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Das Buch der Träume - 04

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Wir vollzogen ihre Bewegungen auf der Karte nach und kamen zu dem gleichen Schluss. Aber wir wussten noch nicht, ob es gleichartige Bewegungen auf die Stadt Kilak zu gab, die noch weiter entfernt lag.

„Ich glaube allerdings eigentlich nicht daran, dass er zwei Städte gleichzeitig angreifen wird", gab ich zu bedenken.

„Warum?", wollte Sonak, die Künstler-Kriegerin wissen.

Die mich in der vergangenen Nacht exklusiv hergenommen hatte. Weil Lara mal zur Abwechslung keine Wache schob, und die anderen Kriegerinnen eigenartigerweise nur bei sich selbst zur Sache gingen, wenn ich gleichzeitig aktiv wurde.

Also hatten wir uns hinter einen kleinen Hügel verpieselt, von Paula gefolgt und bewacht. Mich insbesondere, denn so ganz hatte sie ihr Misstrauen Sonak gegenüber noch nicht abgelegt. Nun, ich überstand die Begegnung in einem Stück, aber mit einiger Erschöpfung. Die Frau war echt irre.

„Nun, Peloa hat uns berichtet, dass Ta'hir'la bei Schlachten immer im Hintergrund, aber zugegen ist. Das ist das Zeichen eines Feldherrn, der in die taktischen Fähigkeiten seiner Truppen kein echtes Vertrauen hat. Alles selbst in der Hand behalten will oder muss, auf Entwicklungen mit den entsprechenden Befehlen reagieren."

„Das ist sehr wahrscheinlich", stimmte mir Nia zu.

„Ich denke, wenn die Aufmarschbewegungen noch nicht abgeschlossen sind, dass wir morgen möglicherweise erste Feinberührungen haben. Wenn sie sich weiterhin in ihren Sippenverbänden bewegen, mag es notwendig sein, dass wir eine Folgekommunikation mit anderen über unsere Ankunft unterbinden."

„Damit meinst du was?"

„Niemanden entkommen lassen", erklärte Lara. „Saubere Lösungen in einem dreckigen Krieg."

„Das ist nicht unser Auftrag", mahnte eine der weisen Frauen.

„Um in eine echte Verteidigungsposition zu kommen, müssen wir möglichst lange unbemerkt bleiben", widersprach Lara. „Je später die Horden reagieren können, desto erfolgreicher können wir sie in Schach halten. Ohne Blutvergießen kommen wir weder in der Vorbereitung noch in der tatsächlichen Schlacht aus. Lass es uns da einsetzen, wo es Sinn und einen Unterschied macht. Vater hat recht. Es ist eine taktische Notwendigkeit."

„Das stimmt. Es wird bei solchen Begegnungen keine Überlebenden geben. Es wäre nicht ungünstig, da die Bodhis etwas Frischfleisch brauchen könnten. Ich kann gar nicht erwarten zu sehen, wie sie sich die schnappen", unterstützte uns Sonak.

Ja, Sonak hatte eigenartige Anwandlungen. Manchmal war sie mir ein wenig unheimlich. Ein wenig irre halt. Aber eine Granate im Bett ... Wiese, wo auch immer. Es war wichtig, dass wir alle wussten, was wir taten und warum. Uns einig waren.

Nun, wir erreichten diese Einigkeit nur wenig später. Und am Abend zelebrierten wir das angemessen. Lara sah das kommen und schob wieder Wache. Armes Ding, sie litt ganz schön unter ihrer Vereinbarung mit Itha. Ihre Gegner würden die aufgestaute Frustration zu spüren bekommen.

Ich sollte recht behalten. Am Nachmittag des neunten Tages trafen wir auf zwei Sippen, die allerdings aus dem Osten auf Gusta zustoßen wollten, also gar nicht oder noch nicht zum Hauptkontingent gehört hatten.

Die Hordenbrüder waren hässliche Vögel, wie Affen, bei denen was schiefgelaufen war, vom etwas dürftigeren Fell einmal abgesehen, zumindest vom Körper her. Der Schädel saß dann halslos direkt auf dem Körper, und sah wie ein halbierter Fußball aus.

Riesige, tiefrote Augen und ein zahnreicher Mund, bei dem allerdings keine Reißzähne, sondern vergrößerte stumpfe Hauer zu erblicken waren. Und Muckis hatten die Jungs, das war schon nicht mehr feierlich. Irgendeine Gewandtheit oder Kämpferqualitäten, außer Kraft, hatten sie allerdings nicht zu bieten.

Einige Kriegerinnen sattelten ab, aber die Bogenschützinnen und die Bodhis besorgten das im Vorbeigehen. Ihre Schreie waren markerschütternd, als die Bodhis ihr Festmahl hatten. Sonak lief tatsächlich in dem Gemetzel rum, und verschaffte sich die gewünschten Einblicke.

War mächtig von den Bodhis beeindruckt. Viel ließen sie von den Hordenmitgliedern nicht über. Paula berichtete mir stolz, dass sie zwei Unterleibe verspeist hatte, inklusive ganz ordentlichen Ständern. Ja, das mit dem geil werden im Kampf stimmte bei denen wirklich.

Und auch da waren die Kerle überdimensioniert. Das mit der Feigheit stimmte ebenfalls, beziehungsweise wäre alles andere als ein Fluchtversuch auch dumm gewesen, aber er gelang keinem. Die Bodhis waren nicht einmal besonders brutal gewesen, einfach nur extrem effektiv und, nun, wie Bodhis.

Alle vorherigen taktischen Überlegungen schienen jedoch hinfällig, denn auch am nächsten Tag trafen wir auf mehrere Sippenverbände und entschieden uns dann, weiträumig auszuweichen, denn es wurde immer klarer, dass der Aufmarsch Gusta und nur Gusta galt.

Das Gelände war dort ähnlich hügelig wie vor Horp, und wir gelangten ohne weitere Feindberührung bis dreißig Kilometer vor die Stadt. Mussten dort, vor den Augen der Stadtbewohner verborgen, das Ausmaß der Armee erblicken, die sich für den bevorstehenden Angriff dort versammelt hatte.

Wir schätzten ihre Anzahl auf achttausend. Wenn wir ihre Marschgeschwindigkeit richtig kalkulierten, konnten sie innerhalb von vier, fünf Stunden die Stadt erreichen, wenn sie sich in Bewegung setzten. Nun, es sah noch nicht danach aus, und wir erreichten die Stadt durch unsere Umgehung für sie unsichtbar eine Stunde später.

Erleichtert, dass unsere Botin überlebt hatte, wurden wir von ihr am hinteren Stadttor erwartet, die unserer Ankunft entgegengefiebert hatte. Die zwei verbliebenen Kriegerinnen waren in Horp, wie sie erfahren hatten, weil sie dort den Angriff erwarteten. Sie hatten sogar Freiwillige aus den beiden anderen Städten angefordert und bekommen.

Außer uns und den Bodhis gab es tatsächlich nur noch zehn zwar bewaffnete, aber unzureichend trainierte Frauen, die mehr als Wachen in den Türmen die Lage beobachteten, denn alles andere. Gustas Mauern waren fünf Meter hoch, ohne Leitern, Enter-Seile oder Ähnliches würden die Horden nicht in die Stadt eindringen können.

Sie hatten aber auf ihrem Weg einige Kleinstädte passiert, die ähnlich gesichert gewesen waren. Und überrannt wurden, ausgeplündert und zum Teil in Brand gesetzt. Sie waren nicht evakuiert worden, wovon zahlreiche auf mächtigen Speeren aufgespießte Bewohnerinnen und Bewohner zeugten.

Peloa nickte.

„So haben sie uns auch unsere gefallenen Kriegerinnen präsentiert. Vor den Toren Horps. Uns damit herausgelockt, als wir ihre Körper hereinholen wollten. Das war der Kampf, in dem ich letztlich verletzt wurde."

Wir konferierten mit der Stadtmutter, die reichlich nervös war, zwar erleichtert, dass wir so ein großes Kontingent hatten, aber von den Bodhis verunsichert. Wie auch unseren Berichten, wie groß die Zahl der Gegner war, die in unmittelbarer Nähe ihrer normal fünfzigtausend Bewohner zählenden Stadt zusammengezogen worden waren.

Nun aber waren es fast siebzigtausend, da doch zahlreiche umliegende Dörfer und Kleinstädte noch rechtzeitig evakuiert wurden. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit trafen nicht nur die zweite Botin, die wir nach Kilak entsandt hatten, sondern auch unser Horp-Spähtrupp mit Odea ein.

Die drei Überlebenden davon. Zwei Kriegerinnen waren gefallen. Sie hatten auch noch andere schlechte Neuigkeiten.

„Die Hauptmacht befindet sich auf dem Weg hierher, mit ihrem Anführer, sie sind noch eine Tagesreise entfernt. Sie haben uns genarrt, die Lager vor den Toren Horps waren ziemlich leer. Nun sind sie es ganz."

„Wie groß ist diese Hauptmacht?", fragte ich, ohne auf diese Nachricht näher einzugehen, die allerdings zu erklären schien, wie und wo die Kriegerinnen zu Tode kamen.

„Wir schätzen etwa fünfzehntausend. Aus ihrer Marschrichtung schließe ich auf den Versuch einer Zangenbewegung. Sie wollen die Stadt gleichzeitig aus zwei Richtungen angreifen, wegen des Flusses ist ein Angriff vom Westen unmöglich, sie versuchen eine südliche Umgehung, und werden mit den bereits vorhandenen Kräften hier vom Norden her angreifen", meinte Odea ganz ruhig.

Wir sahen uns das genau auf der Karte an. Die Stadtmutter war leichenblass.

„Niemals könnt ihr die Stadt gegen so viele Angreifer verteidigen. Auch mit eurer überlegenen Kampfkraft und den Raubkatzen nicht", stieß sie hervor.

„Das ist richtig, wenn es zum direkten Angriff auf die Stadt käme", stimmte ich ihr zu. „Würden wir das zulassen, säßen wir alle in der Falle."

„Wir greifen ihre Truppen hier im Morgengrauen an", schlug Lara vor. „Bevor ihr Anführer erscheint und zum koordinierten Angriff bläst. Wir können sie nicht alle vernichten, aber in die Flucht schlagen, bevor die Hauptmacht hinzustößt."

„Dabei die Flucht in Richtung der Haupttruppen unterbinden", dachte ich laut nach. „Am besten lassen wir die Bodhis mit der Unterstützung einiger Kriegerinnen Panik in ihrem Lager auslösen, und sperren gezielt den Fluchtweg zu ihrem geschätzten Oberhordenvogel ab. Wenn sie in andere Richtungen rennen, lassen wir sie rennen, und bringen anschließend lieber die Hauptmacht durcheinander."

„Ihr wollt sie weit außerhalb der Stadtgrenze angreifen", bemerkte die Stadtmutter erleichtert. „Das ist gut. Aber wenn sie statt zu fliehen, doch angreifen sollten ..."

„Du hast noch nie ein Rudel Bodhis wie diese in Aktion erlebt", beruhigte sie Lara. „Ich gehe davon aus, dass wir einige Geschwindigkeitsweltrekorde für ihre Art beobachten können werden. An Kampf werden sich nicht mehr denken."

Zustimmendes Gelächter kam nicht nur von den Kriegerinnen, sondern auch Paula kicherte vor sich hin.

„Sorgt euch nicht, Stadtmutter. Wir werden die Pläne Tar'hir'las gründlich verderben. Ich glaube nicht, dass er so schnell umdisponieren kann. Erst einmal wird er sich mit den veränderten Gegebenheiten durch unsere Gegenwart auseinandersetzen wollen und müssen", beruhigte ich sie.

„Verstanden. Aber werdet ihr die Stadt nach dem Aufscheuchen sichern?"

Wir stimmten dem zu, aber es würde natürlich von dem Verhalten der Horden abhängen.

„Paula, hast du das verstanden? Panik erzeugen, nicht zu viel Zeit zum Fressen aufwenden, sondern hauptsächlich Angst und Schrecken verbreiten, bekommt ihr das hin?"

„Na, ein paar Schwänze im Vorbeigehen abzubeißen muss doch drin sein", meinte sie gelassen. „Auch das sehen sie ungern und treibt sie in die Flucht."

„Ich lasse euch da freie ... Schnauze. Und werde mit euch ins Lager einfallen."

„Ich auch", beeilte sich Lara zu sagen, während ich der Gruppe, die noch nicht ganz unserer Unterredung folgen konnte, den Inhalt wiedergab.

Wir klärten weitere Details, Staffelung, ob und wie viele auf ihren Kalos unterwegs sein würden. Wir entschieden uns für sechs Reiter und drei Bodenkämpfer im Lager der Horde und die dreißig außerhalb im umgekehrten Verhältnis zwanzig Bodenkämpferinnen und zehn berittene.

Die drei Bodenkämpfer im Lager würden Lara, Sonak und ich sein. Ein bisschen Sorge machte ich mir um Sonak schon, denn sie kündigte an „ein unsterbliches Gemälde aus Blut und Schmerz" mit ihren Schwertern malen zu wollen. Okay, aber genauso eine Irre brauchten wir vermutlich an dieser Stelle.

Wenn Lara/Laraw richtig abging, war sie genauso drauf. Im Nachhinein fragte ich mich, ob ihr erster Auftritt in der Unterkeit, wo sie fünfhundert Gorfen niedergemetzelt hatte, nicht schon durch ein erstes kurzes Erwachen von Laraw ausgelöst worden war.

Nun gut, ich hatte wohl nicht mehr den Körper, der viele schon vom Anblick zittern ließ, aber wie man Gegner einschüchtert, daran konnte ich mich noch gut erinnern. Auf die Bodhis würden wir uns verlassen können, gerade Paula würde sicher in unserer Nähe agieren, um Unheil von uns fernzuhalten.

Die Stadtmutter ließ ein großes Festmahl für uns auftragen, und schickte den Kriegerinnen, die das wünschten, noch reichlich Zwecklinge in ihre Unterkünfte. Bot sich mir für einen ähnlichen Zeitvertreib an, aber vor einer echten Schlacht hatte ich damals die Regel gehabt, mich nur darauf zu konzentrieren, und sagte dankend ab.

~~~~~

Mit Lara sprach ich am nächsten Morgen noch Details ab, welche magischen Tricks wir anwenden wollten, was die Horden am meisten erschrecken würde. Ihre Unsichtbarkeitsnummer würde sie auf jeden Fall einsetzen.

Ich hatte ein paar Illusionstricks, wie vier Doppelgänger von mir scheinbar auftauchen, oder dämonenähnliche Fratzen aus dem Nichts entstehen zu lassen. Und den Anschein zu erwecken, ich würde auf das dreifache meiner Größe anwachsen.

Was ich trotz des stärkeren Nus nur für kurze Zeit tun konnte, meist reichten solche Schrecksekunden für normal tapfere Gegner, um sich zu verpieseln, und wir hofften, dass es die als feige verschrienen Hordenmitglieder noch schlimmer treffen würde.

Den Rest des Tages, es war ein Samstag, verbrachten wir damit, uns gedanklich auf die Auseinandersetzung und den wahrscheinlichen Ausgang, dass wir zwar erfolgreich sein würden, aber nicht alle unser Gefährten diesen Sieg erleben würden, vorzubereiten.

Es war ein Ritual, wie wir es vor jeder gemeinsamen Schlacht miteinander vollzogen, wir saßen einander abgewandt auf unseren Knien und sammelten uns. Uns konnte es genauso erwischen, wir waren schließlich vielleicht unsterblich, aber nicht unverwundbar.

Für einen oder beide von uns könnte es das Ende der Geschichte bedeuten, unser Leben würde es uns nicht kosten. Aber das auf Abea, und nirgendwo sonst wollten wir sein.

„Seid ihr bereit?", fragte ich unsere Truppe, die sich in unmittelbarer Nähe des Hordenlagers befand.

Sobald wir hinter der nächsten Hügelkette auftauchten, waren wir für bereits aufgestandene Hordenmitglieder sichtbar und der Kampf begann. Zustimmendes Nicken und Fauchen von den Bodhis. Für einen kurzen Moment fühlte ich so etwas wie Mitleid für die Hordenjungs.

Dann rasten wir auf das Lager zu. Das zweite Kontingent zur Sicherung der unerwünschten Fluchtroute setzte sich ab. Und dann fielen meine Gruppe, die Bodhis und Angst in das Lager der Horde ein.

Tod und Verderben waren so schnell unter ihnen, dass viele uns einfach nur wie Geister anstarrten, als wir an ihnen vorbeirauschten, auf das ungefähre Zentrum des Lagers zusteuerten.

Wo Sonak, Lara und ich absattelten, während erste Todesschreie darauf hinwiesen, dass die halbkreisförmige Angriffsfront der Bodhis die äußeren Ränder des Lagers erreicht hatten.

Da nur drei Krieger in ihrer unmittelbaren Nähe von ihren Kalos stiegen, fühlten sich die Hordenbrüder allerdings noch tausendfach in der Überzahl und begannen uns entsprechend anzugreifen, nachdem sie ihren ersten Schock überwunden hatten.

Die ersten nicht einmal mit Waffen, sie waren wohl gerade auf dem Weg zur Latrine oder zum Frühstück gewesen, was sie schon innerhalb der ersten Sekunden ausschaltete. Die Schreie der Getöteten kamen jetzt von überall her, die Bodhis frästen sich gnadenlos durch die Reihen der zum Teil erst von diesem Lärm erwachenden Horden.

Boah, Lara machte sich einen Spaß daraus, ihren Opfern zunächst den Schwanz abzuschlagen, denn die Ständer mit denen sie da anrückten, schienen diesen bedenklichen Reflex bei ihr auszulösen.

Sie war schon von oben bis unten mit ihrem Blut bedeckt, als sie sich erstmalig unsichtbar machte, so blitzschnell zehn oder zwanzig tötete, um dann zum Schrecken des Hordenvolkes wie ein Rachedämon wieder zu materialisieren, und allerlei Gliedmaßen von seinen Besitzern zu trennen.

Ähnlich ging Sonak vor, die nun wirklich einen absolut irren Gesichtsausdruck hatte, war ebenfalls im Blute der Hordenmänner geduscht und schien davon halb zu kommen. Alter Verwalter, diese Frauen. Ich beschränkte mich darauf das Leiber-Knäuel, was auf mich eindrang, so schnell und so effektiv wie möglich zu lichten.

Dann vergrößerte ich mich zum ersten Mal, als nun Speerträger eintrafen, die uns durchaus gefährlich werden konnten. Mit Schwertern konnten sie nicht umgehen, ein kräftiger Arm nützt nichts, wenn er abgeschlagen wird, mit ihren Keulen waren sie zu langsam für uns.

Der Effekt trat sofort ein. Sie stoben in wilder Flucht davon. Zunächst in die Arme der nach Unsichtbarkeit wieder materialisierenden Lara. Und gleichzeitig der ersten nun bereits hier im Zentrum auftauchenden Bodhis. Es wurde ein furchtbares Gemetzel.

Dazwischen sprangen die Kalos unserer Reiterinnen, hagelte es Pfeile von Nia und den anderen Reiterinnen. Denia war bei den Bodentruppen vor dem Lager, wie auch Odea. Diese Richtung versuchten wir nun durch unsere Positionsveränderung zuzumachen, beziehungsweise griffen dort jetzt massiv die Bodhis ein, und ließen diese als nicht unbedingt attraktive Fluchtrichtung erscheinen.

Je länger wir Leiber-Haufen vor uns anlegten, desto weniger stellten sich zum Kampf und das große Rennen um ihr Leben begann. Die uns jetzt noch angingen, waren ernstzunehmende Gegner, sie waren mutiger und allesamt gut bewaffnet, vielleicht so etwas wie ihre Elitetruppe.

Aber gegen einen ewigen Krieger, seine nun öfter auftauchenden Doppelgänger, und seine Dämonen konnten sie genauso wenig wie gegen zwei Kriegerinnen im Blutrausch etwas ausrichten. Nach einer Stunde war das Lager leer, nun, bis auf die Verwundeten und Verstümmelten, die nicht hatten fliehen können, und die nun von den Bodhis genüsslich gefressen wurden.

Wir ließen die Bodhis ihr Werk in Ruhe vollenden und bewegten uns zu unserer Hauptmacht. Auch bei ihnen schien mächtig was losgewesen zu sein. Grob geschätzt dreitausend hatten wir töten müssen, der Rest war geflohen. Niemand war bei ihnen durchgekommen.

Aber es hatte zwei Aspirantinnen das Leben gekostet, und einer der Mutter-Kriegerinnen. Einige waren verletzt und wurden sofort von Lara versorgt. Vier Kalos waren umgekommen. Darunter leider auch mein Girp. Sechs Bodhis. Eins der besten Männchen darunter, wie Paula betroffen vermeldete. Ausgerechnet das mit dem größten Schwanz.

Die Bodhis waren weiter wild entschlossen, nach dieser netten Vorspeise zum Hauptmahl aufzubrechen. Sechs Kriegerinnen schickten wir zurück nach Gusta, zwei auf einem Kalo, da eine davon mir ihrs überlassen hatte. Ebenfalls ein Männchen, der sich als Spor vorstellte.

Und begeistert war, dass ich ihm als erstes die Riemen abnahm. Ja, das war ein sehr beweglicher Junge, mit guter Sprungkraft. Das würde schon passen. Für diesen Teil des Unternehmens hatten wir uns kleine Gruppen von fünf plus Bodhis überlegt.

Wollten wie Racheengel in ihre Marschkolonnen einbrechen, kurz absolutes Chaos auslösen, und uns wieder zurückziehen, um dann an anderer Stelle wieder zuzuschlagen. Breschen schlagen, Furcht und Entsetzen überall auslösen. Wir würden dabei herausfinden, wie schnell sich ihr Anführer auf die Natur des Angriffes einstellen, oder den geordneten Rückzug befehlen würde.

Ich hoffte ja insgeheim, dass ich ihm in der Schlacht persönlich gegenüberstehen könnte. Der Traum eines jeden Kriegers, mit einem gewonnenen möglichst ehrenvollen Zweikampf vielleicht einen Krieg zu beenden. So würde allerdings Lara auch denken, und wahrscheinlich irgendwie alle von uns.

Wir trafen den sich endlos durch die Landschaft schlängelnden Heerwurm der Horden von Czhor am frühen Nachmittag. Der sich an den Stellen, wo wir zunächst zuschlugen, sofort auflöste. Etliche stoben in wilder Flucht davon, andere versuchten idiotischerweise uns hinterherzulaufen, ihre Struktur brach jedenfalls binnen Minuten zusammen.

Sie erholten sich jedoch schneller als erwartet von ihrer Überraschung. Dass sie sich plötzlich in kreisförmige Staffelungen anordneten und ihre Bewegung stoppten, war eindeutig ein Befehl, vielleicht sogar eine einstudierte Verteidigungsposition.

Keine gute gegen Kriegerinnen, die mit einem Bogen auch von einem rasenden Kalo gut umgehen konnte, oder Bodhis, denen es ziemlich egal war, wie die sich formierten, deren Schwänze sie sich da gerade gönnten. Wir massierten unsere Angriffe einfach auf jeweils eine dieser hundert Mann starken Formationen, und schon löste die sich in Wohlgefallen auf.