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Die Freundin meiner Freundin

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Das reichte! Ich erhob mich von meinem Platz, schaute kurz über die Brüstung, wo Fritz nach wie vor die Leiter hielt und signalisierte ihm mit Hilfe meines Daumens, dass ich reingehen wollte. Er nickte. Dann drehte ich mich um und trat an die Balkontür. Eine Hand ballte ich zur Faust und begann an das Glas zu klopfen. Die beiden, die inzwischen fast alles um sicher herum vergessen hatten, stoppten augenblicklich und sahen in meine Richtung. Erschrocken sprangen sie aus einander und wurden ebenso weiß, wie ich noch vor kurzer Zeit.

Es dauerte, bis den beiden klar wurde, dass sie keine Wahl hatten, als mich hereinzulassen. Domenica kam zögerlich zur Tür und öffnete sie vorsichtig.

„Du?" presste sie leise hervor.

„Ich!" sagte ich mit deutlicher Stimme und trat in meine Wohnung. Innerlich war ich überrascht, dass ich so ruhig blieb. Eigentlich denkt man ja, dass man in solchen Situationen beginnen würde, zu toben. Aber mein Hirn lief scheinbar auf Autopilot. Vermutlich war das mein Glück. So konnte ich bei der Sache bleiben.

„Und bevor du mir jetzt Vorwürfe machst, dass ich euch beobachtet habe. Ja! Das habe ich. Aber ich denke, nachdem was ich gesehen habe, könnte ich schon eine Erklärung bekommen!"

Chrissy trat dazu und nickte:

„Das ist richtig. Ich mache uns mal besser einen Tee!"

„Und zieht euch etwas über" setzte ich hinzu.

20 Minuten später saßen wir auf den Sesseln meines Wohnzimmers, die beiden trugen Bademäntel und vor uns standen dampfende Becher voller heißem Tee. Ich nahm meinen und sah in die Runde. Mein Geist lief immer noch automatisch. Ich vermag nicht einmal zu sagen, weshalb. Mein verletzter Teil, der nur brüllen und Sachen zerschlagen wollte, hatte sich komplett zurückgezogen. Vermutlich stand er zu sehr unter Schock und paralysiert wie mein ganzes Ich war, begann ich einigermaßen sachlich:

„Ich würde wirklich gerne hören, wie die skurrilste Situation, die ich je gesehen habe, zu Stande gekommen ist." Meine Augen wanderten zu Domenica.

„Und warum ich deswegen die schlimmsten acht Wochen meines Lebens durchmachen musste?"

Chrissy wollte ansetzen, aber Domenica ging dazwischen:

„Lass gut sein. Ich muss das erklären." Dann sah sie mich an.

„Ich war nicht ehrlich zu dir."

„Nein?" Ich wollte nicht zynisch antworten. Es rutschte einfach heraus.

Sie ließ sich davon nicht beirren.

„Früher, während der Schule, war ich mit einem Mädchen zusammen. Aber ich entwickelte mehr und mehr Interesse an Jungs. Darum hielt ich es nur für eine Phase."

Ich lehnte mich in meinem Sessel zurück und bedeutete ihr, sie solle weitersprechen.

„Mit mir in einer Klasse war auch Chrissy. Nur damals mochten wir uns nicht!"

„Ich habe davon gehört, ihr sollt wohl richtige Feindinnen gewesen sein, sagt Bernhard."

Ich sah, wie Chrissy zustimmend nickte.

Domenica fuhr fort:

„Das ist richtig. Und das war auch noch immer so, als wir uns auf diesem Workshop getroffen haben. Eines Tages haben wir so einen Orientierungslauf durch den Wald machen müssen. Chrissy und ich sind als ein Pärchen ausgelost worden. An diesem Tag ist der Konflikt zwischen uns eskaliert. Wir haben uns zu erst angeschrieen und später geschlagen."

„Das erklärt noch immer nicht das hier", warf ich ein und ließ meinen Kopf kreisen.

Domenica deutete mit ihrem auf Chrissy.

„Nun, sie hat gewonnen."

„Und als ich sie auf den Boden drückte, bin ich durch Zufall an ihren Intimbereich gekommen. Es war wirklich nicht geplant. Aber dort war alles nass!" fügte Chrissy an.

Ich klammerte mich an meinem Teebecher fest und verbrannte mir die Hände.

„Und dann?"

„Dann habe ich sie sofort losgelassen und darauf angesprochen, ob sie das errege."

Domenica stieg mit ein:

„Ich musste ihr das eingestehen. Wirklich, ich wollte nicht, dass es mich erregt. Ich war doch so glücklich mit dir. Aber es war doch offensichtlich und ich empfand es als derart schön! Na ja, dann nahmen die Dinge ihren Lauf und die letzte Konsequenz davon ..."

„... habe ich hier gesehen!" beendete ich ihren Satz.

Beide nickten.

Eine Weile saßen wir schweigend beieinander. Ich überlegte erneut, ob ich Domenica Vorwürfe machen sollte. Ob sie nicht wisse, wie weh sie mir getan habe? Ob sie so egoistisch sei? Warum sie mich nicht ins Vertrauen gezogen habe? Und vieles mehr. Das stimmte alles. Aber irgendwie sah ich noch immer keinen Sinn darin. Es würde die Dinge auch nicht ungeschehen machen oder meiner Freundin ihrer Veranlagung berauben. Meine Innerstes hatte sich schwarz gefärbt. Von dort erhielt ich gar nichts mehr.

Schließlich räusperte sich Domenica, atmete schwer und öffnete den Mund:

„Vielleicht ist es das Beste, dass es so rausgekommen ist. Du musstest es ja erfahren. Irgendwann. Warum also nicht heute? Dann kann ich auch gleich sagen, was mich bewegt."

Ich sah auf, schon spürend, dass mir das Kommende nicht gefallen würde:

„Was bewegt dich denn?"

Domenica nahm Chrissys Hand.

„Ich bin nicht bereit auf das zu verzichten, was wir beide haben."

Ich fühlte mich, als wäre ich in den Magen geschlagen worden:

„Du verlässt mich?"

Domenica schüttelte energisch den Kopf. In ihren Augen erkannte ich ehrliche Panik.

„Nein! Du bist der Mann meines Lebens und ich liebe dich! Es wird auch wieder besser als in den letzten Wochen werden, das verspreche ich! Ich will euch beide."

Ich lachte verzweifelt auf:

„Nach alldem was heute passiert ist und ich erfahren musste, willst du von mir hören, dass es okay ist? Das ich bereit bin, dich zu teilen?"

Domenica blickte betroffen zu Boden:

„Wenn es wegen meiner Neigung ist ..."

„... So ein Blödsinn!" ging ich dazwischen.

„Es ist, weil ich dachte, wir haben etwas Einzigartiges, was dir so viel bedeutet, wir mir. Und nun sehe ich, dass du etwas viel Wichtigeres in deinem Leben hast! Und ich soll dir sagen, dass es okay ist und mich gnädig mit dem zufrieden geben, was du an Zeit und Zuneigung für mich opfern kannst!"

Chrissy versuchte mich zu beschwichtigen:

„Ich habe auch Probleme, sie zu teilen! Aber ich sehe ein, dass es das einzig Richtige ist. Man muss sich von diesen alten, falschen Moralvorstellungen lösen!"

Ich schüttelte lachend den Kopf:

„Wenn diese Moralvorstellungen so alt und falsch sind, warum habt ihr das Ganze dann wochenlang vor mir verborgen? Ich hättet ja auch gleich zu mir kommen können!"

Die beiden schwiegen, aber ich hatte mich in Rage geredet:

„Und kommt mir ja nicht damit, dass ihr mich schützen wolltet! Ihr wolltet euch selbst und das was ihr habt, schützen! Und jetzt raus aus meiner Wohnung! Ich muss nachdenken."

Sie hatten nur genickt, waren ins Schlafzimmer gegangen, hatten sich ihre normale Kleidung angezogen und ein paar Sachen für Domenica in einen kleinen Koffer geworfen. Ich war in der Zeit in meinem Wohnzimmer auf und ab gelaufen. Den Tee hatte ich gegen ein Bier getauscht. Schließlich kamen die beiden zurück und gingen zur Wohnungstür. Domenica drehte sich noch einmal um, ging auf mich zu und drückte mir einen sanften Kuss auf. Ich ließ es geschehen. Ihr Duft, ihre Bewegungen und ihre Körper ließen mich für einen Moment schwach werden.

„Ich liebe dich und will dich in meinem Leben behalten", flüsterte sie in mein Ohr.

„Ich brauche Zeit. Geh", gab ich zurück.

Zwei Stunden später, vier Bier mehr und durch ein Gespräch mit Fritz hatte ich Distanz gewonnen. Es half, die Dinge nüchterner zu betrachten.

„Du bist dir sicher?" wollte Fritz wissen.

„Das bin ich."

„Bei solchen Entscheidungen sollte man warten, bis man keinen Alkohol mehr im Blut hat. Glaube mir das."

„Ich kann ja wieder zurückrudern, falls ich den Entschluss bedauere. Hilfst du mir?"

Fritz schlug mit seinen Fäusten auf meinen Wohnzimmertisch:

„Was denkst du denn? Natürlich. Ich will nur sicher sein, dass du weißt, was du tust."

„Das weiß ich. So, die SMS, mit der ich sie morgen früh herbitte, ist weg."

Es verstrich wohl keine Minute, bis mein Handy auf dem Tisch vibrierte und ich eine Antwort erhielt.

„Und?" wollte Fritz wissen.

Ich biss mir auf die Lippen.

„Sie kommt."

Meine Entscheidung, wie ich weiter mit Domenica verfahren wollte, hatte mich die ganze Nacht wach gehalten. In den frühen Morgenstunden stand ich gemeinsam mit Fritz auf dem Fußgängerweg, wo 16 Stunden zuvor das Drama seinen Anfang genommen hatte. Ich drehte meinen Kopf zu dem alten Mann, der sich in dieser kurzen Zeit als unbeschreiblich guter Freund gezeugt hatte.

„Nun bin ich nüchtern und halte es noch immer für die richtige Entscheidung!"

„Dann ist es gut. Wollen wir nicht lieber irgendwohin frühstücken gehen? Ich lade dich auch ein."

Ich schluckte kurz, dann nickte ich:

„Du hast recht. Ich muss das hier nicht sehen. Beim Frühstück kannst du mir ja erzählen, wann du der Wahrheit mal auf den Grund hättest gehen sollen."

„Das mache ich. Komm."

Ich schaute noch einmal auf den großen Berg, den Fritz und ich in der letzten Nacht aus Domenicas Besitz, der in meiner Wohnung gewesen war, zusammengetragen hatten und folgte dann dem Rentner.

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Anonymous
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6 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 14 Jahren
sorry aber das verstehe ich nicht

Weder Fisch noch Fleisch und erregend war das auch nicht gerade, trotzdem 3 Punkte für den gewohnt unterhaltsamen Erzählstil, aber ich hätte diese Geschichte an Ihrer Stelle so nicht veröffentlicht, das schreit doch nach nem Dreier...und was sollte der Rentner ? Fragen über Fragen ...

CadiaCadiavor etwa 15 Jahren
schade ...

... das es so endet

ZeroshopeZeroshopevor fast 17 JahrenAutor
Ein Dank

Hallo,

und vielen Dank für die warmen Worte zu dieser Geschichte. Tatsächlich ist sie das Jüngste, was ich derzeit geschrieben habe. Und das Ganze nach über einem halben Jahr, in dem ich solo gar nichts zustande bekommen habe. So finde ich es natürlich auch gut, dass es den Wunsch nach einer Fortsetzung gibt (das muss ja irgendwie heißen, dass der erste Teil zugesagt hat), aber in diesem Fall stehe ich auf dem Standpunkt, der auch schon in den Kommentaren herauskam. Diese Geschichte ist hier zu Ende.

Vielleicht werde ich noch das eine oder andere zu anderen Bewohnern dieser Siedlung schreiben, ganz sicher die Geschichte des alten Webers, aber ich denke, ich würde dieser Geschichte nur schaden, wenn ich hier eine Fortsetzung anhängen würde.

LG

Zero

*Mehr von mir gibt es hier übrigens auch so;-)

chekovchekovvor fast 17 Jahren
Hi Zeroshope!

Deine Geschichte hat mir ausgesprochen gut gefallen. Netter Plot, wirklich gut erzählt, schön formuliert, lebendig, klug und irgendwie echt. Mir gefällt dein Stil, deine wenig pompös eingeleiteten Wendungen, einfach alles!

Mit Bedauern muss ich feststellen, dass beide bisherige Kommentatoren Recht haben. Die Story ist eigentlich zu Ende, aber andererseits wünsche ich mir inständig eine Fortsetzung, also bitte: lass uns (mich) nicht zu lange warten, und möge dein Erzähler die Kraft haben, den beiden eine ordentliche Lektion zu erteilen!

Alles Liebe, bitte mehr von dir! chekov

AnonymousAnonymvor fast 17 Jahren
Großartige Kurzgeschichte!

Sehr gute Geschichte! Hier kommt das Thema Sex nicht zu kurz, und dazu gibt es noch spannende emotionale Verwicklungen. Prima! Aber der Kommentierende, der sich auf eine Fortsetzung freut, sollte enttäuscht werden. Meiner Ansicht nach ist die Geschichte zu Ende!

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