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Der Pornograf 07

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Über den Brief von Leila lachte sie, wie Mom es getan hatte. Dann wollte sie mehr zu IGDuM wissen. Ich nannte ihr entsprechende Zahlen und den dazu gehörenden Aufwand.

„Fotograf zu sein, scheint ja ein lukrativer Job. Wenn wir fleißig sind, sehe ich für unsere Ehe keine finanziellen Probleme. Da können wir uns, notfalls, auch die von Renate gewünschten Zwillinge leisten."

Wir redeten noch ein ganzes Weilchen, über dies und das. Dann sagte Lis, sie wolle jetzt das Abendbrot richten. Sie denke an belegte Brote und Tee. Ich schlug ihr vor, doch Mom zu bitten, ihr einfach zuzuschauen und notfalls mit einem guten Ratschlag zu helfen.

Sie hatte alle ihre Liebe in die Dekoration der Brote gesteckt. Kleine Gürkchen, hauchfeine Zwiebelringe und Tomatenwürfelchen zierten die Wurst- und Schinkenbrote. Der Hartkäse war, wie das Brot auch, in Herzform geschnitten und als Überraschung gab es überbackenen Camembert mit Preiselbeeren.

Pop bekam große Augen, als er die Platte sah. „Du kannst ja auch kochen! Die kalte Platte ist auf alle Fälle schon mal gut gelungen."

Lis freute sich natürlich mächtig. Mom bestätigte, dass sie es alleine gemacht hat. Der Inhalt der Platte war reichlich, wurde jedoch bis aufs letzte Stück verputzt. Dann machte Lis noch Mokka und rückte vom mitgebrachten Baklava raus. Daher also die Tasche. Pop konnte nicht umhin, uns einen Cognac einzuschenken. Um Halbneun gingen wir hoch in meine Wohnung. Lis blätterte ein wenig in den Magazinen, dann fiel es ihr wieder ein.

„Du hast vorher gesagt, dass du eine Kollektion von Wäsche von dieser IGDuM bekommst. Ist die nur zum Fotografieren oder ..."

„Also, ich habe das so verstanden, dass ich damit machen kann, was ich will. Hauptsache, sie wird fotografiert. Die stellen sich wohl vor, dass ich sie meinen Opfern zur Verfügung stelle. Bisher kamen sie ja in den eigenen Klamotten. Dieser Wollweber ist natürlich daran interessiert, dass die Wäsche der IGDuM, sozusagen, ins Bild kommt. Da fällt mir ein, dem Verlag müssten solche Bilder doch auch gefallen - ich muss mal mit Wollweber darüber reden."

„Mir ist da auch eine Idee gekommen", meinte Lis, sehr ernsthaft. „In der Schule werden, nach Rosa, einige sicher auf Fotos mit dir drängen. Was meinst du, könnten wir die dazu bringen, sich in schöner Wäsche deiner Kamera zu stellen? Aufreizend aber nicht pornografisch. Du kannst natürlich nur die Älteren fotografieren. Wenn sie das Geld von IGDuM bekommen, sind sie bestimmt überglücklich. Wenn sie die Wäsche behalten können, noch mehr. Sie müssen sich nur darüber im Klaren sein, dass sie sich eines Tages womöglich an der Litfaßsäule wieder sehen."

„Die Idee ist Spitze. So was konnte natürlich mal wieder nur dir einfallen. Ich hätte da nie daran gedacht", gestand ich.

„Was heißt eigentlich IGDuM?" Wollte sie noch wissen. Sie war die Erste, die es interessierte.

„Das habe ich Herrn Wollweber auch gefragt: Interessen Gemeinschaft Dessous und Mieder. Klingt ein wenig merkwürdig, was geht das uns an. Aber nun lass uns ins Bett gehen."

„Ich wollte heute alleine ins Bad, kann ich?"

„Du Arme, hast du deine Tage?"

„Die kommen erst nächste Woche, keine Angst. Kann ich?"

„Klar, das ist eine dumme Frage. Wenn es auch schade ist. Ich sehe dir so gerne beim Ausziehen zu."

„Das kannst du morgen, beim Anziehen, auch noch." Sie kam mit einem Slip bekleidet zurück und ging in Schlafzimmer. Ich kam nach. Sie kniete lächelnd auf dem Bett.

„Ich habe eine Überraschung für meinen Liebling." Dann zog sie ganz langsam den Slip aus. Ich sah es sofort, sie hatte ihre Muschi kahl rasiert. Ich griff zur kleinen Kamera auf meinem Nachttisch und fotografierte.

„Sie sieht, so ohne Haare, ganz prächtig aus -- nur schade, dass ich mich noch nicht um sie kümmern darf. Ob du so, bei den Naturisten Zugang hättest?" Dann fiel es mir ein. „Doch, Leila haben sie ja auch reingelassen." Dann wurde wild geknutscht. Erstmal bedauerte ich sehr, dass ich ... nun ja, nicht näher gucken durfte.

Um Sieben weckte sie mich. „Wann habt ihr heute Frühstück?"

„Sonntags um Halbneun, warum denn mein Häschen?"

„Ich habe mir von Renate sagen lassen, was die Familie Oktober zum Frühstück mag. Ich habe geübt, heute will ich ins kalte Wasser springen." Sie machte sich fertig und ging runter.

Der Kaffeeduft lockte Mom und Pop aus ihrem Schlafzimmer.

„Ist Renate auch da?" War die erste Frage vom Mom.

„Nein, ich habe es alleine gewagt und Glück gehabt. Nichts ist angebrannt und nichts ist kaputt gegangen", sagte Lis vergnügt.

Sie war sehr fleißig: Eier Benedikt, wundervolle selbst gebackene Brötchen und süße Stückchen. „Aus Fertigteig, sonst hätte die Zeit nicht gereicht", gestand sie. Es gab frisch gepressten Orangensaft, Marmelade und Honig, zum Abschluss für jeden eine viertel Honigmelone mit Schinken, der mit frischem grünem Pfeffer bestreut war. Dass der Tisch liebevoll gedeckt war, konnte nicht verwundern.

Mom und Pop waren sprachlos. Ich auch. Pop schmatzte heute schon beim Frühstück. Das gab es sonst nur beim Mittagessen. Lis wurde in den höchsten Tönen gelobt. Dass sie alles zu Hause geübt hatte, tat der Sache an sich keinen Abbruch.

Liebe Lis, du hast dir meine Sprüche wohl sehr zu Herzen genommen. Bitte glaube mir, so waren sie aber gar nicht gemeint. Es ist jedoch sehr erfreulich, dass du mit demselben Ehrgeiz, mit dem du dein Leben gestaltest, auch an das Kochen gehst. Jetzt genieße ich es, einen dicken Kuss bekommst du nachher", sagte Pop kauend.

Lis senkte ihr Gesicht, dass man die aufsteigende Röte nicht so sah und sagte: „Ich habe alle Zutaten mitgebracht und wollte zum Mittagessen, nach einem Rezept von Mama, etwas Persisches kochen. Ich habe auch diese Gerichte mit ihr geübt und nun will ich es wissen. Pop hat ja gesagt, er sei gerne Versuchskaninchen. Darf ich?"

„Natürlich darfst du das. Wir sind sogar gespannt darauf. Paul hat schon viel davon gesprochen. Ob du mich wohl zusehen lässt? Nein, ich will dich nicht kontrollieren. Gott bewahre. Ich will es lernen. Immer nur schwäbische Küche wird auch langweilig", sagte Mom zu. Draußen regnete es. Wie meist Anfang September. Wir gingen hoch zu mir und werkelten im Studio rum. Gegen Elf gingen wir duschen. Wir hatten uns in der Rumpelkammer etwas zugesaut.

„Du schaust mich schon wieder so verlangend an. Wir können nicht schmusen, ich muss jetzt in die Küche, arbeiten", klagte Lis.

Das Mittagessen war eine Wucht. Die Suppe mit Hackfleisch war leicht säuerlich und schmeckte überraschend, aber sehr gut.

„Es ist Lammsuppe mit Zitrone", erklärte Lis.

Pop zeigte echte Begeisterung.

Das Fleischgericht, eine Art Gulasch vom Lamm, war zart und toll gewürzt. Dazu gab es Pillaw. Der sieht ein wenig aus wie Reis, ist aber ganz grober Grieß. Als Nachtisch gab es eine Art Kuchen. Den kannte ich schon: Zwischen fünf Teigplatten waren Schichten von Nüssen und Rosinen. Das Ganze ist mit Honig und Rosenwasser getränkt. Dazu gab es Trollinger, dem Lieblingswein von Pop. Er passte prima zu diesem Essen.

Pop fraß. Ein gutes Zeichen. Mom erzählte voller Begeisterung, wie tüchtig Lis in der Küche gewirkt hätte.

Zum Tischgespräch fiel mir ein, dass Lis noch nichts von den Plänen mit den Konstanzern wusste. Ich erzählte es ihr.

„Das ist eine gute Idee. Auf Leila und Traudl freue ich mich. Es ist schön, die kennen zu lernen, die dir am Herz liegen. Natürlich kann Leila bei mir schlafen. Papa und Mama werden einen Teufel tun, dagegen zu sein. Sie gehört doch, als deine Schwester, zur Familie. Das mit Kristin regle ich. Papa soll sie einfach mit Alex in Urlaub schicken. Da sie wie wahnsinnig hinter guten Noten her ist, wird ihr Zeugnis sicher auch gut. Ein Grund mehr für Papa, da etwas zu tun."

Um fünf läutete das Telefon. Wir waren wieder oben, in meiner Wohnung; Mom war am Schreiben und Pop las Zeitung. Lis stand gerade daneben und ging dran. „Lis Bronner bei Paul Oktober. Ach du bist es Renate. Ja, es war ein voller Erfolg." Die Zwei quatschten. Ich hörte, ein Fass war gefunden, auch vom Reiten war die Rede, dann bekam ich den Hörer.

„Ich wollte eigentlich nur deine Stimme hören. Hat Lis mir denn noch ein bisschen Liebe übrig gelassen?"

„Ja - sie hat so viel Liebe in sich, da kann sie den Teil meiner Liebe, der für dich reserviert ist, leicht verschmerzen. Sie hat ja bald alle. Ja, du hast recht, fast alle, tief im Herzen wirst du wohl ewig bei mir bleiben." Ich hörte sie schlucken dann legte sie auf.

„Das hast du lieb gesagt", freute sich Lis. „Liebe als Selbstzweck ist nicht gut. Ich habe am Anfang ja so ein ganz kleines Bisschen meine Zweifel gehabt, ob die Eifersucht nicht doch hoch kommt. Aber du bist zu uns beiden so lieb, du bevorzugst keine und hast sogar noch genug Charme, um auch zu anderen Mädchen nett zu sein. Ich glaube, es gibt einfach keinen Grund zur Eifersucht. Du wirst jeder von uns gerecht und bist für jede voll da. Fühlst du dich denn auch wohl in deiner Haut, mit deinen zwei Frauen?"

„Es ist irgendwie seltsam. Wenn wir zusammen sind, fühle ich mich wie in einer großen Familie, mit viel Liebe, wie ich es von zu Hause gewohnt bin. Bin ich alleine mit einer von euch, tritt die andere zurück und ich fühle die Schmetterlinge für den Partner, der gerade da ist. Dann gehört ihr meine Liebe, ungeteilt. Die andere Geliebte hat sich in einen stillen Winkel meines Herzens zurückgezogen. Da ist sie natürlich noch, sie will aber nicht stören."

Lis schlüpfte neben mich und weinte wieder einmal ein bisschen. Ich hielt sie fest im Arm, versuchte aber nicht sie zu trösten. Sie hatte es nicht nötig, sie war einfach glücklich -- ahm -- ich auch.

Nachdem sie gegangen war und ich das Abendessen mit Mom und Pop hinter mich gebracht hatte, packte ich die Schultasche, dann sauste ich noch mal runter und holte mir bei Mom, drei Blatt feinstes Büttenpapier. Ich schrieb Traudl einen ganz lieben Brief. Ich klebte auch eines meiner neuen Passfotos ein. Auf dem zweiten Blatt schrieb ich von der geplanten Verlobung und, dass Lis überhaupt nicht dagegen hätte, wenn wir im nächsten Sommerurlaub womöglich schmusen würden. Ich solle mir die Hörner abstoßen, um später treu zu sein. Dann schrieb ich noch eine förmliche Einladung für die Osterferien aus, für sie, Peter und Leila. Dass sie und Peter zusammen ein Zimmer hätten, bei mir auf der Etage, und Leila, bei Lis übernachten würde. Zum Schluss erwähnte ich noch, dass wir in den Herbstferien, in großer Besetzung, nach Teheran fliegen würden. Dann unterschrieb ich mit: dein Sommerfreund Paul.

Ich fügte noch einen Lieferschein dazu, mit der Angabe des Bankkontos, rot unterstrichen. Ich las noch einmal alles durch und zeichnete auf dem Liebesbrief gut ein Dutzend Kussmünder.

***

Am Mittwoch standen, als ich heimkam, drei große Kisten von IGDuM im Flur, ich rief Axel an. Er war daheim und kam sofort, um mir zu helfen. Bei Papa war er in der Schulzeit nur dienstags und donnerstags. Als ich ihm sagte, was da drin war und was wir planten, meinte er gelassen, seine Kristin würde sich sicher auch gerne ein kleines Taschengeld verdienen.

„Du willst sie, für Bilder in sexy Unterwäsche, freigeben?"

„Wenn sie nicht anstößig sind, warum nicht? Kristin hat eine tolle Figur und ist nicht Prüde. Ob die Bilder ihrem Geschmack entsprechen, das muss sie natürlich selbst entscheiden. Im Übrigen kann es nur ihrem Ego gut tun, wenn ihre Bilder genommen werden."

Mir war es recht, die ersten Versuche in der Familie zu machen.

Nachmittags läutete mehrmals das Telefon. Kundschaft für Freitag. Lis war baff, als ich ihr sagte, dass es Kristin, mit der Erlaubnis von Axel, wagen will, Modell zu stehen.

„Ob sie das kann?"

„Das wird sie. Ich weiß nicht, ob die Bilder so werden, wie sie sollen, Kristin ist aber das ideale Opfer und es bleibt in der Familie."

Wir packten gerade unsere Schulsachen zusammen, da läutete nochmals das Telefon. IGDuM war dran, Herr Wollweber. Es war ein sehr informatives Gespräch. Er bedankte sich für die prompte Lieferung und die gute Qualität. Man sähe, dass man bei Profis gelandet sei. Es wolle jetzt alle zwei Wochen eine Pressekampagne in Deutschland, Österreich und der Schweiz starten. Als ich ihm sagte, dass ich IGDuM am Samstag einschieben kann, er Abzüge dann am Dienstag, spätestens Mittwoch hätte, war er damit einverstanden. Am folgenden Freitag würde dann entschieden, welche der Bilder genommen werden, dass die je 200 Abzüge, dann am darauf folgenden Montag gemacht werden können. Er meinte noch, das seien ideale Voraussetzungen. Er würde es schriftlich fixieren und mir als Vertrag in die Post geben.

Ich wagte es einfach, ihm vorzuschlagen, dass ich seine Wäsche gerne auch für andere Bilder nutzen wolle, die ich für einen anderen Auftraggeber mache. Ich würde mit den Models, in seiner Wäsche, ein paar Bilder für ihn, in anderer Dekoration, natürlich zusätzlich machen. Ich müsse dazu natürlich erst noch mit dem Verlag reden.

Er fragte, mit welchem Verlag ich denn arbeiten würde. Ich sagte es ihm. Er kannte ihn und war scheinbar durchaus zufrieden damit.

„Da der Verlag nicht nach Deutschland liefert, steht es ihnen frei, ihr Copyright zu nutzen und ihm die Bilder verkaufen, die wir nicht nehmen. Wenn unser Text auf den Bildern steht, ist es besonders toll." Wurde mir gesagt. Wenn ich rechtzeitig anrufen würde, sei es auch kein Problem, einen Kleinbus mit Models zu schicken.

Das Gespräch war zu Ende. Ich musste mich erst einmal setzten. Lis konnte nur meinen Textteil hören und war so gespannt wie ein Flitzebogen, was da Neues lief.

„Puh, ich bin geschafft", klagte ich. „Renate müsste jetzt bei Mom sein, sie kommt erst zu mir hoch, wenn du weg bist. Es ist ja dein Mittwoch. Lass sie mich ausnahmsweise hoch holen, dann muss ich nicht alles dreimal erzählen. Meine tüchtige Assistentin sauste runter, kam wieder hoch und holte mich. Pop war auch gerade gekommen und Mom war sehr neugierig, wie immer.

Pop war verblüfft, dass wir den Auftrag tatsächlich bekamen. Es war Pop, der anregte, meinen tüchtigen Mitarbeitern einen höheren Obolus zu zahlen. Die bekamen natürlich gleich glänzende Augen, als ich den Lohn verdoppelte.

Ich bat Pop, mir 1000 Mark zu geben für Anschaffungen. Von meinem Konto. Ich wolle oben eine kleine Bar hinstellen. Als Location und Warteplatz für einen Kleinbus voller Mannequins.

„Aber nicht, dass ihr selber zu Barhocker werdet", befahl er.

Oben läutete schon wieder das Telefon. Ich spurtete hoch. Wieder eine Überraschung. Sogar eine Nette. „Sohn Paul, Traudl hat gesagt Einladung", hörte ich Rama. „Leila übernachten bei deiner Freundin. Gut. Würde auch vertrauen, wenn Peter in Nähe. So besser. Liebe und heißblütiges Mädchen kann gefährlich sein. Einladung sein gut. Reden davon vor Ostern. Ist noch lange. Traudl gesagt, ihr fliegen nach Teheran. Sehr gut, dass du und Freundin fahren mit."

Ich erzählte ihr, dass wir nun offiziell, vorab verlobt waren.

Das freute sie irgendwie besonders, sie gratulierte. Dann sagte sie noch „Haben kleine Problem: Familie gerne Leila sehen wollen. Können mitnehmen? Ich bezahlen Flug, sie wohnen bei Familie und sagen, sie auch gerne Dolmetscher sein für euch."

„Mutti Rama, Lis ist gerade bei mir. Ich bringe sie sofort nach Hause und rede mit Papa Bronner. Ich sehe da kein Problem. Ich rufe in etwa einer halben Stunde zurück."

Rama dankte und legte auf. Ich konnte nicht einmal mehr Grüße ausrichten. Ich ging wieder runter und erzählte von dem Anruf.

„Dann lass uns losgehen. Auf Liebe muss ich heute wohl schon wieder mal verzichten. Dafür hatte ich wenigstens das Wochenende", maulte Lis ein wenig.

Papa Bronner wurde gleich aktiv. Er rief bei der Fluggesellschaft an. Der Spätdienst war dran. Kein Problem. Leila fliegt mit uns in der ersten Klasse. „Das bringt mich nicht um, gleich zwei Familienmitglieder dabei zu haben ist da viel mehr Wert", erklärte er mir.

„Wieso zwei Familienmitglieder?" Fragte ich.

„Nun, Leila ist die leibliche Tochter und du bist der Sohn und ihr Bruder. Der Rest ist arme Verwandtschaft", wusste Papa. Dann fiel ihm noch etwas ein. „Wenn ich Elisabeth recht verstanden habe, dann hat sie dich tatsächlich rum bekommen und im Beisein deiner Eltern eure Verlobung fest geklopft."

Ich fühlte, wie meine Ohren rot wurde. „Da habe ich vor lauter Leila und Persien, gar nicht dran gedacht. Ich wollte am Sonntag meinen förmlichen Antrag machen, wie es sich gehört, und wollte auch noch wegen Renate reden."

„Welche Renate? Die Freundin von Lis?"

Ich war über mich selbst entsetzt, es war mir einfach so rausgerutscht. Nun half nichts mehr. „Darf ich bitte Lis dazu rufen? Wie so oft, ist sie nämlich der Verursacher des ganzen Schlamassels. Glaube mir, er ist nicht auf meinem Mist gewachsen."

„Da bin ich aber mal gespannt. Es kann doch nur wieder etwas völlig Verrücktes sein. Mein Satansbraten hat zugeschlagen, nur um ihren Willen durchzusetzen. Sei bloß vorsichtig, sonst hat sie in eurer Ehe plötzlich die Hosen an." Dann brüllte er „Elisabeth!"

Die kam angerannt, bleich. In dem Ton gab es Ärger.

„Setzt euch, dann gesteht!"

Ich gestand unser Verhältnis. Lis erklärte ihr Motiv. Beide versicherten wir, dass wir alle drei sehr harmonisch zusammenleben würden. Dann sagte ich noch, dass Renates Eltern es wüsste, vor allem die Zeitbegrenzung. Dass meine Eltern es wüssten und Mom das Ganze als Roman verarbeitet, mit dem Titel: Der geliehene Mann.

Papa lachte, dass ein Bild von der Wand fiel. Er blickte zu Lis und deutete auf den Cognac. Er konnte nichts sagen und auch nicht tun, es schüttelte ihn. Lis brachte gleich drei Gläser und schenke ein. Langsam kam er zu sich. „Meine liebe Elisabeth, ein Satansbraten ist nichts gegen dich. Was ihr Mädchen in euerem Hirn habt, das ist unglaublich. Du musst verrückt auf deinen Paul sein, um solche Kompromisse zu schließen. Du hättest ein Junge sein sollen - aber ich will nicht klagen. Axel und Kristin machen mir jetzt viel Freude. Wenn ihr Probleme habt, dann kommt zu mir. Dieses Kind werden wir auch noch schaukeln. Sind damit eure Überraschungen ausgestanden?"

„Nein, aber ich müsste zuerst Mutti Rama anrufen. Sie wartet sicher bereits ungeduldig."

Papa schob mir das Telefon hin. „Lass mich dann bitte auch noch mit ihr sprechen."

Schon beim ersten Läuten war Rama dran. Ich sagte, dass der Flug, in der ersten Klasse, für Leila gebucht und bestätigt sei. Leila könne also, mit uns zusammen, fliegen.

„Oh, erster Klasse, viel teuer."

„Gar nicht teuer, mein zukünftiger Schwiegervater sieht es sich als Ehre an, meine Schwester Leila einzuladen. Er würde gerne mit dir sprechen. Grüße die Familie. Ich habe euch lieb."

Ich gab das Telefon an Papa. Er stand sogar auf und sprach, recht lange, mit Rama. Auf Persisch. Dann verneigte er sich sehr tief und legte auf. Danach war noch ein Cognac für ihn fällig.

„Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich mich fühle. Ich habe mit einer Radama gesprochen. Das ist fast, wie wenn man mit dem Schah spricht. Die Haus Radama ist uralter persischer Hochadel. Adeliger als der Schah und älter als viele Häuser des deutschen Hochadels. Ihr, in euerer Unbekümmertheit, habt überhaupt keine Ahnung." Er starrte einen Augenblick gedankenvoll an die Decke. Dann meinte er: „Nun, du hast noch mehr Überraschungen, wenn ich dich richtig verstanden habe." Er winkte Lis raus.

„Lass bitte meine Quasiverlobte da, es betrifft sie." Ich erzählte von der Einladung an Ostern.

„Kein Problem. Kristin und Axel wollen nach Mallorca. Falls das nicht so wäre, hätte ich sie einfach zu ihrem Verlobten ausquartiert. Ich kann doch Leila nicht enttäuschen. Es ist übrigens eine prima Idee von dir, sie bei Elisabeth unterzubringen. So werden mögliche Probleme umgangen und die Zwei werden sich ja, nach dem Flug, schon angefreundet haben. Das war es?"

„Nö, diese Woche war aufregend genug, da kommt es darauf auch nicht mehr an." Ich erzählte ihm von der Party in Bodman, wie ich offizieller Fotograf wurde und, dass die IGDuM mir einen Vertrag, für rund 30000 Mark im Monat, angeboten hat. Dann legte ich ihm ein paar Bilder der Mädchen vor. Die Schönsten natürlich und die Harmlosen. Ich erzählte von meinen beiden tüchtigen Assistentinnen und ihrer wertvollen Hilfe, auch von den Kisten mit Wäsche.