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Das Bangkok Syndikat 09

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Auch Herrn Wangs Leute waren natürlich anwesend, kontrollierten den Einlass und würden ihren Boss genau über den Erlös des Geschäftes informieren. Der heutige Abend war eine einzigartige Gelegenheit, mit jeder kommenden Auktion würde der Wert der beiden Deutschen sinken.

Endlich bewegte sich der Vorhang und Nori erschien auf der Bühne. Sie nickte Jasmin zu, nun konnte es beginnen.

Jasmin eilte durch die Reihen nach vorn, zu einem kleinen Podest am Rande der Bühne, nahm das Mikrofon aus der Halterung, klopfte gegen dessen Kopf und zog damit die Aufmerksamkeit der Menge auf sich. Der Lärm ebbte langsam ab, bis schließlich auch der letzte Zuschauer schwieg.

„Herzlich willkommen im Club Bizarr, liebe Freunde! Wie ihr wisst, sind wir immer wieder bemüht, unseren Freunden und Gästen neue Attraktionen anbieten zu können, um ihnen ein Maximum an Unterhaltung, Spaß und Vergnügen zu bereiten. Umso mehr freut es mich, euch heute ein erlesenes Angebot unterbreiten zu können, das weit und breit in dieser Form anderswo kaum zu finden sein wird. Zwei junge Europäer, beides überzeugte Masochisten und seit mehreren Jahren Freunde unseres Hauses, haben uns gebeten, nach einer Möglichkeit zu suchen, den beiden ein besonders intensives und schmerzhaftes Erlebnis zuteilwerden zu lassen.

Also, liebe Freunde, wer hat Lust auf einen knackigen Farang, der euch nicht ganz freiwillig ..."

Jasmin lachte in die Menge, was von den Zuschauern lautstark erwidert wurde.

„... seine Jungfräulichkeit schenken wird?"

Die Chefin des Hauses klatschte und der Vorhang öffnete sich. Zwei weiße Männer wurden sichtbar, auf Prügelbänke geschnallt präsentierten sie ihre Hinterteile der Menge. Sie trugen schwarze Masken über ihren Köpfen und schienen nichts von dem wahrzunehmen, was um sie herum passierte. Neben jedem der beiden stand eine komplett in Gummi, Leder und Latex eingeschlossene Domina. Mit martialisch anmutenden Peitschen in ihren Händen starrten sie böse auf die Zuschauer hinunter.

Jasmin wartete, bis sich die aufgeregte Menge wieder ein wenig beruhigt hatte, trat dann an Noris Seite und hob erneut das Mikrofon an den Mund.

„Liebe Gäste! Jeder von euch hat beim Einlass eine Nummer gezogen. Ihr seht auf der Schautafel nun einen Counter, der langsam hochzählen wird. Werdet ihr aufgerufen, habt ihr jeweils zehn Sekunden Zeit, die beiden Objekte genauer in Augenschein zu nehmen. Dazu dürft ihr die Po-Backen der Sklaven auseinanderziehen, um euch genügend Einblick zu verschaffen. Anderweitiges Berühren ist jedoch untersagt und wird mit sofortigem Rauswurf geahndet."

Das Publikum tuschelte aufgeregt. Beinahe jeder Besucher hielt sein Ticket in der Hand, um die darauf befindliche Nummer abzulesen. Jasmin aber durchbrach den Lärm durch erneutes Klopfen auf den Kopf ihres Mikrofons.

„Um Euch die Wartezeit zu verkürzen, haben wir links neben dem Eingang ein großzügiges Büffet aufgebaut, an dem Ihr Euch gütlich tun könnt. Hat auch der Letzte von Euch die Möglichkeit zur Beschau genutzt, beginnen wir umgehend mit der Auktion. Versteigert werden die ersten drei Termine für jeden der beiden Sklaven. Jeweils eine Stunde lang werden sie Euch, in Anwesenheit ihrer Herrinnen, zur Verfügung stehen. Nutzt diese einmalige Chance, einem Hetero-Farang zu zeigen, dass es dieses Mal die Thailänder sind, die ihre Ärsche ..."

Sie legte eine kurze Pause ein, schien sich für das Wort überwinden zu müssen.

„... ficken werden!"

Nori musterte die Menge aufmerksam. Bis jetzt war alles nach Plan verlaufen. Tom hatte sich in allem gefügt, Alain ebenso. Zuerst hatte die Domina noch die Befürchtung gehegt, dass ihre Kollegin zu weich für den Deutsch-Franzosen wäre. Doch wider Erwarten schien sie ihn gut unter Kontrolle zu haben.

Ein Gong ertönte, noch während er verklang, wurde die erste Nummer bekanntgegeben.

Zwei junge Loverboys betraten die Bühne, tuschelten aufgeregt miteinander und wandten sich mit sichtlicher Begeisterung Alains Rosette zu. Einer der beiden zog dessen Arschbacken auseinander, was den Gefesselten veranlasste, sich erschrocken aufzurichten und an seinen Fesseln zu zerren. Die beiden Transvestiten lachten und gingen freudig weiter, um auch den zweiten Farang zu begutachten.

Jasmin hatte ihre Augen überall. Gab es Stockungen oder verlief etwas nicht nach Plan, war sie zur Stelle, noch bevor sich Herrn Wangs Leute einzugreifen genötigt sahen. Sie schlichtete oder leitete, besänftigte oder forderte, überall dort, wo es von Nöten war. Schon jetzt wurde der Wert der dargebotenen Ware geschätzt, ab und an hörte sie von vorbeigehenden Interessenten das Höchstgebot betreffende Beträge. Vierzigtausend Baht ... ein guter Anfang! Wahrscheinlich würden aber noch deutlich höhere Gebote eingehen.

Die rothaarige Chefin des Clubs fühlte sich beobachtet, drehte sich suchend um und bemerkte dann Nori, die sie aufmerksam musterte. Sie ging zur dunkelhaarigen Domina und legte ihr die Hand auf die Schulter.

„Es läuft gut, nicht?"

Noris Gesicht schien wie aus Stein gemeißelt zu sein.

„Erst müssen wir sehen, wie viel uns Herr Wang lässt."

Jasmin wusste genau, was die Kollegin meinte. Zwar war ihre Abgabe an den Paten genau festgelegt, doch hatte es immer wieder Vorfälle gegeben, wo die Mafia sich nicht an die eigenen Absprachen gehalten hatte.

„Es tut mir leid wegen deinem Deutschen."

Die Thaidomina sah die Rothaarige böse an.

„Sollte ich herausfinden, dass du mich bei Herrn Wang hintergehst, werde ich dich töten."

Jasmin wurde bleich. Sie traute ihrer Kollegin die Umsetzung dieser Ankündigung durchaus zu.

„Hör zu, Nori! Ich bin doch genauso in seiner Hand, wie du. Provoziere ihn einfach nicht, dann lässt er uns gut leben."

Nori starrte an ihr vorbei, ließ sich zu keiner Reaktion auf Jasmins Worte hinreißen. Nach einigen Augenblicken aber strich sie Jasmins Hand von ihrer Schulter und trat einen Schritt zur Seite.

„Christian und ich werden von hier verschwinden! Keiner wird uns dabei aufhalten! Das schwöre ich dir!"

Noris Blick war böse und zeigte tiefe Entschlossenheit. Die rothaarige Clubchefin zog es vor, das Gespräch zu beenden.

„Sei einfach vorsichtig. Wenn du Herrn Wang provozierst, wirst du nicht allein darunter leiden."

13. Elfter Tag, mittags, Nürnberg

„Nein, das werde ich nicht! Ich habe mich jetzt lang genug geduldet! Entweder, sie lassen jetzt Taten folgen, oder ich werde in der Öffentlichkeit eine Lawine lostreten, wie sie noch keine erlebt haben. Es ist nicht ihr Sohn, um den es hier geht, sondern meiner."

Maurice stand hinter seiner Gattin, die sich in ihre Professionalität flüchtete. Auch er sorgte sich mittlerweile um den gemeinsamen Sohn. Zu viel Zeit war nun schon vergangen, seitdem sie das letzte Mal von Alain gehört hatten.

Er hatte Maria gegenüber ein schlechtes Gewissen. Sie hatte recht behalten, während er es schlichtweg nicht wahrhaben wollte, dass seinem Sohn etwas passiert sein konnte.

Sie hatte ihrer gestrigen Drohung ihm gegenüber keine Taten folgen lassen, wollte ihn als Verbündeten im Kampf um den gemeinsamen Sohn nicht verlieren. Als er sich ihr näherte und sie von hinten umarmte, ließ sie ihn gewähren.

„Sie haben bis morgen Zeit, mir den Stand ihrer Ermittlungen mitzuteilen, widrigenfalls ich die Medien hier in Deutschland einschalten werde. Es kann einfach nicht sein, dass drei junge Männer in ihrem Land so mir nichts, dir nichts verschwinden, und sie nicht sofort Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um sie zu finden. Und Gnade Ihnen Gott, wenn sie mich nicht ernst nehmen! Ich bin bestens vernetzt, glauben Sie mir das!"

Sie knallte das Schnurlostelefon auf den Tisch, drehte sich zu ihrem Gatten um und versuchte, ihre Sorge um das eigene Kind in erträgliche Bahnen zu lenken. Weder der Botschafter selbst, noch der mit dem Fall gestrigen Tages beauftragte Kommissar hatte Neuigkeiten zu berichten gewusst. Auch wenn ihre Phrasen hoffnungsvoll und zuversichtlich geklungen hatten, hatte Alains Mutter ihnen nicht ein Wort geglaubt. Scheinbar hatte man sie in ihrer Sorge nicht wirklich ernst genommen.

Maurice wusste, dass seine Gattin nicht eher ruhen würde, bis sie endlich Gewissheit über Alains Verbleib haben würde und er wieder in Sicherheit bei ihnen zuhause war.

„Wir werden ihn wiederbekommen, du wirst sehen."

Maria blieb in ihren Gedanken versunken, starrte vor sich hin.

„Maurice, wir werden alles geben, was wir haben, um ihn heimzuholen. Alles! Versprich mir das!"

„Er ist auch mein Sohn, vergiss das nicht. Wir werden alles veranlassen, was nötig ist und in unserer Macht steht."

Sie nickte kurz, löste sich von ihm und ging zum Schreibtisch, auf dem ihr Terminkalender lag. Nachdenklich blätterte sie in den Seiten.

„Wenn wir in den nächsten Tagen nicht mehr erfahren, Maurice, werde ich nach Bangkok fliegen."

Ihr Angetrauter starrte sie verstört an.

„Und deine Kanzlei? Was ist mit meiner Praxis? Ich kann sie doch nicht einfach schließen."

Sie warf ihm einen abgespannten Blick zu.

„Man kann nahezu alles, wenn man nur will. Aber keine Sorge, ich schaffe das schon alleine. Du kannst dich hier um alles kümmern."

Der letzte Satz hatte böse und zynisch geklungen.

„Ich habe Patienten, die sich auf mich verlassen, Maria."

Sie zeigte ihm mit einer wirschen Geste ihren Unmut.

„Du hast in erster Linie einen Sohn, der sich auf dich verlässt!"

Maurice blickte seine Gattin erschrocken an. Hatte sie etwa recht? Stellte er seinen Beruf über das Leben seines Sohnes? Doch was sollten sie in Thailand schon großartig unternehmen? Sie kannten das Land nicht, würden kaum irgendeinen Einfluss auf die Suche nach Alain, Tom und Christian nehmen können. Er schloss seine Augen. In seinem Kopf hallte der Vorwurf seiner Gattin wider. Sie wollte den Raum verlassen, doch er hielt sie zurück.

„Gib ihnen, wie abgesprochen, noch bis morgen Zeit, Maria. Wenn es nichts fruchtet, fliegen wir hin und suchen unseren Sohn gemeinsam."

Die Rechtsanwältin blieb stehen und wandte sich ihm zu.

„Wir werden ihn finden, Maurice, und wenn es Jahre dauert."

Elfter Tag, früher Nachmittag, Bangkok

Der Lärm im Saal war verklungen. Zahllose Augenpaare folgten einem jungen Inder, der sich auf die Bühne begab und von Jasmin das begehrte Papier entgegennahm. Siebenundsechzigtausend Bath für eine Stunde mit dem Farang. Eine unwirkliche Summe.

Getuschel, neidische Blicke und hunderte Augenpaare folgten ihm, bis er wieder auf seinem Stuhl Platz genommen hatte.

Nori hatte die Szene aufmerksam beobachtet. Sie schien nun wesentlich besser gelaunt zu sein, als zu Beginn der Veranstaltung. Wenn Alain ähnlich hoch verkauft werden konnte, würden sie um die zehntausend Euro aus dieser Versteigerung gewinnen.

Jasmin, die noch immer neben ihr stand, hob das Mikrofon an ihre Lippen, ging zu Alain, nannte sein Alter, Gewicht und Konstitution. Sanft lag ihre Hand auf seiner linken Po-Backe, strich dann über die straffe Haut seines Körpers hinweg. Ein euphorisches Lachen verließ ihre Lippen, dann rief sie auch schon den festgesetzten Mindestpreis aus, der mit zehntausend Bath bemessen war.

Dieses Mal schien es ein bizarr und unwirklich scheinender, stark tätowierter Hüne zu sein, der die Auktion gewinnen wollte. So überbot er mit aggressiven Gesten jedes Offert eines Schwulenpärchens um weitere zehntausend Bath, bis dieses bei neunundsiebzigtausend schließlich aufgab. Er hob seine Arme, ließ sich von der Menge feiern und stolzierte mit geschwollener Brust zu Jasmin auf das Podium, die ihm seinen Leihschein aushändigte.

Nori warf ihrer blonden Kollegin einen interessierten Blick zu. Kim schien ihres Eigentums wegen in großer Sorge zu sein.

„Nori!"

Die Domina drehte sich um und blickte Jasmin fragend an. Langsamen Schrittes ging sie auf ihre Chefin zu, nicht ohne sich noch einmal zu Tom umzudrehen, der ruhig auf seiner Bank lag und sich seinem Schicksal ergeben hatte.

„Wir machen heute richtig Geld, ist dir das klar? Herr Wang wird zufrieden sein, sehr zufrieden. Das ist allein dein Verdienst, Nori, das muss man ehrlich zugeben."

Die strenge Thai-Domina dachte an das letzte Zusammentreffen mit dem Paten. Übelkeit stieg in ihr hoch, gepaart mit abgrundtiefem Hass und rasender Wut. Er würde sie wieder betrügen, hatte ihr nicht umsonst gesagt, wie sehr er sie brauchen würde. Jedes seine Worte war eine Botschaft an sie gewesen und sie würde bald die Gewissheit haben, ob sie mit ihrer Vermutung richtig lag.

„Die Termine werden so schnell wie möglich absolviert, Nori. Gib da Kim gleich noch Bescheid bitte. Und dieser grobschlächtige Kerl dort ... er soll ja keine Spuren an Alain hinterlassen. Wenn doch, hat das direkte Konsequenzen für uns. Das darf einfach nicht passieren! Verstehst du?"

Nori verstand nur zu gut. Jasmin hatte das große Geld vor Augen und wurde nun von ihrer Gier mitgerissen.

Zwei Stunden später war es geschafft. Man verabschiedete sich von den Besuchern der Versteigerung, bedankte sich für das gezeigte Interesse und konnte sich nun am Erfolg der Veranstaltung berauschen.

Unglaubliche vierhundertzwanzigtausend Bath hatten sie eingenommen. Von einer derart hohen Summe hatten sie nicht einmal zu träumen gewagt. Sollte sich das Interesse der Szene an den beiden weißen Männern noch einige Versteigerungen lang hochhalten lassen, würden sie ein kleines Vermögen anhäufen können.

„Bring sie dazu, dass sie wie wilde Furien auf die Vergewaltigungen reagieren! Sie müssen eine regelrechte Show abziehen bei den Kunden! Je mehr ihnen die Kunden die geschändete Jungfrau abkaufen, umso besser für uns. Nori, ich verlasse mich da vollkommen auf dich! Wenn es dir gelingt, den beiden das zu vermitteln, verdienen wir beim nächsten Mal sogar noch mehr Geld mit ihnen, anstatt weniger."

Jasmin rieb sich die Hände, während sich Nori wie immer beherrscht und gefühlskalt gab. Dennoch hatte auch sie einen leichten Glanz in ihren Augen, wusste sie doch, dass der Tag ihres Abschieds nun nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.

14. Elfter Tag, abends, Bangkok

Nori zog Tom an einer kurzen Metallkette durch die langen Gänge des Kellers. Sie würde ihn einschließen, Uaan ihren Schuss setzen und dann mit Christian einen schönen Abend verbringen.

Sie drehte sich zu dem Deutschen um, der ihr dichtauf folgte. Er hatte an diesem Abend keinen Versuch mehr unternommen, mit ihr zu reden, sondern vielmehr begonnen, sich in eine eigene, innere Welt zurückzuziehen. Die Domina kannte diese, bei zu viel Leid und Not auftretende, typische Schutzreaktion nur zu gut von sich selbst und ihren Opfern. Dieses Verhalten bereitete ihr Sorgen, würde es sich weiter verschlimmern, liefen sie Gefahr, dass sein Wert wieder sinken würde. Der Pate kam ihr in den Sinn ... immer einen Lichtspalt Hoffnung lassen.

Sie stieß ihm hart vor die Brust, als Zeichen, stehenzubleiben.

Tom blickte sie aus leeren Augen an, sie konnte förmlich zusehen, wie er sich mehr und mehr in sein Innerstes verkroch.

Die resolute Asiatin holte weit aus und schlug ihm ihre rechte Hand hart ins Gesicht. Sie sah Wut und Schmerz darin, doch war sie sich seiner Aufmerksamkeit jetzt sicher.

„Du und Uaan, ihr habt eine Chance, hier rauszukommen. Für euch wurde bereits ein Preis festgelegt."

Toms Augen weiteten sich, zeigten einen Schimmer Hoffnung und Zuversicht.

Also doch ein Lösegeld? Seine Familie war nicht besonders wohlhabend, doch Alains Eltern konnten mit Sicherheit ohne allzu große Mühe eine größere Summe aufbringen.

„Wie viel denn?"

„Zehn Millionen Bath. Das hast du in zwei bis drei Jahren beisammen."

Tom starrte sie entsetzt an. Erst jetzt begriff er, worauf sie hinauswollte. Er sollte sich also selbst freikaufen, und zwar mit dem, was der Club an ihm verdiente.

„Zehn Prozent gehören dir, vierzig dem Club, der Rest Herrn Wang."

Tom Gesicht begann sich wieder zu verhärten.

„Wer ist dieser Wang?"

Noris Züge hatten in diesem Moment nichts Böses an sich. Vielleicht, weil sie in diesem Augenblick zum ersten Mal begriff, dass sie beide jetzt im selben Boot saßen.

„Er ist der Boss der Mafia, die hier das Sagen hat. Du hast ihm heute viel Geld eingebracht und dir selbst auch. Ich müsste noch einmal genau nachsehen. Aber achtzehntausend Bath dürften es bei dir schon gewesen sein."

Der Deutsche sah sie erschrocken an, versuchte sich auszurechnen, wie lange es dauern würde, bis er die genannte Summe beisammen hatte. Es würden Jahre vergehen, wie er konsterniert feststellte.

„Nori, unsere Familien könnten das Geld auftreiben. Ihr hättet sofort, was ihr von uns verlangt."

Die Domina schüttelte ihren Kopf.

„Darauf habe ich keinen Einfluss. Ich möchte dir nur eines sagen, Tom. Ich bin kurz davor, meine Freiheit zu erlangen, und keiner wird mich auf dem letzten Stück meines Weges aufhalten. Weder du, noch dein Freund und auch nicht Herr Wang."

„Was hast du mit Christian vor? Muss er sich auch freikaufen?"

Nori verneinte.

„Er bleibt bei mir. Für immer!"

Tom runzelte die Stirn. Doch er ahnte, dass hier jede Diskussion vergebens sein würde. Nori drehte sich um und wollte schon weitergehen, als er sie nochmals zurückhielt.

„Warte bitte! Kann ich einen Wecker und etwas zum Schreiben haben?"

Die Domina drehte sich nochmals zu ihm um, schien nachzudenken.

„Ich bringe dir morgen eine Uhr mit. Etwas zum Schreiben? Nein! Der Wecker kostet dich vierzigtausend Bath."

Der junge Deutsche fühlte seinen aufsteigenden Zorn. Nori aber ging unbeeindruckt weiter und zog ihn hinter sich her.

Eine halbe Stunde später hatte Nori ihr Tagwerk beendet, Uaan und der Sklave waren versorgt. Tom hatte nun ein Ziel für sich und seine Freundin. Er würde heute Nacht darüber nachdenken und ihr dann morgen aufmerksam zuhören, wenn sie ihm aufzeigen würde, wie er in möglichst kurzer Zeit möglichst viel verdienen konnte. Würde er sich nicht fügen, würde sie ihn zwingen müssen, was zur Folge hätte, dass er wieder in seine Lethargie verfallen würde. Das wäre nicht gut für sie und auch nicht für ihn. Wehgetan würde ihm noch oft genug werden.

„Christian?!"

Sie betrat den kleinen Flur und sah sich suchend um. Hatte sie ihm zu sehr vertraut? Sie hatte auf den Deckenhaken verzichtet, wollte herausfinden, inwieweit er sich in sein Schicksal gefügt hatte.

„Komm her und begrüße mich!"

Christian saß auf seiner Seite des Bettes und starrte auf den nicht beklebten Teil eines Fensters. Er schreckte regelrecht hoch, eilte um das Bett herum auf sie zu und kniete sich zu ihren Füßen nieder.

„Du denkst wieder?"

Er schüttelte den Kopf und starrte auf das Leder ihrer Stiefel.

„Nein, tue ich nicht. Bitte!"

Nori glaubte ihm nicht. Dennoch fehlte ihr die Energie, ihn zu quälen.

„Du wirst ab sofort an der Tür auf mich warten! Wenn du nicht vor mir kniest, wenn ich komme, wirst du es bitter bereuen. Glaub mir das! Du sollst nur noch an mich denken, Christian, tust es aber immer noch nicht."

Der Mann zu ihren Füßen geriet in Panik, begann, ihre Stiefel hektisch zu küssen, flehte sie an, ihm nicht wieder wehzutun. Nori aber kämpfte mit sich und war unschlüssig, ob sie es ihm durchgehen lassen sollte.

Sie verzog ihr Gesicht zu einer wütenden Grimasse und knallte ihm ihre flache rechte Hand hart und ungehemmt ins Gesicht.

Er kreischte auf und taumelte benommen zur Seite. Mit zorniger Stimme schrie sie ihn an, sich wieder aufzurichten.

Wieder schlug sie zu, so hart sie konnte. Nochmals sackte er zur Seite, richtete sich mühsam wieder auf. Seine linke Wange hatte eine tiefrote Färbung angenommen.

„Du sollst nicht mehr denken! Verstanden?!?"

Er nickte hastig. Nori schritt an ihm vorbei ins Zimmer und legte sich aufs Bett.

„Komm sofort her!"

Der Deutsche raffte sich stöhnend auf, wischte sich die Tränen aus den Augen und näherte sich ihr vorsichtig.

„Leg dich zu mir!"

Christian wollte sich zu seiner Bettseite begeben, doch sie spreizte die Beine und deutete auf ihren Schoß.