Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Der Ha(a)rem 01

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

"Klar will sie diese Stelle. Das wäre ja wie ein Sechser im Lotto für eine frische Studienabgängerin."

"Und das gefällt mir. Sicher könnten wir jemanden nehmen, der mehr Erfahrung hat. Aber wenn du dich mal umsiehst wirst auch du feststellen, dass unsere Belegschaft nicht gerade jünger wird. Ich denke, jemand Junges kann frischen Wind reinbringen und hat vielleicht auch neue Ideen."

Heike dachte darüber nach. Sie konnte beim besten Willen nicht nachvollziehen, was Robert so toll an ihr fand. Wenn sie wenigstens optisch eine Granate gewesen wäre, könnte sie sein Motiv ja noch verstehen. Aber es war eine x-beliebige Frau gewesen, die in der Masse untergeht.

"Ich weiß nicht - sollten wir uns nicht wenigstens noch die anderen anhören?"

Das Problem bei der Sache war, dass der neue Mitarbeiter ihr zugeteilt werden würde. Sie würde einiges an Zeit investieren müssen, bis er eine echte Hilfe war. Und sie wollte Robert weiter beeindrucken mit ihren Ergebnissen.

"Ich denke, wir sollten ihr eine Chance geben." Sagte Robert schließlich. Und Heike konnte heraushören, dass dies kein Vorschlag war.

Sie seufzte, was Robert nicht entging.

"Hör zu - wenn es nicht funktioniert, kann sie immer noch gehen. Aber ich habe ein gutes Gefühl bei ihr."

"Na gut", entgegnete Heike ihr und konnte es dabei nicht verbergen, genervt zu klingen.

"Das selbe Gefühl, dass ich bei dir auch hatte - und da hat es sich ja als goldrichtig herausgestellt."

Robert legte eine Hand auf ihre Schulter und schaute sie mit einem warmen Lächeln an. Ihr wurde heiß dabei und sie wollte, dass er sie dort für immer ließ.

"Okay - lass es uns machen." Sagte sie schließlich und nahm sein freundliches Nicken mit einem Kribbeln im Bauch zur Kenntnis.

Jan

Jan brachte seiner Mutter einen Blumenstrauß mit. Er hatte sich mit ihr zum Brunch verabredet und war zu ihr nach Hause auf das abgelegene Anwesen am Stadtrand gefahren.

"Mein Junge", begrüßte sie ihn überschwänglich und drückte ihn fest an sich. Trotz all der Verfehlungen und Enttäuschungen war er ihr ein und alles. Das wusste Jan natürlich. Ebenso wie, dass seine Mutter es nur gut mit ihm meinte. Ihre Vorstellungen waren eben einfach sehr konservativ geprägt. Ein junger Mann hat verheiratet zu sein und muss die Familie nach außen gut repräsentieren. Seine Mutter hatte selbst immer nach diesem Credo gelebt. Und so war es Jans Aufgabe schon immer gewesen, den Schein zu wahren. Egal wie es wirklich um die Familie stand.

Er gab ihr einen Kuss auf die Wange und erwiderte die Umarmung, was ihn einiges an Überwindung kostete. Seine Beziehung zu seiner Mutter hatte er nur zweckmäßig aufrechterhalten. Er empfand nie so etwas wie Liebe für sie. Zu sehr fühlte er sich von ihr unter Druck gesetzt. Sein ganzes Leben lang. Und doch hatte er sich von ihr abhängig gemacht.

"Hallo Mama - für dich", er gab ihr den Blumenstrauß.

Sie betrachtete ihn kurz und stellte ihn in eine leere Vase.

"Was führt dich zu mir her?", sagte sie daraufhin. Er hatte sich eigentlich schon auf eine Standpauke vorbereitet, dass er nutzlos sei und endlich Arbeit und Frau finden solle. Gefolgt von der Drohung, ihm die finanziellen Mittel zu entziehen, vor der sich Jan sorgte, dass diese bald wirklich wahr gemacht würde. Zu Ernst hatte sie beim letzten Mal geklungen, als sie das sagte.

"Nun - ich wollte dich einfach mal besuchen." fing er an.

Seine Mutter fixierte ihn argwöhnisch. "Wenn du mehr Geld willst - vergiss..."

Jan legte seine Hand auf ihre. "Nein, Mama. Ich muss dir etwas erzählen."

Ihre Augenbrauen schossen nach oben.

"Es gibt da jemanden, den ich dir vorstellen möchte."

Die Mundwinkel seiner Mutter bewegten sich nach oben. "Wer ist es? Ich will alles wissen!"

schrie sie ihm beinahe euphorisch entgegen. Es erzielte genau die gewünschte Wirkung.

Jan erzählte ihr alles von Corinna. Seine Mutter war begeistert.

Froh, dass er endlich von ihr los konnte, verließ Jan das Anwesen zwei Stunden später.

"Bis Samstag", er drückte sie noch einmal widerwillig.

"Ich freue mich so für dich!", sagte sie schließlich.

Jan wusste, dass das gelogen war. Sie freute sich, dass Jan weiterhin Ihr Bild der heilen Welt aufrechterhalten konnte.

Robert

Nach dem Gespräch ging alles ganz schnell. Er informierte die junge Dame, Corinna hieß sie, dass sie die Chance erhalten würde. Ihre Freude, als er sie anrief und ihr dies mitteilte, war überschwänglich. Und auch er freute sich auf sie.

Heike hatte die Formalitäten auf den Weg gebracht und bereits am nächsten Tag begrüßte er Sie zu ihrem ersten Arbeitstag.

Persönlich führte er sie herum und übergab sie schließlich an Heike.

Er wusste, dass Heike nicht zimperlich mit ihr umgehen würde. Sie hatte Ihre Art, die funktionierte, aber eben bei den meisten nicht gut ankam und er hoffte, dass Corinna ihrem Druck gewachsen war.

Ihr Outfit an diesem Tag unterschied sich nicht großartig von dem Gestrigen. Lediglich die Bluse wurde durch ein etwas lockereres Top ersetzt. Zu seiner Freude trug sie ihr Haar offen und er hatte Mühe, seine Blicke nicht nur darauf zu richten.

Robert hatte schon sein Leben lang einen ausgeprägten Fetisch für die Haare einer Frau. Im besten Fall, in jedem Fall aber sehr gepflegt und mindestens Kinnlang empfand er beim bloßen Anblick eine Erregung, die von nichts anderem in dieser Form verursacht werden konnte. Sicher mochte er auch den Körper einer Frau - jedoch war dieser absolut zweitrangig.

Er hatte noch nie jemandem von seiner Neigung erzählt und insbesondere vor Simone versuchte er es mit allen Mitteln geheim zu halten. Sein Leben lang träumte er davon, mit einer langhaarigen Frau zu verkehren und sich ihrer Mähne widmen zu können. Leider verbot ihm seine Situation, diese Fantasie wahr werden zu lassen. Und so musste er sich mit Bild - und Filmmaterial, sowie seiner Hand begnügen.

Und Corinnas Mähne war ein absoluter Traum für ihn. Es entsprach seinem Idealbild und der bloße Anblick verursachte eine Erregung für ihn. Allein in ihrer Nähe zu sein, hatte dafür gesorgt, dass er nach der Vorstellungsrunde in seinem Büro Druck ablassen musste. Er musste hierfür nicht einmal auf die einschlägigen Internetseiten zurückgreifen, die er sonst besuchte. Es genügte für ihn sich den Anblick ins Gedächtnis zu rufen.

Er wäre am Liebsten sofort losgezogen, um sie sich noch einmal näher anzuschauen, doch er wollte auch nicht seltsam wirken. Auf Corinna und die anderen Mitarbeiter, die ihn als eher wenig präsent im Alltag kennen.

Deshalb zwang er sich zu warten und versuchte sich abzulenken. Gegen Mittag hielt er es dennoch nicht mehr aus.

Er suchte Heikes Abteilung auf. Er wusste, dass Corinna den Platz im Eck bekommen hatte. Die meisten Kollegen waren schon weg, den Rest begrüßte er kurz. Dann schritt er in Richtung seiner neuen Mitarbeiterin, die gerade über einen Ordner gebeugt war.

Er näherte sich von hinten, bis er ganz nah hinter ihr stand.

Sein Blick ruhte gut drei Sekunden auf ihrem Hinterkopf. Er folgte dem Licht, das ihr Haar reflektierte, vom Scheitel bis knapp über ihren Po.

Corinna drehte sich ruckartig. Dabei streiften die Spitzen einiger weniger Strähnen seinen Arm. Anschließend fiel ihr das Haar seitlich vom Kopf. Freundlich und Erwartungsvoll blickte sie ihn an.

"Kommen Sie zurecht?", fragte er freundlich, nachdem er sich wieder konzentrieren konnte.

"Ja, ich lese mich gerade in diese Prozesse hier ein", sagte sie und Robert entging dabei nicht, dass etwas Unsicherheit in dem Satz lag.

"Schön - wenn Sie etwas brauchen, lassen sie es mich wissen." lächelte er kurz und zwang sich dann, das Büro zu verlassen.

Der Druck war immens.

Corinna

Es war wirklich anstrengend, den Inhalt der Texte zu lesen, die ihre Chefin ihr gegeben hatte. Corinna verstand recht wenig davon und stellte fest, dass ihr Studium hierfür nicht hilfreich war.

Sie fühlte sich wirklich unwohl, da sie Angst hatte, dem Ganzen nicht gewachsen zu sein. Doch sie beruhigte sich damit, dass ihr Chef ihr versichert hatte, sie langsam aufzubauen. Sicher erwartete er nicht, dass sie schon alles könne.

Er war wirklich nett und machte einen sympathischen Eindruck auf Corinna. Ihr gefiel es, dass er persönlich bei ihr vorbeikam um nach ihr zu sehen.

Ihre Chefin hingegen wirkte etwas respekteinflößend. Zwei Mal hatte sie an ihrem ersten Tag mitbekommen, wie sie 2 andere Mitarbeiter zusammenfaltete. Die Stimmung im Büro war demzufolge nicht sehr gut und kaum jemand redete miteinander. Dies hatte sich Corinna gänzlich anders vorgestellt, so hatte sie bei ihrem Praktikum erlebt, was eine moderne Arbeitsumgebung war.

"Und?", die barsche Stimme ihre Chefin holte sie in die Realität zurück.

Sie sah ihr ins Gesicht. Corinna hatte keinen Schimmer, was sie von ihr wollte. Fragend blickte sie sie an.

"Kommt da jetzt noch was oder nicht?", ihr Blick durchbohrte sie.

Unsicher rutschte Corinna auf ihrem Stuhl herum. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.

"Ich...ich...weiß nicht was....?" stammelte sie.

Heike, so hieß die Chefin, klatschte mit der flachen Hand auf den Ordner.

"Das hier - bist du fertig?" sagte sie wieder in rauem Ton.

Corinna war total verunsichert. Es machte ihr Angst, dass sie so mit ihr sprach. "N-nein...noch nicht."

"Ach du meine Güte." sagte sie daraufhin. Wortlos verließ sie ihren Platz und ließ Corinna perplex zurück.

Sie widmete sich wieder dem Ordner und versuchte, sich zu konzentrieren, was ihr nicht gelang. Eine Glocke ertönte und signalisierte, dass die Arbeitszeit zu Ende war.

Corinna war froh darüber.

So hatte sie sich ihren ersten Tag nicht vorgestellt.

Jan

Zufrieden war Jan losgefahren, um seinen Lieblingsplatz aufzusuchen. Er hielt einen Moment inne. Seine Mutter war sichtlich erfreut über seine Nachricht gewesen, was ihm erstmal etwas Luft verschaffte. So lange er sie bei Laune hielt, musste er sich keine Sorgen machen.

Er ließ den Blick schweifen. Den Wald hatte er nie wirklich wahrgenommen. Immer wenn er alleine hierher gekommen war, war er in sein Smartphone vertieft. Auch wenn er in der letzten Zeit bevor er Corinna kennen gelernt hatte ausschließlich Sex mit Larissa hatte, genoss er es anzüglich mit anderen Frauen zu schreiben. Ergeben hatte sich daraus nie etwas, was schlussendlich keine Rolle spielte, da Larissa ihm ohnehin alle Wünsche erfüllte.

Resigniert schlug er sich die aufkommenden Gedanken an seine ehemalige Gespielin aus dem Kopf. Er durfte nicht mehr darüber nachdenken. Doch so sehr er sich anstrengte, es gelang ihm einfach nicht.

Er dachte an Corinna. Sie war eine Frau, wie sie sich viele vorstellen. Liebevoll und nett. Sie sorgte sich um ihn und kümmerte sich auch um die anderen Dinge wie den Haushalt. Corinna war gemacht für dieses Leben in Zweisamkeit. Jan mochte sie gern und er wollte ihr in keinem Fall weh tun. Es war schon ein Wunder, dass sich eine Frau wie sie sich in ihn verliebte. Ohne Drama. Ohne Versuche, ihn zu ändern. Corinna liebte ihn, wie er war. Oder das, was er vorgab zu sein.

Es hatte sogar einige Zeit gedauert, bis er mit ihr geschlafen hatte. Corinna war anders als die Frauen, mit denen er zuvor verkehrte. Und zu einhundert Prozent anders als Larissa.

Leider auch im Bezug auf Sex. Während er Larissa wild und heftig fickte, die versautesten Dinge mit ihr tun konnte, blieb es bei Corinna beim Sex in Missionar-Stellung. Langsamer Girlfriend-sex eben. Es war das, was Corinna wollte, und er gab es ihr. Auch wenn er teilweise Mühe dabei hatte, seine Erektion dabei aufrechtzuerhalten.

Das war der Preis, den er bezahlen musste. Seine Orgasmen bescherte er sich eben selbst, was zwar nicht an seine Erfahrungen heran kam, aber so etwas wie Entzugsbewältigung war.

Jan blickte auf die Uhr. Corinna würde bald von ihrem ersten Arbeitstag heimkommen. Er war gespannt, was sie erzählte. Er konnte es zwar nicht verstehen, weshalb ihr das so wichtig war, aber er hatte sich wirklich für sie gefreut, als er ihre Freude strahlenden Augen gesehen hatte.

Er betätigte den Startknopf seines Autos. Auf dem Beifahrersitz vibrierte sein Handy.

Es war eine Nachricht von einer unbekannten Nummer, von der ein Bild gesendet wurde.

Verwirrt öffnete Jan die Nachricht.

Und auf seinem Bildschirm sah er Larissa.

Sie hatte einen Knebel im Mund und war gefesselt. Ihre Brustwarzen standen steif von ihren Brüsten ab.

Ihre Vagina glänzte feucht und sie schien auf einem Anal-Plug zu sitzen.

Eine weitere Nachricht folgte. "Ich vermisse dich:"

Heike

Heike hatte sich das Ganze eine Woche angeschaut. Wie konnte es sein, dass sie als Quereinsteigerin die Abläufe und Aufgaben so schnell umsetzen konnte und eine studierte Frau nicht. Corinna frustrierte sie zunehmend. Sie wusste nicht, woran es lag, aber ihre Zündschnur war bei ihr kürzer als bei ihren anderen Mitarbeitern. Vielleicht lag es daran, dass sie von Anfang an dagegen war, sich für sie zu entscheiden. Nur Robert hatte sie umgestimmt und sie hatte nur seinetwillen zugestimmt.

Doch nun hatte Heike Angst, dass Corinnas Ergebnisse sie in einem schlechten Licht erstrahlen lassen würde. Sie ließ sich einen Termin bei Robert geben, um mit ihm das Ganze zu besprechen.

Sie traf Robert in seinem Büro an. Er war in lockerer Freizeitkleidung gekleidet. Sein 3-Tage-Bart stand ihm und seine Anziehungskraft auf sie war ungebrochen. Sie konnte sehen, dass er sich das lichter werdende Haar etwas gekürzt hatte, so dass die dunkelblonden Strähnen nun gerade lang genug waren, um die kahlen Stellen zu kaschieren. Sie fand, dass es seiner Attraktivität keinen Abbruch tat und nahm sich vor, ihm beim nächsten Mal die Haare zu schneiden.

"Was kann ich für dich tun?", er saß entspannt auf seinem ledernen Sessel ihr gegenüber. Zwischen ihnen befand sich sein großer Schreibtisch aus Massivholz.

"Wir müssen über die Neue reden", sagte sie.

"Was ist mit Corinna?", sagte er ruhig. Es war ungewöhnlich, dass er sie beim Namen nannte. Sie war sich sicher, dass er die meisten Namen der Mitarbeiter in ihrer Abteilung nicht kannte.

"Ich glaube, sie packt das nicht. Sie ist nicht in der Lage, unser System zu benutzen und versteht auch ansonsten nichts von der angedachten Arbeit."

Es folgte eine lange Pause.

"Nun, denkst du nicht, dass sie einfach Zeit braucht?"

"Ich würde ja zustimmen. Aber abgesehen von ihrer mangelhaften Leistung kann ich auch keinen Willen erkennen."

Robert hob eine Augenbraue und sie fuhr fort.

"Sie geht pünktlich mit dem Ende der Arbeitszeit. Außerdem habe ich sie schon mehrfach mit ihrem Smartphone erwischt."

"Ich verstehe", sagte er in neutraler Tonlage.

"Als ich die Chance bei dir bekommen habe, habe ich alles getan, was nötig war, um Leistung zu bringen. Überstunden, die Arbeit von anderen übernommen und und und."

Robert lachte leise. "Eine zweite Heike wird sie sicher nicht, soviel ist klar."

Heike verstand dies als Kompliment und fühlte sich geschmeichelt. "Das muss sie ja auch nicht, aber...ich sehe einfach keine Zukunft für sie hier."

Robert nickte.

"Ich werde mit ihr reden. Nach dem Wochenende."

Heike nickte zufrieden. "Danke, dass du dir die Zeit genommen hast."

"Du weißt, dass ich viel Wert auf deine Meinung lege."

Heike entspannte sich etwas. Seine Worte hallten in ihrem Kopf nach.

Neben dem guten Gefühl das Lob Roberts einstreichen mochte sie das Gefühl der Macht, ihren Willen durchzusetzen.

Corinna

Corinna war froh, dass das Wochenende gekommen war. Die erste Woche in ihrer neuen Stelle hatte sie viel Kraft gekostet. Sie hatte in der Nacht schlecht geschlafen und alles nochmal durchdacht.

Sie war am Freitag kurz davor gewesen, vor den Augen ihrer Chefin loszuheulen und alles hinzuwerfen. Auch ihr Chef hatte sich nach den anfänglichen Erkundigungen immer seltener gezeigt. Sie bekam immer mehr ein mulmiges Gefühl, doch beschloss das Ganze durchzuziehen.

Sie hatte Jan nichts von all dem erzählt. Abgesehen davon, dass er die ganze Woche wenig Zeit für sie hatte, wollte sie ihn damit nicht belasten. Außerdem wollte sie nicht schwach vor ihm da stehen. Und ohnehin galt es für Sie, die Konzentration jetzt auf das Kennenlernen mit Jans Mutter zu richten.

Jan bat sie darum, sich hübsch zu machen und hatte sie vor ihrer überschwänglichen Art gewarnt. Sie fand, dass Jan ungewöhnlich nervös für diesen Anlass wirkte und auch er hatte sich zurechtgemacht, was ihr sehr gefiel.

Das Haus ihrer Schwiegermutter in Spe lag eine knappe Stunde von ihrem Zuhause entfernt. Es war das einzige Haus weit und breit und riesig. Jan schien nicht der Einzige zu sein, der gut verdiente. Er hatte jedoch nie davon erzählt, dass er aus einem wohlhabenden Haus stammt. UNd irgendwie fand sie das sehr sympathisch.

Jans Mutter begrüßte sie überschwänglich. Sie wollte geradezu alles wissen und Corinna hatte das Gefühl, dass Sie begeistert von ihr war. Sie erzählte davon, wie sehr sie sich jemanden wie sie für Jan wünschte, was Corinna sehr schmeichelte.

Sie fühlte sich wohl, auch wenn die Dame mit ihrer schrillen Art durchaus eigen war. Doch nach der anstrengenden Woche taten die ausufernden Lobeshymnen durchaus gut.

Sie verbrachten gute drei Stunden bei ihr, bei der Corinna alles über sich erzählen musste. Mit jeder ihrer Antworten wurde die Laune der Gastgeberin besser, während Jan sich aus ihrem Gespräch weitgehend heraushielt. Sie musste wirklich lange darauf gewartet haben, bis Jan ihr eine Freundin vorstellte. Jedenfalls träumte seine Mama bereits am ersten Treffen von "Enkelkindern". Aus Höflichkeit behielt Corinna für sich, dass ihre Lebensplanung keinen Nachwuchs vorsah.

Jan war es auch, der das Treffen in Richtung Ende lenkte.

Jans Mutter verabschiedete sich zuerst von ihrem Sohn, dann drückte sie Corinna etwas zu fest, aber herzlich.

"Wenn du es jetzt noch schaffst, dass Jan sich endlich Arbeit sucht, verleihe ich dir die Familien-Ehrenmedaille."

Jan

Jan sagte nichts auf der Heimfahrt. Auch Corinna saß stumm auf dem Beifahrersitz.

Seine Mutter hatte es nicht mit Absicht gemacht, er hätte sie einfach besser instruieren sollen. Er wusste, dass sie alles gemacht hätte, um ihn endlich in einer "normalen" Beziehung zu sehen. Das beinhaltete auch das Anlügen ihrer "zukünftigen Schwiegertochter".

Zumal ihm mit Corinna ein absoluter Volltreffer gelungen war und sie sämtliche Anforderungen erfüllte.

Eine halbe Stunde verging.

"Willst du mir vielleicht etwas sagen?"

Jan hatte Corinna noch nie wütend gesehen. Nein, wollte er nicht. Er wollte überhaupt nicht, dass das Thema zur Sprache kommt. Doch nun war er hier.

"Hör zu..." begann er. Er lenkte seinen Wagen an den Fahrbahnrand.

Jan erzählte ihr davon, dass er auf die Kosten seiner Mutter lebte. Dass er es dadurch nicht als notwendig erachtete zu arbeiten. Er entschuldigte sich dafür, sie angelogen zu haben. Er gab sich dabei Mühe, so reumütig wie möglich zu klingen

Corinna entspannte sich mit der Zeit etwas, je länger seine Entschuldigungsrede ging.

"Okay....aber wieso hast du mir nicht einfach davon erzählt?"

"Ich wollte einfach nicht blöd vor dir da stehen..." log er, obwohl durchaus einen Funken Wahrheit darin steckte..

"Okay...aber sei bitte ehrlich mit mir." sagte Corinna auf seine Ausführung.

Er konnte ihr das nicht versprechen. Doch er musste.

"Versprochen." Er gab ihr einen Kuss auf die Lippen.

Er spüre eine Vibration in seiner Hosentasche.

Und er konnte kaum erwarten, die Nachricht zu lesen.

Robert

Robert hatte wie so oft den Montag herbei gesehnt. Jedoch dieses Mal ein wenig mehr. Und dieses Mal lag es nicht nur an Simone. Seine Motivation, in seine Arbeitsstätte zu fahren, war noch einmal deutlich größer geworden.

Er hatte sich letzte Woche zurückgehalten und Heike das Zepter überlassen. Nicht ganz ohne Hintergedanken. Er kannte sie. Und durch ihre Art konnte er eine "Guter Buller, böser Bulle" Situation erzeugen. Der Gedanke, dass Corinna ihn als freundlichen Helfer wahrnahm, gefiel ihm gut.