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Das Buch der Träume - 04

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„Wir hatten keine Zeit für Schrift oder Aufzeichnungen. Unsere Leben waren kurz, bevor wir die Möglichkeiten des Nu für uns entdeckten. Nur die Worte der Seher wurden von Generation zu Generation mündlich weitergegeben. Wobei wir uns schon recht sicher waren, dass sie durch die vielen Münder und die Veränderungen der Sprache von den ursprünglichen abwichen."

„Warum bist du die erste Kriegerin und nicht deine Mutter?", wandte sich die Königin an Lara.

„Sie war eine große Heilerin, aber keine Kriegerin", gab Lara an.

„Die größte. Sie war es auch, die entdeckte, dass man das Nu gezielt zur Lebensverlängerung nutzen konnte. Zu meiner Zeit war die Rollenaufteilung noch anders. Unsere Antwort und unser Kampf gegen die Umwelt, das Überleben und den Fortbestand unserer Art, war, uns zu vermehren. Ein Kampf, den wir zu verlieren schienen, was zur Bildung des Clans führte. Die Frauen kümmerten sich hauptsächlich um die Nachkommen. Es wäre uns gar nicht in den Sinn gekommen, Kriegerinnen zu rekrutieren. Bis Laraw kam."

„Sie haben mich ausgelacht, als ich meinen Wunsch zur Aufnahme und weiteren Ausbildung äußerte. Nicht Vater, der hatte mich bereits trainiert, als ich ihn darum bat. Er war schwer verletzt, Mutter auf dem Festland, als ich an seinen Stellvertreter herantrat. Meinen großen Bruder Raan, der sich für den größten Krieger unserer Welt hielt. Wie gesagt, er lachte mich aus und stimmte dann zu, wenn es mir gelinge würde, ihn im Zweikampf zu besiegen."

„Was dir gelang."

„Es war ein großer Kampf und er ein würdiger Gegner. Nimmermehr wurde eine Aspirantin zurückgewiesen", meinte Lara mit ihrem typischen stolzen Lächeln und glühenden Augen.

„Sie hat ihn nicht nur besiegt, sie hat ihn getötet", erklärte ich den Frauen, die schmunzelten, was mich in diesem Moment genau wie Laras Lächeln störte.

„Sein Stolz und sein Geltungsbedürfnis waren größer als seine Fähigkeiten. Ich hatte keine andere Wahl. Er wollte sich mit seiner Niederlage nicht abfinden und griff mich erneut an, obwohl der Kampf eigentlich längst entschieden war", rechtfertigte sich Lara. „Er war in diesem Moment nicht mehr mein Bruder, sondern nur der Gegner, der heimtückisch nach meinem Leben trachtete."

Das hatte ich damals sehr wohl verstanden, dennoch schmerzte es damals wie heute, meinen Erstgeborenen auf diese Art und Weise verloren zu haben. Er war ein großartiger Krieger, aber ein Hitzkopf gewesen. Weiterhin hatte er immer das Gefühl gehabt, dass die Aufmerksamkeit und Liebe, die ich Laraw schenkte, ihm und ihm allein gebührten.

Gewundert hatte es mich nicht, dass er versucht hatte, sie zu töten. Der Kampf war mir in allen Einzelheiten von meinen anderen Söhnen, die zwar da noch keine Krieger waren, aber ihn verfolgt hatten, geschildert worden.

Ganz unschuldig war Laraw an seiner Reaktion nicht gewesen. Sie hatte sich nicht damit begnügt, ihn zu besiegen, sie hatte ihn gedemütigt. Ein Engel war sie nie gewesen. Aber auch kein kalter Killer. In späteren Jahren hatte sie in Gesprächen so etwas wie Reue darüber gezeigt.

Sie war die geborene Kriegerin, hatte mich schon nach kurzem Training an meine Grenzen gebracht, und sich hernach immer weiterentwickelt. Generationen von Kriegerinnen ausgebildet und auch selbst in den ersten Jahren hervorgebracht.

Später hatte sie Unterbrechungen durch Schwangerschaften nicht mehr hinnehmen wollen, und wie die Schwestern die Magie zur Empfängnisverhütung eingesetzt.

Deiasa betrachtete uns nachdenklich.

„Ich werde die Konsequenzen dieser neuen Situation mit den weisen Frauen von Tonak durchsprechen, und ihre Interpretationen der Prophezeiung, auch der weiteren Teile, anhören. Ich würde mich freuen, wenn ihr uns dabei für Fragen zur Verfügung stehen würdet. Befriedigt bitte meine Neugier, erster Krieger, und sagt ein paar Sätze in Alt-Abeanisch, ich wollte schon immer mal gern unsere Ursprache mit der richtigen Aussprache hören."

„Nur zu gern", sprach ich sie in ebendiesem Idiom an. „Die Sprache hat sich wirklich total verändert, eure ist so fein und geschliffen, und ihr legt ausgesprochen viel Wert darauf, bestimmte Sachen nicht direkt anzusprechen."

„Bestimmte Sachen?", kam ihre Rückfrage in lupenreinen Alt-Abeanisch.

„Oh, keiner spricht hier von Ficken, Schwänzen und Mösen, obwohl ihr weiterhin noch genauso gerne zu vögeln scheint wie wir. Wundert mich ein bisschen."

„Von uns wird ein gewisser Standard von Souveränität erwartet", gab sie lächelnd zurück. „Selbst in der Sprache, erster Krieger. Das heißt nicht, dass wir im Schlafzimmer darauf Rücksicht nehmen müssten. Das findest du früh genug hinaus, auf deinen Schwanz bin ich noch viel neugieriger, um ganz ehrlich zu sein. Oder wie es ist, einen echten Primitiven zu ficken. Na, zumindest einen abeanischen hatte ich noch nicht."

Lara lachte schallend los, die als Einzige der Unterhaltung folgen konnte. Jetzt geriet sie in den Fokus der Königin.

„Du bist die erste Kriegerin. Die Mutter aller Kriegerinnen. Und warum betrittst du dann den Weg zur vollkommenen Kriegerin?"

„Nun, als ich ihn begann, war Laraw noch nicht erwacht. Was damals war, zählt jetzt nicht mehr. Wir waren vieles, aber vollkommen waren wir niemals. Ich habe den allergrößten Respekt vor dir und deinen Töchtern. Vor dem, was aus dem Clan geworden ist. Und unterwerfe mich gerne seinen Regeln, und will selbstverständlich ein vollwertiges Mitglied sein."

„Du beherrschst die alte Magie?"

„Was mir sinnvoll erschienen war, ja. Das Nu ist stärker denn je."

„Das will auch ich. Vollkommen sein, meine ich. Wir fragten uns allerdings, wie ein männlicher Aspirant ein vollkommener Krieger werden kann. Gibt es da auch eine besondere Abschlussprüfung?", versuchte ich meine Neugier gleich passend zu befriedigen.

„Ja. Du musst die größte Kriegerin dieser Welt im Zweikampf besiegen, anschließend im Bett, und letztlich erfolgreich schwängern."

„Nicht schlecht, für eine Regel, die dir gerade jetzt eingefallen ist. Ob es mir allerdings noch jemals wieder gelingt, Lara zu besiegen, sei dahingestellt. Dann könnten wir das vielleicht sogar alles miteinander verbinden, deine und meine Vollkommenheit, was meinst du, Schatz?"

„Lara ... du hast eine hohe Meinung von deiner Tochter. Das Zeichen eines guten Vaters. Es wird mir eine Ehre sein, dein Kind zu tragen, solltest du alle Prüfungen lebend überstehen. Ach so, in dem Traumkörper ist das Risiko für euch natürlich nicht existent. Oder plant ihr, in euren echten Körpern zurückzukehren?"

„Unser Erwachen ist das Ergebnis dessen, dass wir dies bereits taten", gab ich schmunzelnd zurück.

„Ah ... wie heißt es schön auf eurer Welt ... im Urlaub."

„Wir werden hierher zurückkehren. Verlass dich darauf, dass ich dich in meinem eigenen Körper besiegen werde", schaltete sich Lara ein. „Und warum nicht noch ein Kind mit dir, Vater. Diesmal ziehst du es aber auf, hörst du?"

Ich zuckte grinsend mit den Schultern. Die drei Schwestern hatten diesem Teil der Unterhaltung wieder folgen können, und lächelten still vor sich hin. Die beiden Jüngsten verstanden offenbar nicht, worum es ging, oder was wir dort andeuteten und widmeten sich lieber weiterhin Paula, die sich auf den Rücken gelegt hatte und willig von beiden den Bauch kraulen ließ.

„Ich verstehe, dass du aufgrund deiner bisherigen Erfahrungen zu dieser Einschätzung kommst. Wenn die Zeit reif ist, werde ich dir gerne helfen, sie zu korrigieren", informierte sie Deiasa mit einem feinen Lächeln von ihrer eigenen Selbsteinschätzung und der Möglichkeit einer Auseinandersetzung in naher Zukunft.

Ich war mir ziemlich sicher, dass Lara es vorher versuchen würde; die Tatsache, dass sie jetzt nur mit einem angedeuteten Kopfschütteln reagierte und mich angrinste, war schon deutlich zurückhaltender, als ich sie kannte.

Wir beantworteten höflich weitere Fragen, sie allerdings nur noch wenige, bei den meisten verwies sie auf die vorgeschlagene Zusammenkunft mit den weisen Frauen. Wir zogen uns dann nicht lange danach in die uns zugeteilten Räume zurück.

Ich überlegte gerade, ob ich entweder Denia oder Nia aufsuchen sollte, denn eine Nacht alleine, beziehungsweise nur mit Paula zu verbringen, erschien mir doch als eine unnötige Verschwendung, als mir diese Entscheidung nun doch etwas überraschend abgenommen wurde.

„Oh, verehrte Königin, welch unerwarteter Besuch. Gibt es noch offene Fragen, die ihr gerne klären möchtet, weil sie euch sonst den Schlaf rauben?"

„Ja, darum bin ich hier. Mich beschäftigt primär die Frage, wie sich dein Schwanz in meiner Möse anfühlen wird, während ich dir den Verstand raus vögele. Nimm es als den Beginn des Trainings für deine letzte Prüfung", gab sie gelassen zurück und entledigte sich ihrer Toga.

Wow. Nia hatte nicht übertrieben. Sie war unbeschreiblich schön. Und ließ meinen Schwanz, ob ihres Anblicks und der Ankündigung, tatsächlich sofort schwellen, bevor wir auch nur eine erste Berührung ausgetauscht hatten.

Was sie da so freudig begrüßte, schien sie nicht zu überraschen, aber durchaus zu freuen. Ohne irgendeine Präambel setzte sie sich sofort drauf. Hossa, für so ein altes Muttchen und dreiunddreißig noch lebenden Töchtern war sie erstaunlich eng.

„Es ist eine reine Freude, Aufnahme in eurer Familie und all ihren Mitgliedern zu finden", konnte ich mir nicht verkneifen. „Aber vielleicht täuschst du dich nicht nur in Bezug auf meine Tochter, sondern auch, wer hier wem den Verstand raus vögeln wird."

Okay, solche Sprüche sollte man vielleicht nicht bringen, bevor man wirklich in den Genuss einer Dame mit dreihunderttausendjähriger Erfahrung gekommen war. Uff. Nia war wild, Denia von ungestüm zur Genießerin mutiert, Itha fast eine spirituelle Erfahrung, ihre Mutter war ... all das ... und noch viel mehr ...

Sie stellte unbegreifliche Dinge mit mir, aber auch ihrem eigenen Körper an. Entführte mich in reinster Fassungslosigkeit in Sphären der Lust und Ekstase, die ich nicht einmal für möglich gehalten hatte. Rotierte auf meinem Schwanz herum, traktierte ihn mit ihren Scheidenmuskeln, hielt mich permanent dicht vor dem Höhepunkt und exakt dort.

Was Lisu im Verlaufe ihres langen Lebens erlernt und verfeinert hatte, hatte diese Frau zur Vollendung gebracht. Hatte darüber hinaus ein Gespür für mich, meine körperlichen Zustände und Reaktionen, die mich zwar zu diesem Zeitpunkt nicht, weil ich ohnehin nicht mehr in der Lage war wie auch immer geartete Gedanken zu entwickeln, aber im Nachgang fragen ließ, ob sie sich irgendeiner Form von Magie bediente.

Was noch wahrscheinlicher erschien, als sie sich nicht mehr auf das Verweilen im kurz Davor beschränkte. Es war ein magisches Erlebnis, ob von dieser gestützt oder nicht. Für beide, das wurde mir am Rande meiner Wahrnehmungsmöglichkeiten ebenfalls bewusst. Wie oft sie dabei kam, war mir nicht vollständig klar.

Dass ich das ebenfalls mehrfach tat, ohne alle mir vertrauten körperlichen Reaktionen, also Erschlaffen, nach zumindest zwei bekannt verlaufenden und vielen weiteren Höhepunkten, ohne einen begleitenden Erguss, dann schon sehr deutlich.

Als sie endlich von mir abließ, war ich einem lallenden, aber glückseligen Idioten wirklich bedenklich nahe. Fuck. Das war ... Vollkommenheit. Zumindest was reinsten, schieren Sex ohne Gefühl anging.

Sie streichelte mich sanft und zärtlich, als sie sich neben mir zur Ruhe begeben hatte, mit einem milden Lächeln, wie man einem Kind schenken würde, das gerade zum ersten Mal eine alltägliche Geschichte begriffen hatte.

Kein Triumph in ihrem Blick, nur eine tiefe Zufriedenheit über das, was sie uns beiden da gerade beschert hatte. Sie gab mir alle Zeit der Welt, bis ich Gedanken und Worte zustande brachte.

„Also gut, ich habe dich offenbar unterschätzt. Wenn du so kämpfst, wie du fickst, kann sich Lara auf eine interessante Auseinandersetzung freuen. Und ich im Zuge. Geilste Königin, was war das für ein magischer Trick, den du da eingesetzt hast?"

„Kein Trick, keine Magie, Erfahrung und eine natürliche Empathie-Begabung", erwiderte sie schmunzelnd. „Dazu eine besondere Motivation, durch einen besonderen Mann. Zudem eine Erfahrung, die ich in dieser Form allerdings auch noch nicht gemacht habe. Ich wollte dich dasselbe fragen, nach zweimal Abspritzen hart zu bleiben, habe ich noch bei keinem Mann erlebt, geschweige denn bei einem Zweckling."

„Ich habe nichts dergleichen getan. Hielt das bislang noch nie bei einer einzelnen Frau für nötig. Na, es gibt immer ein erstes Mal. Wenn du willst, kann ich deinen Erfahrungsschatz jetzt noch erweitern, nun, da du weißt, wie es ist, einen Primitiven zu ficken."

„Oh? Was hast du vor?"

„Dir zu zeigen, was es heißt, von diesem gefickt zu werden", kündigte ich den weiteren Verlauf und meine nun wirklich magisch zurückerlangte Erektion an.

Legte mich auf sie drauf und begann die zweite Runde des Gefechts. In welchem wir beide zahlreiche Siege und keinerlei Niederlagen erlitten.

~~~~~

Es fiel mir schwer, sie anzusehen und nicht an die vergangene Nacht zu denken. Selbst zurück auf der Erde war es mir nur mit äußerster Mühe gelungen. So erschossen war ich auch noch nie durch die Rückkopplung meiner Traumerlebnisse gewesen. Ich schlief tatsächlich bei der Arbeit mitten in einem Vorgang ein.

Lara bemerkte das natürlich schon beim Frühstück.

„Lass mich raten, du hast dich mit der großmäuligen Mutter amüsiert? Ich hoffe, du konntest ihr ausreichend alle Löcher, aber besonders ihren frechen Mund stopfen?"

„Es war genau andersherum. Frag bitte nicht nach Details, das wäre nicht altersgemäß ... aber es sollte uns beiden eine Warnung sein, dass wir nicht die mindeste Ahnung haben, was sie anderswo draufhat."

„Im Ernst? Sie hat dich an deine Grenzen gebracht?"

„Und darüber hinaus. Das war die absolut irreste und unbeschreiblichste Nacht meines Lebens."

„Aha. Und was wird es diesmal, Bruder oder Schwester für mich?"

„Sie hat im Moment keine Zeit für Schwangerschaft und Säuglinge. Sie wird versuchen, ihren Terminplan meiner letzten Prüfung anzupassen, hat sie mir zum Abschluss noch mit auf den Weg gegeben."

„Na, das werden wir schon sehen, ich ..."

„Du warst weise genug zu erkennen, dass uns unsere Überheblichkeit und Überschätzung unserer Fähigkeiten schon einmal in eine Katastrophe gesteuert hat. Jetzt sollten wir beide zeigen, dass wir lernfähig sind, findest du nicht?"

Lara schluckte ihre nächste Entgegnung, zu der sie schon angesetzt hatte, hinunter. Nickte dann langsam und bedächtig. Nun, im Kreis der weisen Frauen von Tonak und der Königin, hatte sie nur Augen für sie. Studierte sie, jede Bewegung, jede Gefühlsregung.

Wie sie das mit allen Gegnern tat. Dabei hatten es alle anwesenden Frauen in sich, wie wir bald erfuhren. Was hatte ich mir nicht alles unter ihrer Bezeichnung vorgestellt. Trotz der bekannten Entwicklung schon irgendwie runzelige alte Schachteln erwartet, die sich mit Mühe auf den Beinen halten konnten.

Die zwanzig Damen, die hier waren, sahen bis auf zwei Ausnahmen allesamt so jung und appetitlich wie die Königin ihrer Mitte aus. Die beiden anderen wie vielleicht Ende vierzig. Es gab keine Sprecherin, keine Rangordnung, keine Hierarchie.

Auch die Königin wurde keinesfalls mit einer irgendwie gearteten Ehrerbietung angesprochen, oder erweckte den Eindruck, die Diskussion zu leiten. Die Damen fühlten uns zunächst auf den Zahn, stellten uns Fragen, die nur wir beantworten konnten.

Und bewiesen dadurch, dass unser Leben und unsere Taten wohl doch nicht nur in der Prophezeiung aufgezeichnet und überliefert wurden, sondern eine begrenzte Anzahl von historisch Interessierten sich durchaus mit uns beschäftigt hatten.

Nicht wirklich überrascht waren wir, dass sich unter ihnen auch eine große Anzahl Kriegerinnen befand, wobei sie nun allerdings anderen Tätigkeiten nachgingen. Nachdem sie unsere Identität für sich hinreichend geklärt zu haben schienen, kam die Sprache auf die Prophezeiung.

„Nun gut. Der erste Teil der Prophezeiung, nämlich, welcher eure Wiederkehr beschreibt, ist damit als erfüllt zu betrachten. Die Konsequenzen weitreichend, wenn weitere Teile davon eintreten. Es stellt sich die Frage, ob es nur diese Version gibt oder im Kern abweichende. Was sagt ihr?"

Keine der anwesenden Frauen wusste von einer abweichenden Version.

„Wir haben alle lang und breit über Bestimmung und Erfüllung nachgedacht und diskutiert. Wie über die Entwicklung unserer Welt und unserer Art. Es erhebt sich daher die Frage, ob wir diese Erfüllungsmöglichkeiten begrüßen sollten", fuhr eine andere fort.

„Ehm ... was meint ihr? Ist die Rettung der Welt nicht zu begrüßen?", wunderte ich mich laut.

Und wurde dabei mit missbilligenden Blicken bedacht, wie auch bereits zuvor beim neuerlichen Bericht unserer Geschichte und des Experiments.

„Unsere Denkweise hat sich weiterentwickelt", bekam ich zu meiner Überraschung zu hören. „Wir fragen uns mittlerweile, ob die Entwicklung nicht eine natürliche ist und als solche akzeptiert werden sollte."

„Es befindet sich alles im Gleichgewicht", sprach eine andere. „Die Anzahl Geburten und Todesfälle balanciert sich trotz des Altersgefälles bei den Geschlechtern und ohne ein kontrolliertes Eingreifen von uns aus. Wir haben errechnet, dass diese Anzahl von Abeanern der Welt und seinen anderen Bewohnern nicht schadet, und sie nicht in ihrer natürlichen Entwicklung hemmt. Anders als das auf der Welt der Fall ist, von der eure Körper stammen."

„Nicht nur die Körper, sondern ein nun wesentlicher Teil unserer Identität. Ich verstehe, was du damit ansprechen willst. Ja, dort haben und machen wir weiterhin eine Menge Fehler. Treten unserer Umwelt falsch und zerstörerisch gegenüber. Wie auch einander."

„Das ist auch unsere Einschätzung. In ähnlicher Weise sind auch die Anfänge unserer Zivilisation zu werten. Die Gemeinsamkeit scheint zu sein, dass hier wie dort in unserer Vorzeit, das Denken und Handeln von der männlichen Perspektive und Herangehensweise dominiert waren."

„Ihr glaubt, dass wir Männer ..."

„Es ist eine logische Erklärung. Je weniger die Männer auf unserer Welt in verantwortlichen Positionen in Erscheinung traten, desto reibungsloser und harmonischer verlief unser Leben untereinander und mit der Welt. Eine Sichtweise, die durch Jahrhunderttausende chronologischer Aufzeichnungen zweifelsfrei belegt erscheint."

„Lange Zeit haben wir uns gefragt, warum uns die Welt das antut. Mittlerweile fragen wir uns, ob es nicht die natürliche Entwicklung einer Rasse ist, die durch die Strahlung beschleunigt wird. Eine Entwicklung auf ein Ziel hin. Dem, was ihr in eurer unbeschreiblichen Dummheit und Anmaßung versucht habt, der Welt zu entreißen."

„Das ist ein emotionales Urteil, das nicht ihrem Entwicklungsstand und ihrer damaligen Urteilsfähigkeit gerecht wird", rügte Deiasa die Sprecherin milde.

„Ihr glaubt ernsthaft, dass es die natürliche Entwicklung ist, am Ende nur noch weibliche Unsterbliche zu haben und keinerlei Männer?", rief ich mit einiger Erregung dazwischen.

„Bis sich andere Arten auf dieser Welt so weit entwickelt haben, dass sie das Erbe antreten können und den Schutz der Welt übernehmen, ja", lautete die erschütternde Antwort. „Dann werden die letzten unserer Art vom brennenden Hauch der Geschichte ausgelöscht."

„Glaubt nicht, dass uns das Schicksal der männlichen Nachkommen nicht nahegeht. Uns ob ihrer begrenzten Möglichkeiten von Leben und Erleben tief anrührt und verzweifeln lässt. Jeder Nachkomme hat eine Mutter. Jeder frühe Tod ist ein unsagbarer Verlust für die Einzelnen und für die Gesamtheit. Aber ist er das für die Welt und unsere Gesellschaft?"

Oh, mein Gott. Dachten sie wirklich so, konnte man so denken? Völlig verwirrt und überfordert sah ich Hilfe suchend zu Lara, die meinem Blick jedoch auswich. Was zum ... fing sie etwa an, in ähnlichen Bahnen zu denken?

„Es ist natürlich nicht gesagt, dass unsere Schlussfolgerungen richtig sind, oder das, was wirklich geschehen soll oder muss", mischte sich nun Deiasa wieder ein.