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Die einsame Highland Farm - Mai 23

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„Das war supergeil", gestand mir irgendwann Mary. „Ich hatte vergessen, wie gern ich mir in den Mund ficken lasse. Du hast es perfekt gemacht."

Sie wischte sich die verbliebene Gesichtsbesamung mit einem Handtuch ab und wir streckten uns eng aneinander gekuschelt auf ihrem Luxusbett aus. Durchgeschwitzt wie wir waren, wurde es trotz der eigentlich angenehmen Temperaturen in Marys Schlafzimmer kühl auf unserer Haut, so dass wir eine leichte Decke über uns zogen, unter der wir sicher eine halbe Stunde nur miteinander schmusten und uns kleine Liebeleien ins Ohr flüsterten.

Irgendwann wanderte Marys rechte Hand immer tiefer und ertastete, ob noch etwas Liebeskraft in mir steckte. „Schaffst Du noch ein drittes Mal?" raunte sie in mein Ohr. „Wenn ich Dich ganz lieb vorbehandle?"

„Weiß ich nicht", zuckte ich mit den Schultern. „Ist so lange her, dass ich vor dieser Herausforderung stand."

„Dann schauen wir mal. Du bist ja Ingenieur. ‚Versuch macht klug', sagt man wohl in euren Reihen. Oder?"

Mit meiner Zustimmung machte sich Mary auf die Wanderschaft Richtung Süden und sich an die liebe Vorbehandlung. „Geht doch!" freute sie sich, als ihre Wiederbelebungsversuche mehr und mehr Entgegenkommen meinerseits bekamen. Fünf Minuten später hatte sie ihr Etappenziel zumindest teilweise erreicht. „Magst Du 69?" war ihre mehr oder weniger rhetorische Frage, denn sie war bereits dabei, sich in Position zu bringen.

„Und wie!" bestätigte ich prompt und umschloss bereits mit meinen Armen ihre über meinem Kopf zum Liegen kommenden Oberschenkel. Das ermöglichte mir, ihre Schamlippen mit meinen freien Händen schön auseinanderzuziehen. „Es gibt für mich kaum etwas Schöneres."

„Dann mal los. Dafür reicht Dein Härtegrad allemal."

Das war Marys Startkommando und was folgte war eine Art Wettkampf, wer wen mit Mund, Zunge, Zähnen, Fingern und Händen intensiver und schneller in Fahrt bringen würde. Ich war eindeutig im Vorteil, denn die beiden vorherigen Orgasmen hatten meine persönliche Samenbank bereits kräftig geleert. Mary hingegen ließ ihrer Lust freien Lauf und flutete mein Gesicht und meinen Mund mit einer sehr persönlichen Mischung an Liebesflüssigkeiten. Als wir uns letztlich ermattet und abgekämpft aus der 69-Position lösten und in Normallage nebeneinander lagen, hatte ich diesen dritten Durchgang mit 3:1 erzeugten Orgasmen gewonnen. Wir verließen Marys Bett an diesem Abend nicht wieder und verschoben das Abräumen und Abwaschen unseres Abendessens auf den kommenden Morgen.

Am darauffolgenden Morgen wurde ich mit einem Becher köstlich duftenden Kaffees im Bett geweckt. Mary musste sich bereits lange vorher von mir befreit haben und hatte mit ihrem Tagwerk begonnen. „Guten Morgen Langschläfer", war ihre spöttische Begrüßung, gepaart mit einem warmen und intensiven Kuss. „Ich muss nachher raus auf die Weiden und wollte vorher noch das Frühstück zubereiten. Fertig zum Aufstehen?"

Ich bejahte, stärkte mich mit dem Kaffee, stand auf und ging ins Bad zur Morgentoilette, wobei Mary mich allein ließ und tatsächlich wieder ein warmes Frühstück vorbereitete.

„Du tust mir richtig gut", gestand ich ihr, nachdem wir uns mit unseren beiden Frühstückstellern gegenübersaßen. „Ich kann mich nicht erinnern, mal so nach Strich und Faden verwöhnt worden zu sein." Ich kicherte etwas. „In jeglicher Hinsicht."

Mary lächelte mich an, dann wurde sie ernst und beugte sich vor. „Du sagtest vorgestern beiläufig, dass ‚niemand auf Dich warten würde'. Ich möchte Dich einladen, noch ein paar Tage auf meiner Farm zu verbleiben. Ich will Dir gern alles zeigen, was ich bisher geschaffen habe und was ich mir von der Zukunft erträume. Du bist Unternehmer und kannst das vermutlich besser beurteilen als ich."

Ich schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Danke für Dein Angebot, dass ich gern annehme. Ob ich allerdings Deine Arbeit und Deine Pläne besser als Du selbst beurteilen kann, bin ich skeptisch. Aber ich schaue mir gerne alles an und höre Dir gespannt zu." Ich schob mir ein Stück von dem fantastisches Frühstückssteak in der Mund und kaute genüsslich.

„Oh Walter, das ist wunderbar. Ich möchte gern Deine Belohnung von gestern vollenden." Jetzt hatte sie dies einzigartig diabolische Grinsen wieder aufgesetzt. „Ich bin mir sicher, es wird Dir gefallen."

Ich griff mit meiner linken Hand über den Tisch und nahm ihre Rechte in die Hand. „Vielleicht kannst Du mir dann heute Abend auch ein wenig erzählen, was für ein Mensch Mary Mackay ist. Ich weiß bisher mehr von Dir als Frau als von Dir als Mensch."

Jetzt lachte sie laut. „Hoffentlich schaust Du dann nicht in zu tiefe Abgründe und erschreckst Dich. Es hat schon gute Gründe, warum ich hier einsam auf einer Farm weit weg von jeglicher so genannten Zivilisation lebe. Schauen wir mal."

Eine Stunde später hatte ich mich hinter Mary in ihrer Armeeuniform auf die Sitzverlängerung ihres Quads gesetzt, hatte meine Arme um ihren Bauch geschlungen, um Halt zu finden, und fuhren über das zur Farm gehörende Land.

„Derzeit habe ich nur zwei Arten von Nutzvieh, zum einen die Herdwick-Schafe und zum anderen die viel zu große Zahl an frei laufendem Rotwild." Sie hatte angehalten und deutete auf eine sicherlich vierzig Stück Wild umfassende Herde, die ungestört durchmischt mit einer Herde von Schafen zusammen graste, die keine Lämmer bei sich hatten. „Der letzte harte Winter hier liegt mehr als ein Jahrzehnt zurück und das Rotwild besitzt in den Highlands nach dem Verschwinden von Wölfen und Bären keine natürlichen Feinde mehr. Das bedeutet, dass so lange es im Winter ausreichend Futter gibt, es keine Reduktion im Bestand gibt. Es sei denn, man schießt sie."

„Und warum schießt Du nicht mehr?"

Mary lachte laut, sie lachte mich regelrecht aus. „Mein Lieber, es ist viel Arbeit, ein geschossenes Stück Rotwild zu verarbeiten. Man lässt ja die Kadaver nicht einfach in der Natur liegen. Im Moment jage ich praktisch nur zur Eigenversorgung. Das ist auch meine Genehmigung von Lord Robert, dem Eigentümer der Estate."

„Wie heißt der Besitzer?"

„Lord Robert Robertson, nicht nur adlig, sondern auch promovierter Chemiker. Und nebenbei mein Patenonkel. Aber die Geschichte erzähle ich gern heute Abend."

Die Tour mit Marys Quad war großartig. Sie zeigte mir einige fantastisch schöne Aussichtspunkte sowohl auf ihrer Farm als auch auf der umgebenden Estate. Wir waren etwa auf halber Höhe von Ben Klibreck, von dem aus wir über die gesamte Estate blicken konnten, als wir überraschenden und lautstarken Besuch erhielten. Zwei Typhoons der Royal Air Force kamen im Tiefflug von der schottischen Nordmeerküste angeflogen. Als sie uns erreicht hatten, konnten wir fast von oben auf die Kampfjets blicken, so tief donnerten sie über die menschenleere Landschaft hinweg.

„Du siehst, wie der erste Lord Robertson seine Estate eigentlich perfekt positioniert hat, direkt am Ausfluss von Loch Durran gelegen. Das hat dann dem Urgroßvater des heutigen Inhabers in den dreißiger Jahren die Gelegenheit gegeben, dort ein kleines Wasserkraftwerk zu installieren, welches seither die gesamte, so einsam gelegene Estate mit Strom versorgt. Damals hochmodern und bis heute eine so robuste Technik, dass das Kraftwerk noch nie ausgefallen ist." Mary deutete auf ein kleines Scheunengebäude an einem Zufluss zum Loch, das aus einem höher gelegenen Loch permanent mit Wasser versorgt wurde. „Ist angeblich noch nie trocken gefallen."

Wir schauen eine Weile stumm in die Highland-Landschaft unter uns. „Wie groß ist denn die gesamte Estate hier?"

„Oh, das meiste, was Du von hier oben siehst, gehört dazu." Sie zog mit ihrem ausgestreckten Arm eine imaginäre Grundstückslinie rund um uns herum. „Sind rund dreizehntausend Hektar beziehungsweise rund 130 Quadratkilometer. Die Farm macht davon nur einen kleinen Teil aus, das meiste ist halt wilde Natur, ein Teil ist Wald und der lebende Wild- und Fischbestand." Mary holte tief Luft. „Lord Robert will den alten Familienbesitz nicht verkaufen. Aber er hat mir schon dreimal angeboten, die gesamte Estate für eine lächerliche Pacht und eine kleine prozentuale Gewinnbeteiligung zu verpachten. Einzige Bedingung: Ich muss hier dauerhaft leben und arbeiten." Jetzt lachte sie hintergründig auf. „Er hat mir beim letzten Mal sogar gesagt, dass er sie mir auf Lebenszeit verpachten würde."

„Und warum nimmst Du das Angebot nicht an?"

„Ich habe bis vorgestern hier allein gelebt und gewirtschaftet. Weil ich das so wollte. Ich war für viele Jahre darauf bedacht, möglichst selten mit lebenden Menschen persönlich Kontakt zu haben. Digital war nach meinem Abschied aus der Army irgendwann okay, aber persönlich nein."

Sie drehte sich so gut es ging auf dem Quad um, zog meinen Kopf zu sich herab und gab mir einen Kuss. Einen warmen, lieben Kuss. „Und dann tauchte aus einem Unwettersturm ein Engel auf. Seither toben die Gedanken und Ideen nur so durch meinen Kopf, mein Herz schlägt schneller und ich beginne zu träumen. Am helllichten Tag!"

Marys versteckte Liebeserklärung löste auch in meinem Kopf eine Gedankenlawine aus. „Eine verfallende, weitgehend aufgegebene Highland-Estate als neue unternehmerische Lebensaufgabe -- ist dies das neue Ziel, dass ich mit dieser Wanderung erreichen wollte?"

Wir schauten noch eine ganze Weile, auf dem Quad zwangsweise eng aneinandergeschmiegt, über die unvergleichlich schöne Frühlings-landschaft der nördlichen Highlands. Zu allem romantisch-verklärenden Überfluss brach jetzt auch noch die Vormittagssonne durch die Wolken. Es war einfach nur schön, hier zu sitzen, in die Landschaft zu schauen und dazu eine liebende Frau in den Armen zu halten. Und sei es nur darum, nicht vom Quad zu fallen.

„Ich glaube, wir sollten zurückfahren und den Rest des Tages eingehend Deine Ideen und Vorstellungen diskutieren. Ich habe viel Erfahrung damit, aus Ideen Konzepte und Geschäftspläne zu entwickeln. Vielleicht können wir zusammen etwas erfolgversprechendes aus diesen Ideen und den Möglichkeiten, die Dir Lord Robert offeriert hat, machen."

Marys Blick reichte als Antwort vollkommen aus. Es war eine Mischung aus Liebe und Tatendrang. Dann startete sie das Quad und wir fuhren umsichtig den Berghang wieder herunter und zurück zum Farmhaus.

Eine Stunde später saßen wir mit vollen Kaffeebechern und einigen ordentlichen Sandwichbroten am Küchentisch. Mary hatte mir einen großen Schreibblock und einen Kugelschreiber gegeben und ich begann, ihre vor mir ausgebreiteten Ideen zu systematisieren und aufzuschreiben.

„Ich denke, die Estate liegt zu einsam und zu weit entfernt von den ohnehin spärlicheren Touristenwegen, dass Tourismus hier wirtschaftlich Sinn macht", begann Mary ihre Überlegungen. „Zum anderen hätte ich keine Lust, mich hier mit irgendwelchen Touristen herumzuärgern. Das gilt auch für denkbare Jagdtouristen oder Angler."

„Kein Tourismus", notierte ich mir. „Macht nur Ärger."

Mary setzte ihre Überlegungen fort. „Wenn wir die Estate somit als land-und forstwirtschaftlichen Produktionsstandort betrachten, haben wir eine Reihe von Möglichkeiten:

(1) Schafszucht mit Vermarktung des Fleisches und Verwertung von Wolle beziehungsweise Fellen; rein flächen- und grasseitig könnten wir die Schafszahl sicher auf vier- bis fünfhundert Mutterschafe steigern.

(2) Rotwildfleisch und andere Rotwildprodukte wie echtes Wildleder beziehungsweise Hirschleder; Wildexperten haben Lord Robert gesagt, dass bei dem sehr großen Wildbestand der Estate eine gesunde, nachhaltige Abschussquote bei 150 bis 180 Hirschen und Rehen möglich ist

(3) Wildlachs und Seeforelle, die beide hier im Loch laichen und dann wieder ins Meer zurückkehren; hier muss man mit der Flussfischergenossenschaft reden, die bisher allein den Fischfang am Unterlauf vor der Meeresmündung betreibt. Möglicherweise rentiert sich der Aufbau einer eigenen Hatchery hier am Loch.

(4) Holz und Holzprodukte aus einem eigenen Sägewerk einschließlich Brennholz; die Estate hat etwa 500 Hektar ausgewachsenen Waldbestand, der ohnehin in den nächsten zehn Jahren abgeholzt und möglicherweise wieder aufgeforstet werden muss.

(5) Honig; ich weiß, dass die Nachbar-Estate einen sehr bekannten Highland-Honig produziert.

(6) Aufbauend auf Schafsfellen und Wildleder spezielle Bekleidungs-artikel wie Schafsfellschuhe, Schafsfelljacken und so weiter."

Ich systematisierte Marys teilweise ausführlichen Ausschmückungen ihrer Ideen, um sie später für das Gesamtkonzept zu verwenden.

„Du siehst", fasste Mary ihre Ideen zusammen, „man kann die Estate als Wirtschaftsbetrieb wieder vollkommen neu aufbauen. Aber dazu braucht man erstens Geld für Investitionen sowohl in mehr und neue Wohn- und Wirtschaftshäuser als auch Maschinen und Einrichtungen und zweitens Menschen, die ein Interesse daran haben, an einem solchen Wiederaufbau dauerhaft mitzuarbeiten. Beides habe ich nicht."

Ich lächelte sie einen längeren Augenblick an, so dass sie sichtbar unsicher wurde.

„Denkst Du, dass ich träume oder gar spinne?"

„Ganz und gar nicht. Du hast großartige Ideen und ich sehe in der Tat eine sehr realistische Möglichkeit, daraus ein glaubwürdiges Konzept zu entwickeln. Und wenn Dein Patenonkel dem zustimmt und sein Angebot erneuert, bin ich gern bereit, Dich bei der Finanzierung und Umsetzung zu unterstützen."

Jetzt strahlte mich Mary an. „Ich hatte verstanden, dass Deine Firma in Konkurs gegangen ist. Hast Du trotzdem so viel Geld?"

Ich lachte laut auf. „Eigentlich noch schlimmer, Mary. Meine Scheidung kam da noch obendrauf. Ich lebe derzeit von den Mieteinnahmen meiner beiden ererbten Häuser in England. Davon könnten wir unter den hiesigen Möglichkeiten auch zu zweit leben, aber nicht die notwendigen Investitionen und das so genannte Working Capital aufbringen." Ich trommelte mit den Fingern der linken Hand auf den Tisch. „Nein, wir müssen hier eine richtige Projektfinanzierung aufbauen. Aber das kann ich und habe auch die richtigen Kontakte in London."

Ich deutete mit der Kugelschreiberspitze auf den Punkt der Mitarbeiter. „Das ist meiner Meinung nach der kriegsentscheidende Punkt." Bei dem Stichwort ‚Krieg' zuckte Mary unmittelbar zusammen. „Ich habe verstanden, dass Du mit Absicht hier in die menschenleere Einsamkeit gegangen bist. Warum auch immer. Aber mit diesem Konzept würden zwangsweise Männer und Frauen, möglicherweise auch Kinder nach Durran Estate kommen und hier wohnen wollen und müssen. Es entsteht also eine eigene, kleine Community. Die Frage, die Du beantworten musst, ist, ob Du dies willst."

Ich lehnte mich auf meinem Stuhl zurück, nahm einen tiefen Schluck aus meinem Kaffeebecher und schaute Mary still, aber durchaus herausfordernd an.

„Vor drei Tagen hätte ich spontan auf diese Frage mit einem klaren ‚Nein' geantwortet", begann Mary sehr zögernd. „Ich erzähle Dir nachher meine Geschichte und warum ich hier bin. Sie wird Dich wahrscheinlich schockieren. Und danach kannst oder musst Du entscheiden, ob Du mich so liebst, dass wir möglicherweise eine gemeinsame Zukunft haben."

Für einen fast unerträglich langen Moment herrschte absolutes Schweigen. Mary blickte mit suchendem Blick durch die Küche und war augenscheinlich nicht in der Lage, mich anzuschauen. Ich merkte, wie in ihrem Kopf eine Art Revolution vor sich ging.

„Du bist hier wie ein pitschnasser Engel auf meiner Farm aufgetaucht. Mitten im Unwetter. Und ich habe mich gefreut, dass Du -- so unbekannt Du mir auch warst -- hier um Schutz und Hilfe nachgesucht hast. Zum ersten Mal seit vielen Jahren hatte ich plötzlich keine Angst mehr vor einem fremden Menschen. Im Gegenteil!" Mary machte wieder eine bedeutungsschwere, lange Pause. „Es könnte sein, dass ich tatsächlich in dieser Einsamkeit wieder menschenfähig geworden bin." Jetzt blickte sie mich frontal an und strahlte wie ein junges Mädchen. „Und Du bist mein Erzengel, der mich aus der Einsamkeit herausführt."

Ich nickte bedächtig. Mary musste in ihrer Zeit im Armeekrankenhaus tatsächlich traumatische Erlebnisse gehabt haben. Insofern war ich sehr neugierig geworden, ob sie mir -- wie versprochen -- im Verlauf des Abends darüber mehr erzählen würde. Ich nahm mir aber fest vor, sie nicht zu drängen oder auszufragen. Ich ahnte, dass ein solch aggressives Verhalten viel zerstören könnte.

„Wenn ich Deine Worte richtig zusammenfasse, kannst Du mir auch bereits sagen, wieviel Mitarbeiter ein solches Wiederaufbaukonzept benötigen würde."

„Oh ja. Da habe ich schon ausführlich drüber nachgedacht. Gerade wegen der Wohn- und Häuserfrage. Von der alten Estate sind ja nur noch dies Farmhaus, das Wildhüter-Cottage und die ehemalige Schule da" -- jetzt lachte Mary laut -- „Du musst Dir vorstellen, diese Estate hatte ihre eigene Schule und einen eigenen Lehrer. Und diese beiden Häuser sind in demselben schlechten Zustand wie dies Farmhaus, bevor ich herkam."

Die sich anschließende Diskussion erbrachte somit einen Bedarf von mindestens zwei renovierten und fünf neu zu bauenden Wohnhäusern als auch eine Reihe von Wirtschaftsgebäuden für die Wildverarbeitung als auch die Verwertungsideen für Felle und Leder einschließlich der modischen Umsetzung.

„Ich habe schon lange eine etwas verrückte Idee als Problemlösung", setzte Mary nach. „Fast alle Arbeit auf so einer Estate im Wiederaufbau kann von Frauen genauso gut erledigt werden wie von Männern. Ich kann mir gut vorstellen, dass es viele alleinerziehende Mütter mit einem oder zwei Kindern gibt, die sich nach einem Leben in einer solchen Kommune sehnen würden; wie vor fünfzig Jahren die Hippiekommunen. Man muss dann nur mit der staatlichen Schulverwaltung das Schulproblem lösen. Du bist auf Deinem Weg hierher durch Kinbrace gekommen. Da haben sie im letzten Jahr die Schule mangels Kindern schließen müssen."

„Sehr gute Idee. Möglicherweise kann man sich gleichzeitig auf Armeeveteranen als Mitarbeiter konzentrieren. Ich weiß, dass ‚Help for Heroes' gerade solche Wiedereingliederungsmodelle für ausscheidende Soldaten und Soldatinnen massiv unterstützt."

Mary lächelte jetzt sehr hintergründig. „Ich glaube, nach Irak und Afghanistan hat jeder der dort teilweise mehrere Touren überlebt hat, einen gewaltigen mentalen Schaden. Deshalb bin ich ja nach Durran geflüchtet." Sie nickte mir zu. „Aber davon erzähle ich in Ruhe nach dem Abendessen." Sie stand mit einem Ruck auf. „Und um das kümmere ich mich jetzt. Wir können ja weiter an unserer Idee arbeiten."

Ich nutzte die Zeit bis zum Abendessen, meine Mitschriften zu sortieren, zu ergänzen und zusätzliche Schlüsselfragen sowohl an Mary als auch an potenzielle externe Berater aufzuschreiben. „Ich bin davon überzeugt, dass wir insbesondere für unsere Personalideen und die damit unmittelbar verbundenen Investitionen wie Hausbau ganz beachtliche Finanzhilfen bekommen können. Sowohl von der schottischen Regierung als auch von Spezial-Charities."

„Das ist dann Dein Part, mein Lieber", war Marys einfache Antwort. „Davon verstehe ich überhaupt nichts."

„Passt zusammen wie Schwanz und Pussy", zuckte mir durch den Kopf, schluckte die Bemerkung aber als gerade unpassend herunter. Trotzdem musste ich grinsen.

Mary begann bereits beim Essen über ihre Vergangenheit zu sprechen. „Ich wollte schon seit jungen Jahren Krankenschwester werden. Über die sehr gute Kadettenkameradschaft in Caithness, wo ich groß geworden bin, bin ich dann früh im Dauerkontakt mit den Streitkräften gewesen. Und so sehr ich meine Eltern liebe, ich wollte möglichst schnell unabhängig von ihnen werden. So habe ich mich bereits vor meinem achtzehnten Geburtstag als Schwesternschülerin bei der Armee beworben, wurde mit meinem Schulabschluss sofort akzeptiert und habe dann meine Ausbildung an der Universität in Birmingham absolviert. Ganz normal, über drei Jahre, aber ich musste keine Studiengebühren bezahlen und bekam vom ersten Tag an ein Gehalt wie ein normaler Soldat. Mit meinem Abschluss bin ich dann mit dem DMG ins Feld gegangen, ich wollte nicht in irgendeiner Kaserne oder einem Heimatkrankenhaus versauern."