Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Der Ha(a)rem 01

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Es kostete einige Überwindung, Corinna nicht häufiger an ihrem Arbeitsplatz zu besuchen, zumal seine Gedanken sich nur und ihre Mähne drehten. Aber heute hatte er einen Grund, ihre Nähe zu genießen.

Er war später dran als üblich. Das lag zum einen daran, dass Simone früh morgens aufgebrochen war. Er wusste nicht einmal wohin. Doch es interessierte ihn auch nicht. Und zum anderen nahm er sich Zeit für eine ausgiebige Dusche. Er kleidete sich adrett mit Anzughose und Hemd. Und seit gefühlten Ewigkeiten trug er ein Parfum auf, das er in seinem Badschrank aufbewahrte.

Er konnte sich ein verschmitztes Grinsen nicht verkneifen. Was für andere eine Alltagssituation war, war für ihn ein absolutes Highlight.

Er stellte seine Tasche ab und machte sich auf den Weg in die Büroräume einen Stock unter seinem Büro. Heike kam ihm entgegen, die ihn frech angrinste. Er nickte ihr kurz zu und erwiderte ihr Lächeln. Sie war wieder unter Strom und wirbelte durch den Raum.

Aufgrund der Urlaubszeit waren einige Schreibtische nicht besetzt, der Rest der Belegschaft grüßte ihn freundlich.

Am Ende des Raums fand er Corinna vor. Ihre Augen sahen müde aus und sie war in ihren Bildschirm vertieft, so dass sie ihn zunächst nicht wahrnahm.

Leider, so stellte Robert fest, trug Corinna die braunen Haare an diesem Tag zu einem fest gebundenen Dutt. Er schaute genau darauf wie die eingedrehten Strähnen in dem Knoten fest ineinander verwunden waren. Ein schöner Anblick, der aber nicht mit der Magie einer offen zur schau gestellten Mähne mithalten konnte.

Er grüßte sie freundlich und sie grüßte zurück, als sie aufsah.

"Würdest du bitte in mein Büro kommen?"

Corinna

Corinna fuhr ein Schock durch den Körper. "Das wars", dachte sie sich gleichzeitig. In Sekundenschnellen rasten ihr Herz und ihre Gedanken. Sie hatte versagt, nach nicht einmal einer Woche. Verzweiflung und Scham machten sich in ihr breit. Aber auch Wut. Und diese Wut galt Heike.

"Sicher", presste sie zwischen den schmalen Lippen hervor. Sie hatte Mühe, die Tränen zurückzuhalten.

Ihr oberster Chef nickte kurz und machte sich auf den Weg. Corinna folgte ihm kurz darauf.

Ohne zu Klopfen trat sie in das großräumige Geschäftsführer-Büro. Am anderen Ende des Schreibtisches saß der Mann, der sie gleich abservieren würde.

"Setz dich doch bitte." Er deutete auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. Zitternd nahm Corinna darauf Platz.

Es ging nicht nur um Ihren Job. Auch die Situation mit Jan quälte sie. Dass er sie wegen so etwas Wichtigem anlog, hatte sie verletzt. Zudem war er immer weniger zuhause und sie hatte das Gefühl, seit sie zu ihm gezogen war, hatte sein Interesse an ihr mit fortschreitender Zeit nachgelassen. Es gab Niemanden, mit dem sie über ihre Situation reden konnte. Das führte dazu, dass sie kaum schlafen konnte, weil ihre Gedanken sie beschäftigten.

Corinna war schwindelig.

"Zuerst einmal, wie geht es dir?", fragte er freundlich.

"G-gut", log sie mit zittriger Stimme. Er lächelte verständnisvoll.

"Hast du dich gut eingelebt bei uns?" Corinna verstand nicht ganz, wohin dieses Gespräch führte. Wollte er sie etwa verhöhnen.

"Ich..."

Corinna wollte etwas sagen, doch sie hatte einen Kloß im Hals. Mit einem Mal brachen ihre Emotionen aus ihr heraus und Tränen begannen ihr die Wange herunter zu laufen.

Durch den Schleier konnte Corinna sehen, wie ihr Chef aufgestanden war. Er stellte sich neben sie, hatte eine Hand auf ihre Schulter gelegt und reichte ihr ein Taschentuch.

Wortlos verharrten die beiden für einen Moment in dieser Position, bis Corinna in der Lage war zu sprechen.

Sie fing sich und begann zu reden.

Heike

Heike nahm an ihrem Schreibtisch Platz. Seit etwa einem Jahr hatte sie ebenfalls ein eigenes Büro, in dem sie ihre Ruhe hatte, wofür sie Robert unheimlich dankbar war.

Corinna war jetzt gerade in seinem Büro und Heike war gespannt, wie das Gespräch verlaufen würde. Dass Robert ihr mitgeteilt hatte "mit ihr reden" zu wollen, hatte sie insofern irritiert, dass er in der Vergangenheit ähnliche Situationen deutlich konsequenter gehandhabt hatte.

Sie wurde das Gefühl nicht los, dass etwas anderes dahintersteckt. Hatte Corinna irgendetwas gegen ihn in der Hand? Oder war es etwas anderes?

Heike würde Robert in jedem Fall vor Gefahr schützen. Sie wusste um seine missliche Lage und der Mann ihrer Träume hatte das alles nicht verdient. Doch in der vergangenen Woche hatte sie das Gefühl, dass er etwas vor ihr verbarg. Sie wusste, dass sie kein Anrecht darauf hatte, alles zu wissen und dennoch setzte ihr das zu. Robert hatte begonnen, ihr Zuneigung und Vertrauen zu schenken. Und Heike war süchtig nach seiner Aufmerksamkeit. Doch seit Corinna da war, verhielt sich der Mann ihrer Träume seltsam. Sie wusste, dass sie eine Grenze überschritt, aber sie musste einfach wissen, was da im Busch war.

Vor dem Wochenende war Heike länger geblieben. Heike war die Einzige, die einen Schlüssel für sein Büro hat. Also ging sie in sein Büro und schaute sich um, ohne etwas Verdächtiges zu finden. Sie kam sich albern vor und zweifelte an sich selbst, ob sie in ihrer Sehnsucht nach Robert den Verstand verlor, doch ihr Gefühl sagte, dass dem nicht so war.

Also kam sie einige Zeit später zurück, nachdem sie sich eine Wanze besorgt hatte. Das Gerät wurde zwar unter anderem Namen verkauft, erfüllte aber genau die Funktion.

Sie war aufgeregt und es war nicht ungefährlich, doch sie brachte das kleine Mikrofon in einer Nische an der Unterseite von Roberts Schreibtisch an.

Sie startete ihren Laptop. Sie verband diesen mit dem Gerät und setzte sich das Headset auf.

Ihr Puls raste. Sie war neugierig. Sie wusste, dass es falsch war, doch die Gier darauf zu erfahren, was vor ihr verborgen blieb, war zu groß.

Jan

Jan hatte unter fadenscheinigen Ausreden den Sonntag auf dem Parkplatz verbracht. Larissa war unnachgiebig und hatte ihm immer wieder geschrieben. Er hatte die Nummer blockiert, sodass Corinna nicht zufällig auf eine der Nachrichten stoßen würde. Doch nachdem er sie entsperrte, trudelte die Flut an Nachrichten ein. Er konnte sich dem nicht mehr widersetzen.

Er träumte von einem Szenario, in dem er Corinn UND Larissa haben konnte. Corinna als die liebende Partnerin an seiner Seite. Larissa als Lustdienerin auf der anderen Seite. Doch so viel er darüber nachdachte, er kam zu keinem Ergebnis, wie sich das im echten Leben umsetzen konnte.

Er hatte die Wahl: Weiter hartnäckig bleiben oder nachgeben. Er hatte Erfahrung damit, sein Leben auf einem Lügenkonstrukt aufzubauen. Er würde es sicher schaffen, dass Corinna nichts von Larissa mitbekam.

Seine Triebe gewannen die Oberhand. Er konnte endgültig nicht mehr standhalten und schickte Larissa die langersehnte Antwort.

Merkwürdigerweise stellte er fest, dass es sich nicht um die Nummer von ihr handelte, die sie vormals hatte. Vermutlich hatte sie sich eine neue Nummer besorgt, nachdem er sie erstmals blockierte. Das zeigte ihm, dass ihr Verlangen nach ihm ebenfalls ungebrochen war.

Dass sie sich nicht darum scherte, dass er nun in festen Händen war, überraschte ihn kaum. Es passte einfach zu ihr.

Jan hatte auf die letzte Nachricht geantwortet. Dass er sie auch wolle. Hart. Dreckig. Seine gesamte angestaute Lust packte er in diesen Text. Wenig später erhielt er nur eine kurze Antwort.

"Triff mich morgen um 12 Uhr an unserem Platz"

Er wusste, dass es um seinen Platz ging. Corinna war bei der Arbeit, also konnte er problemlos von zuhause aufbrechen. Sein Penis war bereits während der Fahrt steinhart. Er konnte es kaum erwarten, Larissa wiederzusehen.

Er steuerte seinen Wagen über das unwegsame Gelände an den versteckten Parkplatz, den nur wenige kannten.

Langsam rollte er über den Splitt.

Der Parkplatz war leer, bis auf ein Auto. Und dabei handelte es sich nicht um den roten Kleinwagen, den Larissa fuhr.

Eine große Frau, mit langen Locken, stand etwas versteckt dahinter. In der Hand hielt sie eine Leine.

Er fuhr weiter, verringerte sein Tempo etwas.

Ein paar Meter später konnte er das andere Ende der Leine sehen.

Das Halsband war nicht um den Nacken eines Hundes gelegt.

Robert

Corinna hatte sich beruhigt und sie tat ihm ernsthaft Leid. Heike hatte mit der Einschätzung recht behalten, dass der Druck zu groß für sie sei. Seine Hand ruhte auf ihrem Nacken. Ihre Haut war warm und ihr Körper zitterte.

Sein Daumen lag auf ihrem Haaransatz am unteren Teil ihres Hinterkopfes.

Ihre Stimme klang leicht gebrochen.

"Ich...ich kann einfach nicht das umsetzen, was von mir verlangt wird.", fing sie an.

Er streichelte sie weiter sanft. Er beugte sich etwas vor. Der große braune Dutt verströmte einen angenehmen Duft. Sein Penis war hart und drückte gegen den Hosenbund.

"Was wird denn von dir erwartet?", sagte er sanft.

"Dass ich sofort alles kann. Und wenn ich es nicht schaffe, werde ich gleich schikaniert."

Robert kannte die Antwort bereits, doch er fragte trotzdem: "Von wem?"

"Von meiner Abteilungsleiterin", Lisa schluchzte wieder etwas, was er zum Anlass nahm, sie etwas weiter oben zu streicheln. Sie protestierte nicht. Ihr Haar in seinen Händen fühlt sich samtweich und erotisch an.

Robert hatte nie wirklich verstanden, was es bedeute, wenn davon die Rede war, wenn Männer "mit ihrem Schwanz denken". Doch das traf auf diese Situation zu einhundert Prozent zu. Seine Handlungen und Worte wurden durch seine Lust gesteuert.

"Nur weil Heike etwas erwartet, heißt das nicht, dass ich das erwarte", sagte er versöhnlich. Sie blickte ihn mit feuchten Augen an.

Er lächelte. "Sie kann ganz schön garstig sein. So ist sie nun mal. Das darfst du nicht persönlich nehmen."

Corinna erwiderte nun sein Lächeln und beruhigte sich.

"Ich bin sehr zufrieden mit dir und möchte dich weiter hier behalten. Ich fände es wirklich schade, wenn du wegen ihr kündigen würdest."

Sie wischte sich die letzten Tränen aus den Augen. "Danke", sagte sie leise.

"Wenn ich etwas für dich tun kann, sag es einfach. Ich werde auch nochmal mit Heike reden." Robert spürte, wie er ihr Vertrauen gewann. seine Hand löste sich von ihrem Hinterkopf.

Dann brach es aus ihm heraus. Es war ein Impuls, der aus seinen niederen Regionen kam.

"Sie ist vermutlich neidisch auf deine tollen Haare und behandelt dich deshalb so."

Corinna

Corinna hatte sich entspannt. Sie war sich sicher gewesen, dass ihr mitgeteilt werden würde, das Unternehmen verlassen zu müssen. Die Emotionen, die diese Angst in ihr ausgelöst wurden, hatten ihr verraten, dass sie das trotz der Widerstände nicht wollte. Zwischenzeitlich hatte sie sogar daran gedacht, alles hin zu werfen und in ihr altes Leben zurückzukehren. Doch so schnell wollte sie nicht aufgeben. Auch die Blöße wollte sie sich nicht geben.

Auf eine merkwürdige Weise hatte ihr Chef es geschafft zu beruhigen. Seine Anwesenheit und die ruhige Tonlage hatten dazu beigetragen, die negativen Gefühle loszuwerden.

Auch ihre Frage nach dem Warum schien beantwortet zu sein. Sie hatte bereits das Gefühl, dass Heike ein Problem mit ihr habe. Dass es dabei um ihre Haare ging, war ihr jedoch nicht in den Sinn gekommen. Aber von den Dramen, die sie aus ihrem ehemaligen Freundeskreis mitbekommen hatte, wusste sie, dass es noch banalere Dinge gab, die den Zorn einer Frau auslösen konnten.

Das Kompliment schmeichelte ihr. Jan machte sich nicht viel aus ihren Haaren. Sie selbst war jedoch mächtig stolz darauf und mochte es sehr, wenn sie jemandem auffielen.

Sie schmunzelte und kam sich dabei etwas albern vor.

"Danke, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr mich das beruhigt."

"Nenn mich doch bitte Robert", sagte er in sanftem Ton. Sie spürte, dass sie ihm vertrauen konnte. Auf eine seltsame Weise fühlte sie sich bei ihm in Sicherheit vor all den negativen Dingen, die ihr in letzter Zeit so zugesetzt hatten.

"Und du musst dir keine Sorgen machen. Ich schätze unsere Heike sehr, das tue ich wirklich. Doch ich weiß natürlich auch, dass sie nicht zu allen so freundlich ist wie zu mir. Ich werde mit ihr reden."

Seine Hand legte sich wieder auf ihre Schulter. Es fühlte sich nicht übergriffig für sie an. Im Gegenteil. Es gab ihr ein gutes Gefühl und der Ballast brach von ihr herab.

Dann lachte er. "Aber ich habe ja auch nichts, auf das sie eifersüchtig ist."

Corinna musste nun ebenfalls lachen.

"Als meine Ehefrau noch lange Haare hatte, hat es mich immer beruhigt, damit zu spielen, wenn ich wütend war."

Corinna blickte ihn interessiert an. Es erstaunte sie, dass er so offen aus seinem Privatleben erzählte.

Sein Blick galt eindeutig ihren Haaren. Und sie genoss es sehr, dass sie so unterschiedliche Wirkungen auf andere erzielen konnten.

Heike

Heike konnte nicht glauben, was sie da hörte. Der Zorn ließ ihr Gesicht rot werden. Sie hat jedes einzelne Wort des Gesprächs mitbekommen. Dass Robert so über sie sprach, war ein Schlag ins Gesicht.

Ihr erster Impuls war nur der Gedanke an Rache. Wie konnte er es wagen, sie so hinzustellen? Fünf Jahre lang hatte sie alles für ihn getan. Den Arsch aufgerissen. Ihm jeden Wunsch von den Lippen gelesen. Ja, ihn selbst vor seiner Ehefrau beschützt. Und das war der Dank?

Heike warf das Headset auf ihren Bildschirm. Selten war sie so wütend gewesen. Und sie kannte nur an eines denken:

SIe würde Simone ALLES erzählen.

Heike malte sich Simones Reaktion aus. Sie würde Robert hart treffen. Es würde ihm mehr schaden, als sie von ihm enttäuscht wurde. Doch während sie darüber nachdachte, beruhigte sie sich etwas.

Was hätte sie davon? Ihr Durst nach Vergeltung wäre gestillt, ja. Aber was kam danach? Im schlimmsten Fall würde sie ebenfalls Schaden davon nehmen. Eine mögliche Absetzung Roberts als Geschäftsführer könnte sich negativ auswirken.

Und warum war sie überhaupt sauer? Weil sie Robert wollte. Robert hatte nie Anstalten gemacht, auf ihre zaghaften Annäherungsversuche einzugehen. Sie vermutete, dass das an der Situation rund um seine Ehefrau lag. Doch sie hatte nie darüber nachgedacht, dass er wirklich kein Interesse an ihr hatte.

In ihrer blinden Wut hatte sie sich lediglich auf den Kommentar konzentriert, mit dem Robert sie als garstig bezeichnete. Doch während sie sich das Gespräch ins Gedächtnis rief, steckte viel mehr dahinter. VIEL mehr an Informationen, die sie je von ihm direkt selbst bekommen hätte.

Dass Corinna sich schikaniert fühlte - okay. Das konnte sie so nachvollziehen. Im Prinzip war es auch die Wahrheit. Im Grunde hatte Robert gar nicht so unrecht. Heike hatte wirklich das Gefühl, dass Corinna ein Störfaktor war. Auch wenn es bisher nur ein Gefühl war.

Doch neidisch auf ihre Haare? Heike war gelernte Friseurmeisterin. Und ja - Corinnas Haar war in der Tat fantastisch. Aber es waren eben nur Haare. Für sie.

Vermutlich erfüllte Heike ein sehr wichtiges Merkmal nicht, das für Robert von großer Wichtigkeit war.

Heike entspannte sich auf einmal mit dieser Erkenntnis. Sie würde Robert mit ihrem Wissen nicht schaden.

Sie würde es für sich nutzen. Der Gedanke an eine romantische Beziehung zu Robert war ohnehin immer nur eine utopische Illusion gewesen.

Doch nun sah sie die Chance auf echte körperliche Nähe.

Jan

Jan konnte nicht glauben, was er da sah. Er wusste natürlich, dass Larissa auch dem weiblichen Geschlecht gegenüber nicht abgeneigt war, auch wenn sich ihre Erlebnisse zu dritt auf Spielpartner weiterer Männer beschränkt hatten.

Er konnte es kaum erwarten, die großgewachsene Dame kennenzulernen. Von seiner Existenz und Bedeutung für Larissa musste sie ja scheinbar wissen. Sonst wären die beiden nicht an diesem Ort. Gemeinsam.

Jan stoppte abrupt. Er wollte es. Er wollte es wirklich.

Doch etwas anderes hielt ihn ab. Urplötzlich kam ihm Corinna in den Sinn. Ja, er war nicht ehrlich zu ihr gewesen. Und die Umstände, wie es zu der Beziehung mit ihr, waren alles andere als sauber.

Doch es gab einen Grund, wieso Corinna sich auf ihn einließ. Sie mochte ihn wirklich. Und sie hatte es nicht verdient so behandelt zu werden, nur weil Jan seine sexuellen Triebe nicht vollständig stillen konnte.

Larissa konnte das. Doch er konnte sich trotzdem nicht vorstellen, sie als die Frau an seiner Seite zu haben. Einen normalen Alltag zu haben. Nebeneinander zu liegen und sich gegenseitig vom Tag zu erzählen.

Corinna war unschuldig. Sie konnte nichts dafür, dass sie in sein chaotisches Leben geraten war.

Und zum ersten Mal hatte Jan in seinem Leben das Gefühl, das Richtige zu tun.

Corinnas Laune war heute besser gelaunt gewesen, als das letzte Woche der Fall war. Sie hatte auf ihn einen bedrückten Eindruck gemacht, doch auf seine alibi-mäßige Nachfrage hatte sie abgewunken und betont, dass alles gut sei.

Er akzeptierte die Antwort, auch weil es einfacher war. Er war nicht gut in diesen Dingen. Vielleicht war es auch einfach nur eine schlechte Phase. Insgeheim dachte er darüber nach, dass es etwas mit seiner vielen Abwesenheit zu tun hatte. Und er erschrak, dass ihm dieser Gedanke Angst machte. Jan konnte diese Emotionen nicht einordnen.

Er hatte sie mit einem Abendessen überrascht, worüber sie sich sehr gefreut hatte. Sie plauderten wie lange Zeit nicht mehr und die Stimmung war gut. Zum Nachtisch öffnete er noch eine Flasche Rotwein und es fühlte sich wie die ersten Treffen an.

Jan hörte ihr zu, wie sie von ihrer neuen Arbeitsstelle erzählte und war froh zu hören, dass es ihr gefiel.

Die beiden tranken die Flasche und landeten schließlich im Bett.

Sie küssten sich heftig. Und zum ersten Mal konzentrierte sich Jan auf Corinna, ohne Larissa ständig im Hinterkopf zu haben. Es war an der Zeit, dass er sich ihr auch sexuell widmete.

Es vergingen einige Minuten, dann löste sich seine Partnerin von ihm.

Sie löst das Haargummi aus ihren Haaren.

Zu seiner Überraschung fragte sie ihn mit leuchtenden Augen. "Du hast mir nie gesagt, wie du meine Haare findest."

Sie grinste dabei auf eine Weise, wie er es noch nie gesehen hatte.

Er wusste nicht, was die Frage soll. Doch er hatte ihr versprochen, ehrlich zu sein.

"Sie sind toll. Aber noch besser fände ich es, wenn sie ein wenig kürzer wären. Schulterlang oder so."

Corinnas Lächeln verschwand.

"Oh...okay."

Robert

Eine Woche war vergangen, seitdem er mit Corinna das Gespräch geführt hatte. Scheinbar war etwas Ruhe eingekehrt, denn auch Heike hatte sich in ihrem Umgang gegenüber ihr gemäßigt. Und das, ohne mit ihr gesprochen zu haben.

Vermutlich waren private Gründe Auslöser für ihr Verhalten.

Es tat ihm Leid, dass er sie vor Corinna diffamiert hatte. Doch seine Lust hatte ihn dazu gebracht. Es war eine tolle Möglichkeit gewesen, das Gespräch auf Corinnas Haare zu lenken. Zu seiner Freude, und Erregung, schien ihr das nicht unangenehm gewesen zu sein. Eher im Gegenteil und sie hatte die ganze Woche ihre Pracht zur Schau gestellt.

Natürlich hatte er dadurch oftmals das Bedürfnis gehabt, seiner Erektion Herr zu werden. Doch er genoss es intensive Blicke darauf zu werfen, um im Anschluss in Gedanken daran zu masturbieren.

Heike war auch ihm gegenüber sehr freundlich gewesen. Noch freundlicher als sonst. Er hatte ein schlechtes Gewissen bekommen und lud sie zum Mittagessen ein.

Heike hatte sich sehr darüber gefreut und so setzten sich die beiden in entspannter Atmosphäre auf die Terrasse des Lokals.

Robert bestellte sich ein Bier, was Heike zum Anlass nahm, sich einen Wein zu gönnen.

Sie stießen an.

"Zum Wohl"

"Auf Corinna", lachte Heike mit einem breiten Grinsen. Die perfekten weißen Zähne zeigten sich in ihrem breiten Munde.

Robert schaute sie verwirrt an.

"Dein Gespräch mit ihr hat wohl Wirkung gezeigt."

Robert war überrascht von dieser Aussage. Weshalb bewertete sie Corinnas Leistung mit einem Mal anders?

"Na dann bin ich ja froh." Sagte er schließlich in gewohnt ruhiger Manier.