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Das Leben ist Manchmal Seltsam 06

Geschichte Info
Erkenntnisse und Veränderungen.
12.9k Wörter
4.64
12.8k
4
0

Teil 6 der 7 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 04/27/2021
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War meine Liebe zu Mama, wie schon erwähnt, eh schon oberflächlich geworden, so sank sie jetzt fast auf den Nullpunkt. Ich konnte noch immer nicht glauben, dass Mama Peter wirklich sowas anbot. Ich fragte mich, wie sie auf diese aberwitzige Idee gekommen ist und wie sie sich das überhaupt vorstellte.

Jedenfalls bewirkte ihr Wunsch bei mir, dass mein Gehirn bezüglich Peter auf Angriffsmodus schaltete. Ich wollte es jetzt mit Peter wissen. Ich dachte mir über Mama: "Ok, wenn du es so willst, bitte schön. Dann beschwer dich nicht, wenn wir es wirklich tun." Aber vorher musste ich auf jeden Fall wissen, wie Peter dachte.

Es muss so kurz vor Mitternacht gewesen sein, als ich mein Zimmer verließ und in die Küche ging. Peter saß da einsam und verlassen gedankenverloren am Tisch.

Ich setzte mich zu ihm und beobachtete ihn. Peter schaute auf, mir ins Gesicht. Ich sah Ratlosigkeit pur. Ich nahm seine Hand und schaute ihm tief und eindringlich in die Augen, als ich ihn fragte, was ER wolle. Ich wollte wissen, wie er denkt. Keine flüchtige Antwort wollte ich, sondern das, was er innerlich fühlte und dachte. Er druckste und wusste erstmal keine Antwort.

Also versuchte ich, ihm klarzumachen, dass das was passierte, geschah, weil wir Beide es wollten, Jeder für sich. Und das wir es wahrscheinlich eh nicht hätten verhindern können. Peter stimmte mir zu.

Und ich machte ihm meine Meinung klar, dass Mama uns ja quasi einen Freibrief gegeben hätte, von Betrügen oder Hintergehen, konnte also spätestens ab jetzt keine Rede mehr sein. Wieder stimmte Peter zu.

Zum Schluss gab ich Peter zu verstehen, was ICH zumindest wollte. Als ich das sagte, schaute Peter verwundert, aber irgendwie auch erleichtert. Ich ging zurück in mein Zimmer und lehnte die Türe an, in der heimlichen Hoffnung, dass Peter zu mir käme, um ....

Aber Peter kam nicht in mein Zimmer.

Am nächsten Tag, Mama war schon seit tags zuvor in Berlin, wollte ich Abends mit Freunden in einen Club zum Tanzen. Dafür wollte ich ein paar neue Klamotten haben. Und da Peter meinte, dass auch er etwas Neues gebrauchen könnte, fuhren wir in die City zum Shoppen. Peter gehörte zu der Sorte von Männern, mit denen man prima schoppen konnte. Er lief mir brav hinterher, wie ein Hündchen, wartete auf mich geduldig, wenn ich Sachen anprobierte, gab seine Meinung ab, oder hielt ganz einfach meine Sachen solange fest.

Egal, in welchen poppigen Laden wir gingen, Peter blieb standhaft bei der Stange, was ihm aber so einige Male etwas Unbehagen bereitete. Angesichts der Massen an jungen Leuten in meinem Alter, kam er sich wohl etwas fehl am Platz vor. Na ja, da musste er jetzt durch.

Überhaupt passten wir im Grunde mit unseren Erscheinungen eigentlich so gar nicht zusammen. Ich, in meiner Freizeit meistens mit ADIDAS-Trainingshose, Kapuzenjacke, Sneaker und Basecap. Er mit Jeans und Sweatshirt oder Hemd und Jacke, also sowas von total normal, Durchschnitt eben, der typische Papi. Da sah man den gewaltigen Generationsunterschied.

Vom körperlichen Erscheinungsbild mal ganz zu schweigen. Mit meinen grade mal 1,58 cm und 53 Kilo sah ich neben ihm aus, wie ein Püppchen, mit seinen knapp 1,90 cm und guten 85 Kilo. Wenn Peter vor mir stand, war von mir nichts mehr zu sehen. Hinter ihm konnte ich mich locker verstecken.

Währenddessen lernte ich in irgendeinem Laden Sven kennen.

Sven sah super aus, war etwas älter als ich und war einfach cool. Seiner Erscheinung nach hätte er auch gut in Eine der bekannten Boygroups gepasst.

An der Kasse kamen wir kurz ins Gespräch und wir stellten uns vor. Peter stand etwas Abseits und beobachtete Sven ziemlich argwöhnisch, was auch Sven auffiel. Hatte mich Peter grade etwa im Auge? Mich amüsierte sein Gesicht, ließ ihn aber.

Peters Blick werde ich nicht vergessen, der dem eines Wachhundes glich. Beim Verlassen des Ladens ging es ihm dann auch nicht schnell genug und er ließ einige Kommentare über Sven los, oder besser, was Peter über Sven dachte. Er hielt ihn für einen Gaffer, der mir nur auf den Hintern gucken würde.

Na, sprach da etwa Eifersucht aus Peter? Ich wies ihn darauf hin, dass auch er auf meinen Hintern gucken würde. Peter nahm es hin. Zu seiner Beruhigung nahm ich seine Hand und im Weitergehen schob ich seine Hand in meine Gesäßtasche und meinte, dass er das dürfe, Sven aber nicht.

Das wirkte wohl auf Peter und er wurde wieder lockerer.

Lockerer wurde ich auch. Irgendwie fühlte ich mich bei der Shoppingaktion wie befreit. Hört sich doof an, ich weiß, aber seitdem Peter mit mir über Mamas zweifelhaften Wunsch gesprochen hatte und ich meine Gefühle für Mama auf ein Minimum reduziert hatte, war es mir völlig egal, was Andere dachten, ob sie tuschelten, oder seltsam guckten. Ich fühlte mich jetzt auch in der Öffentlichkeit Peter zugehörig und verhielt mich auch so. Es fühlte sich für mich schlicht richtig an und ich machte mir absolut keine Gedanken über irgendwelche anderen Dinge, wie zum Beispiel über Mama oder über blöde Moralvorstellungen Anderer.

Danach suchten wir noch etwas für Peter und so gingen wir in die Hosenabteilung eines großen Kaufhauses. Dort probierte er einige Sachen an, die ich, ganz Frau, für ihn raussuchte. Irgendwann hatte mich wohl etwas der Hafer gestochen. Ich hatte ja seine Blicke gesehen, als ich eben neue Sachen anprobierte. Einige Male machte er große Augen, in denen ich ihm förmlich ansah, dass ihm mein Erscheinungsbild mehr als nur gefiel. Ich glaube, wären wir nicht in einem Laden gewesen, er wäre gleich über mich hergefallen. Mir gefielen seine Reaktionen und es amüsierte mich auch. So, wie die Sachen teilweise bei mir aussahen, hatte Peter wohl eher Röntgenblicke, die durch diese Klamotten hindurch sahen.

Bei einer der Hosen, die Peter anprobierte, klemmte der Reißverschluss und ich wollte ihm helfen. Ich kniete mich vor ihm, um das Ding zu schließen, was mir aber nicht gelang. Peter hatte wohl Anderes im Sinn und meinte, dass es etwas seltsam aussehen würde, wie ich so vor ihm hockte und an der Hose fummelte.

Ich grinste und wusste, was er meinte. Also gab ich ihm Recht, stand auf und schob ihn kurzerhand in Eine der Kabinen. Dort drückte ich Peter sanft gegen die Wand, gab ihm ein Zeichen, dass er leise sein sollte, kniete mich vor ihm und zog seine Hose herunter bis zu den Knien, was Peter völlig erschreckt und konsterniert zur Kenntnis nehmen musste. Er wollte noch etwas sagen, kam aber nicht dazu. Ich ermahnte ihn zur Ruhe und begann mein Werk. Ich befriedigte Peter kurzerhand oral, während er dabei fast in Schockstarre verfiel. Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht hatte, ich ließ mich selber einfach laufen.

Nicht lange und es war erledigt. Ganz cool säuberte ich meinen Mund, machte eine lockere Bemerkung und zog Peter die Hose wieder hoch. Schaute, ob die Luft rein war und verließ die Kabine wieder. Peter folgte mir eine Sekunde später, immernoch völlig perplex. Sowas hatte er wohl noch nie erlebt und schon gar nicht damit gerechnet. Ehrlich gesagt, ich auch nicht.

Wenn ich heute daran denke, dass wir hätten locker erwischt werden können. Dann wäre wohl die Hölle los gewesen. Dabei fiel mir aber an mir selbst auf, dass mir solche Situationen, die Gefahr des Erwischt-werden-könnens, gefielen und mich selbst anheizten. Offensichtlich hatte ich wohl so eine Ader dafür. Und das ich es mit Peter tat, kam mir selbst als das Normalste auf der Welt vor. Würde er mich also jetzt noch fragen, ob ich es Ernst meinte mit ihm, hatte er jetzt wohl die einzig passende Antwort von mir bekommen. Für mich ein klares Ja. Das ich mit 17 offiziell eigentlich noch zu jung war für sowas, kam mir überhaupt nicht in den Sinn, wäre mir mittlerweile aber auch mal sowas von egal gewesen. Ich machte mir einfach keine Gedanken mehr darüber.

Anschließend gingen wir noch was trinken und fuhren heim.

Zuhause fing ich dann auch gleich an, mich für den Abend aufzubrezeln. Ich fühlte mich sensationell, sang lauthals im Bad zur Musik aus meinem Handy mit. Wenn ich in mein Zimmer ging, um irgendwelche Sachen zu holen, tanzte ich mehr dorthin, als zu gehen.

Peter saß derweil an seinem PC und arbeitete. Ab und zu schaute ich zu ihm, was er aber nicht bemerkte. Aber ich glaubte auch ein Lächeln auf seinem Gesicht zu sehen. Jetzt amüsierte er sich wohl wegen meinem Verhalten.

Nach gut 2 Stunden war ich dann auch mal fertig und betrachtete im großen Spiegel im Bad das Ergebnis. Also, ohne überheblich klingen zu wollen, ich konnte Peter schon ein bisschen verstehen, dass er große Augen machte und er sich manchmal 20 Jahre jünger wünschte, wenn er mich so sah. Ich musste mir selbst zugeben, dass ich richtig gut aussah.

Ich verließ das Bad und präsentierte mich Peter. Er drehte sich zu mir um und fiel fast vom Stuhl bei dem Anblick, den ich ihm bot. Sein Gesicht ging schwer in die Breite und seine Augen fielen ihm fast aus dem Kopf. Das gefiel ihm wirklich.

Mein Handy klingelte und meine Freundinnen meldeten sich, die schon unten an der Haustür auf mich warteten. Peter bot mir noch an, mich abzuholen, wenn ich es wollte, was ich dankend annahm. Aber ich war mir sicher, dass ich das Angebot wohl eher nicht anzunehmen brauchte. Ich verabschiedete mich und los ging ´s.

Im Club traf ich auch auf Sven. Dort stellte er sich als richtiger Casanova heraus. Als er mich sah, registrierte er mich kaum und begrüßte mich nur flüchtig. Schade eigentlich, denn im Grunde hatte ich mich gefreut, ihn wiederzusehen. Aber na gut, er hatte Anderes im Sinn, oder besser, er hatte Eine meiner Freundinnen im Auge.

Während ich ausgelassen den Abend genoss sah ich, dass es wohl etwas Knatsch gab. Ich ging zu Einem meiner Mädels, um zu erfahren, was los wäre. Sie hatte wohl mit Sven in der Ecke geknutscht, als ein anderes Mädel dazwischenfunkte und Ansprüche an Sven stellte. Daraus ergab sich Zoff, der die Stimmung merklich schrottete. Ich ärgerte mich darüber sehr und so beschlossen wir, woanders hinzugehen. Das Thema Sven hatte sich gründlich erledigt.

Ich wollte dann doch nicht mehr woanders hin und rief Peter an, dass er mich abholen würde. Ich wartete draußen vor der Tür und nach etwa einer halben Stunde kam er dann auch. Ich setzte mich schweigsam ins Auto und wir fuhren los. Für mich war der an sich schöne Abend gelaufen. Peter sah es mir an und fragte nach dem Grund. Kurz angebunden antwortete ich ihm und erwähnte natürlich auch Sven. Peter hatte ihn wohl richtig eingeschätzt, beließ es jetzt aber dabei.

Wir fuhren heim und ich begab mich zügig in mein Zimmer. Ich wollte jetzt einfach nur ins Bett, konnte aber nicht einschlafen. Ich ärgerte mich noch immer wegen Sven, diesem Idioten.

Irgendwann in der Nacht hatte ich das dringende Bedürfnis nach beruhigender Nähe. Also ging ich zu Peter ins Schlafzimmer und fragte ihn, ob ich bei ihm bleiben dürfte. Natürlich durfte ich. Ich legte mich zu Peter unter die Decke und kuschelte mich an ihn. Das beruhigte mich wirklich und mein Puls fuhr nach und nach runter. So schlief ich dann auch sehr schnell ein.

Es war noch sehr früh am Morgen, als ich mehr oder weniger wach wurde. Ich war noch ziemlich im Halbschlaf, als ich bemerkte, dass ich meine Hand auf Peters Bauch im Schlaf wohl habe tiefer gehen lassen. Jedenfalls lag sie jetzt mitten auf Peters Ausbeulung seiner Hose.

Peter schlief tief und fest. Ich kriegte es selbst zuerst gar nicht richtig mit, dass ich wohl anfing, über diese Ausbeulung zu streicheln. Nach ein paar Momenten ließ ich, noch im Halbschlaf, meine Hand in Peters Hose wandern und kraulte irgendwie gedankenverloren sein bestes Stück, wodurch Peter langsam aufwachte.

Wie selbstverständlich ging ich mit meinem Kopf tiefer und verwöhnte Peter ganz langsam und sanft. Allmählich wurde ich wacher und ohne großes Nachdenken legte ich mich auf ihn.

Nach langen Monaten, seit unserem Intermezzo in der Küche und meinem ersten Mal in meinem Zimmer, schliefen wir wieder miteinander, ohne es aber wirklich voll mitzukriegen. Einige Minuten später, nach fast schon gemächlichen Liebesbewegungen und mehr im Halbschlaf, kam Peter. Als er fertig war wartete ich noch einen kurzen Moment und legte mich wortlos wieder so, wie ich eben neben Peter lag und schlief wieder ein, einfach so.

Das Ganze lief für mich fast wie im Hintergrund ab und irgendwie registrierte ich es selbst nicht wirklich.

Im Nachhinein betrachtet konnte man aber auch leicht erkennen, wie sehr ich meine Beziehung zu Peter bereits verinnerlicht hatte. Sie war, im positiven Sinne, für mich selbstverständlich geworden. Und ich kann sagen, dass nach dieser Nacht bei mir eigentlich erst richtig und wirklich die Liebe zu Peter in mein Herz zog und Jens diesbezüglich endgültig ins zweite Glied gerückt wurde.

Peter machte sich immernoch Sorgen darüber, dass unser Verhältnis rauskommen könnte. Er hatte schlicht Angst vor den logischen Konsequenzen. Ich versuchte zwar immer wieder, seine Sorgen zu vertreiben, aber so wirklich gelang es mir wohl nicht.

Mein Gott, wie hätte es denn rauskommen sollen? Nur wir Beide wussten doch davon und niemand sonst. Und Mama? Sie hatte wohl am allerwenigsten Grund, sich zu beschweren. War sie es nicht, die uns durch ihr Verhalten Peter gegenüber und mit ihrem zweifelhaften Angebot für uns nicht selbst überhaupt dafür Tür und Tor öffnete? Im Grunde hatte sie uns doch erst in unsere Arme getrieben. Bis auf ein paar schöne Erinnerungen war die Sache doch für mich längst erledigt und wäre es auch geblieben.

Trotzdem, Peters Gedanken blieben vorerst.

Wieder vergingen etliche Monate. In diesen Monaten beschäftigten sich Peter und ich miteinander, wie ein richtiges Pärchen. Mama bekam davon nie etwas mit, denn natürlich achteten wir darauf, dass wir uns nur dann gehen ließen, wenn wir alleine waren. Wir bekamen mit der Zeit schon richtig Routine hinein. Wenn wir denn mal nicht alleine waren, verhielten wir uns völlig normal. Für Außenstehende erschien es einfach wie eine ganz normale, liebevolle Stiefvater- tochter- Beziehung, wie tausende Andere auch.

Das Eheproblem, das Peter und Mama hatten, blieb wohl auch unverändert. Peter erzählte mir ab und zu davon. Allerdings machte ich jedesmal klar, dass es mir mittlerweile völlig wurscht war, ob Mama von unseren Intimitäten wusste oder nicht. Ehrlich gesagt, wäre es mir sogar egal gewesen, wenn Peter und ich in meinem Zimmer miteinander geschlafen hätten, während Mama im Wohnzimmer auf der Couch sitzt. Hätte ihr das dann nicht gepasst, selbst Schuld und nicht mein Problem, sag ich mal.

Es wurde Winter. Peter eröffnete mir, dass er und Mama für eine Woche nach Südfrankreich wollten. Wahrscheinlich wollten sie wohl nochmal einen letzten Versuch starten, es doch wieder auf die Reihe zu bekommen.

Ich sagte zwar nichts, aber das schmeckte mir gar nicht. Ich muss zugeben, dass ich jetzt Bammel bekam, dass die Beiden es wirklich schaffen würden. Und dann? Wo bliebe dann ich? Wäre ich dann wieder nur noch die Stieftochter? Müsste ich dann meine grade erwachten Gefühle für Peter wieder in die Tonne kloppen?

Na ja, ich kam zu dem Schluss, dass ich es dann wohl so hinnehmen müsste. Immerhin waren Peter und Mama noch verheiratet.

Oder waren Peters Gefühle zu mir vielleicht doch nicht so groß, wie ich dachte? Aber warum fing er dann mit mir diese Geschichte erst an?

Nach unserem ersten Zusammensein, damals in der Küche, hatte ich mich ja selbst wieder in die zweite Reihe geschoben, ohne jeden Groll, oder sowas. Ich wusste ja, das Peter Mama eigentlich liebte, von daher war es für mich auch total ok und es wäre von mir aus garantiert nichts mehr weiter passiert.

Aber jetzt? Jetzt fühlte ich mich mit Peter zusammen, obwohl mir klar war, dass es offiziell ja noch unmöglich und altersmäßig sogar verboten war. Aber so fühlte ich mich halt. Wäre dann schon wieder alles vorbei?

Meine Freundinnen und ich kamen auf die Idee, dass wir für eine Woche nach Österreich zum Apres-Ski fahren wollten. Zuerst hatte ich gar keinen Bock dadrauf, weil ich den Drang hatte, Peter nicht aus den Augen lassen zu wollen.

Letztendlich entschied ich mich aber doch, mitzukommen. Irgendetwas ändern, oder beeinflussen hätte ich eh nicht können.

Mama und Peter waren gleich einverstanden und verlegten ihren Frankreich-Urlaub in die gleiche Woche. So wären wir alle zusammen weg und kämen auch alle zusammen wieder zurück.

Apres-Ski hieß mit anderen Worten Party von Morgens bis Abends, oder besser, tief in die Nacht. Und wie es nunmal bei sowas ist, meine Mädels ließen nichts aus und schon gar nicht etwas anbrennen. Ich glaube, die gesamte männliche Bevölkerung war ständig um uns 6 Mädels versammelt.

Ich hatte ja andere Dinge im Kopf und hatte meine liebe Müh und Not, die zig Avancen der Jungs im Zaum zu halten. Meine Freundinnen waren da nicht so zimperlich. Es verging kaum ein Abend, an dem ich sie nicht mit irgendeinem Jungen rumknutschen sah, oder sich kurzerhand für 20 Minuten abseilten, um mit glasigen und glückseligen Augen wieder zurückzukommen. Ich hielt mich da raus und ließ meinen Damen gerne den Vortritt. Ja, ich flirtete mit den Jungs und hatte meinen Spaß, aber sobald es zum Wesentlichen kommen sollte, blockte ich sie ab.

Dann aber, am vorletzten Abend, kam es anders. Thorsten, ein Einheimischer, hatte mich schon die ganze Woche im Auge. Wir unterhielten uns oft und wir schlenderten auch mal mitten in der Nacht durch den Ort. Meine Freundinnen meinten bestimmt, das Thorsten und ich weiß der Teufel was machen würden. Taten wir aber nicht. Bis eben zu jenem Abend. Ich war nicht besonders gut drauf, dachte andauernd an Mama und Peter, was ich aber natürlich verschwieg. Thorsten schaffte es trotzdem, mich aufzumuntern und auch wieder zum Lachen zu bringen. Wir kamen an einer Tanke vorbei, die noch auf hatte und holten uns was Alkoholisches zu trinken.

Wir setzten uns etwas abseits auf eine kleine Mauer an einer Wiese, tranken und quatschten. Die Stimmung löste sich mehr und mehr, was wahrscheinlich auch dem Alkohol zuzuschreiben war. Irgendwann wurde mir warm ums Herz, eigentlich ohne jeden Grund, denn Thorsten verhielt sich eher zurückhaltend. Das aber war das, was ich in dem Moment einfach brauchte. Er gehörte wohl nicht zu den Jungs, die es nur drauf anlegten, eine Urlauberin flachzulegen.

Das Wetter war trocken und gar nicht so kalt. Ich sah am Himmel die Sterne funkeln und es hatte fast den Hauch des Romantischen. Es kam, wie es kommen musste, wir begannen zu knutschen und dieses Knutschen wurde heftiger und heftiger. Plötzlich sah sich Thorsten um und erkannte in unmittelbarer Nähe einen kleinen Holzschuppen. Er nahm mich an die Hand und zog mich dorthin. Seltsamerweise wehrte ich mich keineswegs. Auch nicht, als wir drinnen waren, weiterknutschten und seine Hände an mir auf Wanderschaft gingen.

Ich ließ es zu, dass er mich berührte, meine Brüste liebkoste, mich irgendwann auch zwischen den Beinen streichelte. War es der Alkohol, die Stimmung, oder was auch immer. Jedenfalls nur Minuten später lagen wir im Stroh und unser Liebesspiel nahm richtig Fahrt auf.

Als wir fertig waren, zogen wir uns wieder an, verließen den Schuppen und verabschiedeten uns.

Ich sah Thorsten danach nie wieder.

Zuerst hatte ich schon Gewissensbisse wegen der Sache mit Thorsten. Einerseits hatte ich damals Jens mit meiner Verweigerung quasi vergrault, wurde aber mit Peter intim. Andererseits stellte ich mir aber auch die Frage, was wäre, wenn Mama und Peter wirklich doch wieder zueinander finden würden.

In dem Fall würde nach meinem Schäferstündchen mit Thorsten kein Hahn mehr nach krähen, zumal ich Thorsten ja eh nie mehr wiedersehen würde. Also machte ich mir nun keine Gedanken mehr.

Der Urlaub war jetzt schon wieder ein paar Wochen her. Bei Mama und Peter hatte sich wohl nichts geändert. Die Stimmung zwischen ihnen war genauso, wie vor dem Urlaub auch. Ich denke, wenn der Urlaub wirklich dazu gedacht war, die Ehe zu retten, hatte er wohl seinen Zweck nicht wirklich erfüllt.