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Chuck & Sarah 03

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Chuck hatte sich so in Fahrt geredet, dass sich seine Stimme fast überschlug, und er Sarah fast schon panisch in die Augen sah.

„Sshhh... Beruhige dich, Chuck... Ich werde dir helfen, das weißt du doch..." Sie umarmte ihn und küsste ihn liebevoll auf die Lippen, und ehe sie es sich versah, erwiderte Chuck den Kuss, und sie spürte seine Zunge vorsichtig in ihren Mund gleiten.

Für einen Moment vergaßen sie die Anspannung der letzten Zeit, die drohende Gefahr -- eine Fabrikhalle voller Angestellter von Volkoff -- vor der Tür und auch sonst alles, und gaben sich ihrer Leidenschaft hin. Chuck schob Sarahs Laborkittel hoch und umfasste mit beiden Händen ihren knackigen Po... Als plötzlich die Tür aufging, und ein magerer junger Mann mit einem unübersehbaren Akneproblem in den Serverraum trat.

„Deco... Uzmite sebi sobu. Ja moram da radim ovde." Ein verständnisvolles und zugleich genervtes Lächeln glitt auf seine Züge -- offensichtlich wurde sein Büro häufiger von Pärchen als Treffpunkt zweckentfremdet. Darum beschränkte er sich nur darauf, die beiden zu ermahnen, ihn nicht von der Arbeit abzuhalten, und sich ein Zimmer zu nehmen. In diesem Moment piepte das Speichermodul nach abgeschlossenem Download, und der Mann wurde misstrauisch.

„Ko ste vi? Ja vas još nikad nisam video ovde." Er wandte sich hastig zur Tür, als er begriff, dass er das Pärchen vor sich, dass sich offenkundig Daten vom Server lud, nicht kannte, und auch noch nie gesehen hatte, und wollte den Sicherheitsdienst alarmieren. „Zvaću bezbeđenje!"

Der junge Computertechniker kam nicht weit, dann in diesem Moment stolperte er über ein Kabel, krachte gegen die -- inzwischen wieder geschlossene -- Tür und sank bewusstlos zu Boden.

In der ganzen Zeit hatten sich Chuck und Sarah nicht von der Stelle gerührt, zu überrascht waren sie von den Ereignissen. Jetzt sahen sie sich an, und nicht nur Chuck musste ein Schmunzeln verbergen. „Wir sollten ihn lieber irgendwo verstauen und machen, dass wir hier wegkommen." Sarah sah ihn nur an, und nickte langsam -- sich noch einmal an ihn drückend und ihm einen langen Kuss auf die Lippen drückend, und dann per Funk Casey und Morgan rufend, während Chuck den externen Speicher einpackte.

„Wir treffen uns draußen an der Pforte. Wir haben Besuch bekommen, und sollten weg sein, wenn er wieder zu sich kommt." Schnell sahen sie sich um, ob sie was hinterlassen hatte, was eine Spur zu ihnen legen konnte, schlichen zur Tür hinaus und über die Galerie wieder in den Korridor, der zum Eingang führte. Als sie das Gebäude verließen, konnten sie sehen, dass Morgan und Casey schon an der Pforte warteten.

Kaum im Wagen, trat Casey schon aufs Gaspedal, während Morgan das externe Laufwerk an seinen Laptop anschloss, und die gesicherten Daten sichtete. „Leute... Ich habe eine gute, und eine schlechte Nachricht." Sarah und Chuck wandten sich zu ihm, während ihn Casey im Rückspiegel beobachtete. „Die gute Nachricht ist, dass hier einige sehr belastende Unterlagen sind, die es Orahovac ermöglichen werden, sowohl beim MUP, als auch in seinem eigenen Laden aufzuräumen. Namen, Daten und Beträge... Alles da. Ebenso eine Liste der Kunden und Lieferanten in Südosteuropa." - „Und was ist die schlechte Nachricht?" Morgan sah nicht glücklich aus. „Alle Datensätze, die deine Mom betreffen, sind leer -- Ich finde zwar Netzwerkpfade, die auf „Frost" hinweisen, aber sie enden blind... Da ist kein Bit an Informationen mehr." Er versuchte seinen Freund zu trösten. „Ich kann es in der Festung noch einmal durchlaufen lassen, und sehen, ob ich vielleicht doch etwas finde... Gib die Hoffnung nicht auf, Chuck." Sein Tonfall machte aber unmissverständlich klar, dass wahrscheinlich nichts mehr zu retten war.

Inzwischen hatten sie das Stadtzentrum erreicht, und selbst Casey war von dieser neuen Wendung der Ereignisse so getroffen, dass er den, in seiner Trunkenheit leicht schwankenden, Touristen, der im letzten Augenblick vom Zebrastreifen zurücksprang, um nicht vom Wagen erfasst zu werden, garnicht wahrnahm.

Zu Kenneth Richardsons Pech, hatte er seinerseits trotz seines alkoholisierten Zustands sehr genau erkennen können, wer in dem Fahrzeug saß, das ihn da fast auf die Motorhaube genommen hätte. „Scheiße, die CIA will mich umlegen, weil ich zuviel weiß!!" schoss ihm durch den Kopf. Schlagartig war er wieder nüchtern. Er hatte Angst, und nahm sich fest vor, seinem Kongressabgeordneten zu schreiben, sobald er wieder in Boston war.

* * *

Ðorđe Orahovac war noch wach als sie den Mietwagen vor seinem Haus abstellten. „Hatten sie Erfolg? Gefunden, was sie gesucht haben?" wollte er wissen, als Morgan, Casey, Chuck und Sarah das Haus betraten und vor seiner Tür standen. „Ja und nein..." antwortete Sarah und händigte ihm einen USB-Stick mit den Daten aus, die sie von Volkoffs Server in der Anlage geladen hatten. „Hiermit können sie hier mal gründlich aufräumen. Hier sind scheinbar alle Kontakte von Volkoff Industries aufgeführt, die Schmiergelder erhalten haben. Wenn sie alles schnell in die Wege leiten, bevor unser Einbruch entdeckt wird, kann ihnen keiner von denen entkommen." - „Und wenn jemand fragt, woher sie die Informationen haben..." hob Casey an. „Werde ich einfach etwas von einer sehr tragfähigen Brieftaube erzählen, die heute Nacht plötzlich in meinem Fenster stand und anschließend auf Nimmerwiedersehen verschwand." antwortete Orahovac halb scherzend. „Keine Sorge, niemand wird wissen, dass sie hier waren."

Sie besprachen den Einsatz kurz, und es stellte sich heraus, dass auch Morgan und Casey einige interessante Sachen entdeckt hatten -- darunter auch eine Verbindung zu einem Lieferanten für Systemelektronik, die dann von Volkoff Industries weiterverarbeitet wurde. „Die Behörden in Deutschland sollen sich mal die Firma InterCard SE im Schwarzwald ansehen." schlug Morgan vor, und stieß mit diesem Vorschlag sogar auf die Zustimmung von Casey.

Nach der Besprechung nahm Chuck Casey auf die Seite. „Ich will dich um einen Gefallen bitten. Kannst du heute Nacht den Missionsbericht alleine schreiben? Sarah und ich müssen einige Dinge besprechen, und in Burbank erwartet uns nur wieder der Alltag. Ich will die Gelegenheit nutzen, wenn wir etwas Luft haben." Casey nickte und sah zu Morgan rüber. „Könntet ihr..." - „Nein! Er soll hier bleiben und die Ausrüstung einpacken. Vielleicht kann er uns schon mal einen Flug buchen." Chuck sah Casey an und sagte mit einem Lächeln. „Versuch, ihn nicht umzubringen."

Chuck kannte Casey lange genug, um zu wissen, dass er ihm helfen würde, und sein mürrisches Gesicht einfach aus Gewohnheit zur Schau trug. Erleichtert machte er sich auf die Suche nach Sarah, die er wenigstens für ein paar Stunden aus der Welt der Spionage und Verschwörungen entführen wollte. „Durch den Intersect Zugriff auf die verschiedensten Informationsquellen zu haben, hat manchmal auch Vorteile." schmunzelte er vor sich hin, als ihm der perfekte Ort für einen ruhigen und romantischen Abend einfiel.

Sarah war mehr als einverstanden, nachdem klar war, dass Morgan und Casey die Stellung halten und den Papierkram erledigen würden, und verschwand mit ihren Sachen im Badezimmer, um sich frisch zu machen. Chuck rief ihr durch die Tür zu, dass er dann draußen am Wagen warten würde.

Da sich Chuck auch noch frisch machte und umzog, musste er nicht lange in der lauwarmen Oktobernacht am Wagen warten, bis Sarah das Haus verließ, und ihn mit einem sanften Kuss auf die Wange umarmte. „Wir waren schon viel zu lange nicht mehr aus, Chuck."

Chuck stimmte ihr zu und betrachtete sie im Licht der Straßenlaternen: Sie hatte das weiße Etuikleid an, das sie damals in Paris gekauft hatte, dazu schlichte weiße High Heels, trug ihr Haar offen in sanften Wellen, die über ihre Schultern flossen wie flüssiges Gold und nach der Größe ihrer Handtasche hatte sie allenfalls eine Lady Derringer .22 als Bewaffnung dabei -- aber wahrscheinlicher waren Lippenstift, Handy und ihren Ausweis, was die Tasche schon vollständig ausfüllen würde. „Du siehst wieder einmal wundervoll aus, Liebling."

Wie um seine Worte zu unterstreichen, ertönte ein anerkennender Pfiff von jemandem, der außer Sicht weiter die Straße hinab stand. Als sie genauer hinsahen, konnten sie dann eine Bewegung erkennen, und der vorlaute „junge Mann", der schon einige Tage zuvor sein Interesse an Sarah bekundet hatte, trat in den Lichtschein der Straßenlampe vor ihm. Er grinste und hob beide Daumen in Sarahs und Chucks Richtung. Das Lachen, das diese Geste bei Chuck und Sarah auslöste, half deutlich, die Anspannung zu lockern, die sie beide schon seit Tagen im Griff hatte.

Während sich der Junge grinsend verzog, half Chuck Sarah in den Wagen, ging dann um das Auto herum, stieg ein und fuhr -- noch immer mit Sarah lachend -- los.

Der Verkehr in dieser Sonntagnacht war zwar lebendig, aber nicht so dicht, dass er ein Vorankommen verhindert hätte, und so fanden sich Chuck und Sarah keine Dreiviertelstunde später schon im historischen Altstadtkern Belgrads wieder. Eine Unzahl an Restaurants, Wirtshäusern, Kneipen und Grillstuben luden mit verlockenden Essensdüften und fröhlicher Folkloremusik ein.

Kaum hatten sie Platz genommen, da erschien schon ein Kellner, stellte ein Glas Wasser vor jeden von ihnen und reichte ihnen die Karte. „Amerikanci?" fragte er, sie einen Augenblick genauer ansehend und dann auf Englisch fortfahrend: „Ich kann ihnen heute den Grillteller empfehlen, mit allerlei Beilagen und frischem Kajmak." Chuck sah Sarah kurz an und bestellte dann für sie beide -- für Sarah aus Rücksicht auf ihre Essgewohnheiten keinen Grillteller, sondern „Leskovačka Mučkalica", eine serbische Spezialität aus gedünstetem Gemüse, Tomaten und Ei. Sich selbst gönnte er eine „Pljeskavica na Kajmaku i Luku", die serbische Variante des Hacksteaks, sehr dünn geklopft und scharf angebraten, und auf einem Bett aus Zwiebeln angerichtet, auf dem dann eine großzügige Portion Kajmak schmolz, und das Fleisch saftig hielt.

Als sie auch noch ihre Getränke bestellt hatten, zog sich der Kellner mit dem Hinweis zurück, dass das Essen etwa eine halbe Stunde in Anspruch nehmen würde, und sie ihn nur rufen müssten, falls sie etwas brauchten.

„Es tut mir schrecklich Leid, was ich gesagt habe, und dass wir keine Spur von deiner Mutter gefunden haben, Chuck..." - „Nein Sarah, ich muss mich entschuldigen. Ich war so besessen und verbissen, meine Mutter zu finden, dass ich alles andere aus den Augen verloren habe. So muss es auch meinem Vater gegangen sein." Er lächelte sie an. „Was habe ich erwartet? Mein Dad hat die letzten zwanzig Jahre nach ihr gesucht, ohne eine Spur zu finden... Wie konnte ich erwarten, dass ich sie im Handumdrehen finden kann?"

Ihre Getränke kamen, und Sarah nutzte die Gelegenheit, dass Thema zu wechseln. „Ich habe das vorhin ernst gemeint, Chuck. Du bist in den letzten Monaten zu einem unglaublichen Agenten geworden. Als Marko, Volkoffs Mann fürs Grobe, Casey und mich gefangen gehalten hat, wollte er wissen, wer diese beiden Topspione sind, die seinen Chef so nervös machen, und er zeigte uns Bilder von dir und Morgan." Chuck musste schmunzeln. Er und Morgan als Topspione... Das war für Chuck lachhaft, denn schließlich waren Sarah und Casey die Profis. „Chuck, Volkoff tut gut daran, dich, Charles Carmichael, zu fürchten -- ist dir das nicht klar?" Sarah schien es ernst zu meinen, denn sie lächelte nicht. „Er kann dich nicht vorhersagen... Er weiß nicht, wer du bist, und was du willst. Im Moment bist du der gefährlichste Gegner, den Aleksej Volkoff hat. Und das ist seine Schwachstelle." Chucks Augen lagen auf Sarahs Lippen. „Was meinst du damit?" - „Volkoff wird alles daransetzen, dich zu bekommen, um das, was er als größte Gefahr ansieht, auszuschalten... und so können wir ihn bekommen. Wenn wir Volkoff erwischen, finden wir auch deine Mutter."

Sarah verstummte, weil das Essen gebracht wurde, und vom Duft angeregt, und nach dem Einsatz halb am Verhungern, langten sie zu, und ließen sich die ungewohnten Spezialitäten schmecken. Immer mal wieder sahen sie sich in die Augen, oder hielten Händchen, und als sie nach dem Essen noch eine Turska Kafa tranken, kam Chuck noch einmal auf das Thema „Suche" zu sprechen. „Du hast Recht, Sarah... Mein Dad hat zwanzig Jahre keine Spur finden können, und ich habe ihre Spur nach nur sechs Monaten zu Volkoff verfolgen können. Wenn wir Volkoff fassen können, können wir von ihm auch erfahren, wo meine Mom ist."

Sarah beugte sich zu ihm, presste ihre Lippen auf seine und hauchte ihm zu: „Wir werden sie finden, Chuck... Entspann dich." Das ließ sich Chuck nicht zweimal sagen, und binnen weniger Momente küssten sie sich leidenschaftlich und voller Sehnsucht. „Laß uns gehen..." flüsterte Chuck, und nahm Sarah an der Hand. Mit der freien Hand zog er einige Dinar-Scheine aus der Tasche und legte sie für die Rechnung hin, während ihm Sarah auf den Fersen aus dem Lokal folgte.

Dass ihnen ein Augenpaar den ganzen Abend über gefolgt war, hatten beide nicht bemerkt.

* * *

Morgan und Casey schliefen schon, als Chuck und Sarah leise in die Wohnung zurückkehrten, auch wenn Casey für einen Moment die Augen öffnete, sie aber, als er spürte, dass keine Gefahr droht, auch gleich wieder schloss und weiterschlief. Erfolgreich gelang es ihnen, jeden Krach zu vermeiden, als sie sich bettfertig machten, und dann ins Bett stiegen.

„Der Abend war schön, Chuck... Danke. Ich glaube, wir beide brauchten einfach mal eine kleine Pause... Das Gefühl, normale Menschen zu sein. Einfach mal alle Sorgen, Enttäuschungen und Pflichten hinter uns lassen." Er beugte sich über sie und küsste ihre Lippen, während seine Fingerspitzen über ihre Wangen strichen. „Ich liebe dich, Sarah, und hasse es, wenn wir uns streiten." - „Dann lass uns nie wieder streiten... Gib mir einfach immer Recht."

Chuck brauchte kein Licht, um Sarahs Grinsen zu sehen, und sofort fing er an, sie zu kitzeln, um sie für ihre frechen Worte zu bestrafen. Minutenlang war gedämpftes Gekicher und Lachen zu hören, bis sich langsam das Kichern und Lachen in leises, aber genüssliches Seufzen und Stöhnen verwandelte, und aus dem Kitzeln und Necken ein Streicheln und Liebkosen wurde...

„Aufwachen, ihr Turteltauben, sonst schick ich Casey zum Wecken rüber." Morgan klopfte an den Paravent und zwang Chuck und Sarah unaufhaltsam dazu, sich aus dem warmen Bett -- und wichtiger noch, aus der zärtlichen gegenseitigen Umarmung -- zu lösen, und dem neuen Tag zu begegnen. „Macht euch lieber mal fertig, unsere Maschine geht um fünf vor eins, und wir müssen noch den Mietwagen am Flughafen abgeben." Chuck warf ein Kissen nach Morgan, während Sarah auf die Uhr sah. „Er hat Recht, Chuck... Es ist schon nach zehn, und wir müssen noch einchecken... Steh auf."

Man sah Chuck wirklich an, wie widerwillig er Sarah aus seinen Armen entließ, und ihr dann aus dem Bett folgte, während sie schnurstracks ins Bad ging. Total zerzaust sah er zu Casey und Morgan rüber, die schon fertig gepackt und gerüstet waren... Offensichtlich waren sie schon eine ganze Weile wach.

„Grimes... Erinnere mich bitte daran, nie wieder mit diesen beiden liebestollen Vögeln in einem Raum zu schlafen, wenn es sich vermeiden lässt." Morgan grinste als er antwortete: „Frag mich mal, ich habe mit ihnen zusammengewohnt." Chuck dämmerte wage, dass sie in der Nacht vielleicht nicht ganz so leise gewesen waren, wie sie dachten -- von unbemerkt ganz zu schweigen. Sarahs leichter Wangenröte konnte man entnehmen, dass sie einen Großteil, wenn nicht gar alles von der Unterhaltung gehört hatte, aber sie ließ sich sonst nichts anmerken, und suchte ihre letzten Habseligkeiten zusammen, um sie in ihrer Tasche zu verstauen. „Das Bad ist jetzt frei, Chuck... Beeil dich lieber."

Ungeachtet des Rückschlags, den die Mission letzten Endes für Chuck persönlich darstellte, war sie dennoch kein Misserfolg, denn ein weiterer Staat würde Volkoff und seine Pläne jetzt genauer im Auge behalten, und so gering die Erkenntnisse auch waren, die man aus den Daten und den Entdeckungen, die Morgan und Casey gemacht hatten, ziehen konnte, zeigten sie eine weitere Spur auf, in der ermittelt werden konnte.

Dem entsprechend war auch die Stimmung auf der Fahrt zum Flughafen eher entspannt, Casey unterhielt sich ganz freundlich mit Morgan -- der sogar fahren durfte. Trotz allem war die Bilanz der Mission -- zumindest, was den offiziellen Teil anging -- positiv, und das war das Wichtigste.

Casey hatte Sarahs Ansicht bestätigt, wonach sie, dadurch, dass sie Volkoff immer mehr in die Enge trieben, die Chance erhöhten, Chucks Mutter zu finden. Er stimmte auch zu, dass sich Volkoffs Interesse stark auf Chuck -- Charles Carmichael -- konzentrieren würde, über den er nicht viel erfahren würde, während zumindest Chuck somit weiterhin „unter dem Radar" bleiben könnte.

Die Rückgabe des Mietwagens und das Boarding verliefen ereignislos, und bald konnten sie alle ihre bequemen Plätze einnehmen, und sich ausruhen.

Chuck und Sarah, die nicht viel geschlafen hatten, lehnten sich an einander und teilten sich ein Kissen, so dass sich ihre Köpfe fast berührten, und sie beim Erwachen als Erstes den jeweils anderen sehen würden. Ihre Hände hatten sie in einander verschränkt und beide lächelten im Schlaf.

Natürlich entging das weder Morgan noch Casey, aber sie kommentierten es nicht weiter. Chuck und Sarah hatten sich diese Zweisamkeit nach allem, was sie in den letzten Jahren hatten durchmachen müssen, um zu einander zu finden, redlich verdient.

* * *

Der Flughafen JFK war am früheren Montagnachmittag relativ ruhig und entsprechend waren auch die Warte- und Transithallen von einer überschaubaren Menschenmenge erfüllt. Das Flugzeug von Team Bartowski hatte in New York einen längeren Aufenthalt, um aufzutanken und die Passagiere vertraten sich die Beine, tranken Kaffee oder -- wie Morgan -- stöberten an den Zeitungsregalen.

Sarah und Chuck saßen entspannt in der Wartehalle und ließen den letzten Abend -- und die daran anschließende Nacht -- noch einmal Revue passieren, immer noch etwas verlegen, weil sowohl Morgan als auch Casey scheinbar doch einiges mitbekommen hatten. Sie nahmen sich fest vor, in Zukunft diskreter zu sein. Ganz überraschend wechselte Sarah das Thema:

„Chuck, der Mann da drüben sieht uns schon die ganze Zeit ganz verwirrt und besorgt an. Kennst du ihn?" Chuck sah zum gut gekleideten Mann am anderen Ende der Halle, doch selbst mit Hilfe des Intersect gelang es ihm nicht, ihn zu identifizieren. „Keine Ahnung, wer das ist. Er sieht nicht wie ein Agent aus, ganz abgesehen davon, dass ein Agent seine Zielperson niemals so auffällig beobachten würde. Ich gehe mal rüber, und frage ihn... Vielleicht verwechselt er uns ja einfach, oder braucht sogar Hilfe."

Als sich Chuck erhob, ertönte über die Lautsprecher der Halle der Aufruf für die Nachmittagsmaschine nach Boston Logan International Airport und der Mann raffte seine Sachen hastig zusammen und stürmte zum Gate davon.

Chuck setzte sich wieder, sichtlich verwirrt und erstaunt. „Seltsamer Kerl... Fast schon unheimlich." - „Vermutlich war es einfach eine Verwechslung, und als du auf ihn zugingst, war es ihm peinlich." - „Oder er wurde nervös, weil wir bemerkt haben, dass er dich anstarrt, und hatte Angst, ich würde ihn mir zur Brust nehmen, weil ich ein eifersüchtiger Kerl bin." lachte Chuck, und sah Sarah liebevoll an. „Womit er ja nicht unrecht hätte." Auch Sarah lachte, und schlug ihm spielerisch gegen die Schulter.

„Wir sollten los, das Flugzeug ist aufgetankt, und wir starten in einer halben Stunde wieder nach L.A. Wo steckt überhaupt wieder Grimes?" Casey setzte sich neben sie und sah sich wie gewohnt misstrauisch um. „Wenn der Kerl Angst vor mir hatte, wäre er bei Caseys Anblick zweifellos tot umgefallen." überlegte Chuck, als er seinen bärbeißigen Freund und Kollegen betrachtete. Wenige Minuten später kam auch Morgan zurück -- mit einem neuen Comic in der Hand. „"Wurde auch Zeit, ich will nicht deinetwegen meinen Flug verpassen, du Trottel." blaffte Casey, nahm seine Tasche und machte sich auf dem Weg zum Gate. Die anderen folgten ihm, und Morgan murmelte: „Wenn er wüsste, was mit Alex läuft, würde er mich umbringen, wenn er schon so ist, wenn er von nichts weiß."

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