging. Ausgesprochen unappetitlich.

Unangefochtenes Schmuckstück des adretten Halloweenbanketts war allerdings die gigantische Glasschale mit blutrotem Punsch. Ließ sich vermutlich auch wunderbar als Mordwaffe zweckentfremden... hä, hä...

Ville trieb sich auffällig oft an der Puschschale herum, was für Jona mehr als Grund genug war, das Zeugs nicht mit der Kneifzange anzupacken. Ein eindrucksvoller Blackout mitten auf der Tanzfläche fehlte gerade noch in seiner Akte. Seit ihrer Begegnung in den Umkleiden von der Sporthalle traute Jona seinem erklärten Lieblingswidersacher keinen Fußbreit mehr über den Weg.

Und da gärte auch immer noch die Kellersache ungeklärt zwischen ihnen -- die würde Jona ihm sowieso nicht so schnell verzeihen.

Obwohl Ville ihm dabei -- vermutlich eher unwissend -- einen Joker zugespielt hatte. Aber den würde Jona nicht so schnell rausrücken. Jona unterdrückte das fiese Grinsen, das zwischen seinen Mundwinkeln lauerte, und drehte sich seinen beiden Freunden zu, die sich genauso prächtig unterhielten wie er. Erik gähnte alle drei Sekunden, während Fredrik mit irgendwas in seinem Schoß beschäftigt war... Jona schenkte dem Treiben lieber keine genauere Aufmerksamkeit.

„Ey, Jona." Fredrik hatte den flüchtigen Blick bemerkt und lehnte sich zu Jona herüber. „Lass mal diesen langweiligen Laden aufmischen. Diese Party kann ein wenig Schwung gut vertragen."

Mäßig interessiert hob Jona eine Augenbraue. „Als ob ich das nicht längst getan hätte, wenn es auch nur irgendeine Möglichkeit dazu geben würde."

Fredriks Grinsen wurde frech. „Also, ich wüsste da was..."

Mit verstohlenem Schulterblick schob er Jona ein unscheinbares Tütchen herüber.

„Was ist das?" Jonas Blick wurde skeptisch. Wehe ihm, wenn das irgend eine schwer illegale Substanz war! Dieses Internat war schon Strafe genug... Jona war nicht unbedingt scharf darauf, die Nacht im Knast zu verbringen.

„Reg dich ab, man", raunte Fredrik, der Jonas Blick nur zu richtig deutete, und steckte das Tütchen wieder ein. Andererseits -- was gab's an diesem finsteren, ablehnenden Blick auch zu missinterpretieren? Aber egal, zurück zum Thema: „Stellan hat 'n bisschen Gras klargemacht, damit dieser Abend doch noch erträglich wird. In 'ner halben Stunde treffen wir uns im Eulenturm. Also falls du Bock hast mitzumachen... Erik ist auch dabei."

'Seh ich so aus als ob?', dachte Jona zynisch, zuckte aber nur die Schultern. Ach, warum eigentlich nicht? Sein letztes Mal war eh schon viel zu lange her... und so ein gechillter Trip war vielleicht mal eine nette Abwechslung zum öden Internatsalltag.

„Okay, meinetwegen", gab Jona nach und nahm wieder die Tanzfläche ins Visier, auf der sich dieses Brechmittel namens Admiral gerade hoheitsvoll in Villes Arme schmiegte. Als hätte sie Jonas Blick gespürt, warf sie ihm ein triumphales Lächeln über die Schultern zu. Diese verdammte...

Jona ballte die Hände zu Fäusten, um nicht dem impulsiven Zucken in ihm nachzugeben. Wütend auf andere Menschen geschleuderte Gläser zogen immer so kontraproduktive Konsequenzen nach sich...

Das Wort E I F E R S U C H T brannte dennoch in tiefroten Buchstaben quer auf Jonas Stirn.

Einfach nur ätzend!

War vielleicht wirklich das Beste, mit Erik und Fredrik von hier abzuhauen. Jona nickte seinen beiden Kumpels zu, als Zeichen, dass er los wollte.

„Sehr nice." Zufrieden mit sich und der Welt, stand Fredrik auf, um sich zu strecken. Langweilen brachte immer solche Müdigkeit mit sich. Verstohlen unterdrückte er ein Gähnen. „Oh, und was den Inhalt von dem Tütchen angeht... 'n gut gemeiner Rat: Du solltest in einer halben Stunde wirklich nicht hier sein. Und lass die Finger von der Bowle."

Fredrik grinste breit... so und so gesehen... was Jona dazu veranlasste, abschätzig die Augen zu verdrehen. War Ville also nicht der Einzige, der gewisses Interesse daran hegte, dieses Teufelszeugs aufzuspicen. Würde die hübsche Krankenschwester heute wohl doch keine heiße Nacht mit dem schnöseligen Vertrauenslehrer in einem der Krankenflügelbetten schieben können.

„Wir gehen schon mal vor", stieß Fredrik den miesgelaunten Erik neben sich an.

Der Blondgefärbte hockte schon seit soliden fünf Stunden abwesend auf seinem Platz, starrte frustriert zu den Zwölftklässlern rüber und meuchelte dabei jeden, der ihm in die Quere kam, mit seinem finsteren Blick.

Den Grund für Eriks Mörderlaune hatte Jona schneller erraten, als Fredrik ihm zugetraut hätte: Schlank und bleich und zum Sterben schön. Heute Nacht hatte dieser ominöse Lauri nur Augen für seine platinblonde Partnerin. Kristie oder Kirstin, oder so ähnlich. Funkelnde Augen und eine widerwärtig niedliche Stupsnase. Zu dumm, dass sie sich sämtliche Konturen aus dem Gesicht gepudert hatte. Aber Mimik war ja ohnehin überbewertet. Dass Lauri sowas überhaupt auch nur ansah... Geschweige denn, damit tanzte... oder -- und bei dem Anblick kam Erik spontan der noch unverdaute Rest an Kürbispastete hoch -- oder sogar küsste...

Fluchtartig sprang Erik auf und stürmte schneller aus dem Speisesaal, als Fredrik ihm empört hinterherhechten konnte.

Was für eine bittere Niederlage!

Dass Kirstie auf der Tanzfläche ihn verstohlen über Lauris Schulter beobachtet hatte und nun ihr breites Grinsen hinter vorgehaltener Hand verbarg, bemerkte er leider nicht mehr.

Und schwupp, da schnappte die Falle zu.

_________________________

...to be contined.

welch seltsamen schicksalsgeflechte, dass ich diese zeilen im selben raum tippe, in welchem diese story vor zehn jahren entstanden ist :D

freut euch aufs nächste kapitel, galdranorn hat böses vor :>

à la prochaine fois, mes amis!

und happy halloween! *vampirzähnchen suchen geh*

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  • KOMMENTARE
Anonymous
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Anonym
2 Kommentare
SlyngelSlyngelvor fast 6 Jahren
Top as usual

Spitzenmäßige Schreibe, auf die Worte muß man zum Teil erst kommen. Es macht einfach Vergnügen, das zu lesen!

Allein, ich vermisse die Fortsetzung... Oder habe ich was verpasst??

AnonymousAnonymvor fast 7 Jahren
Zwei wörter

Hammer!!!!!

Und MEHR!!!!

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