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Berlin Teil 03

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Clara hatte Bedenken, dass sie Bekannte sehen würden. Und sich das Maul darüber zerreißen würden, dass Clara mit einem Schneider ausging. Und das bei ihrem gesellschaftlichen Stand. Ihre Eltern würden sicher überhaupt kein Verständnis dafür haben. Das allerdings wagte sie Paul nicht zu sagen.

Sie überlegte, wie es in der Zukunft weiter gehen sollte. Clara war verzweifelt. Sie fand keine Lösung. Die gesellschaftliche Verpflichtung war ein Korsett für sie, das sie aber auch nicht einfach ablegen konnte. Auf der einen Seite die Liebe zu Paul. Auf der anderen die Unmöglichkeit in ihren Kreisen mit einem Schneider aufzutauchen.

So sehr sie Paul auch liebte, kam sie zu dem Entschluss, dass es mit ihnen beiden auf Dauer nicht klappen würde, da die gesellschaftlichen Unterschiede zu groß waren und es wohl besser wäre, das Verhältnis zu beenden.

Es war ein trüber Sonntag als sie Paul in seiner Wohnung besuchte. Hubert war mit einer Freundin unterwegs und Paul freute sich darauf, mit Clara im Bett zu landen.

Aber als er ihr betrübtes Gesicht war, ahnte er im Inneren, dass etwas nicht in Ordnung wäre.

Unter Tränen teilte ihm Clara mit, dass mit ihnen beiden Schluss sei.

Paul war geschockt und auch den Tränen nahe. Seine Gefühle fuhren Achterbahn. Das konnte er einfach nicht glauben. Er war sich sicher, dass sie Beide zusammengehörten und den Rest ihres Lebens gemeinsam verbringen wollten. Und jetzt das.

„Aber Du hast doch gesagt, Du liebst mich."

„Ja. Aber das wird nichts mit uns. Das hat keine Zukunft."

„Aber wir haben es doch noch gar nicht richtig versucht. Ich würde alles für Dich tun."

„Das weiß ich. Aber trotzdem geht es nicht. Ich werde Dich nicht wiedersehen."

Mit diesen Worten, tränenüberströmt, rannte Clara aus der Wohnung.

Paul war am Boden zerstört. Er konnte es überhaupt nicht fassen. Zwar war Clara bei den letzten Treffen sehr wechselnd in ihren Gefühlen. Mal lachend und fröhlich, dann aber für kurze Zeit wieder betrübt. Er hatte nicht gewusst, was sie belastete. Und jetzt das. Sie war doch die Frau für sein Leben.

Aber auch Clara war tief traurig. Liebte sie Paul doch. Und konnte doch nicht mit ihm zusammen sein. Je eher sie es beendete, desto weniger schmerzhaft würde es sein, redete sie sich ein. Ihr Herz sagte aber etwas ganz anderes.

Sie ging in den nächsten Tagen ihren Eltern aus dem Weg. Schloss sich viel in ihrem Zimmer ein, wo sie stundenlang weinte. Mit der Zeit wurde der Schmerz etwas kleiner. Sie lenkte sich ab, in dem sie Dore unterstützte, die mit ihrer ungewollten Schwangerschaft zu kämpfen hatte.

Bei Paul allerdings wich der Schmerz nicht. Er hatte zwar Hubert alles erzählt, aber das hatte auch nicht wirklich geholfen, obwohl dieser viel Verständnis hatte und ihn einlud, mit auf Partys zu kommen, um sich abzulenken. Aber danach stand Paul der Sinn überhaupt nicht. Paul spielte sogar mit dem Gedanken, aus dem Leben zu scheiden.

Aber glücklicherweise machte Hubert ihm klar, dass das auch keine Lösung wäre. Und so stürzte sich Paul in die Arbeit um sich abzulenken. Nachts lag er allerdings oft wach und dachte an Clara.

---

Frau Liebrecht war recht erfreut, dass Paul so intensiv arbeitete. Er entwarf eine neue Kreation nach der anderen, wovon Frau Liebrechts Kundschaft profitierte. Allerdings waren einige der Kreationen sehr dunkel gehalten. Ganz nach der Stimmung von Paul. Aber selbst diese verkauften sich sehr gut.

Mit der Zeit allerdings wurden auch seine Entwürfe wieder heller und freundlicher. Nicht das er Clara vergessen würde. Aber der Schmerz war ein wenig eingekapselt. Narben hatten sich über die Wunde gelegt. Aber auch diese schmerzten noch sehr, wenn ihn irgendein Zufall an Clara erinnerte.

Inzwischen war es Frühjahr geworden. Berlin pulsierte, vielleicht sogar noch ein wenig mehr, als die Jahre zuvor. Als wenn es schon wusste, dass die Zeit knapp wurde und das lockere Leben dem Ende zuging.

Durch die Konzentration auf seine Arbeit hatte Paul natürlich wieder mehr Zeit, sich mit den modischen Entwicklungen zu beschäftigen. Genau beobachtete er, was die anderen Modemacher anboten, welche neuen Entwürfe auf den Markt kamen. Aber auch seine eigenen Kreativität entwickelte sich wieder, nachdem er schon gedacht hatte, die Trennung von Clara würde ihm das freie Denken, dass für die Entwicklung von neuen Modellen nötig war, unmöglich machen.

Immer noch war der klar geschnittene Stil angesagt. Aber er wurde wieder ein wenig weiblicher. Ganz leicht wurden die Hüften wieder betont. Das aber nicht unbedingt in Hüfthöhe, sondern teilweise versetzt. Die Kleider für den Nachmittag und für gesellschaftliche Anlässe verdeutlichten diesen Trend zu einer beschwingten Weiblichkeit am ehesten.

Paul gelang es nach einer Vorlage von Madeleine Vionnet aus Paris einen raffinierten Fall des Stoffes zu entwickeln, der durch einen Schnitt erzeugt wurde, der diagonal zum eigentlichen Fadenverlauf des Stoffes verlief. Das machte Furore in Berlin. Zumindest in der Damenwelt. Das Geschäft von Frau Liebrecht wuchs immer weiter an. Und Paul war der kreative Kopf des Unternehmens.

Der Ruhm war ihm nicht wichtig, sondern nur das Ergebnis seiner Arbeit. Aber er wurde in Berlin immer bekannter. War Frau Liebrecht auch so ehrlich, die Entwürfe nicht als ihre eigenen herauszugeben, sondern stellte Paul als den kreativen Kopf des Modehauses heraus.

Bereits im Dezember hatte Frau Liebrecht mit Paul darüber gesprochen eine Modenschau zu veranstalten. Das war noch etwas Neues in Berlin. Diese Art der Präsentation gab es bisher sehr selten.

Und so arbeitete Paul intensiv daran, neue Kreationen zu entwerfen. Sie sollten komplett sein. Vom Kleid für den Alltag bis hin zur Abendgarderobe. Vom Jumper bis zum Mantel. Natürlich würde man keine Unterwäsche zeigen können. So weit ging die Freizügigkeit dann doch nicht. Schließlich wollt Frau Liebrecht keinen Skandal. Stattfinden sollte sie Ende April, rechtzeitig zur Sommersaison.

Frau Liebrecht und Paul saßen viele Stunden zusammen, um jedes noch so kleine Detail sorgfältig zu planen. Ein Laufsteg, der in den Saal hineinragte. Ein Beleuchtungskonzept, dass sie mit einem Beleuchter von der Berliner Oper entwickelten. Ein kleines Orchester zur Musikuntermalung mit genau festgelegten Stücken zu jeder Kollektion. Der Sitzplan, wo natürlich die Rangordnung der Berliner Gesellschaft genau eingehalten werden musste.

Dann war es endlich soweit. Der Saal war gemietet, die Dekoration entworfen und aufgebaut. Die Einladungen verschickt und reichlich zusagen von der Berliner Gesellschaft waren eingegangen. Unter den Zusagen waren auch Herr und Frau Dippenfeld. Allerdings ohne ihre Tochter. Das war auch besser so. Wusste er doch nicht, wie er Clara gegenüber treten sollte.

Die nächsten Tage waren angefüllt mit Proben. Die Mannequins mussten wissen, welche Stücke sie vorzuführen hatten. Welche Laufwege einzuhalten waren. Wie sie schnell die Kleider wechselten. Es gab tausend Dinge, die bedacht werden mussten.

Paul war nervös. In seinen jungen Jahren hatte er bereits den wesentlichen Teil der Modenschau zu verantworten. Auch wenn einige nicht von ihm kreierte Modelle gezeigt würden, kamen doch etwa 70% von ihm.

Paul lernte das Chaos der Modevorführung, wenn alles auf den Punkt fertig sein musste, zu lieben.

Von der Modenschau selbst bekam Paul nichts mit. Er war ständig damit beschäftigt, noch Anpassungen vorzunehmen. Hier noch schnell etwas abzustecken, den letzten Schliff geben, wenn der Hut nicht richtig saß oder ein Gürtel nicht richtig um die Taille lag.

Dann war auch die letzte Gruppe der Mannequins draußen und er konnte einen Blick durch den Vorhang auf den Saal werfen. Die Gäste schienen begeistert.

Dann war das Ende gekommen. Die Leute standen im Saal und klatschten vor Begeisterung.

Frau Liebrecht kam zu ihm und zerrte ihn mit auf die Bühne. Er wollte nicht, aber Frau Liebrecht ließ ihm keine Wahl. Zusammen mit der letzten Gruppe von Mannequins, die ein Spalier für die beiden bildeten, gingen sie bis an das Ende des Laufstegs und verbeugten sich. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg.

---

Durch den Umgang mit den Mannequins lernte er natürlich viele, bildhübsche Frauen kennen. Die meisten kamen aus gutem Haus. Und nicht wenige hätten gerne Paul etwas näher kennengelernt.

Aber nur eine hatte diese Chance.

Louise kam aus Frankreich, lebte aber schon viele Jahre in Berlin. Durch ihren süßen Akzent fiel sie Paul gleich auf. Da sie eine sehr lustige Person war und seine Stimmung aufheiterte, lud Paul sie ein, mit ihm und Hubert zur Avus zu gehen. Dort sollte am 3.Mai eine Fahrt für den Geschwindigkeitsrekord stattfinden. Und das wollten sich die beiden Männer nicht entgehen lassen. Mit einem Auto mit eingebauten Raketen, der RAK 2 sollte der alte Rekord gebrochen werden. Und das gelang auch. Mit 238 km/h wurde eine Geschwindigkeit erreicht, wie sie bisher noch von keinem Auto gefahren wurde. Die Jungs waren begeistert. Für Louise war es ganz interessant, aber nicht das was sie gerne mit Paul gemacht hätte.

Das bemerkte Paul dann auch mit einem Lächeln und verabredete sich zu einem Kaffee mit ihr.

Im Café Kranzler trafen sie sich zur verabredeten Zeit. Louise sah mit ihrem Bubikopf und dem eng anliegenden Kleid zauberhaft aus. Beide verbrachten einen herrlichen Sonntagnachmittag miteinander. Zum Abschied gab es von Louise einen zarten Kuss auf die Wange von Paul. Beide waren sich sicher diesen schönen Tag möglichst bald zu wiederholen.

Schon am nächsten Sonntag war es wieder soweit. Wieder trafen sie sich beim Kranzler. Aber das Wetter war zu schön um im Café zu sitzen. So beschlossen sie mit der Tram nach Köpenick an den Müggelsee zu fahren. Dort gab es viele einsame Buchten, von denen sie sich eine aussuchten um ungestört zu sein.

Dort angekommen suchten sie sich ein abgelegenes Plätzchen. Kaum lagen sie auf der mitgebrachten Decke, übernahm Louise die Initiative. Ließ Paul keine Chance, als sie ihn küsste. Und fuhr ihm auch gleich mit der Hand unter sein Hemd. Streichelte seine Brust. Fuhr mit der Hand tiefer. Strich über seine Hose, unter der sich sein Schwanz steif aufbäumte.

Paul erwiderte ihre Küsse. Auch seine Hände gingen auf Wanderschaft. Fuhren über dem Kleid über ihre Brüste. Glitten tiefer um den Saum ihres Rockes hochzuziehen.

„Zieh Dich aus. Ich will Dich. Hier und jetzt."

Mit diesen Worten stand sie auf und entledigte sich mit schnellen Bewegungen des Kleides und ihrer Unterwäsche. Nackt stand sie vor ihm.

Auch Paul zog sich aus. Aber als er Louise so nackt vor sich stehen sah, fiel ihm wieder Clara ein. Clara, wie sie ebenfalls so nackt im Heuschober in Bayern lag. Bei diesem Gedanken schrumpfte sein bis eben noch steinharter Schwanz ein. Es kam ihm vor, als würde er Clara betrügen.

„Ich kann nicht", stammelte er. „ Ich kann nicht mit Dir schlafen. Ich liebe eine andere Frau. "

Und er begann sich wieder anzuziehen. Louise war geschockt. Das war ihr noch nie passiert. Aber dann dämmerte ihr, dass Paul diese andere Frau wohl maßlos lieben musste. Nackt wie sie war, nahm sie Paul in den Arm.

„Ich wünschte, ich würde auch mal so geliebt wie diese Frau. Hoffentlich weiß sie, was sie an Dir hat."

„Leider nicht."

Und dann erzählte Paul ihr die ganze Geschichte über seine unglückliche Liebe. Louise hatte großes Verständnis für Paul. Und so zogen sie sich an und fuhren zurück nach Berlin.

---

Auch Clara versuchte Paul zu vergessen, was ihr aber nicht wirklich gelang. Bewusst stürzte sie sich in Partys, lernte neue Männer kennen. Aber immer verglich sie diese unbewusst mit Paul. Entweder waren sie von sich zu sehr eingenommen, zu schüchtern, hatten einen Bauch oder sonst irgendein Makel. Auf jeden Fall fielen sie immer wieder durch das Raster.

Auf die Modenschau war sie nicht mitgegangen. Das hatte ihre Mutter zwar sehr verwundert, wo sich doch Clara sehr für Mode interessierte. Aber Clara hatte Angst, Paul zu begegnen. So hatte sie sich anschließend von ihrer Mutter erzählen lassen, welche Kreationen vorgeführt worden und welch toller Schneider Herr Günther wäre. Die Mutter hatte ja keine Ahnung, wie gut sie Paul kannte.

Mit Dore konnte sie nicht mehr sprechen. Ihre Eltern hatten sie nach Amerika zu einer Tante geschickt, wo sie ihr Kind bekommen sollte. So blieb ihr nur der Kontakt über Briefe, die fast wöchentlich zwischen Berlin und New York, wo Dores Tante lebte, hin und her gingen.

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4 Kommentare
tom0664tom0664vor mehr als 10 Jahren
Wunderschön!!!

Und man darf gespannt bleiben, ob die beiden Verliebten sich doch noch kriegen - die Begeisterung der Eltern über die Fähigkeiten des jungen Modeschöfpfers lassen ja vorsichtig hoffen.

tom0664

LoveSoftSkinLoveSoftSkinvor mehr als 10 Jahren

Phantastisch!

Bitte weiter so!!!!

AnonymousAnonymvor mehr als 10 Jahren
Wow!.

Macht echt Spaß zu lesen

AnonymousAnonymvor mehr als 10 Jahren
Tolle Geschichte

Wirklich eine super Geschichte.

Hoffentlich muß man nicht zu lange auf eine Fortsetzung warten

5 Sterne von mir.

H.G.

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