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Ein halbes Jahr nach der Lehre kam ich, 2 Monate vor meinem 22sten Geburtstag, zum Bund. Helmi heulte, als wenn ich niemals wiederkommen würde. Es lag daran, daß wir, seit wir miteinander gingen, keinen Tag getrennt waren, abgesehen von der Zeit in den Sommerferien, in denen unsere Eltern mit uns in Urlaub fuhren. Da wir getrennten Urlaub machten, war die längste Trennungszeit für uns 5 Wochen gewesen. Aber das war was anders, als der Abschied, als ich zum Bund mußte. Schon Tage vorher war sie einem Nervenzusammenbruch nahe. Wenn sie in meinen Armen lag, heulte sie nur noch. Zwar konnte ich sie immer trösten und ihre Tränen versiegen lassen, doch von Tag zu Tag dauerte dies länger. Einen Tag vor meiner Abreise schenkte ich ihr die, von ihr schon so lang ersehnten, Fesseln. Ringe! Freundschaftsringe trugen wir schon seit etlichen Jahren. Anfangs war es ein ganz billiges Paar für 12 Mark. Zwei Jahre später hatten wir sie gegen richtige ersetzt. Aber am Tag vor meiner Abreise fragte ich sie, ob sie meine Frau werden wolle. Und als ich ihr die Ringe hin hielt, da war es an ihr sprachlos zu sein. Sie konnte nur nicken. „Ja" hat sie erst einige Minuten später sagen können. Und wie es sich gehört, hab ich dann bei ihren Eltern um ihre Hand angehalten. Und sie gaben uns ihren Segen. Geheiratet haben wir dann nach meiner Bundeswehrzeit. Sie sah so bezaubernd aus in ihrem weißen Kleid. Und sie trug es mit Stolz. Anfangs haben wir noch bei unseren Eltern gewohnt. 7 Monate lang. Dann hatten wir, mit Hilfe unserer Eltern, ein wunderschönes Nest gefunden. Vier Zimmer, Küche, Diele, Bad, großer Balkon und eine Garage. Damals 422 Mark kalt. Nach und nach haben wir alle Neuerungen eingebaut. Fußbodenheizung, Parket, Doppelverglasung, moderne Geräte in Küche, im Bad und im Wohnzimmer. Aber das, was sie sich von Anfang an gewünscht hatte, das bekam sie als erstes. Einen offenen Kamin im Wohnzimmer. Vor ihm haben wir oft gelegen und uns geliebt. Oder auf dem großen Sofa. Hier haben wir uns ständig aneinander gekuschelt. Und natürlich auch im Bett. Wir haben unserer Liebe freien Lauf gelassen. Auch wenn wir deshalb mehr als sonst waschen mußten. Aber dafür gab es ja eine Waschmaschine. Wir haben viel Geld in die Wohnung gesteckt. Dennoch ging es uns sehr gut. Schließlich waren wir beide berufstätig. Ein Zimmer hatte Helmi für Kundinnen, welche sie privat frisierte. So gingen der Betrag ihres Gehalts und das, was sie mit ihren Kundinnen verdiente, für die Wohnung, und mein Gehalt für unser Auskommen und zum Sparen drauf. Eigentlich hatten wir ja nur ein Konto. Aber so in etwa waren die Größen unserer Unkosten.

Als sie 27 war, kam sie eines Tages total niedergeschlagen zu mir in die Küche. Sie war früher von der Arbeit gekommen, während ich schon zu Hause war und das Abendessen kochte. Natürlich merkte ich gleich, daß etwas los war. Also hab ich sie in den Arm genommen und sie gefragt. Sie blickte zu Boden und schaute mich aus den Augenwinkeln an. Dann flüsterte sie: „Schatz, ich bin schwanger."

Als wir wieder zu Atem kamen, sprang sie auf und rannte aus dem Schlafzimmer. Und als ich sie in der Küche lachen hörte, da wußte ich, daß wir heute auswärts essen würden. Das Essen war total verbrannt.

Während ihrer Schwangerschaft trug ich sie auf Händen. Na ja, das tat ich ja eigentlich schon seit dem Tag, als ich sie gefragt hatte. Sie genoß es immer, wenn ich sie umsorgte. Doch in der Zeit ihrer Schwangerschaft wollte sie wie immer mitarbeiten. Kochen, waschen putzen, Holz und Briketts aus dem Keller holen. Einiges tat sie ja schon vorher, aber nun nahm ich ihr so viel wie ich konnte ab. Schließlich, sie war im fünften Monat, da warf sie endlich das Handtuch. Sie setzte sich aufs Sofa, legte die Beine hoch und ich war der Herr der Wohnung, mit allen Pflichten. Jetzt endlich ließ sie mir freie Hand.

Unsere Tochter kam binnen drei Stunden. Ihre Wehen setzten mitten in der Nacht ein, wir fuhren ins Krankenhaus und morgens um vier Minuten nach fünf waren wir zu dritt. Ich war im Kreissaal bei ihr und hab unserer kleinen Maus die letzte Verbindung zu ihrer Mutter gekappt. Helmi hat ihre Arme ausgestreckt und ihre Hände auf und zu geklappt, weil ich so lange brauchte, um ihr die Maus zu bringen. Allerdings machte ich es wirklich sehr langsam. Ich wollte sie wirklich nicht hergeben. Aber die Augen meiner Frau waren stärker als meine Vaterliebe.

Wenn die Maus futterte, dann war sie bei ihr. Saubermachen war meine Sache. Baden unsere. Doch später, als die Zähnchen kamen, da bekam ich sie. Auf meinem Arm schlief sie immer sehr schnell ein. Mein Trick war: Das kalte Fenster in der Küche. Ihre schmerzende Backe legte die Maus an das kalte Glas und es tat nichtmehr weh. Ich hab ihr den Trick erst verraten, als die Zähnchen da waren.

„Miststück.", lachte sie, „Na warte, beim nächsten kenn ich den Trick auch."

Allerdings blieb es bei uns bei diesem einen Kind. Dafür bekam es aber von uns die Liebe für zehn.

Jetzt ist sie groß. Über 20, auf eigenen Füßen stehend. Aber sie kommt immer wieder zu uns und schmust mit uns wie in früheren Tagen. Für uns ist sie noch immer unser kleines Mädchen.

Ach ja.

Nach dem Absatz, nach dem Gedicht, er hört auf mit: „Aber wenn, dann war das doch nur ein Versehen gewesen. Eine Verwechslung!" Ab da ist alles erfunden.

Ich war zu feige ihr einen Brief zu schreiben. Zwar hätte ich dann gewußt, ob oder ob nicht, hätte Klarheit gehabt. Aber ich war zu feige. Erst als sie 46 war, hab ich sie am Telefon gesprochen. Ich hatte recherchiert und erfahren wo sie wohnte. Dann hab ich ihr einen Brief geschrieben. Suche nach Klassenkameraden hatte ich geschrieben. Es hat sehr lange gedauert, bis das ich ihn ausdruckte. In schöner Schreibschrift. Und nochmal so lange hatte es gedauert, bis das ich ihn einwarf. Und wie bei meinem „erfundenen" Liebesbrief, bereute ich es schon, noch bevor der Brief im Kasten den Boden berührt hatte. Wenige Tage später schellte das Telefon. Noch bevor ich am Apparat war, wußte ich schon wer dran war. Sie! Ein Schauer lief mir über den Rücken, als sie sagte: Dann bin ich die Helmi". Aus dem Gespräch heraus weiß ich, daß sie verheiratet ist und eine erwachsene Tochter hat. Aber leider nicht mit und von mir.

Das ich aber seit der Schulzeit, jeden Tag an sie denke, sie jede Nacht in meinem Arm liegt, seit damals, das habe ich ihr nicht gestanden. Denn:

Ihr gegenüber bin ich der schüchterner Feigling geblieben.

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  • KOMMENTARE
Anonymous
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3 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 12 Jahren
Danke MaYa !

Du schreibst herrlich sanfte,romantische Geschichten und gehörst für mich zu den Top-Autoren auf dieser Plattform.

Zu meinen absoluten Favoriten gehören:

Das fremde Mädchen + Ein Traum wird wahr

Vielen Dank nochmal dafür!

Liebe Grüsse

Dein Fan

Lo

AnonymousAnonymvor fast 13 Jahren

Endlich eine neue Geschichte von Manuela. Und wie immer, schn geschrieben und geschildert.

Der Schlu ist der Knaller, ihn habe ich nie und nimmer so erwartet.

AnonymousAnonymvor fast 13 Jahren

Gefllt mir ausnehmend gut, die Storie.

Schne Beschreibung, tolle Handlung

Danke Manuela

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