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Alle Kommentare zu 'Der Keuschheitsgürtel 02'

von Wespe

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  • 20 Kommentare
Anonymer_LeserAnonymer_Leservor etwa 9 Jahren
Na endlich!

Du hast mich zappeln lassen. So lange musste ich auf eine weitere Geschichte im Stil des "Spielzeugmacher" warten (und ich weiß, dass es nicht nur mir so geht).

Aber: Es hat sich gelohnt.

Hier passt wieder alles, die Sexszenen, die Handlung, die Figuren, der Spannungsaufbau, der Hintergrund.

So stelle ich mir eine gelungene erotische Geschichte vor.

WespeWespevor etwa 9 JahrenAutor
Lieber "Anonymer Leser"

Ich entschuldige mich in aller Form dafür, dass ich deine Nerven in Punkto Wartezeit strapaziert habe, umso mehr freut es mich, dass dir die Geschichte gefällt.

Danke! ;)

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 9 Jahren
Die Fortsetzung bringt ein fesselndes Stelldichein und das Ende

Ich könnte an dieser Stelle meine Kritik zu Teil eins, was den ahistorischen Erzählhintergrund, Logik, Sprache usw. anbelangt, wiederholen, aber das wäre mehr als redundant, weshalb der geneigte Leser das alles bitte einfach in meinem dortigen Kommentar nachlesen möge; es gilt alles unverändert auch für diesen zweiten Teil.

Anfügen könnte ich zwei Dinge, die aber im Grund lediglich Varianten zweier Kritikpunkte aus Teil eins darstellen.

Zum einen fragte ich mich, warum das Tragen des Keuschheitsgürtels unserer Heldin nach der Aufnahme ihrer homosexuellen Freizeitbeschäftigung plötzlich keine Beschwerden mehr verursacht (was gegen Ende des ersten Teils sich noch ganz anders las und zudem an der Konstruktion des Gürtels sich in der Zwischenzeit ja nichts geändert hat!), und zum anderen hätte ich – wie schon in Teil eins! – erwartet bzw. mir gewünscht, dass der eigentliche Geschlechtsakt zwischen der „Gräfin“ und ihrem „Galan“ stärker mit dem ehelichen Beischlaf kontrastiert worden wäre – und zwar nicht nur auf der abstrakten Gedanken- bzw. Gefühlsebene unserer Heldin, sondern auch in der konkreten Penetration, nachdem der Erzähler im Vorfeld ja unentwegt darauf herumritt, wie schlaff und schlapp die Erektion des adligen Gemahls ausgefallen sei. Das dann jeweils in einem einzigen Satz („versenkte seinen Speer ... in einem einzigen Stoß“) abzuhandeln, mag mit der gewählten Beschreibung formal übereinstimmen, für die erotische Wirkung der Szene ist dies jedoch m. E. nicht unbedingt von Vorteil.

Am Ende dann – Weiterlesen auf eigene Gefahr! – macht es sich Autorin in meinen Augen erzählerisch wiederum zu leicht, indem sie den jähzornigen „Grafen“ kurzerhand auf einen einsamen Ausritt schickt, von dem nurmehr seine sterbliche Hülle zurückkehren wird; sein gehorteter Goldschatz, den unsere Heldin im Anschluss findet, tut sein Übriges zu diesem Eindruck dazu. Freilich, das Und-sie-lebten-glücklich-bis-ans-Ende-ihrer-Tage-Ende ist in diesem kitschigen Zusammenhang gewissermaßen „passend“ zu nennen, aber da Kitsch in meinen Augen an und für sich falsch, verwerflich und unbedingt zu vermeiden ist, kann ich dieses Ende – natürlich! – nicht im Geringsten gutheißen, um nicht zu sagen: Es war eine herbe Enttäuschung für mich.

Vielleicht wäre es tatsächlich das Beste, wenn die Autorin ihre Geschichten – zumindest dieser ahistorischen Art – in Zukunft mit „Es war einmal...“ beginnen ließe; das machte den Kitsch zwar nicht erträglicher oder „besser“ (ohne Anführungsstriche dieses Wort an dieser Stelle seiner eigentlichen Bedeutung spottete), aber dann wäre wenigstens von vornherein klar, was der geneigte Leser erwarten darf (romantisierender Kitsch) und was nicht (erotisches Historiendrama).

Trotzdem, wie schon Teil eins, so liegt auch dieser zweite Teil schon allein deswegen über dem Gros der LIT-Veröffentlichungen, weil die Autorin eine r i c h t i g e Geschichte erzählt.

Fazit: Wer am ersten Teil sein ahistorisches und kitschiges Vergnügen fand, den wird dieser zweite Teil vermutlich beglücken; allen anderen sei diese Fortsetzung insofern empfohlen, als der Text anstelle eines schnöden Berichts eine richtige Geschichte zu Ende e r z ä h l t.

–AJ

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 9 Jahren
∴ { ◊ ◊ 2 STERNE ◊ ◊ }

≍ EQ 15

(Die Wertung bezieht sich, wie schon beim Vorgänger, auf beide Teile.)

[W = {x ∈ ℤ | -1 ≤ x ≤ 50} ∧ Q(0,5) = 15 ∧ σ ≈ 8,5]

WespeWespevor etwa 9 JahrenAutor
Zum 2. Mal: Lieber Auden James! :-)

Auch für mich gilt, dass meine Anmerkungen zu deinen Kommentaren sowohl für den 1. als auch für den 2. gelten.

Deswegen auch von meiner Seite hier nur die Antworten, auf die von dir hier in den Raum gestellten Fragen, Ungereimtheiten ec.:

 „Zum einen fragte ich mich, warum das Tragen des Keuschheitsgürtels unserer Heldin nach der Aufnahme ihrer homosexuellen Freizeitbeschäftigung plötzlich keine Beschwerden mehr verursacht (was gegen Ende des ersten Teils sich noch ganz anders las und zudem an der Konstruktion des Gürtels sich in der Zwischenzeit ja nichts geändert hat!),“

Das Hauptaugenmerk in Punkto Beschwerden habe ich auf die Unerfüllbarkeit sexueller Begierden und Lust gelegt, da diese nach dem Willen des Grafen zwar geweckt, aber nicht bedient bzw. erfüllt werden sollten.

Auf Grund der Pflege der Haut kam es, von der Zeit abgesehen, in welcher die alte Magd des Grafen erkrankte, bis zum Hinzuziehen von Katharina zu keinen nennenswerten Problemen oder Beschwerden.

 „und zum anderen hätte ich – wie schon in Teil eins! – erwartet bzw. mir gewünscht, dass der eigentliche Geschlechtsakt zwischen der „Gräfin“ und ihrem „Galan“ stärker mit dem ehelichen Beischlaf kontrastiert worden wäre – und zwar nicht nur auf der abstrakten Gedanken- bzw. Gefühlsebene unserer Heldin, sondern auch in der konkreten Penetration, nachdem der Erzähler im Vorfeld ja unentwegt darauf herumritt, wie schlaff und schlapp die Erektion des adligen Gemahls ausgefallen sei. Das dann jeweils in einem einzigen Satz („versenkte seinen Speer ... in einem einzigen Stoß“) abzuhandeln, mag mit der gewählten Beschreibung formal übereinstimmen, für die erotische Wirkung der Szene ist dies jedoch m. E. nicht unbedingt von Vorteil.“

Hier verweise ich zum einen wieder auf deinen persönlichen Geschmack, welchen ich – bedauerlicher Weise – nicht getroffen habe und ebenfalls wieder auf das Fehlen weiterer Kommentare, um mir schlussendlich aus mehreren Geschmäckern verschiedener Leser/innen am Ende ein „durchschnittliches“ Bild machen zu können.

 „Am Ende dann – Weiterlesen auf eigene Gefahr! – macht es sich Autorin in meinen Augen erzählerisch wiederum zu leicht, indem sie den jähzornigen „Grafen“ kurzerhand auf einen einsamen Ausritt schickt, von dem nurmehr seine sterbliche Hülle zurückkehren wird; sein gehorteter Goldschatz, den unsere Heldin im Anschluss findet, tut sein Übriges zu diesem Eindruck dazu. Freilich, das Und-sie-lebten-glücklich-bis-ans-Ende-ihrer-Tage-E nde ist in diesem kitschigen Zusammenhang gewissermaßen „passend“ zu nennen, aber da Kitsch in meinen Augen an und für sich falsch, verwerflich und unbedingt zu vermeiden ist, kann ich dieses Ende – natürlich! – nicht im Geringsten gutheißen, um nicht zu sagen: Es war eine herbe Enttäuschung für mich.“

Siehe oben…verbunden mit der ehrlich gemeinten Bitte, mir einen angemessenen Vorschlag zu unterbreiten, wie eine solche Geschichte enden sollte, um deinen Ansprüchen zu genügen.

Außerdem gebe ich zu bedenken, dass ich in der jetzigen Form der Story bereits in 6 Seiten „ausgeufert“ bin und mich schon dazu entschlossen habe, diese in 2 Teile zu verpacken.

Beim derzeitigen Stand meiner Bewertung kann ich feststellen, dass ich zwischen Teil 1 und Teil 2 (Veröffentlichung erfolgte nur einen Tag später) schon rund 2500 Leser „verloren“ habe.

Noch dramatischer waren die Zahlen beim „Spielzeugmacher“, dort lag der Verlust pro Teil bei ca. 5000 Lesern.

Ich weiß, ich soll zu meinen Gedanken und Geschichten stehen, aber ich bitte um ein klein wenig Verständnis dafür, dass diese schlussendlich zu der hier vorhandenen Plattform passen müssen. Ich möchte sowohl den Konsumenten meiner Texte, noch mir eine immerwährende Enttäuschung ersparen, indem ich einen Teil nach dem nächsten hier „hinzimmere“, den am Ende niemand mehr liest und nur noch enttäuscht darüber ist, mit dem Lesen der jeweiligen Geschichte überhaupt begonnen zu haben.

Deswegen habe ich mich für ein vergleichsweise einfaches Ende entschieden, welches recht schnell und ohne Überlängen erzählbar war.

 „Vielleicht wäre es tatsächlich das Beste, wenn die Autorin ihre Geschichten – zumindest dieser ahistorischen Art – in Zukunft mit „Es war einmal...“ beginnen ließe; das machte den Kitsch zwar nicht erträglicher oder „besser“ (ohne Anführungsstriche dieses Wort an dieser Stelle seiner eigentlichen Bedeutung spottete), aber dann wäre wenigstens von vornherein klar, was der geneigte Leser erwarten darf (romantisierender Kitsch) und was nicht (erotisches Historiendrama).“

Auch hier, wie bereits beim „Spielzeugmacher“ erwähnt, wäre ich selbstverständlich bereit, Texte dieser Art unter der (leider nicht vorhandenen) Rubrik „erotisches Märchen“ einzustellen.

Bezug nehmend auf den von dir immer wieder erwähnten „Kitsch“ bedauere ich, deinen Geschmack nicht getroffen zu haben und bitte noch einmal um entsprechende Vorschläge, wie dieses Manko in deinen Augen ausgemerzt werden kann.

Beste Grüße

Wespe

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 9 Jahren
@ Wespe: „Zum 2. Mal: Lieber Auden James! :-)“ (02/13/15)

A) Zu „Keuschheitsgürtelbeschwerden“:

Deine Erklärung leuchtet mir ein; aber ich bin nicht sicher, ob sich das zwangsläufig auch so aus dem Text erschließt, denn, wie gesagt, ich gewann den Eindruck, dass unsere Heldin nicht nur „Beschwerden“ mit ihrer unbefriedigten Lust, sondern auch mit dem Tragen des Keuschheitsgürtels für sich genommen gehabt hätte. Aber vielleicht habe ich auch nur ungenau gelesen...

B) Zum „Ende“:

Hm, was für ein Ende hätte ich befriedigender gefunden? Schwierige Frage. Jedenfalls mit Sicherheit kein alternatives „happily ever after“-Ende wie im vorliegenden Text.

Wenn du, wie am Ende des ersten Teils in der „Ius primae noctis“-Sequenz angedeutet, den Wandel des semiimpotenten „Grafen“ hin zum totalen Sadisten vollziehen hättest wollen, dann hätte sich angeboten, eine wahrhaft verheerende Strafe als Endpunkt der Erzählung zu wählen. Oder du hättest das nächtliche Stelldichein zwischen unserer Heldin und ihrem Kürschnergesellen nicht in orgiastischer Seligkeit, sondern in shakespearescher Tragik enden lassen können (in Shakespeares Tragödien schließlich führen derlei „komplizierte“ Täuschungs- und Verabredungsmanöver gegen das Schicksal auch immer ins Desaster). Oder vielleicht hättest du die „gute“ oder die „alte“ Zofe – beides reichlich eindimensionale Figuren im vorliegenden Text – mit einem weitaus interessanteren Charakter mittels intriganter Eifersucht auf das (sexuelle) Glück ihrer Herrin ausstatten können. Oder der Kürschnergeselle hätte sich nicht als omnipotenter Galan, sondern mit reichlich Machismo versehener Lausbub entpuppt, der seine Zunge im „Dorfkrug“ – natürlich! – nicht hätte hüten können. Oder, oder, oder... Allein schon die letztgenannte Wendung hätte für wildeste Verwicklungen und ein völlig anderes, weitaus weniger süßliches Ende gesorgt!

Aber, wie du richtig sagst, musst du zu deinem Erzählwillen stehen. Und wenn du ein erotisch-kitschiges Märchen für Erwachsene schreiben wolltest, dann ist das halt so. (Und, ich verweise auf den hierzulande allweihnachtlich ungemein populären Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, derlei Märchen scheinen über ein in der Masse beachtliches Publikum zu verfügen!) Aber dann, finde ich, solltest du auch nicht danach fragen, was irgendein Kitschfeind – wie ich – lieber gelesen hätte!

C) Zur „Rubrik“:

Wie in meinem Antwortkommentar zum ersten Teil angesprochen: Es gibt auf LIT ja auch noch die Kategorie „Sci-Fi & Fantasy“ oder auch „Romance“. Ich finde, einer so lieben und süßlichen Geschichte wie der deines „Keuschheitsgürtels“ hätte auch die letztgenannte gewiss nicht schlecht gestanden. Und ansonsten: Warm versuchst du es nicht einmal mit ausgemachter Phantastik? Die bietet allen Raum der Imagination für kitschige Liebesgeschichten und ist spätestens seit „A Song of Ice and Fire“ (eine mehr als ein bisschen kitschige Soap-Opera sondergleichen) ohnehin gewaltig angesagt!

MfG

Auden James

WespeWespevor etwa 9 JahrenAutor
@ Auden James - @ Wespe: „Zum 2. Mal: Lieber Auden James! :-)“ (02/13/15)

A) Ausdiskutiert! ;)

B) Zum „Ende“:

Für deine „Einsicht“ danke ich dir von Herzen!

Du hast völlig Recht, wenn du mir – entsprechend meiner Bitte – viele mögliche, aber leider immer tragische Enden aufzeigst und damit die Möglichkeiten zur Vielfältigkeit einer solchen Geschichte betonst.

Aber warum zum Geier muss so etwas immer tragisch ausgehen?

Wer will so eine Story auf einer Plattform wie LIT lesen?

Wenn ich ein fröhlicher, lebensbejahender Mensch bin, kann ich so viel Unglück und Drama überhaupt in Worte fassen, Szenen so bildlich beschreiben, dass sie glaubhaft und vorstellbar sind? Ich weiß…muss ich selbst versuchen, kann mir niemand die Antwort drauf geben.

Ganz persönliche Frage (muss auch nicht hier öffentlich beantwortet werden): Warum dieser persönliche Hang zur Tragik?

In „Dirty Talk“ zum Beispiel habe ich für einen kurzen Moment überlegt, das Flugzeug auf Holgers Rückweg abstürzen zu lassen…dieses Vorhaben hat fast zu einem Streit zwischen meinem Mann und mir geführt, hat mich ein wenig an den Film „Misery“ (Steven King) erinnert! :)

Menschen lieben und wollen Harmonie!

Und by the way: In welche Kategorie sollte ich ein solches Drama einstellen? Dann wäre selbst „Romanze“ nicht mehr geeignet….

Eine Idee hätte ich: Es müssten zwei Enden her – ein harmonisches, ein tragisches, der Leser könnte am Ende wählen, welches er lieber erfährt. Sollte ich eventuell mal drüber nachdenken!

C) Zur „Rubrik“:

Da bin ich wieder bei meinem Problem „an anderer Stelle"! :(

Aber ich werde darüber nachdenken!

Beste Grüße

Wespe

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 9 Jahren
@ Wespe: „@ Auden James - @ Wespe: ‚Zum 2. Mal: Lieber Auden James! :-)‘ (02/13/15)“ (02/14/15)

Zu B)

Woher mein „persönliche[r] Hang zur Tragik“? Hm, ich schätze, weil diese in meinen Augen potentiell mehr erzählerische Tiefe und emotionale Wucht in sich birgt, als irgendeine Komödie es jemals vermöchte (von süßlichem Kitsch gar nicht erst zu reden; der ist m. E. grundfalsch und emotional hohl oder empörend oder einfach nur ein Ärgernis). Und wenn man sozusagen das Beste aus beiden Welten verbinden wollte, so böte sich ja eine Tragikomödie an, obgleich diese die schwierige erzählerische Herausforderung stellte, den schmalen Grat zwischen beiden Welten zu begehen, ohne abzustürzen.

Die „tragische“ Wende, die du für deinen „Dirty Talk“ angedacht hattest, wäre einen meinen Augen extrem aufgesetzt und damit falsch und letztlich kitschig gewesen. Da ist, finde ich, deinem Mann zu danken, dich zur erzählerischen Räson gebracht zu haben!

Und ein Drama kannst du auf LIT in jeder beliebigen Kategorie einstellen, finde ich. Nicht eine trifft schließlich irgendeine Vorgabe, was die Art des Endes, ob glücklich oder unglücklich, anlangt.

Des Weiteren solltest du m. E. von der Absicht, einen Text mit alternativen Enden zu versehen, unbedingt Abstand nehmen. Das wirkt am Ende nur wie erzählerische Inkompetenz, als ob der Autor selber nicht wusste, was für eine Geschichte er da eigentlich aufschreiben wollte. Zudem bekommt es einem Text häufig nicht, wenn er quasi „zurechtgebogen“ wird, um ihn einer Vision anzupassen, die man selber, als Autor, nicht teilt. Aber ich glaube, das Thema hatten wir schon an anderer Stelle...

MfG

Auden James

WespeWespevor etwa 9 JahrenAutor
@ Auden James: @ Wespe: „@ Auden James - @ Wespe: ‚Zum 2. Mal: Lieber Auden James! :-)‘ (02/13/15)“ (02/14/15)

Zu B)

Was ist in deinen Augen Kitsch?

Und warum ist er grundfalsch, emotional hohl bis empörend?

Wir hatten an anderer Stelle über meine „persönliche Geschichte“ gesprochen…die müsste dann auch in die Rubrik „Kitsch“ gestellt werden, weil Happy End, weil trotz Widrigkeiten gut gegangen.

Entschuldige bitte das „nachbohren“, ich will dich nicht provozieren, nur verstehen.

Warum kann man in eine Geschichte mit Happy End keine erzählerische Tiefe, keine emotionale Wucht bringen?

Mein Mann dankt für deine Zustimmung – er hat es schon immer gewusst, dass er die besseren Geschichten schreiben könnte! ;)

Deine Meinung zu zwei Enden in einer Story: Akzeptiert!

Beste Grüße

Wespe

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 9 Jahren
@ Wespe: „@ Auden James: @ Wespe: ‚@ Auden James - @ Wespe: „Zum 2. Mal: Lieber Auden James! :-)“ (02/13/15)‘ (02/14/15)“ (02/15/15)

Was ist Kitsch, fragst du. Zu diesem Thema, das ich an dieser Stelle unmöglich erschöpfend erläutern könnte, empfehle ich dir „Was ist Kitsch?“ von Hans-Dieter Gelfert, erschienen in Kleine Reihe V & R (4024). Darin unterscheidet der Autor satte achtzehn (!) Erscheinungsformen von Kitsch. So viel – Theoretisches – in Kürze: Kitsch lässt sich als ein Kontinuum zwischen den beiden Polen Regression und Projektion denken. Regression ist nach unten gerichtet, Projektion nach oben; erstere verweist zurück in eine idealisierte Kindheit (die „heile Welt“), auch bekannt als „Schmalz“, letztere auf ein höheres, machtvolles Ganzes (die Fläche für „Wunschvorstellungen und Selbsterhöhungsfantasien“), auch bekannt als „Schwulst“.

Grundfalsch, emotional hohl bis empörend ist am Kitsch, dass er – oftmals – eine, wie Gelfert so treffend bemerkt, „anspruchsvolle Fassade aufbaut, die mehr vortäuscht, als sich dahinter verbirgt“ und ferner uns „entweder in eine Pseudo-Kindheit zurückfallen lässt oder zur Unterwerfung unter kritiklos anerkannte Autoritäten verführt“. Er ist verlogen, betäubt das kritische Bewusstsein und, wiederum Gelfert, „setzt seine Rezipienten der Gefahr aus, auch das Schlechte für gut und edel zu halten und damit irrationalen Ideologien auf den Leim zu gehen.“ Ein Paradebeispiel hierfür ist in meinen Augen z. B. eine Szene gegen Ende des, schon genannten, Films „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“: Der „edle“ Prinz reitet – unwissend – seiner falschen Braut und ihrer Mutter hinterher, bis deren Kutsche umstürzt und in einen überfrorenen Teich stürzt und einbricht. Der Prinz eilt herbei, aber sobald er erkennt, dass unter den hilflosen – und unter diesen Umständen der unmittelbaren Gefahr des Erfrierens ausgesetzten – Frauen sich n i c h t seine erhoffte Braut befindet, beschimpft er die „Betrüger“ und reitet ohne irgendeinen Skrupel von dannen, die Frauen ihrem – wahrscheinlich tödlichen – Schicksal überlassend. Was, frage ich, ist an diesem Verhalten – moralisch – „gut“ oder – menschlich – „edel“? Dem Zuschauer wird hier unter dem Deckmantel eines – vorgeblich – harmlosen, aber, wie sich also zeigt, zutiefst kitschigen Märchenfilms „das Schlechte für gut und edel“ verkauft.

Das ist der Grund für die Empörung, mit der man dem Kitsch m. E. begegnet sollte: Er ist nicht nur wertlos, sondern – gelegentlich – sogar gefährlich! Er wirkt zersetzend nicht nur auf den Geschmack, sondern – im schlimmsten Fall – auch Verstand und Urteilsvermögen. (Und Gelfert, es sei dahingestellt, ob man ihm in dieser Konsequenz folgen muss, geht sogar so weit, dass er der spezifisch deutschen Kitschkultur eine Mitverantwortung für den Erfolg des Nationalsozialismus zuschreibt. Ich halte dies für plausibel – die Monumentalarchitektur und Blut-und-Boden-Ideologie der Nazis selbst bedienten ja jeweils vollends die beiden eingangs genannten Pole des Kitschs –, obgleich – natürlich! – betont sei, dass jene Kitschkultur nur e i n e n Baustein für den nationalsozialistischen Erfolg bedeutete; es gab noch viele andere.)

Waren diese kurzen Ausführungen hilfreich, was dein Verständnis meiner Kitschfeindlichkeit anlangt?

Und ich behauptete nirgends, dass eine Geschichte mit glücklichem Ausgang k e i n e erzählerische Tiefe oder emotionale Wucht aufweisen könne; ich behauptete lediglich, dass diese – vom Potential her – nicht vergleichbar wären mit denen einer tragischen Geschichte. (Nebenbei bemerkt: Die Vorliebe für Tragödien mag, neben dem Kitsch, eine andere „typisch deutsche“ Eigenschaft sein...) Das ist ein kleiner, aber in meinen Augen bedeutsamer Unterschied!

MfG

Auden James

WespeWespevor etwa 9 JahrenAutor
@ Auden James: @ Wespe: „@ Auden James: @ Wespe: ‚@ Auden James - @ Wespe: „Zum 2. Mal: Lieber Auden James! :-)“ (02/13/15)‘ (02/14/15)“ (02/15/15)

Verstanden!

Vielen Dank...

Einzig den Zusammenhang zu meiner Geschichte muss ich noch finden. Denn abgesehen vom Happy End – für das ich mich noch immer nicht entschuldigen will – finde ich keinen Zusammenhang zu "Schmalz".

Bedauerlicher Weise wird es wohl schwierig für mich, in den Besitz von „Was ist Kitsch?“ von Hans-Dieter Gelfert zu gelangen, ein erster Blick in Google sagt mir, dass ich nicht via Internet lesen kann...

Beste Grüße

Wespe

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 9 Jahren
@ Wespe: „@ Auden James: @ Wespe: ‚@ Auden James: @ Wespe: „@ Auden James - @ Wespe: ‚Zum 2. Mal: Lieber Auden James! :-)‘ (02/13/15)“ (02/14/15)‘ (02/15/15)“ (02/16/15)

Der Kitsch an deinem Ende – wie schon im Vorfeld, aber weil du es selbst zur Sprache bringt, werde ich mich im Folgenden auf selbiges beschränken – besteht darin, denke ich, dass du eine „heile Welt“ aufbaust, wo es keine gab. (Das deckt sich mit meiner Eingangskritik, dass du dem geneigten Leser eine Vergangenheit vorführst, die es so nie gegeben hat.) Nach den „1000 Tage[n]“ aus deinem Epilog wäre der Dreißigjährige Krieg wahrscheinlich schon in die verheerende Phase des Schwedischen Kriegs eingetreten und angesichts dieses Schreckens deine Figuren auf ein „Landgut, weit entfernt von allem, was ihnen je das Leben schwer gemacht hatte[,]“ zu verfrachten, mutet in meinen Augen fast schon wie eine „historische Respektlosigkeit“ gegenüber der Unzahl an Opfern und Leid, die dieser Krieg (wie der Dreißigjährige Krieg insgesamt) für Mitteleuropa bedeutete, an. Es ist, wie oben erläutert, die Regression in die Kindheit, hier eine – klischeeisierte – Kindheit auf dem Bauernhof mit „Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen, [...] Gänse[n], Enten und Hühner[n]“. Und obendrein hätte das Führen eines derart umfänglichen Landguts – ohne moderne Maschinen und mit nur einer (!) Wirtschaftshilfe („Katharina“) – deinen Figuren das Leben, im krassen Gegensatz zur eingangs zitierten Aussage des Erzählers, ungeheuer schwer gemacht! Es ist, wie oben erläutert, das, was den Kitsch so gefährlich macht, nämlich der Versuch, das „Schlechte für gut und edel“ zu verkaufen, hier die ungeheuer beschwerliche und den Körper zerschindende Landarbeit des 17. Jahrhunderts als kinder- und lebensfrohe „Idylle“, frei nach dem Motto: Früher war alles besser (sogar das Landleben im Dreißigjährigen Krieg)!

Außerdem – aber das am Schluss nur nebenbei bemerkt –: Wie sollten deine Figuren zu „Grundherren“ aufsteigen? Um ihren „Schatz“ vor dem Zugriff der feudalen Gesellschaft zu schützen, hätten „Christian“ und „Elisabeth“ heiraten müssen, was, wenn ich mich nicht irre, nach den Gesetzen des Adels „Elisabeth“ ihre Zugehörigkeit zu selbigem gekostet hätte (aufgrund der nicht ebenbürtigen Ehe). Der Grundbesitz befand sich damals aber in der Hand des Adels und Klerus, sodass dein Märchenpaar sich bestenfalls irgendein Lehen hätten „erkaufen“ können, was entweder zu ihrer persönlichen oder auch materiellen Abhängigkeit als Vasallen u/o Abgabepflichtige geführt hätte (s. Persönliches und Dingliches Element). „Ungestört“, wie den Erzähler behauptet, hätten sie unter diesen Umständen gewiss nicht leben können!

MfG

Auden James

WespeWespevor etwa 9 JahrenAutor
@ Auden James: @ Wespe: „@ Auden James: @ Wespe: ‚@ Auden James: @ Wespe: „@ Auden James - @ Wespe: ‚Zum 2. Mal: Lieber Auden James! :-)‘ (02/13/15)“ (02/14/15)‘ (02/15/15)“ (02/16/15)

Zitat: „Nach den „1000 Tage[n]“ aus deinem Epilog wäre der Dreißigjährige Krieg wahrscheinlich schon in die verheerende Phase des Schwedischen Kriegs eingetreten und angesichts dieses Schreckens deine Figuren auf ein „Landgut, weit entfernt von allem, was ihnen je das Leben schwer gemacht hatte[,]“ zu verfrachten, mutet in meinen Augen fast schon wie eine „historische Respektlosigkeit“ gegenüber der Unzahl an Opfern und Leid, die dieser Krieg (wie der Dreißigjährige Krieg insgesamt) für Mitteleuropa bedeutete, an.“

Wenn ich das Jahr 1626 in Wikipedia suche, erhalte ich eine – Entschuldigung – recht geringe Anzahl von Schlachten und Kriegswirren.

So schlimm diese waren, hier kommt für mich wieder der gewollte Querdenker zum Vorschein, der in allem was geschrieben wurde, einen Widerspruch sehen WILL!

Ich meine Mitteleuropa – oder sogar nur die Region um Köln (der einzige geografische Ort welchen ich überhaupt nannte) ist weit größer, als die in einem Lexikon aufgeführten Ereignisse….:

25. April: Im Dreißigjährigen Krieg besiegt Wallenstein den protestantischen Heerführer Ernst von Mansfeld in der Schlacht bei Dessau.

• 21. Mai: Der religiös motivierte Oberösterreichische Bauernkrieg gegen die bayerische Besetzung bricht unter der Führung von Stefan Fadinger und Christoph Zeller los. In Peuerbach besiegt Zellers Bauernheer Soldaten des verhassten Statthalters Adam von Herberstorff. Am selben Tag erobert Fadinger Eferding und Wels. Am nächsten Tag wird Zeller von den Bauern zum Oberhauptmann des Mühlviertels und des Machlandviertels gewählt und Fadinger zum Oberhauptmann des Traun- und Hausruckviertels. Fadingers Truppen erobern in der Folge Kremsmünster und Steyr, um von dort dann die Übergabe von Linz zu fordern.

• 9. Juni: Tilly erobert am 30. Maijul./ 9. Juni 1626greg. das dänisch besetzte Hannoversch Münden.

• 24. Juni: Nach einmonatiger Belagerung erobern die oberösterreichischen Bauern Freistadt. Gleichzeitig ist auch die Belagerung von Linz im Gange, die allerdings am 21. Juli durch Adam Graf von Herberstorff erfolgreich abgewehrt werden kann, nachdem sowohl Stefan Fadinger (5. Juli) als auch Christoph Zeller (18. Juli) an in der Schlacht erlittenen Verwundungen gestorben sind.

• 27. August: Schlacht bei Lutter am Barenberge (südöstl. von Hildesheim, südwestl. von Salzgitter) zwischen den siegreichen Ligatruppen unter Tilly und den Protestanten beziehungsweise Dänen unter Christian IV.

• 9./12. November: Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim besiegt die oberösterreichischen Bauern bei Eferding und Vöcklabruck.

• 8. Dezember: Der habsburgische Erzherzog Ferdinand III. wird zum König von Ungarn gekrönt.

• 20. Dezember: Von Wallensteins Truppen zuvor in Schach gehalten einigt sich Gábor Bethlen, der Fürst von Siebenbürgen, nach seinem Feldzug während des Dreißigjährigen Kriegs im Frieden von Pressburg mit Kaiser Ferdinand II.

• 24. Dezember: Gustav Horn und Jakob De la Gardie besiegen bei Wenden die Polen.

Zitat: „Und obendrein hätte das Führen eines derart umfänglichen Landguts – ohne moderne Maschinen und mit nur einer (!) Wirtschaftshilfe („Katharina“) – deinen Figuren das Leben, im krassen Gegensatz zur eingangs zitierten Aussage des Erzählers, ungeheuer schwer gemacht! „

Auch hier sehe ich wieder den Querdenker….tut mir leid Auden James! Wenn ich von einem großen Landgut und EINER Frau schreibe, welche die Wirtschaft führt, dann gehst doch auch du nicht davon aus, dass ich den Stall und die Feldarbeit meine! Tschuldigung, das nehme ich dir nicht ab!

Es gibt und gab aber für mich keine Veranlassung, hier eine Liste der Mägde und Knechte aufzuführen, welche von Katharina in ihrer Arbeit angeleitet wurden (Wirtschaft FÜHREN!).

Da wären wir wieder bei Nebensächlichkeiten, die – für meinen Geschmack – eine Story killt.

Zitat: „Außerdem – aber das am Schluss nur nebenbei bemerkt –: Wie sollten deine Figuren zu „Grundherren“ aufsteigen? Um ihren „Schatz“ vor dem Zugriff der feudalen Gesellschaft zu schützen, hätten „Christian“ und „Elisabeth“ heiraten müssen, was, wenn ich mich nicht irre, nach den Gesetzen des Adels „Elisabeth“ ihre Zugehörigkeit zu selbigem gekostet hätte (aufgrund der nicht ebenbürtigen Ehe). „

Hier verweise ich wieder auf div. Recherchen:

http://www.leben-im-mittelalter.net/gesellschaft-im-mittelalter/frauen/gesellschaftliche-stellung.html

http://www.leben-im-mittelalter.net/gesellschaft-im-mittelalter/frauen/rechtliche-stellung.html

“ Witwen nahmen innerhalb des Familienrechts eine Sonderstellung ein. Zum einen war ihnen die eigenständige Verwaltung und Nutzung ihres Vermögens erlaubt, zum anderen behielten sie dieses Recht auch bei einer Wiederverheiratung.“

Alles Lügen?????

Beste Grüße

Wespe

AnonymousAnonymvor etwa 9 Jahren
@Wespe und AJ

Könnt ihr diesen ellenlangen Quatsch, der hier im Kommentarbereich überhaupt niemanden interessiert, bitte per PN oder Email austragen?

WespeWespevor etwa 9 JahrenAutor
Ich frage mich, wie man es den Leuten hier recht machen soll.... :)

Im Normalfall kann man hier lesen:

- Nur Kommentare zu den Geschichten selbst bitte,

- kein Wort zu privaten Belangen,

- kein Argument zum Autor und so weiter und so fort...

gepaart mit Beschwerden, dass doch so wenig überhaupt kommentiert wird.

Findet sich dann eine Geschichte über deren Inhalt etwas länger diskutiert wird, beschwert sich Anonymous über diese Beiträge!

Selbiger Beitrag hat schon einen gewissen "Grinsreiz" bei mir ausgelöst!

Allen Menschen recht getan - ist (tatsächlich) eine Kunst, die niemand kann...

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 9 Jahren
@ Wespe: „@ Auden James: @ Wespe: ‚@ Auden James: @ Wespe: „@ Auden James: @ Wespe: ‚@ Auden James - @ Wespe: „Zum 2. Mal: Lieber Auden James! :-)“ (02/13/15)‘ (02/14/15)“ (02/15/15)‘ (02/16/15)“ (02/17/15)

Ich nahm an, weil es mir an der „Geschwindigkeit“ des damaligen Lebens gemessen das Naheliegendste schien, dass die Geschehnisse bis zum vorzeitigen Ableben des Grafen einen mehr als einjährigen Verlauf nahmen. Das magst du – wiederum – als „Querdenken“ abkanzeln, aber es änderte nichts daran, dass der Dreißigjährige Krieg deine Märchenfiguren aller historischen Wahrscheinlichkeit nach früher oder später eingeholt hätte. Und falls du dies partout nicht wahr haben wolltest, dann, wie schon einmal, stellte sich mir die Frage, warum um’s Himmels willen du dann ausgerechnet die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs als historischen Hintergrund gewählt hast, wenn du seine geschichtliche Bedeutung um jeden Preis zu negieren suchst?

Und ja, auch wenn du es mir nicht abnehmen magst, intuitiv nahm ich dich beim geschriebenen Wort und ging davon aus, dass „Christian“, „Elisabeth“ und – als Wirtschaftskraft – „Katharina“, also summa summarum drei (!) Personen, das von dir vergleichsweise umfangreich skizzierte Landgut, bis dass das der (baldige?) Tod sie scheide, beackern würden. Die Rede vom Führen der Wirtschaft verstand ich ganz ähnlich der vom Führen des Haushalts (wie in „A führt dem Ehepaar XY den Haushalt“). Und wenn der Erzähler nirgends Knechte oder Mägde nennt, warum sollte der Leser dann von der Anstellung solcher oder, wie du zu unterstellen scheinst, gleich einer ganzen Heerschar derselben auf dem Landgut ausgehen? (Und diese Leerstelle zu füllen bedürfte nicht einer Liste, sondern lediglich eines kleinen Hinweises!)

Was du des Weiteren einfach als gesetzt annimmst, nämlich: die freie Verfügung über das eigene Vermögen im Fall der Verwitwung, ist im 17. Jahrhundert – dem historischen Hintergrund deiner Geschichte – längst nicht mehr landläufig gegeben, wie z. B. in Hamburg, wo es sich nach der letzten Änderung des Stadtrechts 1603 wie folgt verhielt:

„Starb der Ehemann, entstand für Witwen also zunächst das Problem ihrer materiellen Versorgung. Wenn sie ihre Erbansprüche an dem ehelichen Vermögen durchsetzen konnte, musste geklärt werden, ob ihr Erbe ausreichte, einen eigenen Haushalt zu führen. Wenn dies nicht möglich war, so blieben der Frau mehrere Alternativen. Beispielsweise konnte sie in eine geistliche Gemeinschaft eintreten, erneut heiraten oder in eine Wohnstiftung ziehen. [...] Diese Regelung [freie Vermögensverfügung der Witwe, Anm. AJ] galt in Hamburg nicht. Hier benötigte eine Frau ihr Leben lang einen Vormund für Rechtsgeschäfte, die dem Stadtrat vorgetragen werden mussten.“

(Quelle: http://www1.uni-hamburg.de/spaetmittelalter/Hamburg%20Spaetmittelalter/Hamburg-Wiki/themen/SozialeUndRechtlicheStellungDerFrau.html)

Die Verallgemeinerungen auf der von dir zitierten Seite dürften hiermit widerlegt sein!

Und davon abgesehen stellte sich – schon logisch – die Frage, wie deine Witwe „Elisabeth“ ihren plötzlichen Reichtum nach dem unvermuteten Ableben ihres Gatten den mit Sicherheit auf den Plan tretenden Neidern und Fragern hätte erklären wollen?

MfG

Auden James

AnonymousAnonymvor etwa 9 Jahren
Hobby-Historiker auf LIT?

Da lese ich doch lieber die Kommentare von Sakato. Der bringt es immer kurz und präzise auf den Punkt, warum man die Story lesen soll.

Anonymer_LeserAnonymer_Leservor etwa 9 Jahren
Stimmt!

Da kann man nichts falsch machen! Kopf ausschalten und einfach ALLES geil finden.

Lasst den Stumpfsinn an die Macht, Literotica hat das "Gartenzwergenniveau" verdient.

AnonymousAnonymvor etwa 9 Jahren
lustvoll dies zu lesen

danke für diese geschichte. war sehr lustvoll für mich beide zu lesen. mag die szenerie und die wortwahl.

mehr davon!!!

WespeWespevor etwa 9 JahrenAutor
@ Anonymous 02/22/15:

Derzeit sind von meiner Seite keine weiteren Geschichten aus "alter Zeit" geplant.

Wenn dich der Stil dieser Story gereizt hat, dann kann ich dir allerdings den "Spielzeugmacher" empfehlen, da er in etwa der gleichen Zeit spielt.

Danke für deinen Kommentar!

Anonymous
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