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Zapfenstreich

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Ich beziehe Quartier bei meiner Tante.
8.8k Wörter
4.66
63.8k
33
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»Zaaaaapfenstreich!«

Ich hätte mir eigentlich blöd vorkommen sollen, als ich während der Fahrt allein im Auto vor mich hin grölte. Aber meine Laune war auf dem Höhepunkt und ich brauchte einfach ein Ventil. Endlich!

Nachdem ich meine Lehre abgeschlossen hatte, kam mein früheres Ich auf die Idee, es wäre eine witzige Erfahrung, den Wehrdienst bei der Bundeswehr abzuleisten. Leider hatte bisher noch niemand eine Zeitmaschine erfunden, die es mir erlaubt hätte, in der Zeit zurückzureisen und mir selbst so lange Ohrfeigen zu verpassen, bis ich diesen bescheuerten Einfall hätte fallen lassen. Doch jetzt, nach schier endlosen Monaten verschwendeter Lebenszeit, hatte die Welt mich wieder.

Es wurde schon dunkel und am Kreuz Heumar verpasste ich beinahe die Ausfahrt. Dann lag auf einmal der Rhein vor mir und ich musste umkehren. Offenbar hatte ich den Stadtteil doch nicht mehr so in Erinnerung, wie ich gedacht hatte. Als ich dann endlich mit einiger Verspätung die richtige Straße und das richtige Haus fand, war ich froh, gleich beim Haus einen Parkplatz zu finden.

Ich holte meine Tasche aus dem Kofferraum und widerstand dem Impuls, die Erinnerungsstücke meiner Dienstzeit, die man uns freundlicherweise überlassen hatte, gleich mit rauszuholen und in die nächste Mülltonne zu stopfen.

Die Tür ging in dem Moment auf, als ich klingelte. Ich salutierte und bellte: »Funker Rohrbach, melde mich ab und an!«

»Martiiiiin!« Etwas flog mir um den Hals und drohte mich zu erwürgen.

»Kerstiiiin!« Meine Antwort erinnerte mehr an ein Keuchen, aber ich grinste.

Tante Kerstin löste sich von mir und strahlte mich an. »Herzlich willkommen, Bübchen!« Sie war einen Kopf kleiner als ich und molliger als ich sie in Erinnerung hatte, trug eine pfirsichfarbene Jogginghose und ein weißes T-Shirt. Ihr blondes Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden.

Ich machte ein paar fuchtelnde Handbewegungen. »Vorsicht, wen du so nennst! Ich bin eine ausgebildete Kampfmaschine!«

Sie zog eine Augenbraue hoch und tippte mir mit einem Zeigefinger an die Brust. »Du? Kämpfen?«

Ich feixte. »Ja klar. Etwa so wie Puh der Bär.«

Kerstin kicherte und winkte mich hinein. »Komm rein, Bübchen, komm rein. Ich freu mich, dass du da bist. Hast du noch Gepäck im Auto?«

»Nichts, was ich behalten möchte. Und ich danke dir, dass du mich aufnimmst.«

»Gerne.« Sie schloss die Tür und schob mich durch den Flur, der in ein kleines, behaglich eingerichtetes Wohnzimmer führte. Ein helles Ecksofa dominierte den Raum. Von irgendwoher roch es so lecker, dass mein Magen sofort anfing zu grummeln.

Kerstin musterte mich von Kopf bis Fuß. »Hach, du siehst so fit aus!« Mit einem Grinsen verpasste sie mir einen spielerischen Boxhieb in die Rippen.

Sie hatte recht, ich sah tatsächlich fit aus. Was zu den wenigen positiven Dingen gehörte, die mir die vergangenen Jahre gebracht hatten.

»Und du siehst toll aus«, sagte ich und meinte das auch so. Ihren flotten Kurven waren höchstens noch ausgeprägter geworden. Kerstin war noch immer eine Frau, die ich nicht von der Bettkante schubsen würde, wäre sie nicht meine Tante.

»Naja.« Sie strich sich über die Hüften. »Hab zugenommen. Alles Frustessen, ich schwör!.«

»Blödsinn!«, winkte ich ab. »Ein bisschen kurviger, aber das sieht gut aus.«

»Schmeichler«. Sie tat meine Komplimente mit der gleichen Handbewegung ab, aber ich merkte, dass sie sich freute. »Aber wo wir schon beim Thema Essen, komm in die Küche, Lasagne ist fertig.«

»Oh, mjamjam.« Mein Bauch grummelte wieder. Kein Wunder, Kerstins Lasagne war legendär.

Sie griff nach einem paar Topflappen, die wie die Häschenpfoten aussahen. »Ich hab leider den Rotwein vergessen, aber im Kühlschrank ist noch ein Weißer. Der tut's zur Not auch.«

Wir setzten uns an den Küchentisch, aßen, tranken und quatschten. Zur Lasagne gab es Salat und der Wein war angenehm kühl. Ich erzählte die besten Anekdoten aus meiner Zeit als Soldat und bald liefen Kerstin die Lachtränen über die Wangen.

Schließlich schob ich den Teller weg. »Schluss, ich kann nicht mehr. Koch bitte ab jetzt was Ekeliges, sonst bin ich meine trainierte Figur wieder los, wenn ich eine Woche bei dir gewohnt habe.«

»Ich hab mir Urlaub genommen, also hab ich jede Menge Zeit, fiese Sachen zu kochen.« Sie schenkte mir noch etwas Wein nach. »Vielleicht kann ich dir auch mit der Wohnung helfen und so, falls was anfällt.«

Ich tätschelte ihre Hand. »Deine kostbare Freizeit. Danke, Tantchen. Auch für die Unterkunft. Ich verschwinde, sobald ich eine Wohnung habe.«

Sie winkte ab. »Urlaub hatte ich sowieso nötig, im Krankenhaus ist es gerade total nervig. Und mach dir keinen Stress mit der Wohnung. Ich freu mich, dass du da bist. Meistens hock ich sowieso allein zu Haus.«

Nun sah ich mich genauer um. »Die Wohnung ist aber echt schön.«

»Ich bin auch froh, dass ich die gefunden hab. Das Haus war mir einfach zu groß.«. Sie verzog das Gesicht. »Und hatte zu viel von Georg, obwohl der kaum was daran gemacht hat.«

Ich verzog das Gesicht. »Hast du noch mal was von dem gehört?«

»Oh ja!« Sie grinste fast schon boshaft. »Seine Barbie ist ihm weggelaufen!«

Ich zog die Augenbrauen hoch. »Was, echt?«

»Ja, mit einem reichen Jüngling. Wahrscheinlich hat sie gemerkt, dass der Depp außer einem Lügenmaul nichts zu bieten hat.« Es machte ihr ganz offensichtlich eine diebische Freude, vom Unglück ihres Ex zu erzählen.

Ich schüttelte den Kopf. »Nimm's mir nicht übel, Tantchen, aber ich versteh bis heute noch nicht, warum du den Idioten geheiratet hast. Geld hatte er nicht, er sah nicht wirklich gut aus, und er war stinkfaul.«

Sie zuckte die Achseln und drehte ihr Weinglas in den Fingern. »Lügenmaul, wie gesagt. Ich war zu jung und hab auf romantisches Geschwätz gehört.«

»Muss ja ein toller Lover gewesen sein ...«. Ich machte keinen Hehl aus meiner Skepsis.

»Och, eher nicht. Dazu fehlte ihm so einiges.« Sie lächelte verschmitzt und winkte mit dem kleinen Finger.

»Häh?« Ich brauchte einen langen Augenblick, bis ich die Andeutung verstand. Dann fiel mir fast die Kinnlade herunter. »Kerstin!«

Sie kicherte in ihr Glas und nickte. Offenbar wirkte der Wein.

Ich schüttelte erneut den Kopf. »Na dann ... versteh ich das gar nicht.«

»Ich auch nicht, Bübchen. Ich auch nicht.« Sie seufzte. »Naja, genug von dem Blödmann. Stellst du das Geschirr in die Spülmaschine? Ich mach inzwischen dein Zimmer fertig.«

Sie verschwand über eine schmale Holztreppe nach oben und ich sah automatisch ihrem prallen Hintern hinterher, der sich beim Treppensteigen auf interessante Weise bewegte. Ich riss mich zusammen und räumte dann den Tisch ab, stellte die Lebensmittel in den Kühlschrank und spülte mit der Hand, was nötig war. Dann schnappte ich meine Tasche und ging ebenfalls nach oben.

In dem winzigen Flur gab es nur zwei Türen, und eine davon stand offen. Dahinter lag ein kleines Zimmer, dass offenbar als Gästezimmer diente und sehr gemütlich aussah. In der Mitte des Raues stand ein großes, gepolstertes Bett mit Kopflehne, das fertig bezogen war. Meine Lieblingstante kniete auf dem Teppich und spähte darunter.

Ich starrte für einen Moment auf ihr grandioses Hinterteil, über das sich sehr angenehm der weiche Stoff der Jogginghose spannte. Als sie sich erhob, sah ich schnell weg und hoffte, dass ich nicht rot geworden war.

Ich stellte die Tasche ab. »Alles klar? Kann ich was helfen?«

»Ne, alles fertig. Ich dachte nur, ich hätte was verloren.« Sie sah sich mit gerunzelter Stirn im Zimmer um.

»Was denn? Ich such mit.«

»Ach, nicht so wichtig.« Sie stand auf. »Nebenan ist ein Bad, sogar mit Dusche. Handtücher sind da. Wenn du sonst noch was brauchst, melde dich, ja?«

»Du bist die Beste.« Ich umarmte sie.

»Uff. Du bist richtig stark geworden.« Sie löste sich mit einem Lächeln. »Schlaf gut, Bübchen.«

»Du auch, Tantchen. Gute Nacht!«

Als sie gegangen war, ging ich ins Bad. Die Dusche war sehr willkommen und ich genoss das heiße Wasser ausgiebig. Zum Schlafen zog ich nur Boxershorts an, denn mir war fast immer zu warm, selbst jetzt im Frühjahr.

Obwohl ich den Wein spürte, konnte ich keinen Schlaf finden. Rastlos wälzte ich mich unter der dicken Decke hin und her und suchte vergeblich nach der richtigen Schlafposition. Eine ganze Weile lag ich mit offenen Augen da. Ein großes Oberlicht in der schrägen Decke gab den Blick auf den Sternenhimmel frei. Leider hatte ich nichts zu lesen dabei, und ich wollte auch nicht nachts in der fremden Wohnung herumtapsen, um nach Büchern zu suchen.

Ich warf mich abermals auf die andere Seite. Da lag offenbar noch etwas unter dem Betttuch. Mit den Füßen trat und schob ich den Störenfried herum, bis er schließlich zu Boden polterte, gefolgt von der Decke, in die ich mich verheddert hatte. Ich schwang die Beine aus dem Bett und wollte aufstehen, um etwas Ordnung zu schaffen, trat auf das Ding, das zu Boden gefallen war und nun prompt unter mir wegrutschte. Krachend landete ich mit dem Hintern auf den Fußboden. Mit Mühe einen lauten Fluch unterdrückend, rieb ich mir das Steißbein, während ich mit der anderen Hand auf dem Boden neben mir herumtastete.

Es polterte auf der Treppe und die Tür wurde aufgerissen. »Meine Güte, was ist los? Ist dir was passiert?« Kerstin tastete nach dem Lichtschalter.

»Ne, alles gut. Bin nur gestolpert, über ...« Das Licht ging hoch und ich hielt den Übeltäter hoch. »... das hier.«

Es war ein Dildo.

Kerstin schlug sich die Hände vor das Gesicht. »Oh nein...«

Das Modell war in Form und Struktur einem echten Penis nachempfunden, vielleicht zwanzig Zentimeter lang und von einem kräftigen Pink. Oben an der Basis war noch eine Art Zusatz angebracht, etwa so groß wie ein Daumen. Am hinteren Ende gab es einen flachen schwarzen Drehregler.

»Oh Gott.« Kerstin stand immer noch im Türrahmen, ihre Schultern bebten. »Ohgottohgott. Bitte ein Mausloch zum Verkriechen.« Sie trug jetzt ein mintfarbenes Nachthemd mit schmalen Trägern, das bis zu den Oberschenkeln reichte.

Ein kleines Lachen konnte ich mir natürlich nicht verkneifen. »Du lebst ja doch nicht allein.«

»Das is' sooo peinlich. Gib her.«

»Muss dir nicht peinlich sein.« Ich reichte ihr den Freudenspender und sie riss ihn mir quasi aus der Hand.

Ihr Gesicht war beinahe so rot wie die Tomatensauce auf der Lasagne. »Und ob mir das peinlich ist. Oh Gott, ich schäm' mich so.«

»Krieg dich ein, das ist doch nicht schlimm.« Ich rappelte mich auf und setzte mich dann aufs Bett. »Das benutzen viele Frauen.«

»Woher willst du das denn wissen? Und die lassen das bestimmt nicht rumliegen und ihren Neffen drüber stolpern.« Jetzt musste sie selbst kichern. »Hast du dir weh getan?«

»Den Hintern.« Ich grinste. »Und den Stolz. Ne, du, alles gut. Schönes Teil, übrigens.«

»Was?«

Ich nickte ihr zu. »Der Dildo. Schönes Ding.«

Sie blicke zuerst auf den Gummipimmel in ihrer Hand und sah mich dann an. »Ach. Wie viele hast du denn wohl schon gesehen?«

»Ein paar. Und Penisse. Bundeswehr. Gruppenduschen. Schon vergessen?«

Sie sah mich an, als würde ich Schabernack mit ihr treiben. »Aber die sind doch nicht so groß wie der hier.«

Ich warf noch einmal einen abschätzenden Blick auf das Gerät. »Na, der Durchschnitt ist kleiner. Aber manche sind so groß, oder noch größer..«. Ich kicherte. »Wir hatten einen Kameraden, den nannten wir immer Pferd ...«

»Donnerwetter.« Sie betrachtete den Dildo in ihren Händen, als sähe sie ihn zum ersten Mal.

»Moment mal.« Jetzt war es an mir, skeptisch dreinzuschauen. »Willst du sagen, du hast noch nie einen Mann gesehen, der so groß war?«

»Nö.« Sie dachte kurz nach. »Im Krankenhaus sehe ich viele, aber die sind ja nicht ... steif. Äh, meistens.«

Das machte mich neugierig. »Meistens? Aber manchmal schon?«

»Kann mal passieren. Ist, äh, natürlich« Die Röte, die aus ihrem Gesicht fast verschwunden war, machte Anstalten zurückzukehren.

»Na, dann brauchst du dich jetzt auch nicht zu schämen.«

»Ach, weißt du ...« Sie seufzte und ließ sich neben mir auf der Bettkante nieder. »Ich brauchte irgendwas, weißt du. Und Männer, na ja, ist jetzt so eine Sache. Nicht so einfach.«

»Das dürfte doch kein Problem sein, einen Mann zu finden.«

»Das sagst du so leicht. Ich bin aus der Form geraten und auch nicht mehr die Jüngste.« Sie ließ die Schultern hängen.

»Sag mal, spinnst du?« Ich pikste sie mit dem Finger in die Seite. »Deine Figur ist toll, und du bist gerade über vierzig! Das ist doch nicht alt!«

„Dreiunvierzig." Sie schob die Unterlippe vor und sah mich mit Schmollmiene an. »Ich trau mich halt nicht. Kein Selbstvertrauen mehr.«

»Tantchen, mach keine Sachen!« Ich strich ihr über den Rücken. »Du bist eine Tolle.«

Wir schwiegen beide für einen Moment, dann erhob sie sich. »Na denn. Lass uns wieder schlafen gehen.«

Ich stand auch auf. »Kann ich kurz mit runterkommen? Hast du irgendwas zu lesen?«

»Wieso?«

»Ich kann einfach nicht schlafen.«

Sie überlegte kurz. »Ich auch nicht. Wollen wir den Wein leer machen?«

Ich nickte und klatschte in die Hände. »Gute Idee!«

Wir gingen hinunter. Kerstin holte frische Weingläser und wir setzten uns an den Küchentisch. Etwas unschlüssig fingerte sie an dem Dildo herum, dann entschloss sie sich offenbar, die Sache mit Humor zu nehmen, und stellte ihn aufrecht genau zwischen uns auf den Tisch.

Ich schenkte den Wein ein und deutete auf den Gummilümmel. »Gegenüber deinem Ex ist das ja dann eine Verbesserung. Eine Riesenverbesserung, ha!«

»Und ob.« Sie wedelte wieder mit dem kleinen Finger. »Das war nicht übertrieben. Oder heißt es untertrieben?«

Ich wollte gerade einen Schluck nehmen und hielt inne. »Was? Du veralberst mich!«

»Nein!«

»Ernsthaft?« Ich hielt einen eigenen kleinen Finger in die Luft. »Nur so groß?«

Sie nickte stumm und blickte mich mit gespielt trauriger Miene an.

»Sowas gibt's?« Ich vertrieb das jämmerliche Bild vor meinem inneren Auge. »Der arme Kerl.«

Sie kicherte wieder. »Was soll ich denn sagen? Manchmal war ich mir nicht sicher, ob er überhaupt drin war!«

Wir brachen gemeinsam in lauten Lachen aus. Nachdem wir uns beruhigt hatten, schenkte ich den Rest Wein aus.

.

Kerstin warf einen prüfenden Blick zum Fenster. »Ich hab hier kein Rollo. Das macht mich nervös. Ich bin mir nicht sicher, ob jemand durch die Vorhänge gucken kann.«

Ich spähte zum Fenster. »Das wäre ein überraschter Spanner!«

Sie grinste und errötete schon wieder. »Oder noch schlimmer, ein Nachbar. Nachher steht die Polizei vor der Tür und wir kommen wegen Inzest in den Knast.«

Ich zuckte mit den Schultern. »Ach was, wir sind ja nur Tante und Neffe.«

»Ja und? Ist doch Inzest. Und das ist strafbar.«

»Jein.« Ich stellte mein Glas ab. »Heißt zwar so, ist aber nicht strafbar in Deutschland, soweit ich mich erinnere.«

Das überraschte sie. »Nicht? Aber irgendwas war da doch.«

»Ich glaube, in direkter Linie, das ist strafbar. Etwa Mutter und Sohn.«

»Echt? Aha ...« Sie hob die Augenbrauen. »Woher weißt du das denn alles?«

Ich nahm mein Glas, um noch einen Schluck zu trinken und einen Augenblick Zeit zu gewinnen. »»Das musste ich mal für ein Referat recherchieren, in Bio. Verboten ist auch nur Vaginalverkehr.«

»Wie ...« Sie saß für einen Moment mit offenem Mund da und ich sah, wie es in ihrem Gesicht arbeitete. Dann platzte es aus ihr heraus: »Arschfick ist legal?«

Ich prustete den Wein in meinen Schoß, hustete und lachte gleichzeitig, während ich nach Luft rang. Kerstin hatte abermals das Gesicht in den Händen verborgen, ihre Schultern bebten, aber diesmal vor Lachen. »Das hab ich nicht gesagt, das hab ich nicht gesagt...«

»Doch, hast du.« Ich griff mir ein Tuch vom Haken neben der Spüle und versuchte, mich damit abzutrocknen. Dann setzte ich mich schnell wieder hin. »Ich kann mich nicht mehr an alle Details erinnern. Aber ja, Arschfick ist legal.«

»Sag das Wort nicht!« Sie begann, unkontrolliert zu kichern.

»Was? Arschfick?« Ich wollte sie noch weiter aufziehen, aber dann bekam ich auch wieder einen Lach-Flash.

Diesmal dauerte es wesentlich länger, bis wir wieder reden konnten.

Kerstin nahm mir das Tuch ab und wischte sich damit die Tränen aus dem Gesicht. »Oh Mann. Ich hätte nicht so viel trinken dürfen.«

»Ich auch nicht. Ich kann mich nicht mehr an alles Details erinnern, aber trotzdem, ich glaube, so war das. Hört sich komisch an, aber vaginal ist unter Strafe, oral und anal ist erlaubt. Oder zumindest nicht verboten. Oder war das früher so? Ach ich weiß nicht mehr...« Ich zuckte mit den Schultern.

»Tsts. Was ihr so in der Schule durchnehmt ...«

An dieser Stelle entgegnete ich zunächst nichts. Ich hatte gelogen. Natürlich hatten wir sowas nicht in der Schule durchgenommen. Die Sache hatte einen anderen Hintergrund: Als ich sechzehn war, hatte Tante Kerstin einmal bei uns übernachtet. Durch ein Missverständnis hatte ich sie einmal ganz kurz halbnackt im Bad gesehen, eigentlich nichts Besonderes, aber mit sechzehn denken Jungs nur mit dem Schwanz, und wenn sie mal nicht mit dem Schwanz denken, dann mit den Eiern. Und so drehten sich meine sexuellen Fantasien in den nächsten Wochen in erster Linie um Tante Kerstin. Bei der Gelegenheit hatte ich mich zum Thema Inzest schlau gemacht und täglich mindestens dreimal masturbiert.

Kerstin räusperte sich und riss mich damit aus meinen Gedanken.

»Hm?« Ich sah sie fragend an.

»Hast du ...?« Sie druckste herum.

»Was? Was hab ich?«

»Naja ...« Sie wurde wieder rot und wand sich um jedes Wort herum. »Hast du ... schon mal ... ich meine ... anal ...«

»Ach so.« Ein Teil von mir wunderte sich, dass ich so ein Gespräch mit Kerstin führte. Aber der Wein tat seine Wirkung und zudem waren wir beide irgendwie in dieses Thema hineingerutscht. Es fühlte sich gar nicht so schlimm an. »Ja, hab ich schon gemacht.«

»Wirklich?« Sie beugte mit neugierigem Blick vor. »Und wie ist das so? Für dich, meine ich?«

Ich zögerte einen Moment. »Also, hm ... wie beschreiben ...« Nachdenklich betrachtete ich den Dildo. »Es ist schon anders als ... als in die Vagina, meine ich ...« Die Formulierungen fielen mir schwer, ich wollte nicht wie ein Proll klingen. Mit dem Finger malte ich einen kleinen Kreis in die Luft. »Ist ja anders geformt und auch enger und äh ... der Winkel ist anders und ....«. Mein Gefasel klang für meine eigenen Ohren ziemlich bescheuert.

»Hm.« Kerstin legte den Kopf schief. »Und was findest du besser?«

»Och, kann ich nicht sagen. Ich meine, es macht Spaß und ich steh wirklich auf Popos, aber anders ist auch super.« Ich überlegte kurz. »Meine vorletzte Freundin, die Melanie. Hast du die mal getroffen?«

»Klar, auf der Silberhochzeit von deinen Eltern.«

»Ach ja.« Ich patschte mir vor die Stirn. »Also die, die stand voll darauf.«

Kerstin machte ein schockiertes Gesicht. »Was, die Melanie? Die süße, kleine Melanie?«

Ich nickte. »Und wie. Die wollte am liebsten immer so.«

»Das is' ja in Ding!« Kerstins Gesicht war anzusehen, was sie sich gerade ausmalte. »Die kleine Melanie.«

»Da staunst du, hm?« Ich beugte mich nun auch vor. »Und du?«

»Was ich?«

»Hast du?«

Sie wurde sofort wieder rot. »Nein, ne. Doch. Nein.«

Die Unentschlossenheit war mir nicht entgangen. »Nein? Doch? Wie jetzt?«

»Na ... nicht mit einem Mann.« Sie stupste den Dildo mit dem Zeigefinger an. »Mit ihm hier.«

Ich nahm den Gummidödel und betrachtete ihn von allen Seiten. »Na, immerhin.«

»Das hier, oben drauf...« Sie zeigte auf das Fingerding auf der Oberseite. »Das soll zusätzlich die Klitoris stimulieren. Ja, und wenn man ihn andersrum benutzt, dann drückt das auch gegen ... gegen das Popoloch. Also, wenn man etwas fester drückt ...« Sie brach ab und räusperte sich. »Das hab ich gemacht, mehr so aus Versehen, aber es fühlte sich so angenehm an. Tja, und dann...«

»Dann hast du ihn dir in den Po geschoben.«

»Ein bisschen. In der Wanne, so mit Öl und so. Zum Ausprobieren.« Sie wurde tatsächlich schon wieder rot. »Ich hatte Angst, weil der so groß ist.«