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Debbie 01

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Debbie schluckte immer noch. Das relativierte zwar das Dargebotene, dennoch war doch zwischen den Zeilen herauszuhören, dass sie sich mit Haut und Haaren diesem Verein verschreiben sollte, wenn sie denn zustimmte. Andererseits war das Angebot auch wieder interessant, denn abwechslungsreiche Tätigkeit war genau das, was sie bislang gelebt und mit dem sie eigentlich zufrieden war.

„Darf ich nach der Bezahlung und sonstigen Konditionen fragen?" hakte sie deshalb nach.

„Gewiss, Sie müssen sogar," antwortete Herr Schneider, „der Verein entlohnt seine assoziierten Mitglieder mit einem Grundbetrag von 3.000 € monatlich. Sondergratifikationen einzelner ordentlicher Mitglieder werden nicht in Anrechnung gebracht. Reisetätigkeiten und vergleichbares werden über ein Spesenkonto mit dem anfordernden ordentlichen Mitglied verrechnet, über die Einhaltung der Zusagen wacht der Verein.

Soweit Sie anlassbezogen mit besonderer Kleidung auszustatten sein werden, z.B. einem Ballkleid oder besonderer Abendgarderobe für eine Gala oder ähnliches, verfügen wir einerseits über einen Fundus, andererseits kommen ordentliche Mitglieder aus der Modebranche und werden sie entsprechend maßgeschneidert ausstatten.

Was ihren Wohnort betrifft, haben Sie die Wahl in Ihrer jetzigen Wohnung zu bleiben, müssten allerdings stets erreichbar sein, Sie könnten aber auch mietfrei in eines unserer Appartements in diesem Haus wechseln, eine Variante, die die meisten assoziierten Mitglieder und auch der Verein selbst vorziehen.

Grundsätzlich stehen sie dem Verein rund um die Uhr zur Verfügung, allerdings ergibt sich in der Realität schnell eine Art Stundenplan, weil die meisten Anforderungen denn doch vorgeplant sein werden. Doch zunächst würden wir erwarten, dass Sie sich die ersten drei Monate bis auf die Vormittagstunden hier im Haus aufhalten. Unsere ordentlichen Mitglieder müssen Sie ja erst kennen lernen, bevor sie Sie anfordern können.

Solange ihr Auftragsort sich in Hamburg befindet, ist eine wöchentliche ärztliche Untersuchung hier im Hause Pflicht, das betrifft, sofern Sie unsere Bedingungen akzeptieren, selbstverständlich auch eine eingehende Eingangsuntersuchung. Bei Einstellung werden auch alsbald alle gebräuchlichen Impfungen vorgenommen, damit sie auch jederzeit einen Auslandsaufenthalt anzutreten in der Lage sein werden.

Sie müssten sich zunächst für drei Jahre verpflichten, eine Kündigung in dieser Zeit ihrerseits ist nicht vorgesehen, Verlängerungen sind jedoch möglich, wenn Sie und die ordentlichen Mitglieder diese befürworten.

Arbeitgeber, wenn ich es einmal so nennen darf, ist die Gemeinschaft der ordentlichen Mitglieder, deren Geschäfte ich führe. Ihre Einstellung müsste allerdings bis spätestens nach Ablauf der ersten drei Monaten vom Vorstand bestätigt werden, sehen Sie es als eine Art Probezeit.

Bedenkzeit vermag ich Ihnen nicht einzuräumen, Sie müssten sich noch heute entscheiden. Wenn sie wollen, können Sie das bei einem Rundgang im Park mit sich abmachen. Das Haus und alles weitere kann ich Ihnen allerdings erst vorstellen, wenn die medizinische Untersuchung positiv ausfällt und wir handelseinig geworden sind."

„Das ist soweit klar, obwohl mich Ihre Eile etwas überrumpelt. Was mir zu denken gibt, ist, dass Sie mir kein vorzeitiges Kündigungsrecht einräumen wollen. Was hat es damit auf sich?"

„Nun, in Wirklichkeit hängen diese beiden Punkte zusammen. Die oberste Prämisse dieses Vereins ist der Schutz des privaten Bereichs seiner Mitglieder, auch der assoziierten nebenbei. Eine langfristige Bindung und eine spontane Entscheidung sollen sichern helfen, dass wir uns keinen Kuckuck ins Nest holen. Lassen Sie mich offenbaren, dass unsere ordentlichen Mitglieder und damit der Verein über Mittel und Wege verfügen, mit denen wir Ihre bisherige Vita eingehend beleuchtet und überprüft haben. Wäre das Ergebnis im Sinne des Vereins nicht positiv ausgefallen, hätte es dieses Gespräch nicht gegeben. Und Ihre Erzählungen haben auffällig mit den mir bekannten Daten übereingestimmt, Sie neigen also scheinbar zur Wahrheit, auch das ist eine zwingende Voraussetzung für eine Einstellung. Eine schlichte Sicherungsmaßnahme also."

Da war sie also scheinbar durchleuchtet worden. Nun zum Glück machte sie in der Tat aus ihrem Herzen keine Mördergrube und hatte ihre Vergangenheit weder beschönigt noch ihre Einstellungen verschleiert. Das freundliche Gespräch war also in Wirklichkeit ein knallharter Test gewesen. Unheimlich, dass dieser Mann ihr gegenüber vielleicht und eher sogar wahrscheinlich schon viel mehr von ihr wusste, als sie geahnt hatte.

Debbie bat sich die angebotene Bedenkzeit im Park aus, zu sehr schwirrten ihre Gedanken wild durcheinander und wollten für eine Entscheidung erst einmal gründlich geordnet sein.

„Es ist gut, dass Sie es so angehen, das spricht für die Ernsthaftigkeit, mit der Sie unser Angebot prüfen wollen", sagte Herr Schneider mit warmer und wohlwollender Stimme. „ Ich sehe Sie in dreißig Minuten hier wieder, dann wäre auch bereits die Einstellungsuntersuchung möglich, denn der Arzt wird dann eingetroffen sein. Sie können vom Alkoven der Bibliothek direkt in den Garten gehen.

Bis gleich Frau Gundermann, ich würde Ihre Zusage begrüßen", mit diesen Worten entließ er sie in den Garten zu ihrer schwersten Entscheidung seit langer Zeit.

Das Gebäude war noch weit größer, als man von der Auffahrt her sehen konnte, denn es war U-förmig angelegt und verfügte somit über zwei ausgedehnte Flügel. Es war offensichtlich, dass viel Geld hinter diesem Verein stand. Entsprechend hoch dürften auch die Erwartungen an sie sein, doch wenn sie bereits geheime Vorprüfungen bestanden hatte, sollte sie eigentlich diesen Erwartungen gerecht werden können. Ja, sie war abkömmlich, sogar ganz spontan, denn kein Verwandter erwartete sie, ihr Freundeskreis war zwar groß aber eher oberflächlicher Natur, einen Partner hatte sie nicht.

Ungebundener konnte ein Mensch nicht sein, das festeste in ihrem Leben war noch ihr Mietvertrag, doch den konnte man aufheben, denn der avisierte Job brachte das Angebot mitfreien Wohnens in einem Märchenschloss mit sich. Und schien die Alltagsarbeit nicht eher ein Angebot zu sein, die Welt kennen zu lernen und sich ein Sprungbrett für Folgejobs zu verschaffen? Zumindest, wenn sie sich nicht völlig blöd anstellte.

Der Swinger-Teil war es, der ihr Kopfzerbrechen machte, sie hätte wohl doch noch etwas mehr über die abendlichen Veranstaltungen nachfragen sollen, doch dafür war es nun zu spät. Doch andererseits, was sollte schon groß passieren, die ordentlichen Mitglieder waren doch scheinbar alles Stützen der Gesellschaft, es könnte auch wieder interessant werden, solche einmal näher kennen zu lernen, zumal sie ja auch „nein" sagen durfte, wenn auch nicht zu oft, wie sie gehört hatte. Wozu eigentlich? Nun, sie würde es herausbekommen, sagte sie entschlossen zu sich.

Debbie kehrte zu Herrn Schneider mit einer Zusage zurück.

Herr Schneider begrüßte ihre Zusage sichtbar. Er nahm sie fast väterlich beim Ellenbogen und führte sie zu einem nahe gelegenen Raum im Erdgeschoß. Dort erwartete sie ein scheinbar noch recht junger Arzt und eine Krankenschwester, bei denen er sie abgab, mit der Bitte, sie nach der Untersuchung wieder zu ihm zurück zu geleiten.

Der Arzt stellte sich als Professor Dr. Reinhard Rebusch vor, dem Schwester Anita zur Hand ging. Der Raum war mit allen Utensilien einer modernen Frauenarztpraxis ausgestattet. Gründlich ging der Doktor zu Werke, doch zugleich auch freundlich und fachkundig distanziert und nahm ihr damit die Beklemmungen, die wohl die meisten Frauen im gynäkologischen Stuhl befällt. Sie wurde in- und auswendig untersucht, keine Körperöffnung blieb unbetrachtet, Abstriche und Blut genommen und eine Krankheitsanamnese erfragt. So gründlich war sie noch nie untersucht worden.

Wohl eine halbe Stunde später, durfte sie sich wieder ankleiden.

„Frau Gundermann, Sie scheinen eine völlig gesunde Frau mit einer hervorragenden Kondition zu sein, meinen Glückwunsch bis hierher, einige Laborergebnisse müssen wir natürlich noch abwarten. Aber ich nehme an, wir sehen uns jetzt regelmäßig ," verabschiedete der Professor sie zu guter letzt.

Zurück bei Herrn Schneider gab ihr dieser einen Vertrag zu lesen. Der Vertrag ließ jeden klein gedruckten Teil vermissen, war verständlich und drückte die vorhin dargelegten Bedingungen des Vereins in juristischer Sprache aus.

„Warum heißt es Vorvertrag", fragte sie Herrn Schneider.

„Nun, wir müssen noch die Laborwerte abwarten, doch das scheint in Ihrem Fall ja keine Hürde mehr zu bieten, wie ich Professor Dr. Rebusch verstanden habe.

Wissen Sie bereits, wie Sie sich bezüglich des Wohnortes entscheiden werden?"

„Ja, ich würde gerne hier leben wollen."

„Das ist fein. Bei der Umsiedlung werden wir Ihnen helfen. Ihre Möbel können wir einlagern, sofern sie mit der hiesigen Möblierung einverstanden sind. Die Laborwerte für die endgültige Entscheidung kommen morgen, wäre es Ihnen recht, wenn ich zu Übermorgen eine Umzugsfirma bestelle, die alles für sie abwickelt? Sie brauchen nicht groß zu packen, das macht die Firma schon, einschließlich des Einräumens in ihre neue Wohnung, es sei denn, Sie wollten diesen Teil selbst übernehmen. Bringen Sie auch ihren Mietvertrag und die Hausschlüssel mit, die Kündigung wickeln wir gern für Sie ab."

Debbie war beeindruckt. Stumm nickte sie mit dem Kopf und setzte eine aufgeregt zittrige Unterschrift unter den Vertrag.

„Gut ich sehe Sie dann morgen gegen 16:00 Uhr, wenn Sie die nötigsten Sachen im Handgepäck mitbringen, könnten Sie morgen eigentlich gleich Ihre neue Wohnung beziehen. Übermorgen käme dann ja der Rest. Ich werde Ihnen dann auch das Haus zeigen lassen.

Sollte mit den Laborwerten etwas nicht stimmen, rufe ich Sie im Laufe des Mittags an, um dann allerdings mit Bedauern alles zu stornieren. Doch das ist ja nicht zu erwarten.

Ist Ihnen das recht?"

Wieder nickte Debbie, längst von diesem aberwitzigen Tempo und dieser Rundumbetreuung überrumpelt, in dem sich hier ihr Leben von einer Minute auf die andere in eine völlig andere Richtung zu drehen schien.

3. Ankunft und Vorbereitung

Debbie zog am nächsten Tage in ihr neues Appartement in einem der beiden Nebenflügel des Hauses ein. Hatte sie vorher eine kleine Zweizimmerwohnung mit einem Sammelsurium von IKEA Möbeln der verschiedensten Generationen ihr eigen nennen dürfen, fand sie sich jetzt in einem geräumigen Zweizimmer-Appartement wieder, welches offensichtlich von einem Innenarchitekten modern aber mit von der Qualität her ausgesprochen hochwertig eingerichtet worden war. Zu diesem Tausch konnte sie sich wahrlich beglückwünschen.

Das freundliche Schlafzimmer mit dem großen Doppelbett verfügte über einen nahezu begehbaren riesigen Spiegelschrank, in dem sie ihre sieben Sachen fünf mal hätte unterbringen können. Nun, das deutete darauf hin, das wohl Zuwachs zu erwarten war. Selbstverständlich fehlten eine dezente Stereoanlage und ein an der Wand montierter Flachbildfernseher nicht, selbst eine kleine Sammlung von DVD war vorhanden.

Das Wohnzimmer war zugleich mit einer Arbeitsecke ausstaffiert, in der sogar ein PC auf sie wartete, die Wände und Gardinen in einem modernen Terrakotta Farbton gehalten und die Sitzmöbel mit wunderbar harmonierendem roten Leder bezogen. Das Holz der Schrankwand und Arbeitsecke vermochte sie nicht zu benennen, der warme Farbton lag irgendwo zwischen Pinie und einem hellen Tropenholz und war auf das Parkett abgestimmt, der dicke Designer-Teppich wiederum passte sich allen Möbelstücken, wie exklusiv für diesen Raum gemacht an. Eine Auswahl von Büchern gehörte offensichtlich zur Inneneinrichtung, die Titel waren ihr zum Teil als Standardwerke geläufig, zum Teil waren aber auch die gängigsten Bestseller der letzte Zeit vertreten. Auch hier fand sie eine Musikanlage und einen in den Schrank eingebauten Fernseher vor. Auch hier fehlte eine Sammlung von DVD nicht. Die Fenster sahen auf die Parkfläche und insgesamt hatte sie fast das Gefühl, einen Urlaub in einem First-Class-Hotel zu beginnen.

Das Badezimmer stand den anderen Räumen in nichts nach, ihr ehemaliges Wohnzimmer war nicht kleiner gewesen. Weiße, geschmackvolle hochwertige Fließen verliehen dem Raum eine warme Atmosphäre. Die Wanne war offenbar als Whirlpool ausgelegt und schmiegte sich edel in eine Ecke, eine gemauerte Duschnische, das frei schwingende Bidet sowie reichlich dezente Ablageschränke dem Raum harmonisch angepasst. Die eine Wand zierte ein riesiger Spiegel und das Doppelwaschbecken mit den schweren Armaturen. Sie fand dicke flauschige Handtücher und einen ebensolchen Bademantel vor. Bei näheren Hinsehen stellte sie fest, dass die verschiedene Behältnisse sogar schon teilweise bestückt waren. Hier musste sich jemand vom Fach über die Grundausrüstung eines Visagisten Gedanken gemacht haben. Jedenfalls waren all diese Utensilien reichhaltiger – und auf den ersten Blick zu erkennen auch weit hochwertiger – als alles, was sie bislang zum Schminken je besessen hatte.

Von dem kleinen Flur hinter der Eingangstür ging ein separates WC, nicht weniger edel als das Bad und auf der anderen Seite ein Raum ab, der hier gewiss unter Kochnische geführt werden würde, ihrer gerade verlassenen Küche aber vom Raumangebot in nichts nachstand, allerdings von der Ausstattung her selbst einen gelernte Koch hätte zufrieden zu stellen vermögen. Der große Kühlschrank war von guten Geistern sogar gefüllt, selbst eine kleine Auswahl von Rot- und Weißweinen und zwei Flaschen Champagner fehlten nicht.

„Yipiiiiiiije!" schrie sie kurz begeistert in den Raum. Was immer für Pferdefüße sich an dem noch Vertrag zeigen würden, diese Wohnung – und für wenigstens drei lange Jahre mietfrei – war allerhand Anstrengungen wert.

Sie begab sich pünktlich 17:00 Uhr in das Büro von Herrn Schneider, der sie zu einem nun offiziellen Einführungsgespräch gebeten hatte. Freundlich begrüßte er sie, fragte ob sie alles zu ihrer Zufriedenheit vorgefunden hätte.

„Nun bevor wir uns auf die Reise durch das Haus machen, noch ein paar grundsätzliche Erläuterungen, damit Sie sich alsbald hier heimisch fühlen.

Ihr Appartement wird vom Haus gereinigt, soweit Sie Ihre Speisen selbst zubereiten wollen, bitte ich Ihre Einkaufswünsche auf der Liste in der Kochnische einzutragen, Sie werden sie dann in ihrem Kühlschrank vorfinden. Sie können sich aber auch in unserer Messe verköstigen lassen. Pierre, unser echt französischer Koch, wird hoch gelobt. Er bietet täglich eine fettarme, Vitamin reiche und wie ich sagen darf, sehr exklusive Küche.

Sollte sie selbst oder soweit Sie einen Besucher in Ihr Appartement mitnehmen, außer der Reihe Appetit bekommen, können sie per Telefon auch ein paar Köstlichkeiten ordern."

„Darf ich einmal dazwischenfragen, wie diese Leistungen alle abgerechnet werden? Ich möchte ja auch irgendwie den Überblick über meine Finanzen behalten."

„Oh, hatte ich das nicht erwähnt? Diese Leistungen sind alle inkludiert. Sie wollen sich künftig vollständig dem Verein widmen, da sorgt der Verein natürlich ebenfalls ebenso vollständig für Sie. Unseren bisherigen Erfahrungen werden Sie ihr persönliches Geld vorwiegend für ihr privates Fahrzeug einsetzen, für Ihre Freizeit- und Bürokleidung und solche Dinge eben. Die meisten assoziierten Mitglieder schaffen es, einen wesentlichen Teil ihres Einkommens zu sparen. Wenn Sie diesen Teil gewinnbringend anlegen wollen, helfen wir Ihnen auch dabei.

Bei allen Wohn- und Lebensfragen wenden Sie sich bitte an unsre Hausdame, Frau Fischer, Sie wird Ihnen gewiss weiterhelfen können.

Doch das ist vielleicht der Zeitpunkt, dass ich Ihnen Frau Fischer vorstelle, denn Sie hat auch die Hausbesichtigung und Ihr Programm für die nächsten Tage vorbereitet."

Durch die Eingangshalle gingen Sie zu einem gegenüber liegenden Büro, nicht weniger repräsentativ als das eben verlassene. Frau Fischer entpuppte sich als Dame in den früher sechzigern. Herr Schneider übergab Debbie mit einer herzlichen Verabschiedung in ihre Obhut.

„Seine Sie herzlich willkommen, meine Liebe, ich darf doch Debbie zu Ihnen sagen?

Zunächst zu mir, bevor ich vor zehn Jahren die Aufgaben in diesem Haus übernommen habe, war ich vergleichbaren Tätigkeiten in verschiedenen exklusiven Hotels rund um den Globus tätig. Es ist unser Ziel, diesen Standard auch hier zu halten. Insofern bitte ich Sie durchaus auch um Ihre Mithilfe, wann Sie Beanstandungen haben, möchte ich möglichst früh davon Kenntnis erlangen.

Dieses Haus steht in seinen Annehmlichkeiten oder Leistungen einem Vier Jahreszeiten oder Riz in nichts nach und diesem Standard fühlen wir uns auch verpflichtet.

Bevor wir nun einen Rundgang durch die wesentlichen Teile vornehmen, zunächst noch Ihre Termine der nächsten Tage. Ich bin davon ausgegangen, dass Sie bislang ein Leben geführt haben, dass sich eher nicht in solcher Umgebung abgespielt hat. Ich habe mich deshalb davon leiten lassen, dass wir Ihnen die Möglichkeit geben müssen, damit sicher umgehen zu lernen, Sie werden dies gewiss auch auf Reisen benötigen, denn, wie ich vermute, werden Sie einige meiner alten Wirkensstätten noch persönlich kennen lernen.

Deshalb, sehen Sie es bitte als Chance und nicht als Kritik, habe ich Ihnen ein Lehrpaket für die nächste Zeit geschnürt, in dem Sie von einem Visagisten in allen Stylingsfragen fortgebildet werden sollen, Sie werden bei einem Ballettlehrer lernen, Ihren Körper mit der nötigen selbstverständlichen Anmut einzusetzen, Sie werden etwas Tischmanieren und den Umgang mit exotischen Speisen lernen, Sprachunterricht erhalten und so fort. Die vor Ihnen liegende Zeit wird also einerseits abwechslungsreich sein, andererseits auch anstrengend. Es ist nicht so, dass wir aus einem Entlein einen Schwan formen wollen, denn Sie sind kein Entlein, aber Sie sollen die nötige Selbstsicherheit erlangen, mit jedem geforderten Parkett angemessen zurecht kommen zu lernen.

Ist das ok für Sie?"

Ob das ok für Sie war? Was für eine Frage. Debbie war zwar etwas unwohl, denn was sie immer noch nicht erkennen konnte war, wozu eine derartige Ausbildung denn letztlich dienen sollte, aber andererseits, nach so einer Ausbildung konnte man sich doch nur alle zehn Finger lecken. Was für eine Chance in ihren Leben sich da auftat.

„Selbstverständlich ist das in Ordnung für mich, ich werde bemüht sein, den Ansprüchen an mich gerecht zu werden", antworte sie denn ganz ihren Empfindungen gemäß.

„Das ist die richtige Einstellung, auch wir werden Sie nicht enttäuschen.

Dann lassen Sie uns mit einem Rundgang durch das Haus beginnen. Wenn ich es so sagen darf, Sie werden nicht in der Lage sein, sich alles zu merken, was ich Ihnen heute im Schnelldurchgang zeigen und mitteilen werde. Seien Sie also bitte so frei und fragen die nächste Zeit gern bei mir nach, wenn Unklarheiten auftauchen."

Der Rundgang kam Debbie wie das Durchschreiten des Paradieses vor. Das Haus ließ nichts missen, was immer Sie an Luxus in Büchern oder Filmen bislang wahrgenommen hatte. Dass Sie nun in seiner solchen Umgebung zu Hause sein sollte, war noch immer sehr unwirklich und sehr Respekt abnötigend.

Von einem Sportraum, sie hätte ihn eher -Arena oder -Park bezeichnet, über einen Kinosaal, Konferenzräume, Räume für Festlichkeiten, die sie eher Säle genannt hätte, Zimmerfluchten mit „Rückzugsmöglichkeiten" für die Mitglieder, bis hin zu einer vielseitigen Saunalandschaft mit angrenzenden vielfältigen Ruhezonen – alles war vorhanden, und noch viel mehr, was sie bei dieser ersten Führung nicht zu sehen bekam.

Nun, ordentliche Mitglieder würde sie die nächsten Tage wohl noch nicht zu Gesicht bekommen, der Verein wollte sie also für diese Begegnung erst noch fit machen. Ok, sollte er, Debbie war bereit sich darauf einzulassen.

4. Das neue Leben beginnt

Der Lehrzeit war so anstrengend, wie ihr angekündigt worden war, doch andererseits auch wieder hoch interessant. Sie genoss ausschließlich sozusagen Einzelunterricht, war also die ganze Zeit ununterbrochen und so intensiv, wie noch nie zuvor in ihrem Leben, gefordert und zugleich gefördert worden.