Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Die Farben des Lebens

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Ron interessierte sich für Kunst nicht sonderlich. Wenn er ein Bild schön fand, dann fragte er nicht danach, wer es gemalt hatte oder wann es entstanden war.

Es musste ihm einfach nur gefallen.

Ron beobachtete Maren. Das Licht, das links und rechts aus den Fenstern in die Kirche fiel, schnitt sich durch die flimmernde Luft und brachte die schwebenden Staubteilchen zum Tanzen. Einige Lichtstrahlen fielen auf Marens Haar und lie-ßen es golden leuchten. Sie hatte ein schlankes Gesicht mit leuchtend blauen Augen. Ein paar Sommersprossen unterhalb ihrer Augen gaben ihrem Gesicht eine besondere, freche Note.

Ein kleiner Reisebus hielt mit quietschenden Bremsen vor der Kirche. Ein Pulk Touristen, bewaffnet mit Kameras, stürmte die Kirche. Sie schossen Bilder.

„Lass uns gehen", sagte Maren.

Der Wagen schaukelte durch die Schlaglöcher und Bodenwellen ein wenig hin und her. Behutsam lenkte Ron den Wagen über den sonst nur von Pferdewagen benutzten Weg. Der Weg endete an der Bruchkante der Hochebene. Ron stellte den Wagen ab. Sie stiegen aus und gingen bis an den Rand der Klippe. Der Ausblick war berauschend. Von hier aus konnte man in die Weite des Atlantiks blicken. Das Meer lag da wie ein Spiegel. Bis zum Strand waren es etwa dreißig Höhenmeter. Man konnte erkennen, wie sich das Wasser in kleinen, schaumbekränzten Wellen an den Strand warf. Es war ruhige See. Maren schaute entgeistert auf das herrliche Panorama.

„Na, habe ich dir zu viel versprochen," sagte Ron leise und sah Maren an.

„Einfach toll dieser Ausblick," gab Maren zurück. Ein kleinen Pfad führte in Serpentinen den steilen Hang hinunter zum Strand. Ron holte die Kühlbox mit den Lebensmitteln aus dem Auto. Maren klemmte sich die Decke unter den Arm. Sie fassten sich zur Sicherheit an die Hand. Ron ging voraus. Der steile Weg wurde sonst von Fischern genutzt, die hier nach Krebsen und Muscheln in den Felsspalten nahe am Strand suchten.

Ron nahm Maren fest an die Hand, um ihr Halt zu geben. Es kam ihm plötzlich in den Sinn, dass er Maren seit der Semesterparty nicht mehr berührt hatte. Jedenfalls nicht so. Damals hatte er sie zum Tanzen aufgefordert. Maren hatte schlanke Hände und feingliedrige Finger, an denen sie dünne Ringe trug.

Langsam erreichten sie den Strand.

„Es ist einfach schön hier, sagte Maren mit Begeisterung. Lass uns dort hingehen".

Maren zeigte ohne Rons Hand loszulassen auf einen Flecken Strand, der mit schwarzem Sand bedeckt war. Ron bemerkte, dass sie sich immer noch an der Hand hielten. Maren bemerkte es ebenfalls und ließ etwas verlegen Rons Hand los. Sie breitete die Decke aus.

Ron stellte den Korb hinter einem Felsvorsprung in den Schatten.

Maren zog die Schuhe aus und lief zum Wasser. Die See schmiegte sich sanft an den Strand und das Wasser gurgelte im gleichmäßigen Rhythmus über den Sand vor und zurück. Der schwarze, nasse Sand funkelte im Sonnenlicht und knisterte leise, wenn das Wasser zurücklief. Maren ließ das Wasser um ihre Füße spülen.

Sie kam zurück und setzte sich zu Ron auf die Decke. Er hielt ihr einen Pfirsich hin. „Eisgekühlt, sagte er, probier mal".

„Hmmm," machte Maren als sie hineinbiss. Sie legte sich auf den Rücken und setzte ihre Sonnebrille auf.

Ron legte sich auf die Seite neben sie, stützte seinen Kopf mit seinem angewinkelten Arm ab und schaute über Maren hinweg in Richtung Meer.

Das einzige was sie hören konnten war das Meer, die Wellen und die Schreie einzelner Seevögel. Ein leichter, aber kühler Wind wehte.

Rons blicke schweiften über den Strand und das Wasser. Sein Blick viel auf Maren, welche die Sonnestrahlen sichtlich genoss. Sie hatte die Arme hinter ihren Kopf gelegt. Der Wind wehte leicht durch ihr Haar. Ihre Sonnenbrille hatte sie in die Haare geschoben und ihre Augen geschlossen.

Sie sah zufrieden aus, wie sie da lag.

Ein süßes Mädchen dachte Ron. Sie hatte den Knoten aus ihrem T-Shirt gemacht. Sie trug sie immer eine Nummer zu groß, weil es ihr bequemer war.

Der Wind plusterte das ärmellose Shirt wie ein Segel hin und wieder auf, so das Ron die hellen, seitlichen Ansätze ihrer Brüste sehen konnte. Er schaute sie gedankenverloren an.

„Lass uns schwimmen," sagte Maren, mit leiser Stimme und holte ihn aus seinen Gedanken. Wie lange sie ihn schon angeschaut hatte, wusste er nicht.

Sie stand auf und verknotete ihr Haar mit einem bunten Gummiring auf ihrem Kopf. Ihre blonden Haare schimmerten im Licht der Sonne. Ihre zarten Hände glitten in ihre Shorts und streiften sie langsam über ihre Beine. Sie hatte ein weißes Bikinihöschen darunter. Ihr T-Shirt, dass ihr bis auf die Oberschenkel reichte, behielt sie an.

„Was ist, fragte Sie. Was schaust du so, kommst du mit oder nicht." Ron hatte ein seltsames Gefühl beschlichen. Im Anblick von Marens Körper wurde er plötzlich unruhig. Es stellte sich ein Gefühl ein, dass man gemeinhin als Kribbeln im Bauch bezeichnete. Nicht, dass er dieses Gefühl nicht kannte, nein, er kannte es in Bezug auf Maren nicht.

Hinzu kam, dass er nicht genau wusste, wie er damit in dieser Situation umgehen sollte. Schließlich war das nicht das erste mal, dass er sie im knappen Höschen gesehen hatte. Sie schliefen ja in einem Raum in getrennten Betten, in Schlafsäcken. Aber heute war etwas anders als sonst.

Maren war nicht unbedingt die hübscheste Frau, die ihm bislang über den Weg gelaufen war.

So wie Susanne, seine letzte Freundin, ein echter Knaller. Schöne Frauen werden leider von vielen Männern begehrt. Und er war nicht der Typ Mann, der ständig damit beschäftigt sein wollte, seinem Mädchen die Verehrer vom Leib zu halten. Diese waren dann auch der Grund für das Ende der Beziehung.

Da war etwas anderes, was Maren für ihn so anziehend machte. Ihre natürliche Art mit Menschen umzugehen war sicher ein Grund. Sie hatte etwas an sich, was ihn in ihren Bann schlug. Vielleicht war es ja die Mischung aus alle dem. Sie hatte einen klaren Verstand, ein hübsches Lächeln und einen zwar nicht atemberaubenden aber doch anziehenden Körper. Ihre Hüften waren nicht so ausladend wie bei vielen Frauen und auch ihre Brüste hatten nach seinem Geschmack genau die richtige Form und Größe. Sie waren zwar klein und aber sicher fest. Auch ihr Hintern machte auf ihn einen guten Eindruck. Aber daran allein lag es nicht.

„Dann gehe ich halt alleine," sagte sie und lief in Richtung Wasser.

Ron sah ihr nach. „Verdammt, mache jetzt bloß keinen Fehler," murmelte Ron vor sich hin. Es gibt noch andere Frauen in deinem studentischen Leben. Und schließlich hast du vor der Reise auf die Insel nur deshalb zugesagt, weil sie dich als Frau nicht sonderlich anmachte, sonder nur als Kamerad sozusagen, so als Kumpel. Zweckgemeinschaft eben. Dachte er.

Sie tastete sich langsam ins Wasser vor. Zu dieser Jahreszeit war es nicht besonders warm. Er beobachtete, wie ihr blonder Schopf aus den Wellen schaute. Sie winkte.

Nach einer Weile kam Maren aus dem Wasser.

„Du hättest mitkommen sollen. Die Abkühlung habe ich gebraucht."

„Mir ist heute nicht nach Schwimmen, es ist mir heute einfach zu kalt", entgegnete er.

Sie setzte sich ihm gegenüber auf den Sand und hielt den Kopf leicht in den Nacken. Das salzige Wasser lief in kleinen Rinnsalen aus ihren nassen Haaren über ihr Gesicht. Die späte Nachmittagssonne funkelte in den Wassertropfen, die sich wie kleine Diamanten auf ihre Haut gesetzt hatten. Er sah sie aus seinen Augenwinkeln an, ohne dass sie es merken konnte. Sie stützte den Oberkörper mit ihren nach hinten abgespreizten Armen ab und genoss die Sonnenstrahlen. Sie schloss die Augen. Ron atmete tief durch und genoss unauffällig den Anblick ihres Körpers. Durch das nasse T-Shirt nahm er die weichen Rundungen ihrer Brüste war. Hell schimmerte ihre Haut durch den nassen transparenten Stoff. Ihre Brustwarzen waren durch das kühle Nass prall wie Erbsen angeschwollen und drückten kleine Beulchen in den Stoff. Das rötliche Licht der Sonne schimmerte in ihren Haaren und trocknete sie. „Die Sonne ist Herrlich nicht war," sagte sie mit geschlossenen Augen. Sie machte ihre Beine ein wenig auseinander, um vom Wind besser getrocknet zu werden. Sie bekam eine Gänsehaut. Ron konnte seine Blicke nicht mehr von ihr lassen. Er legte seinen Kopf auf die Decke, die er an einem Ende zu einem Kissen zusammengedreht hatte. Er lag auf der Seite und konnte so mit seinen Blicken über ihren Körper gleiten.

Das Shirt hatte sie sich etwas über ihren Bauch nach oben geschoben, so dass er ihren Bauchnabel sehen konnte. Kleine feine Härchen krochen aus ihrem Slip hinauf bis zu ihrem Nabel, wo sie sich wie im Reigen versammelten. Das Wasser aus dem Shirt sammelte sich dort und bildete kleine Bäche und große

Seen in denen sich das Licht brach. Zugleich konnte er erkennen, dass sich der dünne, feuchte Bikinistoff um ihre Scham gelegt hatte und eine kleine Verwerfung erkennen ließ, die in ihrer weichen, fließenden Kontur nicht schöner und erotischer hätte aussehen können. Durch den nassen, dünnen Stoff, der sich wie eine zweite Haut über ihr Schambein schmiegte, erkannte er kleine blonde Haarstoppeln.

„Was mache ich da bloß," dachte Ron.

Er drehte sich auf den Bauch und bemerkte erschrocken, dass der Ausflug seiner Sinne nicht spurlos an ihm vorüber gegangen war. Die Beule in seiner Badehose war ein peinlicher Beweis.

Nachdem Maren eine Zeit so gesessen hatte, stand sie auf, nahm ihr Handtuch, beugte den Kopf vor und trocknete ihre vornüber hängenden Haare. Sie warf ihren Kopf in den Nacken und ließ ihre Haare offen über ihre Schulter hängen.

Ron tat so, als würde ihn das nicht interessieren und schaute an ihr vorbei. Tatsächlich aber entging ihm keine ihrer Bewegungen.

Nachdem sie ihr Haar getrocknet hatte, überkreuzte sie plötzlich ihre Arme über ihrem nassen T-Shirt, nahm den Saum in die Hände und zog mit einer schnellen Bewegung das Shirt über ihren Kopf. Rons Herz machte einen Salto.

Sie stand da mit nacktem Oberkörper. Maren tat so, als wäre sie alleine. Sie beugte sich vornüber und griff in ihre Stofftasche. Ihre kleinen, hellen Brüste hingen wie reife Äpfel an ihr herunter. Durch den blauen Hintergrund des Himmels konnte er ihre Konturen gestochen scharf erkennen.

Ron ging das Herz auf.

Maren zog ein frisches T-Shirt über den Kopf. Sie stieg in ihre rosafarbenen Shorts und knöpfte sie zu.

„Gott sei Dank," dachte Ron. Mehr hätte er auch jetzt nicht ertragen können. Maren zog ihre Schuhe an. Ron stand auf und packte die Sachen zusammen.

„Lass uns gehen, sagte Maren, es wird Zeit."

Sie erklommen die felsige Wand über den Pfad den sie gekommen waren.

Ron nahm ihre Hand. Sie fuhren zurück.

Maren hatte sich vorgenommen während ihres Aufenthaltes auf der Insel ein wenig zu zeichnen. Es standen im neuen Semester wichtige Prüfungen bevor und sie wollte ihre Technik verfeinern. Der Ausflug zum Kloster hatte sie inspiriert. Nach ihrer Rückkehr am frühen Abend und einem kleinen, gemeinsamen Imbiss, ging jeder seiner Lieblingsbeschäftigung nach. Sie stellte einen Stuhl an den kleinen Tisch auf der Veranda hinter dem Haus und begann mit den Vorbereitungen. Ron lag in einer Hängematte, die er von einem Mauervorsprung aus mit dem knorrigen Baum in ihrem kleinen Garten verbunden hatte. Er hielt ein Buch in der Hand und las. Er blickte auf und schaute Maren zu, wie sie die Farben und ihren Zeichenblock zurechtlegte.

„Du wirst mir heute Modell sitzen", sagte sie unverhofft zu Ron.

Der fiel aus allen Wolken.

„Wieso ich, meinte Ron erstaunt, es gibt hier eine Menge andere Motive."

„Das schon, konterte Maren, aber kein männliches Modell, das mir in so greifbarer Nähe ist wie du. Setz dich dort bitte in den Lehnstuhl und ziehe dich bitte aus."

„Wie bitte, schluckte Ron, ausziehen, was hast du denn vor."

„Ich will dich zeichnen, sagte Maren und betonte jede Silbe beim Sprechen. Und ich will keine Diskussion. Ich brauche dich als Vorlage für einen Engel. Bitte, tue mir den Gefallen. Ich weiß, wie ein Mann aussieht und ich brauche dich, beziehungsweise deinen Körper zur Übung. Bitte."

Ron schluckte nochmals und schaute sie ein wenig entgeistert an.

„Na los, zieh dich aus." Sie stand auf beugte sich über ihn und begann Rons Hemd loszuknöpfen. „In den Seminaren sitzen uns jede Menge Männer und Frauen Modell. Da ist nichts dabei, erläuterte sie. Also ziere dich nicht so".

„Den Rest kann ich alleine," meinte Ron, stand auf und zog sein Hemd aus.

„Den Slip und die Socken auch", sagte Maren bestimmend.

Ron stand da, wie eine Salzsäule.

„Hast du schon mal einen Engel in einer Calvin Klein Unterhose gesehen," fragte Maren ihn mit ernster Mine.

Mit ungeschickten Bewegungen streifte er seinen Slip über die Beine. Maren musste etwas schmunzeln. Ihm war das ganze sichtlich unangenehm. Er setzte sich in den Lehnstuhl, den Sie unterdessen für ihn aus dem Apartment geholt hatte. Maren gab ihm die Pose vor, in der er sich setzen sollte und begann zu zeichnen.

Nachdem eine kurze Zeit verstrichen war und sich Ron mehr oder weniger an seine Rolle gewöhnt hatte, entspannte er sich zunehmend.

Sie sah hübsch aus, wenn sie sich konzentrierte und dabei kleine Falten auf ihrer Stirn entstanden. Hin und wieder schaute sie kurz auf und war sogleich wieder auf ihr Bild konzentriert. Ihre blauen Augen waren klar wie der Himmel. Ab und zu streiften sich ihre Blicke. Ron spürte jedes Mal wie sein Herz höher schlug und das Verlangen größer wurde, sie in den Armen zu halten. Ausgerechnet in diese Situation kamen ihm diese Gedanken.

Ihr Blick streifte immer wieder über seinen Körper. Er war sehr gut geformt und durchtrainiert. Rons Haut hatte durch sein tägliches Sonnenbad, dass er sich nicht nehmen ließ, einen braunen Teint angenommen. Nahtlos versteht sich. Denn es gab auf der Insel jede Menge einsamer Stellen, wo man ungestört für ein paar Minuten liegen konnte.

Maren versuchte sich die Konturen seines Gesichtes einzuprägen, um mehr oder weniger aus dem Gedächtnis das Geschaute auf die Leinwand zu bringen.

Hin und wieder blickte sie zur Kontrolle auf.

Sie hatte ihn schon oft beobachtet. Natürlich aus rein künstlerischem Interesse.

Andererseits hatte sie schon damals auf der Party ein wenig Geschmack an ihm gefunden. Er war halt ein hübscher Kerl. Aber sie hatte es nicht darauf angelegt. Er ließ manchmal den kleinen Macho durchblicken, was aber auszuhalten war.

Maren bemerkte, dass sich sein Glied etwas regte, und direkt wie sie war, und um ihn ein wenig aus der Reserve zu locken, fragte sie ihn, ob er gerade an seine Freundin daheim denke.

„Wieso," fragte Ron verwundert. „Weil du gerade einen Ständer bekommst, sagte sie geradeheraus. Ron platzte der Schädel, ihm wurde es heiß und kalt. Er blickte an sich herunter und bemerkte, dass sein Penis ein wenig größer war, als das am Anfang der Fall war. Um sich keine Blöße zu geben, konterte er mit ei-nem Lächeln und meinte, das dass wohl ein wenig untertrieben sei. „Das ist kein Ständer, er macht sich halt ein wenig Luft," setzte er hinzu.

„Keine falsche Scham," meinte Maren ohne ihn anzusehen, dass passiert den professionellen Modellen auch schon mal." „Na, dann bin ich ja beruhigt," entgegnete Ron.

Sie konzentrierte sich weiter auf ihre Zeichnung.

„Bleib bitte still sitzen, forderte Maren ihn auf und beweg´ dich nicht, das gilt auch für deinen Schwanz," fügte sie lächelnd hinzu.

Ron war ein wenig platt über die Offenheit, in der Maren mit ihm sprach und über die etwas derbe Ausdrucksweise, die er bei ihr nicht vermutet hatte. Die kannte er nur von seinen Kumpeln von der Uni, mit denen er ab und zu auf ein Bier rausging. Von einer Tochter aus gutem Hause, war so eine Wortwahl nicht unbedingt zu erwarten. Marens Blick konzentrierte sich wieder auf ihre Zeich-nung. Nach einer Weile blickte sie kurz auf und sagte unverhofft: „Gefalle ich dir eigentlich?"

„Was meinst du," fragte Ron.

„Eine Frau merkt, wenn sie beobachtet wird. Draußen am Strand, heute Nachmittag." „Woher willst du wissen, dass ich dich beobachtet habe," fragte Ron erstaunt.

„Weibliche Intuition vielleicht", erwiderte Maren und schaute demonstrativ in Richtung seines Unterleibes. „Sei ehrlich und sage mir, in welche Weise du mich angesehen hast", bohrte sie. Ron konnte sich denken worauf das hinauslief. Wenn er antworten würde:

„Ich habe dich angeschaut, weil ich dich sexy finde und du geile Titten und einen knackigen Hintern hast," dann hätte er wahrscheinlich das klassische Klischee bedient, wonach Männer bei Frauen nur nach bestimmten Äußerlichkeiten schauen und sich somit bei ihr in die Nesseln gesetzt.

Würde er sagen: „Als du dort am Strand in der Sonne gesessen bist und die Sonnenstrahlen deine Haut zum Glänzen und deine Augen zum Strahlen gebracht haben, da habe ich mich zu dir hingezogen gefühlt", dann könnte die Gefahr bestehen, sich bei ihr lächerlich zu machen, kalkulierte er.

Obwohl beides zutraf, musste er sich entscheiden.

„Gib mir Bedenkzeit," bat Ron.

„Du hast drei Sekunden, sagte sie knapp, eins, zwei, drei."

"Willst du es als Frau oder als Künstlerin wissen", fragte Ron sichtlich in die Enge getrieben.

„Wo ist denn in meinem Fall der Unterschied," konstatierte Maren und schaute Ron fragend an.

Er hätte sich wegen dieser dämlichen Frage ohrfeigen können. Wenn sie ihn so anschaute blieb ihm die Luft weg, sie war hinreißend, wenn sie so bohrend und wissbegierig wie ein kleines Kind Fragen stellte. Ron war platt, so dass er kein Wort über die Lippen brachte. Sie hatte ihn mit ihrer direkten Art und Weise überrumpelt. Er konnte ihr nichts entgegensetzen, außer der Tatsache, dass er sich in sie verliebt hatte und es irgendwie nicht wahrhaben wollte. Er wollte es ihr sagen. Aber gleichzeitig hatte er Angst, dass er etwas anderes zerstören könnte.

„Feigling", sagte Maren.

Sie stand auf, legte ihren Zeichenblock zur Seite und ging zurück ins Zimmer, griff sich ihre Stofftasche und verschwand im Bad. Ron folgte ihr ins Zimmer und goss sich den letzten Schluck Wein aus der Flasche ins Glas. Maren kam kurze Zeit später aus dem Badezimmer und wischte sich mit dem Handtuch übers Gesicht.

„Sag´ es mir zuerst als Frau," bat sie ihn. Ron stand immer noch nackt im Zimmer. „Was gibt es da zu sagen, erläuterte Ron verlegen, schließlich ist dir doch die Beule in meiner Badehose aufgefallen."

"Sag´ es," wiederholte sie. Ron fasste sich ein Herz.

"Ich habe mir vorgestellt..." Ron zögerte.

„Los sag´ schon," forderte sie eindringlicher.

Sie ging zurück ins Bad und zog die Tür hinter sich zu, um es ihm ein wenig einfacher zu machen. Er lehnte sich an den Türrahmen.

„Ich habe mir vorgestellt, wie es wohl wäre, dich zu berühren, dich zu küssen, deine Brüste zu streicheln, deinen Körper zu fühlen," sagte er und versuchte dabei mit seiner Stimme emotionslos zu wirken. Es gelang ihm nicht.

Es war vollbracht.

Bist du nun zufrieden?"

„Nein, sagte sie trocken, und als Künstlerin?"

„Hör auf" erwiderte er etwas genervt.

„Nein, bitte sag´ es mir," bettelte sie.

Ron nahm ein Schluck aus seinem Glas und setzte sich auf sein Bett. Sie öffnete die Tür und kam aus dem Bad.

„Mach´ dich nicht lustig über mich," meinte er, und schaute sie wie ein begos-sener Pudel an.

„Es ist für mich wichtig, wie du mich siehst," sagte sie mit weicher Stimme. Nach einer Weile sagte Ron leise mehr zu sich selbst: „Ich könnte dir stundenlang zuschauen, wenn du dich mit irgendetwas beschäftigst, besonders, wenn du zeichnest.

„Ich liebe dich", sagte er in einem Tonfall, als müsste er sich dafür entschuldigen.

„Ich glaube, ich habe noch nie einen Menschen so geliebt, wie dich. Ich habe immer nur die Menschen so geliebt, wie ich sie mir am liebsten vorgestellt habe, wie es, oder sie hätte sein sollen oder können. Aber bei dir ist das anders. Ich liebe dich so, wie du tatsächlich bist. Ich weiß, das klingt irgendwie blöde, aber es ist so. Und jetzt weist du es. Bist du jetzt zufrieden."