Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Constance auf Abwegen

Geschichte Info
Ist das noch Escort-Service?
9.8k Wörter
4.64
9.5k
11
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Liebe Leserin, lieber Leser,

herzlich willkommen zu meiner neuen Geschichte. Sie stellt für mich einen Ausflug in ein eher unbekanntes Genre dar. Daher habe ich auch lange überlegt, in welche Kategorie ich sie einordnen soll. Am Ende habe ich mich für "Das erste Mal" entschieden. Genau so hätte aber auch "BDSM" oder einfach "erotische Verbindungen" gepasst.

Es ist ein Spiel mit dem Gedanken an Dominanz, Unterwerfung und Hingabe. Und bevor jemand fragt: Ja, es ist in erster Linie eine männliche Fantasie. Geschrieben für einen Freund, der mir mal gestanden hat, dass genau das seiner Fantasie entspricht.

Aber nachdem ich mich ein wenig mit dem Gedanken beschäftigt und dazu recherchiert habe, konnte ich dieser Fantasie durchaus etwas abgewinnen. Hier seht ihr (für den Fall, dass ihr weiter lest...) was dabei heraus gekommen ist.

Ich hoffe, dass es euch gefällt und ich vielleicht für das ein oder andere feuchte Höschen oder eine Erektion sorgen konnte und eure Fantasie ebenfalls angeregt habe.

Wie immer freue ich mich sehr über eine Bewertung meiner Geschichte sowie einen Kommentar, gern auch mit konstruktiver Kritik. Jetzt aber viel Spass beim lesen.

Eure Miriam

Constances Knie zitterten, als der Fahrstuhl mit einem dezenten „Bing" verkündete, die vierte Etage erreicht zu haben. Sie war nervös, unsicher und fragte sich zum ungezählten Mal, was sie hier eigentlich tat. Als die Türen sich zischend öffneten, griff der Mann, der sich als Roland vorgestellt hatte, nach ihrer plötzlich sehr kalten Hand.

„Komm", sagte er nur.

Sie folgte ihm auf unsicheren Beinen auf den Gang hinaus. Alles hier sah sehr edel aus, der Hotelflur war dezent beleuchtet. Auf nahezu absurde Weise hatte Constance das Gefühl, das alles hier schon einmal erlebt, diesen Flur schon einmal gesehen zu haben. Doch das war nur in ihrer Fantasie gewesen, als sie versucht hatte, sich diese Situation vorzustellen und diesen Moment in Worte zu fassen. Waren seither wirklich nur drei Wochen vergangen? Die vergangene Zeitspanne fühlte sich ewig an. Alles war so leicht gewesen, nur ein Spaß, ein Versuch und eine prickelnde Erfahrung für sie. Sie erinnerte sich an das angenehme Kribbeln in ihrem Bauch, als sie die ersten Zeilen des Begrüßungstextes getippt hatte.

***

Ich liebe erotische Geschichten. Kannst du mir eine erzählen? :-) Ich habe mich hier angemeldet, weil ich wissen möchte, ob es die Leidenschaft und die hemmungslose Hingabe, die ich bisher nur aus solchen Geschichten kenne, auch im wahren Leben gibt. Ich sehne mich danach, meine Fantasien einmal auszuleben. Vieles ist neu für mich. Ich möchte Erfahrungen machen und Dinge kennen lernen, die ich noch nicht erleben durfte. Wichtig ist für mich aber auch, dass ich mich fallen lassen kann. Und das geht nur bei Sympathie und Vertrauen. Ich wünsche mir also auch, schöne Mails zu lesen und zu schreiben, ein Gespräch zu führen, gemeinsam zu lachen. Ich möchte bewundert und erobert werden, dann verliere ich vielleicht meine Hemmungen. Ich mag Intelligenz, Humor und gute Manieren. Ich liebe gutes Essen, elegante Kleider und schöne Dessous. Vielleicht bin ich manchmal etwas schusselig und vergesse, ein Höschen anzuziehen? ;-) Und ich möchte gern mal in einem teuren Hotel verführt werden. :-)))

***

Ein paar ihrer geheimen Wünsche hatten sich ja nun erfüllt. Zumindest war dies hier ein sehr teures Hotel. Und der Mann, Roland, war auch nicht unsympathisch, im Gegenteil. Wäre die Situation eine andere gewesen, hätte sie ihn nett, zuvorkommend und sogar ein wenig anziehend gefunden. Für mehr wäre ihr der Altersunterschied zu groß gewesen. Aber schöne Mails hatten sie getauscht, nett unterhalten hatten sie sich beim Abendessen und das ein oder andere Mal hatte er sie sogar ein wenig zum Lachen gebracht. Bis ihr wieder einfiel, warum sie hier war. Dann kehrte die Nervosität zurück und ließ keinen Platz für Heiterkeit. Zwei Dinge waren eindeutig anders: Zum einen trug sie ein Höschen unter ihrem nachtblauen Sommerkleid, zum anderen war es nicht wirklich verführt werden, wozu sie in dieses Hotel gekommen war. Obwohl...

***

Langsam öffnet sich die Aufzugtür und wir treten auf den dezent beleuchteten Hotelflur hinaus. Zielsicher wendest du dich nach links. Ich folge dir, weit weniger sicher. Meine Knie zittern, ich bin unglaublich aufgeregt. Noch immer kann ich nicht glauben, dass ich es wirklich tue. Wie durch einen Schleier nehme ich meine Umwelt wahr. Dafür kann ich meine Empfindungen und meinen Körper nur um so deutlicher spüren. Mein Herz klopft wild, in meinem Bauch kribbelt es, ich bin furchtbar unruhig und zappelig. Mein Gesicht fühlt sich heiß an, bestimmt ist es feuerrot. Dafür sind meine Hände und Füße kalt vor Nervosität. Leise rascheln meine Seidenstrümpfe, wenn sich meine Knie beim Gehen unter dem engen Kleid aneinander reiben. Ich spüre die zarte Spitze des BH's, die sich durch meine Bewegungen an meinen überempfindlichen und aufgerichteten Brustwarzen reibt. Ob du sie sehen kannst? Ich fühle die Hitze in meinem Unterleib und spüre, dass ich feucht bin. Plötzlich stehen wir vor der Tür...

***

So hatte sie es sich vorgestellt und es auch so in den Begrüßungstext geschrieben. Und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, schien ihre Fantasie ziemlich genau in Erfüllung zu gehen. Das hier war genau die Umgebung und Situation, die sie im Kopf gehabt hatte. Nur dass sich das Kribbeln in ihrem gesamten Körper bei weitem nicht so angenehm und erregend anfühlte, wie sie es sich in dem Moment ausgemalt hatte. Es war etwas völlig anderes, es sich vorzustellen oder es zu tun.

Zielstrebig wandte er sich nach rechts und zog sie mit sich. Mit Mühe musste Constance ein hysterisches Kichern unterdrücken.

‚Nach links, wir müssen nach links und nicht nach rechts', schoss es durch ihren Kopf.

Plötzlich sah sie ihren Text mit unglaublicher Klarheit vor Augen. Doch Roland ging nach rechts. Sie war nervös, ängstlich. In ihrem Bauch schienen tausend Hummeln zu surren und sie konnte fühlen, dass sie vor Aufregung am ganzen Körper zitterte, während der Mann neben ihr die Ruhe selbst zu sein schien. Mit der freien Hand schob sie ihre Tasche zurück auf die Schulter.

Unsinniger Weise ging ihr ausgerechnet jetzt durch den Kopf, was sich darin befand. Da war zum einen der Briefumschlag mit den 1.500 Euro, die er ihr dafür bezahlte, dass sie die Nacht mit ihm verbrachte. Da war die Packung mit den Kondomen, die sie eingepackt hatte für den Fall, dass genau das hier passierte. Wie unwirklich sich das noch vor ein paar Stunden angefühlt hatte. Da waren auch ihr Nachthemd, Wechselwäsche, ihre Kulturtasche. Doch mit schrecklicher Klarheit wurde ihr in diesem Moment bewusst, dass sie das alles, wenn überhaupt, erst viel später brauchen würde. Dass der fremde Mann zunächst erwartete, dass sie sich vor ihm auszog. Er würde sie nackt sehen, sie berühren, überall. Er würde sich auch ausziehen. Er würde mit ihr schlafen -- für Geld -- und wahrscheinlich würde er auch noch andere Dinge von ihr verlangen. Seine Absichten hatte er ihr beim Essen unmissverständlich vor Augen geführt. Der Drang, sich loszureißen, sich umzudrehen und wegzulaufen war schier übermächtig.

***

Super! Den Begrüßungstext hast du erfolgreich verfasst. Kommen wir nun zu Daten und Fakten:

Name: Constance

Ist das wirklich klug, hier meinen richtigen Namen anzugeben? Na, auch egal, ist ja nur der Vorname!

Alter: 21

Ein Jahr schummeln wird ja wohl erlaubt sein, schließlich bin ich ein Mädchen!

Beruf: Studentin

Lehramt, Fremdsprachen um genau zu sein. Aber das interessiert hier wohl nicht?

Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch

Ja, ich meine sprechen, nicht das andere Französisch! Obwohl...

Augenfarbe: braun

Einfache Frage!

Haar: braun, lang, glatt

Richtig wäre dunkelbraun, je nach Lichteinfall ins schwarze spielend, im Sommer aber auch mit Nuancen von Kastanie. Und glatt nur solange sie trocken sind, unter der Dusche kräuseln sie sich und geben mir einen wilden Look! Schätze aber, das ist zu viel für diese Auswahlfelder?

Größe: 164 cm

Darf man dabei noch von Größe sprechen?

Gewicht: 50 kg

Das ist doch richtig, dass man 52 abrunden darf, oder?

Konfektion: 36

Und da bin ich stolz drauf!

BH-Cup: 70 B -- natur

Was denn sonst bei Körbchengröße „B"? Aber die wollen es wirklich wissen!

Tatoo/Piercing: nein/nein

Weder noch. Ist das jetzt gut oder schlecht? Ich trau mich nämlich nicht!

Raucherin: nein

Niemals!

Intimbereich: total rasiert

Gesicht: Hochrot -- Jetzt kommen die pikanten Fragen! Wobei das gerade gelogen ist. Richtig wäre: Stoppelig, müsste mal wieder rasiert werden. Aber die Auswahl der Personen, die das momentan zu sehen bekommen, ist SEHR eingeschränkt. Und wenn ich jemanden treffe, wäre ich auf jeden Fall nackig da unten!

Leistungen -- 1. Dinner Time: ja

Na klar, lasse mich gern zum essen einladen!

Leistungen -- 2. Private Time: ja

Das ist jetzt die Kurzform von: Nein, eigentlich nicht. Ganz bestimmt nicht. Kommt überhaupt nicht in Frage. Niemals. Aber ich muss meine Miete bezahlen. Und essen. Ich brauche neue Bücher. Mein Notebook hat den Geist aufgegeben. Irgend so ein Depp hat mein Fahrrad geklaut. Die Sohle meiner Winterstiefel ist mittlerweile so dünn, dass ich im nächsten Winter quasi auf Strümpfen gehen muss. Also was soll ich tun? Ist das die einzige Möglichkeit? Nein, bestimmt nicht. Es gibt immer eine Alternative. Nur welche? Die meisten anderen habe ich ausprobiert. Die Gretchenfrage ist: Weiter studieren oder nicht? Wenn ja, dann habe ich so ziemlich alle Alternativen ausprobiert. Das ist eine lange Geschichte, die aber am Ende zur Antwort „Ja" führt. Also: anklicken!

Service:

Oh mein Gott, was tue ich hier?

Hinweis: Wenn du nicht sicher bist, welche Services du anbieten willst, triff eine unverbindliche Vorauswahl. Details kannst du mit dem Kunden unmittelbar vor eurem Date absprechen. Fühl dich nicht verpflichtet, Leistungen anzubieten, zu denen du nicht bereit bist.

Jetzt wird es wohl wirklich pikant, oder?

Küssen

Nicht unbedingt jeden, aber grundsätzlich ja!

Geschlechtsverkehr

Wenn das schon die zweite Option ist, was kommt denn da noch? Schätze aber, dass ich das nicht weglassen kann, oder?

Schmusen, Kuschelsex

Unbedingt!

Französisch bei ihm

Töröö!

Französisch bei ihr

Bei mir? Zunge meets Kätzchen? Miau!

Körperbesamung, Gesichtsbesamung

Möchte mal wissen, was daran so toll ist? Iiihh! Aber wofür gibts Kleenex?

devote Spiele

50 Schattierungen von Grau?

Busensex

Toi toi toi! Ich sag nur Körbchengröße „B!"

Handentspannung

Wie entspannt man NUR die Hand?

Massage

glitsch

Was es nicht sonst noch alles gibt... Ich schätze aber, das wird fürs erste reichen. Muss fürs erste reichen. Mir geht das eigentlich entschieden zu weit!

Völlig unentschlossen hatte Constance auf den Bildschirm gestarrt. Der Mauszeiger verharrte auf dem „Weiter" Button. Sollte sie das wirklich absenden? Das hier war kein Spiel mehr, keine Option, eine Möglichkeit, die man erwägen konnte. Das hier war ernst! Es war die Anmeldung bei einer Escort-Agentur, einer Agentur, die Frauen an Männer vermittelte, für Geld. Und dieses Geld zahlten die Männer in der Regel nicht dafür, mit den Frauen nett essen zu gehen. Sie zahlten, um mit den Frauen ins Bett zu gehen. Mit ihnen Sex zu haben. Constance war auf dem besten Weg sich zu prostituieren. Sie, Constance, die kleine, unschuldige Constance, das Mädchen vom Land, das versuchte, in der bösen Großstadt zu überleben.

Wie schon oft auf dem Weg hierher hatte sie gezögert, hatte sich gefragt, ob es keine andere Möglichkeit gab. Einen Ausweg, eine Rettung, irgendeine Alternative. Zum gefühlt hundertsten Mal hatte sie ihre Situation überdacht, Alternativen durchgespielt. Und war zu dem Schluss gekommen, dass es keine gab. Außer aufzugeben, das Studium abzubrechen und nach Hause zurückzukehren. Eine Ausbildung anfangen und den Weg gehen, der ihr vorherbestimmt schien. Von dem viele andere glaubten, dass er ihr vorherbestimmt war. Nur eben Constance nicht.

***

Genau dieser Weg, nahm sie den Gedanken von vor drei Wochen auf, hatte sie hier hin geführt. In dieses Hotel, an die Seite dieses Mannes, ihres ersten Kunden. Wie würde es sein? War ER groß, klein? Machte das überhaupt einen Unterschied? Und wie würde er es tun? Langsam und zärtlich oder schnell, gierig? Würde er schnell kommen und sie hätte es hinter sich? Oder würde es lange dauern? Könnte er gar mehrmals? Wollte sie das hier eigentlich wirklich? Noch konnte sie sich umdrehen und weglaufen. Doch ganz tief in ihr, irgendwo hinter der Angst und Nervosität, gab es auch eine ganz leise Stimme, die wollte, dass sie weiterging. Auch wenn sie hartnäckig versuchte es zu verdrängen, mischten sich ganz kleine Portionen Erregung und Neugier in ihre Aufregung.

Tief in diese Gedanken versunken, hatte sie gar nicht bemerkt, dass der Mann vor einer Zimmertür stehen geblieben war. Erst als die Tür sich mit einem leisen Klacken öffnete, fand sie in die Realität zurück. Er ließ ihre Hand los, betrat den Raum und ließ die Schlüsselkarte in den Automaten neben der Tür gleiten. Das Licht im Zimmer flammte auf und tauchte den Raum in angenehmes, indirektes Licht. Er wandte sich zu ihr um und streckte ihr die Hand entgegen.

„Komm", sagte er wieder. „Oder willst du da draußen stehen bleiben? Dann müsste ich auch wieder rauskommen und dich auf dem Flur vernaschen." Bei den letzten Worten stahl sich ein wolfsartiges Lächeln auf seine Lippen. „Gar keine so schlechte Idee", murmelte er.

Hastig trat Constance über die Schwelle. Sie war sich nicht ganz sicher, ob er das nicht möglicherweise ernst meinte. Sein Blick war nun unverhohlen gierig, nicht mehr zurückhaltend und höflich wie beim Essen. Ein Umstand, der nicht gerade zu ihrer Beruhigung beitrug und ihre ohnehin weichen Knie noch mehr zum Zittern brachte.

„Gibst du mir deinen Mantel, damit ich ihn aufhängen kann?" Ohne die Antwort abzuwarten griff er nach ihrem Mantel, den sie bisher über dem Arm getragen hatte. „Und stell deine Tasche ab. Bei dem, was wir vorhaben, ist sie dir nur im Weg."

Nicht nur sein Blick hatte sich verändert, auch sein Tonfall. War er zuvor stets höflich und freundlich gewesen, klang seine Stimme nun eindeutig fordernd und zugleich befehlsgewohnt. Die Worte zuckten durch Constances Kopf. In ihrer momentanen Situation klang das für sie eher nach einer Drohung, als nach einer Aufforderung. Beinahe fluchtartig ging Constance tiefer in den Raum hinein, weg von der Tür und weg dem Mann, der gerade seinen eigenen Mantel neben ihren an den Haken hängte, der neben der Eingangstür an der Wand befestigt war. 'Dummes Huhn', schalt sie sich selbst. Er hatte ihr deutlich erklärt, wie er sich die Rollenverteilung vorstellte und dass er von nun an den Ton angeben würde. Nicht zuletzt dafür zahlte er ihr ja ein Vermögen für eine Nacht.

Trotz ihrer Nervosität sah Constance sich neugierig in dem Raum um und registrierte, dass dies wohl keine günstige Zimmerkategorie sein konnte. Das Zimmer war sehr groß, eher eine Suite. Auf der rechten Seite stand ein Doppelbett. An der gegenüberliegenden Wand, unter den bodentiefen Fenstern, befand sich ein Sofa mit Tisch und zwei Sesseln. Und zwischen Bett und Sofa in der Mitte des Raums stand ein großer Schreibtisch. Der Raum war so groß, dass man bequem auf beiden Seiten um den Schreibtisch herumgehen konnte. Eine Tür in der Wand führte vermutlich ins Bad.

Unschlüssig, was sie nun tun sollte, was er von ihr erwartete, stand sie in der Mitte des Raums und wandte sich zu ihm um. Der Mann stand noch immer an der Zimmertür und musterte sie aufmerksam.

„Musst du vorher noch mal ins Bad oder bist du bereit?"

Constance spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. 'Bist du bereit', klang es wie ein Echo in ihrem Kopf. Bereit, dich mir hinzugeben. Bereit, mir deinen Körper zu verkaufen. Wieder drohte der Impuls, wegzulaufen übermächtig zu werden. Und wieder versagten ihre weichen Knie den Dienst. Sie blieb stehen. Unfähig ein Wort herauszubringen nickte sie nur.

„Sag es!"

„Ja, ich bin bereit." Ihre Stimme war heiser vor Aufregung, mehr als ein Flüstern brachte sie nicht über die Lippen.

„Die Tasche."

Constance realisierte, dass ihre Tasche immer noch über ihrer Schulter hing. Hastig nahm sie sie herunter, sah sich suchend um und stellte sie schließlich neben den Schreibtisch. Sie war sich bewusst, dass sie gerade einen fürchterlich unbeholfenen Eindruck machte. Dann drehte sie sich wieder zu ihm herum und stellte fest, dass er inzwischen näher gekommen war. Im Gehen streifte er sein Sakko ab und warf es achtlos auf das Bett.

Jetzt war es also so weit. Sie spürte, wie ihr Körper wieder anfing, vor Aufregung zu zittern. Sie fühlte sich sehr unsicher auf ihren plötzlich viel zu hohen Schuhen Nervös und zittrig stand Constance vor dem Unbekannten, der jetzt wieder stehen geblieben war und sie besitzergreifend musterte. Sein Blick glitt gierig über ihren Körper. Trotz des Kleides fühlte sie sich nackt unter seinen Blicken. Was tat sie hier bloß?

„Du bist süß, Kleines", ließ er verlauten.

Constance erwiderte nichts. Ihre Kehle war wie ausgetrocknet.

„Was hast du da an? Eine Strumpfhose oder Strümpfe?" Herausfordernd sah er sie an.

Was für eine unverschämte Frage. Doch Constance war zu perplex für eine schlagfertige Antwort. „Strümpfe", antwortete sie. Ihre Stimme war immer noch nicht mehr als nur ein heiseres Krächzen.

„Halterlos oder Strapse?"

Er wollte es aber genau wissen. „Halterlos." Alles andere hätte man unter dem engen Kleid gesehen. Außerdem... „Strapse besitze ich gar nicht."

„Das ist schade. Eine hübsche junge Frau in Strapsen kann einen Mann um den Verstand bringen. Wobei... Du bist durchaus in der Lage, dass auch ohne Strapse hinzubekommen." Sein Lächeln wurde breiter. „Sei es, wie es sei. Strümpfe sind schon mal besser als eine Strumpfhose. Ich mag es, wenn süße junge Frauen sich untenrum schnell frei machen können. Hast du ein Höschen an?"

„J-Ja." Ihre Stimme zitterte. „Genau so wie sie... Also wie du es gesagt hast."

Die Situation verunsicherte sie zunehmend. Das hier war anders als alles, was sie sich vorher ausgemalt hatte. Der Fremde stand vor ihr, selbstbewusst, fordernd. Es war ihr auf eine schwer zu beschreibende Art peinlich, seine Fragen zu beantworten. Und er ließ mit keiner Geste erkennen, was er als nächstes tun würde oder was er mit ihr vorhatte.

„Zieh es aus!"

„W-wie bitte?"

„Zieh dein Höschen aus! Ich will dein kleines Schneckchen sehen. Und Ich will dich ficken. Oder kannst du mir erklären wie das gehen soll, wenn du noch einen Slip trägst?"

Darauf wusste Constance keine Antwort. Unsicher musterte sie diesen um so vieles älteren Mann. In seinen Augen las sie Begehren und pure Lust. Lust, die er an ihr -- in ihr - austoben wollte. Ein Teil von ihr wollte schreien, wollte ihm sein Geld um die Ohren hauen und weglaufen.

Aber ein anderer Teil in ihr wollte bleiben, wollte das, was hier geschah. Wollte von ihm genommen werden.

Sie gab sich einen Ruck. Langsam und wie in Zeitlupe wanderten ihre Hände an den Saum ihres Kleides, bis ihre Fingerspitzen die strumpfbedeckte Haut ihrer Beine berührten. Sie ließ die Hände seitlich die Oberschenkel hinauf unter das Kleid gleiten, bis sie den Bund ihres Höschens erreichten. Kurz zögerte sie, dann hakte sie ihre Daumen hinein und zog den Slip mit einem entschlossenen Ruck unter dem Kleid hervor bis zu den Knien. Sie beugte sich vor, um ihn ganz abzustreifen. Dabei blickte sie hoch zu dem Mann, der abwartend vor ihr stand. Sie begegnete seinem Blick und war sich klar, dass sie ihm in dieser Haltung einen tiefen Blick in ihren Ausschnitt gewährte. Völlig ungeniert stierten seine Augen auf dem Ansatz ihrer Brüste, den das luftige Sommerkleid mit den dünnen Trägern nicht einmal teilweise bedeckte. Nur der leichte BH, den sie darunter trug, hinderte ihn, alles zu sehen. Sie war sich aber auch klar, dass es keine wirkliche Alternative zu dieser offenen Pose gab. Hätte sie verhindern wollen, dass er ihr in den Ausschnitt schaute, hätte sie sich herumdrehen müssen und ihm stattdessen ihren Po dargeboten. Mit dem Unterschied, dass sie ihn dabei nicht im Auge gehabt hätte. Außerdem, welch irrsinniger Gedanke, sie zog hier gerade ihr Höschen vor und für diesen Wildfremden aus, der ihr seine Absichten unmissverständlich mitgeteilt hatte und machte sich gleichzeitig Gedanken darüber, dass er ihr in den Ausschnitt schauen konnte. Wie absurd! Vermutlich würde sie in ein paar Minuten splitternackt vor ihm stehen und ihm gestatten, Dinge mit ihr zu tun, die bisher lediglich ihr Ex-Freund hatte tun dürfen. Oder mehr! Sie richtete sich wieder auf und hielt den zarten Spitzenstring unsicher in einer Hand.