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Der Pornograf III - 11

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„Ihr Biester. So versaut wie du tatest warst du also gar nicht. Es sollte vielmehr eine Hilfsaktion für mich werden? Ich danke euch, sie hat auf alle Fälle genutzt. Mein innerer Schweinehund wurde durch einen Hurenbock ersetzt“, lachte ich.

„Ich verstehe nur Bahnhof“, gestand Gerlinde.

Wir, hauptsächlich Lis, erzählten ihr von unserer sehr stürmischen Jugend und die Rolle, die Renate für mich und sie spielte.

„Also, genau betrachtet, so blöde das klingt, war dann Paul meine Renate. Der Mensch, der meinen Hurenbock aufweckte?“

„Ich fürchte, so kann man das fast sagen“, gab ich zu.

„Weißt du was? Du machst mich damit sehr glücklich. Ich will euch auch genau sagen warum. Es hat mir viel bedeutet, mit dir zu schlafen. Sehr viel. Ich denke, das war zwischen dir und Renate kaum anders. Aber verzeih mir bitte, ich könnte dich nie lieben. Ob ich jemals einen Mann lieben kann? Ich fürchte mit knapp Fünfundzwanzig ist das sexuelle Leben eines Menschen bereits ausgeprägt. Bis vor kurzem haben Männer darin keine Rolle gespielt und Frauen eigentlich nur eine Nebenrolle. Meine Freundin und ich, waren naive Arschlöcher. Wir schmusten. Wir wussten, dass es da was gibt aber wir waren zu blöde um Hilfe zu bitten. Nun, Elfi und ich haben es inzwischen hinbekommen, dank der Hilfe von Paul. Es ist uns nun ein Leichtes Orgasmus zu sagen“, kicherte sie. „Einen solchen zu bekommen wäre wohl ehrlicher. Mikel hatte unrecht, ich bin doch mehr eine Lesbe, als ich eigentlich dachte.“

„Du meinst, weil du mit deiner Freundin Elfi schmust?“, sagte Kim. „Ich schmuse auch mal gerne mit Lis oder sonst einer netten Freundin. Ich schmuse aber auch gerne mit einem Mann, wenn wir mit Schmusen bei unserer Terminologie bleiben, dass es alles umfasst außer dem eigentlichen Geschlechtsverkehr. Auch wenn der durch Kondome geschützt ist, das Eindringen eines Penis in den Unterleib einer Frau, ist für uns Geschlechtsverkehr.

„Auch in den After, was ja manche mögen“, ergänzte Lis.

„Einem sympathischen Freund mal einen zu blasen und sich selbst auslutschen oder bespielen zu lassen, das bezeichnen wir nicht als Beischlaf. Deshalb, wegen dem Schmusen mit Frauen, würde ich mich aber nie als Lesbe bezeichnen“, fuhr Kim fort. „Für mich sind dies Frauen, die, egal aus welchem Grund, zu feige sind, sich dem Leben zu stellen. Meist auch noch solche, die sehr merkwürdige Thesen vertreten, in ihrem Inneren aber nur Angst vor Männern haben.“

„Liebe Kim“, unterbrach ich ihren Redefluss. „Wir wissen wer oder was eine Lesbe ist. Gerlinde ist definitiv keine. Sie hat es jedoch mit Lesben zu tun. Richtig? Ich glaube, was sie uns sagen will ist, dass sie sich für dieses Thema so sehr entschieden hat, dass sie es aus Gründen der Ehrlichkeit vorzieht, ihre Gefühle auch in diesem Bereich auszuleben.“

„Danke Paul, du hast es exakt erfasst. Nur, ich gestehe es, für meinen Seelenfrieden brauche ich wohl hin und wieder, eher selten, aber auf alle Fälle doch, einen Mann. Einen verständnisvollen Mann. Ich habe in dir diesen Mann gefunden. Ich liebe dich nicht aber, bis ich einen Ersatz gefunden habe ... so hin und wieder? Ich bete und hoffe, dass ich in zwei, drei Jahren einen, nennen wir es einmal Lebensgefährten gefunden habe. Dann habe ich wohl auch die Routine, die heute Paul hat. Bis dahin werde ich mich meiner Freundin widmen. Ihr habt mit zugesagt, dass ich im Sommer ... Ich denke, alle 3 bis 4 Wochen müssten reichen. Vielleicht finde ich auch einen netten Papagallo. Wie gesagt, nicht aus Liebe, mehr ...“

„Die Triebe“, unterbrach ich sie. „Du wirst neue Erkenntnisse bekommen und die Hintergründe erleuchten müssen. Mir ist es genau so ergangen. Warum benimmt sich eine Frau manchmal so, wie es gerade dein Model tat? Sie fragen? Möglich. Eine ehrliche Antwort bekommen? Wenig wahrscheinlich. Für mich blieb nur der Weg, eine andere Frau dazu zu bringen, sich ebenfalls so zu benehmen und aus der Handlung Rückschlüsse zu ziehen.“

„Wir waren also im Enderfolg nur Versuchskarnickel?“ Erboste sich meine Frau - etwas zu dramatisch gespielt.

„Heiratet man Versuchskarnickel?“ Grinste ich zurück. „Da hätte eher Kim das Recht zu maulen. Ich gebe es ja zu, damals im ersten Sommer, da war sie eines. Wie übrigens Hellen auch. Dass im nächsten Jahr soviel mehr daraus wurde? Muss ich euch das sagen, dass wir uns heute lieben, alle drei, du, Lis, Kim und ich?“

Kim kam über Gerlinde gekrochen und warf sich auf mich. Wild schmusend. „Nein, bei uns hat es schnell gefunkt, wir wollten es nur nicht wahr haben. Lis hatte das viel schneller erkannt, denn sie, ja Lis, du, du hast auch diesen inneren Hurenbock. Nur hat deiner nichts mit dem Fotografieren zu tun, deiner ist ein Familienhurenbock. Du bist der Anker unsere Gemeinschaft. Das wiederum, weiß Paul ganz genau. Ich mag ja inzwischen auch irgendwas sein ...“

Ich nahm Kim in den Arm und küsste sie liebevoll. Dann hob ich sie über Gerlinde weg wieder auf ihren Platz. „Ihr seid eine die Seele, die andere das Herz meiner Familie. Sucht euch aus, wer was sein mag.“

„Das hast du schön gesagt“, sagte Gerlinde. „Nun habe nur ich noch ein derbes Problem ...“

„Die Seele wird jetzt auf ihr Zimmer gehen“, sagte Kim.

„Und das demnach übrig bleibende Herz bleibt hier, ihr geht ins Gästezimmer, mit Gerlindes Problem. Pronto.“

„Ich komme wie üblich morgen früh“, fügte die Seele hinzu.

„Und darum machst du so gute Fotos“, sagte Gerlinde.

Es war nun das dritte Mal, dass Gerlinde meine Dienste benötigte. Sie war bei weitem nicht so motiviert, wie meine früheren Frauen. Das war auch gar nicht nötig. Sie wollte ganz einfach nur Wissen sammeln. Dass wir nebenbei Spaß hatten? Na und! Nach einer Viertelstunde hatte sie schon genug. Sie wollte lieber reden. Obwohl - das stimmt nun auch wieder nicht ganz. Sie hatte wohl viel gelesen, viel gehört, sich viel Gedanken gemacht und ich, ich durfte fast eine Stunde lang, alle Fragen beantworten und in der Praxis vertiefen.

„Was ist Löffelchen?“

„Was ist ein Tittenfick?“

„Kannst du mir nochmal zeigen, wie es von hinten ist?“

„Hatten wir die Missionarsstellung schon?“

„Ach bitte, zeige mir noch mal Austernschlürfen. Ich muss wissen, ob das mit einem Mann wirklich anders ist.“ Mir fiel dabei wieder der Spucketrick ein. Prompt schrie sie. Ich hatte ihr vorher schon gesagt, die Wände seinen ziemlich schalldicht und schreien sei ein durchaus übliches Freudenzeichen, von dem meine Frauen oft und regen Gebrauch machen. Dann brachte sie mich doch noch etwas sehr in Verlegenheit:

„Könntest du mir zeigen, wie das mit den Kondomen geht? Ich habe gelesen, mit einem Fremden soll man immer nur mit Kondomen intim werden.“

Zum Glück fiel mir ein, dass Lis, in der untersten Schublade des Nachttisches, für Gäste, ein paar dieser Spaßkondome, in einer kleinen Schachtel verstaut hatte. Ich sah nach. Was meine Frau sich da nur dabei dachte: Es war ein komplettes Sortiment, einschließlich normaler Kondome, auch in Schwarz, Blau und Rosa. Letztere mit Pfefferminzgeschmack. Selbst der Maiskolben und der Krake waren da. Da werde ich doch mal ... Ich wählte Pfefferminz. Dann ließ ich Gerlinde arbeiten, nach Anweisung. Sie machte es tapfer und fand den Geschmack akzeptabel. Die Schachtel ließ ich offen da liegen. Nachdem Pfefferminz langweilig wurde, so nach 5 Minuten, griff sie sich die Schachtel. Ihre Augen wurden groß. Sie hatte den Maiskolben in der Hand.

„Ist das auch ein Kondom?“

„Willst du es ausprobieren?

„Warum nicht?“

„Du wirst schreien und ich werde ihn dir danach noch in den Hintern rammen. Von diesen Dingern mag Lis dieses am liebsten.“

„Lis? Oh. Meinst du, sie wäre böse wenn ich auch ...“

„Nein, sicher nicht. Sie wird zwar einen Schreikrampf bekommen, aber nur vom Lachen.“

„Kannst du noch? Willst du noch? Du weißt es ja, ich möchte alles wissen. Bei mir ist jetzt nicht ficken ...“ Wieder einmal wurde sie knallrot. Ich glaube dieses Wort hat sie zum ersten Mal über die Lippen gebracht „angesagt, ich sehe es als Lehrstunde von meinem Lehrmeister. Bitte Paul, sehe es auch so. Ich gestehe auch gerne, ich mag dich doch. Lieben nicht, aber verdammt mögen.“

Ich machte ein Quicky daraus. Gerlinde quietschte vor Vergnügen. Dann besuchte ich ihre Hintertüre. Sie schrie, als sich die Maiskörner aufblähten. Sie rastete völlig aus und riss mir mit einem Fingernagel einen langen Riss in mein Bein. Nachdem sie sich beruhigt hatte, wollte ich Jod aus der Studioapotheke draufschmieren. Dazu zogen wir, splitternackt, in mein Büro. Prompt wurden wir von Sara erwischt, die heute spät heimkam.

„Hat’s wenigschtens Spaß g'macht?“, sagte sie nur.

„Gleich lege ich dir, auch aus Spaß, an Glassplitter ins Bett nei“, sagte ich, die Wahrheit stark verdrehend.

„So was Blöds kann auch nur dir passiere“, gab sie zurück. Dann half sie mir wie selbstverständlich. Dass wir nackt waren? Das kannte sie aus Neapel. Von unserer Einrichtung mit dem gemeinschaftlichen Bett wusste sie natürlich auch. Alle im Hause wissen das, es ist und war nie ein Geheimnis. Hätten wir eines daraus gemacht, es wäre ganz sicher etwas ganz Verruchtes geworden.

„Und wo komscht jetzt du her?“, wollte ich daher nur wissen.

„Party bei Wanda. Aber bloß doofe Kerle.“

„Arms Mädle“, bedauerte ich sie, dann ging sie grinsend auf ihr Zimmer. Unter dem Dach, bei Kim.

„Können wir denn jetzt schon zu Lis? Ich glaube ich habe genug für heute. Oder brauchst du mich?“, fiel dann Gerlinde doch ein.

„Eigentlich brauche ich jetzt Schlaf. Ich bin verwundet.“ Der Kratzer tat zwar ziemlich weh, lebensgefährlich war er aber sicher nicht. Wir gingen zu Lis.

Ist es schon so früh?“, knurrte sie verschlafen.

„Schlaf weiter. Gerlinde hat mich verletzt, deshalb kommen wir früher. In meiner Not wollte ich halt zu dir.“

Lis schoss hoch. „Was ist los?“

Ich erzählte es ihr. Gerlinde war völlig geknickt. Dass Lis laut, sehr laut, loslachte, das hatte sie nun gar nicht erwartet. „Maiskolben? Oh Scheiße. Wie soll eine junge Frau, mit kaum Erfahrung, damit zurechtkommen. Paul, du bist ein Arsch.“

„Aber ich wollte es ja von mir aus. Paul hat mir noch abgeraten. Aber was ich nicht weiß ...“

„Macht Paul höchstens heiß. War’s wie erwartet, Paul? Das ganze Programm?“, wollte Lis dann wissen.

„Ja, leider“, antwortete ich. „Ich hab zwar ein Handtuch hingelegt, unnötig, aber beim zweiten Teil, rastete Gerlinde dann halt aus. Sie musste ihrer Freude mit den Fingernägeln ...“

„So sieht es auch aus. Paul. Gerlinde. Man kann euch nicht alleine lassen. Nun aber wird geschlafen.“

Meine Frau gewann meinen Arm. Gerlinde war sowieso fertig mit der Welt. Ihren Rücken presste sie trotzdem an den meinen. Über diese Nacht wurde nie mehr geredet, nur beim Stichwort Maiskolben, grinste jetzt Gerlinde, wenn sie dabei ist, in aller Zukunft genauso wie meine versaute Ehefrau.

(Im Original folgt hier ein langes Kapitel über Saya. Sie ist eine junge Frau aus dem Hause Radma. Zusammen mit ihrem Mann hatte sie eine kleine Teppichweberei nahe der Grenze zum Irak. Zwischen Persien und dem Irak herrschte Krieg. Eine Bombe tötete den Mann und die Babytochter, als Saya auf dem Markt war. Das Haus Radama schickte sie zu Paul – der Iran wollte keine Kriegsopfer. Sara wurde Amme für die Zwillinge – sie hatte noch Milch, ihr Baby war jünger. Dadurch konnte Lis sogar länger mit auf …)

Die Reise nach Los Angeles

Es war soweit. Wir hatten einen kleinen Bus gechartert, denn wir hatten reichlich Gepäck. Mit einem Bulli kamen wir da nicht mehr weg und mit dem Zug war es nicht nur umständlich, sondern auch Teuerer. Da passt Kim verteufelt genau auf.

Lis war ganz der erfahrene Reiseguru. Gerlinde tat cool, war es aber nicht und die vier Assistentinnen waren voll von der Rolle. Man merkte es am besten daran, dass sie an einem Stück quasselten. Da war kein Thema zu trivial, um nicht ausführlich bequatscht zu werden.

Die Fahrt nach Frankfurt war relativ kurzweilig. Lis und ich hatten genug damit zu tun, die tausend Fragen zu beantworten. Am Flughafen beschaffte ich einen Träger, dann checkte ich uns alle ein. Endlich waren wir das Gepäck los. Das meiste davon war Fotoausrüstung und Wäsche von Willi. Die Mädchen teilten sich zu zweit einen Koffer. Vor Ort wollten wir, wo irgend möglich, unsere Teamuniform tragen. Die bewährte Uniform mit den T-Shirts, diesmal jedoch auch mit neuen, langärmligen Sweatshirts für kalte Tage.

Bei Gerlinde hieß es auf dem Rücken Gerry Hagemann, darunter Herself und bei Marianne und Petra First und Second Assistent wie bei Doris und Uschi. Lis hatte den Aufdruck Countess Elisabeth und für Kikki hatten wir einen Satz mit der Aufschrift Team Manager dabei. Natürlich hatten alle, links vorne, den eigenen Vornamen, nur bei Kikki stand der volle Name: Kikki Okura.

Nach dem Einchecken, das verhältnismäßig schnell ging, verzogen wir uns in die First Class Lounge. Das war nun mal wieder was für unsere Neulinge, da musste natürlich alles untersucht werden. Dann war es soweit, Boarding. Im Flugzeug, die in der First übliche Begrüßung mit Champagner, dann der Start. Lis lächelte, als sie sah, wie sich unsere Assistentinnen fest an den Händen hielten. Sie erinnerte sich sicherlich an ihren ersten Flug, damals nach Teheran. Gerlinde saß alleine, in der Reihe neben uns. Ich bot ihr eine Hand, über den Gang hinweg. Sie nahm sie gerne.

Der Bordservice begann. Nicht nur wir, auch unsere Neulinge ließen es sich schmecken. Beim Kaviar kam Doris zu uns an die Sitzreihe. Sie wollte wissen, was das sei und wie man es isst. Ich empfahl ihr Champagner dazu zu bestellen, was sie auch prompt tat. Wie ich sah, die Freundinnen auch.

Außer uns war nur noch ein älterer Herr in der First, den sahen die vier Maiden nicht als Gefahr für sich an, und benahmen sich recht ausgelassen. Erst jetzt fiel mir ein, ich hatte keine gefragt, ob sie denn überhaupt englisch sprechen. Es stellte sich heraus, dass nur Marianne etwas schwach darin war. Sie hatte aber, von sich aus, einen Intensivkurs gemacht, als sie von der Reise erfuhr. Das nahm mich natürlich noch mehr für die Mädchen ein.

Nach dem Essen ging Lis zu ihrem reservierten Platz, sie meinte sie sei hundemüde. Das konnte man weder von den Mädchen noch von Gerlinde sagen. Alle Viertelstunde saß eine andere neben mir. Alle mussten halt ihrer Aufregung Herr werden. Ich war mir sicher auch das geht vorbei. Den älteren Herrn belästigten sie auch, jedoch nicht ohne vorher höflich zu fragen. Es machte ihm offensichtlich Spaß sich mit den Girls zu unterhalten. Auch er bekam keinen Schlaf.

Japan. Tokio. Ohne Zwischenlandung. Es war schon hell, wenn der Himmel auch grau war. Es war kalt und der Flugplatz lag im Schnee. Er kam wohl in der Nacht herunter.

Kikki wartete draußen. Stürmische Begrüßung, wie erwartet. Gepäckträger. Alles in einen Kleinbus. Um 10 Uhr waren wir im Hotel. Dem Hotel mit den drei Wohnungen im japanischen Stil, die wir von unserer Hochzeitsreise her kannten. Mehr als die drei Wohnungen und dem Restaurant mit Bar, nur für die Bewohner, gibt es da nicht.

Schon auf dem Weg dorthin erläuterte Kikki die Zimmerverteilung. „Lis und du wohnt wie gehabt. Im Wohnraum ist die Couch als Schlafplatz für Gerlinde vorgesehen, wenn ihr einverstanden seid. Sie kann die Gästetoilette benutzen, da ist ja eine Dusche mit drin.

Die anderen Vier schlafen in der dritten Wohnung. Zwei im Schlafzimmer, zwei im Wohnzimmer. Ich habe dort Liegen hinstellen lassen, damit du sie auch als Location benutzen kannst. Ihr Eigentum können die Mädchen im Schrank einschließen, obwohl ich kaum glaube, dass seitens der Models etwas wegkommt. Ich werde, wenn ich über Nacht bleibe, im Futonzimmer der zweiten Wohnung schlafen. Ich hoffe, du und Lis werden es wie gewohnt ...“

„Natürlich“, unterbrach Lis. „Gerlinde wird wohl auch manchmal dabei sein. Aber was ist mit Mitzi?“

„Sie kommt erst morgen, heute muss sie arbeiten. Ich tausche morgen mit ihr. Dann habe ich endlich Urlaub, fünf Wochen lang mindestens. Zurück zur Zimmeraufteilung: Dein Büro, Paul, wird wieder das Vorzimmer der mittleren Suite, dorthin werde ich auch die Wäsche von Willi bringen lassen und den ganzen Papierkram, der unausbleiblich mit einer derartigen Reise anfällt.“

„Das ist gut. Den Papierkram macht Doris. Lis hat sie darauf vorbereitet. Die Mädchen,“ ich wand mich an sie. „Hört mal weg ihr Saubären, sonst werdet ihr übermütig.“ Sie grinsten nur. „Also, die Mädchen sind ganz prima und sehr tüchtig. Uschi soll sich später mal um die Wäsche kümmern, kannst du das vorerst, mit ihr zusammen, tun? In Amerika ist es dann kein Problem mehr, aber sie kann halt kein Japanisch. Da brauchen wir dich oder Mitzi.“

„Na sicher. Die Models kommen übrigens schon um Drei. Ich denke du bist unterrichtet. Alle kommen quasi zu einem Casting für unsere neue Modelagentur. Jede 1½ Stunden kommen zwölf Neue, wie von dir bestellt. Bis Sechs. Dann ist für heute Pause. Morgen geht es um Neun los, bis Zwölf und von Drei bis Sieben. Übermorgen hast du alleine einen Termin bei unserer Mama-san und danach ... Dazu aber heute Abend mehr. Ich habe im Übrigen, wie befohlen, jede Menge farbige und buntbedruckte Fallschirmseide besorgt und Herr Akura wird, wie bestellt, sicher schon im Restaurant warten.“

Wir waren da. Das VIP-Mädchen übernahm es, den Girls ihre Wohnung zu zeigen. Wir wussten Bescheid, Lis nahm Gerlinde mit. Ein älterer Mann verteilte das Gepäck. Alles geschah lautlos und unaufgeregt. Kikki zog mich ins Restaurant. An der Bar saß Herr Akura und trank Tee. Tiefe Verbeugung, sehr freundliches Begrüßen. Ein junger Mann saß etwas abseits an einem Tisch. Dorthin führte mich der Händler. Alles, was wir bestellt hatten, lag ausgebreitet da, zur Besichtigung. Ich rief Gerlinde an. Nach wenigen Minuten war sie da.

„Ich habe für sie gleich Probeaufnahmen gemacht, wie sie es das letzte Mal auch taten“, erklärte Herr Akura. Alles wurde begutachtet, dann ging es ans Verhandeln. Es wurde gefeilscht, dass die Schwarte knackte. Es war schon billiger als ich dachte, trotzdem. Gerlinde hörte unbewegt zu, nur ihr Fuß stieß mich mehrmals unter dem Tisch an.

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