Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Judith

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

„Wieso das?"

„Erstens: Bitte sag es niemandem weiter! Wirklich niemanden!"

„Werde ich bestimmt nicht, das ist doch klar."

„Und erwarte jetzt bitte nichts Weiteres von uns. Ich habe das wahnsinnig gern gemacht, aber wie ich schon sagte, ich liebe meinen Mann!"

„Natürlich".

Sie schwiegen eine Zeitlang.

„Es war wirklich wunderschön", sagte Leo schließlich.

„Das freut mich". Judith lächelte.

„Ich habe nur irgendwie ein schlechtes Gewissen. Als wenn ich dich ausgenutzt hätte oder so..."

„Aber Leo, das ist doch nicht wahr."

„Hast du denn auch etwas dabei empfunden?" fragte er sie plötzlich.

Judith fühlte sich ertappt. Er schien zu merken, dass da mehr war. Sie schaffte es nicht, ihn zu belügen. „Ja, ich habe ziemlich viel empfunden."

„Wirklich?"

Dann platzte es aus ihr heraus: „Wenn du es genau wissen willst, ich habe es mir gerade eben selbst gemacht, als du duschen warst. Und ich bin dabei drei Mal zum Orgasmus gekommen."

Leo starrte sie an. Das hätte er nicht erwartet. Er wusste nicht, was er darauf sagen sollte und lächelte verlegen.

Dann traf Judith eine spontane Entscheidung. Sie wusste, dass es falsch war, aber es war wie ein Zwang. Sie nahm einen großen Schluck aus ihrer Teetasse. Dann rutschte sie vom Sofa und kniete sich direkt vor Leo auf den Boden. Sie griff ohne zu zögern nach dem Gürtel seiner Hose, öffnete ihn geschickt und zog den Reißverschluss auf. Sie griff mit beiden Händen an seinen Hintern und zog die Jeans mitsamt der Unterhose hinunter. Ohne ein Wort zu sagen, beugte sie sich nach vor und nahm Leos frisch gewaschenen weichen Penis in den Mund.

Leo brachte nur ein verdutztes „Was..." heraus, dann verstummte er. Die Hitze, die ihn plötzlich umgab, verschlug ihm die Stimme. Innerhalb weniger Sekunden war er wieder steif.

Es dauerte nicht lange. Eine intensive Minute, in der außer dem Ticken der Wanduhr nur leise Sauggeräusche und Leos schnelle Atemzüge zu hören waren. Hatte Judith zuvor ihre manuellen Fertigkeiten bewiesen, so setzte sie jetzt ausschließlich ihren Mund ein. Weich und warm glitt er auf und ab. Dann setzten sich ihre Lippen unterhalb der Eichel fest und stimulierten deren Rand. Leos Orgasmus war anders als der erste. Er baute sich nicht langsam auf, sondern traf ihn wie ein Keulenschlag. Mit einem kurzen, kehligen Laut entlud er sich und Judith ließ nicht von ihm ab. Einige Sekunden danach hörte Leo, wie sie schluckte. Er war beeindruckt und verstört zugleich. Klar hatte auch er schon Pornofilme gesehen, aber dass eine Frau das freiwillig und einfach so machen würde, hätte er nicht für möglich gehalten. Und noch dazu Judith, die im Grunde zur Verwandtschaft gehörte!

Judith setzte sich wieder auf. Sie wusste selbst nicht, was gerade in sie gefahren war. Aber die Sache war einfach nicht in Ordnung. Sie ging zu weit... Mit einem dünnen Lächeln sagte sie zu Leo: „Ich glaube, du gehst dann besser...".

Leo war zu verwirrt, um etwas zu sagen. Eine Zeitlang saß er benommen da. Schließlich stand er auf und verabschiedete sich. Judith begleitete ihn zur Tür.

„Du bist ein lieber Junge", sagte sie. „Ich wünsche dir wirklich, dass du bald eine Freundin findest."

„Ja", sagte er tonlos.

„Ich melde mich dann wegen dem Geld!" Judiths Versuch, wieder in den unbeschwerten Tonfall zu finden, scheiterte kläglich. Sie seufzte. „Ach, Leo...! Bitte geh und vergiss einfach alles".

Drei Tage später erreichte Leo ein SMS. „Ich hab das Geld! Komm bitte heute abend ab 19 Uhr vorbei. Judith". Als er die neutralen Worte las, dachte er einen Augenblick, dass alles nur seine Einbildung gewesen war, dass er wie geplant nach dem Möbelschleppen nach Hause und niemals zu einer Massage bei ihr erschienen war. Doch es war keine Einbildung gewesen. Und vielleicht ging der Traum sogar weiter. Das Kribbeln war stärker als zuvor, und er zählte die Minuten bis zum Abend.

Wieder klingelte Leo an Judiths Tür, wieder öffnete sie ihm. Diesmal trug sie nur einen Bademantel.

„Nur herein! Ich komme gerade aus der Dusche..."

Es war der spielerische Tonfall, mit dem sie ihn bereits am Samstag so aufgereizt hatte. Mit einem Schlag war die sexuelle Spannung wieder da. Judith bat Leo herein und brachte ihm ein Getränk. Von Geld war keine Rede mehr, und beiden war klar, dass Geld nicht der Grund für ihre Nachricht gewesen war.

Als Judith sein Glas vor ihm abgestellte, öffnete sich wie zufällig der Bademantel einen Spalt breit. Leo konnte nicht anders als hinzustarren.

„Gefällt dir, was du siehst?" fragte Judith. Leo nickte.

„Ich habe viel an dich gedacht seit Samstag. Und ich dachte mir, jetzt wo ich dich nackt gesehen habe, ist es doch nur fair, wenn du mich auch mal nackt zu Gesicht bekommst. Bist du damit einverstanden?"

„Ja, sehr gerne".

Sie ließ den Bademantel zu Boden gleiten, stand einfach da und lächelte Leo etwas verlegen an.

„Wow!" sagte Leo und spürte, wie seine Erregung wieder da war.

Judiths Körper war wirklich traumhaft und wohlproportioniert. Ihre Haut glatt und makellos. Die Brüste mittelgroß und fest. Die Beine schlank und zierlich.

Als Leos Blick auf ihre Körpermitte fiel, sagte sie: „Ich habe mich gestern rasiert. Extra für dich". Sie kicherte leicht. Nur einen schmalen Streifen ihrer Schambehaarung hatte sie stehengelassen.

Einerseits war es Leo unangenehm, wie sie ihn hier wieder so überfiel. Er hätte gerne mit ihr etwas geplaudert und sie näher kennengelernt. Andererseits war er machtlos gegen die Reaktionen seines Körpers. Und die fielen heftig aus.

„Du bist eine echte Traumfrau", sagte Leo.

„Danke!" Sie strahlte ihn an. „Findet dein Schwanz das auch?"

„Äh... ja, ich denke schon!"

Sie kam auf ihn zu und küsste ihn auf die Lippen. Er öffnete den Mund, ihre Zungen spielten miteinander. Sie knutschten mehrere Minuten lang. Judith schmiegte ihren nackten Körper an seinen angezogenen. Dann ließ sie von ihm ab.

„Trink mal in Ruhe deinen Saft aus. Ich setze mich inzwischen dorthin". Damit ließ sie sich Leo gegenüber aufs Sofa fallen. Sie spreizte ihre Beine, so dass Leo ihre Möse direkt vor Augen hatte.

Dann begann sie einen unverfänglichen Smalltalk, als wenn es sich um ein normales Kaffeekränzchen handelte. Sie plauderte über das Wetter. Leo starrte auf die längliche Spalte ihm gegenüber. Judith befragte ihn über die Ausgehmöglichkeiten in der Stadt. Während er stockend antwortete, griff sie sich kurz zwischen die Beine und zog mit zwei Fingern ihre Schamlippen auseinander, als würde sie ein Kleidungsstück zurechtrücken. Schließlich hielt sie es nicht mehr aus.

„Macht dich das nervös?"

„Ja, schon ein wenig!"

„Ich möchte mich jetzt gerne selbst anfassen. Und ich wünsche mir, dass du das auch tust", sagte sie sanft.

„Was...? Ich soll..."

„Du sollst..." begann sie, und ihre Hand begann bereits ihren Kitzler zu reiben, „du sollst aufstehen und dich ausziehen. Ich möchte dir zusehen".

Wieder ein neues Spiel. Und es gelang ihr wieder, ihn unglaublich aufzugeilen. Er tat, was sie verlangte. Als er nur noch in der Unterhose vor ihr Stand, blickte er sie fragend an.

„Bitte weiter!" sagte sie atemlos. „Hol ihn endlich raus!"

Leo zog seine Unterhose aus. Sein voll erigierter Penis stand steil nach oben.

„Jetzt machs dir selbst!" sagte Judith. „Und sieh mich an dabei".

Leo begann zu wichsen. Da sein Erregungslevel durch Judiths Präsentation bereits sehr hoch war, ließ er es langsam angehen, um nicht vorzeitig zum Abschluss zu kommen.

„Ja...." sagte Judith und schaute wollüstig auf Leos Schwanz. Sie schien schon kurz vor dem Höhepunkt zu stehen. „Ja..." Sie schloss die Augen. „Jaaaa..." Ihr Körper krampfte sich zusammen. Leo wurde von ihrem Anblick so erregt, dass er seine Tätigkeit einstellte um nicht zu kommen. „Jaaaaaaaa!!!!!!" Judiths Stimme jaulte nach oben und überschlug sich. Ihr ganzer Körper zuckte einige Male. Leo blickte sie beeindruckt an.

Als Judith die Augen wieder öffnete, schien sie noch nicht genug zu haben. „Leo", keuchte sie.

„Leo, komm her. Ich möchte, dass du mich leckst."

Wie ferngesteuert ging Leo zu Boden, kniete sich vor sie hin, näherte seinen Kopf ihrem Schritt. Sie fasste ihm am Hinterkopf und drückte ihn gegen ihre Möse. Sie war nicht nur feucht, sie war komplett nass. Der Geruch war stark, und er war unglaublich anziehend. Leo hatte das in seinem Leben bislang nur einmal gemacht, aber er fühlte sich überhaupt nicht unsicher. Er streckte seine Zunge ganz aus und begann zunächst mit großflächig streichenden Bewegungen von unten nach oben.

Er schmeckte die mild-säuerliche Flüssigkeit und fühlte die zarten Hautlappen der Schamlippen.

Dann ertastete er mit der Zungenspitze eine kleine, harte Knospe. Er hielt sich an die Angabe, die Judith am Samstag gemacht hatte: mit der ganzen Zungenfläche lecken, und nicht zu direkt am Kitzler, sondern darum herum. Judiths wildes Aufstöhnen bestätigte ihm, dass er es richtig machte. Sie krallte ihre Hände in seinen Kopf. Er versuchte, so ruhig und gleichmäßig wie möglich weiterzumachen. Nach wenigen Sekunden spürte er, dass ihm ein neuer Schwall von Flüssigkeit über das Kinn rann und ihre Klitoris unter seiner Zunge heftig zu pulsieren begann. Judith über ihm bäumte sich auf und stöhnte noch stärker als bei ihrem ersten Orgasmus. Nachdem das Pulsieren etwas abgeklungen war, drückte sie seinen Kopf weg und sah ihn an.

„Leo -- ich würde dich jetzt wahnsinnig gerne in mir spüren."

„Ich möchte es auch". Er wollte jetzt einfach nur schnell zum Orgasmus kommen, egal wie.

Sie stand auf und zog ihn an der Hand in ihr Schlafzimmer. Dort drückte sie ihn mit dem Rücken nach unten auf das Bett. „Keine Angst, ich nehme die Pille", sagte sie. Dann setzte sich auf ihn. Sie begann ihn zu reiten und machte dabei gefühlvolle Beckenbewegungen.

Das Gefühl, als ob sein Schwanz plötzlich von allen Seiten gleichzeitig massiert würde, gab Leo den Rest. Bereits nach kurzer Zeit stöhnte er auf und ejakulierte in sie hinein. Judith jedoch ritt ihn noch eine Zeitlang weiter, bis sie selbst zu ihrem dritten Orgasmus gelangte. Erst dann war sie vorerst befriedigt. Total erschöpft fielen sich die beiden in die Arme und nickten ein.

Als Judith einige Minuten später wieder erwachte, fühlte sie trotz allem etwas schäbig. Was geschah mit ihr? Warum hatte sie sich nicht unter Kontrolle? Und warum tat sie Leo das an? Jetzt war bereits zu viel geschehen, um es noch in irgendeiner Weise vor sich selbst zu rechtfertigen. Aber sie wusste eines: Wenn sie den Kontakt zu Leo nicht bald beendete, würde sie ihm auch alles erzählen müssen. Sonst würde sie es einfach nicht durchhalten.

Sie merkte, wie Leo aufwachte und sich langsam zu ihr umdrehte. Sollte sie jetzt gleich mit ihm sprechen? Doch als sie seinen entspannt-verträumten Gesichtsausdruck sah, sagte sie nur: „Hmmm... das Geld habe ich ja ganz vergessen! Jetzt ist es doch noch auf der Bank. Ich glaube, du musst morgen noch mal wiederkommen..." Sie lächelten sich an wie ein junges Liebespaar.

Das Geld bekam Leo nie, aber trotzdem besuchte er Judith fortan jeden Tag. Und auch wenn ihm die ganze Sache noch immer seltsam und irgendwie vorkam, so war er in sexueller Hinsicht genauso versessen auf sie wie sie auf ihn. Dabei diktierte Judith stets die Regeln. Vor jedem Besuch war Leo gespannt, wie sie ihn diesmal empfangen würde.

Einmal fiel sie ihm ohne jedes Wort um den Hals, streckte ihm ihre Zunge in den Mund und sie begannen heftig zu knutschen. Sie rissen sich die Kleider vom Leib, und er fickte sie im Stehen gleich neben der Wohnungstür, die noch einen Spalt offen stand.

Ein anderes Mal hatte ihm Judith den Schlüssel unter der Fußmatte hinterlegt. Er schloss auf, suchte sie in der ganzen Wohnung und fand sie schließlich in der Badewanne. Er stieg zu ihr hinein, und sie begann ihn gründlich zu waschen, wobei sie sich vor allem auf seinen Intimbereich konzentrierte. Kurz bevor es ihm kam, stieg sie aus der Wanne, stützte sich am Waschbecken ab und streckte ihm ihren Po hin, damit er in sie eindringen konnte.

Einmal öffnete Judith ihm die Tür nur mit einer Hand und völlig nackt. Mit der anderen Hand hielt sie einen Vibrator zwischen ihren Beinen. An Stelle einer Begrüßung stöhnte sie den verdutzten Leo mit lustverzerrtem Gesichtsausdruck an. Sie kam gerade zum Höhepunkt. Danach überreichte sie ihm den Vibrator, und er durfte weitermachen. Während er mit dem Vibrator ihre Klitoris stimulierte, staunte er über die Tatsache, dass sie offenbar minutenlang einen Orgasmus nach dem anderen erleben konnte.

Ein anderes Mal zog sie ihn ohne lange Erklärungen nackt aus und wies ihn an, ihr das Abendessen zuzubereiten und zu servieren. Sie sah ihm dabei zu und sorgte durch antörnende Worte und beiläufige Berührungen dafür, dass er bald eine Erektion vor sich hertrug. Während sie aß, musste er sich neben sie stellen. Nach jedem Bissen der heißen, scharfen Chili-Kartoffelsuppe nahm sie kurz seine Eichel in den Mund. Als sie mit der Suppe fertig war, ließ sie ihn auch an ihrem Nachtisch teilhaben: Vanilleeis mit Himbeersauce. Zuerst träufelte sie die warme Sauce auf seinen Penis. Dann nahm sie einen Löffel voll Vanilleeis in den Mund und blies ihn bis zum Schluss.

Doch die Tage vergingen schnell. Als sie nach einem intensiven Fick mal wieder in Judiths Bett nebeneinander lagen, sagte sie: „Du weißt, das mein Mann übermorgen zurückkommt?"

„Nein! Das heißt, wir sehen uns morgen zum letzten Mal?"

Judith blickte ihn etwas traurig an. „Leo, wir wissen doch beide, dass das hier nur eine Sache auf Zeit ist. Und in einer Woche ziehst du sowieso nach Heidelberg."

Sie hatte recht. Leo konnte die ganze Geschichte noch nicht einordnen, dafür war sie viel zu weit von allem entfernt, was er bisher erlebt hatte. Am Beginn hatte er es tatsächlich für Liebe gehalten. Und das Kribbeln vor jedem Treffen war noch immer da. Aber in Wahrheit war ihre Beziehung ausschließlich von Sex bestimmt. Ihm wurde klar, dass sie seit dem ersten Tag, als sie im Möbelwagen herumgefahren waren, kein einziges Gespräch miteinander geführt hatten, bei dem es nicht in irgendeiner Form um Sex ging. Wie dem auch sei, momentan war es unvorstellbar für ihn, dass es mit diesen täglichen Treffen vorbei sein könnte. Wie würde er das aushalten?

Judith sprach wieder. „Ich glaube, nach unserem morgigen Treffen wirst du mich gar nicht mehr sehen wollen." Sie blickte zu Boden.

„Was soll der Scheiß jetzt? Was meinst du damit?"

„Ach, nicht so wichtig... Ich werde dich sehr vermissen... Leo, ein Vorschlag für morgen: Ich weiß, dass du gerne mir die Ideen überlässt, und ich liebe es auch, verschiedene Fantasien durchzuspielen. Aber wie wäre es, wenn für das letzte Treffen jeder von uns beiden einen Wunsch frei hat?

„Ja, warum nicht..."

„Also, was ist dein Wunsch?"

„Sag du zuerst deinen."

„Nun gut: Ich wünsche mir, dass du mich zuerst mit dem Vibrator befriedigst und mich dabei intensiv küsst. Dann, wenn ich es dir sage, wirst du plötzlich ein wenig brutal, packst mich und drehst mich mit dem Rücken zu dir -- vielleicht draußen am Sofa, da kann ich mich gut festhalten -- und fickst mich ausdauernd und mit richtig harten Stößen von hinten durch." Bei diesen Worten wurde sie bereits wieder feucht. „Und dein Wunsch?"

Leo zögerte. „Nun... Eigentlich wäre es mein größter Wunsch, mich einfach mal mit dir zu unterhalten. Ich habe das Gefühl, das ich dich gar nicht richtig kenne... ich meine, natürlich kenne ich eine Seite von dir sehr gut, aber ich würde dich gerne als ganzen Menschen besser kennenlernen."

Bei dieser Antwort wurde Judith etwas unbehaglich. Nach einer längeren Pause sagte sie: „Ich wollte sowieso morgen mit dir reden, Leo. Ich verspreche dir, dass wir uns morgen unterhalten werden. Aber ich weiß nicht, ob dir alles gefallen wird, was ich sage... Und du wirst danach auch verstehen, warum wir... warum ich bis jetzt nicht so viel reden konnte."

„Okay... ich verstehe zwar gar nichts, aber wie du meinst."

„Morgen wirst du alles verstehen. Trotzdem würde ich dir sehr noch gerne einen anderen Wunsch erfüllen. Sonst hätte ich das Gefühl, dass ICH dich ausnutze. Also, was wäre das?"

Leo überlegte. Dann sagte er: „Ich wünsche mir eine Massage. Eine richtige Massage. Genauso wie am ersten Tag. Und dann wünsche ich mir, dass du es mir nochmal so mit der Hand machst wie damals. Das war der stärkste Orgasmus in meinem Leben."

„Geht in Ordnung, Leo!" Judith lächelte. „Und nun geh nach Hause und schlaf gut. Ich freue mich auf morgen."

Dann klingelte Leo zum letzten Mal an Judiths Tür, und die beiden erfüllten sich gegenseitig ihre Wünsche. Zunächst verpasste Judith Leo die gewünschte Massage. Er stellte fest, dass er es diesmal komplett anders empfand als beim ersten Mal. Die Atmosphäre war nun vertraut, und einerseits war er dadurch gelassener und entspannter. Da er Judiths Berührungen voraussah, konnte er sich gut auf sie einstellen. Was im Gegensatz zum ersten Mal jedoch völlig entfiel, war die knisternde Spannung und die aufreizende Ungewissheit, ob denn vielleicht „mehr" aus dieser Massage werden würde. Als Judith dann sanft sein Bändchen rieb, schwebte er wieder davon und fragte sich, wie sie dass bloß anstellte. Aber beim ersten Mal hatte er die Erregung als noch stärker empfunden. Auch sein Orgasmus war wieder sehr heftig, jedoch nicht derart überwältigend wie beim ersten Mal.

Danach war Judith an der Reihe: Sie war schon durch die Behandlung von Leo stark erregt, und dieser hatte keine Mühe, ihr mit dem Vibrator gleich mehrere Orgasmen zu verschaffen, während sie wild knutschten. Schließlich befahl sie ihm, sie jetzt zu ficken, und das tat er heftig und leidenschaftlich. Da er kurz davor ejakuliert hatte, hielt er es länger durch als je zuvor und verschaffte Judith durch seine harten, festen Stöße von hinten noch einen langen und intensiven Höhepunkt.

Schließlich lagen sie wie jeden Abend nackt und eng aneinander geschmiegt in Judiths Bett und genossen die gegenseitige Nähe und wohlige Ruhe. Trotzdem war alles anders.

Judith sah Leo lange an, dann begann sie: „Leo, ich würde mit dir gerne über deinen Vater sprechen."

Leo war irritiert. „Über meinen Vater? Wieso denn das?"

„Hast du schöne Erinnerungen an ihn? Vermisst du ihn oft?"

Er überlegte einige Sekunden. „Ja, ich vermisse ihn schon. Mir ist es gar nicht immer bewusst, aber in meinem Kopf lebt er noch immer. Bei vielen Dingen, die ich mache und die ich geschafft habe, überlege ich, wie er darauf reagiert hätte. Seien es sportliche Erfolge, das Abi, der Führerschein... Bei all meinen Entscheidungen frage ich ihn innerlich um Rat. Ich halte Zwiesprache mit ihm. Doch irgendwann realisiere ich, dass ich mit mir selbst rede. Dass er nicht antwortet. Dass er einfach nicht da ist. Das ist ein schmerzliches Gefühl."

In Judiths Gesicht lag Kummer. „Was ich dir jetzt erzählen muss, wird nicht einfach für uns beide. Aber ich kann nicht anders. Es geht um deinen Vater und mich."

Leo spürte plötzlich ein seltsam flaues Gefühl im Magen. Was wollte sie ihm sagen?

„Dein Vater und ich", sagte Judith langsam, „waren voneinander besessen. Und sein Tod bedeutete für mich die schwärzeste Stunde meines Lebens."

„Wie bitte?" fragte Leo tonlos.

„Lass mich dir die ganze Geschichte erzählen. Schon als ich deinem Vater bei Wolfgangs und meiner Hochzeit zum ersten Mal begegnete, fiel er mir auf. Nicht, dass ich in irgendeiner Weise als Frau an ihm interessiert gewesen wäre -- ich heiratete ja gerade einen Mann, den ich zu jener Zeit wirklich liebte. Er fiel mir einfach nur auf. Die eigentliche Geschichte begann erst Jahre später. Du erinnerst dich vielleicht an die Feier anlässlich des 70. Geburtstages von Onkel Wilhelm?"

Leo erinnerte sich dunkel. Die Familienfeiern seiner Kindheit waren in seinem Gedächtnis ein Einheitsbrei aus unbekannten Gesichtern und langweiligen Nachmittagen.