Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Zur Domina gemacht Teil 02

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Der Arzt lächelte, reichte ihr einen kurzen und sehr dünnen Rohrstock und hielt ihr dann seine beiden Hände hin.

„Drei, vier Schläge. Ich brauche sie heute noch." Wies er sie an.

Anna nahm die Gerte in ihre rechte Hand, betrachtete sie genau und ließ sie durch die Luft fauchen. Laval hatte ihr erklärt, dass man damit die Spannung des Sklaven steigerte und seine Vorfreude auf das Unausweichliche.

„Du musst sie präzise treffen."

Er beobachtete sie akribisch, korrigierte jede Bewegung und unterbrach sie, wenn sie etwas falsch machte. Ein helles Fauchen, dann klatschte der Rohrstock auf seine beiden Hände herunter, biss sich in deren Fleisch und ließ den Arzt aufstöhnen.

„Nicht schlecht." Ächzte er, sah, wie sie bereits zum nächsten Hieb ausholte und wies sie hastig an zu warten.

„Lass den Schmerz wirken!"

Anna zeigte ihm mit einem Nicken an, dass sie verstanden hatte. Kurz darauf schlug sie ihn erneut. Dieses Mal fand er nichts auszusetzen und durchlitt ihre weiteren Hiebe, ohne sie noch einmal bei der Abstrafung unterbrechen zu müssen.

Es bereitet ihr Freude und Genugtuung ihn so zu sehen, ähnlich wie am gestrigen Tag. Dabei verdrängte sie ihr Wissen darum, dass sie bloße Erfüllungsgehilfin für ihn war und wartete mit Spannung darauf, was sie ihm noch antun durfte.

Laval zeigte sich zufrieden und traute ihr zu, ihn wie schon am Tag zuvor an seine Grenzen zu treiben. Er hob einen massiven, langen Rohrstock vom Boden auf, drückte ihn seiner Schülerin in die Hand und legte sich dann über einen Strafbock. Er erklärte ihr, dass ihr Opfer normalerweise darauf festgeschnallt werden würde, er jetzt aber darauf verzichten wollte. Wahrscheinlich traute er ihr zu, dass sie ihn über seine Grenzen hinaus prügeln würde, so wie sie ihn gestern schon, entgegen seiner Anweisung noch nachgetreten hatte.

Er provozierte das Mädchen, wollte das es ein Eigeninteresse daran entwickelte, ihm Schmerz zuzufügen, durfte es damit aber nicht übertreiben. Anna sollte ihr Gefühle beherrschen lernen, auch das würde er ihr noch vermitteln müssen.

Die ersten Hiebe auf sein Gesäß führte sie noch relativ zaghaft aus, aber nachdem er sie dazu ermuntert hatte, wurden sie merklich härter. Laval konzentrierte sich und versuchte, den immer stärker werdenden Schmerz, auszuhalten. Doch dieser verhielt sich ähnlich einem Eimer, den man langsam mit Wasser füllte. Irgendwann musste er überlaufen. So kreischte er schließlich sein Leid heraus, gab aber der Frau dennoch kein Zeichen, dass sie aufhören sollte ihn zu quälen.

Anna wusste nicht, warum sie das so bereitwillig tat, weshalb sie Gefallen fand jemanden auf dieser Weise zu behandeln. War es wirklich nur Laval? Oder steckte dieser Wunsch in ihr? Wurde sie unter seiner Führung wirklich zur Sadistin? Ein Mensch der Lust dabei empfand, wenn er anderen Schmerz zufügen durfte? Sie wusste sich in diesem Punkt nicht einzuschätzen. Laval hatte Recht, sie zeigte keine Reue, selbst dann nicht, als die Haut auf seinem Gesäß nachgab und die roten Striemen damit begannen Wundwasser freisetzen. Endlich hatte er genug und unterbrach ihr grausames Werk an ihm, indem er sie anflehte einzuhalten.

„Ich wusste es! Ich wusste es einfach. Du bist es!"

Laval konnte seine Freude vor ihr nicht verstecken. Nach seiner Unterrichtsstunde und einer langen Nachwehzeit, in der er sich zu erholen suchte, umarmte er sie ohne zu zögern und küsste sie auf die Wange. Anna ließ es über sich ergehen, jedoch nicht ohne sich über sein Verhalten zu wundern. Hatte er nicht selbst festgestellt, dass sie sich dem Sklaven gegenüber unnahbar zu geben hatte? Sie fragte nach und unterbrach damit seinen Ausbruch.

„Ich bin nicht dein Sklave, sondern dein Lehrer und Erzieher. Vergiss nie, wer hier vor dir steht, Anna! Du darfst mich schlagen und quälen, aber ganz sicher nicht führen oder erziehen. Dafür wird es jemand anderes geben, an dem du dich ausprobieren darfst. Du machst aber deine Sache bisher sehr gut und auch diese Lektion wirst du noch von mir gelehrt bekommen. Du wirst zu einer Marke in Sachen Sadomaso werden, das verspreche ich dir! Ein Kunstwerk, von mir erschaffen."

Er grinste, klatschte in seine feingliedrigen Hände, sich mit schmerzverzerrten Gesicht daran erinnernd, dass auch sie heute gelitten hatten.

Wollte sie das? Es war genau das, was sie an diesem Mann hasst. Er stellte einfach fest, forderte ein und ging dabei über ihren Willen hinweg. Es schien für ihn dabei keine Grenzen zu geben und wenn, dann war er es, der sie vorher festgelegt hatte.

„Was werden sie mir morgen zeigen?"

Laval musterte sie. Er konnte fühlen, dass sie ihn verachtete, aber einen Weg suchte, sich mit ihm auseinanderzusetzen. Wie wunderbar sie aussah, wie streng und böse sie sich zeigte, selbst jetzt wo ihre Stimmung eine gänzlich andere war. Sie hatte sich die Haare zu einem Haarkranz geflochten, er gefiel ihm, sie unterstrich damit ihre arrogante Wirkung auf ihn noch zusätzlich.

„Für die Peitsche ist es noch zu früh. Morgen üben wir weiter mit dem Stock. Ich gebe dir einen Ratgeber mit, den ich geschrieben habe. Ich verlege ihn ziemlich erfolgreich. Es gibt viel gefaselten Unsinn in der Szene, ich habe mich dazu berufen gefühlt, die Dinge richtigzustellen. Lies ihn bis zum Ende der Woche. Er wird viele Fragen, die du hast, beantworten und noch etliche weitere wecken."

Er reichte ihr eine kleine schwarze Tüte und deutete auf die Tür. "Geh dann bitte! Ruf dir ein Taxi, ich muss meine Sitzfläche noch versorgen, was dauern wird. Gute Arbeit, mein Püppchen. Die nächsten Tage werde ich an meinem Schreibtisch oft an dich denken müssen."

Er lächelte, zog sich einen Bademantel über und verschwand in der Nasszelle auf der anderen Seite des Raumes. Anna blickte ihm nach, hörte, wie er das Wasser anstellte und mit gedämpfter Stimme zu singen begann. Laval schien zu diesem Zeitpunkt wirklich glücklich und zufrieden zu sein. War er noch klaren Verstandes?

Sie atmete tief durch, sah sich noch einmal um, ob sie etwas vergessen hatte und verließ die kleine Halle wieder, mit dem immer stärker werdenden Bewusstsein, dass der Chirurg sie in seine Welt hineinstieß und nie wieder daraus entkommen lassen würde.

Wie richtig sie mit ihrer Einschätzung lag, wurde ihr in dem Moment bewusst, in dem sie ihre neue Wohnung betrat. Sie hatte dem Schlüssel im Schloss vorhin zweimal herumgedreht, so wie sie es auch schon in der alten Wohnung getan hatte. Jetzt aber öffnete sich die Tür nach einer halben Drehung ihres Schlüssels. Vorsichtig trat sie ein, lauschte und hörte ein seltsames, schabendes Geräusch, dass sie erst zuordnen konnte, als sie eine nackte Frau, auf ihren Vieren über den Wohnzimmerboden krabbeln sah, dabei mit einer Wurzelbürste den gefliesten Boden schrubbend.

Verdammte Scheiße was war das jetzt wieder?

Anna wusste nicht ob sie lachen oder weinen sollte. Die Frau war bestimmt zehn Jahre älter als sie, hatte einen rasierten Schädel und einen mit vielen Tätowierungen versehenen Körper. Sie hatte eine gute Figur, wahrscheinlich war auch sie durch Laval perfekt geformt worden, wie er es ausgedrückt hätte.

„Was machen sie hier?"

Die Frau schrak auf, wandte sich zu Anna um und kam ihr kriechend entgegen. Wie der Arzt zuvor, begann sie ihre Stiefel zu küssen und wollte erst damit enden, als Anna es von ihr verlangte.

„Hören sie auf. Bitte! Ziehen sie sich etwas an."

Die glatzköpfige Frau schüttelte ihren Kopf und vermied es weiterhin, zu ihr aufzublicken.

„Das darf ich ihnen gegenüber nicht. Bitte! Ich tue nur das, was mein Herr von mir verlangt."

Anna zeigte sich genervt, hing ihre Jacke an der Garderobe auf und setzte sich auf die Couch, nachdem sie sich aus der Küche ein Glas Wasser geholt hatte. Ihr Blick fiel dabei auf einen Napf, der, bevor sie gegangen war, dort nicht gestanden hatte. Würde sie jetzt auch noch ein Hund bekommen, wenn es sich dabei überhaupt um einen Menschen handelte? Oh Mann, Laval war schon ein durchgeknallter Irrer. Er überflutete sie immer weiter mit neuen bizarren Reizen und mit jedem von ihnen ließ ihr Widerstand ihm gegenüber ein wenig nach.

„Darf ich fragen, woher sie den Schlüssel haben?"

Die Sklavin unterbrach ihre Tätigkeit, legte die Bürste in den Eimer zurück und kam auf die Couch zugekrochen, auf der Anna Platz genommen hatte.

„Der Meister hat sie mir gegeben. Ich bin da, um für sie zu sorgen und ihnen das eine oder andere zu zeigen, Herrin!"

„Bitte was? Nennen sie mich nicht so. Das ist doch bescheuert! Ich heiße Anna und du?"

„Ich heiße Lydia, Herrin. Ich werde ihnen dienen und alles tun damit sie und Ralf glücklich sind."

Anna beugte sich vor und wollte den Kopf der Frau berühren, aber diese rutschte ein wenig zurück und wich ihrer Hand aus.

„Sie dürfen mich nur dann berühren, wenn sie mich strafen wollen, Herrin. Bitte, ich zeige ihnen alles, ja? Nur machen sie mir keine Probleme, mein Meister verlässt sich auf mich."

„Du meinst Laval?"

Die Frau vor ihr nickte in einer weitläufigen Kopfbewegung.

„Schau mich an!" Forderte Anna ungehalten.

Lydia hob ihren Kopf und blickte zu Anna auf.

Sie besaß ein hübsches, gut proportioniertes Gesicht. Kein Wunder, sie gehörte ja auch ihm.

„Du trägst einen Nasenring?" Staunte Anna.

Er sah massiv aus und wog sicherlich einiges. Konnte das Teil sich beim Tragen überhaupt noch angenehm anfühlen?

„Es ist ein Zeichen für meinen Stand. Ich muss ihn ständig tragen, damit man weiß wohin ich gehöre."

Anna konnte nicht anders, sie musste lachen.

„Ihr seid alle crazy. Völlig plemplem. Scheiße!" Ihr Ausbruch hatte einen gequälten Beiklang. Nach der Belustigung kehrte prompt wieder ihre Verzweiflung zurück.

„Ich diene gerne. Es ist mein Wunsch gewesen." Versuchte Lydia, die Anspannung ihrer Herrin zu lindern.

„Meiner war es nicht, verstehst du mich? Ich werde hier zu etwas gemacht, was ich nicht sein möchte. Das ist das eigentlich Kranke daran. Ich bin die Domina und werde gezwungen, während die Sklavin ihre Erfüllung gefunden hat?"

„Er wird wissen, warum er sie ausgesucht hat. Vertrauen sie ihm! Es wird ihr Schaden nicht sein."

„Der Schaden ist doch schon angerichtet, verdammt. Siehst du nicht, wie ich aussehe? Wie eine fiese Königin aus dem Zeichentrick. Und alles nur damit ich in seinem Kasperletheater künftig die Böse spiele?"

„Sie sehen unglaublich hübsch aus, Herrin. Mir gefallen sie sehr."

Anna hätte am liebsten auf sie herunter gespuckt. Aber wahrscheinlich stand sie auch darauf. Fast sah sie sich darin versucht, es auszuprobieren.

„Du sollst mir irgendetwas zeigen?" Fragte Anna weniger gereizt. Sie wollte das Thema wechseln, bevor ihr noch die Tränen kamen.

Lydia nickte.

„Bondage, ja. Es ist die kreative Art des Fesselns. Es macht Spaß und kommt einer Kunst gleich. Seine grundlegenden Elemente lernt man schnell, aber nicht eigene Kreativität hineinzubringen. Dafür braucht man Talent."

„Na das hört sich ..." Anna seufzte. „... ja fast normal an. Könntest du dir nicht endlich was anziehen? Ich finde es seltsam, dass du nackt bist."

Die Sklavin verneinte leise.

„Es tut mir leid, Herrin. Ich bin bereit, jeden eurer Befehle zu folgen, aber nur soweit sie nicht mit den Interessen meines Herren kollidieren."

„Und mit meinen dürfen sie das?" Fragte Anna gereizt.

Lydia zeigte einen hilflosen Gesichtsausdruck. „Bitte Herrin, ich tue doch alles für sie. Nur das..."

„Wann wirst du gehen?"

Lydia blickte erschrocken zu ihr auf.

„Aber ich bleibe doch. Das hat man ihnen doch gesagt. Ich soll ihnen dienen."

Anna fühlte sich in diesen Moment wirklich versucht der Frau Gewalt anzutun.

„Du ziehst dich an, bevor der Kleine kommt, oder ich schmeiße dich raus."

„Ja, natürlich, das ist selbstverständlich."

Lydia bat Anna darum, die Sachen holen zu dürfen, die sie mitgebracht hatte, damit sie ihren Unterricht beginnen konnte. Widerwillig erlaubte sie es der Frau, vielleicht, weil sie nicht allein sein wollte? Ralf! Sie brauchte ihren Bruder unbedingt, um einen klaren Kopf zu behalten.

Der Unterricht ging über zwei volle Stunden und da außer Anna niemand sonst als Fesselpuppe in Frage kam, war sie es, die von der Sklavin fixiert wurde. Für Anna hatte das etwas Belustigendes an sich und sie konnte sich vor ihrer seltsamen Lehrerin ein wenig gehen lassen. Sie bekam von Lydia gezeigt, wie viel Seil man brauchte, wie man es zusammenlegen musste und dessen Enden um ihren Körper legte. Minuten später hätte sie sich selbst mit aller Gewalt nicht auch nur um einen Millimeter rühren können, wie sie verblüfft feststellte. Ihre Hände über der Hüfte fixiert, trug sie ein regelrechtes Seilkleid, das vom Hals bis zu den Stiefelenden herunterreichte. Die Sklaven machte ein Foto, um es ihr zu zeigen und tatsächlich musste sich die Domina in spe eingestehen, dass sie daran Gefallen fand.

Erst einmal losgebunden fragte sie nach, wenn sie etwas interessierte, probierte sich dann selbst an Lydia aus und schnürte sie, wie gelernt, zu einem kleinen Postpaket zusammen. Lavals Sub erklärte ihr das Bondage die Kunstform des Fesselns bedeutete, aber man mit dem Zwang natürlich auch Schmerz und demütigende Haltungen beim Objekt erzeugen konnte. Auch hier zeigte sie Anna ein paar quälende und kaum zu ertragende Positionen, zusammen mit Haltungen die ihre empfindlichen Stellen preisgaben oder sie offen für all das machte, was man ihr geben wollte.

„Wir müssen Schluss machen. Zieh dich jetzt an." Meinte Anna bestimmt. Den Blick auf ihr neues Handy gerichtet.

Lydia blickte auf die digitale Designerwanduhr, die an der gegenüberliegenden Zimmerwand hing. Tatsächlich musste Lavals Sekretärin jeden Moment auftauchen. Sie eilte zur Wohnungstür, nahm dort einen abgestellten schwarzen Stoffbeutel auf und lief ins Badezimmer. Die Tür ließ sie dabei offen, wie Anna erstaunt feststellte. Tatsächlich kroch sie auch angezogen in Bluejeans und weißem Shirt, auf dem Boden herum, kam zu Anna rüber, um vor ihren Stiefeln den Kopf auf die Hände zu legen, ähnlich einem Hund der in Begriff war sich zu strecken.

„Ich würde gerne auf die Toilette gehen, Herrin. Ich muss Groß und Klein."

Die junge Frau riss die Augen auf und konnte kaum glauben, was sie gerade gehört hatte. Selbst dazu sollte sie eine Erlaubnis erteilen?

„Warum übertreibst du so? Du musst deshalb nicht fragen."

„Bitte, Herrin. Es tut schon sehr weh."

Anna blickte ungläubig auf die Frau herunter. Was würde sie noch für Gestalten treffen? Sie vermochte es sich nicht vorzustellen. Sie kam sich wie in Lavals Puppentheater vor und er ließ immer mehr von seinen Marionetten für sie tanzen.

„Geh schon. Und danach erzählst du mir, wie du so geworden bist. Das ist nur noch krank."

Die Sklavenfrau erzählte ihr kurz darauf von ihrer ersten Begegnung mit Laval. Davon, dass sie bereits in die Szene hineingeschnuppert, aber mit den für sie in Frage kommenden Spielpartnern keine sonderlich guten Erfahrungen gesammelt hatte. Fast hätte sie gefrustet in ihr normales Leben zurückgefunden, doch der nette Schönheitschirurg hatte sie davor bewahren können und ihre Leidenschaft gekonnt zur Passion gemacht. Begeistert erzählte sie von den ersten Treffen, von Schmerz und Lust, die sie durch seine Hand erfahren durfte, von den Demütigungen, mit denen er ihre Hörigkeit testete. Irgendwann winkte Anna ab, sie hatte genug gehört. Vielleicht hatte sie ja das Problem und es war ganz in Ordnung, wenn man solch ein Leben führen wollte.

„Vielleicht sollte ich die Rolle tauschen? Du scheinst viel glücklicher zu sein als ich."

Lydia war anderer Meinung.

„Ihr seid jung, Herrin. Noch zu sehr gefangen in eurem alten Leben. Mein Herr hat mir erzählt, wie sehr er euer Talent schätzt und wie viel ihr ihm bedeutet. Lasst euch von ihm helfen, ihr werdet es so wenig bereuen, wie ich es getan habe."

Anna hatte keine Lust mehr auf dieses Gespräch, lehnte sich zurück und zeigte sich unsagbar erleichtert, als ihr Smartphone ein lautstarkes Zeichen von sich gab.

„Okay, ich mache euch auf." Beantwortete sie die eingegangene Nachricht.

Neue Forderungen

Wenig später standen Ralf und Katrin in der Wohnung und Anna konnte für einen kurzen Moment ihre zukünftige Rolle vergessen.

Der nächste Tag verlief ähnlich wie der zuvor. Zati zeigte sich Anna gegenüber als umsichtiger Lehrer, forderte sie streng, motivierte aber gleichermaßen mit seiner fröhlichen Art und guten Laune, die er regelrecht zu verströmen schien. Schade, dass er schwul war, Anna hätte sich ansonsten mehr von ihm gewünscht.

Mittags war Laval an der Reihe und der zog sie weiter konsequent in seine Welt hinein, fordert von ihr seine Fußsohlen mit dem Rohrstock zu prügeln und gebot ihr erst aufzuhören, als seine Sohlen nur noch wundes Fleisch zeigten. Natürlich hatte er ihr auch an diesem Tag dargelegt, wie sehr er sie in der Hand hatte und ihr alles geben und genauso gut wieder nehmen konnte. In der Umzugskabine philosophierte er über seine Welt des SM, erzählte stolz von dem was er darin erreicht hatte und dass er einer der wenigen Menschen war, die sich auch öffentlich dazu bekannten. Er hatte keine Hemmungen diesbezüglich und erklärte Anna das der Sadomasochismus Ähnlichkeiten zur Esoterik aufwies. Diejenigen die sich ihr verschrieben wurden für ein wenig bekloppt gehalten, insgeheim aber interessierte sich fast die gesamte Erwachsenenwelt dafür. Sie stellte einen alternativen Lebensstil da, genauso wie jene des BDSM. Anna hörte ihm aufmerksam zu, erwiderte aber nichts. Sie wollte ihn auf Abstand halten und jedes positive Gefühl ihm gegenüber unbedingt vermeiden. Ihm schien es ihr gegenüber ähnlich zu gehen, das bewies er ihr wieder einmal deutlich.

"Du musst dich noch einmal von mir operieren lassen, Anna. Ich habe eine lukrative Anfrage bekommen, die Kundin will aber erst dann ernst machen, wenn sie sich des Erfolges sicher sein kann. Ich überweise dir denselben Betrag wie beim letzten Mal?"

„Sie haben gesagt ..." Laval unterbrach sie mitten im Satz.

„... dass ich dich operieren werde, nicht aber wie oft."

„Wenn du einwilligst, lasse ich, nach der OP, den Passus aus unseren Vertrag löschen. Das verspreche ich dir."

„Und was wollen sie an mir verändern?" Anna konnte nicht verhindern, dass sich Tränen aus ihren Augen lösten und über ihre Wangen nach unten verliefen.

„Eine Domina heult nicht, reiß dich zusammen." Laval spuckte seine Worte regelrecht vor ihr aus.

„Ich möchte dir die beiden unteren Rippenpaare entfernen. Das hat keine gesundheitlichen Folgen für dich, nur deine Taille wird sich dann noch einmal um weitere zehn Zentimeter verjüngen. Wenn ich mich richtig erinnere, wären es dann 48 Zentimeter? Das wird ganz gut aussehen, denke ich."

„Und wenn ich `Nein` sage?" Anna nahm ihren ganzen Mut zusammen.

„Dann ist dein Bruder für dich Geschichte." Er meinte es ernst, sie sah es ihm an.

„Können wir den Vertrag nicht vergessen? Ich gebe ihnen das Geld und gehe zu meinem Vater zurück."

Laval empfand kein Mitleid für sie, erklärte sich ihr gegenüber aber wenigstens frei von Spott und Hohn, zumindest was seinen Tonfall betraf.

„Mit deinen Vater habe ich mich arrangiert, Anna. Gegen eine kleine Apanage wird er das Sorgerecht an das Amt abgeben, mit der Begründung dem Jungen nicht mehr gerecht werden zu können. Du kennst ihn. Würde ihn ein Sozialarbeiter so zu Gesicht bekommen, unser Ralfi wäre schon im Heim oder bei Pflegeeltern. Dort bekommt er dann einen neuen Namen, weißt du? Und so wie ich deinen Alten kenne, wird er diesen schnell vergessen. Deinen allerdings weiß er. Undankbare Schlampe hat er dich geschimpft. Tja, im Gegensatz zu mir, weiß er deine Talente nicht zu schätzen. Also Anna? Wie sieht es aus? Kann ich morgen die Messer wetzen?"

„Du bist ein Schwein!" Stellte sie mit gebrochener Stimme fest.

„Ich weiß. Du bist nicht die Erste, der das auffällt. Das ist meine Gabe. Und gleichzeitig mein Fetisch. Ich schubse gerne Menschen herum, mache sie mir gefügig und nutze sie nach Belieben. Den wenigsten fällt das im Übrigen auf, da bist du eine Ausnahme."