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Zu Schön, Um Wahr Zu Sein? 05

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Unten zog Chris seiner Frau die Träger ihres Kleides über die Arme nach unten und legte damit ihre Brüste frei. Er griff danach, während er Marina wieder küsste. Sie stöhnte laut auf und lehnte sich nach hinten auf ihre Hände. Chris küsste sich nach unten zu ihrem Hals und leckte den Salzgeschmack von ihrer Haut. Marina seufzte. Sie gab sich keine Mühe, leise zu sein. Warum auch. Sie genoss die Zärtlichkeiten ihres Mannes. Endlich wieder einmal nur er und sie. Mann und Frau. Er drückte sie auf den Rücken, kniete zwischen ihren Beinen und streichelte ihren Oberkörper. Auch er freute sich, Marina endlich wieder einmal für sich alleine zu haben. Die Haut unter dem Kleid war blass, er strich an ihren Seiten nach oben, schob damit ihre Arme über ihren Kopf und legte sich auf sie, um sie erneut zu küssen.

Marina schlang ihre Beine um seinen Hintern und presste ihn an sich. Sie liebte Chris und sie liebte Sex mit Chris. Sie wollte mehr von ihm spüren, befreite ihre Arme und zog ihm das T-Shirt über den Kopf. Sie umarmte ihn, schmiegte sich von unten fest an seinen Oberkörper und wuschelte durch seine Haare, während sie sich immer noch küssten.

Antonia war beim Zusehen der Mund offen geblieben. Meine Güte, war das geil! Sie konnte es kaum erwarten, bis das einmal auch ein Mann mit ihr machen würde. Ihr Höschen war längst nass und die Müdigkeit war von ihr abgefallen. Sie konnte den Blick einfach nicht abwenden.

Bence beobachtete die Veränderungen, die mit Antonia passierten. Sie hatte rote Wangen bekommen und atmete hörbar durch den Mund. Ihre Erregung war nicht zu übersehen. Sie war unglaublich verführerisch. Vorsichtig strich er ihr über den Rücken. Er hatte keine Ahnung, wie sie reagieren würde.

Als Antonia Bences Hand spürte, wurde ihr Wunsch sofort relativiert. Sie hätte hier die Möglichkeit, auch zu tun, was sie da unten sah, aber gleichzeitig hatte sie Angst davor. Nein, so weit wollte sie noch nicht gehen, auch wenn sich die warme Hand, die langsam über ihren Rücken strich, sehr gut anfühlte. Sie überließ sich dem angenehmen Gefühl und sah wieder nach unten.

Auch Bence beobachtete nun wieder das Paar unter dem Baumhaus. Er hatte natürlich gespürt, dass Antonia kurz zusammengezuckt war, doch sie hatte sich inzwischen wieder entspannt. Er vergrößerte die Kreise auf ihrem Rücken und glitt nun auch über ihre Seiten, ohne ihre Brüste zu berühren. Ihre Atmung wurde schneller und ihr Blick leer. Bence umfasste nun vorsichtig ihren Nacken und ihren Hinterkopf und wollte die Hand wieder nach unten schieben, als Antonia die Augen schloss und ihren Kopf in seine Hand legte. Bence konnte nicht widerstehen, sich zu ihr zu lehnen und den zarten Hals zu küssen. Er war dabei sehr vorsichtig, auch um sie nicht zu erschrecken, vor allem aber um nicht mit einem Geräusch ihre Anwesenheit zu verraten.

Antonia seufzte leise. Es fühlte sich einfach perfekt an. Der Alkohol hatte sie entspannt und die Show in der Wiese war unglaublich stimulierend. Vielleicht würde sie heute doch noch ihren ersten Sex erleben. Bence beschloss zeitgleich, dass sie ihn nicht erleben würde. Es war zu schnell, zu früh und sie wäre keinesfalls so in Fahrt, wenn das Paar nicht gekommen wäre. Es fühlte sich für ihn nicht richtig an. Eine Alternative wollte er sich und ihr allerdings gönnen.

Wieder sahen sie beide nach unten. Gerade noch rechtzeitig, um zu beobachten, wie Chris seine Jeans mitsamt der Unterhose auszog, Marinas Kleid nach oben schob und ihr den Slip von den Beinen zog. Chris rutschte nach unten und begann sie zu lecken. Marina hielt ihre gespreizten Beine mit den Händen nach oben, um es ihrem Mann so leicht wie möglich zu machen. Sie stöhnte und murmelte Unverständliches. Dass Chris keine zusätzliche Stimulation benötigte, war mehr als deutlich zu sehen.

Es war der erste erigierte Penis, den Antonia in natura sah. Wieder beobachtete sie das Paar voller Faszination und rutschte auf der Bank hin und her, ohne es zu bemerken. Bence jedoch sah es und zwang sich, seinen Blick wieder nach unten zu richten. Er rückte etwas näher an Antonia heran und konnte dadurch seine Hand bis zu ihrem Bauch nach vorne bewegen. Wieder streichelte er sie, jedoch nur bis zur Unterseite ihrer Brüste.

Unten ging es nun richtig zur Sache. Chris stützte sich hoch, Marina griff nach ihm und er drang mit einer raschen Bewegung in sie ein. Marina schrie leise auf, hielt ihn fest und drückte ihn immer tiefer in sich. Erneut küsste sich die beiden.

Antonia riss sich von diesem Anblick los, sah zu Bence und flüsterte: „Ich will das auch." Seine guten Vorsätze wackelten noch stärker, gerieten geradezu ins Wanken. Er war selbst inzwischen hart wie ein Marmorstößel. Trotzdem wusste er, dass es keine gute Idee war. Sie verdiente ein anderes erstes Mal, als hier auf Holzplanken mit einem Mann, den sie nicht kannte und unter Umständen nach dem Saisonende nie wieder sah.

Bence rutschte auf der Bank wieder nach hinten bis zur Wand, spreizte die Beine und zog Antonia leise zu sich, so dass sie vor ihm auf der Brettkante saß und sich an ihn lehnen konnte. Er umarmte sie und küsste erneut ihren Hals. Sie präsentierte sich ihm vorbehaltlos. Bence wusste, dass sie ihm im Moment alles erlauben würde. Er umfasste ihre kleinen festen Brüste. Die Brustwarzen waren durch den dünnen Stoff des Shirts und den ungepolsterten BH deutlich zu spüren. Antonia drängte sich der Berührung entgegen. Mit den Daumen reizte er beide Seiten, während er immer noch seitlich ihren Hals küsste und leckte.

Unter dem Baumhaus wurde es laut. Das Paar stöhnte und schnaufte vor Lust und Anstrengung. Antonia hätte gerne noch einmal nach unten gesehen, wollte aber keinesfalls Bence unterbrechen. Es tat so unglaublich gut und sie wollte mehr. Er hatte aufgehört, ihren Hals zu küssen, aber sein Gesicht in ihre langen Haare geschoben. Seine Hände rutschten nun nach unten und er massierte die Innenseiten ihrer Oberschenkel, die Antonia mehr als bereitwillig öffnete. Sie war noch nie so erregt gewesen, allerdings kannte sie diese Berührungen auch nur von sich selbst. Ein Mann hatte das noch nie gemacht. Sie hatte schon mal mit dem einen oder anderen Jungen ein wenig rumgemacht, aber sie waren linkisch und unsicher oder viel zu fordernd gewesen. Bence hingegen schien zu wissen, was er tat.

Grundsätzlich hatte Antonia mit dieser Einschätzung recht. Bence hatte reichlich Erfahrung, nur mit seiner Selbstbeherrschung stand es gerade nicht zum Besten. Sein Schwanz schrie geradezu danach, das Mädchen einfach auf ihn zu setzen. Stattdessen atmete Bence tief durch und dachte an die Aufgabe, die er sich selbst gestellt hatte. Vorsichtig ließ er die Finger der rechten Hand in Antonias kurzes Hosenbein gleiten und streichelte sie mit wenig Druck durch das Höschen hindurch.

Ihr Zittern war an seinem Oberkörper deutlich zu spüren. Sie kippte ihr Becken nach vorne, um den Druck zu erhöhen und hielt sich an seinen Oberschenkeln fest.

Bence rieb mit Daumen und Zeigefinger links und rechts über ihre Schamlippen. Sogar durch den Stoff konnte er erkennen, dass diese vor Erregung prall und fest waren. Von unten war wieder lautes Keuchen zu hören. Die beiden schienen eine Pause gemacht zu haben, um die Sache zu verlängern. Noch einmal atmete Bence tief durch. Zu gerne hätte er die andere Hand in seine eigene Hose gesteckt. Aber das war Antonias Moment. Er öffnete ihre Jeans und bedeutete ihr, den Po zu heben, damit er sie hinunterrutschen lassen konnte.

Sie ließ die Knie wieder auseinanderfallen, als Bence nun mit beiden Händen über den gesamten Schambereich und ihre Oberschenkel strich. Sie atmete ruckartig ein, als er zum ersten Mal ihre Klitoris berührte.

Antonia wusste, dass Bence innehielt, weil er ihr kurzes Schaudern bemerkt hatte. Sie hatte keine Angst, aber die Empfindung war so stark gewesen, dass sie davon überrascht worden war. Sie tastete nach seiner Hand, um ihn zum Weitermachen zu bewegen. Leider verstand er sie falsch und zog die Finger noch weiter zurück. Also griff sie nach seinem Handgelenk und schob ihn wieder in ihren Schritt. Als sie ihn leise lachen hörte, schwappte heftiges Schamgefühl über sie. Was tat sie hier eigentlich?

Bence bemerkte die Veränderung und vermutete, dass er einen Fehler gemacht hatte, wusste aber nicht, welchen. Sie hatte ihn doch gerade aufgefordert, nicht aufzuhören, was also war falsch gewesen? Erneut küsste er Antonias Nacken, umarmte sie und streichelte ihren Bauch und ihre Beine, bis sie sich wieder entspannt hatte. Die Geräusche von unten schienen ihn zu unterstützen. Langsam ließ sich Antonia wieder auf ihn ein. Bence schlüpfte mit der Hand in den schmalen Spalt zwischen T-Shirt und Höschen, dann unter den Bund und berührte mit der flachen Hand die nackte Haut an ihrem Venushügel. Zischend zog Antonia die Luft ein und hielt sie dann an. Mit beiden Daumen schob Bence ihren Slip nach unten und legte endlich die Finger in ihre nassen Falten.

‚Endlich' war auch das Wort, das Antonia benutzt hätte, wenn sie noch hätte denken können. Doch sie konnte nur noch fühlen und was sie fühlte, war das Beste, das sie in ihrem bisherigen Leben kennengelernt hatte. Bence massierte mit dem Mittelfinger ihre Klitoris und schien genau zu wissen, wann er wie fest reiben musste. Sie warf ihren Kopf hin und her, presste sich an seinen Oberkörper, bis er kaum noch Luft bekam und machte es ihm schwer, mit dem Finger an der richtigen Stelle zu bleiben. Er machte sich keine Sorgen, dass sie zu laut sein würde. Unerfahrene Mädchen waren normalerweise noch gehemmt. Er sollte damit recht behalten. Als sie ihren Orgasmus erlebte, bäumte sie sich auf, schlug dabei hinter sich mit dem Kopf gegen die Holzwand, was sie nicht zu spüren schien und verkrampfte sich so stark, dass sie nicht einmal atmen konnte. Sie hatte schlicht keine Luft für Töne zur Verfügung.

Bence schloss seine Beine und zog sie seitlich auf seinen Schoß. Er hielt sie, bis sie sich wieder bewegen konnte und er hätte sie gerne bis in alle Ewigkeit gehalten. Chris und Marina waren gegangen.

Bald danach kletterten sie die Leiter hinunter und gingen langsam zum Fest zurück. Keiner von ihnen sprach. Antonia wusste nicht, was sie sagen sollte. Es war fantastisch gewesen, aber es war ihr auch unglaublich peinlich. Bence sagte nichts, weil er Angst hatte, dass es das Falsche sein könnte. Sie hatte seine Hand abgewehrt, als er nach ihrer greifen wollte. Er sah, dass sie mit ihren Gefühlen kämpfte und sie tat ihm leid. Bevor sie in Sichtweite der anderen Gäste kamen, bat er sie leise, stehen zu bleiben. Sie tat es, drehte sich aber nicht zu ihm um und sah zu Boden.

„Antonia, ich danke dir, dass du diese Erfahrung mit mir geteilt hast. Du bist eine wunderbare und wunderschöne Frau."

Sie hob den Blick und lächelte zaghaft. Sie schwieg immer noch, als sie weitergingen und Bence beschloss, ihr die Entscheidung zu überlassen, ob sie ihn noch einmal treffen wollte. Im besten Fall würden sie wie seine Großeltern ihre goldene Hochzeit feiern, im schlechtesten hätte er sie heute das erste und letzte Mal gesehen.

Am Festplatz angekommen knipste Antonia ein fröhliches Gesicht an und stellte sich zu einer Gruppe Mädchen ihres Alters. Bence seufzte und wandte sich nachdenklich in die Richtung seines Tisches, als sein Bruder seinen Weg kreuzte. Unsanft rempelte Antal die Schulter gegen Bences Brust. „Was hast du getan?", zischte er.

„Nichts!", antwortete dieser leise, aber nicht weniger wütend.

„Ja", höhnte Antal. „Genau so sieht die Kleine jetzt aus. Mach bloß keinen Ärger! Du weißt genau, dass ich hier bleiben und Enikö nach Deutschland holen will."

Wortlos drehte Bence sich weg und ging zum Kaffeestand. War es wirklich ein Fehler gewesen?

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Gegen Abend wurde es langsam leiser. Mitarbeiter aus der Umgebung, die ihre Familien mitgebracht hatten, brachen auf. Eine Gruppe Männer, die unbedingt noch weiterfeiern wollte, packte Schnapsflaschen und eine Kiste Bier zusammen und würde sich demnächst auf den Weg in die Arbeiterunterkunft machen. Heike sah ihnen mit gerunzelter Stirn zu. Sie hoffte, dass die Männer im Dorf nicht unangenehm oder gar aggressiv auffielen. Schließlich war die Familie im Ort lange heimisch und hatte einen Ruf als gute Mitglieder der Gemeinde zu verlieren.

Zlatko, einer der Vorarbeiter, sah ihren Blick. „Passt schon, Chefin. Ich schauen, was tun. Die wissen, schlecht benehmen heißt: keine Arbeit. Keine Mann will ohne Geld nach Hause zu Frau fahren." Er lachte und deutete mit den Händen ein Nudelholz an.

Heike lächelte. Zlatko gehörte zur fixen Mannschaft am Hof und leistete seit Jahren hervorragende Arbeit. Sie vertraute auf sein Urteil.

„Du hast doch auch eine Frau. Warum hast du sie noch nie zum Fest mitgebracht?"

Zlatko machte ein wehmütiges Gesicht. „Rada führt ein kleines Hotel in Dubrovnik, in August sie kann nicht weg. Leider. Sie ist eine gute Frau. Klug, mutig. Ihr Deutsch ist viel besser als meines, nur von Gästen gelernt. Sie ist nach Krieg zu Hause geblieben mit drei kleine Kinder und hat alles wieder aufgebaut mit die Geld, was ich aus Deutschland geschickt habe. Jetzt wir haben ein Enkelkind und sie verdient mehr als ich."

Zlatko lächelte, während er vor seinem inneren Auge seine Familie in Kroatien sah. „Noch ein, zwei Jahre, dann ich gehen endlich zurück nach Hause."

Heike konnte ihn verstehen, auch wenn es schwer würde, ihn zu ersetzen. Gespielt entsetzt sah sie ihn an und schlug die Hände zusammen. „Zlatko! Das kannst du mir nicht antun! Ich brauche dich hier!"

Er lachte. „Chefin, ich schule guten Nachfolger ein. Bei den Saisonarbeitern sind zwei, die gut passen und gerne zu fixe Mannschaft gehören würden. Sind jung, wollen in Deutschland bleiben."

„Wer?"

„Die ungarische Zwillinge. Bence und Antal. Einzeln gut, gemeinsam gut. Auch bei Streit, bleiben immer ruhig und klären. Heuer ich gebe ihnen ihre eigene Teams. Wir werden sehen, wie sie als Gruppenleiter sind. Und vielleicht meine Frau will mich gar nicht zu Hause? Dann komme ich zur Saison wieder." Zlatko lachte so herzlich, dass seine Goldzähne funkelten.

Bence und Antal also. Heike teilte Zlatkos Meinung, dass die beiden jungen Männer in den letzten Pflücksaisonen ausgezeichnet gearbeitet hatten. Nun gut, man würde sehen. Der Haken war, dass Heike die beiden nur unterscheiden konnte, wenn sie nebeneinander standen. Bence war ein paar Zentimeter größer als sein Bruder und seine Gesichtszüge waren etwas feiner, aber wenn sie nur einen sah, war es mehr ein Raten als ein Wissen, wen sie vor sich hatte. Ihre Brüder zogen sie immer damit auf, dass sie es nach drei Saisonen immer noch nicht konnte. Andererseits war bestimmt nur ihr aufgefallen, dass Bence und Antonia heute viel Zeit miteinander verbracht hatten. Schon beim Tischdecken hatten sie ein gutes Team gebildet. Für so etwas hatten Felix und Hannes keinerlei Gespür.

Heikes Gedanken kreisten um ihren Vater und Teresas Mutter. Die beiden verstanden sich ebenfalls auffällig gut. Hm. Auch Sandra war rechtzeitig zum Fest nach Hause gekommen, allerdings war Henning nicht erschienen. Ob er ihr oder Antonia oder beiden aus dem Weg gehen wollte, wusste Heike nicht so genau. Als ihr Mann, der mit einer Getränkekiste in der Hand Flaschen einsammelte, an ihr vorbei ging und ihr einen Kuss auf die Lippen drückte, war sie unendlich dankbar für ihr unkompliziertes Liebesleben.

Heikes Blick fiel auf Lorelei. Sie lachte mit Felix offenbar über eine seiner Bemerkungen. Heike war zufrieden, dass alle zusammenhalfen und schlichtete süßes Gebäck von mehreren halb geleerten Platten zusammen, um die frei gewordenen Teller Felix mitgeben zu können, wenn er für die nächste Ladung zurückkam. Er würde das Geschirr dann mit Lorelei in die Marmeladenküche bringen.

Wie viele Frauen heute Abend trug Lorelei ein Dirndl und ihre Brüste quollen förmlich aus ihrem Blusenausschnitt. Felix wusste, dass sie es nicht nötig hatte, mit einem Dirndl-BH den Eindruck von Fülle künstlich zu erzeugen. Zu gerne hätte er zugegriffen und sie einfach nach oben herausgehoben, doch dann trat Manu zu ihnen, um ein weiteres Tablett mit leeren Gläsern zu befüllen und unterbrach seine Gedanken.

Eine gute Stunde später war der Festplatz leer. Die Tische und Sesseln waren wieder in der Scheune verstaut, die Tischtücher hatte Heike in mehreren Körben gestapelt, sie würde sie zum Waschen mitnehmen. Ben musste helfen, sie zum Auto zu tragen. Die unzähligen unterschiedlichen Gefäße mit Blumen hatte jemand auf diversen Mauervorsprüngen und Treppen verteilt, die letzten Mütter sammelten ihre übermüdeten Kinder ein. So kurz vor Ferienende mussten sie sich langsam wieder an frühe Schlafenszeiten gewöhnen.

Ulrike verabschiedete sich ebenfalls bei den Gastgebern und umarmte erneut ihre Tochter. Es war für beide ungewohnt. Als Teresa klein war, hatte sie es nicht gemocht, wenn sie zu eng gehalten wurde. Im Grunde mochte sie es immer noch nicht, wenn jemand ihr zu nahe kam, außer Hannes natürlich, aber sie hatte gelernt, damit umzugehen.

„Schlaf gut, mein Schatz, es war ein wunderbares Fest! Ich mache mich auf den Weg ins Hotel."

„Du auch, Mama. Es ist schön, dass du wieder da bist. Hilfst du mir noch beim Abmontieren der Lichterketten, Joe?"

Dieser schüttelte den Kopf. „Nein, ich brauche nach dem vielen Essen noch einen Spaziergang. Ich werde deine Mutter begleiten."

„Oh, ok." Teresa drehte sich bereits weg, als ihr auffiel, dass sie keinen der beiden an diesem Tag ohne den anderen gesehen hatte. Sie wandte sich ihnen wieder zu und wiederholte vielsagend: „Ooohhhh, okaaaayyyyyy!" Ihre Mutter wurde tatsächlich rot und Tess war ziemlich sicher, dass Joes Sonnenbräune sich verdunkelt hatte.

Ulrike holte Arthur aus Joes Haus, der froh war, endlich pinkeln zu können. Auch sein Abendessen war überfällig, aber er war nicht nachtragen. Fröhlich schnuppernd machte er sich auf dem Weg zur Pension mit der Gegend vertraut. Es gab so viele neue aufregende Gerüche, dass er seine Kreuzschmerzen vergaß.

„Schau dir den Hund an", sagte Ulrike. „Er ist wie ich. Hier vergessen wir beide, dass wir alt sind." Sie lächelte. Joe blieb stehen und küsste sie. „Wir sind doch erst Mitte 20", flüsterte er. Ulrike lachte. „Ja, stimmt, nur nicht außen." Arm in Arm schlenderten sie weiter.

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Als Heike sich mit Ben endlich auf den Weg machte, trafen sie Tess. „Habt ihr Sandra gesehen?", fragte sie. Ben verneinte. „Die ist schon seit mindestens einer Stunde weg. Warst du schon bei den Ställen?" Teresa schüttelte den Kopf. „Aber ich war gerade auf dem Weg dorthin. Kommt gut heim!"

Kurz entschlossen bog Teresa bei der Marmeladenküche ab und holte eine Packung Taschentücher. Lorelei war gerade dabei, die letzten großen Platten, die nicht in einen Geschirrspüler passten, abzuwaschen. Tess setzte ihren Weg zu den Ziegen fort. Tatsächlich saß Sandra auf der Bank vor dem Stall und hatte Mirabell am Schoß.

Die kleine Ziege ließ sich mit sichtlichem Behagen streicheln und mit den Wiesenblumen aus einem der Tischarrangements füttern, während Sandra zum ersten Mal in ihrem Leben Liebeskummer hatte. Das Weinen hatte sie sich allerdings verboten, was sie auch mehr oder weniger durchhielt. Tess legte die Taschentücher zur Sicherheit neben Sandra und setzte sich am Boden auf die noch warmen Steinplatten. Sie lehnte sich an die Mauer, kreuzte die Beine zum Schneidersitz und zog den viel zu großen Hisbert in die Mulde, wo er sich so gut wie möglich zusammenfaltete und zufrieden schnaufend den Kopf auf ihr Knie legte.

Teresa zeigte auf den hübschen kleinen Strauß aus bunten Löwenmäulchen und Rosen, der ebenfalls auf der Bank lag. „Von wem ist der?"

Nachdenklich nahm Sandra ihn in die Hand und betrachtete ihn. „Von Lukas Gabrieli."

„Ihr kennt euch?" Tess war überrascht.

„Ja, er gehörte auch zu der Gruppe Tierschützern, von der ich dir einmal erzählt habe. Dann haben wir uns aber aus den Augen verloren. Ich habe zwar gehört, dass er das Tierheim hier übernommen hat, aber zu diesem Zeitpunkt hatten wir uns schon Jahre nicht mehr gesehen. Gestern auf der Heimfahrt von der Reha war er zufällig ab dem vorletzten Halt im selben Zug. Wir haben dann einen Kaffee getrunken und er hat mich hier abgesetzt. Deshalb musstest du mich nicht vom Bahnhof holen."