Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Zum Springen braucht man Mut 05

Geschichte Info
Jasmin stellt ihren Turmspringer zur Rede.
2.9k Wörter
4.56
5.3k
0

Teil 5 der 9 teiligen Serie

Aktualisiert 06/12/2023
Erstellt 07/27/2022
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Kapitel 2 - Jasmin

Ich gebe zu, ich hätte über die ersten vier Teile "Kapitel 1 - Lukas" drüberschreiben sollen. Dummerweise veröffentliche ich diese Geschichte in demselben Takt, in dem ich sie schreibe. Nachher ist man immer schlauer. Ging es in Teil 01-04 noch um ziemlich heftige Schwulen-Eskapaden, erfahren wir hier ein wenig mehr über diese Freundin von diesem Studenten. Dieses Mal wenig Explizites, aber dennoch (oder gerade deshalb) wünsche ich euch viel Spaß!

Gute drei Wochen später.

Was war eigentlich sein verdammtes Problem? Jasmin lag auf dem Rücken in ihrem Bett und starrte wütend auf ihr Handy. Lukas hatte schon wieder ein Treffen mit ihr abgesagt, schon das vierte Mal in den letzten drei Wochen. Beim ersten Mal hatte Jasmin noch gelächelt. Ärgerlich, aber so war das nun mal. Ihr Freund hatte gesagt, er habe sich erkältet und vielleicht war's ja Corona, man wusste ja nie. Beim dritten Mal hatte er ein Treffen mit einem Freund vorgeschoben, aber besagten Freund hatte Jasmin am selben Abend noch in einem beliebten Club tanzen sehen. Sie wollte Lukas nichts unterstellen, aber entweder hatte er sie glatt belogen oder er verschwieg etwas. Anfangs hatte sie sich Sorgen gemacht, aber angesichts der Verschlossenheit ihres Partners war die Sorge bald einer gewissen Wut gewichen. Jasmin war verletzt. Sie verstand das Misstrauen ihres Freundes nicht. Und nun sagte er schon wieder ein Wochenende ab, das sie gemeinsam hatten verbringen wollen. Per Whatsapp. Am Freitagabend.

"Es reicht", murmelte sie zu sich selbst. Sie schwang ihre langen, nur von einer Hotpants bedeckten Beine vom Bett, packte mit ihren schlanken Fingern den Autoschlüssel vom nahen Tisch und zog eine leichte Strickjacke über ihr Spaghettitop. Sie rauschte aus ihrer Studentenwohnung, die Treppen herunter, und setzte sich ans Steuer. Lukas' eigene Wohnung lag gar nicht weit von hier entfernt. Die beiden besuchten schließlich dieselbe Uni und studierten denselben Studiengang. Auf dem Weg besserte sich ihre Laune nicht. Wider besseres Wissen zog sie an einer roten Ampel ihr Handy hervor. Eine neue Nachricht leuchtete auf, sie las "Sorry, ist einfach stressig" in der Vorschau, dann ging das Display auch schon wieder aus. Frustriert schlug sie mit der flachen Hand auf das Armaturenbrett. "Was ist dein Problem?", zischte sie. Sie spürte einen Kloß in ihrem Hals und ärgerte sich über sich selbst. Sie wollte nicht so verwundbar und verletzlich sein. Entschlossen schluckte sie den Kloß herunter und gab Gas.

Wie immer fand sie keinen Parkplatz vor dem Häuserblock, in dem Lukas seine Zweizimmerwohnung hatte. Erst ein gutes Stück entfernt, nachdem sie einige Male um die Häuser gefahren war, fand sie einen. Ein Glück, dass der Wohnblock auch von hinten erreichbar war. Ein enger Weg führte zwischen hohen, recht ungepflegten Hecken zu einem kurzen Wiesenstück. Dort gab es eine Art ebenerdige Terrasse mit einer Hintertür. Jasmin erinnerte sich unwillkürlich an den Tag, an dem Lukas ihr seine Wohnung gezeigt hatte.

"Hier, also, ähm, hier geht's auch raus. Da geht man zum Rauchen in, wenn man das nicht in der eigenen Wohnung macht", hatte er ihr damals erklärt. Sie hatte ihr Gesicht verzogen und erwidert: "Ich rauche nicht."

"Naja, ich schon, also, nur auf Partys halt", hatte Lukas dann gesagt.

Na, das war wohl auch eine Lüge, dachte Jasmin trocken, als sie um die letzte Hecke herum bog und die besagte Terrasse in ihr Blickfeld gelangte. Dort stand Lukas, eine Kippe zwischen den Fingern und das Handy am Ohr. Sie stand keine fünf Meter von dem Rücken desjenigen Mannes entfernt, den sie bis vor kurzem noch als soliden Kandidaten für ein spießiges, der Norm entsprechendes Eheleben betrachtet hatte - und der ihr durch sein Verhalten in den letzten Wochen anscheinend signalisieren wollte, dass sie sich aus seinem Leben heraushalten sollte. Er hatte sie noch nicht bemerkt und sprach weiter aufgeregt in sein Handy. Von dem Umstand, dass Lukas gerade telefonierte, wollte Jasmin sich eigentlich nicht aufhalten lassen, aber sein Tonfall ließ sie innehalten und aufhorchen. Instinktiv machte sie einen Schritt zurück und verschwand hinter der hohen, dichten Hecke.

"Ich kann ihr das nicht sagen, Arne! Ich kann es einfach nicht!"

Ihr Freund war offensichtlich aufgewühlt. Durch die Zweige beobachtete Jasmin, wie er auf der Terrasse hin und her schritt. Er zog heftig an seiner Zigarette, hustete, zog wieder an der Kippe. "Sie würde mich verlassen, verdammt! Das will ich nicht!"

Jasmin atmete einmal tief ein und einmal tief aus. Sie zwang sich zur Ruhe und lauschte den Gesprächsfetzen, die bei ihr ankamen, aber jeder Satz, den sie hörte, warf mehr Fragen auf als der Vorherige. Nein, Lukas wollte nicht noch einmal darüber nachdenken. Es sei ein Fehler gewesen. Er sei nicht interessiert. Interessiert? Was ging hier vor?!

Nun, wir alle wissen, was hier vor sich ging. Wir haben schließlich den Teil von Lukas' Geschichte, der sich in diesem Wäldchen an diesem Parkplatz abgespielt hat, quasi miterlebt. Jasmin allerdings hatte nicht die geringste Ahnung davon, was für ein geiles Feuerwerk ihr unschuldiger Studentenfreund erlebt hatte. Und Lukas wiederum ahnte nicht, dass Jasmin keine fünf Meter von ihm entfernt stand und ihn belauschte, ihrerseits die Konventionen einer vertrauensvollen Beziehung über Bord werfend. Ja, es war schon eine eigentümliche Situation, in der sich die beiden nun fanden.

Nachdem Lukas das Gespräch beendet hatte, machte Jasmin sich lautstark bemerkbar, und der arme Student erschreckte sich ganz schön, als seine hochgewachsene und schöne Freundin mit ihren blitzenden dunklen Augen um die Hecke gebogen kam. Er schaffte es noch, ihre Wut zu zügeln, bis sie zumindest hoch in den zweiten Stock gegangen waren, wo seine Wohnung lag. Aber nachdem sich die Tür hinter den beiden geschlossen hatte, kannte die dunkelhaarige Frau keine Zurückhaltung mehr. Die Mischung aus Wut, die dem Umstand entsprang, dass sie verletzt war, und der nun doch wieder aufgebrandeten Sorge um ihren Freund sorgte dafür, dass ihre Stimme etwas schriller war, als sie es gern gehabt hätte.

"Seit drei Wochen will ich dich sehen! Seit drei Wochen möchte ich einfach nur etwas Zeit mit meinem Freund verbringen, den ich liebe! Und was muss ich erleben? Ich werde vertröstet, nein, schlimmer, belogen werde ich!" Sie stampfte mit dem Fuß auf. "Du erzählst mir was von deinem Kumpel, den seh ich dann beim Tanzen. Dann machst du aus einer Erkältung 'ne Grippe und jetzt dieses Telefonat?!"

"Hey, ähm, setz dich doch erstmal, okay?", versuchte Lukas, sie zu beruhigen. Er selbst ging mit gutem Beispiel voran und platzierte seinen knackigen jungen Studentenpo auf dem altmodischen (und vor allem alten) Sofa, das den größeren Teil des eigentlich kleinen Raumes einnahm.

"Beruhigen?! Ich werde mich vielleicht beruhigen, wenn du mir jetzt endlich erklärst, was hier los ist! Warum hast du Angst, ich würde dich verlassen?! Was hast du getan?!"

Schlagartig kehrte Ruhe ein. Jasmins Unterlippe zitterte; sie fürchtete sich vor der Antwort - und Lukas sah schweigend zu Boden. Er traute sich nicht, dem Blick seiner Freundin zu begegnen. "Du hast mein Gespräch belauscht", murmelte er verschämt.

"Ja", schnaubte Jasmin. "Weil ich gar nicht anders konnte als zuzuhören." Sie holte tief Luft, dann sagte sie langsam: "Weißt du was? Du musst es mir gar nicht sagen. Ich weiß schon, was geschehen ist."

Lukas hob langsam den Kopf und setzte an, etwas zu erwidern, aber sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. "Du hast mich belogen und du hast Angst, dass ich dich verlasse. Sag mir einfach, mit welcher meiner Freundinnen du geschlafen hast. Soviel Ehrlichkeit habe ich verdient."

"Liebling, nein, es ist nicht, wie du denkst!"

Was für eine Plattitüde, fuhr sowohl Jasmin als auch Lukas in dem Moment durch den Kopf, als er es aussprach. Ihre Blicke trafen sich und sie erkannten, dass sie das Gleiche gedacht hatten. Dieser kurze Moment des Miteinanders ließ Jasmins Zorn verfliegen. Dummerweise glitt nun unerbittlich Trauer an diesen Platz. Trauer darüber, dass sie nur allzu genau wusste, was nun folgte.

"Es ist wohl genau, wie ich denke", flüsterte sie. Ein Tränchen stahl sich aus ihren Augen und sie hasste sich dafür, dass sie diese Schwäche zeigte. "Sag mir die Wahrheit", verlangte sie, ohne den Blickkontakt zu brechen. So stand sie vor ihrem immer noch auf dem Sofa sitzenden Freund, den sie schon als ihren Ex-Freund wähnte, und wartete auf seine Antwort.

Lukas spürte, dass dieser Moment etwas Besonderes war. Ja, er hatte Jasmin hintergangen, sie betrogen. Er war nicht nur fremdgegangen, sondern war weit darüber hinaus gegangen. Herrje, er kannte nicht einmal die Namen von allen Männern, die an diesem Schicksalsabend dabei gewesen waren, nur dieser mysteriöse Arne, der ihn immer wieder kontaktierte, war ihm bekannt. Das konnte er ihr unmöglich erzählen. Sie würde sich ekeln, es rumerzählen. Sein Ruf wäre ruiniert, er bräuchte nicht mehr zur Uni gehen. Also bleib ihm nur, weiter zu lügen. Sie wollte ja offensichtlich glauben, dass er sie betrog. Dann musste er nur noch irgendein Blondchen mit dicken Titten erfinden.

"Also gut", murmelte er also. In seinem Tonfall lag Unsicherheit und Angst. "Ich erzähl's dir. Erinnerst du dich an den Abend vor ungefähr drei Wochen, als wir ... als wir diesen Wellnessabend hatten?"

Jasmin nickte nur. Stocksteif stand sie vor dem Sofa. Sie war etwas näher an Lukas, als ihm gefiel, aber er unternahm nichts, um diese Situation zu ändern.

"An diesem Abend hab ich ..." Der Student holte tief Luft. Sein Herz pochte plötzlich bis zum Hals. "Hab ich dich betrogen", wollte er sagen. Sie wäre verletzt, würde gehen, es wäre vorbei. Aber er würde niemandem jemals erzählen müssen, was auf dem Parkplatz geschehen war. Könnte diese Episode einfach abhaken. Scharfe Frauen aufreißen. Ein der Norm entsprechendes Leben führen. Jasmin war schließlich nicht seine Liebe fürs Leben. Sie waren doch beide jung! Würden übereinander hinweg kommen.

"... habe ich Oralverkehr mit mehreren Männern gehabt, hab mich fesseln lassen und habe mich völlig fremden Leuten unterworfen." Es brach aus ihm heraus wie sein Orgasmus im Wald. Er registrierte, dass Jasmin der Unterkiefer herunterklappte. Sie stand mit offenem Mund über ihm und schien nicht zu verstehen, was er sagte. Die Worte purzelten aus seinem Mund, hastig drückte er seine Sätze heraus. Der Damm war gebrochen und das Geheimnis war heraus. "Ich habe diese Fantasien seit Jahren. Dieses Gefühl, mich unterwerfen zu müssen. Diese Erregung, die mich überkommt, wenn ich nur daran denke, auf die Knie zu müssen! Und irgendwie, ich weiß nicht warum, kickt es mich, wenn ein Mann das macht! Ich weiß auch nicht, bitte, Jasmin, Hase, du musst das verstehen, es liegt überhaupt nicht an dir, ich liebe unseren Sex!"

Lukas stand mit einem Ruck vom Sofa auf. Jasmins Gesicht war nun unglaublich nah an seinem und wieder einmal fiel ihm auf, wie schön sie war. Diese hohen Wangenknochen, die vollen Lippen - würde sie ihn doch nur anlächeln, würde sie ihn doch nun einfach in den Arm nehmen! Die Tatsache, dass sie immer noch vor ihm stand und noch nicht gegangen war, machte ihm Mut und beflügelte ihn. Er bemerkte die Träne, die Jasmins Wange herab glitt, und er hob die Hand, um sie fort zu wischen. Alles wäre wieder gut, wenn er nur diese Träne wegwischen würde.

"Wage es nicht, mich anzufassen", zischte die völlig perplexe Jasmin. Aber Lukas hatte sich viel zu sehr in seiner Offenheit verloren, sein Herz pochte viel zu schnell, und er hatte viel zu viel Angst davor, Jasmin ein für alle Mal zu verlieren, als dass er in diesem Moment noch eine rationale Entscheidung hätte treffen können.

Seine Hand berührte sanft ihre Wange.

In diesem Moment explodierte seine Körpermitte. Lukas klappte wie ein Schweizer Taschenmesser zusammen, als Jasmins Knie mit voller Wucht auf seine empfindlichen und verwundbaren edelsten Teile traf. Der Schmerz sorgte dafür, dass Lukas sich mit einem Japsen instinktiv auf dem Boden seiner Wohnung zusammen rollte und trieb ihm Tränen in die Augen.

"Fuck, sorry", rief Jasmin, über ihre eigene Reaktion überrascht. Lukas' Geständnis hatte sie völlig überrumpelt und der wortwörtliche Tritt in seine Eier war eine instinktive Handlung gewesen: Selbstverteidigung, die Frau nun einmal anwenden musste, wenn Mann übergriffig wurde. Seine Worte hatten sie einerseits noch stärker verletzt als zuvor, hatten sie doch bestätigt, dass er sie betrogen hatte; aber andererseits - nun, da sie Dank der Schrecksekunde der Überraschung ehrlich zu sich selbst sein konnte - Lukas war endlich ehrlich gewesen. Hatte sich schwach gemacht. Er hatte ihr ein Geheimnis offenbart, das nicht alltäglich war. Nicht alltagstauglich. Es war ...

Der Gedanke verflog, was nicht zuletzt daran lag, dass Lukas nach wie vor auf dem Boden lag und vor Schmerzen die Luft geräuschvoll einsog.

"Scheiße, das tut mir wirklich leid", beeilte sich Jasmin zu sagen. Sie half dem Studenten, sich aufzusetzen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht zog Lukas sich teils selbst, teils mit Jasmins Beistand in eine sitzende Position. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen das Sofa, blieb allerdings auf dem Boden.

"Das hat scheiße weh getan", murmelte er und sah zu ihr auf. Er atmete heftig und versuchte, die Pein zu verbergen, aber Jasmin hatte schon immer in seinem Gesicht lesen können wie in einem offenen Buch.

"Andererseits hab ich das wohl verdient", keuchte er.

Jasmin sah kopfschüttelnd auf ihn herab. Dann seufzte sie auf.

"Nein, das hast du nicht verdient, glaube ich", sagte sie - und dann setzte sie sich zu ihrem Freund auf den Boden. Etwas zögerlich legte sie Lukas den Arm um die schlanken Schultern und zog ihn zu sich. Ihr überraschter Freund machte es mit, seine Beziehung schien wohl doch noch nicht dahin zu sein. Langsam legte er seinen Schopf an Jasmins Schulter.

"Also gut", sagte sie, und hauchte Lukas einen Kuss auf die verschwitzte Schläfe. "Du hast mich hintergangen. Das wirst du wieder gut machen, indem du mir jetzt völlig schonungslos und absolut offen alles erzählst, was dazu geführt hat, dass du ... dass du mit anderen Typen ... also, du weißt schon."

"Dass ich einen Penis in meinen Mund genommen habe."

"Genau. Und was immer du sonst so gemacht hast."

"Bist du sicher? Manche Dinge sind ziemlich eklig."

"Hast du dich in den Arsch ... also hast du?"

Lukas musste plötzlich grinsen. "Nein, hab ich nicht. Also nicht direkt."

"Also hast du kein AIDS."

"Nee."

Und so begann Lukas, seiner Freundin zu erzählen, was an diesem Abend geschehen war. Im Grunde erzählte er ihr genau dieselbe Geschichte, die wir schon kennen (genau, die mit den vier Teilen in der Kategorie "Schwule" ;-)). Jasmin hörte ihm aufmerksam zu. Sie bestand darauf, jede einzelne Praktik zu erfahren, die er mitgemacht hatte - allerdings wollte sie keine Details hören. Sie ließ sich den Turnbeutel zeigen, das Gleitgel, was darin war, die beiden Plugs, das Halsband, die Seile. Lukas berichtete ihr sogar von seinem Hausarztbesuch, den er nach wenigen Tagen gemacht hatte, und zeigte ihr diverse Tests auf diverse Geschlechtskrankheiten, die allesamt negativ waren. "Aber ich hatte schon Schiss, dass ich mir was gefangen hätte", begleitete Lukas seine Präsentation. Zuletzt bot er Jasmin an, ihm seinen Chatverlauf mit diesem Arne zu zeigen. Arne hatte Lukas schon am nächsten Tag kontaktiert. "Sei morgen wieder am Parkplatz, Sklavenschlampe", hatte Arne geschrieben, und Lukas hatte das abgelehnt. Nach einigen Nachrichten hatte sich das Gespräch zwischen Lukas und Arne von der derben Sprache verabschiedet, der Tonfall war alltäglicher geworden.

"Naja, dann haben wir irgendwann telefoniert", berichtete Lukas weiter. Er saß nach wie vor vor dem Sofa am Boden, während Jasmin auf selbigem saß, die Füße auf den Wohnzimmertisch gelegt hatte und an einem heißen Tee schlürfte, den Lukas ihr hatte aufgießen dürfen.

"Er wollte, dass ich dir von dem Abend erzähle, aber ich hab mich nicht getraut. Ich hab mich geschämt, weil ich diese Neigungen habe, und hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich dich betrogen habe."

"Zurecht", kommentierte Jasmin trocken.

"Ja, zurecht", seufzte Lukas und räusperte sich. "Ich glaub, ich mache mir auch einen Tee", sagte er und machte Anstalten, aufzustehen. Jasmins Fuß, der in einer makellos weißen Sneakersocke steckte, hielt ihn jedoch zurück.

"Nein, ich glaube nicht, dass du dir einen Tee machst", sagte sie.

"Aber ich hab Durst."

"Dann leide gefälligst für mich. Wenn du vor ein paar alten Herren schon kniest, wirst du jawohl deiner hochattraktiven jungen Freundin zu Diensten sein, oder nicht?"

Spielerisch legte sie ihren Fuß auf Lukas' Brust und drückte ihn nach hinten.

Überraschung machte sich auf dem Gesicht des Studenten breit, aber auch etwas Unsicherheit. Da verschwand der Fuß auch schon von seiner Brust.

"Nee, Quatsch", lachte seine Freundin. "Mach dir deinen Tee, und dann erzähl mir den Rest. Ich möchte nämlich mein Urteil fällen."

"Dein Urteil?"

"Ja, mein Urteil", wiederholte Jasmin, und ihr Tonfall wie auch ihr Gesichtsausdruck wurde wieder ernst.

"Weißt du, Lukas - du hast mich nun einmal hintergangen. Ich möchte die Gründe verstehen, die dazu geführt haben, dass du mein Vertrauen missbraucht hast. Du hast mich verletzt und auch, wenn ich jetzt und hier die Zeit mit dir genieße, wissen wir beide, dass nichts mehr wie früher ist. Unsere Beziehung ist an einem Scheideweg, mein Lieber. Da du mir nun Offenheit entgegen bringst, glaube ich, dass du deine Leidenschaft, deine, naja, eben deine Fetische mit mir teilen möchtest. Das schreckt mich nicht ab, sondern ehrt mich irgendwie sogar. Aber ich möchte nie wieder so verletzt werden. Ich möchte, dass du mich nie wieder hintergehst. Also muss ich dir vertrauen, und diese Entscheidung werde ich erst dann fällen, wenn du mir wirklich alles erzählt hast. Also mach dir deinen Tee, gieß noch ein Löffelchen Honig dazu und dann lass auch die allerletzten Hüllen fallen. Ich will, dass kein Stück von dir verborgen bleibt. Sei nackt vor mir. Schutzlos. Und dann werde ich entscheiden."

Bitte bewerte dies Geschichte
Der Autor würde sich über dein Feedback freuen.
  • KOMMENTARE
Anonymous
Our Comments Policy is available in the Lit FAQ
Posten als:
Anonym
4 Kommentare
grenzgaenger90grenzgaenger90vor mehr als 1 JahrAutor

Danke, DieAnna! Darauf werde ich bei der Fortsetzung achten. Mal schauen, ob ich hier den handwerklich notwendigen Teil (irgendwie muss Jasmin ja Lukas' Gespräch belauschen) knapper fassen kann. In diesem Fall ging es mir so, dass die vorherigen Teile sehr derb gestaltet waren, und definitiv im Fantasiereich angesiedelt. Hier wollte ich etwas "langweiligeren" Realismus einbringen. Ob's so besser ist, sei mal dahin gestellt.

DieAnnaDieAnnavor mehr als 1 Jahr

Deine Hinführung ist für meinen Geschmack fast ein wenig zu ausufernd/langatmig, dafür macht die Unterhaltung zwischen den beiden jegliches Unbehagen wieder wett. Du neigst zu sehr unterschiedlichen Erzähltempi. Ich mag deine rasanten Phasen, wenn Schlag auf Schlaf kommt, darin finde ich dich sehr stark.

Anna

AnonymousAnonymvor mehr als 1 Jahr

bin super gespannt wie es weitergeht

Teile diese Geschichte

LESEN SIE MEHR VON DIESER REIHE

ÄHNLICHE Geschichten

Fantasy Pt. 01: New Year's Eve New Year's Eve in Las Vegas. Things can happen.
The Captive Princess Ch. 01 Captivity can take many forms ...
Curing Erica's Phobia Bondage helps overcome fear.
Chinese Puzzle Bondage Redux An erotic session of binding a slave tighter and tighter.
Honor Thy Mother & Thy Father Ch. 01a Young woman goes after the mob boss who killed her mother.
Mehr Geschichten