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Zur Domina gemacht Teil 11 Band II

Geschichte Info
Extremer Kunde, Streit mit Benny, ein Tierparkbesuch.
10.9k Wörter
4.71
7.2k
0

Teil 11 der 22 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 06/18/2020
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4. Bennys neue Kollegin

Der Arbeitstag war für Benny heute anders gewesen, als die der Wochen zuvor. Er hatte Pausen einlegen können, mit den Gästen Unterhaltungen geführt, Bestände kontrolliert und sich in Ruhe Gedanken darüber gemacht, wie er das Angebot für Longdrinks und Cocktails an seiner Bar ausbauen könnte.

Das Café hatte sich in den letzten Monaten deutlich gemausert. Das war auch ihm zu verdanken, das spürte Benny nur all zu deutlich. Noch vor Kurzem waren es vor allem ältere Besucher gewesen, die das Lokal besucht hatten, doch durch moderneres Auftreten und zeitloser Unterhaltungsmusik kamen jetzt auch jüngere Kunden, um es sich in den alten stilvollen Gemäuern gutgehen zu lassen.

Dabei hätte man schon vor Monaten neben den wenigen Aushilfen eine tüchtige Vollzeitkraft benötigt, doch Häger wartete so lange ab, bis Benny schließlich das offene Gespräch mit ihm gesucht hatte. Ohne Umschweife erklärte er sich seinem Chef und teilte ihm ganz offen mit, dass er die Schnauze voll hatte.

Chara war eine imposante junge Frau. Mittelgroß, drahtig und mit einem ausgesprochen hübschen Gesicht gesegnet, wirkte sie kess und apart zugleich. Ihre hellen grünen Augen blickten aufmerksam und gleichzeitig frech in die Welt, während ihre dunkle, etwas heiser klingende Stimme keine Mühe hatte, den Gegenüber in ihren Bann zu ziehen.

Hatten sie beide einmal einen Zeitraum, in dem es ruhiger wurde, erzählte sie Benny von ihrer Familie, die in einem Dorf in der Pfalz einen Hof besaß. Sie schien dort eine sehr schöne Kindheit durchlebt zu haben, zumal sie oft in der Heimat ihres Vaters gewesen war, der als gebürtiger Ire in der in Deutschland stationierten britischen Armee gedient hatte. Ihre Mutter war Deutsche und hatte den Bauernhof mit in die Ehe eingebracht.

Fachlich war die junge Frau überaus kompetent. Sie war eine ausgebildete Hotelfachfrau, besaß umfassende Gastronomieerfahrung und ein Gedächtnis, das Benny immer wieder zum Staunen brachte. Chara sang in zwei Bands und brauchte diese Fähigkeit, um sich die vielen Liedtexte schnell merken zu können. Überhaupt schien das Singen der Mittelpunkt in ihrem Leben zu sein, denn wenn sie sich nicht mit Benny unterhielt, sang sie leise vor sich hin.

Benny konnte heute früher freimachen. Eine Möglichkeit für ihn, einige der angesammelten Überstunden wieder loszuwerden. Chara war ein echter Glücksgriff für den kleinen Betrieb, denn sie konnte nicht nur den Service übernehmen, sondern auch die Bar.

„Hast du eigentlich eine Freundin, Benny?"

Der Junge blickte erstaunt zu seiner Kollegin rüber, die auf der gegenüberliegenden Seite der Theke stand.

„Eh ..., schon, ja."

Sie nickte, griff über die Theke hinweg nach einem Lappen, der neben der Spüle lag und wischte mit ihm über ihr Tablett.

„Schade. Wir hätten sonst was zusammen machen können."

Benny war noch nie so unverhohlen von einer Frau angesprochen worden, schon gar nicht von solch einer attraktiven. Abgesehen von Anna natürlich, aber das hatte ja andere Hintergründe gehabt, wie er wusste.

„Was hättest du denn mit mir machen wollen?"

Chara prüfte die Sauberkeit ihres Tabletts und legte den Lappen anschließend wieder zurück an seinen Platz.

„Na irgendwas. Ein wenig Bummeln gehen, was essen und trinken ..., vielleicht danach zu mir, für ein wenig Ficken?"

Sie grinste breit, behielt ihn im Blick ihrer grünen Augen und wartete sichtlich gespannt auf seine Reaktion.

Bei Benny ging bei dieser Vorstellung die Lampe an. Er war knallrot im Gesicht geworden.

„Ist das dein Ernst?"

Chara zwinkerte ihm zu und nickte.

„Klar, warum nicht? Ist doch nichts dabei. Mann muss doch nicht gleich ineinander verliebt sein, um sich in dieser Hinsicht ein wenig Spaß zu gönnen."

Benny hatte mit dieser Feststellung wirklich Probleme.

„Und ein Freund hast du nicht?"

Sie hob ihre Schultern.

„Du, ich bin nicht so der Beziehungsmensch. Ich finde den damit einhergehenden Besitzanspruch einfach bescheuert, verstehst du? Wenn mir ein Mann gefällt, frag ich ihn, ob er mit mir eine Nacht verbringen möchte. Die Betonung liegt dabei auf ‚eine'."

„Ist das bei Musikern so üblich?"

Chara gab ihm recht.

„Ich denke schon. Man versteht es einfach in diesen Kreisen, miteinander locker umzugehen."

„Und ich gefalle dir?"

Die junge Rothaarige nickte.

„Ja, vor allem dein Nasenring. Traut sich nicht jeder, so etwas zu tragen. War auch der Grund, warum ich dich jetzt gefragt habe."

Sie musterte ihn nachdenklich.

„Aber mach dir keine Sorgen, wenn du eine Freundin hast, bist du für mich tabu."

Bennys Gedanken rasten. Noch nie hatte er eine Frau so freizügig mit ihren Verlangen umgehen sehen.

„Wäre nett, wenn du mich jetzt nicht für ne Schlampe hältst. Jeden Typen frage ich so etwas nicht." Stellte sie noch beiläufig fest, den Blick wieder auf die wenigen belegten Tische im Gastraum gerichtet.

„Nein, natürlich nicht." Stotterte der Barkeeper.

Chara ging zum Fenster und blickte hinaus auf den Markt. Wieder hatte sie ein Lied auf ihren Lippen, spielte mit ihren Zopf und ging einem eintretenden Gast entgegen, um ihm bei der Wahl eines Sitzplatzes zu helfen.

Schlampe? Eher etwas wunderlich, wenn er ehrlich war. Gestern hatte sie ihn gefragt, ob er schon Erfahrungen mit Drogen gemacht hatte. Egal, sie war ansonsten in Ordnung, ausgesprochen fleißig und die Zeit verflog mit ihr im Eiltempo. Eigentlich war sie genau das, was Benny sich für den Job gewünscht hatte.

Zwei Stunden später, es war noch ziemlich viel Betrieb, öffnete Anna die Tür des Cafés, ließ Ralf an sich vorbei in den Gastraum stürmen, der schnurstracks hinter die Theke gelaufen kam und sich von Benny auf den Arm heben ließ.

„Na, du Racker? Alles klar?"

Der Junge nickte, griff nach Bennys blauer Krawatte und zupfte an deren Knoten herum.

„Gülen ist da!"

Er deutete auf eine junge Frau mit langen braunen Haaren und einem sehr attraktiven Gesicht. Sie war zwar mollig, wirkte aber dennoch sehr ansprechend, wie Benny fand.

Die junge Deutschtürkin hielt auf ihn zu, umarmte ihn ungeniert und nahm ihn dann demonstrativ von oben bis unten in Augenschein.

„Gut, Blondi, der ist genehmigt."

Anna lachte, ließ sich von ihrem Freund küssen und fragte ihn danach, wann er Feierabend machen durfte.

„Dauert noch. Im Moment ist es zu voll, um Chara allein zu lassen."

Anna wollte gerade an einem der Tische gegenüber der Theke Platz nehmen, merkte auf und blickte fragend zu Benny rüber.

„Chara? Du hast mir bisher nichts von ihr erzählt."

„Doch, habe ich. Du bist nur nicht weiter darauf eingegangen."

Anna erinnerte sich. Stimmt, da war etwas. Gülen war es schließlich, die ihre Gedanken in diese Richtung unterband. Sie wollte sich vor ihrer Freundin nicht eifersüchtig zeigen, auch wenn dieses Gefühl für sie in diesem Moment schwer zu ignorieren war.

„Ist sie das?" Knurrte Anna und deutete auf die Bedienung, die in diesem Augenblick den Gang zur Theke zurückkam.

„Ja, die ist in Ordnung. Glaub mir. Warte, ich stelle euch vor."

Er ging Chara entgegen und deutete auf den Tisch mit seinen drei Gästen.

„Du, meine Freundin ist gerade gekommen, ich würde sie dir gerne vorstellen."

Chara blickte neugierig zu dem Tisch rüber, näherte sich ihm ungeniert und begrüßte zuerst Gülen.

„Du bist Bennys Freundin? Freut mich, ich bin die Chara."

Benny hielt für einen Moment die Luft an. Hätte Annas Blick die Kollegin töten können, sie wäre auf der Stelle gestorben.

„Nein, das bin wohl eher ich."

Chara stutzte, betrachtete die Blondine mit den ernsten Gesichtszügen eingehend und entschuldigte sich dann bei ihr.

„Sorry. Ich habe geglaubt ..., ich meine ..."

Gülen war es schließlich, die rettend in die Situation eingriff.

„Das ist Ralfi, der Bruder meines Liebchens hier und die schaut nicht mehr ganz so böse drein, wenn man sie erst einmal ne Zeit lang kennt."

Anna warf ihrer Freundin einen missmutigen Blick zu, nahm aber die ausgestreckte Hand der Bedienung schließlich an, die verwundert auf ihre schwarzen Lederhandschuhe herunterblickte.

„Hallo." Kam es schmallippig über ihre Lippen.

Chara ging mit bewundernswertem Einfühlungsvermögen über die peinliche Situation hinweg und wandte sich an den Jungen.

„Hallo Ralf. Magst du eine heiße Schokolade trinken? Ich lade dich gerne dazu ein."

„Oh, ja!" Freute sich der Kleine und zeigte dabei deutlich seine Begeisterung.

„Nein! Nicht um diese Zeit. Du musst noch zu Abend essen." Unterbrach Anna die Euphorie ihres Bruders und würgte damit auch den Wiedergutmachungsversuch der Bedienung ab.

Charas Blick sprach Bände. Sie wandte sich ab und ging zu ihrer Kasse zurück, um dort eine Bestellung einzugeben. Benny folgte seiner Kollegin, auch er schien mit Annas abweisenden Verhalten sichtlich Probleme zu haben.

Gülen blickte der rothaarigen Servicekraft nach, beugte sich zu Ralf rüber und suchte den Jungen zu beruhigen, der mit seinen Tränen kämpfte. Er schien solche rauen Töne von der Schwester nicht gewohnt zu sein.

„Wusste gar nicht, dass du so arschig sein kannst." Meinte Gülen beiläufig zu Anna.

„Was? Nur weil Ralf keinen Zuckerschock bekommen soll?"

„Sicher, dass es hier gerade um deinen Bruder ging? Wer´s glaubt."

Anna blickte zu Bennys Kollegin rüber, die ihm in diesen Moment einen kleinen weißen Zettel reichte. Entschuldigte sich ihr Freund jetzt für sie?

„Chara ist hübsch, rastest du deshalb so aus?"

Anna wandte sich überrascht Gülen zu. Auch Ralfs Augen waren in diesen Moment auf sie gerichtet.

„Nur weil Ralf keinen Kakao trinken darf? Tickt ihr noch richtig? Ich muss mir doch erst einmal einen Eindruck von ihr verschaffen."

„Du hast dir doch schon längst einen gebildet. Vielleicht deshalb, weil sie mich für Bennys Freundin gehalten hat? Vielleicht hatte sie geglaubt, dass du zu hübsch für ihn bist?"

Die blonde junge Frau rollte demonstrativ mit ihren Augen.

„Warum nimmst du sie so in Schutz? Du kennst sie doch gar nicht."

Gülen schien die Angelegenheit ziemlich amüsant zu finden.

„Ich finde es nur interessant, dass du so aggressiv reagierst. Ich meine da fragt man sich doch als Frau, warum das so sein könnte."

Anna merkte auf.

„Wie meinst du das?"

Gülens Blick wanderte über den sportlichen Körper ihrer Freundin, unter deren schwarzen Oberteil sich die Kurven ihres üppigen Dekolletees abzeichneten.

„Na wenn eine Frau wie du, so reagiert, dann kann dein Freund kein schlechter sein. In jeder Hinsicht, verstehst du?"

„Du meinst jetzt nicht wirklich ..."

Ralf schmollte noch immer und blickte auf seine Füße herunter. Wahrscheinlich waren seine Gedanken immer noch mit dem Kakao beschäftigt.

„Genau das, Zartheit. Du regst gerade ihre Fantasie an."

Annas Blick richtete sich auf ihren Freund, der wieder ganz in seine Arbeit aufgegangen war.

„Scheiße! Du hast Recht. Wie blöd muss ich sein."

Sie griff nach der rechten Hand ihres Bruders und führte sie an ihren Mund.

„Sorry, Süßer. Ich bin heute nicht so gut drauf. Du bekommst deinen Kakao, einverstanden? Aber ohne Sahne."

Ralf blickte mit Tränen in den Augen zu ihr auf, nickte dann aber. Wahrscheinlich dachte er besser als nichts in diesen Moment.

Gülen deutete auf die rothaarige Bedienung, die in der Zwischenzeit einen anderen Tisch bedient hatte. Anna folgte der Geste ihrer Freundin und hob den Arm, als Bennys Kollegin sie passieren wollte.

„Ja, bitte?" Fragte Chara höflich. Dennoch konnte man deutlich ihre Antipathie spüren, in diesen Augenblick.

„Könntest du uns doch noch einen Kakao bringen? Tut mir leid wegen gerade ..."

Chara blickte auf die so kühl wirkende Blondine mit den braunen Augen herunter. Bennys Freundin besaß ein extremes Aussehen und wirkte in ihren Augen wie eine Pornodarstellerin, die sich selbst auf eine Hülle reduziert hatte. Auf solch einen Frauentyp sollte ihr neuer Kollege stehen? Noch dazu, dass seine Partnerin es darauf anzulegen schien, kalt und böse auf ihre Mitmenschen zu wirken.

„Mach ich, kein Problem. Kommt gleich, Ralf, versprochen."

Der Junge zeigte deutlich seine Freude, blickte der Servicekraft nach und griff dann nach einer Serviette, um sie zu falten.

„Wie die mich gerade angesehen hat. Ich kann die Tussi nicht leiden, ich will da ganz ehrlich sein." Stellte Anna fest.

„Großer Gott, jetzt mach doch nicht solch ein Fass auf. Sieh dich doch mal an! Du provozierst normale Mädels. Das war es doch, was man bezweckt hat, oder nicht? Du bist zu einer Männerfantasie geworden und eine normale Frau sieht dich deshalb als Bedrohung an."

Anna schüttelte ihren Kopf.

„Du findest heute genau die richtigen Worte, weißt du das eigentlich?"

„Tut mir ja leid. Aber ich will doch nur, dass du lernst, damit umzugehen."

Die Domina seufzte.

„Es ist ja nicht so, als ob ich nicht schon selber auf diesen Trichter gekommen bin, Missi. Nur damit klarkommen, das ist die Herausforderung für mich. Glaubst du, es fühlt sich geil an, wenn jeder Kerl dich mit seinen Blicken ..." Ihre Augen ruhten auf ihren Bruder, der ihr gegenüber saß und in seinem Spiel mit der Serviette versunken war.

„Es kann nerven, mag sein. Aber das ist auch irgendwie ein Luxusproblem, oder etwa nicht? Sei doch froh, dass du einen Stech... hast, einen coolen Job und diese geile Bude. Ich wäre gerne an deiner Stelle, glaub mir."

Annas Stimmung wurde immer dunkler. Gülen wäre gerne an ihrer Stelle? Sie wusste doch gar nicht, was es bedeutete, eine Domina zu sein. War sie es nicht gerade noch gewesen, die von „krank" gesprochen hatte? Außerdem hatte die Freundin eine große Familie, die sie trug, während sie mit ihrem Bruder mehr oder weniger auf sich allein gestellt war, einmal von Benny abgesehen.

„Benny scheint tüchtig zu sein." Stellte Gülen schließlich fest, nachdem Anna ihr schweigend gegenüber saß und in ganz andere Sphären verweilte.

„Überhaupt ist er ein süßer Schnuckel. Macht viel Sport, was?"

„Mit mir zusammen, ja. Früher sah er anders aus und ich habe ihn trotzdem haben wollen."

„Was für ein Glück, dass ich jetzt wieder da bin. Blondi, du musst dich da wirklich in Griff bekommen, sonst machst du dich kaputt."

„Blondi?" Fragte Ralf und blickte zwischen Gülen und seiner Schwester hin und her.

„Nur ein Spitzname für deine Sister. Aber das darf nur ich zu ihr sagen, Ralfischatz, alle anderen verhaut sie furchtbar."

Anna blickte noch einmal zur Theke hinüber und stand dann auf.

„Ich gehe mal zu Benny. Ich mag nicht hier ewig auf ihn warten müssen."

Während Anna die wenigen Schritte zur Theke ging, konnte Gülen die Reaktionen der Gäste auf den Anblick ihrer Freundin beobachten. Man machte sich gegenseitig auf die Frau in Schwarz aufmerksam, tuschelte aufgeregt miteinander oder beobachtete sie schweigend. Es gab niemanden im Raum, der sie nicht beobachtet hätte, in diesen Moment, abgesehen von einem Rentnerpaar, dass schweigend seinen Kuchen zu sich nahm. Krass.

„Wie lange brauchst du noch?" Fragte Anna ihren Freund gereizt.

„Zirka eine halbe Stunde. Dann kommt Häger vor und löst mich ab."

„Gut, solange warten wir noch."

Kurz überlegte sie, ob sie noch etwas zu ihm sagen wollte, unterließ es aber. Sie ärgerte sich selbst darüber, dass Bennys Kollegin sie so verunsichert hatte.

„Ich gehe dann wieder zurück zum Tisch. Bringst du mir noch eine Latte?"

Benny nickte.

„Selbstverständlich, Herrin."

Er grinste und schien zu ahnen, dass sie sich über seine Worte ärgerte.

„Hör auf damit! Wir haben doch darüber gesprochen."

„Anna! Das war nur Spaß! Beruhige dich."

War es das? Sie konnte es nur hoffen.

5. Ein neuer Sklave

Für Anna gab es zwei Gattungen von Sklaven. Diejenigen, die sie für die Erfüllung einer Fantasie bezahlten und solche, die sich in einem andauernden Verhältnis Führung, Demut und Qual von ihr versprachen. Der heutige Kunde war einer von Lavals vermittelten Masos. Extrem in seinen Wünschen, wirkte er auf die Domina unsympathisch und zeigte sich wortkarg. Er bezahlte für eine Fantasie und überließ es ihr für viel Geld, sie wahrwerden zu lassen.

Ein altes stillgelegtes Schulgebäude stellte den heutigen Treffpunkt dar. Laval war derjenige gewesen, der es organisiert und seinem Bekannten vermittelt hatte. Der Chirurg besaß weitreichende Kontakte, wie er es auch bei diesem Termin eindrucksvoll unter Beweis stellte.

Anna sollte heute in die Rolle einer jugendlichen Punkerin schlüpfen. Stark geschminkt, speckige Lederjacke, Netzshirt mit schwarzen BH, breitem Nietengürtel, dunkle Kampfhose und Springerstiefel, mimte sie die aufsässige Jugendliche, die nur destruktiv mit sich und ihrer Umwelt umzugehen wusste. So zumindest hatte man es in der Rollenbeschreibung von ihr gefordert.

Ihr Kunde spielte dagegen einen artigen kleinen Schuljungen, fleißig, schüchtern, dabei sauber und ordentlich angezogen. Der Liebling der Lehrerschaft und damit das ideale Opfer für sie. Er wollte von der Punkerin misshandelt und vergewaltigt werden, dabei starke Schmerzen erleiden und von ihr das Gefühl vermittelt bekommen, von ihrer Boshaftigkeit regelrecht überrollt zu werden.

Anna suchte sich noch einmal in ihren Gedanken vorzubereiten, lehnte sich lässig gegen die Spintreihe in der Umkleide und wartete darauf, dass ihr Kunde eintraf. Ob es sich wirklich bei ihm nur um eine Fantasie handelte? Oder hatte er in seiner Kindheit vielleicht Ähnliches durchleiden müssen?

Sie hörte, wie sich im Gang Schritte näherten und schließlich ein in Hemd und Buntfaltenhose gekleideter Junge ängstlich um die Ecke der Eingangstür lugte.

„Hey! Wichsschwein! Da bist du ja. Hast die Kohle mitgebracht, wie ich es dir befohlen habe?"

Der einen halben Kopf kleinere Junge nickte zögerlich, näherte sich dem Mädchen langsam und streckte mit zittrigen Arm ihr seine offene Hand entgegen.

Anna blickte verächtlich auf sie herunter und deutete vor sich auf den Boden.

„Was stehst du noch so blöde rum? Zähle es mir vor, du Stück Scheiße!"

Dem Jungen kamen die Tränen, er ging vor ihr auf seine Knie herunter und breitete Kleingeld und Scheine im Wert von zwanzig Euro aus.

„Du traust dich her und bringst mir nicht das, was ich von dir verlangt habe?" Fragte Anna ihn erstaunt, griff in die kurzgeschnittenen braunen Haare des Schülers und riss daran seinen Kopf nach hinten.

„Du solltest mir fünfundzwanzig Euro bringen, du Pissgesicht. Weißt du eigentlich, was das jetzt für dich bedeutet?"

„Bitte, Anna, ich bringe es dir morgen."

Sie blickte ihn nachdenklich an, grinste und spuckte ihm einen großen Speichelfladen in sein Gesicht.

„Hand drauf!" Forderte sie ihn auf, in dem sie ihm ihre Rechte entgegenstreckte.

Der Junge wollte sein Gesicht instinktiv von der Spucke befreien, zögerte und nahm dann von diesem Verlangen Abstand. Stattdessen blickte er auf die ausgestreckte, behandschuhte Hand herunter, die sich vor seiner Brust befand.

Einen Meter achtundfünfzig hoch, siebenundfünfzig Kilo schwer, war ihr Kunde wesentlich kleiner und um einiges leichter als sie selbst. Anna war für eine Frau ziemlich groß und schwer, dazu muskulös und kraftvoll. Attribute, die sie für ihren Beruf dringend benötigte, wie es sich auch jetzt, in dieser Situation zeigen sollte.

Die feingliedrige, sehnige Hand näherte sich der ihren. Annas Gesichtszüge wirkte jetzt fast freundlich, dann aber griff sie abrupt zu, zerrte an seinem Arm und führte dabei eine halbe Drehung aus, den Körper des Jungen dabei mitreißend. Dann ließ sie ihn frei, so dass er durch den Schwung erst mit seinem Rücken, dann aber auch mit dem Hinterkopf gegen einen der metallenen Spinde krachte, die entlang der Wände aufgestellt worden waren. Sofort kam die Punkerin hinterher, schlug ihm harte Backpfeifen ins Gesicht und trat ihm mit ihrem rechten Knie in seine Weichteile.

Ihr Opfer brach zusammen, doch hielt dieser Umstand sie nicht davon ab, es weiter mit ihren Schlägen und Tritten zu misshandeln.