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Das Bangkok Syndikat 09

Geschichte Info
Nori und der Pate, Versteigerung.
10.7k Wörter
4.35
12.3k
0

Teil 9 der 18 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 10/23/2019
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Zehnter Tag, morgens, Bangkok

„Nori? Mach die Tür auf! Herrn Wangs Leute sind da. Du sollst zu ihm kommen."

Jasmins Stimme klang ebenso aufgeregt, wie angsterfüllt. Sie drückte wiederholt die Türklinke, doch die Domina hatte sich und Christian eingeschlossen. Ihr mittlerweile auch geknebelter Sklave hing immer noch in dem Geschirr, zu seinen Füßen hatte sich eine große Pfütze seines eigenen Urins gebildet.

„Ich komme runter. Eine halbe Stunde sollen sie mir noch geben."

Nori spürte ihr Herz schlagen. Dass der Pate sie abholen ließ, bedeutete nichts Gutes für sie. Dennoch, eine Flucht kam für sie nicht in Frage. Wie gern wäre sie aus seiner Welt entflohen, doch seine Mittel reichten weiter, als die ihren. Er würde sie bestrafen und wie das aussah, wusste sie am besten.

Ihr Blick fiel auf Christian. Seine Augen waren geschlossen, zwei Stunden noch, dann hatte er es geschafft.

Wie lange würde sie wohl wegbleiben? Sie dachte an den Arzt. Wenn der Pate sie bestrafen wollte, konnte sie das Zeitliche schlecht einschätzen. So beschloss sie, ihren Sklaven zu befreien, holte eine Plastikplane und breitete sie auf dem Bett aus.

„Wach auf!"

Er öffnete seine Augen, starrte mit glasigem Blick ins Leere. Der Junge schien völlig fertig zu sein. Nori drückte auf den Wandschalter, entzog ihm langsam den Plug, löste die Fußfesseln, im Anschluss die Halterungen an seinem Halsband. Der junge Deutsche war am Ende seiner Kräfte und fiel ihr regelrecht in die Arme.

Die Thailänderin musste ihn stützen, sonst wäre er schon vor dem Bett zusammengebrochen. Irgendwie schaffte sie es, seinen massigen Körper auf die Matratze zu wuchten. Trotz seiner totalen Erschöpfung legte sie ihm aber vorsichtshalber dann doch Fesseln an. Notfalls konnte er sich auch auf dem Plastik erleichtern, sie würde es später reinigen lassen.

Die Domina blickte auf ihr Handy, viel Zeit blieb ihr nun nicht mehr. Hastig suchte sie in ihrem Schrank nach einem passenden Outfit, eilte ins Bad und zog sich um.

„Wird Zeit! Der Chef wartet nicht gern."

Ein schmieriger Chinese in Hawaiihemd und kurzen Hosen musterte die Domina und deutete auf den Bus. Ihm gefiel diese Frau mit ihren strengen Zügen, der schwarzen Bluse und der eng an ihrem Körper anliegenden Reiterhose in den kniehohen High-Heel-Stiefeln. Er ließ seine Hand über ihr Gesäß gleiten, sie aber entzog sich ihm und nahm in der hinteren Sitzreihe Platz.

Der Mann grinste breit, zwinkerte der Thai-Domina zu und zog dann die Seitentür des Busses zu. Nori warf noch einen besorgten Blick auf das ehemalige Krankenhaus, dann versuchte sie sich auf das Treffen mit ihrem Paten vorzubereiten.

Dessen Haus befand sich am anderen Ende der Stadt an einem der wenigen Khlong-Kanäle, die innerhalb Bangkoks noch zu finden waren. Ein bescheidenes, zweistöckiges Gebäude, dem man von außen nicht ansah, wen es beherbergte. Die Straße davor war bevölkert mit einer Vielzahl an Radfahrern, Passanten, Tuk-Tuks und Autos, ohne dass man eine der vielen Wachen wahrnehmen konnte. Dennoch, sie waren da, Nori wusste aus eigener Erfahrung, dass niemand unbehelligt in dieses Haus hineinkam. Und hinaus erst recht nicht, wenn der Pate es nicht wollte.

Sie wurde von dem Kerl im Hawaiihemd ins Haus geführt und angewiesen, in einem armseligen Vorzimmer ohne Stuhl zu warten. Sie kannte diese Spiele schon zur Genüge, es würden auch diesmal wahrscheinlich mehrere Stunden vergehen, bis sie zum Paten vorgelassen wurde.

Nori lehnte sich gegen die Wand, schloss die Augen und versuchte an Christian zu denken. Sie freute sich auf den Moment, wenn sie wieder bei ihm sein konnte. An seiner Seite würde sie die verlorene Kraft schnell wieder nachtanken. Bald schon würde sie mit ihm ein eigenes Leben haben, ihm vielleicht sogar etwas von seiner verlorenen Freiheit zurückgeben können, wenn er sich ihr vollständig und bedingungslos unterworfen hatte. Sie würde heute mit ihm schlafen, ihm zeigen, wie schön es doch im Grunde für ihn war, wenn er ihr dienen durfte und wie wenig er zu befürchten hatte, sollte er das gemeinsame Leben endlich akzeptieren. Sie würde ihm über den Schmerz hinweghelfen, den sie ihm gestern und heute zugefügt hatte, wenn er es denn endlich zuließ.

„Du kannst jetzt reingehen."

Das Hawaiihemd blieb in der Tür stehen, stellte sich ihr so in den Weg, dass sie sich an ihm vorbeipressen musste.

„Bleib vor dem Tisch stehen, Schlampe! Der Chef kommt gleich."

Nori warf dem Chinesen einen seltsamen Blick zu.

„Wie heißt du?"

Der Typ grinste.

„Long."

Er wackelte mit seiner Hüfte.

„Kannst dir denken warum, oder?"

Die Tür öffnete sich und ein etwa fünfzigjähriger Mann mit weißen Haaren, schmalem Gesicht und gepflegtem Schnurrbart betrat den Raum. Der hagere, drahtige Asiate schien sich zu freuen, kam auf die Domina zu und umarmte sie. Nori schloss ihre Augen, ließ es über sich ergehen.

„Setz dich, Kind! Fühl dich wie zuhause. Soll Long dir etwas zu trinken holen?"

Der Chinese an der Tür starrte seinen Boss mit unverhohlener Verblüffung an. Aber die Thai-Domina verneinte und so blieb ihm dieser demütigende Gang erspart.

„Du hast Dr. Lubana geschlagen? Warum? Du weißt, dass er mir treue Dienste leistet."

Die Domina sah ihn ausdruckslos an.

„Ich auch, Herr Wang. Und er hat den Wert der Deutschen deutlich zu gering bemessen. Für den Amerikaner allein habe ich genauso viel bekommen, wie für die beiden zusammen."

Der Pate sah Nori streng an, lehnte sich zurück und musterte sie einige Augenblicke schweigend, bis er schließlich die Bombe platzen ließ.

„Es waren drei Deutsche, richtig?"

Die Domina starrte ihn an, jetzt ahnte sie, woher der Wind wehte.

„Der dritte wird von dir zum persönlichen Dienst verwendet. Stimmt das?"

Nori nickte langsam. Besorgnis breitete sich in ihr aus und Furcht.

Der Pate lächelte ihr zu, zwirbelte an seinem Bart, wippte in kurzen Bewegungen auf seinem komfortablen Bürostuhl vor und zurück.

„Du musst dir keine Sorgen machen, Nori. Wie du schon erwähnt hast, bist du mir treu ergeben. Mir kommt es so vor, als wäre es erst gestern gewesen, dass ich dich aus dem Waisenhaus mit hierher gebracht habe. Anfangs hast du zwar etwas zu viel Temperament bewiesen, aber mit ein wenig Erziehung dich dann schnell bei uns eingefügt. Und das sehr gut, wie ich dir versichern möchte."

Er stand auf und ging um den Tisch herum, bis er rechts von Nori stehen blieb und sich schräg vor ihr an den Tisch lehnte.

„Von mir aus kannst du diesen Mann behalten, Nori. Mach mit ihm, was du willst. Da er aber unserer Organisation nicht von Nutzen ist, haben wir dir das bei den beiden anderen abgezogen."

Er legte seinen Kopf schräg.

„Bist du damit etwa nicht einverstanden?"

Die Domina sah zu ihm hoch und nickte.

„Doch, Herr Wang, bin ich."

Der Chinese lächelte, streichelte ihr langsam über den Kopf.

„Wir haben doch immer sehr gut zusammengearbeitet, warum willst du mich noch verlassen? Aus welchem Grund denn? Wo wirst du hingehen, wenn ich dich freilasse?"

Beiläufig winkte er das Hawaiihemd aus dem Zimmer und öffnete dann seinen Hosenstall.

„Ich möchte mein Leben selbst bestimmen."

Der Pate nickte verständnisvoll, zog sein Hemd aus der Hose und ließ diese zu Boden rutschen. Nori wusste, was sie zu tun hatte, zog ihm die Unterhose bis zu den Knöcheln hinunter und begann, ohne zu zögern seinen Schwanz zu wichsen.

„Wir lassen dich nicht gerne gehen. Du warst immer sehr nützlich, wenn es um die Wahrung unserer Interessen ging. Und bist es nach wie vor. Ich will ganz ehrlich sein, mein Kind, wir haben keinen Ersatz für dich."

Der Pate reichte ihr einen Gummi, den sie über sein steifes Glied streifte.

Er presste seinen Schwanz an ihre Lippen, Nori holte tief Luft, dann öffnete sie ihren Mund. Sie hatte gelernt, damit umzugehen, ihr Verstand klinkte sich aus, sie agierte mechanisch und gedankenlos. Der Pate aber drückte ihr seinen Schwanz tief in den Mund, spürte ihre Zunge und stöhnte auf. Mühsam versuchte er, sich zu beherrschen, wollte er doch seinen Monolog noch weiterführen.

„Nach allem, was ich für dich getan habe, verlange ich von dir, dass du dir diesen Schritt gut überlegst. Das soll keine Drohung sein, Kind. Du darfst gehen, aber Bangkok hat sich dann für dich erledigt und du wirst diese Stadt nie wieder betreten."

Die Domina nickte leicht, als Zeichen, dass sie ihn verstanden hatte. Der Pate aber zog sich aus ihrem Mund zurück, zog sie an ihren Haaren in den Stand und griff gierig in ihre Brüste. Grob drückte er Noris Kopf auf die Tischplatte, stellte sich hinter sie, zog ihr die Reiterhose bis zu den Knien hinunter und drang mit einem heftigen Stoß in ihre Spalte ein.

„Es wird nicht mehr viel Zeit vergehen, bis wir uns wiedersehen werden. Bis dahin solltest du dir alles gut überlegt haben, Kind."

Er ließ sein Glied in langsamem Takt in sie hinein und wieder heraus gleiten, konnte sich noch gut daran erinnern, als er sie zum ersten Mal genommen hatte. Zwar war sie damals das älteste Mädchen gewesen, das er aus dem Waisenheim freigekauft hatte, dennoch hatte sie sich heftig gewehrt und musste von zweien seiner Männer festgehalten werden, bis er sich schließlich doch noch an ihrer Jungfräulichkeit erfreuen durfte.

Der Pate stöhnte auf, drückte sein Glied noch einmal tief in ihre Scheide und füllte laut stöhnend den Gummi.

Zufrieden zog er sein Glied aus ihrer Spalte, packte sie an ihrer rechten Schulter und drehte sie zu sich um. Er deutete auf seinen erschlafften Schwanz, sie verstand, zog ihm das Kondom ab und steckte es in ihren Mund.

„Wichtig ist, dass du nicht vergisst, wem du gehörst, Nori. Spüre ich, dass du mich hintergehst, werde ich jemanden finden, der sich Deiner in der gleichen Art und Weise annehmen wird, wie du es bisher bei meinen Feinden getan hast."

Sein rechter Zeigefinger zeichnete einen horizontalen Luftkreis, woraufhin sie sich neuerlich zum Tisch drehte. Erneut drückte er sie auf die Tischplatte, zog seinen Gürtel aus der Hose und begann, das Leder schmerzhaft über ihren Po zu ziehen. Hart und ohne Pause folgte ein Schlag dem anderen, beinahe fünf Minuten lang. Nori aber war in Gedanken bei ihrem Christian, drückte ihren Körper an den seinen, gab ihm zärtliche Küsse und spürte die Wärme seiner Haut.

Zehnter Tag, nachmittags, Bangkok

Christian lag mit offenen Augen auf dem Bett und starrte zur Decke hinauf. Er hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, hatte stundenlang, von Nori an die Wand gestellt, eine erträgliche Position gesucht, diese aber nicht finden können. Sein Anus brannte wie verrückt, während das Steißbein höllisch schmerzte. Dazu noch die Wadenkrämpfe, hatte er doch nahezu die ganze erste Stunde hindurch auf seinen Zehen gestanden.

Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann sie ihn endlich aus dieser unerträglichen Lage befreit hatte. Alles erschien ihm so irreal, wie ein einziger böser Traum. Er sehnte sich danach, endlich einzuschlafen und irgendwann wieder aufzuwachen in seinem eigenen Bett, welches in seiner kleinen Wohnung in Nürnberg stand. Er zog sich an seinen Fesseln etwas nach oben, doch erleichterte er damit seine Lage nur unwesentlich.

„Ich mach dich los, wenn du mich nicht wieder wütend machst."

Der Junge schreckte fürchterlich zusammen, hatte er doch ihre Rückkehr bislang nicht bemerkt. Er hob seinen Kopf, sah sie ihm gegenüber an die Wand gelehnt stehen.

Sie löste sich von der Mauer, kam langsam auf ihn zu und setzte sich betont vorsichtig neben ihn aufs Bett. Noris Augen wanderten über seinen Körper, sanft strich sie ihm durchs Haar, ließ ihre Finger behutsam über die mittlerweile grün und blau verfärbten Flecke in seinem Gesicht gleiten. Seine zerschlagenen Lippen erbebten vor Schmerz unter ihren Berührungen. Sie nickte einsichtig und zog ihre Hand bedachtsam zurück.

„Und?"

Christian brach wieder in Tränen aus.

„Bitte mach mich los, Nori."

Die Domina beugte sich über ihn und begann damit, seine Fesseln zu lösen. Sie ging vorsichtig zu Werke und kümmerte sich dieses Mal auch um die Lederfixierungen an seinen Fußknöcheln. Sie überlegte kurz, dann öffnete sie auch das Schloss an seinem Halsband.

„Geh auf die Toilette! Ich möchte, dass du die nächsten Stunden bei mir bleibst."

Christian zitterte, raffte sich mühsam auf, musste sich an den Wänden abstützen, um nicht zu stürzen. Er setzte sich auf die Porzellanschüssel, versuchte, gegen Angst und Schmerz anzukämpfen. Er hörte Noris Schritte, sie war wohl auf dem Weg zu ihm. Hastig rollte er etwas Toilettenpapier ab, trocknete damit seine Tränen. Er atmete tief durch und sah dann auf seine Füße hinunter.

Dann erblickte er die schwarzen Spitzen ihrer hochhackigen Stiefel, fühlte ihre Hand, die durch sein Haar strich. Vorsichtig drückte sie auf seinen Hinterkopf, bis er, nach vorn über gebeugt, mit seiner Stirn ihren Bauch berührte.

„Fertig?"

Er nickte leicht, woraufhin sie die Spülung betätigte. Sie deutete auf die Toilettenpapierrolle und beobachtete ihn, als er sich säuberte.

„Komm!"

Sie reichte ihm ihre Hand und führte ihn zurück zum Bett.

„Ich will dich ganz nahe bei mir haben, Christian."

Er verstand, legte sich auf seinen Rücken, und erwartete, dass sie sich an seine Seite legen würde. Doch Nori wollte mehr, legte sich auf seinen Bauch, bedeckte seinen Körper mit dem ihren.

„Drück mich an dich ran!"

Sie nahm ihre Brille ab und legte sie auf den kleinen Beistelltisch, sah zu ihm hoch, schenkte ihm ein kurzes Lächeln und legte ihren Kopf auf seine Brust. Kurz darauf spürte sie seine Hände auf ihrem Rücken, fühlte deren angenehme Schwere. Ein tiefer Seufzer entwich ihrem Mund, ihre Augen wurden schwer, dann schlief sie auf ihm ein.

Elfter Tag, morgens Bangkok

Tom hatte an Uaans Seite, deren Entzugserscheinungen von Mal zu Mal zunahmen, kaum Schlaf gefunden. Die nackten Körper dicht aneinandergepresst, schenkte er ihr Trost, versuchte, die Zeit zu überbrücken, bis die Chefin dieser Hölle Uaans Sucht wieder bedienen und vertiefen würde.

Nur zweimal war Nori am gestrigen Tag aufgetaucht, hatte ihnen Schalen mit Reis gebracht, ihr Trinkwasser gewechselt und Uaan mitgenommen, um ihr erneut eine Injektion zu verabreichen. Toms Freundin geriet nach jeder Injektion in eine unnatürliche Euphorie, schien ihre Lage plötzlich nicht mehr ernst zu nehmen und sich sogar über seine Wut und Verzweiflung lustig zu machen.

Der Deutsche aber sah die eigene Kraft immer mehr schwinden und verfiel in schleichende Resignation, die mehr und mehr von ihm Besitz ergriff. Die Möglichkeit einer Rettung erschien ihm nicht mehr gegeben, Nori hatte offenbar alles getan, um die Spuren der drei Deutschen erfolgreich zu verwischen. Selbst wenn die Behörden nach ihnen suchten, mit jedem verstreichenden Tag wurden die Chancen, dass sie letztendlich doch noch gefunden werden würden, geringer.

Toms Augen tasteten die Zelle suchend ab. Wie spät es wohl war? Er verlor sein Zeitgefühl, konnte nicht mehr abschätzen, ob es Tag oder Nacht war.

Etwas stieß gegen seinen Oberkörper. Es war der Arm seiner Freundin, die sich auf der Matratze unruhig hin und her wälzte. Es ging ihr heute schlechter als die Tage zuvor. Die Symptome ihres Entzuges nahmen rapide zu, mit jeder weiteren Spritze, die ihr verabreicht wurde. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis Nori zurückkam, um ihr den nächsten Schuss zu setzen.

Tom suchte ihren sich unruhig windenden Körper hinter sich auszublenden, Ruhe zu finden, einige schöne Augenblicke in sich wachzurufen, an denen er sich festhalten konnte. Das hatte ihm immer wieder geholfen, doch es fiel ihm zunehmend schwerer, solche Momente des Trosts zu finden.

Endlich hörte er das Klacken von Absätzen im Flur. Hinter ihm wurde es sofort lebendig, Uaan stürzte an ihm vorbei zur Tür, presste sich gegen den Stahl, sehnlichst die nächste Dosis erwartend. Man hörte das Schließen der Riegel, dann öffnete sich die Tür mit grässlichem Ton. Nori sah Uaan vor sich auf dem Boden, trat sie wie einen Straßenköter zur Seite und stellte eine Wasserflasche sowie zwei Schalen mit Essen auf den Boden.

Uaan sah zu ihr auf, zitterte am ganzen Körper, wartete sehnlichst darauf, dass sich die Domina ihr zuwandte. Am liebsten hätte sie ihr eigenes Haar in deren Hände gedrückt, um von ihr in den Klinikraum gezerrt zu werden, wo sie endlich wieder ihren Druck bekommen würde. Tom aber wurde schnell klar, dass es dieses Mal anders verlaufen würde. Nori führte etwas im Schilde, baute sich vor dem Deutschen auf, sah mit nichtssagender Miene auf ihn herunter.

„Wir haben heute Gäste für dich. Ich will dir nichts vormachen, sie werden sich das von dir nehmen, was sie wollen. Je mehr du dich dagegen wehrst, desto mehr treibt das den Preis in die Höhe."

Sie sah auf Uaan hinunter.

„Wenn ich mit dem Erlös zufrieden bin, bekommt sie ihre nächste „Mahlzeit", wenn nicht, dann wird der nächste Tag für sie zur Hölle."

Tom schrie auf, wollte aufspringen, doch in seinem gefesselten Zustand konnte sie ihn leicht wieder auf das Bett drücken. Tränen standen in seinen Augen, immer wieder brüllte er sie an, Beleidigungen und Schimpfwörter flogen durch den Raum. Nori aber nahm sich nichts davon zu Herzen.

„Ich werde nicht dich schlagen, Tom, wenn du dich gegen mich wehrst."

Sie blickte neuerlich auf ihre, am Boden kauernde Landsfrau hinunter, griff an ihre Koppel und löste den Gummiknüppel aus der Halterung.

Sie sah Tom an, während sie ihren Arm langsam hob, würde ihm die Schuld daran geben, dass sie die kleine Thai-Frau schlagen musste.

„Hör auf! Hör endlich auf!"

Der Mann weinte, rutschte von der Matratze herunter und kam mühsam vor der Frau im schwarzen Lederoverall zu stehen.

„Lass sie doch endlich in Ruhe, bitte!"

Nori ließ den Arm wieder sinken, drückte den Schlagstock zurück an seinen Platz. Uaan wimmerte auf dem Boden, versuchte, sich an den Stiefel der Domina zu pressen, geplagt von einer inneren Unruhe, die sich langsam in Schmerz auswuchs, vor allem im Bereich ihres Magens.

Tom starrte auf seine Freundin, deren Zustand sich zusehends verschlechterte.

„Gib ihr die Spritze! Ich mach alles, was du sagst.", flehte er in seiner Verzweiflung, während seine Augen sich mit dicken Tränen füllten.

Nori sah kurz auf die zitternde Thai-Frau zu ihren Füßen, blickte Tom dann wieder in die Augen.

„Gut. Solltest du mich hintergehen, gilt unser Handel nicht mehr."

Tom erneuerte sein Versprechen. Grob packte die Thai-Domina in Uaans Haare und zerrte sie aus der Zelle. Der Deutsche war erleichtert, wenigstens ihr würde es für eine gewisse Zeit wieder besser gehen.

Er brauchte nicht lange zu warten, dann kamen die beiden wieder zurück. Uaan schien wie ausgewechselt zu sein, sprühte vor Energie und Freude, bedeckte ihn mit Küssen, dankte ihm, drückte sich an ihn. Nori schien ihr erklärt zu haben, dass ihr Glück nun von Tom abhing. So wurde der Deutsche von der kleinen Thai zusätzlich unter Druck gesetzt.

Elfter Tag, mittags, Bangkok

Der Saal war brechend voll, platzte beinahe aus allen Nähten. Nahezu die gesamte Homosexuellen- und SM-Szene Bangkoks schien sich im Club Bizarr versammelt zu haben. Bunte, tuntige Schwule, dezent gekleidete Männer, aber auch düstere Gestalten in Leder und Latex warteten darauf, dass sich der schwarze Vorhang endlich heben würde. Schon der Eintritt hatte nicht gerade Kleingeld gekostet, dennoch, dieser Anlass war es den Anwesenden allemal wert gewesen. Nicht oft bot sich die Gelegenheit, bei einer Auktion die Jungfräulichkeit eines Europäers kaufen zu können, geschweige denn, gleich von zweien.

Das Raunen der Menge war durchmischt von Lachen und einzelnen Gesprächsfetzen. Jasmin ging durch die Reihen, grüßte die bekannten Gesichter, reichte ihre Hand, wenn sie es für angebracht hielt. Sie war das seriöse Gesicht dieses Clubs und so spielte sie ihre Rolle mit einer besonderen Grazie und Eleganz.

Ein Blick auf ihre Modeuhr verriet ihr, dass es nun nicht mehr lange dauern konnte. In fünf Minuten würde es, wie angekündigt, zur Versteigerung kommen.