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Zum Springen braucht man Mut 09

Geschichte Info
Nach dem Springen lernt man Schwimmen!
1.8k Wörter
4.6
3.7k
0

Teil 9 der 9 teiligen Serie

Aktualisiert 06/12/2023
Erstellt 07/27/2022
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Nur wenige Tage später saß Arne nachdenklich an einem großen, dunkel gebeizten Schreibtisch. Er befand sich in seinem Arbeitszimmer. Eigentlich hatte er Arbeit nicht mehr nötig: Seine Tätigkeit als studierter Ingenieur hatte ihm früh ein mehr als gutes Einkommen beschert, und das Geld hatte er klug angelegt. Aber er fand, dass gelegentliche Tätigkeiten seinen Verstand in Schuss hielten, und es war immer besser, zu haben, statt zu brauchen.

Geheiratet hatte er nie. Warum auch? Er führte kein heteronormatives Leben. Seit er verstanden hatte, dass ihn nicht nur die Vorzüge der Damenwelt, sondern auch die wunderbaren Besonderheiten, die homosexuelle Männer ausgezeichneten, interessierten, hatte er sich Stück für Stück von dem klassischen Familienbild verabschiedet. Nun war er Mitte Fünfzig, nannte ein großes Grundstück sein Eigen, mitsamt einem geräumigen Haus. Der Altbau war früher mal für irgendeinen Landrat gebaut worden, es hieß, dass sogar eigens eine Bahnlinie für den feinen Herren gebaut worden war, aber deren Schienen waren längst von Gras überwuchert und stellten nur noch eine Erinnerung an den Trubel dar, der vor vielleicht hundert Jahren hier geherrscht hatte.

Der Hügel, auf dem das Haus stand, lag etwas abgelegen - für Arne hatte das immer Ruhe und Einkehr bedeutet, aber nie Abgeschlagenheit oder gar profane Ländlichkeit. Nun saß der großgewachsene Mann also vor seinem Schreibtisch und dachte darüber nach, was er nun tun sollte. Jasmin hatte ihm ein mehr als eindeutiges Video gesendet. Arne war instinktiv erregt gewesen - dann hatte sein Verstand seine Arbeit wieder aufgenommen. Wusste Lukas, was seine Freundin da getan hatte? Arne hatte ihn sofort kontaktiert, aber keine Antwort erhalten. Warum nicht? Lukas schien Arnes Handynummer gesperrt zu haben, der dominante Mann bekam nicht einmal eine Sendebestätigung.

Anscheinend hatte Lukas' Freundin - oder wohl eher, seine Herrin - es faustdick hinter den Ohren. Hoffentlich war das eine angenehme Überraschung für das verunsicherte, devot veranlagte Wesen. Arne grübelte darüber nach, ob er eine Jasmin, die doch gewiss in Lukas' Alter sein musste, aus der BDSM-Szene kannte. Er bemühte sogar die beiden etablierten Online-Communities, in denen er sich herumtrieb - Joyclub und Fetlife - in der Hoffnung, irgendeinen Anhaltspunkt über diese Dame zu finden, aber er schien sie wirklich nicht zu kennen. Naja, manche Menschen blieben eben diskret und fanden ihre eigenen Wege, Gleichgesinnte zu finden.

Sein Blick fiel auf die Uhr, die über der Türe an der Wand hing. Kurz vor sechs. Zeit, anzurufen. Er verband sein Handy via Bluetooth mit einem Headset und stopfte den Stöpsel in sein Ohr, dann wählte er Jasmins Nummer.

"Ja?", erklang eine Frauenstimme.

"Guten Abend, mein Name ist Arne. Spreche ich mit Jasmin?", erwiderte er in einem höflichen, unverbindlichen Ton. Man wusste ja nie.

"Oh - äh - ja, das bin ich. Hallo!"

Das kurze Zögern überraschte ihn.

"Ich, ähm - sorry, ich hab total vercheckt, dass wir schon sechs haben - bin gleich soweit. Sekunde."

Dann Stille, gefolgt von einem Rascheln und Knacken.

"So, entschuldigung, musste noch die Einkäufe wegräumen."

"Kein Grund, sich zu entschuldigen, Jasmin. Wie geht es dir?"

"Mir geht's gut. Und Ihnen - äh, dir?"

"Mir geht es ebenfalls gut. Mein Tag war lang, aber interessant. Wie auch das Video von Lukas, das du mir gesendet hast. Darf ich fragen, warum du das getan hast?"

Am anderen Ende der Leitung atmete Jasmin erst einmal durch. Diese Direktheit hatte sie nicht erwartet. Das raue Timbre in der Stimme des Mannes hatte ihr einen Schauder über den Rücken gejagt - ein Schauder, der vielleicht auch ihren unrealistischen Erwartungen an dieses Gespräch entsprang. Sie ärgerte sich, dass sie den Termin tatsächlich vergessen hatte. Sie hatte sich vorbereiten wollen! Ein wenig die Femme Fatale spielen wollen und diesen Mann beeindrucken wollen. Alles dahin, weil Professor Schmitz die blöde Vorlesung überzogen hatte.

"Bist du noch dran, Jasmin?"

"Ja, bin ich - Arne."

Seinen Namen auszusprechen schien ihr etwas Kontrolle über das Gespräch zurück zu geben. Mutiger fuhr sie fort:

"Du bist derjenige, mit dem mein Partner mich hintergangen hat. Gleichzeitig bist du derjenige, der die Tür zu etwas Neuem und ... Unverhofftem geöffnet hat."

"Neu? Auch für dich?", klang die Stimme aus ihrem Handy fragend.

"Ja, auch für mich.", bestätigte sie.

"Das verwundert mich etwas, muss ich ehrlich zugeben. Ich ... hatte nicht erwartet, dass Lukas bereits Verhaltensregeln befolgen muss, wenn diese Art von Spiel für euch beide noch unerforschtes Terrain darstellt."

Jasmin verdrehte angesichts der gestelzten Ausdrucksweise die Augen.

"Ist doch meine Sache, was ich meinem ... Sklaven befehle."

"Solange er einverstanden ist, natürlich."

"Und wenn er nicht einverstanden ist, bestrafe ich ihn."

Stille.

"Bist du noch da, Arne?", fragte Jasmin nun süffisant.

"Ja, ich bin noch da, Jasmin." Selbst über die Telefonverbindung wirkte die Ruhe, mit welcher dieser Satz gesprochen wurde, bedrohlich. Sie hob zu sprechen an, aber er fiel ihr ins Wort.

"War er überhaupt damit einverstanden, dass du mir das Video schickst?"

"Nun ... nicht direkt."

"Er weiß es nicht?"

"Richtig."

"Bist du wahnsinnig?"

Die bestürzte, offensichtlich spontane Reaktion übergoss Jasmin wie ein Eimer kaltes Wasser. Sie hatte sich das alles sehr erotisch vorgestellt: In den letzten Wochen hatten sie und Lukas immer wieder miteinander "gespielt". Mal hatte sie ihn gequält, mal verwöhnt, aber immer war sie diejenige gewesen, die den Ton angegeben hatte. Einmal hatte sie Lukas mit dem Plug im Hintern in die Uni geschickt mit dem Auftrag, das Silikonteil den ganzen Tag zu tragen. Als er ihr gesagt hatte, dass er es kaum nach einer Stunde beschämt auf der Uni-Toilette herausgenommen hatte, war sie wütend geworden. Sie hatte ihren Studenten hart gefesselt und ihm dann nach Strich und Faden den Hintern versohlt. Seinen harten Schwanz hatte sie ebenfalls mit dem ein oder anderen Schlag bedacht. Dann hatte ihn am nächsten Tag gezwungen, den größeren Plug in sein blankes Poloch zu zwängen. Und siehe da: Er hatte den gesamten Tag geschafft. Den größeren, wohlgemerkt. Zeigte das nicht, dass ihre Erziehung Wirkung zeigte?

Das Video von Lukas' brutaler Unterwerfung an Arne zu senden, war für Jasmin schlicht der nächste logische Schritt gewesen. Lukas wünschte sich doch einen harten Schwanz - und den hatte sie nicht. Außerdem erregte Jasmin der Gedanke, sich einen Plastikprügel umschnallen und damit in Lukas' Hintern rumzustochen, kein Stück. Allerdings machte sie der Gedanke, den Hinterkopf ihres Freundes auf einen hübschen, steifen Schwanz zu drücken, durchaus an. Arne schien verrückt nach dem Apfelpo und den feminin wirkenden Grübchen ihres Freundes zu sein - also warum ihn nicht auf diese verruchte Art ködern? Herrgott, war dieser Mann zu alt für Sexting?!

All das ging ihr in Sekundenbruchteilen durch den Kopf. Sie fühlte sich wie ein begossener Pudel. Kurz wog sie ihre Handlung ab: War sie zu weit gegangen? Nee. Lukas war ihr Sklave. Sklave hatten keine Rechte. War doch eigentlich ganz einfach.

Arne hörte den Trotz in Jasmins Stimme ganz genau, als die Antwort endlich kam:

"Nee, kein Stück. Ich weiß, was ich tue. Und jetzt hörst du - hören Sie mir mal zu."

Seine Gesprächspartnerin wechselte betont zum distanzierten Sie.

"Sie treffen sich mit meinem Freund, fesseln ihn und bringen ihn dazu, Ihren Schwanz zu blasen. Heimlich und versteckt im Dunkeln in einem Wald. Erzählen Sie mir mal nix davon, was Wahnsinn heißt, ja? Lukas hat sich mir unterworfen und wir genießen, was wir aneinander haben. Ich hab Ihnen das Video geschickt, weil ich meinen Freund glücklich machen wollte. Er liebt das ganze Getue um Macht und Schmerz und Unterwerfung offensichtlich. Ich find's auch nicht verkehrt. Also dachte ich an Sie und Ihren, nunja, Penis. Ich wollte Sie sozusagen einladen, mit uns zu spielen. Als kleine Überraschung. Das ist doch nichts Ungewöhnliches in Ihren Kreisen, oder? Jeder mit jedem und sowas?"

Die Heftigkeit in Jasmins Worten ließ Arne schweigen, und sie fuhr fort:

"Ich hab Ihnen das Video geschickt, weil Sie eh schon wissen, worauf er so steht. Sie haben das ja mit Ihm angefangen und wahrscheinlich sind Sie eh so ein Perverser und haben Ihre eigenen Bilder gemacht!"

Das saß. Plötzlich war Arne glücklich darüber, dass ein Telefongespräch kein Kamerabild übertrug. Mit schlechtem Gewissen (und einer gewissen Grundgeilheit) dachte er an die eindeutigen Bilder der Parkplatzschlampe auf seinem Handy.

"Wenn Sie das Video nicht wollen, löschen Sie's halt. Aber dann halten Sie sich auch von Lukas fern. Er ist -mein- Partner und -mein- Sklave!"

Nun war es an Arne, innezuhalten und über seine nächsten Worte nachzudenken. Er bereute seinen instinktiven Ausruf. Nun, Förmlichkeit und Offenheit hatte ihm schon oft geholfen - warum nicht auch hier? In ruhigen Tonfall erwiderte er:

"Bitte verzeihen Sie mir meinen ungeschickten Kommentar, Frau -"

Siezen konnte er schließlich auch.

"Ist doch egal."

"Also gut. Jasmin. Sie müssen wissen, Jasmin, dass ich das Privileg wie auch das Pech habe, viele Praktiken und Verhaltensweisen im Bereich BDSM bereits zu kennen oder sogar erlebt zu haben. Da ich nun weiß, dass nicht nur Lukas, sondern auch Sie diese ganzen Verlockungen erst entdecken, möchte ich Ihnen einen Ratschlag auf den Weg geben. Zumindest, wenn Sie den denn hören möchten."

"Ja", kam es kurz und knapp aus seinem Hörer. "Nur weiter."

"Ich möchte Ihnen wirklich ans Herz legen, mit Ihrem Partner auf Augenhöhe zu sprechen und seine Einwilligung, seinen expliziten Consent zu den Praktiken, die Sie ausüben möchten, einzuholen. Bitte denken Sie daran, dass dieses ganze BDSM-Spektrum gefährlich sein kann. Sicher, gesund und einvernehmlich sind die Stichworte, die Sie sich zu Eigen machen sollten. SSC im Englischen, die Abkürzung wird Ihnen bei einer kurzen Internetrecherche rasch begegnen."

Auf ein kurzes Schweigen folgte ein ebenso kurzes "Ich danke Ihnen."

Plötzlich fühlte Arne sich sehr müde. Er hatte darauf gehofft, einen knackigen Studentenarsch wertschätzen zu können. Ein schnelles Date, unverbindlich, vielleicht sogar mit Jasmin als Mitspielerin. Dieses Gespräch war in nullkommanix zum Gegenteil davon geworden. Sein Anflug von Erregung beim Gedanken an seine Fotos des nackten Studenten machte sich bereit, in Urlaub zu fahren. Dabei lagen die Karten auf dem Tisch: Jasmin hatte ihn hinzu ziehen wollen. Aber wie stellte sie sich das vor? Er würde reinkommen und Lukas würde im Flur knien und sofort seinen Schwanz lutschen? Sie würden den Studenten gemeinsam demütigen, sich gemeinsam an seinem schlanken Körper erfreuen, seine Arschbacken gemeinsam rot färben und des Sklaven Unterwerfung akzeptieren? Lukas' Überraschung wäre echt, roh, brutal. Geil.

Verdammt. Fuck, ja, das wollte Arne. Sie hatte ihn. Und er hatte den Oberlehrer gespielt. Innerlich schalt er sich einen Idioten.

"Sind Sie noch dran?", fragte er. Natürlich war sie das. Dumme Platitüde.

"Ja. Ich weiß nur nicht so recht, warum. Das Gespräch war jetzt nicht so der Bringer."

Jasmins Tonfall wirkte nun nicht mehr trotzig und zornig, sondern traurig und enttäuscht.

"Ja, ähm ... das tut mir auch leid", sagte Arne. "Ich hab mir das anders vorgestellt."

"Ich mir auch", kam die Erwiderung.

"Vielleicht ... treffen wir uns einfach zu dritt auf einen Kaffee? Es gibt ein ganz wundervolles Café direkt am Fluss."

"Das 'Chez Christine'? Ehrlich gesagt ist das nicht gerade die Preisklasse für Studenten."

"Dafür ist es stilvoll und es gibt diskrete Ecken. Ich kenne die Besitzerin seit vielen Jahren. Ich lade Sie beide ein."

"In Ordnung. Und du kannst gerne du sagen. Tut mir leid, dass ich so geplatzt bin."

"Macht nichts."

"Also dann, wann sollen wir uns treffen? Lukas' Kalender habe ich gewissermaßen parat..."

Sie konnten einander nicht sehen, aber Jasmins letzter Satz ließ sie beide verträumt schmunzeln. Da waren sie wieder, die schönen Fantasien ...

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AnonymousAnonymvor 4 Monaten

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