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Der Pornograf V - 07

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„Du meinst die Mädchen waschen sich nicht?“ Fragte Doris.

„Doch, doch. Täglich. Aber sie haben selten mehr als einen Liter Wasser, zweifelhafter Herkunft, zur Verfügung. Seife? Auch, aber die schäumt kaum, riechen tut sie auch eher schlecht. Wir haben da so einige Naturprodukte, die auf dem Markt zu kaufen sind; genauso wie unsere Zahnbürsten, als Zweige, von einem bestimmten Baum stammen. Das ist schon teuer genug. Aber ich will euer Lordschaft natürlich nicht mit unseren kleinen Problemen belasten.“

„Das ist schon okay“, knurrte ich. Sauer auf den Staat. Dann wurde mir aber klar, hier ging es um mehr als eine Milliarde Menschen und um einen Staat, der seit Jahrhunderten von den Mächtigen ausgebeutet wird. „Doris, was meinst du, das Hotel schert mich wenig, unten in der Halle gibt es doch bestimmt einen Laden, wo man Seife und so kaufen kann? Morgen und übermorgen werden wir den Models die gleiche Chance bieten. Kannst du entsprechend einkaufen?“

„Das tue ich gerne und am besten persönlich. Vorher sollten wir aber noch über das Abendessen sprechen. Wie ich dich kenne und wie mein Magen knurrt, ist das jetzt noch wichtiger“, antwortete sie.

„Hast du so was wie eine Room Service Karte gesehen, ach ...“ ich klatschte in die Hände. Das wusste ich aus Persien. Der Butler stand in Sekundenschnelle unter der Türe. Begleitet von einem der Mädchen. Gina staunte über mein Gehabe. Händeklatschen? Das kannte sie nun überhaupt nicht. In Italien wird laut gerufen.

„Wir möchten in der Suite speisen“, erklärte ich dem Butler. „Gibt es dazu eine Karte oder bestellen wir nach Geschmack?“

„Es gibt eine unbedeutende Karte, euer Wunsch, Mylord, genügen. Unsere Küche erfüllt alle Wünsche, außer Fisch, der ist nur auf Vorbestellung möglich. Der Frische wegen, Mylord.“

„Ich denke, wir möchten eine sehr große Auswahl an Vorgerichten. In allen Geschmacksrichtungen. Als Hauptgericht gegrilltes Huhn mit Beilagen. Zum Nachtisch eine Auswahl von Obst, wie es landestypisch ist. Kein Importobst. Dazu drei Flaschen sehr guten Weißwein, gut gekühlt. Das Ganze für 4 Personen und in einer Stunde. Ist das machbar? Wie ist übrigens dein Name?“

„Mein Name ist John, Mylord. Es ist sicher machbar. In einer Stunde, Mylord. Darf ich mich dazu entfernen, bitte, Mylord?“

„Ja sicher. Junges Fräulein, und dein Name ist?“

„Ich bin Mandy, Mylord. Ich bin euer erstes Zimmermädchen.“ Wieder einmal große Verbeugung mit gefalteten Händen vor dem Gesicht. Das scheint hier, wie in Thailand, gebräuchlich zu sein.

„Doris, nimm bitte Mandy mit, zum Einkaufen. Du wirst die Sachen doch nicht eigenhändig hoch schleppen wollen?“

Ein frecher Blick von Doris, dann verschwanden die beiden.

„Nun Dina“, sprach ich unseren Reisemarschall an. „Ich denke, du hast es nicht so eilig, nach Hause zu gehen. Wenn du möchtest, ich denke unsere dienstbaren Geister waren schon tätig, kannst du dich vor dem Essen natürlich ebenfalls erfrischen. Wir tun es auch. Wir treffen uns dann wieder hier.“

„Gerne, Mylord“, freute sich Dina.

Nachdem wir erst ein wenig Frust abbauten, Gina hatte es auch nötig, gingen wir ins Bad. Die Armaturen waren zwar nicht mehr die neuesten, vor allem nicht die modernsten, die Wanne aber war groß. Sie war gemauert und gekachelt und ähnelte mehr einem Whirlpool. Die Dusche war darüber angebracht und reichte gut für uns zwei. Es dauerte nicht lange, da kam auch Doris dazu. Sie schüttete aus einer der mitgebrachten Flaschen, reichlich in die Wanne; Schaumberge stiegen auf, durch die Dusche aufgepeitscht. Doris stieg zu uns, als sei das selbstverständlich. War es eigentlich auch irgendwie. Es dauerte nicht lange, da fing sie eine Schaumschlacht an. Gina schaute erst etwas erschrocken zu mir, dann machte sie lachend mit. Ich vermute ich brauche nicht zu erklären, wer das schaumbedeckte Opfer war.

***

Dina saß schon im Salon, als wir aus unserem Schlafzimmer kamen. Meine Damen hatten sich bis zur Unkenntlichkeit schick gemacht. Auch mir hatte Doris, meine Dinner Jacke aufgedrängt. Die arme Dina sah uns natürlich voll Schreck an – sie war recht einfach gekleidet. Das konnte Doris natürlich nicht so lassen. Sie schnappte sich das Mädchen und plünderte den Kleiderfundus, darüber kam ein nettes Kleid von ihr. Dina sah jetzt irgendwie prächtig aus. Sie roch auch gut, Doris hatte wohl ein paar Tropfen Parfum spendiert. Sparsam, wie ich es meinen Frauen anbefohlen hatte.

Ich klatschte nach dem Butler. Wir bestellten unsere Getränke von der Open Bar. Gina musste sich heute leider mit Campari zufrieden geben. Amaretto gab es nicht. Ich war froh, mich längst an Gin Tonic gewöhnt zu haben, eine Erfindung der Engländer, in Indien zur Kolonialzeit entdeckt. Mit Gin vertrug sich der bittere Geschmack von Chinin, damals ein lebenswichtiges Medikament.

Wir plauderten über dies und das, bis sich im Esszimmer etwas rührte. Dutzende von Schälchen mit Vorspeisen kamen auf den Tisch. Teils warm, teils kalt. Ich sah einen Koch in unserer Küche verschwinden. Mit einem gut beladenen Servierwagen.

„Das Geflügel, Mylord“, hörte ich ihn murmeln.

Dann kam noch ein zweiter Wagen, mit Bergen von Obst. Doris und Gina waren neugierig. Dann zeigten sie Anzeichen von Begeisterung. „Nicht ganz wie in Indonesien, es ist aber auch nicht die Zeit dazu“, erkannte Doris. „Und immerhin, bekamen wir dort das beste Obst. In Thailand war ich ja noch nie, von dem du, Mylord, so begeistert bist, wenn es um Obst geht. Ich stehe da mehr auf Hawaii.“ Meine Obereule war mal wieder frech. „Ich habe aber noch eine Frage, Paul, was hat Indien, mit Indonesien zu tun, und mit Indochina. Das fiel mir beim Mittagsschlaf ein.“

„Erwischt“, gestand ich. „Da werden wir wohl bei Mom nachfragen müssen. Im Moment könnte ich mir da nur irgendwas mit dem englischen Kolonialismus, zusammenreimen. Irgendwelche genetischen Zusammenhänge? Ich glaube es kaum, aber, wer weiß.“

„Ich werde mich kundig machen“, versprach Doris.

Meine Eulen schlugen bei den Vorspeisen zu. Gina probierte erst, wenn (für sie) gut, nahm sie sich, wenn nicht, ging die Schale weiter. Am Schluss standen einige Schalen vor Dina.

„Hast du keinen Hunger, Dina?“

„Doch, schon. Bin ich denn eingeladen, Mylord?“

„Du kannst vielleicht dumm fragen, ich habe für vier Personen bestellt, das musst du doch gehört haben?“

„Ich dachte, Mylord isst vielleicht für zwei?“

Prompt lachten meine Eulen sich fast kaputt. Vielleicht auch deshalb, da darin schon ein wahrer Kern steckte. Nur hatte ich mich heute noch nicht so sehr abgerackert. Acht Mädchen am Nachmittag, da werden wir normalerweise erst richtig warm.

Auch jetzt, am Abend, war das Essen gut. Ungewohnt im Geschmack zwar, ein Gewürz konnte ich gar nicht analysieren, bis Dina es erkannte: Kreuzkümmel. In Indien viel verwendet.

„Dina, jetzt habe ich mal eine ganz dumme Frage, das Essen ist doch auch mit Butter gekocht. Warum riecht es dann nicht so merkwürdig? Die Mädchen hatten fast alle den Geruch danach.“

„Oh. Das ist ganz einfach, Mylord. Das übliche Fett in Indien ist Butterschmalz. Butter zerläuft in der Hitze des Tages und wird schnell ranzig. Butterschmalz bleibt lange haltbar. Wir nennen es Gee. Hier im Hotel wird es frisch gemacht, aus frischer Butter. So hat es den vollen Geschmack. Die ärmere Bevölkerung kauft es um so billiger, je älter es ist. Irgendwann mal, beginnt es dann halt zu riechen. Wir haben aber sonst kaum Fett. Klärt das eure Frage, Mylord?“

„Tut es. Danke. Kannst du mir ein Kochbuch beschaffen, Dina? In Englisch? Lass dir Geld von Doris geben.“

„Ja selbstverständlich. Eines mit Bildern? Das kostet zwar mehr ist aber sicher anschaulicher.“

Ja, das ist gut. Jetzt habe ich doch noch eine Frage, eine ganz besonders Dumme: Ich weiß, dass euch die Kühe heilig sind. Wieso esst ihr dann die Butter? Oder ist die irgendwie nicht heilig?“

Dina lächelte. Sie fand die Frage offenbar lustig. „Mylord, die Kuh ist heilig, das Wesen Kuh - nicht ihre Milch. Wir werden zwar nur im Notfall ihr Fleisch essen, die meisten Inder sind sowieso Vegetarier, aber warum die Milch wegschütten? Nur Käse gibt es bei uns so gut wie keinen, Joghurt und Buttermilch werden aber zu Lassi verarbeitet, ein wohlschmeckendes Getränk.“

„Ja, doch. Das kenne ich sogar. Eine gute Idee, das können wir morgen zum Mittagessen bestellen“, entschied ich. „Ich kenne es aus Persien – Ahm – aus dem Iran“, erklärte ich meinen Wunsch danach.

Wir hatten die Vorspeisen inzwischen gewaltig dezimiert. Zeit für das Geflügel. Ich gab dem Butler bescheid, der dienstbereit hinter mir stand. Das Geflügel kam, mit Koch. Er legte es vor. Der Butler tat etwas von dem mitgelieferten Gemüse dazu. Es schien mir nicht nur Huhn sondern auch Ente zu sein. Es roch verführerisch, war knallheiß und schmeckte einfach köstlich. Würzen können die Inder. Es war ein Bakschisch wert. Zu viel. Der Koch zerfloss in Dankesbezeugungen.

„Lecker“, erklärte Doris und griff nochmals zu, obwohl ihr Teller noch fast voll war. Gina sah sie entrüstet an und – griff auch zu.

„Meine Damen“, rief ich sie zur Ordnung. „Wir können notfalls nachbestellen. Benehmt euch bitte.“

Gina wurde rot. Doris grinste nur.

„Es ist noch Vorrat in der Küche, Mylord“, erklärte der Butler unbeeindruckt. Jetzt genierte sich auch Doris ein wenig.

Der Vorrat musste nachgereicht werden. Ich kann mich nicht erinnern, dass in Italien oder in Stuttgart jemals so beim Geflügel zugeschlagen wurde. Man bedenke, es war nur gebraten, keine besondere Soße, nur die Gewürze machten den Unterschied. Vom Gemüse ging bei weitem nicht so viel. Es war britisch, halbgar in Salzwasser gekocht. Dafür verschwanden Berge der Fladenbrote, Nan. Auch davon war ein guter Vorrat in der Küche.

Nach dem Essen unterhielten wir uns noch lange mit Dina. Es hieß Informationen sammeln, für Mom und für Danielle. Natürlich auch für uns selbst. Gegen Zehn war unser erster Informationshunger gestillt. Dina wollte nach Hause. Ich bot ihr an, in einem der Schlafzimmer zu übernachten. Nach etwas sträuben blieb sie, noch vor Morgengrauen ging sie aber in ihre Wohnung – und holte sich etwas Wäsche und Kleidung. Sie blieb bis zum Ende der Reise bei uns.

Meine Eulen waren müde. Sie kuschelten sich, eine links, eine rechts von mir, an mich. Die Temperaturen waren jetzt im Januar annehmbar. Die Klimaanlage stand auf low.

Das Frühstück nahmen wir, unter einem Sonnensegel, auf der Terrasse zu uns. Der Kaffee war völlig ungenießbar, der Tee aber gut. Säfte wurden aus einem reichlichen Vorrat an Obst, nach Wunsch, frisch gepresst. Das war natürlich etwas für meine Eulen. Blitzartig schwenkten sie von Tee auf Fruchtshake um. Eines unserer Mädchen war damit plötzlich reichlich beschäftigt. Nur Dina war etwas scheu heute Morgen.

„Was ist los Dina?“, fragte ich sie.

„Oh Mylord, es ist für mich das erste Mal, dass ich in einer so herrlichen Umgebung geschlafen habe. Daheim habe ich nur einen Ventilator, das ist bereits schon der pure Luxus. Hier hatte ich die Klimaanlage. Ich konnte mich tatsächlich unter ein Leintuch kuscheln. Wie schön muss das erst im Sommer sein, wenn das Thermometer auf über 50 Grad steigt. Und dann, dann habe ich mir erlaubt, mich heute Morgen nochmals unter die Dusche zu stellen. Mylord, ich bin einfach glücklich und traurig zugleich. Ich denke, ihr könnt es vielleicht ein wenig verstehen?“

„Ich denke schon“, sagte ich. „Du sagtest um Neun kommt der erste Schwung Mädchen?“

„Ja, Mylord.”

“Gut. Dann halten wir es wie gestern. Sie können duschen oder baden, dann kümmern sich meine Assistentinnen um sie.“

Ich bat John, den Butler, nach Mandy zu rufen. Diese wurde beauftragt, mit ihren Mädchen, alle benutzten Zimmer sofort in Ordnung zu bringen und, wenn wir mit der Arbeit angefangen haben, nachzuräumen, wo dies notwenig war. Unsere Zimmermannschaft hatte natürlich gestern schon mitbekommen, was wir hier so treiben. Doris, unsere Gewiefte, hatte dem Butler zwei unserer Magazine in die Hand gedrückt, das wirkte besser als lange Erklärungen.

Die Models kamen. Sie waren besser als gestern. Dass sie in klimatisierten Räumen arbeiten konnten und sogar die Baderäume benutzen durften, fanden auch sie gut. Es ging zügig voran, ich hatte alle schon zweimal durch, da schleppte Doris plötzlich auch Mandy an. Sie hatte schon ein Weilchen aus der Ferne zugeschaut. Das hatte ich wohl gemerkt aber nichts dazu gesagt, sie störte nicht. Nun stellte sich heraus, dass sie sogar halbwegs begabt war. Ich zog gleich zwei Filme mit ihr durch. Dann empfahl sie mir noch ein paar Kolleginnen aus dem Haus. So bekam ich, bis Eins, doch ganz schön was zusammen.

Nach dem wieder erfreulich guten Mittagessen, kam der nächste Schwung an Models. Es waren unaufgeregte Tage, an denen ich viele Bilder machen konnte. Von Überarbeiten keine Rede. Auch meine Eulen ließen es ruhig angehen. Mit Gina wanderte ich einmal in unser drittes Schlafzimmer aus. Mit Doris auch, aber nur zum heftigen Schmusen. Um ihr eine Freude zu machen, hatte ich dazu extra Fingerlinge mitgebracht. Sie mag den mit den kleinen Noppen. Keine der Damen zeigte Anzeichen von Interesse an indischen Männern. Am dritten Nachmittag hatte ich auch diese vor der Kamera – das gehört nun mal dazu. Das Format der meisten Herren würden schon gut zu Doris passen, die meinte aber nur ablehnen: „Wenn es saubere Japaner wären, auch Dunkle, ich fürchte, dann könnte ich mich kaum bremsen. Aber so – tut mir Leid. Inder sind nicht mein Typ. Da würde ich mich lieber von dir zerreißen lassen, wenn es so nötig wäre.“ Dann grinste sie frech: „Aber euere Lordschaft, haben ja einen begnadeten Finger.“

Mir ging es ähnlich. Wir hatten da ja unser VIP-Mädchen, auch Dina stände sicher zur Verfügung; so was merkt man halt, aber Lust? „Ihr habt doch sicher auch im Kamasutra gelesen?“, fragte ich, meine beiden, abends im Bett.

„Ja, natürlich“, lachte Doris.

„Man lernt, solange man lebt“, grinste Gina.

„Es soll das indische Handbuch der Verführung sein“, setzte ich nach. „Ihr habt es wohl selbst gemerkt, einige der Models hielten sich sogar daran; könnt ihr mir nun aber wohl sagen, warum ich überhaupt keine Lust auf eine Inderin habe? Bei den vielen italienischen Mädchen vom Lande, da meldete sich mein innerer Schweinehund sehr viel öfters. Dieses schwülstige Augenklimpern und schmachtendes verschämtes Tun der Inderinnen, spricht mich dagegen überhaupt nicht an. Könnt ihr mir da helfen?“

„Helfen? Sollen wir dich geil machen?“, lachte Doris frech.

„Danke für das Kompliment für uns Italienerinnen“, freute sich Gina aufrichtig. „Ich denke, ich weiß, an was es liegt.“

„Da bin ich aber mal gespannt.“ Doris richtete sich auf.

„Ich auch. Erzähle!“

„Ich habe, zusammen mit Anna, das Kamasutra gelesen. Es war erst schwer, bis wir merken, es ist uralt. Daher auch die komische Ausdrucksweise. Und dann fiel uns ein Gespräch mit Signora Mom ein. Sie hat gesagt, ihr Wissen sei veraltet, daher sie immer neugierig um zu lernen Neues.“

„Ihr seid wirklich zwei intelligente kleine Teufel“, sagte ich. „Ja, das könnte es sein, die Inder leben noch in einer völlig anderen Welt, in der Liebesspiele zum Ritual wurden. Das wird abgehandelt, runtergespult und fertig. Uns sagt dieses Getue einfach nichts, unsere Weibchen haben heute andere Lockmittel.“

„Hui. Wieder was dazu gelernt“, freute sich Doris. „Ja, so ist das. Ich habe da gerade in einer Zeitschrift über den Borkenkäfer gelesen, der reagiert auch nur auf einen bestimmten Duftstoff. Damit kann man ihn sogar in die Falle locken. Bei Vögeln, den Tieren meine ich, nicht der Tätigkeit, wirken nur bestimmte Balzgesänge.“

„Und die der Inderinnen sprechen Don Paolo einfach nicht an. Ich vermute, umgekehrt auch nicht – allerdings wäre ein 20-Dollarschein ein guter Ersatz für Balzen“, unterbrach Gina.

„Aber irgendwie war mir das bisher keine Dame wert“, grinste ich sie an. „Vor allem nicht, wo ich so bezaubernde Bettgenossinnen habe. Dabei fällt mir ein, es ist das erste Mal, dass ich ohne eine meiner Frauen auf großer Reise bin – ich denke, ich werde es überleben. Ihr beiden Schnuckelchen solltet euch aber schon mal Gedanken machen, welchen Wunsch ich euch erfüllen kann.“

„Wunsch?“, fragte Doris. „Ach Paul, man sollte es ja nie zugeben, aber du, die ganze Familie ist so – gut, klingt irgendwie bescheuert ...“

„Lieb?“, half Gina.

„Lieb zu uns, danke Gina. Wenn ich da nur an Cesare und Uschi denke. Wie es den beiden jetzt wohl geht? Die Operation? Ist alles gut gegangen? Ja, das wäre ein Wunsch – dort anzurufen.“

„Blödsinn.“ Ein Kloß saß mir im Hals. „Mach das, wenn dort eine akzeptable Zeit ist.“

„Dort ist jetzt Arbeitszeit.“

„Na, dann ruf jetzt an. Die Nummer ist in meinem Notizbuch.“

Doris machte sich auf den Weg ins Wohnzimmer. Gina kam angeschmust. Sie brauchte ein wenig Zuwendung, in den Arm nehmen, küssen, streicheln. Da unterschied sie sich kaum von meinen Frauen. Mir fehlt manchmal auch so etwas. Eigentlich sogar oft.

Die Türe flog auf. „Paul! Ein Wunder! Beide Beine ... die konnten den Nervenstrang reparieren. Es dauert zwar noch sehr lange, aber mit Stock kann er schon Anfang Februar etwas gehen. Es müssen halt alle Muskeln erst wieder aufgebaut werden. Ich habe nicht alles verstanden, Uschi heulte, wie der berühmte Schlosshund und Cesare redete in einem derartigen Höllentempo, da setzten meine Sprachkenntnisse etwas aus. Glücklich erschienen sie mir aber beide. Stuttgart weiß Bescheid. Oh was eine tolle Nachricht!“

Doris war völlig von der Rolle. Gina kaum weniger, sie musste die Nachricht aber wohl erst noch richtig einordnen. „Du meinst Cesare hat keine neuen Beine? Die alten Beine wurden repariert und er kann bald wieder gehen?“, fragte sie dann, sicherheitshalber auf Italienisch, nach.

„Ja!“, kreischte Doris vergnügt. Dann fiel sie über mich her und schlabberte mich ab. So toll, dass ich merkte, sie kannte schon das richtige Balzritual für mich. Mein Schlingel wachte vor Schreck auf. Nachdem die Damen das Malheur bemerkten, sorgten sie in Gemeinschaftsarbeit für seine Beruhigung. Ihm gefiel das Schlabbern auch noch, zum Dank bespritzte er beide, wir mussten unter die Dusche. Kurz vor dem Einschlafen fiel mir dann ein, dass Doris und Gina, mich mit einer solchen Selbstverständlichkeit gemeinschaftlich missbrauchten, wie es sonst nur Lis und Kim tun.

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