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Der Pornograf V - 07

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Die Außenaufnahmen, in den Villen der gut Betuchten, liefen ab, wie ich durch die Ankündigung von Dina schon vermutete; die Damen posierten in allen Räumen, in der Küche allerdings so ungeschickt, dass selbst ich merkte, dass sie sich in derartige Räume wohl selten verirren. Aber auch hier – prächtige Saris und internationale Mode vom Feinsten, so genau durfte man allerdings nicht hinschauen. Der Geruch wurde von schwülstigem Parfüm überdeckt, die Damen waren etwas zickiger, aber sonst kaum besser als meine vorherigen Models. Nun, vielleicht waren sie etwas besser gepflegt. Die Haarbüschel waren gut getrimmt, die Wäsche passte und der Schmuck war reichlicher und meist wohl auch echt. Abends im Bett, musste ich am letzten Tag in New Delhi, aber zugeben, zumindest bei zwei Damen meldete sich mein innerer Schweinehund ein wenig. Aber keine kam auch nur im entferntesten an meine Freundinnen in Teheran heran. An die gepflegten Huren aus Rottweil schon gleich gar nicht. Da lagen ganze Welten dazwischen. Es war übrigens Doris, die diesen Vergleich anstellte.

Einen Tagesausflug nach Agra, zum Taj Mahal, konnte ich meinen Eulen natürlich nicht verwehren. Sie hatten beschlossen, dies als Wunsch zu äußern. Dina nahmen wir einfach mit.

***

Wir flogen nach Bombay. Zwar erster Klasse, es war aber eher ein Horrortrip. Völlig überfüllt, da wurden die Sitze in der Ersten auch noch mit Gästen aus der Economy gefüllt. Ich fürchte, da war wohl auch einiges an Bestechung fällig, was sonst sollte, in der Ersten, an eine Stewardess zu bezahlen sein? Nun, wir kamen lebend an, unsere Ausrüstung war ebenfalls noch heil und vollzählig. Das lag vor allem an Dina, die mitflog. Sie bat Doris schon vorher um 30 Dollar in kleinen Scheinen, damit brachte sie die notwendigen Leute auf Schwung. Wir waren auch als Erste draußen, wo ein Kleinbus auf uns wartete. Organisieren konnte sie, unsere Dina.

Wir hatten einen kleinen Palast, etwas außerhalb von Bombay, als Residenz. Platz genug und, zu unserer aller Freude, mit modernen Bädern, die sogar funktionierten. Auch einen großen Garten gab es und reichlich Personal. Der Majordomus, Sing Mang, mit riesigem Turban, stellte uns die wichtigsten Leute vor: den Koch Irriwan, die Hausdame Lucie und den Butler James. Wir hatten 6 Schlafzimmer zur Verfügung, jedes mit einem eigenen Zimmermädchen und natürlich mit einem eigenen Bad. Lucie führte mich in das größte davon. Gina belegte das nächste Zimmer, mit Durchgang zu meinem, und Doris eines ganz in der Nähe. Prophylaktisch. Schlafen würden sie meist ja doch bei mir. Auch Dina fand ein Zimmer, das ihr gefiel.

Als Erstes machten wir eine Hausbesichtigung. Ja, hier ließ sich arbeiten, in Haus, Garten und Pool. Es war eindeutig schöner hier, als in New Delhi. Wir setzten uns zu einer ersten Besprechung ins Wohnzimmer, von James gut mit Fruchtsäften versorgt.

„Ich denke, in diesem Rahmen können wir auch mal schöne Bilder machen. Ich hoffe die Models passen“, begann ich. „Doris, lasse irgendwie weißen und schwarzen Stoff organisieren. Du weißt schon. Gina, teile den Rest der Wäsche auf, einmal Gute in ein Zimmer, für schöne Models, einmal die normalen Sachen für die weniger geeigneten Damen. Wer zu welcher Sorte gehört, entscheide ich, wenn ihr gestattet. Dann müssten doch auch noch ein paar Sommerfähnchen da sein, packe die zu der guten Wäsche. Dina, du wirst reitender Bote, wie du es schon in Delhi ganz gut hinbekommen hast. Einwände?“

Es kamen keine. Ich hatte auch keine erwartet. Dafür sagte ich das, auf was meine Zwei sichtlich warteten. „Wenn das erledigt ist, hüpfen wir erst mal in den Pool, danach gibt es Mittagessen. James, rufst du bitte Irriwan?“

Das Mittagessen, und das Abendessen gleich mit, wurden besprochen, dann zogen meine Damen los. Ich trottete in mein Schlafzimmer, zog mich aus, einen Bademantel über und ging zum Pool. Auf die Eulen brauchte ich nicht lange zu warten, sie brachten eine schüchterne Dina mit, ebenfalls im Bademantel. Darunter war sie, wie die Eulen und ich, nackt. Das bereitete ihr etwas Hemmungen. Uns nicht, die Badmäntel fielen und wir hüpften ins Wasser. Dina wurde überhaupt nicht beachtet. Irgendwann tauchte sie dann neben mir auf. Ihre Augen glitzerten, es schien ihr doch Spaß zu machen.

Das Mittagessen war gut, es gab sogar frischen Fisch. Auch der Wein war trinkbar. In der Beziehung schien Indien entschieden unterschiedlich zu den sonstigen ehemals englischen Kolonien, die Essensgewohnheiten der Engländer haben die Inder nicht übernommen.

„Nun Dina, was erwartet uns hier als Kundschaft?“, fragte ich sie, nachdem wir uns nach dem Essen in das kühle Wohnzimmer verzogen hatten. „Du sagtest am Anfang mal, hier seien die Models viel besser als in New Delhi.“

„Schönheit ist natürlich Geschmackssache“, antwortete sie. „Hier ist jedoch das Zentrum der indischen Filmindustrie. Dieses Haus gehört einem der Filmbosse. Die Studios sind nur zwei Kilometer von hier. Doch zu den Models ... die meisten waren oder sind Filmsternchen, einige wollen es werden. Betrachtet Bombay als das Hollywood von Indien. Bollywood. Da müsst ihr doch schon davon gehört haben. Es mag euch aufgefallen sein, hier herrscht bei weitem nicht die Armut wie in New Delhi. In Bombay wird Geld verdient. Die meisten jungen Frauen stecken es in ihr Aussehen; natürlich mit dem Ziel irgendwann Star in einem Film zu werden. Ähnlich wie in Hongkong, sind das natürlich meist Billigproduktionen, und meist für das eigene Land. Die Themen: Reichtum und Liebe. Nahrung für die Fantasie des armen Volkes.“

„Ich danke dir, Dina. Das war ja sehr informativ. Wann geht es los mit dem Modelauftrieb? Wir sind schon sehr gespannt.“

„Wie verabredet, um Drei. Es werden zwischen zwölf und sechzehn Models erwartet. Ich werde sie in der Halle empfangen und euch, Mylord, dann rufen lassen. Ist das recht so?“

„Ja, du machst das prima. Ich verlasse mich völlig auf dich.“

Dina zog Viertel vor Drei los. Doris und Gina hinterher, sie mussten ja auch vorbereitet sein. Ich trank noch einen kühlen Saft, dann brachte ich ihn weg. Sogar die Gästeklos waren sauber.

Als ich zurückkam, stand schon Dina unter der Türe. Die Models waren vollzählig. Ein erster Blick – ja. Diese Models sahen zumindest besser aus. „Guten Tag meine Damen. Ich bin Lord Paul. Ich freue mich, euch zu sehen. Ich werde euch nun in zwei Gruppen einteilen. Die eine Gruppe folgt meiner Assistentin Gina, die andere Gruppe meiner Assistentin Doris. Ihr bekommt Gelegenheit, euch frisch zu machen. Signora Gina hilft euch beim Schönmachen, sie ist Visagistin. Miss Dina bringt euch dann zu mir, an das Set. Miss Doris wird dann bei mir sein, zum Ausleuchten und als meine Assistentin. Es besteht kein Grund für euch, etwa Angst vor mir zu haben. Ein Lord frisst keine Models. Bisher wenigstens tat es noch keiner. Das Personal des Hauses hält sich zurück. Wer fertig ist, kann sich im Pool vergnügen oder im Wohnzimmer abkühlen. James, unser Butler und Lucie, unsere Hausdame, sind gerne bereit, für einen kostenlosen kleinen Snack oder einen Drink zu sorgen. Und nun los.“

Das Aussuchen ging langsamer als gedacht, es war heute eher schwer, Mädchen für Ginas Abteilung zu finden. Zwei fielen mir besonders ins Auge; sie schienen verdammt hübsch zu sein. Ich sprach sie an. Lakshmi, sie gefiel mir besonders, wollte ein Star werden. Ihr fehlten nur noch die passenden Bilder zum Casting. Marisa hatte schon mal eine kleine Nebenrolle, sie wollte mehr. Ich bat Doris, auf Deutsch, auf die beiden besonders zu achten und sie gut einzukleiden. Dann hatte ich erst mal Pause.

Es machte Spaß heute. Die Mädchen waren gut. Sie verstanden sich zu bewegen und sie sahen auch unter der Wäsche gut aus. Erstmals sah ich nun auch gut getrimmte, sogar kahle indische Muschis. Es gab sogar welche ohne diesem dunklen Rand. Mein innerer Schweinehund meldete sich befriedigt. Er drängte mir Vergleiche zu Gina auf. Diese kam allerdings sehr gut weg. Da waren noch Welten.

Ich war schneller durch, als ich fürchtete. Bis auf vier Mädchen, darunter Lakshmi und Marisa, konnten alle gegen Sechs abziehen. Sie schienen zufrieden. Dann nahm ich mir zuerst Lakshmi vor. Doris und Gina hatten einen kleineren Raum mit dunklen Tüchern verhängt, darin ließ ich Lakshmi agieren.

„Spiele eine indische Tempeltänzerin, bewege dich wie eine Schlange, ziehe dich dabei so sinnlich wie möglich aus. Versuche halt mich zu verführen ... Lakshmi, Action!“

Doris funktionierte wie immer mit dem Spotlight. Gina unterstützte sie mit dem Aluspiegel, Lakshmi agierte.

„Gut ... Ja, prima so. Etwas mehr durchbiegen ... noch mehr ...“ Die Kommandos purzelten mir nur so aus dem Mund. Lakshmi spielte Pantherkatze und Tempelvenus. Wow, das war – endlich – das war mal wieder Fotografie, wie wir es aus L.A. kannten. Ich bedankte mich. Die Augen von Lakshmi glitzerten vor Freude. Sie hatte wohl auch erkannt, dass aus diesem Shooting etwas geworden ist.

Die verbleibenden drei Girls waren nicht mehr ganz so gut, aber besser, als alles bisher Dagewesene. Ich lud alle Vier zum Abendessen ein. Dina unterrichtete den Koch; drei der Mädchen sind Vegetarierinnen, etwas mit dem die indische Küche gut umgehen kann. Auch wir versuchten diese Gerichte – sie schmeckten prima, wenn einige auch besonders scharf waren. Die Linsen vor allem. Da Gina Linsen sehr mag, blieb ihr nichts anderes übrig als sich daran zu gewöhnen – sie hätte auch den Koch bitten können, für sie eine Portion zu kochen die weniger scharf ist; das wäre ihr jedoch nie in den Sinn gekommen. Das unterschied sie dann doch von meinen Frauen.

Das Glück blieb uns hold, die Models der nächsten Tage wurden eher noch besser. Auch meine Zwei, sahen das natürlich und gaben sich alle Mühe, damit die Mädchen auch ins rechte Licht gerückt wurden. Ich schaffte bequem 35 Filme am Tag. Zeit zu einem kleinen Ausflug, wie schon in New Delhi, fanden wir auch noch. Da gab es in New Delhi zwar mehr zu sehen, aber die Altstadt und der Hafen von Bombay sind einen Besuch schon wert. Wenn nur diese Menschenmassen nicht wären. Aber das ist nun halt mal Indien.

Doris sagte, sie würde es sich nicht trauen, die Filme bereits in Indien entwickeln zu lassen. Sie hatte sich zwei dieser Läden angesehen und die Qualität der Bilder. Das sei finsterstes Mittelalter. Sie nahm die Filme in ihr Handgepäck, ihre Toilettenartikel gab sie Gina. Es waren immerhin 200 Filme, die wir produzierten.

Ich war frech genug, meinen alten Diplomatenpass zu benutzen. Wir kamen durch damit. Ich vermute allerdings, der Grenzbeamte konnte ihn gar nicht lesen. Im Flugzeug wollte Doris diesen Pass sehen. Es stellte sich heraus, sie hatte einen 20-Dollarschein hineingelegt, der war jetzt weg. Warum habe ich immer so schlaue Biester um mich? Doris ist wirklich meine Obereule – schade, dass es mit uns beiden sexuell nicht so klappt, wie ich es mir wünschen würde, obwohl, ich denke Lis hat recht – es ist sicher besser so.“

Der Rückflug war so gut wie der Hinflug, wenn auch fast ausgebucht. Trotzdem konnten wir noch Sitze in einer Reihe bekommen, so saß Doris wieder nur durch den Gang getrennt von mir. Gina hatte erneut den Fensterplatz neben mir erobert, vielmehr Doris abgeschwatzt. Da wir in der Nacht flogen, hatte sie nicht viel davon und Doris wusste das natürlich genau.

Wir kamen pünktlich in Zürich an. Verblüffenderweise erwartete uns Uschi, um uns abzuholen. Es gab eine Stockung am Ausgang des Zollbereiches, sie, Uschi, hing an meinem Hals und heulte mir das Hemd nass. Da sie zwischendurch arg schlabberte, konnte es sich um keine Katastrophe handeln. Endlich bekam ich wieder Luft; Doris kam durch die automatische Türe und wurde ähnlich wie ich behandelt. Gina, die Letzte, kaum besser. Des Rätsels Lösung kam mir schon, bevor Uschi etwas sagte: Cesare scheint es gut zu gehen. Wie sonst war dieser Überschwang an freudigen Gefühlen zu erklären. Und so war es dann auch:

„Hallo ihr Lieben. Luigi ist noch in Hamburg, da habe ich Kim abgeschwatzt, euch abholen zu dürfen. Ich bin vorgestern gekommen. Ja, Cesare ist in der REHA. In Italien sind die wohl ein bisschen doof, da darf die Frau nicht mit – der Boss dort sagte, sonst käme die ganze Familie und die Patienten sollten ja ihre Ruhe haben. Paul, oh Paul, ich bin ja so was von glücklich. Er kann GEHEN. Nun ja, es sieht bescheuert aus, wie er da noch rumeiert. Der Prof im Krankenhaus sagte mir aber, in einem halben Jahr würde man es kaum mehr merken. Nur das linke Bein würde er später wohl etwas nachziehen. Ach Paul, nur das linke Bein. Was denkst du, wie scheißegal uns das ist. Er muss weder einen Marathonlauf bestreiten, noch einen Tanzwettbewerb gewinnen. Er lebt wieder wie ein Mann. Oh Paul, wie mein Mann. Paul, ich danke dir und deiner Familie, Danke!“

Sie hatte ohne Punkt und Komma gesprochen, jetzt war mal wieder Doris dran abgeschlabbert zu werden.

„Uschi, mein Schatz. Wo steht das Auto?“, unterbrach ich sie.

„Oh. Ich bin wohl etwas vom Pfad der Vernunft abgewichen? Entschuldigt. Ihr seid müde ... hier entlang. Kann ich helfen?“

Doris hatte längst einen Träger mit Karren beschafft. Unser Mercedes parkte im Parkverbot. Uschi hatte einen jungen Mann besorgt, der alle Angriffe auf unseren Wagen abwehrte. Gerade stand wieder ein Polizist da.

„Entschuldigung. Sie stören! Sie versperren Graf Paul von Karaj den Weg“, behauptete Uschi frech. Bevor der arme Polizist so richtig zu Besinnung kam, war unser Wagen beladen und Uschi brauste ab. Ich lehnte mich beruhigt zurück, Uschi war doch noch die alte, freche Eule. Sie musste halt mal etwas Dampf ablassen, das Glück brodelte zu stark in ihr. Das konnte ich gut verstehen.

Auf der Fahrt nach Stuttgart erfuhren wir detailliert, wie das in Boston war. Die Operation war verblüffend klein, dauerte aber verblüffend lang. Da musste wohl filigranst genäht werden, was durch den Unfall gerissen war. Auch hier hatte die Technik inzwischen viel erreicht. Vor einem Jahr wäre es noch nicht möglich gewesen.

„Nachdem alles verheilt war, erkannten wir, dass jetzt natürlich erst die Hauptarbeit kommt“, erklärte uns Uschi. „Cesare muss wieder laufen lernen, dazu aber erst mal die richtigen Muskeln aufbauen. Das dauert halt, und wir sollen nicht ungeduldig sein. Nun, ich habe mich um meinen Schatz natürlich gekümmert, so gut ich konnte. Dafür habe ich von Boston kaum etwas gesehen. Es war saukalt und ich sah keinen Sinn darin, mir für die paar Wochen extra dicke Winterkleidung zu kaufen. Oder müssen wir mal nach Alaska?“

„Ja, das kenne ich. Dort kann ein ganz schön kalter Wind blasen. Ich denke, auch Kim konnte dir davon ein Lied singen. Mom war ja fast zur gleichen Zeit dort“, stimmte ich ihr zu.

„Nun ist Cesare halt in der REHA. Wir telefonieren jeden zweiten Tag miteinander. Er kann, noch mit kleinen Trippelschritten, schon ganz gut gehen. Seine Mutter besucht ihn zweimal in der Woche, im Übrigen sind, während der Besuchszeit, immer ein paar der Mädchen da, für die er nun schon so lange den Vermittler spielte. Die freuten sich natürlich auch sehr. Ach ja, gut, dass wir verlobt sind. Da gab es schon welche, die das nicht wussten und ihn arg angebaggert haben. Er ist halt ein beliebter Bursche. Aber jetzt ist es Meiner, daran lässt er übrigens keinen Zweifel.“

„Glaube ich dir“, lachte ich. „Cesare war und ist ein Bursche, dem man vertrauen kann. Sollte er irgendwann mal auf die Seite hüpfen, dann solltest du das aber nicht so tierisch ernst nehmen. Er ist Italiener. Mit Treue haben die es nicht ganz so.“

„Ich habe mit ihm geredet. Zeit genug hatten wir ja in Boston. Dabei konnte ich ihn überzeugen, dass es mir nicht auf bedingungslose Treue ankommt. Ich habe natürlich nicht gesagt, wie es du mit deiner Familie hältst, aber wir kamen überein – von euch gelernt – den Partner nie im Unklaren zu lassen. Ich hatte ihm, bevor an Verlobung überhaupt gedacht wurde, immer erzählt, was für freche kleine Abenteuer ich auf Reisen hatten. Es war mir wichtig, dass er begreift, dass diese nichts mit einem festen Verhältnis zu tun hatten. Es diente nur – wer weiß das besser als du – dem Frustabbau, in unserem, nun doch recht seltsamen Beruf. Das hat er schneller begriffen als ich fürchtete. Er kannte ja auch die Bilder und gestand, da sei er manchen Abend vor dem Einschlafen auch sehr unartig gewesen. Deshalb liebe er mich ja so, da ich als erste Frau keine Rücksicht auf seine Behinderung genommen habe und ihm ... Du kannst dir ja denken was.“

„Natürlich kann ich es mir denken“, lachte ich. „Du wirst es aber kaum leugnen können, dass im Falle Cesare schon vorher ein paar tüchtige Funken geflogen sein müssen. Obwohl ich gestehen muss, ich selbst habe es sehr lange gar nicht mitbekommen.“

„Ich glaube, da ist meine ständige Neugierde daran schuld. Als du vor – wie lange ist das wohl her, fast fünf Jahre? Als du damals für uns die Papagalli mit den richtigen Maßen für uns ausgesucht hast, über Cesare - erinnerst du dich?“

„Ja, damals waren doch die ersten Gäste bei Lis im Klub.“

„Ja. Da habe ich ihn einfach gefragt, was er sich denn dabei dachte, als du ihm diesen Auftrag gabst. Und weißt du, was er da zu mir sagte? Das sei endlich mal ein vernünftiger Gedanke gewesen, nicht immer nur diese Schwanzprotze zu fotografieren. Wir kannten uns noch nicht so gut, dieser Ausspruch ließ mich aber vermuten, er sei ebenfalls keiner – Schwanzprotz, wie er sagt, meine ich.“

„Und dann bist du ihm einfach ...“

„Oh nein“, lachte Uschi laut auf. „Ich habe es mir gemerkt und ganz heimlich gebohrt. Es dauerte noch lange, bis es eine günstige Gelegenheit gab. Dann allerdings, ach Paul, dann war es halt um mich geschehen. Inzwischen kannten er und ich uns, durch lange Gespräche, in und auswendig. Irgendwann wurde innige Freundschaft daraus und dann Liebe. Nein, das hatte nur wenig mit Sex zu tun, das war etwas Innerliches. Die berühmten Schmetterlinge halt.“

Uschi kurvte locker auf die Autobahn in Singen ein. Noch gut eine Stunde bis Stuttgart. Unser Gespräch versandete etwas, Müdigkeit machte sich breit, obwohl es noch früh am Morgen war. Zum Mittagessen würden wir längst daheim sein.

Wir waren um Elf da. Doris wurde bei Bronners abgeliefert. Sie wollte sich halt zurückmelden. Mein erster Weg führte mich zu den Kindern. Lis und Kim waren beide bei ihnen. Natürlich gab es die gewohnte Begrüßung.