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Der Fetisch-Bauernhof 05

Geschichte Info
Die Schwester der Braut.
11.3k Wörter
4.7
24.5k
1
Geschichte hat keine Tags

Teil 7 der 12 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 09/28/2018
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Der Fetisch-Bauernhof 05 -- Die Schwester der Braut oder Was tun mit Elisabeth? oder Bist du wirklich hetero? oder Bier gut, alles gut

Von Phiro Epsilon

Hallo,

Dies ist die fünfte Episode einer Serie über einen Bauernhof in Oberbayern, der zu einem High-Tech-Fetischclub für Gutbetuchte umgebaut wurde.

Sie schließt direkt an die Ereignisse am Ende von Episode 4 an und erstreckt sich über mehrere Monate.

Alle an sexuellen Handlungen beteiligten Personen in dieser Serie sind volljährig, alle geschilderten Handlungen nach deutschem Recht legal und dürfen gerne zu Hause nachgemacht werden.

Aus gegebenem Anlass: Copyright© 2019 Phiro Epsilon Das Posten dieser Geschichte, auch auszugsweise, auf einer anderen Webplattform oder unter einem anderen Namen ist nicht gestattet.

Doro

Ostermontag, nach dem Frühstück

"Okay", sagte ich und legte meine Beine hoch. "Machen wir mal ein Brainstorming. Pro und Kontra.

Pro: Die Frau braucht einen Neuanfang, eine feste Struktur."

"Kontra", sagte Georg. "Noch eine Frau mehr."

"Ich denke nicht", sagte ich nachdenklich, "dass sie dich zu sehr beanspruchen wird. Sex ist bei ihr derzeit nicht auf dem Plan, sagt sie."

"Willst du sie austrocknen?", fragte Janina.

"In alle Richtungen. Keine Drogen; auch kein Alkohol oder Nikotin. Wenn sie hierbleibt, kommt sie auf einen kalten Entzug."

Johanna verzog das Gesicht. "Das hört sich so hart an."

"Es wird auch hart", sagte ich. "Aber es ist die einzige Chance."

"Äh", meldete sich Elisabeth. "Darf ich auch was sagen?"

Sie hatte die ganze Zeit stumm dabeigesessen, während wir über ihre Zukunft diskutierten. "Ich will dabei sein", hatte sie gesagt. "Die anderen kennen mich ja noch gar nicht."

"Du kommst auf den Seziertisch", hatte ich geantwortet.

Sie hatte heftig genickt.

"Nur wenn es konstruktiv ist...", sagte Johanna jetzt.

"Ich will clean werden. So schnell wie möglich."

"Falscher Gedankengang", sagte ich. "Du musst dauerhaft clean werden. Das geht nicht schnell. Rechne mal mit mindestens einem Jahr."

"Dann werd' ich aber verrückt, wenn ich nichts zu tun habe."

"Kontra", sagte Max. "Genau das habe ich vermutet. Wir können dich nicht zum Putzdienst abkommandieren, das erledigen die Roboter, und so gern ich dich mit einer Zahnbürste zum Kloputzen schicken würde..."

Er ließ den Rest der Aussage im Raum hängen. Wohl, weil Johanna in seinen Armen zusammengezuckt war. Die fuhr halt auf Demütigungen ab. Elisabeth offensichtlich nicht. Die hatte nur angeekelt das Gesicht verzogen.

"Mir fällt momentan auch nichts in der Richtung ein", sagte ich. Ich stöhnte leise auf, als ein ungeduldiger Fuß von innen gegen meine Bauchdecke stieß.

Alle Köpfe wandten sich mir zu. "Nein", sagte ich, "es ist noch lange nicht so weit. Das war nur ein kleiner Kick."

"Braucht ihr einen Babysitter?", meinte Elisabeth.

"Wir haben einen", widersprach Johanna.

"Ich möchte erwähnen", meldete sich Maria, "dass ich durchaus gelegentlich die Hilfe einer zweiten Person zu schätzen wüsste. Schon bei zwei Säuglingen können sich manchmal die Abläufe in die Quere kommen. Wenn es erst einmal vier sind, sind Konflikte noch wahrscheinlicher."

"Hast du denn überhaupt Erfahrungen mit kleinen Kindern, Elisabeth?", fragte Johanna. "Ich kann mich nicht erinnern, dass du dich jemals um mich gekümmert hättest."

"Ich hatte Angst vor dir", sagte Elisabeth leise. "So klein, so zerbrechlich." Sie blickte sich verwirrt um, als ein allgemeines Gelächter begann.

Johanna neigte sich zu ihr und drückte sie an sich. "Die Zeiten ändern sich, Schwesterherz."

Ich atmete auf. Eigentlich hatte ich befürchtet, dass Johanna die lauteste Stimme gegen eine Aufnahme von Elisabeth in unsere Mitte werden würde. Aber Babysitter?

"Ich kann auch gut mit Geld umgehen", sagte Elisabeth. "Solange ich nicht unter übermäßigem Druck stehe zumindest."

Ich blickte zu Johanna. Die zuckte mit den Schultern. Wir hatten wenig mit Geld zu tun. Das ganze Marketing und Kundenbetreuung lief über eine Firma, die uns Jason Miller empfohlen hatte, und die auch seine Sexclubs betreute. Ein guter Synergieeffekt, hatte er gemeint. Leute, die nicht nur einen Abend lang, sondern mehrere Tage hintereinander ihre Fantasien ausleben wollten, konnte er an uns verweisen und dabei eine Provision einstecken. Umgekehrt machten wir das Gleiche mit Gästen, die nach einem Besuch bei uns Lust darauf bekommen hatten, sich öfters gehen zu lassen.

Hier im Haus gab es eigentlich gar kein Geld. Alle Angebote waren entweder inklusive oder wurden vorab oder bargeldlos bezahlt. Die Lieferanten auch. Wir waren in der kurzen Zeit ein richtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Hauptsächlich bei Sexspielzeug, das unsere Kunden gerne ausprobieren und dann mitnehmen durften.

"Ich weiß ja", meldete sich Leopold, "dass man den Vorgang so nennt, aber du, Elisabeth, brauchst etwas ganz anderes als einen 'kalten' Entzug." Er schloss kurz die Augen. "Du hast die außergewöhnliche Gelegenheit, während des Entzugs nicht in einer Klinik mit Fremden leben zu müssen, sondern unter Freunden, die dich teilweise schon ihr ganzes Leben lang kennen."

Ich wollte etwas sagen, doch er war noch nicht fertig. "Ein Teil einer Therapie ist normalerweise das Gespräch mit Menschen, die das Gleiche erlebt haben wie du. Ich habe eine Zeit lang in einer Entzugsklinik gejobbt, und habe zwiespältige Erfahrungen gemacht. Es kann hilfreich sein, aber es kann auch Probleme geben, wenn einer in einer solchen Gruppe rückfällig wird."

Stille.

"Auf jeden Fall", meinte Johanna, "gibt es in diesem Haus kein Problem, dich kreativ zu bestrafen, falls du gegen die Bewährungsauflagen verstößt."

Elisabeth zuckte zusammen.

"Du solltest davor keine Angst haben", sagte ich. "Wir reden mal über das Konzept von Belohnung und Bestrafung in der BDSM-Szene. Da ist viel Gutes dran."

"Wie gut kannst du eigentlich mit Menschen umgehen?", sagte Johanna nachdenklich. "Insbesondere mit Kunden."

Elisabeth zuckte die Schultern. "Mit Kunden hat es in der Bank eigentlich immer funktioniert. Mit Gleichgestellten tue ich mich schwerer."

"Ich denke", sagte Johanna, "wir machen dich erst einmal zu einem 'Mädchen für alles' hier."

Elisabeth öffnete den Mund.

"Alles außer Sex", sagte ich mit einem strafenden Blick in Richtung Johanna. Ob das wirklich gut gehen würde mit den beiden?

Elisabeth

Ostermontag, nachmittags

"Wenn du hier wohnen und arbeiten willst", sagte Johanna, "musst du einiges über das Hotel wissen und verstehen."

"Du weißt schon, dass ich in einem Hotel aufgewachsen bin?"

"Schwesterchen, ich kann dir sagen, dass hier so gut wie nichts mit dem Hotel Aumann vergleichbar ist."

"Ich habe schon gehört, dass die ganze Arbeit von Robotern erledigt wird."

"Die Arbeit, die die Gäste nicht sehen. Aber Lukas kriegt langsam graue Haare, weil ständig irgendwelche Kleinigkeiten nicht funktionieren, weil die Entwickler sie nicht bedacht haben. Wir kommen gleich dazu. Aber es gibt eine Menge mehr Dinge, wo wir uns von so ziemlich allen Hotels der Welt unterscheiden. Du musst das lernen. Und das geht einfacher, solange keine Gäste da sind —" Sie feixte. "— weil uns da nicht ständig nackte oder seltsam angezogene Menschen über den Weg laufen."

Ich atmete tief durch. Ja, das war wohl eine der Konsequenzen, wenn ich hierblieb.

Sie wies auf eine Zimmertür mit der Zahl 13. "Zimmer dreizehn ist sozusagen unser Testbett. Wenn irgend möglich vermieten wir es nicht, sondern probieren darin neuen Spielereien aus." Sie hob ihren rechten Arm. Daran trug sie genauso ein weißes Armband, wie ich es auch bekommen hatte. "Weißes Armband heißt Mitglied der Belegschaft. Die Gäste tragen bunte Armbänder. Darin steckt ein Chip, der dir erlaubt, alle Schlösser im Hotel zu öffnen, die Gäste kommen in ihr Zimmer, die Gemeinschaftsbereiche und eventuell reservierte Spezialräume. Versuch's mal."

Ich hielt das Armband gegen die Türklinke, und sowohl das Band als auch das Türschild leuchteten gelb auf.

"Gelb heißt: Das Zimmer ist belegt; die Gäste sind anwesend. Wenn du das Zimmer betreten willst, musst du dich anmelden."

"Ja bitte?", kam eine angenehme dunkle Frauenstimme aus einem Lautsprecher.

"Sag deinen Namen, und warum du in das Zimmer möchtest."

"Hallo, ich bin Elisabeth ... Äh. Ich dachte, das Zimmer wäre leer."

"Ist es auch", sagte die Frauenstimme. "Johanna hat mich nur gebeten, die Gäste zu spielen."

"Wer sind Sie denn?"

"Das ist Galadriel", sagte Johanna grinsend. "Unser neuer Zentralcomputer."

"Es tut mir leid, dir widersprechen zu müssen, Johanna, aber ich bin kein Computer. Ich bin ein Programm. Software, keine Hardware."

"Aber ein verdammt hoch entwickeltes", sagte ich. "Eine künstliche Intelligenz."

"Nicht in dem Sinne, den du vielleicht aus irgendwelchen Science-Fiction-Geschichten kennst", widersprach Galadriel. "Ich bin eine Weiterentwicklung von Tara, dem virtuellen Assistenten. Der Hauptunterschied besteht darin, dass meine Wissensbasis viel größer ist und lokal gehalten wird. Ich höre alles, was im Hotel gesprochen wird, aber kein Laut davon dringt nach außen."

"Sie— du hast eine extrem natürliche Sprechweise."

"Es kann sein, dass eine gewisse Anita Larson-deVille daran nicht ganz unschuldig ist."

"Anita deVille", erklärte Johanna, "ist die Ehefrau von Thomas deVille."

"Ach!", meinte ich. "Die Sommersprossige."

"Genau. Und seitdem sie freien Zugriff auf Toms Spielereien hat, beschäftigt sie sich damit, den Robotern dumme Sprüche beizubringen."

"Nicht 'dumme Sprüche'", widersprach Galadriel. Sie widersprach erstaunlich oft. "Sprachbilder. Wechselnde umgangssprachliche Ausdrücke statt formaler Sprache. Meine Sprechweise klingt menschlicher als die anderer Sprachsysteme, weil ich über eine weit größere Auswahl an linguistischen Regeln und Textschnipsel verfüge als diese Spionage-Apps. Und diese Basis wächst mit jedem 'dummen Spruch' den einer hier im Hotel von sich gibt. Gelle, Johanna?"

Johanna fiel das Gesicht herunter, und ich brach in Gekicher aus. "Da hast du ihr's aber gegeben."

"Danke", sagte Galadriel. "Die Formulierung 'Da hast du ihr's aber gegeben' kannte ich noch nicht. Ich nehme an, es ist ein Synonym zu 'es jemandem zeigen'?"

"Richtig", sagte ich kichernd. "Sehr richtig."

"Okay", sagte Johanna säuerlich grinsend. "Machen wir mit der Einführung weiter. Also: Gelbes Licht heißt, du erklärst den Gästen, warum du da bist. Rotes Licht heißt 'Bitte nicht stören'. Grün, das Zimmer ist leer und die Tür öffnet sich."

"Wenn das gelbe Licht blinkt", vervollständigte Galadriel, "gibt es im Zimmer eine Notsituation. Möglicherweise hat jemand das systemweite Safeword, nämlich die dreifache Wiederholung des Wortes 'rot', benutzt, oder eines der persönlichen Bänder hat bedrohliche Lebenszeichen festgestellt."

Ich hob das Band vor meine Augen. "Was?"

"Blutdruck", sagte Johanna. "Atmung, Herzschlag und Blutzucker. Die nächste Generation soll noch vier Parameter mehr beherrschen."

"Auf jeden Fall muss in einem solchen Fall jemand am Empfang deinen Eintritt in das Zimmer autorisieren. Vier-Augen-Prinzip."

"Und du überwachst das alles?"

"O nein. Das kann die alte Zentralsoftware ganz allein."

Klang das etwa herablassend? Wow!

"Ich bin nur für die Kommunikation zuständig. Ich höre 'rot, rot, rot' natürlich auch, könnte aber nur verbal alarmieren. Die Bänder der jeweils nächsten Mitarbeiter blinken zu lassen, ist eine Low-level-Funktion."

Das hörte sich aber fast so an, als sei sie—das Computerprogramm—neidisch auf "die alte Zentralsoftware".

Die Farbe wechselte auf Grün und ich öffnete die Zimmertür.

"Nett", sagte ich, nachdem ich mich umgeschaut hatte. "Aber ein wenig kahl."

Die Wände in dem Zimmer waren hellgrau, die Decke auf dem übergroßen Bett war etwas dunkler, der Fußboden und das Matrial des Bettes und der restlichen Einrichtung ein noch dunklerer Ton.

"Meinst du?", grinste Johanna mich an. "Wo würdest du denn gerne mal Sex haben?"

Ich wurde rot. "Du weißt doch, dass mir momentan der Sinn überhaupt nicht nach so etwas steht."

"Aber wenn? Wie wäre es mit einer Tropennacht?"

Kaum hatte sie das Wort ausgesprochen, veränderte sich das Zimmer, die Decke wurde schwarz und Millionen von Sternen begannen zu blinken. Der Schatten einer Palme war zu sehen, deren Wedel sich im Wind wiegten. Ich spürte warme Luft an meinen nackten Beinen; und ein Duft von Kokos, Salz und Süßem wehte in meine Nase.

"Oder eine Eiszeithöhle?"

Die Decke und die Wände verwandelten sich in nacktes Felsgestein, das vom flackernden Licht einer kokelnden Fackel beleuchtet wurde, die streng nach Fett und Rauch roch. Das Bett war von Bärenfellen bedeckt. Zumindest schien es so.

"Wir haben auch Riesenräder, Schlösser, Berge, und so weiter."

Ich war sprachlos. Mit jedem Wort änderte sich schlagartig die Szenerie.

"Ein Jagdflugzeug."

Ich schrie auf, als eine Felswand auf mich zukam, sich um neunzig Grad drehte und das Zimmer in eine Schlucht zwischen zwei Bergen eintauchte.

"Sehr beliebt", feixte Johanna. "Wahrscheinlich, weil die Frauen sich an den Männern festkrallen."

Ich schnaubte. "Ganz schön sexistisch."

"Wir haben auch Unisex-Toiletten im Angebot."

Der Geruch von Urin und Bleiche unterstrich diese Behauptung.

Ich verzog das Gesicht. "Kannst du das bitte wieder auf etwas Normaleres stellen? Den Geruch kenne ich zu gut."

"'Tschuldigung. Aber du hast ja keine Ahnung, wie viele Pärchen Sex in Toiletten machen wollen. Wie wäre es mit einem mittelalterlichen Verlies?"

Rohe Steinwände, mehrere Fackeln, Ketten, kühler Wind und ... war da Jammern und Wehgeschrei zu hören?

"Okay. Jeder Gast kann sich also das Zimmer so gestalten, wie er will."

"Genau. Die graue Farbe besteht aus Nanopartikeln, die bunt leuchten können. Das ganze Zimmer ist ein einziger Fernsehschirm, selbst die Decke auf dem Bett.

Aber jetzt zu den Schränken."

An jeder Seitenwand des Zimmers erschien aus dem Nichts die Front eines Holzschranks, der die Hälfte der Länge einnahm.

"Die Schränke sind in die Wand integriert. Links Kleiderschrank, rechts Spielzeug. Das ist bei allen Zimmern identisch."

"Spielzeug?"

"Gut, dass du fragst", feixte sie und drückte an die Stelle, wo eine Klinke zu sehen war. Die Hälfte der Zimmerwand fuhr nach rechts und verschwand.

Ich warf einen kurzen Blick in den Schrank und wandte den Blick ab. "Hätte ich mir eigentlich denken können", murmelte ich.

Dildos, Peitschen, Lederriemen, Seile, Ketten, und so weiter und so fort.

"Alle Zimmer sind mit allen gängigen Spielzeugen ausgestattet. Buttplugs und Dildos in Standardgrößen XS bis XL. Irgendwelche Spezialanfertigungen, die nur selten nachgefragt werden, haben wir in einem zentralen Lager."

"Spezialanfertigungen", murmelte ich vor mich hin und hoffte, dass meine Schwester es nicht als Frage auffassen würde.

"Neben dem Kleiderschrank ist das Badezimmer."

Eine relativ normal aussehende Tür erschien in der Wand.

"Badezimmer", murmelte ich. Wenigstens ein bisschen Normalität in dieser bizarren Welt.

"Im Badezimmer gibt es unter anderem Einrichtungen für Enthaarung, Einläufe und Wasserbestrafungen. Die Ketten sind alle frei von Allergenen. In der Sklavenecke gibt es einen extra Bodenablauf für Fäkalien und Urin."

Ich schüttelte mich. "Bizarrer und bizarrer sagte Alice", murmelte ich. "Okay", sagte ich laut. "Was wäre denn meine Aufgabe?"

"Noch einen Moment. Das Hotel hat keine Dauergäste. Das Längste, was wir anbieten, ist von Donnerstag bis Dienstag. Mittwoch ist zu und wir alle haben einen freien Tag."

"Um euch gegenseitig bis zur Erschöpfung zu ficken", vermutete ich.

"Das auch", feixte Johanna. "Die letzten Gäste checken um zwölf Uhr aus, und der ganze Dienstagnachmittag dient der Reinigung. Das erledigen eigentlich unsere Roboter, aber wir erleben immer wieder einmal, dass die etwas übersehen."

"Und ich soll dann das Übersehene beseitigen."

"Nicht ganz. Galadriel soll lernen, das zu erkennen, was die Roboter übersehen, und dann deren Programmierung entsprechend anpassen."

Ich pfiff durch die Zähne. "Das ist eine Herausforderung."

"Das weiß ich auch, Elisabeth", sagte das Programm. "Ich habe eine gewisse Entscheidungsfreiheit, doch ich brauche Menschen, die meine Entscheidungen überprüfen."

"Wenn also", fuhr Johanna fort, "Galadriel etwas entdeckt, was vom Sollzustand abweicht, sie sich aber nicht sicher ist, müssen wir ihr dabei helfen."

"Verstanden."

"Unser privates Ziel ist es, alle Zimmer bis allerspätestens Mitternacht picobello in Ordnung zu haben. Dann haben wir nämlich mittwochs frei."

"Für eure Sexorgien."

Johanna runzelte die Stirn. "Was genau hat deine Abneigung gegen Sex eigentlich ausgelöst? Ich kann mich gar nicht erinnern, dass du früher auch so warst. Obwohl — wir haben ja nicht viel über das Thema gesprochen."

"Eigentlich gar nicht. Ich war ja so naiv, als ich nach München auf das Gymnasium gekommen bin." Allein die Erinnerung ließ mich innerlich verkrampfen.

Doch dann holte ich tief Luft. Irgendwann musste es ja mal raus. "Galadriel", sagte ich. "Kannst du das folgende Gespräch aufzeichnen?"

"Gerne. Soll ich es als privat markieren? Dann könnten nur du und Johanna darauf zugreifen."

"Nein, nein. Die anderen sollen das auch wissen. Aber ..." Ich runzelte die Stirn. "Es ist vielleicht besser, wenn ich das irgendwann noch einmal persönlich erzähle. Aber Doro sollte es direkt bekommen."

"Wird freigegeben für dich, Johanna und Dorothea."

Ich setzte mich auf einen Sessel. Johanna legte den Kopf schief und tat es mir gleich.

*

Ich war sechzehn; gerade in das Oberstufengymnasium in München gekommen und verdammt stolz darauf. Meine älteren Brüder hatten es nicht geschafft, so gute Noten zu bekommen wie ich.

Nun war ich die Neue, in einer Stufe, wo die meisten anderen sich schon jahrelang kannten.

Wenn mich die anderen Tussis in meiner Klasse schief anschauten — wen juckt's?

Dass mich im ersten Halbjahr keiner zu irgendeiner Party eingeladen hatte — störte mich nicht.

Dass alle Gespräche verstummten, wenn ich den Raum betrat — und wenn schon. Dafür hatte ich einen Notenschnitt von Eins Komma Drei.

Ich hatte auch für den "Style" der anderen Schlampen keinen Nerv. Miniröcke, enge T-Shirts, angemalte Fingernägel — pah! Piercings in Nase und Lippen — eklig!

Ich wusste genau, dass sie sich ständig die Mäuler über mich zerrissen. Die Spießerin nannten sie mich — von mir aus. Hauptsache ich hatte meine Ruhe und konnte lernen.

Und die Kerle — naja, da waren schon ein paar leckere Exemplare drunter, aber alle in festen Händen. Und ich war sowieso unsichtbar wie ein Mäuschen. Dachte ich zumindest.

Doch da war plötzlich Gerhard. Hochgewachsen, schlank, blond. Ich hätte nie gedacht, dass er sich für mich interessierte. Und doch lud er mich zu einer Party ein, meinte, ich wäre der Ehrengast.

Ich grinste ihn an bei dieser Übertreibung, aber widersprach ihm nicht.

Der Abend kam, Gerhard holte mich ab, und wir fuhren in seinem Porsche nach Grünwald. Jepp, genau die Ecke wo die Münchener Schickeria ihre Millionen-Euro-Bunker stehen hat.

Der, vor dem wir anhielten, war zu dem Zeitpunkt schon ziemlich mit jungen Leuten bevölkert, die ich teilweise vom Sehen kannte. Es war klar, dass der Alkohol in Strömen floss.

Gerhard zog mich am Arm zur Bar. "Was willst du trinken?", fragte er.

"Ein—äh—Cocktail vielleicht?" Im Hause Aumann galt Bier als Grundnahrungsmittel, aber alle anderen alkoholischen Getränke waren tabu für uns Kinder. Ich hatte schon einmal auf einer Klassenfahrt an einem Cocktail genippt und der süße Geschmack hatte mir gefallen.

Nur Sekunden später hatte ich ein Glas vor mir stehen, in dem verschiedene Fruchtsäfte bunte Schlieren malten. Wirklich hübsch, dachte ich mir und nahm einen Schluck.