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Zur Domina gemacht Teil 04

Geschichte Info
Treffen mit Gülen, Lydia, Peters Geständnis.
8.5k Wörter
4.7
8.6k
2
0

Teil 4 der 22 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 06/18/2020
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Ausblick in die Vergangenheit

Die Vorstadtstraße in der Laval lebte, lag wie ausgestorben vor Anna. Sie ging ein Stück den Gehweg entlang, ihr Handy am Ohr, in der Absicht für die Rückfahrt zur Wohnung ein Taxi zu ordern. Doch es blieb beim Besetztzeichen und so setzte sie ihren Weg die Straße runter fort und gab sich dabei ihren Gedanken hin. Ein Jahr und ihr Leben hatte sich grundlegend geändert. Wo würde sie jetzt stehen, wäre sie mit ihrem Bruder beim Vater geblieben?

Peter kam ihr in den Sinn, ihr alter Trainer, einen Menschen den sie immer für jemanden gehalten hatte, der besser war als der Durchschnitt. Aufrichtig um die Jugend bemüht, Ansprechpartner, Ratgeber und Freund. Wie viel hatte sie ihm zu verdanken, wie oft hatte er ihr aus der Verzweiflung herausgeholfen? Das alles zählte für sie nicht mehr, er hatte sie regelrecht an Laval verkauft, im vollen Bewusstsein, was aus ihr werden würde. Daran glaubte sie fest.

Sie dachte auch an die damalige Nachbarin. Gülen hatte immer zu ihnen gehalten, sie versorgt, wenn es eng wurde und sie sonntags zu den Eltern mitgenommen, bei denen es immer etwas Warmes zum Essen gab. Die türkischstämmige Freundin hatte Ralf auch zu sich geholt, wenn Anna mal ausgehen oder eine Freundin besuchen wollte. Die Nachbarin hatten den Jungen lieber bei sich gewusst, als allein mit seinem alkoholsüchtigen Vater.

Sie sah sich um, ihre Gedanken rasten. Sollte sie nicht einfach zu ihrem alten Zuhause fahren und bei der Nachbarin anklingeln? Sie war ein Mensch, dem sie wirklich vertrauen konnte. Jemand, der sie vielleicht verstehen würde und ihre getroffenen Entscheidungen nicht sofort verurteilte. Sie hatte so viel Redebedarf gegenüber einem Menschen, der kein Eigeninteresse an ihr hatte.

Sie fasste einen Entschluss, hob das Handy an ihr Ohr und wählte erneut den Taxiruf. Dieses Mal hatte sie Glück und die Frau von der Zentrale meldete sich.

Zwanzig Minuten dauerte die Fahrt durch die Stadt. Es gab nur wenige Fahrzeuge auf den Straßen, typisch für die frühe Nachmittagszeit. Der Fahrer, ein schmieriger Typ, mit schulterlangen, verfilzten Haaren warf ihr durch den Rückspiegel immer wieder begehrliche Blicke zu, sie störten Anna sehr. Sie war erleichtert, als sie endlich aus dem Wagen steigen konnte und legte dem Mann wortlos einen Geldschein in die Mittelkonsole. Es war eigentlich viel zu viel gewesen, doch hatte sie keine Lust darauf gehabt, zu warten, bis er ihr das Rückgeld erstattet hatte. Wahrscheinlich bildete er sich sogar noch etwas darauf ein.

Die alte Mietskaserne aus den Siebzigern lag jetzt direkt vor ihr, so wie Anna sie vor ziemlich genau einem Jahr verlassen hatte. Die Außenwände des Erdgeschosses beschmiert von Graffiti, die Haustür an vielen Stellen mit Beschlägen geflickt, die wenigen Müllcontainer, aus denen der Abfall der ganzen Siedlung herausquoll.

Auf einmal kam ihr das Taxi gar nicht mehr so abstoßend vor. Sollte sie vielleicht doch lieber zurück in die Wohnung? Sie überwand sich, ging auf die Haustür zu, durch die sie vor einem Jahr, zusammen mit ihrem Bruder, vor dem Vater geflohen war. Auf dem Vorplatz des Hauses war niemand zu sehen, wie sie dankbar feststellte.

Sie wartete auf den Fahrstuhl, dessen Tür sich schließlich vor ihr quälend langsam und mit einem ächzend, schrillen Begleitton öffnete, legte ihren, von feinstem Leder verhüllten Zeigefinger über die Taste 3 und fuhr hinauf zu der Wohnung, in der sie den größten Teil ihres Lebens verbracht hatte.

Diese Wohnungstür dort vorne rechts, ihr Vater würde zu Hause sein. Sie musste nur anklopfen und er würde vor ihr stehen. Wie würde er auf sie reagieren? Vielleicht hatte er seine Kinder vermisst? Sich eventuell sogar verändert? Anna machte sich keine Illusionen. Der Vater wusste, wo seine Kinder wohnten, er hätte jederzeit den Kontakt zu ihnen suchen können.

„Kann ich ihnen helfen?"

Anna erschrak und wandte sich zu der Tür der Nachbarin um. Gülen sah aus wie immer. Ihre langen schwarzen Haare zum Zopf gebunden, das charismatische Gesicht durch ein aufwendiges Make-up noch betont, musterte die Deutschtürkin die vermeintliche Fremde, mit einem misstrauischen Gesichtsausdruck. Von der Figur eher klein und rundlich, wirkte sie dennoch aktiv und energisch auf andere Menschen.

„Erkennst du mich nicht?" Fragte Anna leise.

Gülen musterte die hochgewachsene Blondine erstaunt. Streng und leblos wirkte deren Gesicht, so attraktiv ihre Züge dabei auch sein mochten. Und wie sie erst gekleidet war. Das konnte nicht sein, Anna hatte immer Jeans, T-Shirt oder Sportanzüge getragen.

„Anna? Ich höre zwar deine Stimme, aber diese Tussi hier bist du nicht." Gülen starrte sie an, als ob ein Monster vor ihr stehen würde, dass sie zu verschlingen suchte.

Anna versuchte zu lächeln, aber ihre Mimik spiegelte nur deren Hilflosigkeit wider.

„Kann ich zu dir reinkommen?"

Gülen war immer noch überfordert mit dem Anblick, den ihr Anna bot. So sehr konnte sich doch niemals ein Mensch verändert haben. Zumindest nicht in nur einem Jahr.

„Du, ich habe gerade Besuch. Kannst du später wiederkommen?"

Der Blick der ehemaligen Nachbarin blieb an Annas Outfit kleben. Die Kleidung aus Latex und Leder saß so passgenau, als ob es sich bei ihr um eine zweite Haut handeln würde. Anna sah einfach nur strange aus in dieser Kluft.

„Ich gehe mal lieber. Bevor er mich hört." Meinte Anna leise, drehte sich zur Tür um, hinter der sie vor einem Jahr noch gewohnt hatte und wollte dann wieder den Hausflur zurück zum Fahrstuhl gehen. Gülen blickte ihr nach, zögerte kurz, dann hielt sie ihre ehemalige Nachbarin auf.

„Jetzt warte!" Anna blieb stehen und wandte sich zu der kleinen Frau um.

„Komm schon rein."

Gülen trat aus der Tür und ließ Anna an sich vorbei in die Wohnung treten. Die junge Frau hing ihre teure Jacke an der Garderobe auf und ging den kurzen Flur hindurch zum Wohnzimmer. Sie kannte sich aus und Gülens letzte Zweifel schwanden mit dieser Feststellung.

„Das ist so krass."

Ein junger Türke saß auf der Couch und blickte in Richtung Fernseher. Sein Haar war völlig zerzaust und er hatte Lippenstift auf seiner Wange. Anna lächelte. Kein Wunder, dass es der Nachbarin nicht gepasst hatte. Früher hatte sie eher zurückgezogen gelebt, jetzt schien ihr nach mehr Gesellschaft zu sein.

„Hallo, ich heiße Anna."

Der junge Mann blickte zu ihr auf, sein Mund öffnete sich langsam, schloss sich wieder, dann hob er seinen rechten Arm und kratzte sich verlegen an seinem Hinterkopf.

„Eh, oh, ich ..."

Gülen, die hinter Anna den Raum betreten hatte, schien ziemlich ungehalten über die Reaktion ihres „Besuchs" zu sein.

„Was geht mit dir? Weißt nicht mehr wie du heißt?"

Der junge Mann erhob sich und streckte Anna seinen Arm entgegen.

„Ich bin Mehmet. Hi!"

Anna bot ihm ihre behandschuhte Hand zum Gruß an, die er mit verwunderte Miene drückte. Verlegen blickte er zu Gülen rüber, griff nach der Fernbedienung auf dem Sofapolster neben sich und schaltete den Fernseher aus.

„Setz dich, bitte. Magst du etwas trinken?"

Anna bat um ein Glas Wasser.

Gülen holte es ihr, stellte es vor Anna auf den niedrigen Glastisch und setzte sich zu ihrem Freund.

„Was sind das für Klamotten? Wo bekommt man so etwas?"

„Du ich ..."

Anna zeigte sich verlegen, wusste nicht, wie sie sich Gülen erklären konnte.

„Ich bekomme sie jeden Tag gestellt. Manchmal werden Fotos gemacht..., danach kann ich sie dann behalten."

Gülen beugte sich vor, ließ ihre Finger über Annas Top gleiten und seufzte.

„Das fühlt sich verdammt noch mal geil an."

Sie wandte sich zu ihren Freund um.

„Tut mir leid, Mehmet, aber du musst gehen, ich bin gerade lesbisch geworden." Sie lachte und Anna fiel mit ein. Es war eine Situation, die sie von ihrer Vergangenheit her kannte. Es tat ihr so gut in diesem Moment.

„Bist du operiert worden?" ,fragte Gülen ungeniert. „Deine Lippen, die Titten. Du hattest schon immer eine Mörder-Figur besessen, aber das jetzt. Scheiße, ich würde töten für solch ein Aussehen."

„Ich mag nicht so gerne darüber reden, okay? Ich freue mich einfach, dass ich dich wiedersehen kann."

Gülen fühlte, dass etwas mit Anna nicht stimmte.

„Wie geht es Ralfi? Wo seid ihr jetzt überhaupt? Ihr habt euch nicht mehr gemeldet und dein Alter hat nur gemeint, dass ihr abgehauen seid und der Teufel euch holen soll."

„Ihm geht es super. Du würdest ihn nicht wiedererkennen."

Gülen lachte.

„Wieso? Trägt er jetzt auch so ne Fetischkluft und hat dicke Hupen?"

Anna bekam einen regelrechten Lachanfall, Gülen war ganz die Alte.

„Ihm geht es einfach besser. Er spricht jetzt ganz normal für sein Alter und wird im nächsten Jahr eingeschult. Von daher war es gut, dass ich abgehauen bin."

„Und wann sehe ich ihn wieder?" Gülens Stimme klang auf einmal gereizt. „Ihr könnt nicht einfach so abhauen, ihr beide seid meine Familie."

„Wir bleiben jetzt in Kontakt, versprochen."

Sie blickte zu Mehmet rüber, der bisher seine Augen nicht von ihr abgewendet hatte. Sie sah es ihm nach, war halt so.

„Und ihr beiden? Wie lange seid ihr schon zusammen?"

Gülen blickte ihren Freund an und boxte ihm hart auf den Oberarm.

„Spinnst du jetzt? Fängst noch das Geifern an, du Arschloch."

Mehmet wandte sich der Freundin zu, sich dabei wieder nervös am Hinterkopf kratzend.

„Zusammen?" Meinte Gülen mit wütenden Unterton. „Ab und an darf er mich besuchen und wir labern ein wenig. Mehr ist da nicht."

Der junge Mann blickte Gülen erstaunt an, dann sah er zum Fenster hinüber. Anna war nicht blöd, Gülen wollte nur nicht zugeben, dass etwas mit ihm lief.

„Und dein Job?"

Gülen stöhnte auf.

„Mächen, ich bin fast pleite. Meine Chefin hat abgebaut und die Befristeten nicht verlängert. Selbst dein Vater scheint jetzt mehr Kohle zu haben als ich. Fast hätte ich ihn angesprochen und gefragt, ob er mir etwas leihen kann. Keine Ahnung was sich bei ihm verändert hat."

Ihr kam ein Gedanke und sah Anna erstaunt an.

„Schickst du ihm etwas? Ich meine dir geht's gut, das sieht man."

Anna verneinte.

„Nein, damit habe ich nichts zu tun."

Sie sah zu Mehmet rüber, der sie schon wieder im Blick hatte. Er schien ziemlich auf sie abzufahren. Laval hatte Recht, es brauchte wirklich nicht viel um die Fantasie der Männer anzuregen. Wer weiß, was der Junge sich gerade vorzustellen versuchte.

„Kannst du mal kurz rausgehen, Mehmet? Bitte! Wirklich nur ein oder zwei Minuten."

Anna hatte sich gegenüber einem Mann lange nicht mehr so freundlich gezeigt.

Der Junge erhob sich, warf Gülen einen seltsamen Blick zu, trat hinaus auf den Flur und schloss die Tür hinter sich.

„Warum das denn jetzt? Weil er dich die ganze Zeit angafft?", fragte die Türkin verwundert.

Anna verneinte.

„Hier! Das schulden wir dir."

Sie reichte Gülen eine kleine Lederbörse.

„Du kannst mir gerne das Portemonnaie schenken, aber die Kohle behältst du. Beleidige mich nicht, Anna. Ich zieh wieder zu meinen Eltern und gut ist. Nicht schlimm, du kennst sie ja."

Eine peinliche Pause entstand zwischen den Frauen. Gerne hätte Anna ihr Angebot erneuert.

„Du modelst also? Ist es das? Bekommst du dafür so viel Geld?"

Anna schüttelte ihren Kopf.

„Ich erzähle dir das ein anderes Mal, versprochen. Danke, dass ich hier sein durfte."

Gülen wollte sie überreden zu bleiben, doch Anna stand auf, ging zur Flurtür und bat Gülens Freund oder was er auch immer sein mochte, wieder herein.

„Warte, Anna! Ich bring dich noch zur Tür."

Gülen folgte ihr aus dem Wohnzimmer heraus, während der junge Türke im Vorbeigehen Anna unverhohlen auf den Po blickt. Die Alte sah einfach nur heiß aus. Er kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf und ließ sich wieder in die Polster des Sofas fallen, dabei ungeniert in seine Hose greifend.

„Gib mir deine Nummer! Wenn du dich nicht meldest, tue ich das. Am besten auch die Adresse. Anna ihr haut nicht vor Menschen ab, die euch lieben. Das geht einfach nicht."

Anna drückte die Freundin an sich, küsste sie auf beide Wangen, hielt sie fest und tat sich schwer damit, sie wieder loszulassen. Tränen liefen ihre Wangen hinunter, sie konnte es einfach nicht verhindern.

„Gülen, ich melde mich. Vertraue mir, ja? Es ist besser, wenn du nicht weißt, wo ich wohne. Glaub mir bitte."

Die Freundin deutete Annas Bitte falsch.

„Sag mal, schämst du dich für mich?"

Anna lachte und wischte sich die Tränen ab.

„Ich schäme mich für mich, okay? Es hat nichts mit dir zu tun, ich lieb dich doch."

Die Türkin atmete tief durch, gab sich aber mit dieser Erklärung zufrieden. Anna war keine Lügnerin und hatte immer zu ihr aufgesehen.

„Na schön. Aber wehe, wenn nicht, dann gibt es den Arsch voll."

Anna lachte erneut, herzlich und ungehemmt. Sie konnte einfach nicht anders, hatte dieser Satz doch eine ganz andere Bedeutung für sie, als Gülen es ahnen konnte.

Die Wohnungstür hinter Anna öffnete sich und ein Mann mit müdem und aufgequollenen Gesicht starrte durch den schmalen Türspalt. Seine glasigen Augen waren auf die beiden Frauen gerichtet.

„Was seid ihr so laut? Kennt ihr keine Mittagszeit?"

Anna erstarrte, wandte sich zu ihrem Vater um, blickte ihm direkt in die Augen.

Er sah sie an, blickte ungeniert auf ihren Ausschnitt und sah dann fragend zur Nachbarin rüber.

„Hattet ihr jetzt einen Dreier? Es reicht mir schon, wenn ich dein Herumgestöhne ertragen muss. Deine Eltern würden sich schämen, wenn sie das mitbekämen. Lass dich von deinem Muckel das nächste Mal leiser ficken, du Schlampe!"

Gülen blieb von den Worten des Nachbarn unberührt.

„Ich werde es ihm ausrichten, Herr Pelzig. Danke!"

Die Wohnungstür schloss sich hinter dem Mann, dann wurde es wieder ruhig im Gang.

Für Anna war es ein Ausblick in ihre Vergangenheit. In diesen Moment war sie Laval fast dankbar.

„Ich gehe jetzt lieber.", flüsterte sie.

Gülen umarmte sie noch einmal und küsste sie erneut.

„Du meldest dich!" Anna versprach es, löste sich von ihrer Freundin und eilte den Hausflur entlang, zurück zum Fahrstuhl.

Deal mit Lydia

Kaum das Anna die Tür zur Wohnung geöffnet hatte, krabbelte Lydia, wie immer nackt, auf sie zu und begann ihre Stiefel zu küssen.

Es war ein Ritual, das sich ständig wiederholte und eines der wenigen Zugeständnisse war, die Anna der Sklavenfrau in Sachen SM machte.

„Sie waren lange unterwegs gewesen, ich habe mir Sorgen um euch gemacht, Herrin."

Anna schloss ihre Augen und wartete darauf, dass ihre Wut auf diese Frau wieder abflaute.

„Zeig mir dein Handy!"

Die Sklavin vergaß in diesem Moment die Etikette, blickte erstaunt zu ihr auf und wusste nicht, wie sie auf den Wunsch ihrer Herrin reagieren sollte.

Anna sah rüber zur Wanduhr, noch eine halbe Stunde, dann würde Katrin und der Kleine kommen.

„Du hast mich verstanden?"

Lydia nickte. Ahnte, was es mit dem Wunsch der Domina auf sich hatte.

„Ich darf das nicht, sie wissen doch..."

Ein heftiger Schlag traf die Sklavenfrau im Gesicht, gefolgt von einem weiteren.

„Wo hast du es?"

Lydia stellte sich quer, sie konnte viel ertragen, war belastbar, wie man das in der Szene nannte.

„Nein, ich darf das nicht."

Die Domina blickte verächtlich auf die tätowierte Frau herunter. Es gab nicht viele Plätze, an denen Lydia das Gerät aufbewahren konnte. So suchte sie zuerst in dem Kleidersack der Frau, schließlich hatte die Sklavin nicht ahnen können, dass ihre Herrin auf einmal Interesse daran zeigten würde.

„Siehst du? Hat nicht lange gedauert."

Anna überlegte. Laval war nie in den direkten Kontakt mit seiner Sub getreten. Kein einziges Mal in dem vergangenen Jahr. Das würde so bleiben, solange sich Lydia regelmäßig bei ihm meldete, dessen war Anna sich sicher. Sie musste die Sklavin nur unter Kontrolle halten.

Sie blickte auf die glatzköpfige Frau herunter, die mit besorgten Gesichtsausdruck zu ihr aufsah.

„Was starrst du mich an? Hast du deine eigenen Regeln vergessen?"

Anna drückte den Absatz ihres Stiefels in Lydias Oberschenkel, die daraufhin ein klägliches Jaulen hören ließ. Sofort senkte die Sklavin ihren Blick und harrte der Dinge, die jetzt unweigerlich kommen mussten.

Lydias Handy besaß einen Fingersensor, als packte Anna das rechte Handgelenk der Sklavin, verdrehte es mit aller Kraft und drückte die Fingerspitze von Lydias Daumen auf den runden Knopf des Mobiltelefons. Es klappte, jetzt musste man nur noch das Passwort ändern. Noch einmal musste sie dazu der Sklavin Gewalt antun, dann hatte Anna die Kontrolle über das Gerät bekommen.

„Bitte Herrin. Pierre wird sehr ungehalten sein."

Anna setzte sich auf die Couch und warf von dort aus Lydia einen verächtlichen Blick zu.

„Das liegt nur an dir, Süße. Komm her!"

Anna überflog den Chatverlauf und fand schnell den Thread der beiden. Während Lydia detaillierten Bericht erstattete, antwortete Laval kurz angebunden und knapp.

„Ich werde dir jetzt einen Vorschlag machen, es wäre für uns beide besser, wenn du darauf eingehen würdest. Verstanden?"

Lydia nickte, ohne dabei ihren Kopf zu heben.

„Bist du hier bei mir glücklich? Und lüg mich nicht an!"

Die Sklavin schwieg. Wahrscheinlich fehlt ihr die Vorstellung davon, worauf die Frage der Domina abzielte.

„Nein." Kam es kaum hörbar aus ihrem Mund.

„Was vermisst du?" In diesem Moment interessierte es Anna wirklich. Sie hatte noch nie mit Lydia über deren Verlangen gesprochen.

„Ich möchte eure harte Hand spüren, Herrin. Eure Strenge. Kontrolliert mich, seid bitte nicht mehr so nett zu mir!"

Anna fühlte sich bleischwer in diesen Moment. Sie war nichts weiter als Mittel zum Zweck für all diese kranken Geister.

„Als Gegenleistung wirst du nur noch das Laval schreiben, was ich dir befehle, haben wir einen Deal?"

Lydia zögerte. Sie schien ihren Herren auf keinen Fall verärgern zu wollen.

„Wenn du nicht einwilligst, schreibe ich die Nachrichten selbst, aber dann wird er über kurz oder lang Verdacht schöpfen."

Lydia überlegte angestrengt, sie hatte keine Wahl.

„Einverstanden."

Anna lächelte. Sie begann ein riskantes Spiel, aber in ihrem Kopf zeichnete sich eine Möglichkeit für sie ab, die immer mehr an Konturen gewann. Ein Weg, den sie vielleicht gehen konnte.

„Zieh dich an. Ab morgen bekommst du deine Herrin von mir, die du dir so sehr gewünscht hast. Vielleicht werden wir ja dann doch noch Freunde."

Sie grinste zynisch und der Sklavin lief ein kalter Schauer über den Rücken. Nicht weil sie sich vor der Domina gefürchtet hätte, sondern aus Vorfreude auf den kommenden Tag.

Das Studio

Nach einer durchwachten Nacht stand Anna am nächsten Morgen völlig übermüdet auf. Sie brauchte eine Weile, bis sich ihre Gedanken ordneten und ihr Körper bereit war sich ihrem Willen zu fügen.

Lydia hatte Ralf schon geweckt. Anna konnte sein quietschiges Lachen hören. Die beiden waren im Bad und die Sklavin sorgte dafür, dass der Kleine sich ordentlich wusch und anzog. Katrin würde gleich kommen, um ihn in die Kita zu bringen, vorher aber den Kleiderplan mit ihr durchgehen wollen. Mittlerweile hatten sich zwei große Wandschränke mit der bizarren Wäsche gefüllt und Lavals Sekretärin schleppte nicht mehr jeden Tag aufs Neue einen Wäschesack zu ihrer Wohnung hinauf.

Eine halbe Stunde später war Katrin fort und Lydia kümmerte sich um ihre Herrin. Sie war gespannt wann die Domina das Spiel beginnen würde, zog sich mit hastigen Bewegungen aus, stopfte ihre Kleidung in ihren Beutel hinein und kroch zu Anna hinüber, die sie gelangweilt von dem breiten Doppelbett aus betrachtete.

„Zieh mich aus, dann gehen wir duschen."

In Lydia begann es zu arbeiten. In diesem Moment ging für sie ein Traum in Erfüllung. Sie hatte Anna schon oft im Bad bedient, gerade wenn die Herrin das Bedürfnis hatte sich mit ihr zu unterhalten, musste dabei aber immer eine gewisse Distanz zu ihr halten.