Alle Kommentare zu 'Julies Handarbeit'

gerttt fängt die Atmosphäre einer bäuerlich-ländlichen Umgebung bemerkenswert gut ein; an viele Kleinigkeiten - besonders in den Dialogen - scheint der baierisch-tirolerische Sprach- und Kulturraum durch.

Die Nöte des Heranwachsenden, die über Tage und Wochen wachsende Aufmerksamkeit und Lüsternheit der Julia Lehentner, das beiderseitige Abpassen der Gelegenheit sind in sich stimmig, realitätsnah und nachvollziehbar geschildert.

Die Geschichte ist voll derbem Witz, wodurch sie noch authentischer wirkt.

SEHR hübsch!

Ludwig

Gut geschrieben, ist mal was anderes. Hoffentlich geht die Geschichte weiter.

Es kommt bei LIT nicht häufig vor, dass an einer Geschichte nahezu alles passt: Wie schon mein Vorkommentator hervorhob, wird das süddeutsch(oder tiroler)-ländliche Ambiente gut rübergebracht, Personen und Handlung wirken authentisch, die Entwicklung plausibel. Die zu erwartende sexuelle Entladung passt in diesen Rahmen und wirkt nicht an den Haaren herbeigezogen.

Was den Autor zudem besonders auszeichnet, ist ein Gespür für das richtige Maß. Zu oft liest man hier Texte, in denen gar kein oder zu wenig Spannungsbogen aufgebaut wird – sofern sich die "Autoren" überhaupt dazu durchringen, eine Geschichte erzählen zu wollen, und nicht nur hilfloses Pornogestammel absondern. Umgekehrt finden sich auch immer wieder Beispiele für das Überdehnen von Spannungsbögen. Das sind die Fälle, in denen die Autoren zu viel des Guten tun und im Bemühen um psychologische Glaubwürdigkeit die Handlung mit ermüdenden Wiederholungen immer gleicher Gedankengänge in die Länge ziehen. (Die psychologische Seite ist wichtig, aber sie muss stimmig sein.)

Und da liegt die Stärke des vorliegenden Textes. Er verliert sich nicht in unwichtigen Details und nervt nicht durch ständiges Wiederkäuen derselben inneren Konfliktsituationen. Trotzdem kommen die wichtigen Informationen nicht zu kurz – auch nicht in psychologischer Hinsicht. Es wird in komprimiertem, aber ausdrucksstarkem Sprachstil alles gesagt, um Situation und Handlung verständlich zu machen und den Protagonisten Gestalt zu geben. Es wäre sicher von Vorteil, wenn der Autor offensichtliche Flüchtigkeitsfehler noch ausräumen würde, aber den Lesefluss stören sie nicht allzu sehr. Um in der Mundart zu bleiben: Passt scho' ...

Erotikfreund

Schön, dass sich hier mal jemand anstrengt, etwas kreativer zu schreiben. - Leider etwas über das Ziel hinaus geschossen und nur bedingt lesbar. Eigentlich sollte die Sprache ein Mittel sein, die Geschichte zu transportieren, hier ist die Geschichte leider das Mittel zum Zweck, den Satzbau möglichst elaboriert erscheinen zu lassen... Schade.

Etwas weniger und es wäre ganz gut.